Zum Inhalt der Seite

Lotosblütennacht

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rückkehr

Seth ritt durch die dunkle Wüste. Mara saß vor ihm auf den Sattel. Er hielt sie mit einem Arm fest umschlungen, mit der anderen Hand hielt er die Zügel und trieb das Pferd an. Sein Blick war fest nach vorne gerichtet. Ab und zu sah er zu Mara, die fest in seinem Arm schlief und Blutüberströmt war.

Das weiße Gewand und ihr Gesicht waren mit roten Flecken beschmutzt. Sie hatte das meiste Blut abbekommen.

Mara wirkte erschöpft, selbst im Schlaf.

Seth wandte den Blick von ihr. Was hatte er nur getan? Im Gegensatz zu Mara war er ohne Blutflecken davon gekommen.

Er ritt durch die Nacht weiter, auch wenn er in Gefahr lief in die falsche Richtung zu reiten. Überall waren sie sicherer, als in der Ruine.

Bakura würde sie nicht mehr verfolgen, dennoch war die Ruine kein sicherer Ort mehr, wenn Mara aufwachen würde.
 

Mara hörte ein leises Wasserplätschern als sie aufwachte. Die Sonne blendete und sie lag im Schatten einer Palme. Für einen Moment fragte sie sich, wo sie war und was geschehen war, doch dann fiel ihr alles wieder ein, als sie auf ihre blutigen Hände sah.

Das Blut erinnerte sie an das Geschehene in der Ruine und ein Aufschrei entfuhr ihr.

Die Bilder waren fest in ihr Gedächtnis eingebrannt, selbst als sie die Augen fest zusammen kniff, sah sie diese.

Seth zuckte zusammen als er Maras Aufschrei hörte und eilte zu ihr. Er drückte sie fest an sich.

„Mara, es ist alles gut. Du bist in Sicherheit. Alles ist gut...“, flüsterte er.

„Das Blut...überall Blut...so viel Blut...“, flüsterte sie und zitterte in Seths Armen.

„Bitte beruhige dich, Mara.“ Seth hielt sie weiterhin fest bis sie sich etwas beruhigt hatte und Mara ihn schwach von sich schob.

„Geht es dir gut?“, fragte Seth besorgt.

Schwach nickte Mara.

„Magst du etwas Wasser?“ Seth hielt ihr den Wasserschlauch hin und Mara nahm daraus ein paar schlucke.

„Wo...wo sind wir hier...?“ Mara sah sich um. Sie schienen bei einer großen Oase zu sein.

„In der Nähe von Abydos. Wir reiten in die Stadt, wo wir uns ein Schiff suchen, was nach Theben fährt.“

„Warum...warum reiten wir nicht bis nach Theben?“

Seth richtete sich auf und band den Wasserschlauch wieder an den Sattel. Er sah kurz zu Mara ehe er antwortete.

„Weil mein Pferd eine Pause braucht. Es hat sich zu sehr verausgabt.“ Doch in Wahrheit wollte er Mara so lange es geht schonen und sie das erlebte verarbeiten lassen bevor er mit ihr in den Palast zurückkehren wollte.

Seth legte seinen Umhang ab und legte ihn vor Maras Füßen.

„Das Wasser ist sehr angenehm. Du solltest ein Bad nehmen und dein Gewand darin waschen ehe wir weiterreiten. Du bist sonst zu auffällig in Abydos.“ Seth zog seinen Dolch und schnipste mit dem Finger dagegen, dass das Metall klirrte und ging durch die Oase. Im rhythmischen Abstand schnipste er immer wieder gegen den Dolch, so dass Mara in hören konnte.

Nun verstand sie, was er damit bezweckte. Sie zog ihr Gewand aus und badete in dem Teich. Das Blut löste sich wie von alleine von ihrer Haut. Immer wieder hörte sie wie Seth gegen den Dolch schnipste. Als sie fertig war, band sie sich den Umhang um den nassen Körper und wusch das Blut aus dem Gewand, was sich etwas schwerer daraus löste. Zum Schluss waren nur noch blasse Flecken zu sehen.

In der warmen Wüstensonne würde das Gewand schnell trockenen.

Seth kehrte rechtzeitig zurück.

Mara hatte sich das trockene Gewand wieder angezogen und reichte Seth den Umhang zurück.

Doch sie ritten nicht sofort los.

Seth legte seinen Armschmuck ab und seine edlen Gewänder bis auf den Lendenschurz. Er verstaute die Sachen in einer Tasche am Sattel und stieg mit Mara auf das Pferd.

Zusammen ritten sie nach Abydos zum Hafen, wo sie sich durch die Schiffer, Händler, Schiffsfracht und anderen Dingen schlängelten bis zum Schiff, dass nach Theben fuhr.

Es roch nach Schlamm, Fisch, Krokodilen, Schweiß, Parfum und Räucherwerk.

Der Kapitän des Schiffes, das nach Theben fuhr, war stämmig und nicht sehr guter Laune.

Er sah Mara und Seth misstrauisch an.

„Nach Theben?“, grunzte er und hob eine Augenbraue.

Seth hatte sich als Schreiber ausgegeben und Mara als seine Schwester. Er nickte und hielt dem Kapitän einen goldenen Ring hin. „Als Bezahlung für die Fahrt.“, sagte er kurz.

Der Kapitän musterte den Ring und biss darauf, um die Echtheit zu prüfen. Nur wenige Sekunden war er im Gürtelband des Mannes verschwunden.

„Dort hinten sind Stoffballen. Dort könnt ihr euch hinlegen.“, sagte er und deute auf die hintere Ecke des Schiffes.

Seths Pferd wurde in den unteren Teil des Schiffes gebracht, wo auch andere Tiere als Fracht mittransportiert wurden.

Seth und Mara machten es sich auf einem Stoffballen bequem.

Es dauerte nicht lange, da rief der Kapitän den Befehl zum Ankerlichten aus und die Fahrt nach Theben begann.

„Wie lange werden wir unterwegs sein?“, fragte Mara und sah auf den Nil.

„Etwa vier bis fünf Tage.“, antwortete Seth.

Beide schwiegen sich eine Weile an. Seth war der Erste, der das Wort ergriff.

„Du schuldest mir noch eine Antwort, Mara.“

Mara sah ihren Herren fragend an. „Was meint Ihr?“

„Du weißt schon, was ich meine. Was in der Ruine passiert ist zwischen uns.“

„Ach...das...“, sagte sie langsam und gedehnt, „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.“

„Verstehe.“, gab Seth zurück und streckte sich genüsslich auf einem, der Ballen aus.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Himikario
2009-10-15T18:08:20+00:00 15.10.2009 20:08
das is gemein *wein*
ich will auch wissen was passiert ist, ist Bakura jetzt tot oder was?
und wieso war das so krass schlimm, das mara richtig traumatisiert ist und und....
Fragen über Fragen, aber vielleicht erfahren wir ja später doch noch mehr?
und jetzt ist Seth aufeinmal wieder so freundlich, weil er ja eigentlich nur an ihr Wohl denkt mit dieser komischen Bootsfahrt...
ich mag ihn^^
Stimmungsschwankungen wie ne Frau, aber bei ihm ist das irgendwie viel cooler
denn egal wie er drauf ist, er ist immer auf seine Art genial
und ungeklärte Gefühle
hoffentlich kommst du bald zum weiterschreiben, ich freu mich schon drauf^^
Lg himi
Von:  Raishyra
2009-10-15T14:35:09+00:00 15.10.2009 16:35
Das war wie immer schön geschrieben und ich hoffe es gibt bald ein weiteres Kapitel davon. Mach weiter so.


Zurück