Zum Inhalt der Seite

Brüder

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hier ist endlich Kapitel 12 .. und ich habe ein Geständnis ... Kapitel 13 wird leider auch noch etwa 2 Wochen dauern, denke ich. Sorry ... ein paar kleine Änderungen im Entwurf in den vorigen Kapiteln machen leider je weiter die Geschichte fortschreitet immer grösseres Umschreiben erforderlich und im Moment macht das Leben ausserhalb des Internets meine Zeit knapp - darum komm ich leider auch kaum dazu selber zu lesen und zu kommentieren, sorry! Wird alles nachgeholt wenn die Zeit wieder reicht.

Dafür hat Monja wieder schnell und gut betagelesen! Danke!!!!!
 

Teil: 12/? (Ich lass mich auf keine Zahlen mehr ein ... bei der Überarbeitung werden die Kapitel irgendwie so viel länger, dass man sie aufspalten muss ... 15-17 vermutlich)
 

Pairings: Keine
 

Warnung: Völlig canon-fremde Grundidee - die Geschichte wird mehr oder weniger dem fünften Buch folgen, aber der Canon ist natürlich überall gebogen wo es nötig war.
 

Kommentare:
 

Allgemeine Kommentare siehe Kapitel 1

Danke für alle Reviews, wie immer ^_^ Macht weiter so, ich freu mich über jedes Review und wenn es nur ein "ich werde weiterlesen" ist ....

Die Szene mit Ron und Hermine folgt leider erst im nächsten Kapitel denke ich, Harry muss sich da noch etwas gedulden ....
 

Kapitel 12
 

Der Besuch bei Madame Malkins am Dienstag war fast so schrecklich wie Harry ihn sich vorgestellt hatte. Narcissa versuchte ihn dazu zu bewegen eine äußerst förmliche Robe zu kaufen, die Dracos und Lucius' ähnlich sah, aber Harry weigerte sich strikt. Dracos Robe war zwar nicht ganz so schlimm wie im letzten Jahr - sie war blau und silbern statt schwarz, auch wenn der Schnitt recht ähnlich war. Harry fand sich schlussendlich in einer sehr alltäglich geschnittenen Robe in schwarz, silbern und grün - er sah ein wenig aus wie eine wandelnde Slytherinflagge, aber da es inzwischen fast zwölf war, ließ er Narcissa die Robe bezahlen. Und sagte sich einmal mehr, dass unter dieser Robe garantiert niemand den Vorzeige-Gryffindor Harry Potter vermuten würde. Nachdem sie Madame Malkins verlassen hatten und diese ihnen versicherte, dass die Roben noch am selben Abend in Malfoy Manor sein würden, war bereits ein Uhr vorbei. Und Narcissa bestand darauf, dass Harry etwas essen müsste bevor er bei den Greenwoods eintraf.
 

Etwas verlegen trat Harry kurz nach zwei aus dem Kamin der Greenwoods. Daphne und Blaise sprangen ihm fröhlich entgegen.

"Hallo Orpheus! Schön das du kommen konntest." Daphne umarmte ihn kurz, bevor Blaise ihm auf die Schulter schlug und ihn ebenfalls begrüsste.

Harry grinste die beiden an. "Schön euch zu sehen. Entschuldigt die Verspätung, ich war mit Narcissa und Draco Ballroben kaufen." Er nickte etwas verlegen zu Daphnes Eltern. Die Greenwoods waren eine alte Reinblutfamilie, aber obwohl sie nicht so arm wie die Weasleys waren, kamen sie in Reichtum und Einfluss doch nirgendwo an die Malfoys heran. Daphnes Eltern wirkten fast so nervös wie Harry.

"Guten Tag Mr. Greenwood, Mrs. Greenwood." Er hielt ihnen eine Weinflasche entgegen. "Von meinem Onkel und meiner Tante."

"Hallo Orpheus.", lächelte Mrs. Greenwood. "Schön dich kennen zu lernen, Daphne hat uns viel von dir erzählt."

Harry lächelte zurück und wusste nicht so recht was er sagen sollte. Aber Blaise war schon an seiner Seite.

"Jetzt wo du endlich da bist, können wir ja anfangen. Daphnes Mutter ist eine geniale Klavierspielerin und wird uns auf dem Piano begleiten. Du tanzt mit Daphne und ich verbessere dich."

Blaise schien diese Übung tatsächlich als Spass zu sehen. Mrs. Greenwood hingegen errötete etwas.

"Nun ja, ,geniale Klavierspielerin' vielleicht nicht, aber es sollte reichen für ein wenig Tanzmusik."
 

Der Nachmittag verlief im Weitern friedlich. Harry tanzte mit Daphne unter dem kritischen Auge von Blaise, der ihn von Zeit zu Zeit von hinten hielt um ihn zu führen. Gegen Ende, als Harry eigentlich dachte, er könnte es jetzt, packte Blaise ihn unerwartet von hinten. Erschrocken trat Harry auf Daphnes Fuss und stieß sie beinahe auf den Boden. Als sie beide wieder stabil standen, drehte Harry sich zu Blaise um, aber er hatte keine Chance etwas zu sagen, weil eine empörte Daphne sich vor Blaise stellte, der Mühe hatte sein Lachen zu unterdrücken.

"Blaise, du Volltrottel!! Was sollte das? Orpheus hat perfekt getanzt!!! Musstest du ihn unbedingt erschrecken?"

"Ja, " gab Blaise zu, nicht im Mindesten reumütig. "Es war so verlockend."

"Du ... du ...!"

"Kinder, streitet euch nicht." Mrs. Greenwood war vom Piano aufgestanden und lächelte ihre aufgebrachte Tochter an. "Wollen wir uns jetzt zu etwas Kaffee und Kuchen setzen?"

Blaise und Harry nickten sofort eifrig und wurden von ihrer Gastgeberin (gefolgt von Daphne) in das Esszimmer geführt. Auf ihrem Weg dorthin griff Harry nach seiner Tasche in der sich die Geschenke für Daphne und Blaise befanden.
 

Als sie mit Kaffee und Kuchen versorgt waren und gesättigt um den Tisch herum saßen, zog Harry seine Tasche hervor. Daphne sah das Geschenkpapier daraus hervorschimmern und klatschte in die Hände.

"Du hast Geschenke!"

Harry wurde etwas rot und nickte. Daphne sprang vom Tisch auf.

"Ich habe auch welche, ich hole sie schnell."

Blaise erhob sich ebenfalls.

"Bin auch gleich wieder da."

"So blieb Harry nur mit Daphnes Eltern am Tisch sitzen und lächelte sie immer noch etwas verlegen an. Mr. Greenwood räusperte sich.

"So, Orpheus, das sind deine ersten englischen Weihnachten?"

"Err ... ja." Harry nickte noch verlegener.

"Nicht mehr so warm, was?"

Harry erinnerte sich gerade noch rechtzeitig daran, wo Australien lag.

"Ehm ja ... es ist ziemlich kalt hier."

Zu seiner großen Erleichterung kamen Daphne und Blaise wieder in das Zimmer, beide mit ähnlichen Taschen. Daphne griff, kaum saß sie, in ihre Tasche.

"Ich verteile zuerst die Geschenke, okay?"

Bevor sie antworten kannten lag je ein Päckchen vor Harry und Blaise. Neugierig öffnete Harry das Kleine vor ihm. Es enthielt eine kleine Chudley Cannons Agenda. Er öffnete die erste Seite und fand eine Widmung von Daphne:

"Da wir dir immer die Hausaufgaben sagen mussten ... ich hoffe die Chudley Cannons helfen, dann wären sie wenigstens in etwas gut. Schöne Weihnachten. Daphne." Um die Notiz war ein grosses Herzchen gemalt. Harry grinste etwas als er die Widmung sah. Eigentlich stimmte er Daphne ja zu, aber er war loyal zu Ron daher unterstützte er die Chudley Cannons. Blaise, der von Daphne ein Buch über magisches Zeichnen bekommen hatte sah auf Harrys Agenda und grinste.

"Du solltest bei denen Sucher werden, wenn du mit der Schule fertig bist. Dann hätten sie wenigstens Chancen."

"Ach, seid still." Harry legte seine Hand schützend über die Agenda. "Gib uns lieber deine Geschenke, Blaise."

Mit einer weit ausholenden Geste schwang Blaise sich seine Tasche auf den Schoss und reichte Harry und Daphne je ein Geschenk.

"Bitte schön. Ich hoffe es gefällt."

Vorsichtig öffnete Harry das protzige Päckchen, das Blaise ihm in die Hand gedrückt hatte. Kaum öffnete er die Schleife sprang auch schon das Papier auf und eine Goldfontäne sprühte Harry entgegen. Nach etwas Husten und Handwedeln sah er ein kleines, etwas antik wirkendes Buch in der Mitte von viel weihnachtlichem Füllmaterial liegen. Vorsichtig hob er es hoch. "Eine kleine Einführung in die Sitten und Gebräuche des magischen Englands." Blaise sah ihn etwas verlegen an.

"Ich weiß du magst Bücher nicht so, aber genau das gleiche Buch hat mein englischer Großvater meinem Vater zur Verlobung mit meiner Mutter gegeben. Und mein Vater hat gesagt, das wäre das beste Geschenk gewesen."

Harry lächelte.

"Danke Blaise. Das war auch sicher nicht einfach zu finden."

"Nein, allerdings nicht!", bestätigte Blaise sofort. "Aber das erzähle ich dir ein anderes Mal. Wie gefällt dir dein Geschenk, Daphne?"

Daphne saß völlig verzückt vor einem Foto Ernie McMillans, das Blaise in einen Rahmen mit Hufflepuff-Folien gesteckt hatte.

"Wahnsinn!", brachte sie schließlich heraus. "Wie hast du nur ein Bild von ihm bekommen, Blaise?"

Blaise zwinkerte. "Das ist mein Geheimnis."

Als Letzter zog Harry seinen Sack hervor und verteilte Päckchen.

"Ein Teddybär!" Daphne sah das Plüschtier freudig an. "Wie süß. Und der ist muggel-gemacht?"

Harry nickte. Verwundert drehte Daphne den Teddybär. "Der ist trotzdem süß.", beschloss sie. "Aber der kann nichts, oder?"

Harry lachte. "Nein, aber mit den richtigen Zaubersprüchen kann man es ihm vielleicht beibringen."

Daphne hob ablehnend die Hand, die nicht den Bär streichelte. "Bloß nicht. Mein alter Teddybär brachte immer mein Bett durcheinander."

Für Blaise hatte Harry einen Hut gekauft, mit dem Blaise in einem Katalog geliebäugelt hatte, ihn dann aber nicht bestellt hatte, weil seine Eltern dagegen wären einen elften Hut zu kaufen. Er war nicht ganz nach Harrys Geschmack; Aus burgunderfarbenen Samt, eher kurz mit abgeflachter Spitze und einem grünen Rand, aber er musste ihn ja nicht tragen. Blaise schwang seinen Arm um Harry, kaum hatte er den Hut ausgepackt und ehrfurchtsvoll auf seinen Kopf gesetzt.

"Danke Orpheus! Der ist Klasse!" Er sprang auf und stellte sich vor einen Spiegel, der ihm riet den Hut etwas gerader aufzusetzen. Empört probierte Blaise dem Spiegel klarzumachen, dass dieser Hut etwas nach hinten kippen musste, aber ohne Erfolg. Schmollend setzte er sich wieder an den Tisch und informierte die kichernden Damen der Greenwoods, dass ihr Spiegel völlig altmodisch wäre.
 

Wenig später war es dann aber Zeit zu gehen und nachdem Blaise und Harry sich artig von den älteren Greenwoods verabschiedet hatten, folgten sie Daphne in den Salon. Als Blaise verschwunden war, stand Harry alleine mit Daphne im Raum. Sie reichte ihm das Flohpulver, von dem er eine Handvoll nahm, aber statt sich ins Feuer zu stellen, lehnte er sich an die Wand und sah Daphne Ernst an.

"Daphne, kann ich am 28. wiederkommen und für ein paar Stunden verschwinden - meine alten Freunde aus Australien sind in London."

Daphne sah ihn halb geschockt, halb neugierig an. Wie alle Slytherins hatte sie die Gerüchte gehört, dass man in Australien überzeugt vom Tod Orpheus' war. Seine Freunde hatten das Thema aber immer gemieden.

"Darfst du mit denen Kontakt haben?", rang Daphne sich schliesslich zu einer Frage durch.

"Nein.", sagte Harry grimmig.

"Aber .... was willst du tun?" Daphne wirkte immer noch etwas mitgenommen.

"Ich weiss wo sie sein werden ... und ich werde mich verkleiden. Sie werden mich nicht als Orpheus erkennen."

Daphne sah ihn vorsichtig an, aber Harrys Gesicht wirkte wohl so entschlossen, dass sie nachgab.

"Okay, ich sage meinen Eltern wir gehen zur Winkelgasse."

"Danke, Daphne, du bist eine klasse Freundin!" Harry strahlte sie an. Daphne seufzte.

"Du musst jetzt gehen Orpheus, aber ..." Sie sah ihn unsicher an. "Wirst du uns eines Tages erzählen, was eigentlich geschehen ist, bevor du hierherkamst?"

Harry sah sie plötzlich wieder sehr ernst an. "Eines Tages sicher, Daphne."

"Danke." Sie lächelte leicht und gab ihm eine schnelle Umarmung. Harry winkte hier zu, bevor er in Malfoy Manor sehr nachdenklich aus dem Kamin stieg. Die Geschichte die Lucius sich ausgedacht hatte war mehr als zerbrechlich ... der Kontakt zwischen australischen und englischen Zauberern schien nicht so eng zu sein, aber jeder Zeit könnte auffliegen, dass Orpheus Malfoy angeblich noch am Leben ist. Wie würden die alten Freunde von Orpheus leiden, wenn er sozusagen noch einmal starb?
 

Mittwoch beim Frühstück lächelte Lucius Harry an, was nichts Gutes ahnen ließ.

"Du hast gestern tanzen geübt bei den Greenwoods, oder?"

Harry sah kurz böse zu Draco, dann zuckte er die Schultern.

"Ja. Und?"

Lucius lächelte immer noch leicht überheblich.

"Es freut mich, dass du dir Mühe gibst auf dem Ball eine gute Figur zu machen."

"Schön."

"Und heute Morgen werden wir noch einmal die Geschichte der Malfoys und der anderen wichtigen Reinblutfamilien durchgehen, damit du dich in der Konversation nicht blamierst." Lucius schenkte sich dabei wie nebenbei Tee nach. Harry sah ihn entsetzt an.

"Was? Haben die keine interessanteren Themen?" Hilfe suchend sah er zu Narcissa, aber die nickte nur ihrem Mann zu.

"Das ist keine schlechte Idee, Lucius."

"Aber ..." begann Harry, aber Narcissa schüttelte den Kopf.

"Es ist tatsächlich eines der Hauptthemen auf so einem Ball. Und es wäre sicher gut, wenn du den Unterhaltungen etwas folgen könntest." Sie hob die Hand als Harry wieder den Mund öffnete und sah ihn eindringlich an.

"Wir wollen nicht, dass dir ein Fauxpas unterläuft, nicht wahr?"
 

Harry hatte zwar noch durch das ganze Frühstück geschmollt, fand sich aber nach dem Frühstück mit Lucius in der Familiengallerie. Wenn das Lucius Vorstellung von schönen Stunden mit seinem Sohn war? Lucius drehte sich um, nachdem er die Tür zu der Galerie geschlossen hatte.

"Hast du das Buch über die Malfoys gelesen, dass ich dir gegeben hatte, Orpheus?"

"Err ...." Harry wurde etwas rot. Die Existenz dieses Buches hatte er völlig vergessen.

"Das habe ich mir fast gedacht.", seufzte Lucius. "Erinnerst du dich an den ersten bekannten Malfoy?"

Ohne Harrys "Nein" abzuwarten lief Lucius voraus in den hintersten Teil der Galerie zu einem Gemälde eines sehr wild aussehenden Mannes, der sich im Gegensatz zu den anderen Porträts nicht bewegte.

"Dies hier ist ein Porträt von Michel Malfoy ... ein Normanne der um 990, also lange vor der Muggeleroberung, nach England zog. Er lebte zur Zeit der Gründer.", fügte er hinzu und Harrys säuerliches Gesicht verriet ihm, dass Harry soviel Geschichtswissen besaß. "Wir besitzen kein zeitgenössisches Porträt, daher ist dieses hier unbewegt wie ein Muggelbild. Michel Malfoy war ein enger Freund von Salazar Slytherin..."

Harry ließ Lucius Stimme an sich vorbeiziehen. Nach einer Ewigkeit, die aber nicht länger als 3,5 Stunden gedauert haben konnte, da sie nicht zum Mittagessen gerufen worden waren, fingen zwei Bilder die Aufmerksamkeit von Harry.

"Ignatius Malfoy.", sagte Lucius mit etwas emotionalerer Stimme als bei den anderen Porträts. "Dein Großvater."

"Lucius!" Der Mann auf dem Porträt wirkte nicht erheitert. "Mein eigener Sohn ... sperrt mich in diesem Rahmen ein!"

"Aus gutem Grund ... du würdest mich aus meinem vertreiben!", warf der junge Mann im Porträt daneben ein.

"Allerdings würde ich das .... nachdem ich dich aus der Galerie verbannt hatte, du nichtswürdiger Abklatsch eines Malfoys!!! Dein Bruder musste dich natürlich wieder aufhängen."

"Vater, Markus, könntet ihr euch nicht wenigstens vor Orpheus zurückhalten?", unterbrach Lucius den Streit zwischen dem Bild seines Vaters und dem Bild seines Bruders.

"Orpheus, ey?" Ignatius Malfoy warf ihm einen strengen Blick zu. "Lucius hat mir von dir erzählt, mein Junge ... du hast noch viel zu lernen, wenn du nicht so enden willst, wie mein ... mein Sohn dort." Er wies auf das Porträt von Markus. Harry öffnete den Mund um zu erwidern, dass er vorhatte, genau wie Markus zu werden, aber Lucius umfasste seinen Oberarm und drückte kurz zu. Harry nickte nur freundlich.

"Wir gehen dann.", kündigte Lucius an und nachdem Harry sich von Ignatius verabschiedet hatte, zwinkerte er Markus im vorbeigehen zu.
 

Endlich kam der 25. Dezember. Draco hämmerte um sechs Uhr morgens an Harrys Tür und sprang förmlich ins Zimmer, als Harry verschlafen öffnete.

"Orpheus! Komm schon, wach auf! Mama und Papa sollten auch bald unten sein! Zieh dich an!"

Im Halbschlaf zog Harry seine besten Roben aus dem Schrank und stand fünfzehn Minuten später im Salon. Der Baum war von den Hauselfen hell erleuchtet worden und Teller mit Süssigkeiten standen überall bereit. Wahre Berge an Geschenken türmten sich unter und neben dem Baum. Narcissa und Lucius hatten ebenfalls ihre besten Roben angezogen - Narcissa hatte sogar Zeit gefunden sich so adrett wie immer zu frisieren. Sie strahlte, als Harry als Letzter in den Salon trat.

"Da bist du ja. Sollen wir ein Lied singen, bevor wir die Geschenke öffnen?"

Draco verdrehte die Augen, aber Narcissa hatte bereits mit "Stille Nacht" begonnen und ihre Familie stimmte mit ein. Harry hatte Draco eine Auswahl von Fred und Georges harmloseren Produkten besorgt (Falsche Zauberstäbe, Kanarienvogelcrème u. ä.), Draco hatte Harry ein Buch über Beseninstandhaltung und eines über verschiedene Quidditchmanöver gekauft. Von Narcissa und Lucius hatten sie wieder Berge bekommen - unter anderem Bettwäsche von den Chudley Canons. Draco verzog nur angeekelt das Gesicht als er sie sah. Narcissa bewunderte ihr Kollier gebührend - und sogar Lucius gab zu, dass niemand erahnen könnte, dass es Muggelarbeit war.
 

Nachdem die Familie ihre Geschenke verteilt hatte, klingelte Draco nach den Hauselfen. Minnie und Arley erschienen besorgt.

"Haben Minnie und Arley etwas vergessen?"

Harry und Draco lächelten.

"Nein, aber wir haben ein Geschenk für euch."

"Geschenk?"

Die Hauselfen wirkten etwas verwirrt. Ohne ein weiteres Wort überreichten Harry und Draco je eine Karte und ein Päckchen. Minnie und Arley machten grosse Augen, nachdem sie ihre Geschenke vorsichtig ausgepackt hatten. Mit Hilfe von etwas Magie stand auf der einen Decke "Minnie" und auf der anderen "Arley". Die riesigen Augen der Hauselfen füllten sich mit Tränen.

"Oh, die Master Malfoys ..."

Minnie rieb ihre Augen mit dem Geschirrtuch, das ihr als Kleid diente. Arley war zu gerührt um ein Wort herauszubringen. Harry grinste zufrieden.

"Fröhliche Weihnachten. Und Minnie - deine Mince Pies schmecken wirklich am Besten."

Er lächelte, als er an ihr Entsetzen dachte, als sie die Muggel Mince Pies gefunden hatte.
 

Am Nachmittag hatte Harry es endlich geschafft, Draco dazu zu bewegen ein Muggel-Spiel mit ihm zu spielen - Monopoly (er hatte eines im Sonderangbot von Mark&Spencer erstanden).Trotz Dracos Protesten zum Gegenteil wirkte er sehr angesteckt vom Monopoly-Fieber. Harry hatte sich gedacht, dass Draco das Spiel mögen würde, hatte sich aber nicht getraut es ihm zu schenken. Er grinste Draco zufrieden an, als dieser gerade mal wieder Geld an sein Hotel abliefern musste.

"Sooo - es war eine gute Idee den Hauselfen etwas zu schenken, oder? Sie haben sich gefreut, aber das Essen war nicht schlechter als sonst."

Draco lachte.

"Ja, okay, freundlich zu sein scheint ihrer Loyalität nicht zu schaden. Würdest du jetzt bitte würfeln und auch etwas Geld bei mir abladen?"
 

Am zweiten Weihnachtstag wollten Harry und Draco gerade zum Mittagessen hinuntergehen - nur ein leichtes Mahl, da es ein Buffet beim Ball geben würde - als Harry sah, wie sich eine kleine Kreatur durch die Eingangshalle schlich. Er stoppte auf der Treppe. Diese Hauselfe kam ihm seltsam bekannt vor.

"Oi!"

Der Hauself blieb stehen und drehte sich um. Harry hatte sich nicht geirrt - es war tatsächlich Kreacher.

"Was machst du hier?!"

"Kreacher ist hier um Mrs. Malfoy zu sehen - Master Malfoy?"

Harry fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass Kreacher ihn in dieser Form nicht kannte. Er nahm die letzten Stufen der Treppe.

"Mein Name ist Orpheus Malfoy. Was willst du von Narcissa?"

"Kreacher tut es sehr Leid - Kreacher ist aus dem Haus gewiesen worden von seinem unwürdigen Herrn. Seine Mutter würde sich vor Scham im Grabe umdrehen, ja das würde sie meine geliebte Herrin ... und alles werfen sie fort."

Harry unterbrach. "Okay, Si ... dein Herr hat dich herausgeschmissen. Warum willst du zu Mrs. Malfoy?"

"Kreachers Herr ist Sirius Black - oh wie meine Herrin wünschte er sei nie geboren worden - Kreacher kommt zu Mrs. Malfoy, der Nichte seiner geliebten Herrin."

"Was macht der Hauself da?"

Draco war hinter Harry die Treppe heruntergekommen.

"Sirius Black hat ihn rausgeschmissen und jetzt ist er zu Narcissa gekommen - der letzten freien Black."

"Sirius Black? Du meinst den Flüchtling?"

Draco kniff die Augen zusammen. Harry schluckte. O-oh.

"Bringen wir ihn zu Narcissa."

Er läutete eine Glocke und Arley erschien neben ihm. Er schickte beide zu Narcissa. Die Beiden verschwanden mit einem lauten Knall. Draco sah ihn immer noch etwas verwirrt an.

"Aber - wenn Sirius Black bei seinem Hauselfen war, war er dann auch im Haus der Blacks? Mama sagt, das sei ein schauderbarer Platz."

Harry zuckte mit den Schultern, in der Hoffnung sehr desinteressiert zu wirken.

"Kreacher scheint ihn nicht zu mögen."

"Nein, Sirius Black hat mit seiner Familie gebrochen. Wie Papas Bruder. Ich frage mich, ob Kreacher irgendwelche Informationen hat, die er Papa weitergeben kann." Er sah Harry ernst und etwas forschend an. "Du weisst ja, Papa ist ein überzeugter Todesser."

"Ich weiss." Harry presste die Lippen zusammen, als er auf die Stelle sah, an der Kreacher verschwunden war. Sirius hatte einen Fehler gemacht.
 

Kurz bevor sie zum Ball aufbrachen, bat Lucius Harry in sein Büro. Draco sah ihnen neugierig hinterher. Als sie das Büro im Westflügel erreicht hatten, schloss Lucius die Tür sorgfältig hinter sich.

"Orpheus, ich denke wir haben ein Problem. Ich glaube nicht, dass Draco es versteht wenn ich ihm sage, er dürfte auch Todessern nichts von diesem Besuch erzählen."

"Also musst du Informationen an Voldemort weitergeben?"

Lucius setzte sich an seinen Schreibtisch und nickte ernst.

"Ich fürchte ja. Aber Black scheint schlau genug gewesen zu sein, Kreacher zu verbieten die wichtigsten Informationen herauszugeben. Natürlich war es äußerste Dummheit, dass er Kreacher aus dem Haus gewiesen hat."

Harry verzog das Gesicht, aber ihm viel wenig ein, Sirius zu verteidigen.

"Kreacher hat eine etwas aufreizende Art, Lucius."

"Der Hauself ist geistig verwirrt."

"Wahrscheinlich hat Sirius ihn noch nicht einmal absichtlich aus dem Haus gewiesen."

"Sehr wahrscheinlich, ja. Ich werde es wohl morgen schaffen Albus zu kontaktieren, dann bespreche ich die Lage mit ihm."
 

Lucius und Harry, beide schon in ihren Ballroben, trafen Narcissa und Draco im Transportraum. Draco hielt bereits den Beutel mit Flohpulver in der Hand - Narcissa und Lucius würden apparieren. Narcissa lächelte ihnen zu.

"Da seid ihr ja endlich. Es wäre wirklich nicht sehr kavalierhaft von Draco und Orpheus ihre Partnerinnen warten zu lassen."

"Entschuldige.", antwortete Lucius etwas förmlich. "Dann wollen wir jetzt keine Zeit verlieren."

Mit einem Knall verschwanden Narcissa und Lucius und liessen ihre Söhne zurück um zu flohen. Draco sah Harry neugierig an, als die Beiden fort waren.

"Was hat Papa dir gesagt?"

"Oh, nur dass ich die Sache mit Kreacher nicht weitergeben soll. Aber sehr viele Informationen hat der wohl sowieso nicht."

"Oder Papa hat einfach gesagt, er hätte nicht viele Informationen."

"Auch möglich.", stimmte Harry zu. "Kein Grund dir viele Sorgen zu machen. Lucius hat mich noch nicht aus dem Haus gewiesen."

Draco stöhnte genervt auf.

"Du nimmst Papa nicht ernst genug.", klagte er. Harry machte eine abwehrende Handbewegung.

"Ist doch egal. Wir müssen gehen, sie werden sich fragen wo wir bleiben."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-03-23T17:58:42+00:00 23.03.2006 18:58
oh ich bin ja so gespannt wie das alles weitergeht*
*nicknick*
*blais geht harry an den arsch..XDD*
O_O" *ok*
*die ganze besuchsache fand ich toll..*
*das war für hary endlich mal etwas ohne mieses beigefühl..*
*aber luci und dray machen ihn das leben auch nicht leichter..*
Von:  Shereon
2004-11-12T13:43:37+00:00 12.11.2004 14:43
Hey,
Super dieser Teil!!!
Bitte schreibe weiter!!
Bye
Von: abgemeldet
2004-11-03T19:33:10+00:00 03.11.2004 20:33
Schreib schnell weiter bitte ich find deine ff einfach nur geil. Da es doch ein interesantes neues Bild über die Familie Malfoy gibt. Ich feu mich jetzt schon auf weitere Teile
Von: abgemeldet
2004-10-15T10:21:28+00:00 15.10.2004 12:21
ich ahb deine FF grad entdeckt und ich muss sagen, sie gefällt mir wanhsinnig gut ^^ vor allem deswegen, weil das thema, was du hier anschneidest noch gar nciht vorhanden war, oder vielleicht doch und hab es bloß noch nicht entdeckt. *hle* was solls. solange ich hier bin.

aber ich find es genial, wie harry zu orpheus wird und trotzdem seinen idealen treu bleibt. dass da ärger mit lucius und draco vorprogrammiert ist, bringt da nur noch mehr salz in die suppe und ohne die schmeckt es ja bekanntlich absolut fade. aber so ist deine FF gar nciht und das ist gut, sonst würde ich wohl nciht hier schreiben *lol*
du hast einen guten schreibstil und du beschreibst alles schon genau. das gefällt mir, denn dadurch ist der einstieg in die neue welt sowohl für harry als auch für deine leser gewährleistet. und das ist ziemlich schwer umzusetzen.

aber was mich jetzt interessiert ist wie es weiter geht. und vor allen dingen ob harry sich doch irgendwann verrät und weiter harry potter bleiben will oder ob er sich tatsächlich zu orpheus malfoy verwandelt. okay, beides hat seine vor und anchteile aber das macht das ja grade aus, sonst wär es stinklangweilig und der leser könnte vorher schon alles sagen.

und zum schluss. ich muss mangacat201 ein bisschen recht geben. ein bisschen amore, wie sie es ausgedrückt hat, wäre nicht verkehrt. es muss ja nciht gerade shônen-ai werden, aber trotzdem. na gut ein bischen hast du ja was angedeutet, aber ich bin viel zu vernarrt in solche sachen, als dass ich sie missen wollte. XD naja, mach was du für richtig hältst.
Von:  SailorStarPerle
2004-10-04T22:29:01+00:00 05.10.2004 00:29
echt klasse die wird immer besser freue mich schon auf die nächsten kapittel


Lg Perle
Von:  oOMiyabimaruOo
2004-09-26T03:51:06+00:00 26.09.2004 05:51
Die ff ist voll cool. Ich bin zwar jetzt von halb zwei bis sechs Uhr daran gesessen, aber es hat sich gelohnt. Schreib bitte weiter!!!
Von: abgemeldet
2004-09-24T20:46:56+00:00 24.09.2004 22:46
Äußerst interessant und anregend.
ICh finde es super wie du immer so geradlinig und dabei nah an der ursprünglichen Vorlage und an der realen Situation bleibst.
Ich hätte nur nichts gegen ein bisschen Amore...
(Bin halt verkitscht ich Arme, aber was da kommen mag ist eigentlich ziemlich egal, auch wenn ich ein eingeschworener Slasher bin... aber so festgefahren bin ich ja auch wieder nicht)
Nur eines: In Kap 12 sagt Daphne Harry zu ihm und nicht Orpheus. Falls das also keine Absicht war, was ich nicht glaube...
Cat


Zurück