Zum Inhalt der Seite

Alarm für Cobra 11

Die Praktikantin
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sie wurde langsam wieder wach, war da nicht eben ein Geräusch gewesen? Sie war sich nicht sicher und so lag sie ganz still und bewegungslos in der Dunkelheit und lauschte auf kleinste Geräusche. Da war es wieder. Sie bewegte sich leicht. Es klang als würde jemand gegen die Scheibe klopfen. Sollte man sie endlich gefunden haben, oder erlaubte sich der Typ nur einen Scherz mit ihr? Sie wagte es nicht, sich zum Fenster zu drehen, zu groß war die Angst davor, sich geirrt zu haben. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!", sprach sie sich selbst Mut zu. Sie drehte sich zum Fenster um und sah in die Gesichter von Tom und Semir. Sie hatten sie wirklich gefunden. Sie freute sich, stand auf und wollte zum Fenster laufen. Aber es gelang ihr nicht. Zum einen war sie immer noch an die Wand gekettet und zum andren konnte sie sich kaum auf den Beinen halten. "Tom, Semir! Bitte holt mich hier raus!", rief sie so laut, wie sie es wagte, ohne das der Mann im oberen Teil des Hauses auf sie aufmerksam wurde. Wenn der Typ Tom und Semir entdecken würde hätten sie alle drei ein großes Problem.
 

"Was machen wir jetzt?", fragte Semir seinen Partner. "Keine Ahnung, aber wir müssen sie so schnell wir möglich da raus holen! Hast du gesehen, dass sie sich kaum noch auf den Beine halten konnte? Und ihre Stimme hat total ungewohnt geklungen, als hätte sie panische Angst!" "Ja außerdem hat man sie an die Wand gekettet, es wird nicht leicht werden, sie da raus zu holen. Am besten wir sagen erst mal der Chefin Bescheid, damit die anderen Teams nicht weiter suchen, obwohl wir sie schon längst gefunden haben!", schlug Semir vor, zog sein Handy aus der Jackentasche und drückte die Schnellwahltaste der Zentrale. Schon nach dem zweiten Klingeln nahm Andrea ab: "Autobahnpolizei, Schäfer, Guten Tag!" "Andrea, ich bin's, wir haben Sandy gefunden. Stell mich bitte sofort zur Chefin durch!" "Ja mach ich. Semir, wie geht es Sandy?" "Soweit ganz gut!" Er hörte Andrea aufatmen, dann ein Klicken in der Leitung und die Chefin meldete sich: "Engelhard?" "Chefin, ich bin's. Wir haben Sandy gefunden. Sie lebt. Ist aber so geschwächt, dass sie sich kaum auf den Beinen halten kann. Außerdem ist sie mit Handschellen an die Wand gekettet, was sollen wir machen?"
 

"Ach und Gerkan keine Alleingänge! Wenn außer Sandy noch jemand im Haus ist, ziehen sie sich zurück und rufen Verstärkung. Eine SEK-Einheit steht auf Abruf bereit. Verstanden?" "Ja Chefin!" Frau Engelhard legte auf. "Was hat sie gesagt?", fragte Tom neugierig. Er hatte bei dem Gespräch nicht zugehört, weil er alle Hände voll damit zu tun hatte Julchen zu beruhigen. Sie war, seit sie Sandys Stimme gehört hatte total aufgeregt. Tom versuchte sie soweit zu beruhigen, dass sie nicht bellen würde. "Wir sollen erst mal di Lage peilen. Wenn niemand drin ist, gehen wir rein. Wenn doch rufen wir Verstärkung und stürmen!", berichtete ihm Semir kurz. "Na dann, auf geht's!" Er stand auf und wollte zusammen mit Semir zur Haustür gehen.
 

Sandy bekam Panik. Warum gingen die beiden wieder fort? Sie hatten sie doch gesehen. Sie wollte nicht schon wieder allein sein. Das Wissen, dass die beiden und Julchen vor dem Fenster waren, hatte ihr Kraft und wieder etwas Mut gegeben. "Bitte, lasst mich nicht allein!", rief sie nach draußen. Sofort tauchte wieder das Gesicht vor dem Fenster auf. "Keine Angst, wir suchen nur nach einem Weg ins Haus zu kommen, dann holen wir dich da raus!", sprach Semir ihr Mut zu. Sie hatte zwar immer noch Angst, aber mit dem Gedanken bald wieder frei zu sein, würde sie es noch ein paar Minuten allein aushalten.
 

Tom und Semir standen nun vor einem ganz anderen Problem. Julchen weigerte sich, jetzt wo sie ihre Herrin endlich wieder gefunden hatte, sie allein zu lassen. Tom entfernte sich ein Stück vom Fenster. "Julchen, bei Fuß. Komm her! Na komm Süße. Komm zu mir!", aber weder seine Befehle noch seine Bitten brachten sie dazu sich auch nur einen Schritt vom Fenster zu entfernen. Semir versuchte es mit einer anderen Taktik. Erst versuchte er sie mit einem Stock, den Julchen keines Blickes würdigte, weg zu locken. Dann versuchte er sich durch ziehen an der Leine zum weitergehen zu bewegen. Aber sie stemmte sich mit ihren Füßen fest in den Boden und rührte sich nicht vom Fleck. "Semir, ich glaube das hat keinen Sinn, lass sie!", meinte Tom schließlich resigniert. Semir stimmte ihm zu: "Du hast Recht. Aber sie verhilft uns so wenigstens zu einem guten Alibi. Wenn uns jemand fragt, was wir hier machen, können wir einfach sagen, dass unser Hund weggelaufen ist und wir gesehen haben wie er auf dieses Grundstück rannte!"

Sie bogen um die nächste Hausecke und befanden sich an der Front des Hauses. Es war weder ein Auto zusehen, noch brannte auf dieser Seite des Hauses Licht hinter den Fenstern. Tom und Semir hatten beide ihre entsicherten Waffen in der Hand. Sie schlichen, vorsichtig dicht an die Wand gedrückt, zur nächsten Hausecke. Tom sicherte während Semir um die Ecke ging. Auch auf dieser Seite war kein Lichtschimmer durch die Fenster zu sehen. Semir schaute seinen Partner fragend an und Tom verstand ihn ohne das er ein Wort sagen musste. Sollten sie es wagen? Er dachte wieder an Sandys verzweifelten Gesichtsausdruck als sie sich vom Fenster entfernt hatten. Da wusste er, dass sie es wagen mussten. Er nickte Semir zu. Sie gingen zurück zur Vordertür. Diesmal sicherte Semir während Tom vorsichtig die Klinke drückte. Natürlich war abgeschlossen. Tom zog ein paar Dietriche aus seiner Jackentasche. Sie hatten schon vermutet, dass es etwas schwieriger werden würde. Tom hatte die passenden Dietriche gefunden und versuchte nun das Schloss aufzubekommen. "Sag mal, wird das heut noch was?", Semir konnte es sich nicht verkneifen ihn ein bisschen zu veräppeln.

"Ja, ja! Wenn ich dich daran erinnern darf, du hast das letzte Mal nach einer halben Stunde die Geduld verloren und die Tür doch einfach eingetreten!", Tom zog Semir zu gern mit dieser Geschichte auf, weil er sich jedes Mal aufs neue darüber aufregte. Aber diesmal ging Semir nicht weiter darauf ein, zu mal er genau in diesem Moment das Klicken des Schlosses hörte. Sie betraten leise und vorsichtig das Haus. Es war zwar von außen nichts zu erkennen gewesen, aber sie konnten trotzdem nicht ausschließen, dass sich jemand im Haus befand. Sie standen nun in einem schmalen Flur. Die Waffen immer noch schussbereit in der Hand. Rechts und links befand sich jeweils eine Tür. Tom nahm sich die Rechte und Semir die Linke vor. Sie drückte vorsichtig die Klinke hinunter und öffneten die Tür mit einem Ruck. Tom stand in einer Art Wohnzimmer, schnell und routiniert sicherte er den Raum. In diesem Raum war nichts zu sehen. Er trat wieder hinaus auf den Flur. Semir befand sich in einer geräumigen Küche mit Essnische auch in diesem Raum war nichts zu sehen. Auch er trat zurück auf den Flur. Sie gingen den Gang entlang am Ende war eine Treppe, die zum Dachgeschoss und in den Keller führte. Semir deutete Tom mit seiner Waffe an, er würde nach unten gehen und Tom sollte das Dachgeschoss sichern. Tom stimmte ihm mit einem Kopfnicken zu und ging nach oben. Semir begann die Treppe Richtung Keller hinab zu steigen. Beide waren bis aufs äußerste gespannt. Da keiner so genau wusste was sie erwartete.
 

Semir schlich vorsichtig die Treppe hinunter, am Ende der Treppe stand er wieder auf einem Flur von dem drei Türen abzweigten. Eine auf der linken Seite und zwei auf der rechten. Semir untersuchte zuerst die auf der linken Seite, in dem Raum der dahinter lag befand sich ein Lagerraum der mit allem mögliche Krimskrams vollgestopft war. Bei der ersten Tür auf der rechten Seite hatte er auch nicht mehr Glück, er stand in einer Toilette. Nun blieb nur noch eine Tür übrig. Semir drückte die Klinke herunter. Abgeschlossen, was hatte er auch andres erwartet. "Wer ist da?", drang Sandys ängstliche Stimme durch die Tür. "Keine Angst Sandy, ich bin's. Ich hol dich hier raus!" "Beeil dich, mir ist so kalt!" "Keine Angst, es dauert nicht mehr lang!", versuchte er sie zu beruhigen. Er hatte ein paar Dietriche aus der Tasche gezogen. Zum Glück war es kein Sicherheitsschloss sondern nur ein normales. Er hatte er schon nach wenigen Versuchen geöffnet und stand nun in Sandy Gefängnis. "Semir!", rief sie ihm erleichtert entgegen. Sie saß auf dem Bett, notdürftig in eine dünne Decke gehüllt und zittert am ganzen Körper. Semir eilte zu ihr. "Keine Angst, gleich bist du frei!" Er zog seinen Handschellenschlüssel aus seiner Jacketaschen und hoffte das es keine Sonderanfertigungen waren. Er hatte Glück, es waren die ganz normalen deutschen Polizeihandschellen und sein Schlüssel passte. Mit einem Klicken sprangen die Schlösser auf und Sandy war frei. Sie rieb sich die schmerzenden Handgelenke und war den Tränen nahe. Semir nahm sie tröstend in den Arm. "Es ist vorbei, jetzt wird alles wieder gut!" Es spürte, wie sie immer noch vor Kälte zitterte, schnell zog er seine Jacke aus und legte sie Sandy um die Schultern. "Kannst du gehen? Komm lass uns von hier verschwinden!" Er zog sie sanft vom Bett hoch und wollte sie stützend zur Tür führen. "Ihr geht nirgendwo hin!" Semir spürte wie Sandy zusammen zuckte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück