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Synthetic romance

Toda x Sharaku story
von

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Kapitel 8: R.A.M.

„Dieser Frühling ist ziemlich kalt und düster“, murmelt Toda vor sich hin, als er endlich zu Hause angekommen ist. Vielleicht kam es ihm aber nur so vor, denn die letzten Tage waren recht stressig und er musste vieles ertragen, was er sonst nicht einmal beachten würde.

Wieso nur wollte Sharaku, dass Hiromu seine Wohnung verlässt; was hat er nur getan? Kaum konnte sich Toda die Schuhe ausziehen, klingelt schon sein Telefon. Ohne dem Klingeln große Beachtung zu schenken, schlendert er hin und nimmt den Anruf an: „Hm, Toda Hiromu.“

„Oi, ich bin’s – Ittsumii! Du bist zu Hause? Hab gerade bei Sharaku angerufen und dort ist das Telefon noch immer aus... wie geht es Sharaku?“, ruft es aus dem Hörer. Hiromu verzieht sein Gesicht, als ob Ittsumii genau die falschen Fragen gestellt hätte, dennoch reißt er sich zusammen und entgegnet freundlich: „Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Er wollte alleine sein – also hab ich ihn alleine gelassen. Ich denk mal, dass er das Telefon noch immer nicht eingesteckt hat.“ Dabei kann man einen Seufzer vernehmen, denn Toda von sich gibt.

„Wieso nur ist Sharaku so ein kompliziertes Wesen?“, denkt sich Toda und kratzt sich am Hinterkopf. „Ist ok, dann belästige ich dich nicht weiter, Toda-san. Grüß Sha-chan, wenn du ihn denn bald siehst, ja?“, bittet Shimizu den Schwarzhaarigen, woraufhin dieser antwortet: „Geht klar, man hört voneinander!“ Und beide legen den Hörer auf.

Da es schon Mittag geworden ist, schlendert Sharaku halbnackt in seiner Wohnung rum. Er will sich nicht anziehen, ihm ist nicht danach zumute. Was er einfach nicht vergessen kann, sind Todas Worte in der SMS – Hiromu schreibt selten eine SMS und wenn, dann ist diese auch eher rational und simpel formuliert. Diese kleine SMS bedeutet Sharaku eine Menge – für ihn ist sie eine große Geste. Und es tut ihm im Herzen weh, dass er Toda so aus der Wohnung gescheucht hat. Aber wieso sollte es nach Todas Nase gehen? Und wieso sollte es Sharaku etwas ausmachen, wenn Toda nun gekränkt ist. All diese Versuche sich selbst von etwas zu überzeugen, was man nicht glaubt, scheitern und Sharaku fühlt sich immer schlechter.

Was ist nur in ihn gefahren, dass er so was Toda nur antun könnte? Wahrscheinlich vertreibt Sharaku damit die einzige Person in seinem Leben, der er so viel bedeutet. Sonst ist er immer nur Voicecorder. Oder ein Star. Im besten Fall ist er ein Freund. Aber nie hat er das Gefühl bekommen, dass er das Wichtigste ist, was eine Person haben kann. Nur Toda hat ihm dieses Gefühl gegeben. „Dieses Dilemma scheint nie aufzuhören“, seufzt Sharaku dann und zieht sich doch einen Bademantel an, um sich nicht zu erkälten.

Nachdem sich Sharaku eine Schale Cornflakes mit Milch aus der Küche geholt hat, schnappt er die Fernbedienung und schaltet den Fernseher an.

Hiromu sitzt verzweifelt vor seinem Mac und versucht das Lied, das er vor kurzem komponiert hat, zu verbessern, doch nichts, was er daran verändert, gefällt ihm. „Es ist zum Haare raufen!“, brüllt er und schlägt mit geballten Fäusten auf den Tisch ein. Als er dann doch weiter versucht, das Lied zu verbessern, klappt es immer besser. Es muss eine kreative Tiefphase bei Toda sein, die ihn so zur Verzweiflung treibt. Doch ob es mit Sharaku zu verbinden ist, wer weiß. Einige Stunden später hört sich Toda dann das neuste Resultat an und ist recht zufrieden damit. Er lehnt sich zurück und denkt nach. Ob Sharaku sauer auf ihn ist? Wieso hat er ihn nur so harsch aus der Wohnung befohlen? Er wollte doch nur für ihn da sein und ihn aufmuntern. Vielleicht wollte er ihm ein Lächeln entlocken. Mit Sicherheit wollte er ihn glücklich machen.

„Wah?“, ruft Toda, als er sein Handy klingeln hört. Der Macintosh war so in Gedanken versunken, dass er absolut nicht mit diesem Geräusch gerechnet hat. Ohne auf das Display zu schauen oder auf den Klingelton zu achten, meldet er sich mit: „Toda Hiromu“ und wartet auf eine Gegenansprache. „Hey, Hiro-chan, ich bin’s, Sharaku!“

Hiromu wird es ganz komisch, als er Sharakus Stimme gehört hat. Einerseits ist er überaus glücklich, seine Stimme gehört zu haben und dass er sich melden würde; andererseits ist er so überrascht von Sharakus Anruf, dass er ganz nervös und unkonzentriert wird. Dennoch rafft er sich auf und entgegnet am Telefon: „Schön, dass du dich meldest, Sha-chan! Was machst du? Geht’s dir besser?“

„Ja, etwas, ich schau Fern und... ess etwas. Was machst du so?“, raunt es dann aus dem Hörer.

Hiromu stöhnt auf, weil er an das Lied denken musste, dass ihn solche Probleme bereitet hat, dann antwortet er aber: „Ich hab den neuen Song verbessert... aber ich weiß nicht, ob er schon FLOPPY-tauglich ist...“ „Oh, was?“, ruft es aus dem Handy, „Ein neuer Song? Wieso sagst du das nicht gleich?“

„... ich hab es dir doch schon gestern oder vorgestern gesagt, Sha-chan! Weißt du nicht mehr?“, mault Toda, denn er hat das Gefühl, dass Sharaku sich nicht für ihn interessiert. „Hast du?“, fragt Sharaku zögernd, „Dann hab ich es wohl in dem Stress vergessen, es tut mir leid, nicht sauer sein, ja?“

Besorgt schaut Toda den Boden an, denn er hat es mal wieder geschafft, voll ins Fettnäpfchen zu treten. Warum hat es ihn so aufgeregt, dass Sharaku das Lied vergessen hat – solange er nicht Toda vergessen würde, ist es doch nicht schlimm.

„Das muss dir nicht leid tun, Sha-chan!“, entgegnet Toda bereuend, „Was musst du dir denn sonst noch alles merken, hm? Das war egoistisch von mir, ich muss mich entschuldigen.“ Und nun hat Toda es geschafft, Sharaku etwas einzuschüchtern – dass er sich mal wieder entschuldigt für eine Lappalie, wofür er sich sonst nie entschuldigen würde. „Du solltest dich jetzt nicht schon wieder entschuldigen, Hiro-chan!“, flüstert Sharaku und beendet seinen Satz nach einer kleinen Pause, „Es ist ok, wir sollten nicht immer an einem Punkt stehen bleiben, wenn wir noch weiter gehen müssen, verstehst du, Toda?“

Diese Ansprache hat Toda recht überrascht; normalerweise ist Sharaku nie der Typ Mensch, dem es interessiert, ob eine Situation voran schreitet oder nicht. Er nimmt alles hin. Dennoch gefällt es ihm, dass Kobayashi ihm das gesagt hat. „Du hast Recht, Sharaku.“, antwortet Toda, doch kaum hat er aussprechen können, fällt Sharaku ihm ins Wort und sagt: „Wir müssen das Lied bearbeiten, Hiromu! Ich will es hören, sofort!“ Auch wenn man Sharaku seine Begeisterung anmerken kann, ist es verständlich, dass Hiromu sich nun schämt, dass Sharaku das Lied so schnell wie nur möglich hören möchte. Mangels an Selbstbewusstsein ist Toda immer der Meinung, dass seine Songs nichts Besonderes seien, wobei er total falsch liegt.

„Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du mich gerne besuchen kommen, Sharaku. Ich bin zu Hause.“, nuschelt Hiromu vor sich hin, als würde er damit beabsichtigen wollen, dass Sharaku ihn nicht hören kann. Nur durch Sharakus herzlichem Lachen taut Hiromu auf und wartet gespannt darauf, was Kobayashi antworten würde.

„Ich komm nachher vorbei, Hiro-chan! Ich muss vorher nur noch ein paar Einkäufe erledigen... mein Kühlschrank ist leerer als mein Kopf!“, hört man dann aus Todas Telefon und ein Lachen schallt hinterher. „Ach komm“, sagt Hiromu recht harsch, „Wenn dein Kopf leer ist, dann ist Meines mit Scheiße gefüllt!“ und auch er muss lachen. Nachdem sich beide voneinander verabschiedet haben, steht Toda auf und versucht seine Wohnung etwas aufzuräumen... aber wo soll er anfangen? Nach und nach ist er dann der Meinung, dass er nicht aufräumen muss, denn Sharaku ist diese Unordnung bereits gewöhnt, also setzt er sich ins Wohnzimmer, um die Türklingel zu hören.

Wenige Momente danach verlässt Sharaku seine Wohnung und macht sich auf dem Weg zum nächsten Supermarkt. Seine Hände in die Taschen der Sommerjacke steckend läuft er die Straße entlang und schaut verträumt auf den Boden. Sharaku ist so in Gedanken versunken, dass er zuerst nicht einmal gemerkt hatte, dass er jemanden angerempelt hat. Nach längerer Verzögerung ruft er dann auf: „Oh, tschuldige!“ und schaut die Person an, die sich noch auf den Beinen halten konnte. Schockiert schauen sich dann beide an, die Person und Sharaku. „Was, du? Was machst du hier, Fukusuke?“, schreit Sharaku auf. Und die als Fukusuke identifizierte Person guckt recht irritiert und antwortet: „Ich bin unterwegs?! Darf ich das etwa nicht?“

Es herrscht mal wieder eine Stille zwischen den beiden und Sharaku weiß nicht so recht, was er Fukusuke nun sagen soll. Eigentlich ist er nicht mehr böse auf ihn – immerhin hat Fukusuke nichts Negatives geäußert, als er Toda halbnackt in Sharakus Wohnung gesehen hat und das ist schon einmal ein sehr gutes Zeichen – aber er möchte nicht zeigen, dass er von Fukusuke abhängig ist. Er ist es auch nicht, aber Fukusuke hat es gern, wenn man von ihm abhängig ist und diesen Gefallen will Sharaku ihm nicht machen.

„Gehst du einkaufen?“, fragt Fukusuke letztendlich, um dann doch noch ein Gespräch mit Sharaku anzufangen. Sharaku schlendert an ihm vorbei und antwortet nebenbei: „Ja, das muss ich ja auch mal machen.“ Kaum hat sich Kobayashi von Fuku-san entfernt, gesellt sich dieser schon zu ihm und fragt scheinbar ohne Hintergedanken, ob er ihn denn nicht zum Einkauf begleiten soll. Desinteressiert zuckt Sharaku mit den Schultern und geht weiter; Fukusuke geht neben ihm und denkt nach, was er denn noch sagen könnte, um Sharaku zu einem Gespräch einzuladen.

Als sie am Supermarkt angekommen sind, fragt Fukusuke: „Wie geht es Toda so? Gehst du noch zu ihm?“ Von dieser Frage etwas überrumpelt starrt Sharaku den Boden an und versucht nichts Falschen zu sagen, also antwortet er: „Es geht ihm gut. Er hat ein neuen FLOPPY Song geschrieben, denn wir uns nachher zusammen anhören werden.“ Und schon wieder schaut Sharaku desinteressiert auf Fukusuke hinab und hofft, dass dieser bald aufhören wird, ihn mit Fragen zu durchlöchern. Schmunzelnd entgegnet Fukusuke dann: „Oh, ein Song! Und gibt es bereits einen Text dazu? Ich muss doch auch noch zur Melodie etwas beitragen, wenn ich schon der Gitarrist bei euch bin!“

Währenddessen sucht Sharaku bereits nach einigen Nahrungsmitteln, die er braucht. Nur ein Nicken kann Fukusuke als Antwort vernehmen. „Er ist wohl immer noch sauer...“, denkt sich Fuku-san und seufzt auf. Langsam schlendert er zu Sharaku und fragt ihn: „Wenn ich gehen soll, dann sag es mir doch einfach.“

„Es geht nicht darum, dass du hier bist, Fukusuke“, antwortet Sharaku, „Denkst du etwa, dass alles wieder in Ordnung ist, nur weil du ach so nett warst, als Toda, Ittsumii und du in meiner Wohnung wart? Denkst du ernsthaft, dass ich wieder freundlich zu dir bin, nur damit du mir wieder auf der Nase rumtanzen kannst?“

Fukusukes Gesichtsausdruck zeigt eine Mischung aus Schmollen und Trauer. Und ihm ist durchaus bewusst, dass Sharaku nicht so leicht verzeihen kann. Dass Sharaku aber so harsch und zornig mit ihm reden würde, dass verletzt Fukusuke doch etwas und er wendet sich traurig von Sharaku ab. „Ist gut, Sharaku, ich werd dich nicht weiter nerven.“, flüstert Fukusuke und wollte schon gehen.

„Wieso gehst du, Fukusuke? Ich hab nicht gesagt, dass du gehen sollst.“, ruft Sharaku ihm hinterher und sucht nach Milch im Regal. Fukusuke kann nicht so recht mit Sharakus Ignoranz umgehen. Langsam nähert er sich Sharaku wieder und sagt: „Wenn du denkst, dass ich mich jemals über dich und Toda lustig gemacht haben sollte, dann vergiss das mal ganz schnell wieder! Ich bin sogar froh, dass ihr Zwei euch nun habt – Toda und du, ihr passt zusammen wie Mario und Peach!“, sagt Fukusuke in der Hoffnung, dass sich das nun geklärt hat. Doch Sharaku antwortet nur beleidigt: „Und wer ist von uns Peach?“ Schmollend wendet er Fukusuke den Rücken zu, dieser wiederum wird ganz nervös und sagt: „Nein! So meinte ich das nicht! Du weißt, wie ich das gemeint hab, hör auf mich zu ärgern!“ Kichernd geht Sharaku weiter und genießt es, dass er Fukusuke gerade klein kriegt. Nach kurzer Zeit wendet Sharaku Fukusuke seinen Kopf zu und streckt ihm die Zunge raus. „Vergleich mich nie wieder mit einer Prinzessin, ist das klar?“, ruft er Fuku-chan dann zu. Dieser ist ganz verwirrt und nickt einfach nur freundlich mit dem Kopf, weil er etwas verängstigt ist.

Nachdem Sharaku dann alles gefunden hat, was er braucht, spricht Fukusuke ihn an. „Bist du denn noch sauer? Ich entschuldige mich, wenn ich etwas Falsches gesagt haben sollte. Aber nie und nimmer wollte ich dich oder Toda beleidigen!“ Sharaku geht langsam zur Kasse, legt die Artikel auf das Band und antwortet: „Entschuldigung angenommen. Jetzt weiß ich ja, dass du es nicht so gemeint hast.“ Fukusuke strahlt, denn er ist überglücklich, dass Sharaku ihm nicht mehr böse ist. Vor Freunde wirft er seine Arme um Sharaku und ruft: „Du bist nicht mehr sauer! Juhu!“ Leicht beschämt drückt Sharaku ihn weg und ruft: „Also echt, lass das Fukusuke! Beruhig dich!“ Als die Kassiererin dann alles gescannt hat, legt Fukusuke den Geldbetrag vor ihr hin und sagt zu Sharaku: „Als Entschädigung!“ und zwinkert ihm zu. Von dieser Aktion völlig überrascht stottert Sharaku: „Was? Lass das, ich hab mein Geld dabei!“ Doch Fukusuke will unbedingt, dass Sharaku ihn bezahlen lässt. Warum auch immer ihn das so glücklich macht.

Kaum wollen Fukusuke und Sharaku den Laden verlassen, drückt sich Fukusuke an Sharaku und ruft: „Du bist echt süß! Danke, dass du es angenommen hast!“ Plötzlich bleibt Sharaku stehen und schaut eine Person vor sich an. Fukusuke bemerkt es erst spät und wendet seinen Kopf in die Richtung, in der Sharaku schaut. „Hallo, Hiro-chan!“, ruft Sharaku dann und geht lächelnd auf den Macintosh zu. Auch Fukusuke begrüßt ihn freundlich und lächelt Toda breit an. Hiromu hingegen schaut die beiden an, als würde er gleich los schreien wollen. Mit zornigem Blick schaut er Fukusuke an und murmelt ein „Hi“ vor sich hin. Sharaku ist etwas irritiert und weiß nicht, wieso Toda so wütend aussieht. Kurz darauf verabschiedet sich Fukusuke von Sharaku, um die beiden alleine zu lassen. „Wir sehen uns, Sha-chan!“, sagt er ihm und umarmt den Blondschopf. Dieser erwidert die Umarmung und antwortet: „Ja, bis bald, Fuku-chan!“

Nachdem Fukusuke gegangen ist, herrscht eine Stille bei Sharaku und Hiromu. „Wolltest du mich besuchen kommen?“, fragt Sharaku nichts ahnend und will Toda umarmen. Doch Toda weist ihn ab und sagt: „Ich wollte dich von zu Hause abholen, aber da warst du nicht. Und als ich dann hier an dem Laden vorbeigegangen bin, hab ich ja gesehen, was du so machst.“ Verwirrt schaut Sharaku Toda an: „Was? Was hab ich denn gemacht? Ich war einkaufen.“, sagt er dann und hebt die gefüllten Einkaufstüten etwas höher zur Demonstration.

„Anscheinend ist wieder alles ok bei Fukusuke und dir und anscheinend seid ihr wieder ganz dicke miteinander!“, grummelt Toda vor sich hin. Doch Sharaku versteht noch immer nicht und sagt: „Was denn? Ich hab ihm gesagt, dass er sich entschuldigen muss, weil er mich und dich so beleidigt hat und ich hab ihn fertig gemacht. Nachdem er sich entschuldigt hat, hat er mich dann umarmt und war ganz glücklich, dass ich die Entschuldigung angenommen hab, sonst nichts. Du weißt doch, wie gut wir uns verstehen, oder nicht Toda?“

Man könnte glatt meinen, dass Todas Augen vor Wut brennen und lodern. Mit einer tiefen und grollenden Stimme sagt er dann: „Ja, wie gut ihr euch versteht, das kann ich mir ja nur denken.“ Und er wendet sich von Sharaku ab. Schockiert rennt Sharaku dem Macintosh hinterher und sagt: „Was hast du nun schon wieder falsch verstanden? Ich hab doch nichts mit ihm, Hiro-chan, wie kommst du darauf?“ Doch Hiromu geht weiter ohne auf Sharaku zu achten. Nach einer Weile bleibt Sharaku dann stehen. Er sieht ein, dass es hoffnungslos ist, Toda hinterher zu rennen und ihm zu erklären, dass da nichts außer Freundschaft ist und auch nie war. Mit Tränen erfüllten Augen wendet sich Sharaku ab und geht wieder zurück zu seiner Wohnung. Kurz darauf wendet Toda sich um und sieht Sharaku nicht mehr. Er weiß nicht, ob es ihm wehtun soll, dass er gegangen ist oder ob er froh sein soll, seine Ruhe zu haben. Aber er bleibt mitten im Fußgängerweg stehen und wendet sich nicht ab. Soll er denn das nun zurück nehmen oder soll er darauf beharren?

Warum nur hat ihn so sehr die Eifersucht gepackt, dass er Sharaku so zur Verzweiflung gedrängt hat? Und wieso hat er Sharaku nicht einfach erklären lassen, was denn nun war?

„So ein Idiot!“, schreit Sharaku, als er in seiner Wohnung angekommen ist und die Türe hinter sich geschlossen hat. Schluchzend schmeißt er die Einlaufstüten auf den Boden und geht ins Wohnzimmer, um sich auf die Couch zu legen. Sein tränenbenetztes Gesicht bedeckt er mit seinem rechten Arm und er kann nicht aufhören zu weinen. Wieso hat Hiromu ihn so abgewiesen? Und wieso hat er Sharaku nicht ausreden lassen? „Wahrscheinlich liebt er mich doch nicht“, schluchzt Sharaku vor sich hin und verkrampft sich.

Fukusuke ist bereits zu Hause angekommen, als er angerufen wird auf seinem Handy. „Ja, wer ist da?“, ruft er ins Telefon, als er angenommen hat. „Hey, ich bin’s Hiromu.“, antwortet Toda dann. „Oh, Toda, wie geht’s?“, fragt Fukusuke dann und setzt sich auf den nächst besten Stuhl. „Nicht so gut, aber egal. Sag mal, was hast du grad vorhin bei Sharaku gemacht?“, fragt dann Toda, um das Hauptthema anzusprechen. Frech grinsend entgegnet Fuku-san: „Ich hab schon vorhin gemerkt, dass du sauer warst, wegen mir. Aber ich hab Sharaku in der Stadt getroffen und wollte ihn zum Einkauf begleiten. Das war die einzige Möglichkeit für mich, mit Sharaku zu reden und um den Streit zwischen uns zu schlichten!“

„Ich glaub dir kein Wort“, sagt Toda, „Gib doch einfach zu, dass du und Sharaku was miteinander habt.“ „Was?“, ruft Fukusuke, „Ich bin nicht auf Männer aus, Toda, ich versichere dir, dass da nichts ist. Sag bloß, du hast Sharaku nun alleine gelassen, weil du sauer bist?“ „Ja, hab ich“, sagt Toda patzig, „Ich kann Sharaku nicht anschauen, wenn ich das Gefühl hab, dass er mich anlügt.“

„Hör mir mal zu!“, schreit Fukusuke Toda an, „Ich weiß nicht, ob du zu blöd bist oder ob dir das Hirn nun völlig ausgebrannt ist, aber nein, ich hab nichts mit Sharaku! Wir sind die besten Freunde, seit ich denken kann und ich schäme mich für dich, dass du nicht einmal weißt, dass Sharaku zu gutmütig ist, als dass er jemanden belügen kann. Er könnte nicht einmal einen Fremden belügen, wieso sollte er einen Kumpel oder gar dich belügen? Wieso sollte er, was hat er davon? Du bewegst deinen Arsch zu Sharaku und tröstest ihn gefälligst, ist das klar? Und wehe ich bekomme Wind davon, dass Sharaku eventuell geweint haben soll, dann garantier ich dir für nichts, Toda! Du solltest Sharaku nie und nimmer zum Weinen bringen und du solltest diejenigen, die ihn verletzen, in Stücke reißen! Hast du das verstanden?“

Blass und verängstigt starrt Toda in die Leere – dass Fukusuke ihn so anschreien würde, damit hat er absolut nicht gerechnet. Auch kann er keine Worte finden, dazu ist er zu verwirrt. Hiromu kann nur noch ein: „Ist gut, werd ich machen“ vor sich hin stammeln. Nach einer Weile sagt er dann: „Und du schwörst, dass da nichts ist!“ Schmunzelnd antwortet Fuku-san dann: „Ich schwöre, mein Gott und nun geh zu Sharaku. Oder soll ich zu ihm gehen?“ Ohne Fukusukes geplante Provokation zu durchschauen, ruft Hiromu ins Telefon: „Nein! Das mach ich! Bis dann!“ und legt auf. Noch immer befindet sich Toda vor dem Supermarkt, denn er ist sich noch nicht sicher, ob er zu Sharaku gehen soll oder nicht. Immerhin ist Hiromu noch immer etwas komisch zumute, wenn er bedenkt, dass da jemals etwas zwischen Sharaku und Fukusuke gewesen sein könnte. Soll er Sharaku anrufen? Toda kann sich nicht entscheiden. Nachdem er für einige Minuten darüber nachgedacht hat, ruft er Sharaku an, um sich bei ihm zu entschuldigen.

Bei Sharaku klingelt das Handy, aber erst nach einer Weile richtet er sich auf, um ans Handy zu gehen und sich zu melden. „Kobayashi“, sagt Sharaku, als er sich am Telefon meldet. „Ich bin es, Sha-chan... kann ich mit dir reden, oder geht das nicht?“, fragt Toda unsicher. Seufzend antwortet Sharaku: „Nur zu.“ Und wartet darauf, was Toda sagen würde. „Ich wollte dich nicht traurig machen, Sharaku. Bitte, sei nicht traurig. Eigentlich wollte ich zu dir kommen, aber ich wusste nicht, ob du mich überhaupt sehen wolltest. Wein nicht, ja? Ich... entschuldige mich dafür, was ich behauptet hab. Aber es sah so komisch aus, als du und Fuku-san euch umarmt habt...“ und auf einmal fängt Toda an zu schluchzen. Sharaku ist ganz überrascht, dass Toda weinen würde – das hat er noch nie gemacht. Verwundert antwortet Sharaku: „Ist ok, Toda, aber ich versteh nicht, wieso du so etwas denken würdest. Immerhin kennst du mich und du solltest wissen, dass ich nie und nimmer lügen würde!“ Sharakus Worte erinnern Toda nun an die von Fukusuke und schämt sich noch mehr, als er darüber nachdenkt. „Ja, ich weiß.“, sagt Toda, „Ich bin wohl etwas voreilig gewesen, es tut mir wirklich schrecklich leid, Sha-chan. Ich liebe dich und ich will nicht, dass du jemanden mehr liebst als mich.“

Von Hiromus Worten gerührt, kann sich Sharaku kaum davon abhalten, loszuweinen und er schluchzt ins Handy: „Ich liebe dich auch, aber bitte sei nie wieder so gemein zu mir! Das nächste Mal lässt du mich ausreden!“ Hiromu denkt nach und ihm fällt auf, dass Sharaku mit keiner anderen Person so liebevoll umgeht, wie er es mit Toda tut. Eigentlich sollte sich Hiromu noch viel mehr dafür schämen, was er Kobayashi an den Kopf geworfen hat – Sharaku ist, wie Fukusuke es bereits gesagt hat, eine zu gutmütige Person.

Toda schaut auf eine Uhr, die ihm gegenüber steht: Es ist bereits 17Uhr. „Ich weiß nicht, ob du noch zu mir kommen willst, Sharaku, aber wenn du es willst, ich bin noch beim Supermarkt, ich kann dich mitnehmen. Aber nur, wenn du es so willst.“, sagt Toda dann, um Sharaku eventuell noch aus seiner Wohnung zu kriegen, damit er ihn umarmen kann. Nach einer Pause, in der sich Sharaku die Nase geschnäuzt hat, antwortet er: „Klar, kann ich machen, aber ich muss zuerst meine Einkäufe verräumen. Du kannst ja schon mal zu meiner Wohnung laufen.“ Lächelnd antwortet Toda: „Ja, man sieht sich.“ Und legt auf.

Nachdem Hiromu bei Sharaku angekommen ist, sieht er auch schon, wie Sharaku auf die Haustür zugeht und diese öffnet. „Hey, Hiromu!“, sagt Sharaku und steht vor dem Macintosh. Hiromu sagt nichts und schnappt Sharaku einfach, damit er ihn umarmen kann. Fest drückt er den Blondschopf an sich und als er merkt, dass Sharaku seine Arme um Todas Rücken legt, ist er noch glücklicher. Flüsternd fragt Sharaku: „Sollen wir schon mal los?“ und Hiromu nickt einfach. Hand in Hand gehen sie zur Bahnstation und Sharaku ist leicht irritiert, dass Hiromu seine Hand geschnappt hat und sie nicht loslassen will. Wie ein junges Pärchen laufen sie die Straße entlang und es kümmert sie nicht, dass die anderen sie so anschauen.

„Du bist mir aber nicht böse, oder Sharaku?“, fragt Hiromu dann leicht zögernd und schaut den Boden an. Sharaku hingegen muss loskichern und antwortet: „Nein, wieso? Ich find es süß, dass du eifersüchtig geworden bist!“ und lächelt dem Schwarzhaarigen entgegen. Schmollend schaut Toda Sharaku an und sagt: „Na danke, das findest du auch noch süß! Dass ich mir Sorgen gemacht hab, daran denkst du nicht!“ Bei der Station angekommen, setzen sich die Beiden auf einer Bank hin, denn die Bahn, die sie nehmen müssen, kommt erst in 20 Minuten. Noch immer hält Toda Sharakus Hand fest und will sie nicht loslassen – auch das findet Sharaku süß und er muss loskichern. Hiromu wiederum findet es süß, dass Sharaku kichern muss, deswegen gibt er ihm einen Kuss auf die Wange und schmust sich an den Voicecorder.

„Ich werde für immer bei dir sein, Sha-chan, damit dir das klar ist“, sagt Toda plötzlich und stupst Sharakus Wange mit seiner Nase an. Auf die Bahn wartend kuscheln sich beide an sich und sind überglücklich, dass sich diese Sache nun auch geklärt hat. Auch wenn Hiromu noch immer ein unwohles Gefühl hat, wenn er an Fukusuke denken muss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-12-05T14:43:03+00:00 05.12.2008 15:43
Soo~...fertig mit lesen x3
So ein Gefühlschaos immer bei dir..das ist crazy gibt aber auch Spannung... ^^
Gefällt mir gut <3
I'm waiting~
*chu*
Dein Uke
Von:  cork-tip
2008-12-04T21:07:42+00:00 04.12.2008 22:07
Hey! ;)
Ich kenn die Band zwar nicht, hab die FF aber trotzdem richtig gern gelesen, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie gut geschrieben und ziemlich süß ist. Und so wie's auschschaut, sind wir hier ja an einer Art Happy End angekommen...
Warum also sind hier so wenig Kommis???

Tippfehler sind mir keine zugelaufen. Und selbst, wenn welche drin sind - was soll's. Das kommt immer mal vor und schadet der Story auch nicht...

glg



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