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Zwei Seiten einer Medaille

von

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Niemand glaubt dir.

Alle lachen nur.

Es passt nicht!

Es passt einfach nicht!

Sagen sie alle.

Lass ihn fallen.

Lass ihn gehen.

Es geht nicht.

Denn ich sehe ihn an.

Und ich weiß.

Es passt!
 

Ich sitze über meinen Büchern gebeugt und versuche den Stoff der letzten Tage zu verinnerlichen. Es ist wichtig, dass ich gute Noten schreibe. Ich brauch sie. Für mich. Für meine Lehrer. Für meinen Vater. Doch es will nicht.
 

Mit einem schweren Seufzen schiebe ich die Blätter von mir und starre auf den schwarzen Bildschirm meines Computers. Vielleicht sollte ich mich ein wenig ablenken. Nur für ein paar Minuten. Den Kopf frei bekommen. Danach wird das Lernen bestimmt auch wieder besser gehen.
 

Kurzerhand drücke ich den Knopf und lasse den Rechner starten. Ich höre das leise Surren des Lüfters und muss dabei kurz lächeln. Es hat eine seltsam beruhigende Wirkung auf mich und erinnert mich an so manch aufregende Nacht. Ob es diesen Ort noch gibt? Ob es ihn dort noch gibt?
 

Ich habe nie erfahren, wer er wirklich ist. Aber dennoch war es eine Zeit, die ich nicht missen will. Etwas, was ich heute dennoch gerne leugne. Etwas, was existierte, als die mein Leben noch in Ordnung war und nicht nur aus Büchern bestand.

Ich schüttel den Kopf und schaue auf das Katzenbild, das meinen Desktop ziert. Es sind viele kleine Kätzchen, die in der Wiese toben. Immer wenn ich es sehe, muss ich leicht lächeln. Der Mauszeiger wandert auf den Internetbrowser und öffnet ihn. Nur zwei schnelle Klicks und schon ist mir die unendliche Weite des World Wide Webs zugänglich.
 

Doch dann starre ich auf die weiße Seite, die nur mit dem Schriftzug von Boogle verziert ist. Was will ich? Womit soll ich mit ablenken? Gibt es da etwas, was ich wirklich tun möchte? Oder sollte ich nicht lieber wieder lernen?
 

Mein Blick wandert zu den Schulbüchern, doch alleine bei ihrem Anblick bekomme ich Kopfschmerzen. Nein, da geht gar nichts mehr heute. Gut, das morgen kein Test ansteht. So wird es nicht gleich auffallen, dass ich mein Pensum nicht geschafft habe. Aber was nun?
 

Ich seufze und lege meine Finger über die Tastatur. Fühle das kalte Plastik und die kleinen Blindenzeichen, die jedem verdeutlichen sollen, wo sie sich gerade befinden. Es fühlt sich auf eine komische Art und Weise beruhigend an. Ich habe den Rechner schon lange nicht mehr genutzt. Nicht so wie früher. Wie damals.
 

Ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen, als ich an diese Zeit zurückdenke. Eine Zeit, in der mein Vater noch zufrieden war mit seinem Leben und ich somit auch. Wo alles noch ruhig war und ich meine Freizeit so gestalten konnte, wie ich wollte. Eine Zeit, in der ich noch träumte und nicht nur funktionierte.
 

Ich schüttel den Kopf und erneut sind dort die Tasten, die ich erfühle, bevor ich schon den Namen eintippe, der mich seit ich an diese Zeit denke, nicht mehr los lässt: Music Heroes.



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