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My Passion

von

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New life?

Izumi konnte nicht glauben was er da gesehen hatte. Er hatte Marron und diesen Mann bei etwas beobachtet was er gar nicht wirklich kannte.

Na klar wie auch. Ich war zehn als ich gestorben bin. Das ist noch viel zu früh um an sowas zu denken.

Er flog zurück zu Mitsuki um ihr zu berichten was er gesehen hatte. Er flog komischerweise in rasendem Tempo. Er hatte das Verlangen so schnell wie möglich dort zu entfliehen.

Etwas war komisch an diesem Mann. Er hatte einmal kurz aus dem Fenster gesehen und hatte Izumi direkt in die Augen gesehen.

Konnte er Izumi etwa sehen? Das war aber unmöglich, da Izumi ein Todesengel der Kinderabteilung war, was bedeutete das nur Kinder die dem Tode geweiht waren ihn sehen konnte. Erwachsene und dann auch noch lebende Erwachsene konnten ihn nicht sehen das war unmöglich.

Er flog zu Mitsuki und landete etwas unsanft vor dem Haus. Er verzog schmerzhaft das Gesicht und rannte durch die Türe in das Haus. Vor Mitsukis Zimmer bremste er und klopfte an.

„Herein.“ Ohne Umschweife ging er auch hier durch die Türe.

„Oh Izumi, da bist du ja. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“

Mitsuki saß auf dem Bett und strickte.

„Meroko war gerade hier und hat nach dir gefragt. Ich sagte ihr das du nicht da wärst aber bestimmt bald wiederkommen würdest.“

„Das ist jetzt egal, Mitsuki. Es ist genau das eingetreten was wir befürchtet hatten. Marron ist wegen einem Mann durcheinander.“

Mitsuki war sofort auf den Beinen.

„Wie sieht er aus?“, fragte sie und das war die Frage die Izumi am wenigsten erwartet hatte.

„Groß, schlank, rote lange Haare, kleine fiese stechende Augen –“, bei dem Gedanken an seine Augen wurde Izumi ganz unwohl. „ – und sonst keine äußerlichen Auffälligkeiten.“

Mitsuki dachte erst einen Augenblick lang nach bis sie mit dem Kopf schüttelte. „Dann kenne ich ihn nicht. Wir müssen zu Marron gehen und sie fragen was los ist.“

Sie wollte schon los als Izumi sie aufhielt.

,,Willst du nicht wissen was sie getan haben?“, fragte Izumi und Mitsuki drehte sich mit dem Schrecken in den Augen zu Izumi um. Izumi nickte und Mitsuki wollte schon losrennen.

„Vergiss es. Sie sind bei ihm und da würde ich an deiner Stelle nicht hingehen.“ Sie wirbelte herum und sah ihn streng und verwundert zugleich an.

„Warum das denn nicht? Dann werde ich mit ihm auch gleich ein Wörtchen reden.“ Izumi wusste das Mitsuki wütend war, weil Marron sich auf einen Mann eingelassen hatte.

„Er hat mich gesehen.“

Mitsuki lachte. „Nein Izumi das bezweifle ich. Du bist ein Todesengel für Kinder. Außer mir kann dich niemand sehen. Und schon gar kein Erwachsener.“ Izumi sah besorgt aus.

„Das ist es ja was mich so wundert. Ich glaube er verbirgt etwas von dem niemand außer ihm selbst etwas weiß.“
 

Der Tisch war wundervoll gedeckt. Die Rollo war herunter gelassen was den Raum in Dunkelheit tauchte. Auf dem Tisch standen vier große Kerzen die den Tisch beleuchteten. Auf dem Tisch standen zwei Teller und auf dem einen lag eine einzige Rose.

Mit viel Anstrengung verbarg ich meine Freude und fragte scherzhaft: „Für wen ist das denn?“

Er lächelte mich an und kam zu mir.

„Marron!“ Er nahm meine Hand und führte mich zum Stuhl. Er zog den Stuhl vom Tisch und ich setzte mich. Dann setzte er sich mir gegenüber und wir blickten uns eine ganze Zeit verliebt an. Er streichelte die ganze Zeit meine Hände und himmelte mich wahrhaftig an.

„Marron ich liebe dich.“, flüsterte er und küsste meine Hand. Ich lief rot an und schaute aus dem Fenster.

„Was ist los, Marron?“, fragte er und runzelte die Stirn. Ich schüttelte den Kopf und lächelte ihn an.

„Es ist nichts ich habe nur nachgedacht.“

„Und worüber?“, fragte er und schaute mich verliebt an.

„Darüber wie sehr ich dich liebe.“, log ich und er schien es mir zu glauben. Er sprach das Thema nicht mehr an und wir aßen und sprachen über die Schule und andere Dinge. Wir lernten einander kennen und noch mehr lieben.
 

Als es schon sehr spät war stand ich auf und ging in den Flur.

„Wo willst du in, Marron?“, fragte Hijiri als er aus dem Bad kam.

Sein Pferdeschwanz war neu gebunden und er sah sehr wach aus. Ich hingegen war sehr müde und wollte unbedingt in mein Bett.

„Ich wollte nach Hause. Morgen ist wieder Schule und ich brauche Schlaf. Mein Blutdruck weißt du.“, fügte ich hastig hinzu und Hijiri lachte.

„Wir wissen beide sehr gut, dass dein Blutdruck in meiner Nähe eher zu hoch als zu niedrig ist und das mit dem Schlafen... dafür musst du nicht nach Hause gehen. Du kannst hier schlafen. Ich fahre dich dann morgen nach Hause und du kannst deine Schulsachen holen. Dann fahren wir beide zur Schule und die Sache ist geregelt.“

Ich blickte ins Schlafzimmer das mich einladend anlächelte und ich ging zu Hijiri. Er breitete die Arme aus und ich versank in seiner Umarmung.

„Ich liebe ich, Hijiri.“, war das letzte was ich sagen konnte bevor ich in seinen Armen einschlief.
 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde war es schon hell und Hijiri war nicht da. Ich lag allein im großen Bett und wie es aussah war Hijiri gar nicht ins Bett gegangen. Seine Decke lag noch genau so wie am Abend zuvor. Ich hatte durchgeschlafen was für mich sehr ungewöhnlich war. Ich stand auf und streckte mich. Ich war wieder glücklich. Ich liebte Hijiri, da war ich mir sicher. Ich zog mich an und ging in die Küche. Ich machte mir einen Kaffee und lauschte dabei nach irgendwelchen Geräuschen die auf Hijiri hinweisen könnten. Es war noch dunkel draußen und als ich auf die Uhr sah, zeigte diese halb sieben am Morgen. Während der Kaffee durchlief putzte ich mir die Zähne und wusch mich. Als ich eine halbe Stunde später mit allem fertig war und zur Schule wollte war Hijiri immer noch nicht da gewesen. Ich wusste nicht wo er war und ich machte mir Sorgen. Es regnete.

Das Wetter passt sich wohl meiner Laune an, dachte ich und holte einen Regenschirm aus dem Ständer.

Er hätte mir ruhig einen Zettel hinterlassen können. Jetzt mache ich mir, sehr wahrscheinlich auch unbegründet, Sorgen um ihn.
 

Als ich in der Schule ankam suchte ich in den Fluren nach Hijiri, aber auch dort war er nirgends zu sehen.

„Eure Geschichtsstunde fällt heute aus. Herr Shikkaido hat gerade angerufen und sich krank gemeldet. Er liegt jetzt im Bett und ist morgen hoffentlich wieder gesund und munter.“, sagte Frau Palkaramao als endlich jeder auf seinem Platz saß.

Jeder jubelte und freute sich riesig über diese Neuigkeit nur ich saß ruhig auf dem Stuhl und war in voller Sorge über Hijiri.

Wo war er? Warum kam er nicht zur Schule? Warum sagte er, er wäre im Bett? Alles Fragen auf die ich noch Antworten suchen müsste.
 

Der Tag ging recht schnell zu ende und ich ging nachdenklich nach Hause. Ich wusste nicht ob ich vorher noch zu Hijiri gehen sollte und wegen dieser Unsicherheit lief ich nach Hause.

Zuhause angekommen legte ich mich ins Bett, da ich unheimlich müde war. Ich fiel sofort in einen unruhigen Schlaf und ich träumte fürchterliche Dinge die alle gleich endeten: Mit der Silluette des Mannes mit den langen Haaren den ich in einem anderen Traum schon mal gesehen hatte.

Wer war dieser Mann? Warum war in meinen Träumen?
 

Ich erwachte jäh aus meinem Schlaf und das Nachthemd klebte an meiner Haut. Ich zitterte und mir war eiskalt. Ich stand auf und stieg unter die Dusche. Das heiße Wasser tat meinem Körper und meinem Geist gut und ich wurde wacher und vertrieb den Mann aus meinen Gedanken. Ich hatte mich gerade angezogen als es klingelte. Ich ging zur Türe mit der Hoffnung Hijiri zu finden. Aber es war nicht Hijiri. Es war Mitsuki.

„Hallo Marron.“, sagte sie und lächelte mich an. Es schien ihr seit unserer Begegnung noch schlechter ergangen sein als ich gedacht hatte. Sie war blass und hatte tiefe Ringe unter den Augen. Sie war noch dünner und ihrer Augen enthielten keine Lebensfreude mehr.

„Hallo Mitsuki. Komm doch herein.“, sagte ich als ich merkte das Mitsuki immer noch klatschnass vor der Türe stand.

„Marron ich muss mit dir reden.“, sagte Mitsuki und kam somit auf dem Punkt ihres Besuches.

„Worum geht’s?“, fragte ich gespielt fröhlich.

„Marron bist du verliebt?“, fragte Mitsuki und sah mich mit grimmiger Miene an. Sie weiß es. Sie weiß es und will mich jetzt überreden es mir zu überlegen.

„Warum fragst du?“, fragte ich und meine Stimme zitterte vor Angst. Ich wusste nicht warum ich Angst hatte, ich wusste nur das ich Angst hatte.

„Du bist in letzter Zeit so komisch.“ Ich wusste nicht was ich tun sollte. Wie wärs mal mit der Wahrheit, Marron.

Ich holte tief Luft und mein Herz raste.

„Ja, ich bin verliebt. Ich weiß nicht ob du ihn kennst, aber ich liebe ihn und wir sind zusammen und wir werden uns ewig lieben.“

Mit einem Mal war die ganze Anspannung weg und ich war stolz auf mich es jemandem gesagt zu haben.

„Ich kenne ihn, Marron. Ein Freund von mir hat euch gesehen und mir alles erzählt. Ist es wahr das er dein Lehrer ist?“

Ich schluckte, nahm meinen ganzen Mut zusammen und nickte kaum merklich.

„Das geht nicht, Marron und das ist dir auch klar. Er ist ein Erwachsener und zugleich dein Lehrer das ist nicht richtig! Lass es sein er ist nicht der Richtige für dich.“

Ich sah Mitsuki völlig verdattert an und in mir kochte plötzlich eine Wut auf sie die ich gar nicht kannte.

„Du weißt nicht was gut für mich ist und was nicht.“, sagte ich mit vor Wut zitternder Stimme.

„Du hast gar keine Ahnung was es heißt allein zu sein. Du hast Takuto und ich hatte vorher niemanden. Jetzt habe ich jemanden und du gönnst ihn mir nicht. Wieso? Wegen dem Gesetzesbruch?“

Mitsukis entschlossene Wand der Überzeugung brach in sich zusammen und zeigte die wahre Mitsuki.

„Marron ich weiß sehr wohl was es heißt allein zu sein.“

Ich schaute sie an und ich wusste nicht wirklich was sie damit meinte. Hatte Takuto sich von ihr getrennt?

„Was ist passiert Mitsuki?“, fragte ich mitleidig. Sie sah mir direkt in die Augen und die ihren füllten sich mit Tränen.

„Ich habe ihn erwischt. Er hat eine andere geküsst.“ Ich war wie versteinert. „Das würde Takuto niemals tun. So ist er nicht.“ Mitsuki schüttelte den Kopf und die langen Haare wehten ihr in das verweinte Gesicht.

„Ich habe ihn doch gesehen. Er hat se geküsst das habe ich genau gesehen.“ Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Mitsuki sank weinend auf einen Stuhl zusammen und ich stand daneben.

„Das ist auch ein weiterer Grund warum ich dich überreden will von deinem Lehrer abzulassen. Männer verletzen einen nur.“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. „Er verheimlicht dir was, Marron.“ Das ging mir zu weit. In diesem Augenblick achtete ich nicht mehr darauf, dass Mitsuki weinte und das es ihr noch schlechter ging als mir.

„Raus, Mitsuki.“, sagte ich und meine Stimme hörte sich sogar für meine eigenen Ohren fürchterlich an.

Mitsuki sah mich verzweifelt an. „Bitte glaub mir, Marron. Er ist gefährlich.“

„RAUS habe ich gesagt.“ Mitsuki stand auf und ging mit hängendem Kopf zur Türe. „Denk mal gut darüber nach.“, sagte sie und knallte die Türe zu.

Ich war völlig fertig mit den Nerven. Ich setzte mich auf einen Stuhl und dachte nach.

Hat Mitsuki Recht? Warum hat er mir nicht Bescheid gesagt, dass er nicht zur Schule kommt? Verheimlicht er mir wirklich etwas? Was wenn Mitsuki mit alle dem Recht hatte?

Ich stand auf und wollte Hijiri darauf ansprechen. Ich zog mich an und machte mich auf den Weg zu seiner Wohnung.
 

Ich war mir zwar nicht einmal sicher zu wissen wo er wohnte, aber ich war optimistisch sie zu finden. Es regnete wieder einmal in Strömen und ich war froh einen Regenschirm dabei zu haben. Ich suchte die ganze Zeit bis mir schließlich eine Straße irgendwie bekannt vorkam. Und je weiter ich kam desto mehr fiel mir ein bis ich endlich seinen Namen auf der Klingel sah: Shikkaido. Ich klingelte und wartete gespannt was passierte. Die Türe surrte und ich drückte dagegen. Sie ging auf und mir fiel zum ersten Mal auf wie schön Hijiris Flur war.

„Marron? Was für eine freudige Überraschung mein Schatz.“, sagte Hijiri und küsste mich auf die Stirn. Ich zog den Regenschirm zusammen und stellte ihn in den Schirmständer.

„Was verschafft mir die Ehre, dass du freiwillig zu mir kommst, Marron?“ Ich lächelte ihn an.

„Es ist eigentlich eine Belanglosigkeit, aber es interessiert mich. Warum warst du nicht in der Schule. Frau Palkaramao sagte du hättest angerufen und würdest im Bett liegen.“ Hijiri sah erst etwas verblüfft und dann belustigt drein.

„Hat sie das zu euch gesagt?“, fragte er und auch in seine Stimme schwang Belustigung mit sich. Ich nickte und das Lächeln wich Verständnislosigkeit.

„Wo warst du dann, wenn du nicht im Bett warst?“, fragte ich und ging ins Wohnzimmer. Es war wie auch beim letzten Mal wunderschön und warm. Ich setzte mich auf einen Sessel und wartete gespannt auf Hijiris Antwort.

„Ich habe ihr gesagt, dass ich dringend wohin müsse und deswegen nicht kommen könne. Ich konnte ja nicht wissen, dass sie mangels Information sowas erzählt.“ Ich runzelte die Stirn.

„Du hast ihr nicht gesagt wohin du gehst und sie hat dich nicht gefragt wohin du gehst? Sehr komisch. Normalerweise fragt sie immer nach sowas.“

Hijiri zuckte mit den Achseln. „Wenn du wissen willst wo ich war sage ich es dir natürlich. Ich war auf dem Friedhof. Mein Vater liegt dort begraben und ich habe ihn besuchen wollen. Deswegen kam ich nicht. Aber sowas binde ich einer Lehrerin nicht auf die Nase. Sowas erzähle ich eigentlich niemandem. Aber du bist eine Ausnahme.“ Er nahm meine Hand und streichelte sie mit dem Daumen. „Möchtest du etwas trinken? Cola oder doch etwas Alkoholisches?“ Ich bejahte die Cola und sah mich um. Nun war ein Teil meiner Fragen beantwortet. Den Rest konnte ich ihn nicht fragen, weil ich glaubte dass er es sowieso nicht wisse. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und wir unterhielten uns prächtig. Als es dunkel wurde schauten wir einen Film der sehr lange ging. Als es draußen schon stockdunkel war stand ich auf und ging in den Flur.

„Wo willst du hin, Marron?“, fragte Hijiri leicht angeheitert, da er etwas Sake getrunken hatte.

„Ich gehe jetzt nach Hause. Es ist spät und morgen ist Schule.“

„Ach Quatsch mit Soße. Bleib über Nacht hier. Morgen früh kannst du noch nach Hause gehen und deinen Schulsachen holen.“

Ich lächelte mir zu und ich nickte. „Gut dann gehe ich jetzt schlafen.“

Er kam zu mir und küsste mich auf die Stirn.

„Dann schlaf gut, mein Engel. Ich bleibe noch etwas auf und räume noch etwas weg. Dann komme ich auch ins Bett.“ Ich legte mich in das große Bett und innerhalb fünf Minuten schlief ich tief und fest.
 

Hijiri stand am Fenster und leerte das Glas Sake mit einem Zug. Sein Kopf arbeitete unermüdlich. Der Pferdeschwanz nervte ihn unheimlich, aber er konnte es nicht riskieren ihn zu lösen.

„Da hast du dir ja was angelacht. Ich hätte nie gedacht, dass Jeanne auf dich hereinfällt.“, kam es aus der hintersten Ecke des Zimmers.

„Halt die Klappe, Misto. Du versaust es mit Jeanne doch immer wieder also halt dich etwas zurück.“

Aus der Ecke trat ein kleines Mädchen mit violettem Haar. Sie hatte spitze Ohren und trug eine Keksdose mit sich herum.

„Warum heute so unfreundlich?“, fragte sie und ihr Blick fiel auf das Glas in seiner Hand.

„Ah, ich verstehen schon“, sagte sie verächtlich. „Nur ein Mensch.“

Hijiri wirbelte herum. „Du wagst es.“

Mit einem Satz war er bei ihr und packte sie an der Gurgel. Misto lachte nur. „Du bist mir nicht gewachsen. Sieh es ein.“ Es gab eine kleine Druckwelle und Hijiri flog mit einem dumpfen Schlag gegen die Wand. Er blieb erst einige Sekunden liegen und lächelte.

„Ich habe wenigstens einen Plan der funktioniert. Du hast immer wieder versucht Jeanne mit Gewalt zu vernichten. Ich vernichte ihr Herz und ihre Seele.“

Misto’s Gesichtszüge veränderten sich auf einen Schlag. „Sei still. Du hast doch keine Ahnung.“ Hijiri stand auf und zog den Pferdeschwanz noch fester. Misto blickte ihn verachtend an.

„Ich weiß wie ich Jeanne in die Knie zwinge. Man muss ihr Herz und ihre Seele angreifen. Sie todunglücklich machen. Nur so kann man eine reine Seele vernichten. Die Träume sind nur der Anfang.“

Misto zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst. Ich bin ja immer noch für die harte Tour.“ Sie drehte sich um und ging wieder zurück in die Ecke. Als Hijiri das Licht anmachte war sie verschwunden.

Typisch Misto. Kleine Dämonen haben alle ihre negativen Eigenarten. Hijiri setzte sich in den Sessel und dachte über seine weitere Vorgehensweise nach.
 

Ich erwachte früh. Es war noch dunkel und wie erwartet regnete es. Ich stand auf und zog mich an. In der Nacht hatten mich weiter diese Albträume gepackt und ich wusste immer noch keine Antwort darauf.

Hijiri lag noch im Bett und schlief seelenruhig. Ich lief in die Küche und machte verschlafen wie ich war Kaffee und heizte den Ofen vor. Dann holte ich die Brötchen aus dem Schrank und bereitete sie auf den Ofen vor. Die Schule war mir an diesem Tag irgendwie ziemlich egal und ich beschloss mit Hijiri einen schönen Tag zu verbringen. Nachdem der Kaffe durchgelaufen war packte ich die Brötchen in den Ofen und trug ein riesiges Tablett mit allen möglichen Frühstücksleckereien ins Wohnzimmer wo auch der große Esstisch stand. Als ich die Brötchen aus dem Ofen holte und aufschnitt kam Hijiri aus dem Schlafzimmer. „Was machst du denn?“, fragte er mit einem Staunen auf die Brötchen.

„Ich mache uns Frühstück. Und außerdem habe ich eine Bitte an dich. Würdest du bitte in der Schule anrufen und dich für heute ebenfalls abmelden?“ Er sah mich schief an und ich war erleichtert als er lächelnd nickte und zum Telefon griff. Ich schnitt die restlichen Brötchen auf und trug auch diese zum Esstisch.

„Wie hast du geschlafen?“, fragte Hijiri und biss in sein Brötchen.

„Traumhaft, mein Schatz. Und du?“ Er nickte und auch ich biss mit einem Bärenhunger in das Brötchen.
 

Nach dem Frühstück gingen wir auf den Rummel. Es regnete wieder wie in Strömen. Der Rummel war wegen des Wetters nicht sehr voll. Dafür war es aber auch nicht so toll wie im Sonnenschein. Wir verbrachten nicht sehr viel Zeit auf dem Rummel und gingen wieder nach Hause zurück.

„Meine ganze Hose ist nass.“, rief ich und schmiss sie in die Dusche. Ich trocknete mir die Haare während Hijiri alle nassen Sachen auf die Heizung hängte um sie zu trocknen. Es war schon dunkel und obwohl es noch so früh war, war ich doch sehr müde.

„Hijiri ich gehe ins Bett. Bin müde und geschafft.“ Hijiri nickte und küsste mich zärtlich auf die Stirn. Ich ging ins Schlafzimmer und ließ mich todmüde auf das Bett fallen um sofort einzuschlafen.
 

Mitsuki lief durch die Nacht. Sie machte einen Spaziergang um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Die Trennung von Takuto, die Abweisung von Marron und die Neuigkeit von Izumi das er mit Meroko für ein paar Tage weg müsse machte sie fertig. Es war dunkel und die Laternen waren kaputt. Sie lief langsam und vorsichtig denn sie hatte schon oft in den Nachrichten von Mördern und Dieben gehört. Vor allem diese Jeanne soll eine ganz gerissene Diebin sein. Hoffentlich finde ich bald eine Straße mit Laternen die funktionieren. Mitsuki wurde immer schneller die Angst trieb sie schneller voran. Plötzlich hörte sie etwas. Sie blieb wie angewurzelt stehen. Sie zitterte vor Angst und kam nicht weiter. Sie war starr und steif. Schritte auf dem Dach? Wer war das? Sie schaute in den Nachthimmel hinauf. Sprang da wirklich ein Mensch von Dach zu Dach? Nein niemals.

Mitsuki lief weiter durch die Dunkelheit und sie vermutete, dass das Zähneklappern in der ganzen Stadt zu hören war. KLACK!

Ein paar Schuhe? Mitsuki war wie erstarrt. Hinter ihr war jemand und sie hoffte, dass dieser Jemand sie nicht sehen würde.

Was soll ich tun? Losrennen wäre dumm. Stehen bleiben und warten bis er weg ist, ist auch dumm da er mich sehen könnte.

Sie drehte sich langsam und geräuschlos auf den Fersen um. Alles war dunkel und sie konnte niemanden sehen. Sie atmete tief durch und glaubte endlich in Sicherheit zu sein, als ein paar Meter weiter ein Licht zu sehen war. Es war menschengroß und hatte eine Menschenform. Das Licht hatte lange Haare und einen Umhang um. Als Mitsuki genauer hinsah bemerkte sie, dass das Licht sich zu verändern schien. Der Lichtmensch hoch die Hände und band sich einen Pferdeschwanz. Der Umhang verschwand und Mitsuki erblickte langsam aber sicher die Umrisse eines Jacketts. Dann wurde dass Licht immer schwächer bis es schließlich verschwand.

Schnell weg hier. Mitsuki drehte sich auf den Fersen um und wollte weglaufen.

„Du willst doch nicht wegrennen, oder?“, fragte eine Stimme die alles andere als nett klang. Mitsuki erstarrte in ihrer Bewegung. Sie wusste, dass sie große Probleme bekommen würde.

„Komm mal her Mitsuki. Ich muss dir etwas zeigen.“

Mitsuki nahm allen Mut zusammen und sagte: „Sie wollen mir was zeigen? Ich will es nicht sehen. Woher kennen sie meinen Namen?“ Allerdings traute sie sich nicht sich umzudrehen.

KLACK! KLACK! KLACK!

„Woher ich weiß wie du heißt? Das ist doch egal. Ich weiß es halt.“, flüsterte der Mann an ihrem Ohr.

Mitsuki wollte losrennen, als sie eine starke Hand auf ihrer Schulter bemerkte. „Lassen Sie mich auf der Stelle los sonst setzt’s was.“, schrie sie doch der Mann ließ sie nicht los.

„Warum spionierst du mir hinterher?“, fragte die raue Stimme noch dichter an ihrem Ohr.

„Ich spioniere Ihnen nicht hinterher und nun LOSLASSEN!“

Der Mann lachte. Es schien ihm offensichtlich Spaß zu bereiten sie zu quälen und leiden zu sehen.

„Oh doch das tust du. Du setzt deine kleinen Todesengel auf mich an um zu sehen was ich mit Marron tue. Warum tust du das?“

Mitsuki erstarrte.

Izumi hatte Recht. Er verheimlicht Marron etwas.

„Das tue ich nur um Marron vor Ihnen zu schützen. Ich habe ihr schon gesagt, dass Sie etwas zu verbergen haben.“

Plötzlich lachte er nicht mehr. „Hat sie dir geglaubt? Hat sie es dir abgekauft, dass ich was zu verbergen habe? Hat sie dir jemals gesagt, dass sie auch etwas zu verbergen hat?“

Im nächsten Augenblick spürte Mitsuki etwas Hartes auf ihrem Hinterkopf und um sie rum wurde es noch dunkler.
 

„Ts, als wenn ein Mensch so eine Aufgabe erledigen könnte.“ Misto lief in Hijiris Schlafzimmer. Sie war sichtlich böse über das Gespräch mit Hijiri. Wie konnte er es nur wagen so mit ihr zu sprechen und so über sie zu denken. Sie öffnete ihre Keksdose und holte eine blaue Kugel heraus und steckte sich diese in den Mund.

„Er wird schon wissen was er davon hat. Jeanne wird das bestimmt nicht gut finden, hihi.“ Sie lutschte etwas an der Kugel herum und spuckte sie dann in ihre Hand. Die blaue Kugel war nun glasig blau und in ihr schwebte ein Dämon. Sie ging an Hijiris Nachtschränkchen und versteckte die Kugel dort.

„Auf das Jeanne die Kugel findet, hihi.“ Sie ging zurück ins Wohnzimmer und in die Ecke aus die sie gekommen war. Im nächsten Augenblick war sie verschwunden.
 

Ich wurde wach. Hijiri war nicht im Bett. Ich war noch sehr verschlafen und schielte auf den Wecker. 04:33 Uhr. Ich drehte mich um und wollte weiter schlafen als ich etwas bemerkte. Ein Piepen. Plötzlich war ich hellwach. Warum piept mein Amulett? Ist etwa ein Dämon in der Nähe? Ich stand auf und holte mein Amulett aus meiner Jackentasche. Es piepte wie verrückt und ich lief durch die Wohnung. In der Küche fand ich nichts. Mein Herz raste. Ich musste an Mitsuki denken und wie sie mich vor Hijiri gewarnt hatte und gesagt hatte das er etwas zu verbergen hätte. Im Flur fand ich auch nichts. Ich lief ins Wohnzimmer. Da Signal wurde immer schwächer und schwächer. Also im Wohnzimmer konnte es auch nicht sein.

Ist es etwa in Schlafzimmer? Ich schlich ins Schlafzimmer das Amulett vor meiner Brust. Als ich das Schlafzimmer betrat spielte das Amulett vollkommen verrückt. Irgendwo hier war der Dämon, dass war klar. Ich hielt das Amulett überall gegen und als ich es in die Nähe von Hijiris Nachtschränkchen hielt begann es zu vibrieren. Ich machte die Schublade auf und wurde starr vor Schreck. In der Schublade war leer bis auf eine kleine Glasblaue Kugel mit etwas schwebenden lilafarbenden Etwas.

Der Dämon! Warum hat Hijiri einen Dämon in seinem Nachtschränkchen. Hatte Mitsuki Recht? Ist Hijiri nicht der der er vorgibt zu sein? Warum ist er noch nicht wieder zurück? Wo ist er überhaupt?

Ich setzte mich in die Küche und wartete darauf, dass er wiederkam.

Er kam in der Frühe wieder und war ganz leise.

„Wo warst du?“, fragte ich aus der dunklen Küche heraus. Er erstarrte in der Bewegung.

„Warum bist du nicht im Bett und schläfst, Marron?“

„Warum beantwortest du die Frage mit einer Gegenfrage? Ich habe in deinem Nachtschränkchen etwas gefunden. Geh und sieh nach.“

Er starrte mich verdutzt an. Mein Gesichtsausdruck war fest und entschlossen und aus diesem Grund lief er schnurstracks ins Schlafzimmer. Er kam nach einigen Sekunden wieder die blaue Kugel in der Hand.

„Und was nun? Was ist damit? Es ist nur eine Kugel. Ich sehe daran nichts Besonderes.“

Meine Stimme zitterte: „Du bist dumm. Wer bist du? Du kannst einen Dämon so in die Hand nehmen. Nicht einmal ich kann das und ich bin Jeanne.“

Hijiris Gesichtsmiene wurde zunehmend dunkler. „Du bist schlauer als ich dachte, Jeanne.“

Er schaute mich nicht mehr mit der Liebe und Wärme an so wie er es die letzten Tage über getan hatte. Sein Blick war kalt und berechnend.

„Wer bist du frage ich dich? Bist du ein Dämon oder ein Diener?“ Hijiri lachte. „Was glaubst du? Ich bin ein Mensch so wie du. Allerdings bin ich etwas älter als ich aussehe.“ Ich verstand nicht. Das war mir zu hoch. Hijiri griff an seinen Pferdeschwanz und löste das Haarband. Das rote Haar fiel ihm auf die Schulter und färbte sich augenblicklich schwarz. Meine Augen weiteten sich als ich sah wer sich da vor mir aufbaute. Der Anzug wich einem kürzeren schwarzen Anzug und einem Umhang. Es war derselbe Mann den ich in meinen Träumen gesehen hatte.

„Mein Name ist Noyn.“

Ich stand auf und wich entsetzt in die Ecke. Er hatte mich belogen und verraten. „Du kleiner… verdammter…“ Ich lief auf ihn zu, wollte ihn schlagen ihn treten. „Nana, hübsches Fräulein, dass willst du nicht wirklich tun.“ Ich hatte ihn geliebt, mich ihm hingegeben.

„Ich habe dich geliebt. Ich habe dir meinen Körper gegeben. Und du verrätst mich.“

„Lerne eines, Marron. Die Liebe ist immer ein Verrat und ein falsches Spiel. Die Liebe ist nur ein Wort mehr nicht.“ Ich stand vor ihm und hob die Hand an. Seine Miene war ausdruckslos und er blickte von oben auf mich herab. Ich konnte ihn nicht schlagen. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich ließ die Hand sinken.

Ich sank auf dem Boden zusammen während er sich umdrehte und einfach das Haus verließ. Ich weinte nur noch. Es hatte mich so sehr verletzt, dass er mich belogen und verraten hatte. Auch machte es mich traurig, dass ich Mitsuki nicht geglaubt hatte als sie mir sagte, dass er etwas zu verbergen hätte.

Irgendwann zwischen weinen und dem Gedanken an meine Liebe zu Hijiri schlief ich auf dem Küchenboden ein.
 

Noyn stand auf einem Hausdach und schaute in die aufgehende Sonne. „Das hast du ja gut gemacht, Noyn. Hätte ich nie gedacht, dass du so weit kommst. Du hast es geschafft. Wir haben sie beinahe.“

Misto war hinter ihm aufgetaucht und schien sehr zufrieden.

„Was hast du gemacht, Misto?“, zischte Noyn durch die zusammengebissenen Zähne. „Was soll ich denn gemacht haben, Noyn? Ich habe nichts getan außer der ganzen Sache einen kleinen Stoß zu verpassen.“

„DU KLEINES…“, schrie er und rannte auf Misto los. Sie verschwand und tauchte wieder inter ihm auf.

„Was hast du vor, Noyn? Warum greifst du mich an? War es nicht das was du unbedingt wolltest? Jeanne von innen zerstören.“ Noyn wirbelte herum und funkelte sie böse an.

„Du Ausgeburt der Hölle. Du hast doch keine Ahnung von Gefühlen.“

Misto’s Lächeln verschwand sofort. „Du hast dich in Jeanne verliebt?“

Noyn sah weg und wieder in die Sonne. Sie stand schon etwas höher und versprach gutes Wetter.

„Sieh Misto die Sonne scheint.“

Misto wirbelte herum. „Warum? Warum scheint die Sonne? Seit du hier bist scheint niemals die Sonne. Deine Seele als Mensch ist viel zu schwarz für die Sonne. Es sei denn… du liebst sie wirklich.“

Noyn lächelte und blickte in den blauen Himmel. Misto fluchte und verschwand in einem Nebel aus Staub.
 

Als ich wach wurde schien die Sonne warm in die Küche. Meine Augen waren rot vor Tränen. Ich war alleine und total unglücklich. Hijiri hatte mich verraten und Mitsuki war verletzt. Ich hatte alles falsch gemacht was man falsch machen konnte. Die Türe ging. Im Flur stand Hijiri und zwar Hijiri und nicht Noyn. Die roten Haare gebunden zu einem Pferdeschwanz.

„Was willst du hier?“, fragte ich.

„Die Frage ist wohl eher was DU hier willst?“, sagte er. „Aber das ist jetzt egal. Marron, ich…“

Ich stand auf. Was auch immer er wollte, ich wollte es nicht hören.

„Sei leise“, flüsterte ich. „Was auch immer du sagen willst ich will es nicht wissen. Alles was Gott will kannst du mir jetzt sagen ich glaube dir kein Wort.“ Seine Schultern senkten sich herab. „Auch wenn ich dir sage, dass ich dich liebe.“

Ich erstarrte. Meine Augen füllten sich mit Tränen. „Du kannst es nicht anders nicht wahr? Du musst mich verletzen.“

Ich konnte es hier nicht mehr aushalten ich musste einfach hier raus. Ich rannte an ihm vorbei und hinaus in die Wärme. Ich weinte wieder bittere Tränen und wusste nicht wohin.
 

Es war dunkel. Ich war den ganzen Tag in meiner Wohnung gewesen und hatte überlegt was ich tun sollte. Jetzt saß ich hier und hielt die Tabletten in der Hand. Paracetamol und Schlaftabletten. Ich konnte nicht mehr und ich wollte auch gar nicht mehr auf dieser Welt verweilen. Ich habe alle verloren. Chiaki, Mitsuki und jetzt auch noch Hijiri. Ich wollte einfach nur noch sterben. Ich drückte die Tabletten aus der Packung und sammelte sie in meiner Hand. Ich legte den Kopf in den Nacken und… Ich erschrak. Das Telefon klingelte. Die Tabletten kullerten auf den Boden. PIIEP: „Marron?? Bist du da? Ich bin’s Hijiri. Wenn du da bist geh ran ich muss mit dir reden. Bitte Marron… ruf bitte an ich muss mit dir reden.“ PIIEP.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-05-14T19:32:51+00:00 14.05.2006 21:32
Hi ich finde deine geschichte cool! bitte schreib weiter! auch den zenzierten teil fand ich klasse bitte bitte schreib weiter!


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