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Manchmal braucht die Liebe einen zweiten Versuch

...geht weiter
von

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Das Versprechen

Schlagt mich, verspottet mich, Schande über mich...wie konnte ich so ein misratenes Kapitel schreiben?

Nunja...jetzt lässt es sich leider nicht mehr ändern.

Ich hoff, ihr hasst mich jetzt nicht, dass sich die Story so entwickelt hat, und gebt mir noch eine Chance.

Ich schwöre, die nächsten Kapis werden besser...

Naja...vielleicht sagt es euch ja doch ein bisschen zu...*schluchz*

Und wenn ja, oder auch wenn nein, würd es mich freuen, wenn ihr mir ein Kommi dazu hinterlasst...BÜDDÖ! Ich muss ja wissen, wie ich es besser machen kann...

Aber jetzt genug geredet...
 

22. Das Versprechen
 

Müde öffnete ich meine, noch völlig verschlafenen Augen.

Und so würde wieder der Alltag beginnen.

Gähnende Leere erfüllte mich. Nicht nur, dass ich heute wieder zurück in die, von mir benannte Folterkammer, auch Schule genannt, zurück musste, sondern auch, dass meine Freundin Ming Li sich heute verabschieden würde, stimmte mich äußerst missmutig.

Ich hatte mich so sehr an ihre Anwesenheit gewöhnt, und nun musste sie wieder zurück.

Wer sollte mich in Zukunft jeden Morgen mit gutgelaunter Stimmung nerven?

Für wen sollte ich zukünftig den Übersetzer spielen?

Ich wusste nicht, wie lange ich Ming Li nicht mehr sehen würde.

Vielleicht ein Jahr, vielleicht aber auch länger.

Niedergeschlagen schlenderte ich in Richtung Badezimmer.

Ming war noch nicht wach.

Sie würde noch ein paar Stunden schlafen, dann ihre Koffer packen und um 15 Uhr mit der Maschine nach China zurück fliegen.

Im Halbschlaf schaute ich in den Spiegel.

//Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ein Zombie sieht mich an, aber das ist ja leider mein eigenes Spiegelbild.// Stellte ich minder schockiert fest.

Im Schneckentempo duschte ich, zog mich an und machte mich noch etwas zurecht, bis ich schließlich nach unten ging.

Wie erwartet, saß Paps bereits mit einer Tasse Kaffe am Tisch, und las gemächlich seine Zeitung.

"Morgen Paps! *gähn*...wie geht's?"

"Guten Morgen...pass auf, dass du nicht gleich wieder einschläfst." Entgegnete er, ohne den Blick von der Zeitung zu heben.

"Ich hab überhaupt keine Lust, heute wieder in die Schule zu gehen." Protestierte ich, nicht wirklich erwartend, damit etwas zu erreichen.

"Alles hat mal ein Ende...auch die Ferien. Jetzt hör auf zu meckern und beeil dich lieber mal, sonst kommst du an deinem ersten Tag wieder zu spät."

Beleidigt warf ich ihm noch einen Blick zu, bis ich endgültig das Haus verließ.

Der Weg zur Schule kam mir heute sogar noch länger vor, als gewöhnlich.

Wahrscheinlich, weil ich ihn schon so lange nicht mehr gegangen war...

Als ich an die Kreuzung in der Innenstadt kam, herrschte mal wieder Hochbetrieb.

Aber was hatte ich erwartet? Immerhin war Rush Hour und noch dazu endete für viele Japaner heute der Urlaub.

Ich versuchte den Blick nicht zu heben, und einen großen Bogen um dieses Gebäude, an welchem ich sonst immer so sorglos vorbeimarschiert war, zu machen.

In letzter Zeit wollte, und konnte ich es einfach nicht sehen.

Dafür gab es auch einen ganz bestimmten Grund, den ich jedes Mal, so gut es ging verdrängte.

Aber was nutzte es mir, wenn ich jetzt einen Bogen um das Gebäude machte?

Spätestens in der Schule würde ich ihm ja doch begegnen.

Ich konnte nur von Glück reden, dass er nicht wusste, wie meine Gefühle für ihn derzeit standen.

Und während ich noch nachdachte, stand ich auch bereits vor der Schule.

Gerade in diesem Moment läutete die Glocke das erste Mal, und bedeutete den Schülern so, dass in 5 Minuten der Unterricht beginne.

//Welche Lehrer wir wohl dieses Jahr bekommen?// Dachte ich bei mir.

"Hey...guten Morgen Fu! Dass du auch mal wieder auftauchst..." Wurde ich begeistert von Téa begrüßt.

Wo sie war, konnten Yugi und die anderen nicht weit sein.

"Hallo, wie geht's?" Begrüßte mich auch Yugi, bei dem auch Joey, Tristan, Duke und Bakura waren.

"Guten Morgen Freunde. Mir geht's soweit ganz gut, nur die Ferien hätten länger sein können." Erwiderte ich freundlich.

"Tja, da geht's uns nicht anders. Wenn ich an das nächste Schuljahr denke, könnte ich gleich wieder umkehren." Lachte Joey, wobei er letzteres wirklich ernst meinte.

"Nix da, Joey. Du bleibst schön hier. Wir wollen am ersten Tag doch nicht die Schule schwänzen." Wies ihn Téa zu Recht, indem sie ihn am Ohr packte und mit sich ins Schulgebäude zerrte.

Yugi, Tristan und Duke folgten den beiden lachend, und auch ich wollte mich anschließen, als ich jedoch inne hielt, da ich spürte, wie mich jemand zurück hielt.

Verwundert drehte ich mich um, und sah Bakura, der etwas verlegen mir gegenüber stand.

"Bakura? Ist irgendwas?" Fragte ich ihn ahnungslos.

"Äh...also, ich wollte dich eigentlich etwas fragen...deine Freundin, Ming Li, sie fährt doch heute nach Hause zurück, nicht wahr?" Meinte er etwas zögerlich.

"Ja, tut sie. In China enden diese Woche auch die Ferien, deshalb muss sie zurück. Aber weshalb willst du das eigentlich wissen?"

Ich hätte es mir beinahe denken können. Ming Li und Bakura hatten in der ganzen Zeit so oft zusammen gehangen, beziehungsweise hatte sich Ming an Bakura rangeschmissen, wie's nur ging.

Ich hatte zwar immer das Gefühl, dass Bakura sich eher genervt fühlte, doch scheinbar hatte ich mich da getäuscht.

"Ach...n...nur so." Wimmelte Bakura verlegen ab, doch damit konnte er mich nicht täuschen.

"Sei ehrlich. Du magst Ming Li doch, hab ich Recht? Du hast zwar immer so getan, als würde sie dich nerven, aber in Wahrheit war das nicht so."

"So ein Quatsch...sie ist ganz nett, aber sonst..."

Bakura's Gesicht nahm langsam aber sicher die Farbe einer reifen Tomate an, was mich nur noch mehr dazu animierte, weiter zu stacheln.

"Ja klar, das merkt man dir direkt an. Hör doch auf, mir kannst du nix vormachen. Warum sonst hättest du dich nach ihr erkundigt? Aha...ich glaube sogar, du bist in sie verliebt."

Nun glich er endgültig einer überreifen Tomate, und noch dazu war er ziemlich aufgebracht.

"SCHWACHSINN! Ich hör mir das nicht länger an, ich hätt nie fragen sollen...ich gehe." Gespielt empört und beleidigt zog er ab, und ließ mich sozusagen im Regen stehen.

Mich allerdings schockte das nicht im Geringsten.

Eine Weile sah ich ihm noch grinsend hinterher, bis mich ein Sinneswandel überkam.

Jetzt erst fiel es mir ein, dass Ming Li heute Nachmittag Japan und auch Bakura verlassen würde.

//Das sind keine schönen Aussichten! Sie werden sich vielleicht eine lange Zeit nicht mehr wieder sehen. Wenn ich Ming jetzt auch noch erzähle, was ich soeben, unfreiwillig von Bakura erfahren hatte, würde ihr der Abschied sicher noch schwerer fallen. Deshalb denke ich, werde ich ihr nichts erzählen. Die beiden tun mir so Leid! Warum müssen Liebesgeschichten immer so enden?//

Ich war so sehr in Gedanken über die beiden versunken, dass ich nicht bemerkte, dass mir ein anderes "Unheil" bevorstand.

Erschrocken nahm ich den zweiten Glockenschlag der Schulglocke wahr, woraufhin ich meine Gedanken zunächst bei Seite schob, und schnellstmöglich ins Klassenzimmer gelangen wollte.

Außer Atem kam ich letztlich dort an, gerade bevor der Lehrer unsere Klasse betrat.

//Téa würde jetzt sagen: "Du schaffst es aber immer wieder, auf den letzten Drücker hier aufzutauchen."// Lächelte ich in mich hinein, während ich mir Téa's Worte bildlich vorstellte.

Zufrieden, über meine, wieder gelungene Leistung, ließ ich mich auf meinen alten Platz fallen, und beobachtete nur halbherzig das Eintreten unseres neuen Klassenlehrers.

//Na wenigstens ist es nicht mehr diese hysterische Ziege, Miss Yumura.// Schoss es mir lediglich durch den Kopf.

Unser neuer Klassenlehrer hörte auf den seltsamen Namen Mister Kyonarabuki, eine Name, der auch in Japan von Seltenheit glänzte.

Gedankenverloren blickte ich aus dem Fenster.

Irgendwas stimmte heute nicht, doch ich kam beim besten Willen nicht drauf.

Erst als mein Blick langsam durch die Klasse schweifte, bemerkte ich es.

Er...Seto Kaiba war nicht da.

//Komisch! Wo ist er denn nur? Naja...wahrscheinlich hat er wieder so viel mit seiner Firma zu schaffen, dass keine Zeit mehr für die Schule bleibt. Er kann sich's ja leisten, bei seinen Noten. Aber, dass er ausgerechnet heute fehlen muss?

Eine andere Möglichkeit kommt aber auch nicht in Frage, oder? Wie komm ich überhaupt darauf? Und wieso muss mich das jetzt beschäftigen?//

Energisch schüttelte ich meine Gedanken regelrecht aus meinem Kopf.

Ich wollte mir jetzt keine Gedanken über Kaiba machen.

Schon die ganzen Ferien über, kannte ich kein anderes Thema.

Dennoch, trotz all meiner Bemühungen konnte ich nicht aufhören, an ihn zu denken.

//Was denk ich da nur? Ich weiß doch ganz genau, warum ich darüber nachdenke, weshalb ich die ganzen Ferien über keine ruhige Minute mehr hatte...

Es hilft wohl nichts, es zu leugnen. Nie zuvor ist mir so etwas passiert, aber ich kann's nun mal nicht ändern, ich muss es einsehen. Ich hab mich in ihn verliebt.

Als ob mir das nicht schon früher bewusst gewesen wäre...//

Schweigend belächelte ich meine eigenen Gedanken.

Wie konnte das ausgerechnet mir widerfahren, und dann auch noch in jemanden, wie Kaiba?

"Können sie uns sagen, was an meinen Worten bitte so lustig ist, Miss Chan?" Riss mich eine unangenehme, hochnäsige Stimme aus meinen Gedankengängen.

"...w...was...wie meinen sie?" Stammelte ich perplex.

War mein Lächeln so erkennbar, dass dieser Wichtigtuer von einem Lehrer es auf seine Worte bezogen hatte?

"So! Sie haben es also nicht einmal für nötig befunden, meinen Worten zu zuhören? Wenn sie das so wenig interessiert, können sie gleich 10 Minuten nach draußen gehen, Miss Chan."

Theoretisch hätte ich ihm jetzt Kontra geben können, doch ungewöhnlicher Weise gab ich nach, und verzog mich leicht grummelnd nach draußen.

Vielleicht war dies auch besser so, denn nun konnte ich ungestört in meine Gedankenwelt zurückkehren.

//Doofer Blödmann, was denkt der sich eigentlich? Aber egal, jetzt stört er mich wenigstens nicht mehr beim Nachdenken.//

//Ich bin eigentlich ein Riesentrottel! Was denk ich mir, mich in Kaiba zu verlieben? Jeder Mensch auf dieser Welt weiß, dass er nur seinen Bruder liebt, und das wird sich nie ändern. Glaub ich denn wirklich, es wäre bei mir anders? Wir wissen doch alle, dass er mich hasst. Wieso er? Wieso nicht Satoshi, oder jemand anders? Warum ausgerechnet Kaiba? Ich hab mich doch die ganze Zeit über nur mit ihm gestritten, ich konnte ihn nicht leiden, und ich...ich hab ihn trotzdem nie gehasst. Hat es überhaupt einen Sinn, darüber nachzudenken? Kann man eine Erklärung finden, weshalb man sich verliebt.

Wie komm ich überhaupt darauf, dass ich in ihn verliebt bin? Was sind die Anzeichen dafür?//

Langsam hatte ich das Gefühl, mein Kopf müsste jeden Moment explodieren.

Ich traute meinen eigenen Gedanken nicht mehr.

Was, zum Henker war mit mir los? War ich jetzt vollkommen am Durchdrehen? War ich verrückt?

Aus unerfindlichen Gründen brachten mir diese Gedanken eine Menge Kopfschmerzen.

Ich war niedergeschlagen, auch wenn ich nicht wusste, wieso.

Betrübt lehnte ich mich gegen die Wand, ließ mich daran zu Boden sinken, winkelte meine Beine an und umklammerte sie mit meinen Armen.

In so einer Position hatte ich nicht mehr gesessen, seit mein Vater und ich damals von zu Hause weggingen.

Damals war ich eben so niedergeschlagen, mit der Ausnahme, dass ich Grund dazu hatte, nicht so, wie heute.

//Ich kann nicht so weiterdenken...das ist viel zu kompliziert. Vielleicht hat Ming Li doch Recht damit, wenn sie sagt, ich hätte eine viel zu umständliche Denkweise.//

Für einen kurzen Moment vergaß ich meine letzten Gedanken, schloss einfach die Augen und ließ mich in der Dunkelheit versinken.

Man muss wahrscheinlich gar nicht über alles nachdenken. Es reicht oftmals schon, sich einer Sache einfach bewusst zu sein, ohne dass man darüber nachdenkt, weshalb das so ist.

Auch ich musste das einsehen. Anfangs fiel es mir noch schwer, aber mit der Zeit gab ich mich einfach damit zufrieden, dass es nicht für alles eine plausible Lösung gab.

Mister Kyonarabuki hatte mich anscheinend bereits vergessen, denn die besagten 10 Minuten waren längst verschritten.

Allerdings machte auch ich keinerlei Anstalten, wieder in die Klasse zurück zukehren.

Der Flur war gar nicht so schlecht, außerdem auch ruhig, was ich jetzt ganz besonders brauchte.

//Es war seine Ausstrahlung. Ich hab noch nie jemanden getroffen, der so kalt, so unnahbar und doch so faszinierend ist. Er hat so eine besondere Art an sich.

Es wundert mich nicht, dass so viele Respekt vor ihm haben und er auch oft bewundert wird. Er schafft alles, was er will. Er mag die Einsamkeit, denkt er bräuchte keine Freunde. Seinen Bruder liebt er über alles, aber das ist auch das Einzige.

Ich wär gerne Diejenige, die das Eis, welches sein Herz umgibt, schmelzen lässt, aber das werde ich niemals sein. Das sind doch alles nur Wunschträume eines naiven, verweichlichten Mädchens, das sich ausgerechnet in den gefühllosesten Mann der ganzen Welt verlieben musste. Herje...ich hab aber auch ein Pech.//

Zunächst hatte ich noch in Schwärmereien geschwelgt, doch nun änderte sich meine Stimmung rapide.

Verzweifelt versuchte ich die Tränen, die langsam in meine Augen stiegen, zu unterdrücken.

"Dummes, weinerliches Mädchen...was ist nur mit dir los?" Schellte ich mich selbst, wissend, dass es rein gar nichts bringen würde.

Ich war so dumm. Glaubte ich ernsthaft, es würde sich etwas ändern, nur weil ich jetzt eingesehen hatte, dass ich in Kaiba verliebt war.

Jetzt liefen mir die Tränen doch über die Wangen, ich konnte sie nicht aufhalten.

//Bin ich wirklich so schwach, so sensibel, dass ich gleich anfange zu weinen?// Fragte ich mich in Gedanken selbst, obgleich ich die Antwort längst kannte.

Die wahre Natur eines Menschen zeigt sich immer erst in solchen Situationen.

Ich war in der Tat naiv, sensibel und dumm.

Was hatte ich mir dabei gedacht, als ich behauptete ich wäre das Gegenteil?
 

"Fu? Was ist denn los?"

Erschrocken sah ich auf. Scheinbar hatte ich meine Umgebung in den letzten paar Minuten völlig ausgeklinkt, sodass ich nicht bemerkte, dass die Stunde bereits zu Ende war.

Nun saß ich da, mitten auf dem Flur und starrte in die perplexen Gesichter meiner Freunde, die mich teils besorgt, teils ahnungslos betrachteten.

"Ist etwas passiert? Warum weinst du denn?" Mit besorgter Miene kniete sich Téa neben mich.

"E...es ist nichts! M...mir geht's n...nur nicht so g...gut, im Moment." Schluchzte ich, mir gleichzeitig die Tränen wegwischend, und gespielt ein Lächeln aufsetzend.

"Vielleicht solltest du besser nach Hause gehen, wenn dir schlecht ist?!" Meinte Duke, der mir diese halbwahre Lüge wohl abkaufte.

"Red doch keinen Unsinn, Duke! Ihr ist ganz bestimmt nicht schlecht...deshalb weint man doch nicht. Also, Fu, was ist wirklich los?"

Was bei Duke klappte, funktionierte bei Téa noch lange nicht.

Ich musste irgendwas unternehmen, um nicht noch mehr in Bedrängnis zu geraten.

Téa hatte so eine Art an sich, dass sie jedem meist sein Geheimnis entlockte.

Das sollte bei mir nicht der Fall sein.

"Nein, nein...Duke hat Recht. Mir ist echt nicht so gut...ich denk, ich sollte nach Hause gehen." Überspielte ich meine Traurigkeit, und zwang mir regelrecht ein Lächeln auf.

"Na gut, aber dann bring ich dich nach Hause."

"Nein, lass nur...ist schon ok."

Was nichts half, das half nichts. Téa ließ sich nicht davon abbringen.

Ich war ja gerührt, dass sie sich solche Sorgen machte, aber sie sollte auf gar keinen Fall erfahren, was der eigentliche Grund für mein Verhalten war.

Ich hatte Angst...nein, ich war mir sicher, sie würde es lächerlich finden. Ich empfand es ja selbst als lächerlich.

Dass ich ausgerechnet deswegen heulen musste, so ein dämlicher Grund.

Andere Menschen weinen aus Trauer und ich, weil ich verliebt bin?!

Téa hatte mich bei dem Direktor entschuldigt, so konnte ich ohne Probleme gehen.

Während des ganzen Weges forschte Téa immer wieder nach, doch ich blieb verschwiegen.

Zu Hause öffnete Ming Li schockiert die Tür.

Sie war gerade mit dem Einpacken ihrer letzten Sachen beschäftigt, als sie uns kommen sah. Zunächst dachte sie, es wäre ein Unfall geschehen, bis ich, mit Verstärkung durch Téa ihr die Geschichte erklärte.

Natürlich kam mein Verhalten auch der lieben Ming spanisch vor, sie sagte jedoch nichts.

Téa meinte schließlich, dass ich jetzt in guten Händen sei, und wollten wieder in die Schule gehen. Sie verabschiedete sich und ließ uns allein.

"Wo ist eigentlich Paps?" Erkundigte ich mich bei Ming, wobei ich in Wahrheit nur ein anderes Thema beginnen wollte.

"Weißt du doch! Er ist im Restaurant, wie immer." Erwiderte sie mir.

"Und jetzt mal raus mit der Sprache! Du gehst doch nicht so ohne weiteres nach Hause, weil dir angeblich schlecht ist!? Was ist wirklich der Grund dafür?"

Ich blickte zu Boden. Sie sollte es nicht erfahren. Der Grund war einfach zu lächerlich.

"Nichts, glaub mir! Mir war echt nur nicht gut. Und jetzt lass mich bitte in Ruhe. Ich geh nach oben." Ohne auch nur eine Antwort abzuwarten, rannte ich an ihr vorbei, die Treppe rauf, in mein Zimmer, knallte die Tür zu und schloss ab.

Mir kam es fast so vor, als hätte ich 2 Tage nicht geschlafen, derart erschöpft fiel ich auf mein Bett.

Und wieder hätte ich mich selbst ohrfeigen können.

//Was bin ich doch für eine dumme Ziege! Ich stell mich ja dran, als wär das der Weltuntergang. So kann's nicht weitergehen.//

Entschlossen richtete ich mich wieder auf und sah mich eine Weile in meinem Zimmer um.

"Ich sollte Ming Li beim Packen helfen. Je schnellet sie fertig ist, umso mehr Zeit bleibt uns nachher noch." Sagte ich mir.

Bevor ich allerdings wieder nach unten gehen konnte, musste ich erst noch etwas dafür tun, dass ich nicht mehr so niedergeschlagen aussah.

Ich ging erst einmal ins Badezimmer und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht.

Nachdem ich mich einigermaßen wieder erholt hatte, ging ich zaghaft die Treppe hinunter.

"Und? Geht's dir jetzt wieder besser?" Erklang sogleich Ming's Frage.

"Ja, geht wieder. Wie weit bist du denn mit Packen? Soll ich dir noch ein bisschen helfen?"

Neugierig war ich Ming's Stimme ins Wohnzimmer gefolgt, in welchem ich nun stand.

Doch, wie es mir schien, brauchte Ming keine Hilfe mehr, denn all ihre Koffer standen bereits fertig verschnürt darin.

"Danke, aber ich bin schon fertig. Heute ist wohl unser letzter Tag. Wenn ich Glück habe, darf ich dich an Weihnachten wieder besuchen." Meinte sie hoffnungsvoll.

"An Weihnachten? Aber da feiert ihr doch alle immer zusammen. Haben deine Eltern denn nichts dagegen?" Wunderte ich mich, denn ich war es von früher gewohnt, dass alle unsere Verwandten und Freunde gemeinsam Weihnachten feierten.

"Doch, aber ihr seid ja auch nicht mehr da, und wenn ich mit euch feiere, stört das sicher keinen. Aber jetzt zu einer viel wichtigeren Frage. Was ist in letzter Zeit mit dir los? Seit ein paar Wochen verhältst du dich nur noch merkwürdig, bist immer so nachdenklich und hast diese verrückten Stimmungsschwankungen. Wenn ich mal ganz wage eine Vermutung in den Raum stellen darf...bist du verliebt?"

Es hatte mich beinahe aus den Socken gerissen. Hatte sie das tatsächlich gefragt?

"W...was...., ich...m...meine, w...wie kommst du nur darauf?" Stotterte ich, während ich förmlich spürte, wie mir das Blut in den Kopf schoss.

"Aha! Ich hatte also Recht! Und jetzt lass mich noch eine Vermutung in den Raum stellen...es ist Kaiba, richtig?" Fuhr sie ganz selbstverständlich fort.

Ich glaube, ich erlitt in diesem Augenblick einen Herzinfarkt.

Woher konnte sie das wissen?

"W...was, a...also...i...ich...äh..." Ich bekam keine klaren Sätze mehr zusammen. Sie hatte es herausgefunden, ich war geliefert.

"*seufz*...dachte ich mir's doch. Seit dem Tag, als dich dieser Trottel gerettet hat, du weißt schon...auf dem Ball...hast du dich so komisch benommen. Obwohl du eigentlich schon vorher seltsam warst. Jetzt wird mir so einiges klar. Tja, meine Liebe...kann sein, dass ich jünger bin als du, aber in so was kenn ich mich aus."

Haha...sie kennt sich aus. Was sie mit dem armen Bakura gemacht hat, war ja auch nicht mehr normal. Apropos Bakura...sollte ich es ihr sagen?

"Du Arme! Jetzt kann ich dich verstehen. Wie konntest du dich ausgerechnet in Kaiba verlieben? Wir beide wissen doch, dass er sich wahrscheinlich nie in jemanden verlieben wird. Aber eines versprech ich dir! Wenn er dich jemals verletzt, dann mach ich ihn kalt! Meiner besten Freundin bricht nämlich niemand das Herz."

Bei diesen Worten musste ich lachen.

"Ach du...du wirst dich nie ändern, stimmts! Ich werde dich so vermissen! Aber, nicht nur ich..."

"Ich werd dich auch vermissen...aber...Moment mal...was meinst du mit "nicht nur ich"?" Fiel sie plötzlich ein.

Jetzt half nichts mehr, ich musste es ihr sagen, auch wenn es sie sehr traurig machen würde.

"Also, weißt du...ich hab heute mit deinem über alles geliebten Bakura gesprochen, über dich!"

"WAS? Über mich?"

"Ja...und...er hat es zwar nicht zugegeben, aber ich bin mir sicher, er wird dich noch mehr vermissen, als ich. So wie's aussieht, hast du ihm den Kopf verdreht. Er hat mich nämlich gefragt, ob du heute abreist, und sah dabei ziemlich traurig aus. Als ich ihm dann auf den Kopf zugesagt habe, dass er dich mag, beziehungsweise in dich verliebt ist, ist er empört und mit hochrotem Kopf abgezogen. Du musst unbedingt an Weihnachten wieder kommen."

Ming hatte mir die ganze Zeit über genau zugehört. Aus ihrem Blick war jedoch nicht zu schließen, ob sie nun traurig oder glücklich war. Es sah eher aus, als sei sie ins Koma gefallen.

Doch dann...

"Und ob ich Weihnachten wieder komme! Jetzt erst Recht. Verflucht, ich muss unbedingt zu euch ziehen...bis Weihnachten lern ich komplett Japanisch." Verkündete sie begeistert.

Ich war froh, dass sie nicht traurig war, nun gehen zu müssen.

"Pass auf! Wir beide versprechen uns jetzt etwas!" Fing sie plötzlich an.

Ich war gespannt, was wir uns denn versprechen sollten.

"Also...bis Weihnachten, wenn wir uns wieder sehen, kann ich perfekt Japanisch, sodass ich endlich mit meinem Baku-chan zusammen sein kann...und du..., du wirst dir bis dahin diesen Kaiba angeln, klar?"

Ich fiel fast vom Hocker. Das war typisch Ming Li, aber gut...warum nicht...

"Also schön! Abgemacht, du lernst Japanisch und kommst dann zurück zu deinem Bakura und ich schnapp mir Kaiba."

Zur Besiegelung unseres Versprechens gaben wir uns die Hände, sahen einander zunächst ernst an, verfielen dann aber in einen tosenden Lachanfall.

Diese Versprechen waren so verrückt, dass sie sogar funktionieren konnten.

Ob wir es wohl schaffen würden, sie einzulösen, dass stand wohl noch in den Sternen.
 

To be continued...
 

Hm...ob die beiden es wohl schaffen? Bei Ming Li könnte es ja noch klappen, aber bei Fu?!

Sich bis Weihnachten Kaiba zu angeln is sicher sehr, sehr schwer, aber wer weiß...

Wie ich immer zu sagen pflege: AWG- Alles Wird Gut...oder..

Wunder gibt es immer wieder...
 

(nochmal sry, wegen diesem Mist, den ich da verzapft habe. Ihr ward echt tapfer, wenn ihr bis hierhin fertig gelesen habt...DANKESCHÖN! *sich verneig*)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dranza-chan
2005-07-26T20:31:13+00:00 26.07.2005 22:31
Die letzten 3 Kapis sind echt super!!! Frag mich schon wie's weitergeht!! Schreib bitte schnell weiter!!
Bye Dranza-chan
Von:  isaiah
2005-07-25T16:25:33+00:00 25.07.2005 18:25
Hey! Red nicht so ueber diesen Geniestreich von dir!!
Ja... Ich bin im Internet... Aber sowas haben die hier eben auch... und ich darf's benutzen!! Toll, wa??
Das Kapitel war, wie ich - als deine Betaleserin - schon gesagt habe, GENIAL!!
Schreib mir mal, ja? Ich hab hier so wenig zu tun... ich kann ja auch nicht den ganzen Tag im Internet sein... ich bin ja schliesslich nicht zuhause...

HDGDL

*kiss*
*knuff*
*knuddel*
*fest drueck*

Nat-chan
Von:  Jackles
2005-07-24T14:54:04+00:00 24.07.2005 16:54
Also wurklich was ist das für ein versprechen so kannte ich Fu gar nicht und was ist mit Seto bloß los warum kommt er nicht. Ich hab ´da schon ein Ahnung
Na ja egal ich fand den Kapi voll cool und bitte schreib weiter
HDGDL

deine Ma-chan


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