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Denn sie wissen, was sie tun…

von Susu-chan
von

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Kapitel 4 - Trust

Kapitel 4 – Trust
 

„Shadow the Hedgehog? Natürlich kenne ich ihn!“, ich saß mit Pandorra zusammen am Speisetisch. Nach und nach wurden diverse Brötchen, Würste und Gemüsesorten auf diesen gestellt und es roch köstlich.

Doch jetzt war meine Neugier größer als mein Hunger, weswegen ich dem Essen keinen Blick würdigte.

„Er war doch der, der den Widerstand gegen Eggman angeführt hat!“

„Genau“, stimmte sie zu und nippte wieder an ihrem Kaffee.

„Und?“

„Er kann euch helfen.“

Ich blinzelte.

„Aber...er ist doch tot“

„Nicht ganz“, erwiderte sie geheimnisvoll „Er ist verschwunden. Seine Leiche wurde nie gefunden.“

„Aber...selbst wenn er den Kampf überlebt hat...dann müsste er doch über 100 Jahre alt -“, ich stockte.

Pandorra merkte, dass bei mir der Groschen gefallen war und zwinkerte mir zu.

„Na?“

„Er ist zeitlich unsterblich“, sagte ich langsam „Und...und er lebt noch?“

„Genau. Er kann die Emeralds kontrollieren, er kann Eggman aufhalten.“

Mein Herz fing an höher zu schlagen.

Ja! Das war es! Die Lösung...nur...

„Wo ist er?“

„Tja, das ist das Problem. Niemand weiß es“, entgegnete sie nachdenklich und meine Hoffnung zerplatzte.

„Aber ich weiß, wo er zuletzt gesehen wurde und wo er immer wieder auftaucht“, fügte sie dann nach einer Weile hinzu.

„Jetzt spann mich nicht so auf die Folter! Wo denn?“, drängte ich sie. Mittlerweile war ich so aufgeregt, dass ich mit den Fingern auf dem Tisch trommelte.

„In Station Square. Dort, wo Sonic gestorben ist“, antwortete sie schlussendlich, nachdem sie ihren Kaffee ausgetrunken hatte „Dort soll immer wieder ein schwarz-roter Schatten aufgetaucht sein, wie ein Geist.“

In meinem Kopf drehte sich alles.

Shadow...lebte? Und er konnte uns helfen?

Die Frage woher sie das wusste kam mir gar nicht in den Sinn. Alles drehte sich nur noch um den Plan, um unsere Idee.

Wir konnten sie umsetzen.
 

„Was!?“, machte Sichi, als ich unser Gespräch fertig nacherzählt hatte „Shadow lebt?“

„Und ist in Station Square?“, hackte Raimi ungläubig nach „Wie kann das sein? Warum hat er sich nie gezeigt?“

„Ich weiß nicht“, erwiderte ich. Aber das war gelogen.

Natürlich verstand ich es.

Er hielt sich bestimmt für einen Verlierer. Er hatte es nicht geschafft die Welt zu retten oder zu beschützen und dafür schämte er sich.

Jedenfalls dachte ich das. Es kam mir logisch vor.

Denn gegen was sollte er jetzt kämpfen? Wen sollte er beschützen?

Es war zu spät. Man konnte ja schlecht gegen Mutter Natur antreten.

Aber...Shadow war doch bestimmt schon selbst auf die Idee gekommen die sieben Emeralds zu suchen...

Egal. Das alles würde ich ihn fragen, wenn ich vor ihm stünde.

„Wir müssen sofort los!“, sagte ich mit neu geweckter Hoffnung.

„Und wie sollen wir ihn finden? Station Square ist groß. Und er ist nicht immer da. Und außerdem...“, warf Raimi ein, doch ich hörte ihr gar nicht mehr zu.

Wir würden eine Legende treffen! Vielleicht war ich voreilig, aber...wir würden eine Legende treffen!

„Ich kann euch helfen...wenn ich mit euch kommen darf“, sagte Pandorra plötzlich und wir sahen sie überrascht an.

„Ich weiß nicht...kannst du dich selbst verteidigen?“, hackte Sichi nach „Nicht, dass du uns dann ein Klotz am Bein bist.“

„Beantwortet das deine Frage?“, sie zeigte auf eins der Brötchen. Ein schwarzer Blitz schoss aus ihrem Finger und pulverisierte es.

Er sah sie ungläubig an, ehe er langsam meinte: „Okaay...ich glaube dir mal...“

„Wenn du uns helfen willst, kannst du natürlich mit!“, meinte ich zuversichtlich und Raimi runzelte die Stirn.

„Aber wie willst du uns helfen?“

„Ich kenne da jemanden, der weiß, wo Shadow genau ist“, erwiderte Pandorra nur grinsend

„Also, kann ich nun mit oder nicht?“
 

Einige Stunden später waren wir wieder in den Einöde unterwegs. Der Himmel war wieder schwarz, rote Blitze zuckten und es war kalt. Gott sei Dank hatte Pandorra – trotz unserer Verweigerung – Kleider für uns nähen lassen, sodass die Kälte erträglich war und wir nicht erfroren.

Im Laufe der Reise hatte Pandorra uns über viele Dinge ausgefragt und auch über sich selbst erzählt, sodass ich nun ein besseres Bild von ihr hatte. Sie war wie Raimi der Meinung, dass nicht die Menschen Schuld an der Katastrophe waren, sondern nur Eggman. Man konnte, ihrer Ansicht nach, doch nicht eine ganze Rasse für das verurteilen, was ein einziger getan hatte.

Wir verstanden uns gut mit ihr und auch Raimi verlor langsam ihr Misstrauen ihr gegenüber. Sichi schien sie auch sympathisch zu finden, wenngleich ihre Blitzkräfte ihm gehörigen Respekt eingeflößt hatten – Nicht das er Angst vor ihr hätte, aber er hat selbst offen gesagt, dass er sich nie mit ihr anlegen würde.

Ich mochte Pandorra irgendwie. Sie konnte sich durchsetzen und war trotz ihres Reichtums nicht arrogant oder ähnliches. Außerdem konnte man sich auch mal mit ihr über philosophische Dinge unterhalten und ernsthaft reden.

Das konnte ich zwar mit Sichi und Raimi auch...nur war es mit der Pantherdame einfach ernster.

„Wie viele Tage ist Station Square entfernt?“, fragte ich sie.

„Nur zwei. Ihr seid schon ziemlich weit gekommen“, meinte sie anerkennend „Wie habt ihr das geschafft?“

„Sichi kann gut kämpfen, Raimi ist eine Heilerin...“

„Und du?“

„Ähm...“, ich hob die Schultern „Ich weiß nicht...ich bin das Anhängsel...“

„Sie kann sich auch gut verteidigen“, mischte Sichi sich ein „Letztens hat sie mich vor irgend so einem Tier beschützt...sah ein wenig aus wie ein Löwe...“

„Ja, stimmt...“, murmelte ich bloß. Wirklich stolz war ich darauf nicht.

„Du wirkst nicht so, als würdest du Tiere töten“, behauptete Pandorra mit nachdenklichem Blick.

„Tue ich normal auch nicht...es war bloß ein Notfall...“

„Wenn es ein Notfall war, war es auch nichts Schlimmes.“

„Aber es hat doch auch nur versucht zu leben“, erwiderte ich leise für mich, aber sie schien es verstanden zu haben, da sie noch nickte und schließlich Richtung Himmel sah.

„Es wundert mich, dass die Vögel noch nicht aufgetaucht sind“, bemerkte Raimi misstrauisch „Ich fühle mich so beobachtet...“

„Das liegt bestimmt an den Blitzen. Die verschrecken die Vögel“, erwiderte die Pantherdame und ich runzelte die Stirn.

„Aber...wir wurden auch angegriffen, als die Blitze da waren“

„Dann weiß ich es nicht.“, sagte sie ratlos „Hören wir besser auf darüber zu reden. Sonst beschwören wir noch das Unheil herauf...und ich würde gerne in ganzen Stücken nach Station Square kommen, nicht im Magen eines Vogels“
 

Den ganzen Fußmarsch über, war es unheimlich still. Kein Vogel schrie, nur das donnern der Blitze war zu hören.

Sonst nichts.

Als ob alles tot wäre.

„Diese Stille ist mir echt unheimlich“, sagte ich, um das Schweigen zwischen uns zu brechen. Mittlerweile war der weiche Wüstensand einem harten, verkrusteten Boden gewichen. Es sah aus, als wäre Lava hier getrocknet und hätte sich in Gestein verwandelt. Der Boden war rissig und das innere der Risse glühte rot.

Ich sprang erschrocken zur Seite, als Feuer aus einem Spalt schoss.

„Aaah!“, machte ich entsetzt, als mein Oberteil anfing zu brennen und klopfte es eilig aus.

„Vorsicht, ich glaube, der Boden kann hier aufbrechen“, warnte Raimi mich.

„Ach neee, wirklich?“, erwiderte ich sarkastisch und folgte ihr wieder. Dabei versuchte ich mich möglichst leicht zu machen...es war, als würden wir über dünnes Eis gehen.

Nur, dass das Eis in diesem Fall eine dünne Schicht vulkanischen Gesteins war, dass so aussah als würde es uns gleich unter den Füßen wegdriften und uns in die Lava darunter stürzen lassen.

Irgendwie wäre mir Eiswasser dann doch lieber.

„Gott sei Dank bin ich nicht mehr so fett wie früher“, hörte ich Sichi murmeln. Früher war er wirklich sehr pummelig gewesen, doch durch die lange Reise war er genauso spindeldürr geworden wie wir. Ein Strich in der Landschaft.

Urplötzlich hörte ich ein Rumoren.

„Bitte sag mir, dass das dein Magen war“, flüsterte ich ihm zu. Er war bleich geworden und schüttelte langsam den Kopf.

Kurz erstarrten wir alle, ehe Raimi schrie: „Lauft!“

Wir rannten sofort los, Pandorra am schnellsten von uns, da sie einen Vorteil durch ihre Rasse hatte.

Der Boden brach auf und bildete kleine Gesteinsinseln, auf denen wir traten um vorwärts zu kommen. Ein zischendes Geräusch erklang, dann schossen Lavaechsen – und Schlangen aus dem Inneren und spuckten Feuer nach uns.

„Ich hasse diesen Planeten!“, japste Sichi, als ein brennender Brocken, den die Schlangen ausspuckten, ihn nur knapp verfehlten.

Ich rannte keuchend weiter und versuchte dabei den Echsen auszuweichen und gleichzeitig nicht in die herausquellende Lava zu treten. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich schwitzte und ich hatte panische Angst davor, gleich zu verbrennen. Meinen Freunden schien es nicht besser zu gehen.

Plötzlich schoss eine Feuerschlange direkt vor mir aus dem Boden und ich schrie erschrocken auf.

Sie richtete sich bedrohlich auf, öffnete den Mund um einen brennenden Brocken zu schießen...ich hob die Arme vors Gesicht um mich zu schützen und dachte gleichzeitig, wie lächerlich das doch war. Gegen so einen Angriff könnte ich mich nicht schützen, er würde mich verbrennen und dann wäre alles vorbei.

Doch im nächsten Moment schoss ein schwarzer Blitz auf das Monster. Mit einem Platschen zersprang es und es regnete Feuer auf mich herunter. Doch das meiste erlosch noch in der Luft und ich bekam nur Asche ab.

„Alles in Ordnung?“, fragte Pandorra und ich blinzelte verwirrt.

„Ich...danke...“, sagte ich erstaunt. Sie hatte mir zum zweiten Mal geholfen.

„Bedank dich, wenn wir hier lebend raus kommen!“, sie packte meinen Arm und rannte los.

Ich konnte nur mit Not und Mühe mithalten, aber ich schaffte es. Wahrscheinlich auch, weil sie langsamer lief, sonst wäre ich gar nicht hinterher gekommen.

Sofort sah ich mich nach Sichi und Raimi um – Sie lagen weiter hinten, aber sie lebten noch, auch wenn Sichi ein paar Verbrennungen am Arm hatte.

Ich hätte gerne gefragt ob alles in Ordnung wäre, doch dazu hätte ich brüllen müssen – Und ich wollte nicht unnötig die Aufmerksamkeit der Monster auf mich ziehen.

Die Pantherdame schoss einige Blitze auf eine Echse, die uns anfallen wollte und zog mich weiterhin mit sich. Langsam brannten meine Beine wie Feuer, aber ich konnte jetzt nicht schlapp machen! Vor allem, da ich weiter vorne schon festen Boden sah. Die Lava schien dort schon mehrere Jahre lang getrocknet zu sein und hatte sich in festes, vulkanisches Gestein verwandelt, aus der keine Lava schoss und auch keine Monster.

„Los, den Rest schaffen wir auch noch!“, hörte ich Raimi zu Sichi sagen. Ich wusste, dass Sichi von uns allen wohl am wenigsten Ausdauer hatte und machte mir langsam Sorgen um ihn.

Aber ich wusste auch, dass Raimi ihn im Notfall hinter sich her schleifen würde und dass er wohl stur genug war, um durchzuhalten.

Eine Feuerfontäne schoss vor uns aus dem Boden.

Pandorra blieb abrupt stehen und wich aus, wobei sie mich zum Glück wieder mitzog, sonst wäre ich direkt in das Feuer hinein gerannt.

Der Boden brach auf und die Gesteinsinseln wurden immer kleiner. Schließlich standen wir vor einem großen Spalt aus Lava.

„Spring!“, befahl Pandorra harsch und bevor ich etwas erwidern konnte, war sie schon im Rennen abgesprungen und landete auf der anderen und sicheren Seite.

Ich keuchte. Da würde ich doch nie rüber kommen! Aber anhalten konnte ich auch nicht, der Spalt wurde immer größer und größer...Letzten Endes schloss ich die Augen und sprang.
 

Ich spürte, wie die Luft an meinen Ohren vorbei zischte und merkte, wie ich fiel.

Ich würde es nicht schaffen. Mein Herz raste und meine Lungen brannten und ich würde es nicht schaffen.

Panisch hielt ich die Augen zusammengekniffen, aus Angst hinzusehen...

...und dann...

Landeten meine Füße auf einem harten Boden und ich fiel auf die Knie.

Meine Beine taten weh und es fühlte sich an, als hätte man meine Knochen zusammengepresst, aber...

Ich lebte.

Langsam öffnete ich die Augen und sah vor mir Pandorra.

„Alles in Ordnung?“, fragte sie und ich blinzelte.

„Ich...ja...u-und Danke“, erwiderte ich erleichtert. Kurz verspürte ich den Drang mich hinzulegen und mich auszuruhen, als mir Sichi und Raimi einfielen.

Angst packte mich wieder. Ruckartig drehte ich mich um, um nach den Beiden zu sehen.

Sie waren bald beim Spalt angekommen...doch dieser war mittlerweile so weit aufgebrochen, dass ein Sprung darüber unmöglich war.

Oh Gott.

Sie saßen fest.
 

Doch als ich beinahe schon die Hoffnung aufgegeben hatte, packte Sichi plötzlich Raimi und setzte sie sich auf die Schulter, ehe er sprang und auf einer kleineren Insel landete. Das machte er so, dass die Insel Schwung bekam und über die Lava glitt, in unsere Richtung. Sie prallte am Rand des Spaltes ab und die Beiden flogen auf die sichere Seite, direkt neben mich.

„Oh Gott!“, rief ich erleichtert und nahm erst mal beide in die Arme „Ich dachte schon, ihr sitzt fest!“

„Ich hasse diesen Planeten“, ächzte Sichi nur und ich ließ meine Freunde los. Sie blieben keuchend sitzen und versuchten erst mal, ihr Herz zu beruhigen, genau wie ich.

„Zum Glück haben wir es alle geschafft“, sagte Pandorra, die kein bisschen angestrengt wirkte.

Kein Wunder, sie war ein Panther.

„Ist...ist die...Gefahr vorbei?“, japste Raimi und nahm ein paar Schlucke aus ihrer Wasserflasche.

„Fürs erste ja“, meinte ich und klopfte auf den Boden „Der ist jedenfalls fest. Also können wir unbesorgt darauf laufen...“

„Ich wette, dass jetzt diese Vögel auftauchen.“, murrte er und musterte seinen verbrannten Arm „Irgendein Problem haben wir ja immer am Hals.“

Wie auf Kommando erklang ein Vogelschrei.

Ich stand nur mühsam wieder auf. Meine Lunge brannte noch immer, aber mein Herz hatte sich etwas beruhigt und meine Beine fühlten sich nicht mehr an wie Gummi.

„Okay, wir müssen weiter“, sagte ich bemüht ruhig und Pandorra nickte seufzend.

„Habe ich schon mal erwähnt, dass ich diesen Planeten hasse?“, hörte ich Sichi noch leise knurren, ehe wir aufstanden und weiter rannten.



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