Brüder

Was wird die Zukunft bringen?

Das auf Ende Juli versprochene Kapitel /tropf/ Ich hatte einen längeren Durchhänger und vor allem sehr viel Stress seit Sommer, so dass ich nicht mehr wirklich die Muse hatte wieder in die Geschichte reinzukommen. Diese Version von Kapitel 18 ist ungebetat - ich fahre morgen in die Weihnachtsferien und hatte einigen Leuten versprochen das Kapitel 18 noch vor Weihnachten da ist - und dieses Mal will ich mein Versprechen halten. Wer wissen möchte, wann ich die unkorrigierte Fassung mit der gebetaten austausche soll sich bei mir melden - ich sag dann Bescheid.
 

Kurzer Rede langer Sinn: Es geht weiter - und ich verspreche Kapitel 19 wird nicht ein halbes Jahr auf sich warten lassen.
 

Teil: 18? (ungefähr 21)

Warnung: Völlig canon-fremde Grundidee - die Geschichte wird mehr oder weniger dem fünften Buch folgen, aber der Canon ist natürlich überall gebogen wo es nötig war.

Kommentare: Es tut mir leid es sagen zu müssen. Wenn ich eine längere Geschichte schreiben, entwickeln Charaktere und Geschichte in meinem Kopf ein Eigenleben, dass streng überwacht werden muss, damit die Charaktere nicht Mist bauen - aber Harry hat sich meiner Kontrolle entzogen und sich verliebt - und ehe ich es bemerkte wurde das ein Teil der Geschichte. Sorry ... ich bin kein Profi und wenn ich das jetzt probiere zu ändern, kommt es wahrscheinlich schlecht raus.

Mag jemanden Rat in wen? (Nein, Draco ist es nicht)
 

Kapitel 18
 

Sie fanden einen relativ menschenleeren Platz neben einem dicken Baum, an den sie sich lehnten. Draco sah seinen Bruder scharf von der Seite an.

"Verbessere mich, wenn ich falsch liege, aber ich denke nicht, dass du vor hattest Umbridge von dieser Organisation zu erzählen. Und ich denke auch nicht, dass Marietta einen Irrtum gemacht hat, als sie das Treffen auf gestern setzte."

Harry schüttelte langsam den Kopf. Wie konnte er es auch abstreiten.

"Du realisierst, dass Papa davon erfahren wird - nein, nicht von mir, sondern von Umbridge - und dass er nicht sehr erfreut sein wird. Er ist nicht dumm genug anzunehmen, dass ich die Wahrheit sagte. Wir werden beide Ärger bekommen."

Harry nickte wieder stumm.

"Orpheus, warum hast du das gemacht? Und warum hast du mir nichts erzählt?"

Das brachte Harry wieder in Form. "Warum ich das gemacht habe? Weil ich kein Todesser werden will und weil ich weiß, dass der Dunkle Lord tatsächlich zurückgekehrt ist, natürlich."

"Du wolltest kämpfen?"

Das Schlimmste war, dass Dracos Stimme nicht wütend war. Am Abend zuvor war er noch wütend gewesen - Harry hatte es dem Blick angesehen den Draco ihm gegeben hatte, als sie in ihre Betten kletterten. Jetzt klang er nur enttäuscht. Harry atmete tief durch.

"Ja. Oder ... zumindest irgendetwas tun! Was soll ich machen? Ich will mich nicht dem Ministerium anschließen, aber dem Dunklen Lord auch nicht."

"Du möchtest dich gegen Papa stellen?"

"Nein .... Ich möchte nicht gegen Lucius kämpfen." Und er würde es nicht müssen. Aber durfte er Draco das sagen?

"Und gegen mich?"

Harry schluckte und wandte sich etwas ab. Der Gedanke schmerzte ihn.

"Bist du sicher, dass du Todesser wirst?"

Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass Draco sich auch etwas abwandte. Es dauert etwas, bis sein Bruder ihm leise antwortete.

"Ja. Ich werde Papa folgen. Ich glaube an ihn. Und ..." Er stoppte, aber Harry sagte nichts. "Und - ich denke der dunkle Lord wird Papa und Mama bestrafen, wenn ich ihm nicht folge. Wurmschwanz hat mir gesagt, er hoffe wir - die Kinder von Todessern - würden Ausschau halten nach einem Weg in Hogwarts einzudringen. Wir sind auf eine Art schon Todesser."

Draco seufzte etwas. "Ich will nicht gegen dich kämpfen. Ich wünschte du würdest Papa glauben .... und ... und die Familie nicht in Gefahr bringen."

Harry schwieg weiter ... was würde Draco sagen, wenn Lucius kein Todesser mehr war? Aber Draco wusste doch auch, dass Harrys Existenz alleine eine Gefahr für die Familie war. Schließlich drehte er sich wieder zu Draco.

"Ich will die Familie nicht in Gefahr bringen - aber ich denke, der Dunkle Lord ist eine Gefahr für jeden."

"Und wer soll sie abwenden? Potter? - Vergiss es. Dumbledore? Der Mann hat ein Rad ab."

"Na ja, den Dunklen Lord als psychisch gesund zu bezeichnen wäre auch etwas übertrieben. Von Fudge reden wir erst gar nicht."

"Nein, besser nicht. Wir wissen beide, dass der Mann ein Idiot ist, den Papa nach Belieben als Marionette benutzen kann."

"Dem wir im Moment aber offiziell folgen", bemerkte Harry und zeigte auf ihr silbernes "I" Abzeichen. "Wir sind Inquisitoren."

"Wir wissen beide, dass keiner von uns dem Ministerium folgt", bemerkte Draco abfällig. "So weit sind wir uns glaube ich einig. Hogwarts unter Umbridge ist schlimmer als jede Strafkolonie. Aber ich bin lieber auf der Seite der Wärter als der Häftlinge."

"Ich habe auch nicht vor die Inquisitoren zu verlassen." Harry schüttelte den Kopf um seinen Punkt zu verdeutlichen. "Ich bin froh, dass du mir diese Stellung ermöglicht hast."

Draco grinste etwas lustlos. "Ich bin doch zu manchen Sachen gut, oder?"

"Ohne dich wäre das Ganze schlecht für mich rausgekommen," bestätigte Harry.

Draco blickte auf den See heraus.

"Glaubst du Papa und Markus hatten diese Unterhaltungen auch in der Schulzeit? Vielleicht sind sie so gesessen wie wir jetzt."

"Wer weiß." Harry lehnte sich etwas zurück. "Vielleicht. - Lucius hat seinen Bruder geliebt. Aber er ist nicht wie sein Vater."

"Ja, er probiert nicht mich nicht gegen dich aufzuhetzen. Aber was bringt das nach der Schule?" Er verzog seinen Mund. "Ich weiß, du magst die Idee nicht, aber ich hoffe der dunkle Lord gewinnt vorher. Wobei ... du wärst dumm genug dich irgendwelchen Untergrundkämpfern anzuschließen."

Harry lachte etwas humorlos.

"Möglich. Draco, ich weiß nicht warum du dich den Todessern anschließen willst. Willst du wirklich in Voldemorts Welt leben? Willst du wirklich alle Muggelgeborenen töten? Wenn dir jemand sagen würde, du solltest Granger töten, jetzt sofort, würdest du es tun?"

"Ich ..." Draco zögerte etwas, aber musste nicht antworten - Daphne und Ernie kamen auf sie zu. Ernie sah Draco mit unverhohlenem Misstrauen an. Daphne grinste sie hingegen beide breit an.

"Was macht ihr hier so einsam und zieht solche Mienen?"

"Wir haben von Umbridge den Kopf gewaschen gekriegt", erwiderte Harry nach einer kurzen Pause. "Weil ich ihr nichts von dem Treffen gesagt habe, weißt du."

"Du bist ja trotzdem Inquisitor." Daphne zeigte auf seinen Stecker.

"Das ist Dracos Verdienst. Er hat Umbridge überzeugt, dass ich ein guter Junge bin."

Ernie zog die Brauen hoch.

"Malfoy hat gesagt, du bist ein guter Junge?"

"Umbridge hält ihn für einen guten Jungen", Harry grinste und er und Ernie fingen an zu kichern. Es war ein schwacher Scherz, aber sie brauchten so was. Draco sah sie wütend an.

"Was ist daran so witzig?"

"Du bist kein ,guter Junge', Draco."

"Ich gehe nicht zu geheimen Treffen, " Dracos Augen verkleinerten sich. "Wie einige hier, die ich nennen könnte."

Harry war überrascht, dass Daphne jetzt ebenfalls angesäuert wirkte.

"Ja, und weder Orpheus noch Ernie haben mir ein Wort davon verraten. Bin ich so wenig vertrauenswürdig?"

Draco lachte kurz auf.

"Hast du wirklich geglaubt, Orpheus hätte mir irgendetwas gesagt? Ich hatte keine Ahnung bis Umbridge kam und sagte, er wäre auch dabei. - Ja, ich habe gelogen, Macmillan."

Eine Weile herrschte Schweigen, dann räusperte Ernie sich.

"Na, das ist immerhin mal etwas Nettes, was ich über dich höre."

Draco kniff seine Lippen zusammen, aber bevor er etwas sagen konnte, legte Harry seine Hand auf seine Schulter.

"Können wir das Thema abhaken? Die DA ist aufgelöst und stattdessen hat Umbridge die Inquistioren ernannt. Dumbledore ist weg und Umbridge ist Direktorin. Es gibt nichts, was wir jetzt noch tun können."

"Verhindern, dass du dich wieder von irgendwelchen Idioten dazu bewegen lässt ihren Gruppen beizutreten."

Dabei funkelte Draco Ernie an. Der sah ihn empört an.

"Wir haben Orpheus zu gar nichts überredet. Er hat uns zufällig gefunden."

Draco sah Harry prüfend an.

"So, der Teil deiner Geschichte war dann also wahr. Ich dachte, du hättest das nur gesagt um die Puffies zu schützen."

Ernie plusterte sich bei dem Namen auf, wurde aber von Daphne abgehalten etwas zu sagen. Harry lachte mit nur einer Spur von Bitterkeit.

"Du dachtest, sie hätten mich eingeladen? Du kennst meinen Nachnamen und mein Haus, oder?"

Ihr lauschiges Treffen unter den Bäumen war bald beendet, da es Zeit zum Abendessen war. Auch Millicent wirkte etwas angesäuert - jedenfalls sprach sie während dem Essen nicht mit Harry. Blaise bemühte sich vergeblich gute Stimmung unter seinen Freunden zu verbreiten. Später im Gemeinschaftsraum saßen sie in einer halbwegs ruhigen Ecke, weit weg von Draco und den anderen Inquisitoren - bis auf Millicent, natürlich.

"Keiner von uns glaubt ein Wort davon, dass du nur einmal da warst und es sagen wolltest", begann Daphne plötzlich. "Und du hast mir das am See auch bestätigt, dass du Draco nichts gesagt hast."

"Draco hat also wirklich für Orpheus gelogen", stellte Millicent fest, ihre Stimme zu unbeteiligt, als dass es glaubwürdig war. "Das war das Einzige, was mich hat zweifeln lassen."

Harry zuckte etwas verlegen die Schultern. Er konnte nicht überzeugend genug lügen um seinen in Slytherin geschulten Freunden da etwas vorzumachen.

"Wir nehmen es dir auch nicht wirklich übel", fuhr Blaise fort. "Es ist nicht etwas, dass man jedem anvertraut und du kennst uns noch nicht lange."

"Und es ist nicht etwas über das hier viel geredet wird, Politik", ergänzte Millicent, ihr Gesicht immer noch etwas steinern. "Die Leute tendieren zu Lügen - um sich selbst oder um Familienmitglieder zu schützen. Offiziell sind wir alle natürlich auf der Seite des Ministeriums und wenn jemand in der Familie als Todesser verurteilt wurde dann war das entweder gelogen oder ein tragischer Einzelfall, von dem der Rest der Familie nichts wusste. Aber man zeigt auch ja keine Sympathien für das Ministerium."

Harry nickte leicht. Er wusste ja bereits von Lucius, dass wenigstens Millicents Onkel den Todessern angehörte. Millicents Stups in die Seite brachte ihn wieder in die Gegenwart.

"Ich habe gesagt, dass du uns hättest vertrauen können", wiederholte Millicent. "Wir hätten dich nicht verraten und keiner von uns dreien hat übermäßige Sympathien für Du-weißt-schon-wen."

Harry lächelte. "Danke Millie. Ihr seid großartig."

Natürlich hätte das gelogen sein können. Aber Harry glaubte das nicht.

Am folgenden Wochenende war Ostern. Draco und Harry hatten beide zwei Pakete mit Süßigkeiten bekommen - die hauptsächlich in die Mägen von Crabbe und Goyle gewandert waren. Ein paar hatte Harry aber auch für seine Freunde retten können. Besonders Millicent hatte einen Hang zu Süssigkeiten - aber auch Blaise und Daphne machten mit bei Wettbewerben wie "Wer kann die meisten davonhoppelnden Osterhasen fangen (und dann essen)". Draco fühlte sich diesem Kinderkam überlegen. Er quälte seine Klassenkameraden auch Ostern lieber mit der Erinnerung an ihre ZAGs die nur noch sechs Wochen entfernt waren. Auf Dracos Drängen hin lernte Harry auch fleißig und berichtete brav seinen Eltern - seltsamerweise gab ihm diese lästige Pflicht das Gefühl, dass die Malfoys seine Eltern waren. Das Thema Todesser kam zwischen ihm und Draco nicht mehr auf - ihre Gespräche beschränkten sich zur Hauptsache auf Schulisches.

Gemeinsam mit Daphne und Millicent blätterte Harry an einem Nachmittag durch die Karriere - Informationen - Millicent hatte sich das Heftchen für Medizauberer bereits angeschaut und beschlossen, dass es wirklich ihre Traumkarriere war, sie war nur noch da um mit den anderen über ihre Ziele zu reden oder eher, um sich über gewisse Berufe lustig zu machen. Als Draco an ihnen vorbeilief hielt er ihm grinsend ein Heftchen entgegen. Es hieß: "Hast du was es braucht Sicherheitstrolle zu trainieren."

"Hier Draco, du übst dich schon seit Jahren bei Crabbe und Goyle, das ist deine Traumkarriere."

Draco schlug ihm mit dem Heft über den Kopf.

"Übrigens, wo sind die beiden?" Daphne sah sich um bei der Erwähnung von Crabbe und Goyle.

Draco zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Ich hab ihnen gesagt, dass ich mir jetzt ein paar Heftchen ansehen wollte über unsere zukünftigen Karriereoptionen, und sie haben mich gefragt warum. Ich glaube nicht, dass sie das von den Karrieregesprächen gelesen haben."

"Du hast sie darauf aufmerksam gemacht, dass wir die ZAG's in fünf Wochen haben, oder?" fragte Millicent leicht besorgt. Draco nickte.

"Ja, sie werden immer etwas panisch wenn ich die ZAG's erwähne, aber ich denke sie sollten die wichtigsten doch bestehen können. Ich habe hart genug mit ihnen gelernt."

Er sah nonchalant zu seinem Bruder herab. "Hast du schon etwas gefunden?"

Harry war sich ziemlich sicher, dass er Auror werden wollte und er konnte sich denken, dass Draco es ahnte.

"Errm ... ich weiß nicht. Professioneller Quidditchspieler vielleicht. Oder im Department für Muggelbeziehungen arbeiten?"

Draco verzog den Mund, obwohl die Provokation offensichtlich gewesen war.

"Also wenn schon professioneller Quidditchspieler, bitte. Auch wenn noch kein Malfoy ein Sportler war."

Harry zog die Brauen hoch. "Dann wird es ja höchste Zeit."

Er kam nicht mehr dazu Draco zu fragen, was der sich überlegte - Pansy kam reingestürmt mit dem Gesicht einer Person die etwas weiss, aber nicht so viel wie sie wollte.

"Orpheus, Dumbledore möchte dich sprechen." Sie sah ihn gespannt an. "Warum?"

"Dumbledore?" In seinem zweitem Halbjahr hatte der Rektor ihn nicht mehr oft zu sich gerufen. "Ich habe keine Ahnung."

"Wir wüssten es, wenn du etwas angestellt hättest, oder?" Daphne wirkte eben so erstaunt.

"Ich habe meines Wissens keine Regel übertreten ...." Er erhob sich schnell. Es musste etwas Dringendes sein, wenn Dumbledore ihn so kurzfristig zu sich rief.