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My Passion

von

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Hate him or love him

Zu ersten Mal schien die Sonne. Takuto allerdings passte sich launisch nicht dem Wetter an. Er machte sich Sorgen um Mitsuki. Sie war vor einigen Tagen nicht nach Hause gekommen. Meroko, Izumi und er waren jetzt auf der Suche nach ihr was sich allerdings schwieriger gestaltete als sie es angenommen hatten. Sie wussten nicht einmal wo Mitsuki das letzte Mal gesehen wurde oder wo sie zuletzt gewesen war. Die Sonne schien heiß vom Himmel. Alle drei hatten sich stark darüber gewundert, da dass Wetter gewöhnlich keine so große Veränderung durchlebte. Es hatte sich von der einen auf die andere Minute von Regen in strahlenden Sonnenschein verwandelt.

„Wo fangen wir an?“, fragte Meroko. Izumi und Takuto sahen sich an und zuckten die Schultern. „Wir müssen wissen wohin sie wollte.“, sagte Takuto. Alle drei standen auf dem Bürgersteig unter einem Baum der Schatten spendete. Die Menschen die vorbei liefen starrten Takuto komisch an. Er störte sich schon lange nicht mehr daran. Die Menschen auf der Straße konnten nur ihn sehen und konnten nicht wissen, dass neben ihm zwei Todesengel aus der Unterwelt standen. „Wir können gar nichts wissen.“, sagte Izumi nachdenklich. Takuto sah ihn an. „Wie meinst du das?“ Izumi schaute ihn verachtend an.

Er mochte Takuto nie wirklich, aber seit er Mitsuki betrogen hatte konnte Izumi ihn nicht mehr in seiner Nähe ertragen. Da es hierbei aber um Mitsuki ging musste er wohl oder übel mit Takuto auskommen.

„Weil ich ihr sagte, dass Meroko und ich weg müssten. Der Death Master hatte nach uns rufen lassen und so mussten wir in die Unterwelt. Daher wissen Meroko und ich von nichts.“ Meroko dachte darüber nach, versuchte krampfhaft einen Fehler in Izumis Antwort zu suchen. Schließlich kapitulierte sie und ließ den Kopf hängen. „Meroko. Kopf hoch. Wir schaffen das. Wir werden Mitsuki finden.“, sagte Takuto und machte einen Schritt auf sie zu. „Wage es dich einmal Meroko anzufassen. Ich schwöre dir ich hole dich nach Hause.“ Izumis Stimme drohte Takuto schon genug.

Er erstarrte mitten in der Bewegung und sah Izumi ausdruckslos in die Augen. Sie waren grau und kühl. Berechnend und irgendwie wissend. „Dann weiß hier also niemand wo sie hingegangen sein könnte.“, sagte Takuto. Die anderen nickten. „Wärst du nicht gewesen dann wäre das alles nicht passiert.“, fauchte Izumi Takuto an doch dieser hatte sich etwas anderem zugewandt.

Ein dicklicher Mann war an ihnen vorbei gelaufen und als Izumi geredet hatte blieb der Mann stehen und starrte an Takuto vorbei genau auf die Stelle von Izumi stand. Dieser bemerkte in seiner Wut auf Takuto nichts davon. Der Mann bemerkte es gar nicht, dass er von Takuto angestarrt wurde.

Seine Augen. Was ist das? Die Augen des Mannes waren weiß und plötzlich weinte er schwarze Tinte. Er zuckte und Takuto hatte das Gefühl das eine innere Kraft den Mann von Izumi abwenden und weiterlaufen ließ.

„Takuto? Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Izumi. Takuto wusste nicht was er tun sollte. Den anderen sagen was er gesehen hatte oder erst einmal nichts sagen und abwarten was der Mann tut.

„Takuto!!!!!!“, brüllte jetzt auch Meroko in ihren Tränen. Sie weinte schon seitdem sie erfahren hatte das Mitsuki verschwunden war. „Vergiss es, Meroko. Dem ist es doch egal was mit Mitsuki ist.“, flüsterte Izumi und die beiden flogen davon.
 

Mir soll es egal sein was mit Mitsuki passiert? Ich liebe sie. Ich mache mir Sorgen um sie und um ihr Leben. Es wäre nicht gut wenn sie stirbt. Weil dann ich auch wieder durch eigene Hand sterbe und ich dann wieder zu einem Todesengel werde und das möchte ich nicht. Ich liebe sie und will sie nicht verlieren. Takuto blickte den Bürgersteig entlang und hielt nach dem Mann Ausschau. Er sah ihn nicht war sich aber sicher, dass er in der Nähe war. Er folgte der Richtung in die der Mann auch gegangen war und suchte alles nach ihm ab. Er war schließlich etwas dicker und würde sich nicht hinter einem Mülleimer verstecken. Takuto blieb stehen und blickte sich um. Irgendwo musste er doch sein. Was ist das? Auf dem Boden war ein schwarzer Klecks. Takuto ging in die Hocke und berührte den Klecks. Er schien wirklich Tinte zu sein. Er war also hier gewesen. Als Takuto den Bürgersteig entlang blickte erkannte er das der Unbekannte ihm den Weg unwissendlich gezeigt hatte.
 

Izumi saß auf dem Bett und dachte nach. Wo könnte Mitsuki hingegangen sein? Er schloss die Augen und ließ sich rücklings auf das Bett fallen. Er wollte gerade tief durchatmen als es im Zimmer nebenan krachte und schepperte. Innerhalb weniger Sekunden war Izumi wieder auf den Beinen und horchte. „Was ist das denn für eine verdammte Scheiße?“, kam es aus dem Nebenzimmer. Izumi schlich zur Türe und blickte durch das Schlüsselloch. Im nächsten Augenblick fiel ihm auf, dass er für Menschen unsichtbar war und wanderte geradewegs durch die Türe. Vor ihm stand allerdings kein Mensch. Das Wesen hatte eine Ähnlichkeit mit den Menschen und dem Aussehen das Meroko und er selber auch hatten. Nur dieses Wesen hatte spitze Ohren. Izumis Muskeln entspannten sich wieder und er blickte auf dem Boten. „Was will der Death Master wieder von uns, Rasputin?“, fragte er und versuchte lässig zu klingen.

„Was is’ dat hier alles fürn Müll frage ich dich, Izumi?“ Rasputin erhob sich und stellte einen Stuhl wieder richtig hin. „Er will dich und Meroko so schnell wie möglich auf der Matte stehen haben.“, sagte er gelassen nachdem er sich gesetzt hatte. „Sie war außer sich. Hat geflucht wie noch nie. Ist voll in Panik die Frau. Hat nicht einma die Türe geöffnet um den Wächtern Anweisung zu geben nach euch schicken zu lassen. Ich weiß nich’ was sie von euch will. Ich bin nur der Bote.“ Izumi wurde besorgt. Der Death Master war niemals so aufgebracht gewesen. Was war passiert? „Meroko ist gerade nicht da. Soll ich alleine gehen, oder auf sie warten?“ Rasputin stand auf. „Ne, lass ma ich find die schon. Bin gleich wieder da.“ Mit einem Knall flog der Stuhl gegen die Wand und Rasputin war verschwunden. Izumi stellte ihn ärgerlich wieder auf und setzte sich. Was ist passiert? Ist Mitsuki erneut auf der Todeslist erschienen? Soll sie wieder sterben? Ich muss mit dem schlimmsten rechnen. Es gab wieder einen Lauten Knall und ein Scheppern und dann lagen Meroko und Rasputin unter dem umgekippten Regal. „Wat is’ dat denn wieder für ne Scheiße? Können die hier nich’ ma aufräumen.“, fluchte Rasputin wieder. Er stand auf und zog die leicht lädierte Meroko auf die Beine. Izumi wollte gerade den Mund öffnen um Meroko zu berichten was los sei als sie beschwichtigend nickte. „Ich weiß bereits Bescheid.“, sagte sie. „Dann wär’ dat auch geklärt. Ich geh wieder in die Unterwelt. Sorgt dafür dat ihr heute noch erscheint sonst dreht sie völlig durch.“ Es knallte wider und das Regal, was sowieso schon kaputt war brach nun völlig auseinander. Izumi und Meroko machten sich auf dem Weg in die Unterwelt.
 

Vor dem Tor standen zwei Wachen. Sie waren in langen schwarze Mäntel gehüllt und hatten die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Ihre Hände waren unter den Ärmeln versteckt und beide hatten jeweils eine Sense in einer der versteckten Hände. „Wo wollt ihr zwei hin?“, fragte die eine. „Lass uns durch. Wir sind nicht freiwillig hier. Der Death Master verlangt nach uns.“ Die andere Wache schüttelte mit dem Kopf. „Erst Name und Abteilung nennen.“ Izumi holte tief Luft. Immer wieder diese Tortur. „Izumi Rio, Kinderabteilung. Das ist Meroko Yui ebenfalls Kinderabteilung.“, sagte Izumi und die Wachen nickten. „Geht doch sagten sie im Chor als sich das Tor quietschend öffnete. Izumi und Meroko liefen hindurch und schwiegen sich den ganzen Weg zum Schloss an. Als sie das Foyer betraten kam ihnen schon ein Butler entgegen und begleitete sich zum Death Master.

„Da seit ihr ja endlich.“, sagte der Death Master. Sie war eher klein und trug ein prachtvolles Kleid. Die Krone auf ihrem Kopf war kleine und schmückte ihre Haare trotzdem auf eine komische Art und Weise. Izumi und Meroko verbeugten sich doch der Death Master winkte ab. „Kommt her und seht euch das an.“, sagte sie. Sie hatte ein Blatt Papier in der Hand und wedelte energisch damit herum. „Was ist mit der Todesliste?“, fragte Izumi und versuchte entspannt zu klingen. „Da ist ein Name erschienen der euch überhaupt nicht gefallen wird. „Ist es wieder Mitsuki?“, fragte Meroko und die Angst konnte man richtig hören. „Nein, es ist Marron Kusakabe.“
 

Es war dunkel. Ich hatte mit Absicht die Vorhänge zugezogen damit mich niemand beobachten konnte. Die Tabletten lagen auf dem Tisch und der Telefonanschluss war aus der Wand gezogen. „Fynn, es tut mir Leid aber ich halte es nicht mehr aus.“ Ich stand am Tisch und meine Augen füllten sich mit Tränen. „Ich habe ihn liebt und er hat mich verraten. Ich kann nicht mehr auf dieser Welt verweilen.“ Sie setzte sich auf die Couch und drückte einen Haufen Pillen, Kapseln und Tabletten aus ihren Packungen. „Ich halte es nicht mehr aus. Erst verliere ich Chiaki und jetzt auch noch Hijiri. Verflucht sei diese Welt und die Dämonen die diese unterwerfen wollen. Ich will nicht mehr. Ich habe meinen Lebenswillen verloren. Mein Herz ist leer und schlägt nur noch zur Erhaltung des Körpers.“ Auf dem Tisch lag noch zur Sicherheit eine Spritze gefüllt mit Luft und Sauerstoff. Sollten die Tabletten nicht schnell genug wirken würde sie sich diese Luft in die Halsschlagader injizieren. Sie nahm das Glas Wasser und eine Hand voll Tabletten. Sie schloss die Augen und...
 

Die Spur wurde immer deutlicher. Die Klecks größer. Mein Gott wie viel von dieser Flüssigkeit hatte der Mann in sich? Takuto stand in einer Seitengasse am Rand der Stadt. Er folgte weiter der Spur bis er plötzlich erstarrte. Wo ist die Spur hin? Die Spur war auf einmal verschwunden. Takuto blickte sich um. Die Gasse hatte sich als eine Sackgasse zu erkennen gegeben. Doch wo war der Mann hin? „Hihi, du bist ja sehr schlau.“ Takuto wirbelte herum. Vor ihm stand ein kleines Mädchen mit lilafarbenden haaren und einer Keksdose in der Hand. „Ich hätte es nicht erwartet, dass du meinen Dämon ausmachen kannst.“ Bevor Takuto antworten konnte fielen hinter ihm zwei Mülleimer um.

Der Mann stand hinter ihm. Wie es schien hatte er aufgehört Tinte zu weinen. Stattdessen hatte er dunkle Ringe unter den Augen die violettfarbend waren. Der Mann torkelte auf ihn zu und Takuto lief rückwärts. „Ich kenne dich.“, sagte er zu Misto. Sie erstarrte. „Bleib stehen.“, raunte sie den Mann an der sofort stehen blieb.

„Woher willst du mich kennen?“, fragte sie und lächelte spöttisch zu Takuto auf. Er lächelte nicht zurück sondern blickte kalt und unbarmherzig auf sie herab. „Ich war mal ein Todesengel.“, sagte er und Misto’s Augen weiteten sich. „Und du lebst?“, fragte sie. Er nickte und blickte sich wieder in der Gasse um. Wo war Mitsuki. „Sag mir wo sie ist.“, sagte er und blickte den Mann an. Misto wusste, dass sie gemeint war und lachte auf.

„Du willst wissen wo sie ist? Willst du das wirklich oder willst du sie nur retten um dein Gewissen zu beruhigen. Damit du dir sicher sein kannst mit deinem Gewissen im Reinen zu sein. Um dein Gewissen zu beruhigen. Dein Gewissen das schreit, dass du das arme kleine Ding betrogen und belogen hast.“

Takuto lacht jetzt zurück. „Willst du mir das wirklich einreden? Du bist armselig. Das klappt nicht.“

Misto wurde tief rot im Gesicht. „Ich... bin... nicht... armselig. Dämon, vernichte ihn.“ Der Mann rannte jetzt auf Takuto zu und schrie wie ein Sterbender. Er ist in seiner Seele noch ein Mensch. Er will raus. Er will das nicht mehr. Deswegen weint er. Die Anstrengung tut ihm weh. Ich muss ihm helfen.

Takuto sprang zur Seite und der Mann rannte knapp an ihm vorbei und wusste erst nicht was passiert ist. Dann sprühten seine Augen vor Zorn. Er schrie auf und rannte auf Takuto zu.

Diesmal war er nicht so schnell und der Mann packte ihn und schleuderte ihn gegen die Wand. Takuto schnappte nach Luft und sank an der Wand zu Boden. Sein Kopf tat ihm weh und sein Herz hämmerte. Die Lungen pumpten die schlechte stinkende Luft der Gasse ein und Takuto wurde übel. Er stand wankend auf und sah sich dem leibhaftigen Bullen gegenüber. Das Gesicht war tiefrot und er schnaufte. Takuto blickte nach links und rechts und sah sich nach einem Ausweg oder einer Waffe um. Er erblickte eine Eisenstange mit zwei spitzen Enden. Er ergriff sie und hielt sie vor sich. Ich werde dich von deinem Leiden erlösen. Ich werde dich befreien von dieser Qual und diesen Schmerzen.

Der Mann rannte wie von Sinnen auf Takuto zu und Takuto hielt die Stange wie ein Schwert vor seine Brust. Jetzt geht es los, dachte Takuto und schloss die Augen. Als der Mann die Eisenstange erblickte war es schon zu spät. Er rannte geradewegs hinein und die Stange bohrte sich in seine Brust. Die Eisenstange wurde durch das Gewicht des Mannes zu Takuto gedrückt und er spürte einen stechenden Schmerz in seiner Brust. Er hielt die Augen geschlossen und bewegte sich nicht. Als er die Augen schließlich öffnete und den Mann ansah sah er in die Augen eines Mannes der nicht wusste wo er war.

„Was.. was ist passiert?“, röchelte der Mann als ihm das Blut aus dem Mund rann. „Sie würden es nicht verstehen.“, sagte Takuto und der Mann blickte ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an. „Ich will es wissen.“, sagte er und begann zu weinen.

Takuto schloss die Augen und begann zu sprechen: „Sie waren unter der Kontrolle einer Dämons und haben mich angegriffen. Sie standen unter der Kontrolle, weil Der Dämon jemanden für seine Machenschaften brauchte.“ Als er die Augen wieder öffnete sah er wie der Mann kraftlos auf der Stange lag. Mit letzter Kraft richtet er sich auf und blickte Takuto an. „Es war edel von Ihnen mich von diesem Ungeheuer zu befreien.“ Damit lief er rückwärts und zog die Stange aus seiner Brust. Er wankte etwas und fiel dann zu Boden.

„Danke für alles junger Mann.“, stammelte er und schloss die Augen. Sein Atem wurde immer flacher bis er endgültig versagte. Takuto blickte auf den leblosen Körper und die Tränen brannten in seinen Augen. Dann hörte er Schritte und Mitsuki tauchte in der Gasse auf. Sie weinte. „Takuto es tut mir Leid.“, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. Takuto schüttelte mit dem Kopf und schloss die Augen. Ich sterbe. Mein Köper und mein Geist machen das nicht mehr lange mit. Mitsuki kam zu Takuto als dieser gerade die Wand herunterrutschte.

„Mitsuki, ich liebe dich.“, sagte er und blickte ihr direkt in die Augen. Sie nickte heftig. „Ich dich auch, Takuto. Ich liebe dich auch.“ Sie schloss die Augen und schüttelte mit dem Kopf. „Es tut mir leid, was zwischen uns passiert ist. Ich will dich nicht verlieren. Bleib bei mir. Verlass mich nicht ich liebe dich doch so sehr.“ Sie sah Takuto an und fing an zu weinen. Sein Atem versagte und er lag einfach nur noch da. Takuto war tot.
 

„Ich an deiner Stelle würde das nicht tun.“, sagte Izumi. Auf der Couch saß Marron und hielt ein Glas mit Wasser und ein paar Tabletten in der Hand. Sie hatte die Augen geschlossen und auf ihren Wangen konnte man eindeutig Tränen ausmachen. Sie erschrak nicht, sondern sah ihn einfach nur an. „Wer bist du und was willst du hier?“, fragte sie. „Ich bin der der dich davon abhält das du dich selber umbringst.“ Sie schien irritiert. Sie stellte Glas ab und ließ die Tabletten auf den Tisch fallen. „Und warum sollte ich mich nicht umbringen? Du kennst mich doch gar nicht.“ Izumi schüttelte mit dem Kopf. „Ich kenne dich sehr wohl. Besser als du glaubst. Du bist Marron Kusakabe und tötest dich, weil du von deiner Liebe verraten wurdest. Außerdem glaubst du, dass die Welt so etwas wie dich nicht braucht und du alle anderen und dich nur unglücklich machst. Außerdem weiß ich, dass du Jeanne bist. Du bist die Reinkarnation von Jeanne d’Arc.“ Marron blickte ihn überrascht an. „Woher weißt du das alles?“, fragte sie. Izumi schüttelte den Kopf. „Das kann ich dir nicht sagen, weil es nicht sehr schön ist.“ Marron stand auf und ging zu Izumi. „Doch ich will es wissen. Ich will wissen warum du so viel über mich weißt und vor allem warum du weißt , dass ich mich umbringen will.“ Izumi holte tief Luft. „Ich bin ein Todesengel. Ein Todesengel speziell für Kinder und Jugendliche. So etwas wie du. Kinder die sich umbringen wollen. Die sterben werden. Kinder bei denen der Tod zu einem festen Zeitpunkt eintritt. Ich bin dafür zuständig deine Seele nach deinem Tod entgegen zu nehmen und in die Unterwelt zu bringen. Bei dir ist es ein besonderer Fall, weil du dich selbst töten willst. Ich müsste dich in die Todesengelabteilung bringen. Jeder Todesengel ist ein Todesengel, weil er Selbstmord begangen hat.“ Marron sah ihm unverwandt in seiner leeren Augen. „Und warum willst du mich dann vom Selbstmord abhalten?“, fragte sie. In ihrem Gesicht konnte man deutlich die Verwirrung lesen. Izumi holte tief Luft. „Weil ich Mitsuki kenne. Sie hat mich darum gebeten. Außerdem sind das alles nur Aufträge. Ich will eigentlich niemandem die Seele nehmen und ganz besonders dir nicht.“

„Du kennst Mitsuki? Wie das?“, fragte Marron. Izumi schüttelte den Kopf. „Das ist eine Geschichte die ich dir nicht erzählen werde. Ich sage dir nur das Mitsuki und alle anderen verzweifelt sind. Du willst dich umbringen und das nur wegen einem Mann der dich verraten und belogen hat. Du bist schwach und gibst schon auf. Ich würde kämpfen, aber du fügst dich deinem Schicksal und kommst ihm sogar noch entgegen. Das ist nicht richtig.“ Marron ging wieder zur Couch zurück und begann zu weinen. „Lass es sein. Den anderen zuliebe.“ Damit drehte sich Izumi und verließ die Wohnung.
 

Ich wurde jäh wach. Ich lag auf der Couch und mir war eiskalt. Ich setzte mich auf und starrte auf den Punkt wo der Todesengel gestanden hatte. Die Tabletten und das Glas Wasser waren verschwunden und einer Decke lag neben mir. Er schien noch einmal da gewesen zu sein und hatte sich um mich gekümmert. Sollte ich ihm überhaupt glauben? Ich kannte ihn nicht und doch wusste er so viel von mir während ich nichts über ihn wusste. Ich ging ins Schlafzimmer und zog mich um. Er hatte recht, dass war mir klar geworden. Oder war es nur ein Traum? Aber dann wären die Tabletten und das Glas Wasser noch da. Ich verließ die Wohnung wie in Trance und lief die Straßen entlang. Es herrschte reger Verkehr und auch der Gehweg war voller Menschen. Ich hörte nichts, jedenfalls drang nichts in meine Ohren. Ich dachte nichts und lief mit gesenktem Kopf den Gehweg entlang. So lief ich eine halbe Stunde durch die Stadt ohne zu wissen wo ich war. Die Straßen und der Gehweg wurden immer leerer bis ich schließlich allein war.

Nur ein Mädchen in meinem Alter saß an der Wand und hatte den Kopf gesenkt. Als ich näher kam und mit ihr schließlich auf einer Höhe war hörte ich, dass sie etwas vor sich hin murmelte. Ich fing nicht viel von dem auf was sie sagte, aber es ließ mich stehen bleiben. „Komm nicht mehr zurück. Habe meinen Stranger nicht mehr. Ich bin alleine. 1000 Jahre in der Vergangenheit.“

Ich blickte auf sie herunter. Als sie merkte, dass da jemand war verstummte sie und blickte auf. Ihre Augen waren voller Tränen und doch lächelte sie als sie mich sah.

„Oh hallo.“, sagte sie und stand auf. „Wer bist du?“, fragte ich sie und sie lächelte mich unverwandt an. „Oh du hast wohl mein Gemurmel gehört.“, sagte sie und ich betrachtete sie eingehend. Sie war sehr hübsch gekleidet. Das Kleid was sie trug war auf reiner und anscheinend sehr teurer Seide. Ich kam mir mit meinem Kleid dagegen sehr arm vor, obwohl ich wusste, dass es auch sehr schön und nicht gerade billig war. „Was ist los?“, fragte sie als sie mein Gesicht sah. Ich schüttelte verneinend den Kopf. Es sollte nicht jeder wissen was ich für Probleme hatte. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte ich als wir ein paar Minuten gelaufen waren. Sie zuckte mit den Schultern und antwortete: „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur das ich einen falschen Zeitsprung gemacht habe.“ Sie stockte. „Sorry, du weißt ja gar nicht was los ist. Erst einmal eine Frage. Welches Jahr haben wir?“ Die Frage wunderte mich erst, aber dann fiel mir ein, dass sie aus der Zukunft kam und nicht so genau wusste welches Jahr wir hatten. „Wir sind im Jahre 2006.“, sagte ich und sie blieb stehen. „Was ist los?“, fragte ich doch sie hob die Hand und murmelte irgendetwas. Sie schien nachzurechnen. Dann lief sie weiter. „Oh mein Gott. Ich befinde mich genau 967 Jahre in der Vergangenheit. Das ist eine lange Zeit.“ Als sie mein verwundertes Gesicht sah lachte sie. „Ich erklär dir das bei einem Spaziergang durch den Park sollte es den schon geben.“

Ich lächelte bei ihrer nachdenklichen Tonart und sagte: „Meinst du den Momokuri- Park? Den gibt es schon ja.“ Wir spazierten durch den Momokuri- Park und das Mädchen erzählte mir ihre Geschichte. „Mein Name ist Kyoko. Ich komme aus dem 30. Jahrhundert. Alles begann damit das der König, mein Vater, mir sagte ich solle die Königin werden.“ Ich blieb stehen. „König?? Königin?“, fragte ich verwundert. Sie lachte. „Ja, König und Königin. Die Kontinente verbünden sich alle zu einer großen Welt die unter der Herrschaft eines Königs oder einer Königin steht. Also zurück zur Geschichte. Mein Vater sagte mir ich solle die neue Königin werden. Ich wollte und ich will es aber nicht. Obwohl das jetzt wohl irrelevant ist. Naja egal. Als ich ihm sagte, dass ich keine Königin werden will sagte er mir, dass es eine Möglichkeit gebe um keine Königin zu werden. Ich habe eine Zwillingsschwester musst du wissen. Er sagte wenn ich nicht die Königin werden will muss es meine Zwillingsschwester Ui werden. Dabei gibt es allerdings ein Problem. Ui schläft seit ihrer Geburt und es gibt nur eine Lösung sie zu wecken. Zwölf Stranger die ich allerdings erst finden muss. Naja eigentlich elf, da ich einen schon hatte. Den Time Stranger.“ Ich lief neben ihr her und nickte nur und konnte nicht glauben was ich da hörte. „Der Time Stranger kann vieles das mit der Zeit zu tun hat manipulieren. Den Rest kann man sich denken. Es war falsche Handhabung.“ Sie holte tief Luft und sah mich an. „Schwer zu glauben?“, fragte sie und ich nickte. „Naja nicht so schlimm. Ich habe zwei Fragen: Erstens: Wie heißt du? Und zweitens: Kann ich bei dir wohnen?“
 

Er wusste nicht was er tun sollte. Er wusste nur, dass er sie liebte. Noyn stand auf einem Schornstein auf dem Dach von irgendeiner Familie. Welche es war, war ihm egal. Ihn interessierte nur Marron. Sie wies ihn ab und das machte ihn wütend. Allerdings nicht auf sie sondern auf sich selbst. Er wusste nicht wie er es wagen konnte sie zu verraten. Er sprang vom Dach und landete leichtfüßig in der Gasse. Dann band er sein Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sein Haar verfärbte sich augenblicklich rot und sein Umhang wich einem Anzug. Er hatte viel falsch gemacht, dass wusste er. Wie hatte er es wagen können Mitsuki gefangen zu nehmen und sie Misto zu übergeben. „Wo du gerade an mich denkst“, sagte eine Stimme hinter Hijiri. Er drehte sich um und sah Misto ins Gesicht. „Ich muss sagen du hast gute Arbeit geleistet mit dem Mädchen. Damit hast du nun mindestens ein Menschenleben auf dem Gewissen.“ Sie lachte auf und Hijiri zitterte vor Wut. „Geh… mir aus den Augen du Dämon.“ Sie verstummte für einige Sekunden und begann wieder zu lachen. Hijiri ballte die Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen. Er musste sich beherrschen. Er wusste, dass Misto stärker war als er und das musste er im Augenblick hinnehmen. Er entspannte sich und ging die Gasse entlang. Misto’s Lachen verstummte und ihr Gesicht verfärbte sich zornrot. „Na gut. Geh doch und renne deiner verlorenen Liebe nach.“, schrie sie und verschwand mit dem nächsten Windzug der durch die Gasse ging.
 

Am nächsten Tag wurde Hijiri jäh wach. Er sah nach draußen und war sich unschlüssig wie spät es war. Der Wecker verriet ihm, dass es sieben Uhr war. Er stand auf, zog sich an und griff zum Telefon. Er wählte Marron’s Nummer und wartete. Es tutete dreimal bis eine verschlafene Marron abnahm. „Ja?“, fragte sie mit schwerer Zungen und Hijiri holte tief Luft und sprach: „Marron? Ich muss mit dir …“ Er stockte. Es tutete im Telefon. Sie hatte aufgelegt ohne ihn zu Ende reden zu lassen. Er klatschte den Hörer auf die Gabel und stellte sich ans Fenster. Der Himmel der vorher noch sonnig und kaum bewölkt war zog sich nun mit dunklen Wolken zusammen und es begann zu regnen. Was habe ich getan? Warum weist sie mich so sehr ab? Ich will mit ihr reden mich entschuldigen, aber sie lässt mich nicht. Ich weiß nicht was ich tun soll. Er zog sich an und ging hinaus in den Regen.
 

Ich wusste nicht was mit mir los war. Ich saß auf meinem Bett und weinte. Ich weinte schon seit dem Anruf von Hijiri. Wie konnte er mir das antun und mich dann auch noch mit Anrufen quälen. Ich wusste nicht was ich denken oder fühlen sollte. Ich liebte ihn aber ich konnte ihm nicht verzeihen. Wie konnte er mir das antun. Wir konnte er mich so belügen und dann kein Halt zu machen und mich weiter zu belügen. Ich hasste ihn und doch liebte ich ihn. Ich wusste nicht was ich tun sollte. „Was ist los, Marron?“ Kyoko stand im Türrahmen und machte ein besorgtes Gesicht. „Ich weiß nicht was ich tun soll.“, sagte ich mit tränenerstickter Stimme.

Sie kam zu mir und setzte sich. „Los erzähl.“, forderte sie mich auf und legte ihren Arm über meine Schulter. „Ich liebe jemanden und doch kann ich ihm nicht verzeihen. Er hat mich belogen und verraten. Ich liebe ihn so sehr und doch hasse ich ihn für das was er getan hat.“ Kyoko sah verwirrt aus. „Von wem ist bitte die Rede?“, fragte sie und ich sah ihr direkt in die Augen. „Von einem Dämon.“ Jetzt war Kyoko noch verwirrter und ich wusste, da sie glaubte dass es keine Dämonen gäbe. Dann entspannte sich ihr Gesicht und ihr verwirrter Blick wich einem verständnisvollem Blick. „Nun jetzt noch einmal und ganz von vorne.“ Ich holte tief Luft und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich liebe jemanden und dieser Jemand hat mir vorgegaukelt er liebe mich auch. Aber er ist ein Dämon und hat mich aus einem Grund verraten den ich dir nicht nennen kann. Er hat mein Herz gebrochen und meine Seele vernichtet. Jetzt will er mich glauben lassen er liebe mich doch und ruft mich die ganze Zeit immer wieder an.“ In diesem Augenblick klingelte das Telefon. „Da siehst du.“, sagte ich und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Kyoko stand auf und lief zum Telefon. „Hör mal zu du kleiner Idiot wenn du Marron nicht augenblicklich in Ruhe lässt nehme ich dich mit bloßen Händen auseinander.“, rief sie ins Telefon. „Wer spricht da?“, fragte die Stimme am anderen Ende der Leitung. Sie war eindeutig männlich. „Das geht dich gar nichts an. Also lass sie in Ruhe und zisch ab.“ Sie war im Begriff den Hörer auf die Gabel zu werfen als Hijiri ins Telefon schrie. „Warte!!“ Kyoko erstarrte und nahm das Telefon wieder ans Ohr. „Was??“, fragte sie und ihre Stimme brodelte vor Zorn. „Ich möchte mich mit dir treffen und dir alles erklären.“, sagte er in einer vernünftigen Tonart. „Warum sollte ich das tun?“, frage Kyoko ihn, aber sie sprach nun leiser und auch eine Spur netter. „Weil ich mit ihr nicht reden kann. Sie lässt mich ja nicht an sich ran. In einer Stunde im Momokuri- Park.“ Damit legte Hijiri auf und seine Stimme wich dem Tuten des Telefons. „Marron, ich muss weg. Ich bin bald wieder da.“, sagte Kyoko und sah aus dem Fenster. „Das Wetter scheint in euerer Zeit unberechenbar zu sein.“, sagte sie und griff nach meiner Jacke. „Ich darf mir die doch ausleihen?“, fragte sie und ich nickte stumm. Sie warf sich die Jacke über und verließ die Wohnung.
 

Es war windig und bewölkt, aber trocken. Vor einer Stunde hatte es noch wie aus Eimern geregnet und der Himmel war schwarz wie die Nacht. Nun schien sogar zwischendurch die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Kyoko zog die Jacke enger um sich und lief die Straße entlang. „Moment“, murmelte sie. „Ich weiß gar nicht wie ich von hier aus zum Momokuri- Park komme.“ Sie lief weiter und fragte den nächsten Passanten nach dem Weg zum Momokuri- Park. Im Park angekommen blieb sie stehen. „Wie unorganisiert Männer doch sind. Sagt mir nicht einmal wo er sich treffen will.“ Der Park war aufgrund des wechselhaften Wetters kaum belebt und machte die Suche nach ihm einfacher. Ein Junge von sechzehn bis siebzehn Jahre war nicht schwer zu finden. „Hallo.“, ertönte hinter ihr eine Stimme. Sie drehte sich um und stand einem groß gewachsenem Mann mit langen roten Haaren, gebunden zu einem Pferdeschwanz, gegenüber. Er sah sehr gut aus musste Kyoko feststellen. „Hallo.“, sagte sie. „Bist du...“ Er nickte. Kyoko war leicht verwundert, da sie nicht geglaubt hatte das Marron einen erwachsenen Mann lieben könnte und das diese Liebe auch erwidert wurde. „Also, woher kennt ihr euch?“, fragte sie als die beiden durch den Park liefen. „Ich bin ihr Lehrer.“, sagte er und schaute ein paar Vögeln zu wie diese sich um einen Wurm stritten. „Du bist ihr Lehrer? Dann ist diese Liebe doch sowieso verboten.“, rief sie und Hijiri sah sie an. „Das war uns egal.“ Ihr Blick wurde härter. „Euch? Oder ihr?“, fragte sie mit kalter Stimme. Hijiri holte tief Luft. „Das was ich dir jetzt sage klingt vielleicht unglaublich ich weiß es nicht.“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Ich bin tausend Jahre in die Vergangenheit gereist. Für mich ist nichts unglaublich.“ Er nickte ohne an ihrer Ausführung zu zweifeln.
 

„Also es begann alles im Jahre 1431. Meine große Liebe Jeanne d’Arc wurde auf den Scheiterhaufen in Rouen unschuldig verbrannt. Ich gehe davon aus das du Jeanne d’Arc kennst.“ Kyoko nickte. „Wer die französische Nationalheldin nicht kennt hat eine Wissenslücke.“ „Also Jeanne wurde auf dem Scheiterhaufen unschuldig verbrannt. Ich verfluchte Gott dafür, dass er sie nicht vor dem Tod rettete und begann ihn zu hassen. Ich verschrieb meine Seele dem Bösen König und...“ „Der Böse König?“, fragte Kyoko verständnislos. Er nickte. „Teufel wenn dir das besser passt. Also ich verschrieb meine Seele dem Bösen König und seinen Dämonen.“ Kyoko nickte. „Marron sagte mir bereits das du ein Dämon bist.“ Hijiri schüttelte mit dem Kopf. „Ich bin kein Dämon. Ich bin ein Mensch wie du und sie. Ich bin nur unsterblich und habe bestimmte Fähigleiten. Aber zurück zur Geschichte. Ich wartete 575 Jahre auf die Reinkarnation von Jeanne um Jeanne aus ihr zu befreien und meine Jeanne wieder bei mir zu haben. Dafür musste ich allerdings Marron’s Seele verletzten, damit ihr himmlisches Schutzschild geschwächt würde.“

„Moment, Moment. Nochmal. Marron ist die Reinkarnation von Jeanne d’Arc? Warum gibt es überhaupt eine Reinkarnation von Jeanne d’Arc? Was für ein himmlisches Schutzschild?“ Kyoko war ganz verwirrt. Hijiri musste lachen. „Hat sie dir denn gar nichts erzählt? Jeanne d’Arc führte die Franzosen wie du sicher weißt in den Hundertjährigen Krieg gegen England. Die Engländer waren allesamt von Dämonen befallen sowie der Papst und alle mit denen Jeanne zu tun hatte. Das war der Grund warum sie auch verbrannt wurde. Das bemerkte ich allerdings erst als es zu spät war für Jeanne und auch für mich. Es gab schon seit Jahrhunderten ein weibliches Wesen das eine reine Seele und damit die Gabe hatte Dämonen zu bannen. Eva war die erste. Und alle die nach Eva kamen waren Reinkarnationen von Eva. Jeanne sowie Marron sind es ebenfalls. Kannst du mir folgen?“ Kyoko nickte stumm und wartete gebannt auf den Rest. „Auf jeden Fall wartete ich auf Jeanne’s Reinkarnationen. Als ich Marron fand wollte ich ihr Jeanne’s Seele austreiben. Aber ich musste leider feststellen das Marron keinerlei Verbindungen zu Jeanne hatte. Sie erkannte mich nicht einmal.“ Kyoko blieb stehen. „Wie sie erkennte dich nicht? Du bist ihr Lehrer.“ „Nein nicht mich. Noyn.“ Er schaute sich um und als er sicher war das nirgends jemand war löste er seinen Pferdeschwanz. Es gab ein grelles Licht und im nächsten Augenblick hatten sich die Haare schwarz verfärbt und der Anzug war einem Umhang gewichen. „Wie gesagt sie erkannte mich nicht.“, sagte er als er sich wieder den Pferdeschwanz band. „Ich merkte, dass sie keinerlei Gemeinsamkeiten hatten. Das merkte ich allerdings als es schon zu spät war um mich bei ihr zu entschuldigen. Ich liebe Marron.“ Kyoko wusste nicht warum. Sie glaubte ihm. Seine Art und alles was an ihm war machte ihn glaubhaft. Sie nickte und lächelte. „Ich werde sehen was ich tun kann. Ich werde mit Marron darüber reden und ihr deine Seite der Medaille erklären.“ Er nickte und lächelte Kyoko an. „Ich bin dir sehr dankbar. Aber nun habe ich noch Dinge zu erledigen.“ Damit klopfte er Kyoko auf die Schultern und lief durch den restlichen Park. Kyoko schaute auf in den Himmel. Verrücktes Wetter. Die Wolken waren verschwunden und die Sonne strahlte auf sie herab. Mit den Gedanken bei dem was Hijiri ihr gerade alles erzählt hatte ging sie zurück zu Marron’s Wohnung.
 

Ich saß im Wohnzimmer und wartete ungeduldig auf Kyoko. Als ich das Schellen endlich hörte schreckte ich erschrocken auf und mein Herz begann zu rasen. Ich öffnete und Kyoko schneite herein. Sie zog sich die Jacke aus. Auf ihrer Stirn zeichneten sich Schweißperlen ab. „Puh, ist dass warm da draußen. Das Wetter in deiner Zeit dreht wirklich vollkommen am Rad.“ Ich blickte sie erwartungsvoll und gespannt an in der Hoffnung, dass sie etwas Wichtiges zu sagen hätte. „Was ist los?“, fragte sie mich. Dann ging ihr ein Licht auf. „Nun ja“, sagte sie als sie sich auf die Couch fallen ließ. „Er hat mir seine Geschichte erzählt von Anfang an bis hin zum Ende. Ich glaube er hat einen riesen Fehler gemacht, bereut es aber und liebt dich tatsächlich.“ Ich atmete durch. „Also meinst du ich sollte mal mit ihm reden?“, fragte ich sie und biss mir auf die Lippe.

Ich wusste nicht wie ich hätte reagieren können wenn ich mit ihm reden würde. „Ein Versuch wäre es zumindest wert, Marron.“, sagte sie stand auf und holte sich eine Flasche Limonade aus dem Kühlschrank. Sollte ich mich mit ihm treffen? War es das Richtige? Ich wusste nicht was ich tun sollte. Du bist nicht feige Marron. Wenn Kyoko sagt er meint es ernst solltest du ihm vertrauen und ihn anrufen. Meine Entscheidung war getroffen. Ich ergriff das Telefon und wählte seine Nummer.

„Hijiri Shikkaido am Apparat.“

„Hijiri? Ich muss mit dir reden.“, sagte ich und meine Stimme zitterte in der Angst was er wohl antworten würde.

„Wann und wo?“, fragte er kurz und knapp.

„An der Schule in einer Stunde.“, sagte ich und wartete.

„In Ordnung. Bis dann.“, sagte er und legte auf.

„Und?“, fragte Kyoko. Ich zuckte mit den Schultern. „Er hat sich sehr kurz und knapp gehalten. Ich kann es beim besten Willen nicht sagen.“ Ich wollte schon nach der Jacke greifen als Kyoko mit dem Kopf schüttelte. „Das Thermometer platzt gleich. Ich würde das lassen.“ Ich ließ also meine Jacke da wo sie war und verließ die Wohnung.
 

Draußen war es wie in einem Backofen. Kyoko hatte recht, dass Wetter spielte wirklich verrückt. Ich lief nur wenige Meter und schwitze schon. Eine halbe Stunde später war ich an der Schule angekommen. Hijiri war noch nicht da gewesen und so setzte ich mich auf eine Mauer und sah Vögeln beim Nestbau zu. Pärchen liefen Hand in Hand über die Straße, während ich hier ganz allein auf der Mauer saß. Eine Viertelstunde spät kam Hijiri um die Ecke. Als er mich sah konnte ich keine Mine in seinem Gesicht erkennen. Sie war ausdruckslos wie so oft. Bestimmt ist er genauso aufgeregt wie ich. Als er vor mir stand hüpfte ich von der Mauer und blickte ihm direkt in die Augen. Er errötete und blickte an den Baum wo die Vögel ihr Nest bauten. „Hijiri ich...“, begann ich doch er schüttelte den Kopf. „Du musst nichts sagen. Der Einzige der hier reden muss bin ich. Ich muss mich bei dir entschuldigen, Marron.“ Er nahm meine Hand und küsste meinen Handrücken. Nun war ich die jenige die errötete. „Marron, ich liebe dich, dass musst du mir glauben. Ich liebe dich mehr als alles andere. Ich weiß ich habe Fehler gemacht und ich bereue es auch. Keine tausend Worte können beschreiben wie sehr ich dich liebe.“ Ich schluckte und nickte. Ich liebte ihn, dass wusste ich und ich wollte wieder mit ihm zusammen sein. Er streichelte mir über die Wange und küsste meine Stirn. „Ich liebe dich, Hijiri.“, flüsterte ich ihm ins Ohr und wir gingen Hand in Hand wieder in die Welt der Pärchen zurück.
 

Mitsuki stand auf der Brücke und starrte den Sonnenuntergang an. Sie hatte seit Takuto’s Tod kein Wort mehr geredet und dachte in dem Augenblick des Sonnenuntergangs nicht zum ersten Mal an Selbstmord. Sie hatte wieder einmal einen geliebten Menschen verloren. Das wollte sie nicht wiederholen. Es nicht wiederholen lassen. Und um das zu erreichen gab es nur einen Weg: Sie musste Selbstmord begehen. Dann würde sie zwar ein Todesengel werden, aber das war für sie immer noch besser als allein auf der Welt zu sein und mit der Angst zu leben jemanden zu lieben. „Mitsuki.“, sagte eine Stimme. Mitsuki wirbelte herum und blickte den Fluss hinunter. War da nicht jemand? Er hörte sich an wie Takuto. Ich kann nicht mehr.
 

Ich war hundemüde. Ich wollte einfach nur noch schlafen. Ich lag in Hijiri’s Bett und versuchte einzuschlafen. Doch ich konnte nicht. Meine Augen waren geöffnet und ich lag schwitzend auf dem Rücken. Durch meinen Kopf schwirrten keinerlei Gedanken und doch kam ich nicht zur Ruhe. Hijiri war nicht da. Er sagte er müsse noch einmal weg und somit war ich allein. Als ich auf die Uhr sah musste ich aufstöhnen. Es war mitten in der Nacht und ich konnte nicht schlafen. Ich drehte mich hin und her und ich versuchte alles was mir einfiel doch ich konnte einfach nicht schlafen. Ich musste aus irgendeinen Grund an Chiaki denken. Es war als würde sein Geist mich umhüllen und mich beschützen. Aber das Komische war das ich das jetzt erst fühlte.

Vorher, als Hijiri mich verraten hatte, hatte ich dieses Gefühl noch nicht. Jetzt schien es mich förmlich zu überrollen. Ich hatte das Gefühl als würde er direkt neben mir stehen und mich beobachten ohne, dass ich das merke. Ich blickte um mich doch ich sah niemanden. Plötzlich rumpelte es in der Küche. Ich sprang auf und schlich aus dem Schlafzimmer. Mit dem Wecker als Waffe tippelte ich bis zur Küchentüre. Diese war geschlossen doch unter der Türe sah ich ein enorm gleißendes Licht hindurchschimmern. Auf einmal hörte ich Stimmen. „Danke Access. Ich denke ich bin bald zurück.“ Ich erstarrte. Access war Chiakis Engel gewesen. Wer war das? Außerdem war Access schon monatelang wieder im Himmel und war mit Fynn glücklich. Mit einem Mal war das gleißende Licht weg. Ich hörte keine Schritte auf der anderen und doch wich ich vor dem zurück was auf der anderen Seite der Tür war. Den Wecker erhob stand ich mitten im Flur als die Küchentüre quietschte und sich wie durch Zauberhand öffnete. Es war dunkel und ich erkannte zunächst nichts doch dann erkannte ich eine Silluette in Form eines Menschen. Sie kam näher doch ich hörte keine Schritte. Als die Person in das Licht trat stockte mir der Atem und ich musste mich an der nächsten Kommode festhalten.

„Chiaki.“, hauchte ich. Ich konnte es nicht glauben. Vor mir stand Chiaki. Ich wusste nicht ob er nun real war oder ob ich träumte ich wusste nur das Chiaki vor mir stand. Er nickte und machte mir einen sehr ernsten Eindruck. „Marron, ich muss mit dir reden.“ Seine Stimme war fest und entschlossen. Ich schluckte und nickte. „Wie kommst du hier rein? Woher weißt du überhaupt, dass ich hier bin? Warum bist DU hier?“, sprudelte es aus mir heraus.

Er legte mir beschwichtigend die Hand auf die Schulter und drückte mich sanft ins Schlafzimmer. Seine Hand lag warm auf meiner Schulter und durchflutete mich mit Ruhe und Geborgenheit. Er drückte mich auf das Bett und setzte sich neben mich. „Alles nach einander. Du willst einiges wissen, dass verstehe ich. Ich werde es dir erklären. Ich bin hier, weil du einen Fehler machst.“ Ich wollte schon meine Stimme erheben doch Chiaki legte wieder die Hand auf meine Schulter und brachte mich damit zum Schweigen. „Lass mich erklären Marron. Also ich bin hier, weil du eine Fehler machst. Ich bin hier aus zwei Gründen. Weil ich dich vor dieser Ausgeburt der Hölle retten soll und weil ich dich liebe. Ich weiß, dass ich einen großen Fehler begangen habe und ich bereue es unendlich. Aber dieser Mann, sollte man ihn so nennen dürfen, ist falsch und er macht dir was vor. Er belügt nicht nur dich er belügt auch das größte Rätsel was zurzeit auf dieser Erde wandelt.“ Ich zog ein fragendes Gesicht. „Kyoko ist aus der Zukunft, aber deswegen noch kein Wunder das den Manipulationen eines Dieners des Bösen Königs entweichen kann. Er hat sie und dich um den Finger gewickelt. Wir dachten, dass du nach seinem Verrat an dir und Jeanne d’Arc gelernt hättest, aber wie Gott so schön sagte: Liebe macht blind. Er hat dich belogen und wird dir wieder wehtun nur dieses Mal wird auch Izumi dich nicht aufhalten können. Dieses Monster legt dich rein... glaub mir.“

Das war mir zu viel. Die Trance in der ich die ganze Zeit gewesen war, verschwand sofort. Ich riss seine Hand von meiner Schulter und schrie ihn an: „Raus hier, sofort raus hier. Ich will dich hier nicht mehr sehen. Und auch bei mir will ich dich nicht mehr sehen. Wie kannst du sowas behaupten. Ich liebe ihn.“ Zu meiner Verwunderung stand Chiaki auf und ging. Allerdings nicht durch die Türe sondern geradewegs durch die Wand hinaus auf die Straße. Ich setzte mich aufs Bett und verfiel wieder in eine Art Trance die die ganze Nacht anhielt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RinRin
2006-06-10T19:22:29+00:00 10.06.2006 21:22
*schnüüüf schnüüüf*
Armer Takuto... Tut mir schon leid... Lässt du ihn auch wieder irgendwie auftauchen aus welchem Grund auch immer? *es doch mal hoff* ^^ Chiaki is ja auch wieder "da", mehr oder weniger halt *g*
Das Kappi is auf jeden Fall wieder toll ^^ *thumbs up*

Nyaaa, dann auch noch kurz der Hinweis: Auf der 4. Seite, im 2. Absatz oda so, hassu n paarmal die selbe Stelle wiederholt... Kannst das ja mal ändern noch... Und sonst, weisst ja, das Problem mit den Absätzen is imma noch da...
(PS: Das soll nicht bös gemeint sein, sondern nur ne nett gemeinte Hilfe ^^ FFs lesen sich einfach besser, wenn mehr Absätze drin sind... geht denk ich nicht nur mir so...)
mata ne
Rin


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