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Lotosblütennacht

von

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Ohne Worte

Das kleine Schiff mit Mara und Seth an Bord legte bei Memphis ab. Die drei großen Pyramiden schrumpften zu kleinen Dreiecken, während Memphis hinter ihnen lag. Der Nordwind bauschte das bestickte Segel und schob das Schiff wie ein geflügeltes Wesen südwärts gegen den Strom.

Mara hatte die Nächte friedlich geschlafen und war fröhlich wie eh und je.

Seth ließ sich jedoch von dieser gespielten Fröhlichkeit nicht täuschen. Er wusste, dass sie das Geschehene aus der Ruine nicht so schnell verarbeitet hatte, wie sie vorgab. Doch er wollte sie nicht dazu zwingen darüber zu reden, auch wenn er es ihr als Herr ganz leicht befehlen konnte.

Als Mara aufwachte, setzte sich Seth neben sie und fing an zu plaudern. Er erzählte ihr von den Königen des alten Reiches, die am Nilufer die riesigen Skulpturen errichten ließen, an denen sie gerade vorbeifuhren.

Kleine Jungen und Mädchen liefen am Ufer entlang und winken den Schiffen fröhlich zu.

Seth kannte viele Geschichten, mit denen er Mara unterhalten konnte.

Sie waren schon ein paar Tage unterwegs und in der Nachtwürden sie Theben erreichen und zurück im sicheren Palast sein.

Seth war froh, dass sie bald im Palast waren. So konnte er, wenn er die nächsten Nächte durcharbeiten würde, noch alles für das Opferfest fertig machen können.

Als Res Barke schon lange in der Unterwelt und Nut, die Göttin der Nacht, hoch am Himmel war, erreicht das kleine Frachtschiff den Hafen von Theben.

Mara und Seth gingen eilig von Bord und ritten zum Palast, wo Seth bereits erwartet wurde.

Der Stalljunge führte das Pferd zurück in den Stall und versorgte es.

Seth übergab die schlafende Mara seinem Sklaven Jonou.

„Bring sie in das Gemach, was neben meinem liegt. Pass auf, dass du sie nicht weckst!“, befahl Seth kühl und ging selbst erst mal in seinen Harem.

Jonou warf Seth einen fragenden Blick nach und sah zu Mara, die in seinen Armen fest schlief. Ohne weitere Fragen zu stellen, kam er dem Befehl seines Herren nach.

Seth suchte sich in seinem Harem eine Haremsdame aus und badete erst mal mit ihr. Anschließend ließ er sich von ihr massieren, salben und einölen.

Er hatte es vermisst sich von den sanften Händen einer Sklavin massieren zu lassen. Auch hatte er sein Harem viel zu lange nicht mehr besucht.

Al seine Sklavin fertig war mit massieren, zog er sich mit ihr in ihre Kammer zurück, um mit ihr zu schlafen.

Nach einer ganzen Weile kam Seth schließlich aus seinem Harem und wurde von seinem wartenden Sklaven Jonou begrüßt.

Jonou legte respektvoll die rechte Hand an die linke Schulter.

„Herr, der Pharao möchte mit Euch sprechen. Er erwartet Euch in Euren Gemächern.“

Seth nickte Jonou zu schlang, schlang den Umhang enger und ging zu seinen Gemächern, wo es sich der Pharao bereits bequem gemacht hatte und genüsslich Wein trank.

Seth neigte sein Haupt.

„Seid gegrüßt, mein Pharao. Möget Ihr Gesund sein und ewig leben.“

Der Pharao stand sofort auf, als Seth seine Begrüßung beendet hatte.

„Seth, wie geht es Euch? Was ist geschehen? Was ist mit Bakura?“, fragte der Pharao sofort und rümpfte die Nase, als er bei Seth den Geruch von Damenparfum wahr nahm. „Um diese Uhrzeit belästigst Ihr Euer Harem?“, fragte der Pharao überrascht und gespielt tadelnd, „Ihr habt es wohl nicht aushalten können...“ Der Pharao lachte leise.

Seth sagte nichts, sondern setzte sich stumm auf einen Stuhl gegenüber dem Pharao. Er ließ sich ebenfalls einen Becher mit süßem Wein bringen und trank ein paar Schlucke.

„Nun erzählt, mein Freund, was auf Eurer Reise passiert und mit Bakura geschehen ist.“ Der Pharao legte geduldig die Hände ineinander.

„Bakura ist tot.“, sagte Seth ruhig und tonlos. Seine Stimme war sachlich. „Er hatte sich in einem alten Totemtempel versteckt. In der Schatzkammer erlag er seinem endgültigen Schicksal.“

„Dann sind Ägypten und die Gräber wieder sicher.“

Seth nickte. „Das sind sie.“

„Was ist mit Eurer Sklavin? Oder ist sie das gar nicht mehr?“

„Mara ist und bleibt meine Sklavin.“, sagte er ruhig, „Ich kann sie nicht so einfach frei lassen. Das Geschehene hat sie etwas mitgenommen. Deswegen sind wie auf dem Schiffsweg zurückgekommen. Ich wollte, dass sie sich erholt.“

„Verstehe.“ Der Pharao nahm einen letzten tiefen Schluck aus dem Weinbecher. „Das heißt wohl auch, dass Ihr Mara nichts von dem Versprechen gesagt habt?“

Seth schüttelte den Kopf. „Nein.“

Er stand auf und ging zu einer Tür. Leise öffnete er diese.

Das Zimmer war zwar dunkel, aber das silbrige Licht Mondlicht schien herein und erhellte es ein wenig. Der Wind bewegte die Vorhänge der Terrasse und des Bettes.

Der Pharao trat neben Seth und sah in den Raum.

Mara schlief tief und fest und bemerkte die Anwesenheit der beiden Männer nicht.

„Das ist Iris Tochter?“, fragte Atem.

Seth nickte und wandte den Blick nicht von Mara.

„Früher oder später musst du es ihr sagen, Seth.“

Stumm schüttelte Seth den Kopf. „Wenn ich es ihr sage, bedeutet das, dass ich sie frei lassen muss und dann wird sie gehen und das kann ich nicht zulassen.“

Er schloss die Tür genauso leise wie er sie geöffnet hatte.

Die Augen Atems waren größer geworden. Er sah Seth mehr als überrascht an.

„Seth, sagt mir nicht, dass Ihr Euch in sie verliebt habt?!“

„So ein Unsinn!“, gab Seth barsch zurück.

„Und warum sonst lasst Ihr sie in dem Gemach neben Eurem schlafen? Ihr wisst, wem dieser Raum zustand?“

„Natürlich weiß ich, wem dieser Raum ein mal zustand, aber diese Person ist nun tot. Ich hab ihr den Raum auch nur für begrenzte Zeit zur Verfügung gestellt. Ich denke, dass es noch zu früh ist, um sie in den Harem zu stecken.“

Atem grinste. „Wenn Ihr das sagt.“, er klang nicht überzeugt, „Aber sonst war es Euch auch egal.“ Atem zuckte mit den Schultern. „Wie dem auch sei. Wenn Ihr es nicht sagen wollt, werde ich es ihr sagen und sie vom Sklavenstand befreien.“

„Aber...“

„Ich bin der Pharao und ich tue das, was mir beliebt!“, unterbrach er Seth. Seine Stimme klang warnend. „Ich gebe Euch Zeit bis nach dem Opferfest. Wenn Ihr es ihr bis dahin nicht gesagt und freigelassen habt, werde ich es tun, Seth.“

Seth nickte unterwürfig. „Ja, mein Pharao.“

Atem sah Seth zufrieden an und nickte. Er drehte such um und ging mit einer vollkommenen Eleganz in sein Gemach und ließ Seth alleine. Der Umhang schlug kleine Wellen hinter dem Pharao, während Seth zum Abschied noch eine Geste des Respekts vollführte.

Als der Pharao fort war, seufzte Seth kurz auf. Er klatschte in die Hände und sofort kam ein junger Sklave herein, um Seth zu entkleiden und das Nachtgewand anzulegen.

Sobald auch dieser fort war, ging Seth leise zu Mara und blieb vor ihrem Bett stehen.

Sie sah friedlich und entspann aus.

Vorsichtig strich er ihr kurz über die Wange, zog seine Hand aber schnell wieder zurück und eilte in sein Gemach.

Was dachte er sich dabei? Sonst war er auch nie so nett zu seinen Sklaven! Aber sie war keine richtige Sklavin und er hatte ein Versprechen einzuhalten.

Gedankenverloren sah Seth in den Nachthimmel. Der Vollmond erhellte sein Gesicht und warf dunkle Schatten darauf, dass er um Jahre älter aussah.

Erschöpft lehnte er sich gegen die Wand und ließ sich daran zu Boden gleiten. Mit der Hand fuhr er sich durch den Pony und sah auf die bemalten Fliesen.

Die Worte des Pharaos hallten in seinem Kopf wieder.

Verliebt? Seth war garantiert nicht verliebt! Er hatte nie viel mit der Liebe zu tun gehabt und wollte es von sich aus schon nicht. Dennoch war klar, dass er Mara anders behandelte als seine anderen Sklavinnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-11-18T10:42:47+00:00 18.11.2009 11:42
Ist echt bis jetzt sehr spannend geworden,
was sie wol macht, ob sie beim Seth bleibt oder
die Flucht ergreift,,..ich mach mir echt die gedanken=?
Von:  Himikario
2009-10-19T11:33:02+00:00 19.10.2009 13:33
wie süß und wohl is er verliebt^^
aber was für ein Geheimnis umgibt die ganze Situation? Vielleicht ein Versprechen, das Seth Maras Vater gegeben hat? Mysteriöse Mysterien..
ich bin sehr gespannt auf den Ausgang dieser Offenbahrung, denn vielleicht kommt es ja ganz anders als Seth erwartet und Mara bleibt freiwillig bei ihm, weil sie sich in ihn verliebt hat und weil sie sowieso nicht wüsste, wohin sie sollte? Ich kann natürlich nur spekulieren, letztendlich bleibt der weitere Verlauf dir überlassen, aber das wäre wirklich super süß..
ach übrings an einigen Stellen ist der Text etwas unverständlich, das solltest du dir nochmal genauer durchlesen, also eine Sache war irgendwas mit "Licht Mondlicht" das war irgendwie gedoppelt und deswegen etwas komisch und vielleicht war noch irgendwas, aber ich weiß nicht mehr genau wo, musst mal gucken^^
mach bitte möglichst schnell weiter ich freu mich schon^^
Lg himi


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