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Begegnung aus dem Weltall

von

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Elegant landete er auf dem Weg, der zu einem größeren Haus führte. Der Himmel über ihm war bereits ziemlich dunkel, auch wenn der Mond hell erstrahlte. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal den Mond so klar sehen können?

Nicht, dass er das Mondlicht brauchte, um sich zu orientieren, leuchteten seine goldgelben Augen in der Dunkelheit doch sowieso schon mehr als bei Licht. Seine spitzen Katzenohren standen spitz in die Höhe und der Mantel, den er trug, wurde ein wenig von einem Windzug nach hinten geweht. Unter seinem Mantel schwenkte sein Katzenschweif umher.

Nachdenklich legte er seinen Kopf in den Nacken und sah in den Himmel. Ob seine Freunde bereits gemerkt hatten, dass er ihr Raumschiff verlassen hatte? Er schmunzelte, während er darüber nachdachte. Aber er hatte mal wieder diesen unbestimmten Drang, etwas Neues zu sehen. Sie würden schon klarkommen und ihn irgendwann wieder aufsammeln.

„Wer bist du und was machst du hier?“

Noch bevor er weiter über seine Freunde nachdenken konnte, hörte er eine schneidende, eisige Stimme hinter sich, nur wenige Sekunden, bevor er eine Klinge dicht an seinem Hals spürte.

Das war ein interessanter Empfang, den er auf diesem Planeten bekam. Die meisten Planeten empfingen ihn eher mit Furcht. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, während er ein Stück seinen Kopf zur Seite drehte, allerdings nicht so weit kam, dass er den anderen ansehen konnte. „Interessanter Empfang. Willst du mich damit töten, nur, weil ich diesem Planeten einen kleinen Besuch abstatte?“ Wenn er wollte, könnte er sich jederzeit wehren, aber für den Moment hatte er nicht die Lust, etwas zu tun. Vielleicht auch, weil er ein wenig interessierter war, dass diese Person ihn scheinbar nicht kannte. Oder keine Angst vor ihm zu haben schien.

„Wovon sprichst du?“, kam es erneut schneidend zurück, „außerdem habe ich dir eine Frage gestellt.“

„Die ich dir gerne beantworten will“, erwiderte er, sah mit einem Seitenblick zu der Klinge, die sich immer noch an seinem Hals befand, „willst du das hier nicht vorher zurücknehmen, bevor wir uns unterhalten?“

„Ich bin vorsichtig geworden, wenn Fremde plötzlich bei mir auftauchen“, entgegnete die Person hinter ihm, bevor er spürte, wie die Klinge zurückgezogen wurde.

Langsam drehte er sich komplett um und sah zu dem anderen. Diese Person war ungefähr so groß wie er, hatte silbrigweiße Haare und klare, blaue Augen, die ihn einfach nur scharf musterten, während derjenige sein Schwert zwar weggesteckt hatte, allerdings immer noch eine Hand auf dem Griff liegen hatte. Er war in einen hellen, beigefarbenen Mantel gehüllt. „Bisher hat es niemand gewagt, mich einfach so anzugreifen. Du hast mich zumindest beeindruckt.“

„Wer bist du?“, entgegnete der andere weiterhin scharf, „und wieso bist du hier?“

„Ich bin so etwas wie ein Schatzjäger und eigentlich im ganzen Weltall bekannt“, grinste er und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf, „oh und ich bin aus unserem Raumschiff gesprungen und deswegen hier gelandet.“

„Was?“, fragte der andere zurück nach, hob eine Augenbraue, „du bist ... aus einem Raumschiff gesprungen? Du bist ein Alien?“

„Scheinbar“, zuckte er mit den Schultern, „ich meine, ich sehe nicht so aus, wie du, oder?“ Sein Grinsen wurde eine Spur breiter, während er mit einer Hand zu einem seiner Katzenohren strich.

„Die sind echt?“, blinzelte sein Gegenüber und starrte ihn weiterhin verwundert an, „... ach egal, ich habe jetzt wirklich keine Lust, länger darüber nachzudenken. Ich bin müde.“

„Falls du nichts dagegen hast, kann ich nicht bei dir bleiben? Keine Ahnung, wo meine Freunde sind und wann sie auftauchen“, erwiderte er weiterhin grinsend, „du scheinst zumindest keine Angst oder Respekt vor mir zu haben und ich weiß nicht, was das hier für ein Planet ist ...“

„Bist du nicht selbst einfach hier runtergesprungen? Warum machst du das, wenn du keinen Rückweg kennst?“, fragte der andere erneut nach, winkte dann aber ab und ging an ihm vorbei, „aber von mir aus. Lass uns da nicht jetzt drüber reden.“

Er grinste schief und sah ihm einfach nur hinterher, kratzte sich am Hinterkopf und bewegte seinen Schweif zur Seite. „Ich wollte was Neues sehen? Oh, mein Name ist übrigens Train Heartnet.“

Der andere drehte seinen Kopf ein Stück zur Seite, bevor er sein Haus betreten konnte, sah ihn mit einem Seitenblick an. „Du bist und bleibst seltsam“, murmelte er, schüttelte den Kopf, „wie auch immer, vielleicht sollte ich nicht überrascht sein. Mein Name ist Creed Diskenth.“

 
 

––––

 

Ihre Augen sahen aus dem Fenster des Raumschiffes, während sie eine Weile weiter flogen, mit einer Hand hielt sie ein Buch aufgeschlagen vor sich, blickte aber nicht mehr hinein.

„Ich glaube, er ist schon wieder auf einen Planeten, an dem wir vorbeisind, gesprungen“, murmelte sie leise vor sich hin, strich ihre zusammengebundenen Haare nach hinten.

„Was?“, kam es mit einem erschrockenen Tonfall von der Person neben ihr, „warum sagst du das erst jetzt, Eve?“

„Wir haben einen Auftrag“, antwortete Eve ruhig zurück, sah weiterhin nach vorne aus dem Fenster, „außerdem habe ich keine Lust mehr, nach ihm zu suchen.“

„Eve“, kam es seufzend von ihrem Partner, der sich mit einer Hand über die kurzen, grünen Haare fuhr, bevor er sich wieder auf das Steuern des Raumschiffes konzentrierte, „weißt du wenigstens, wo er abgesprungen ist?“

„Auf dem Planeten Erde“, murmelte Eve zurück, zuckte mit den Schultern, „wir können Train suchen, wenn wir diesen Schatz gefunden haben. Ich weiß echt nicht, wieso du eigentlich noch willst, dass diese Katze uns begleitet, Sven. Er macht eh, was er will.“

„Du weißt, warum“, erwiderte Sven und seufzte erneut, „und ich weiß, dass du ihn nicht leiden kannst.“

Eve grummelte etwas, sagte allerdings nichts mehr dazu, sondern richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Zeilen in ihrem Buch.



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