Zum Inhalt der Seite

Heart-shaped glasses

Alexy/Kentin
von
Koautor:  Ranmaru_Kurosaki

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Break up

Evan nahm sich für diesen Abend vor, auf Alexy und Kentin zu achten. Dabei würde er auch Kentins Wunsch ignorieren und schon noch etwas finden womit er die Beiden auseinander brachte. Schnell bemerkte er auch, dass Armin keine Beziehung führte und nur hier war, weil Alexy ihn sehr lange dazu überzeugte. Vermutlich, damit jeder jemanden zu reden hatte, wenn Alexy und Kentin etwas Zeit für sich haben wollten. Gerade das war es was Evan auf jeden Fall verhindern würde.
 

Alexy blieb nichts anderes übrig als sich ganz normal zu verhalten, da er Evan nicht auf die Nase binden wollte, dass er mit Kentin zusammen war. Es gab noch keine Möglichkeit es anzusprechen und vor erst würde er sowieso mit Kentin sprechen müssen, deshalb war jede Berührung nur aus Versehen und ganz sanft.
 

„Wir sollten gar nicht hier sein“, beschwerte sich Armin als erstes. Er wusste, dass sie noch nicht volljährig waren und obwohl er sich mit seiner Hackerei schon öfters mit dem Gesetz angelegt hatte, wollte er nicht hier sein. Vielleicht auch, weil er einen seiner Raids ausfallen lassen musste.
 

Es war warm, roch nach Rauch und ein Fenster schien dieser Raum auch noch nie gesehen zu haben. Die Musik war schrecklich und trotzdem tummelten sich eine Menge Leute hier. Viele Frauen, wohl gemerkt. Die Bar bot eine große Auswahl an Cocktails und generell gab es genügend Platz zum Sitzen und eine große Tanzfläche.
 

„Beruhig dich Armin, wir sind doch gerade erst gekommen“, sagte Alexy, der zwischen diesem und Evan lief. Kentin war ein wenig weiter dahinter, hörte jedoch mit.

„Ist nichts Besonderes“, gab nun auch Kentin mal von sich. Es war nicht das erste Mal, dass er hier war und diesmal wollte er sich nicht zu sehr wie ein Kind verhalten. Ein bisschen Eindruck musste er trotzdem noch auf Evan machen, auch wenn er mit dessen Meinung nicht einverstanden war. Irgendwie glaubte er noch immer, dass diesem seinem Vater früher oder später davon erzählen würde, wenn er sich wehrte.
 

„Also, bestellt euch was, Jungs. Ich lad euch ein“, meinte Evan als sie vor der Bar standen. Er selbst bestellte sich das was er immer nahm und für Kentin sollte es etwas extra hochprozentiges sein, ließ er diesem überhaupt keine Wahl. Da Kentin keine Ahnung von Alkohol hatte, fand er es okay und vermutete auch keine Hintergedanken dabei. Alexy bestellte für sich und Armin etwas Bekanntes, damit sie nicht gleich wieder vollkommen betrunken waren. Es bestand noch immer die Gefahr, dass Alexy dann nicht mehr darauf achtete was er tat und Kentin einfach in die nächste Ecke zog.
 

„Es ist ganz... nett hier“, stellte Alexy fest.

„Und gemütlich, außerdem schmecken die Drinks ganz gut“, erwiderte Kentin. Sie standen an der Bar und bekamen ihre Getränke, während sich Evan schon mit zwei Mädels unterhielt. Kentin schüttelte den Kopf.

„Ich weiß nicht, meins ist es nicht unbedingt“, mischte sich Armin ein. Zu dem Alkohol sagte er nicht nein, musste er den Abend schließlich mit irgendetwas ertragen.
 

Evan kam in weiblicher Begleitung zurück zu seinen Brüdern und Kentin und stellte sie in der Runde vor. Da er offiziell noch nichts von Alexys Neigung wusste, bezog er diesen ohne Probleme mit ein.

„Das sind meine beiden Brüder, Alexy und Armin. Na? Was sagt ihr? Sind doch ganz süß, oder?“, grinste Evan. Armin verdrehte nur die Augen und sog an dem Strohhalm seines Getränkes. Das was Evan da anschleppte entsprach alles andere als seinem Geschmack.

„Oh, die sind ja wirklich noch recht jung“, stellte eine der Frauen fest und ging auf Armin zu, der erst einmal zurück wich. Die andere musterte Alexy.

„Ähm, äh“, gab Alexy von sich als er ihren Blick sah. „Da gibt es etwas... erm, also, Evan“, fing Alexy an und suchte mit seinem Blick Hilfe bei Kentin.
 

Kentin schüttete sich sein Getränk mit einem Mal hinunter und merkte erst danach, dass das doch zu viel war. So bemerkte er erst später, wie Alexy versuchte Evan etwas zu sagen, doch inzwischen von einer Frau bedrängt wurde. Auch Armin hielt sein Glas offensichtlich zwischen sich und die Unbekannte, während er wohl versuchte ihr klar zu machen, dass er nicht interessiert war.
 

„Was wird das?“, knurrte Kentin. Er war auf Evan zugetreten und sah ihn mahnend an.

„Ich such meinen Brüdern Gesellschaft, damit wir auch ein bisschen Spaß haben“, erklärte Evan unschuldig.

„Armin sieht nicht so aus als wäre er an dem Weib interessiert und was Alexy angeht...“

„Ich steh auf Männer!“, rief dieser plötzlich. Zumindest das war in Ordnung zu sagen, war es seine eigene Entscheidung und geoutet war er schon länger. Die Frau vor ihm fing an zu kichern und ging einen Schritt zurück.

„Sieht man“, warf sie schulterzuckend in den Raum und blickte zu ihrer Begleitung, die noch immer mit Armin beschäftigt war.

„Öh“, machte Alexy verdutzt, sah jedoch relativ schnell zu Evan.

„Verzeih“, meinte dieser und hob sein Glas entschuldigend. „Dann muss ich dir wohl ein Männchen suchen“, fügte er hinzu und sah wissend zu Kentin, der nur die Hände ballte.
 

„Können wir vielleicht gehen?“, jammerte Armin, der aufgab die lästige Klette loszuwerden, die nun an seinem Arm hing.

„Wir sind doch gerade erst gekommen, entspann dich. Trink dein Glas leer und bestellt noch was“, sagte Evan dazu und blickte sich wieder suchend um.

„Alexy, hilf mir doch mal!“, beschwerte sich Armin noch immer. Glücklicherweise war sein Zwilling hilfsbereiter als die anderen, weshalb er versuchte auf die fremde Frau einzureden und sie von Armin zu befreien. Diese Chance nutzte Evan um die Dame, die er vorher Alexy aufdrängte, nun zu Kentin zu schieben und ihm sein eigenes Glas in die Hand zu drücken. Mehr Alkohol war immer gut.
 

„Na, Süßer? Du steht doch aber auf reife Frauen, oder?“, raunte sie ihm ins Ohr. Kentin war durch die stickige Luft im Raum sowieso schon ein wenig benebelt und er fragte sich, was fürn Zeug ihm Evan da bestellt hatte.

„N-nein... also, ja. Ich- ich stehe auf Frauen“, sagte er. Selbst wenn er nicht mit Alexy Schluss machen wollte, dass er nun generell auf Männer stand, stimmte nicht. Zudem konnte er noch nicht offen darüber reden, schon gar nicht mit Fremden. Ihm fiel es nicht so einfach sich zu outen, selbst wenn er sich inzwischen sicher war, mindestens bi zu sein.
 

Evan stand mit verschränkten Armen da und sah grinsend auf sein „Werk“. Es brauchte eben nur die richtige Frau, die Kentin ablenkte und gegen die er sich nicht wehren konnte... außerdem war Alexy noch abgelenkt und wenn er nach Kentin suchte, würde er etwas zu sehen bekommen was ihm nicht gefiel.
 

„Ich bitte sie, mein Bruder ist wirklich nicht interessiert. Sie sollten aufhören so viel zu trinken und sich jemanden in ihrem Alter suchen“, meinte Alexy so höflich wie möglich.

„Gib’s auf Alex, die ist taub und hat wahrscheinlich n Klammeraffe gefressen“, seufzte Armin genervt.

„Mit nach Hause nehmen können wir sie aber nicht!“

„Sehr lustig.“
 

Nervös nippte Kentin an Evans Glas und hoffte, dass man ihn einfach in Ruhe ließ. Zwischen den Menschen hatte er Alexy und die anderen aus den Augen verloren und merkte nun auch, dass die Frau alles andere als schüchtern war.

„W-wie heißen sie eigentlich...?“

„Nicht so höflich... mein Name ist Catherine, aber du darfst mich auch gerne Cat nennen.“

Gefallen wollte das Kentin nicht, vor allem nicht, dass sich die großen Brüste von Catherine inzwischen fest an ihn pressten und sie alles andere als ein hässliches Dekolletee besaß. Laut Evan wäre das die einfachste und schnellste Möglichkeit Alexy das Herz zu brechen und die Sache zu beenden, bevor es zu spät war. Doch selbst angetrunken und mit so einer Frau.. an sich, dachte er nur an den Blauhaarigen. Kentin war überfordert. Er fühlte sich weder angezogen von der Dame, noch wollte er sehr viel mehr von ihr sehen.

„Cat... also“, antwortete Kentin schließlich, der im Augenwinkel Evan sah, der sich wohl durch die Menge gequält hatte und nun auf der Tanzfläche mit ein paar anderen Mädchen tanzte.
 

Einerseits wollte er nicht als völliger Versager und Weichling vor Evan da stehen, andererseits wollte er seine Gefühle auch nicht verleugnen.
 

„Hey, Süßer“, meinte Cat plötzlich, fasste Kentin am Kinn und erzwang so seine Aufmerksamkeit. Diesen warf das so aus der Bahn, dass er nicht realisierte, wie sie ihm näher kam und schließlich sehr dominierend seine Lippen in Beschlag nahm.
 

Genau in diesem Moment verlor Armins Bekanntschaft die Lust und sorgte dafür, dass die Aufmerksamkeit der Zwillinge auf die Menschenmenge gerichtet war.

„Cat!“, fluchte sie plötzlich und verschränkte genervt die Arme.

„Oh... Gott“, gab Armin von sich. „Alexy, dreh dich bloß nicht u-“, wollte Armin seinen Bruder noch warnen als sich dieser genau in diesen Moment umdrehte und er sah wie SEIN Freund mit einer Frau herumknutschte...
 

Alexy konnte seinen Augen nicht trauen und es gab ihm einen Stich ins Herz. Es hätte natürlich sein können, dass die Dame ihn einfach zu einem Kuss gezwungen hatte, aber leider sah es so aus als würde Kentin den Kuss gar nicht störend finden und das war es, weshalb Alexy auf der Stelle schwindelig wurde. Er drehte sich einfach um und rannte aus der Bar, ohne rechts und links zu schauen, ohne darauf zu achten wie viel Leute er dabei anrempelte. Tränen schossen in seine Augen und verschleierten seine Sicht, bis sie über seine Wangen rollten, als er endlich draußen war.
 

„Alexy!“, Armin war seinem Bruder sofort gefolgt und rannte fast in ihn hinein, als er ihn endlich eingeholt hatte. Alexy schniefte und sagte nichts, drehte sich auch nicht um.

„Das war sicher nicht so wie es ausgesehen hat!“, sagte Armin ein wenig überfordert, sah hinter sich ob Evan oder Kentin ihnen gefolgt waren, sah aber keiner der Beiden.

„War es wohl...“, hörte er von seinem Bruder.

„Alexy...“ Armin brach es wirklich das Herz seinen Bruder so zu sehen und er trat Kentin mental in den Hintern, dass er endlich rauskommen und die Sache klären sollte.
 

Tatsächlich hatte er genau das eigentlich vor, wurde aber erfolgreich von Evan und auch von Cat zurückgehalten, die sich an seinen Arm gehängt hatte. Evan vertrat ihn dazu auch einfach den Weg. Kentin wurde es zu bunt und er schuppst zumindest Cat nachdrücklich von sich und wollte sich auch noch an Evan vorbeidrängen, aber der Griff um seinen Arm war hart und fest.

„Kentin! Du wirst ihm jetzt nicht nachgehen! Es ist gut so, genau so wollen wir es! Genau so muss es enden!“

„Nein!“ Kentin ballte die Fäuste und war nahe daran Evan einen Kinnhaken zu verpassen, als er es aber versuchte stoppte Evan seine Hand einfach.

„Du hast es doch gerade selbst gesagt, du bist nicht schwul und den Kuss hast du auch zugelassen!“, redete Evan auf ihn ein und Kentin wurde einfach nur immer wütender, allerdings erhob er seine Hand nicht nochmal. Und plötzlich vibrierte sein Handy, welches er auch sofort rausholte.
 

# Du Riesenarsch, das hätte ich nicht von dir gedacht, Kentin. Beweg dich hier raus und erkläre dich! #
 

Die Nachricht war von Armin, der gerade immer noch dabei war seinen Bruder davon abzuhalten einfach zu verschwinden. Kentin hielt Evan das Handy vor die Nase.

„Ich werde jetzt zu den beiden raus gehen und das klären, halt mich nicht nochmal auf, Evan!“, knurrte er seinen eigentlich besten Freund an. Evan trat zur Seite, immerhin wollte er es ja doch nicht mit Kentin verscherzen und er wirkte gerade wirklich wütend.
 

Kentin drängte sich hastig durch die Menge der Menschen nach draußen und rannte auf den dunklen Parkplatz, in einer Ecke sah er Armin und Alexy. Alexy hatte sich auf eine kleine Mauer gesetzt und weinte offensichtlich, während Armin die Hand auf seiner Schulter hatte. Kentin biss sich auf die Unterlippe bei diesem Anblick. Immerhin saß da der Mensch in den er sich gerade verliebte und weinte! Trotzdem kamen ihm gerade jetzt auch wieder Evans Worte in den Sinn, es wäre die perfekte Gelegenheit es wirklich zu beenden, aber... aber doch nicht so. Kentin straffte die Schultern und trat zu den Beiden, was natürlich von Armin nicht unbemerkt blieb.
 

„Du Idiot!“, begrüßte er ihn aufgebracht, was Alexy dazu bewegte den Blick zu heben und Kentin anzusehen. Heftig wischte er sich mit der Hand über die Augen, wollte nun wirklich nicht zeigen, dass er weinte, auch wenn Kentin es ohnehin schon gesehen hatte.

„Ich wollte den... Kuss nicht...“, fing er stockend an und Armin neben ihm schnaubte.

„Sah aber anders aus!“, fuhr er ihn an, während Alexy schniefte und gar nichts sagte.

„Nein, Cat hat mich einfach überrumpelt!“, verteidigte sich Kentin erneut.

„Es sah aber aus, als hättest du... nichts dagegen...“, lies sich endlich Alexy vernehmen, er klang nicht wütend, nur wahnsinnig traurig und ein bisschen als würde ihm die Stimme wegbleiben.

„Du bist doch so schnell verschwunden, dass du das nicht beurteilen kannst!“, fuhr Kentin ihn an, was so wirklich nicht seine Absicht gewesen war und Alexy tatsächlich blass werden lies.

„Jetzt schreist du MICH an?“, gab er mit zitternder Stimme, aber durchaus wütend von sich. Kentin schüttelte ein wenig verzweifelt den Kopf.

„Nein.. ich...“

„Doch du schreist mich an, ich hab gerade nicht mit einer Frau rumgeknutscht!“, fuhr Alexy ihn an.

„Du bist auch schwul!“, gab Kentin zurück und verschränkte die Arme.

„Was soll denn das jetzt heißen?“ Alexy war mittlerweile von der Mauer gesprungen, wieder schossen ihm Tränen in die Augen, allerdings diesmal vor Wut.

„Nen anderen Kerl würde ich auch nicht einfach abknutschen!“

„Ich hab sie nicht abgeknutscht!“

„Du hast sie nicht sofort weggestoßen!“

„Ich war überrascht und überfordert!“

„Es hat dir gefallen!“, fauchte Alexy und schupste Kentin zur Seite. „Es hat dir gefallen und es ist genau das was Evan von dir wollte! Ich hab schon gemerkt dass du ihm gefallen willst!“ Kentin riss erschrocken die Augen auf, wie hatte Alexy das bitte so schnell... merken können. Sie hatten kaum Zeit gehabt vor dem Vorfall.

„Ich will nach Hause, Armin!“, forderte Alexy nun, war ohnehin schon ein wenig weg gelaufen. Armin sah Kentin wütend an, sagte aber nichts mehr sondern schloss zu seinem Bruder auf.
 

„Alexy!“, rief Kentin hinterher und rannte den Beiden auch ein paar Sekunden später nach. Armin drehte sich nochmal zu ihm um.

„Verschwinde Kentin, heute Abend wollen wir nichts mehr von dir sehen!“ Danach legte er Alexy den Arm um die Schulter und Kentin blieb nun doch stehen. Er wusste nicht mehr was er tun sollte, es war genau so gekommen wie Evan es wollte. Tatsächlich war es auch das Einfachste... aber er hatte es doch anders machen wollen. Schonender und... er hätte Alexy vermutlich damit trotzdem verletzt. Ach verdammt.

Kentin machte sich nicht die Mühe Evan irgendwas zu schreiben, sondern machte sich auf nach Hause. Vermutlich würde er ohnehin in der Bar mit den Mädchen beschäftigt sein.
 

Zu Hause angekommen wurde ihm erst wirklich bewusst was geschehen war als er im Bett lag und sich seinen Teddy geschnappt hatte. Nachdenklich zupfte er an dessen Ohr und biss sich selbst auf die Lippe. Er hatte das Verlangen Alexy zu schreiben und sich zu entschuldigen und alles zu erklären, aber vielleicht war es ja auch ganz gut so wie es gekommen war? Dennoch konnte das alles nicht so bleiben, er MUSSTE mit Alexy reden. Was war denn das für eine Situation? Wieder griff er nach seinem Handy und starrte darauf, er wusste nicht wie er ihm hätte schreiben sollen. Und auch was. Sein Blick fiel auf die letzten Nachrichten und nun schossen ihm tatsächlich Tränen in die Augen.

Ach verdammt.
 

Alexy selbst hatte sich in seinem Bett wahrlich vergraben und weinte, dabei umarmte er das Kissen und ironischerweise auch den Teddy den Kentin ihm geschenkt hatte. Das war alles nicht passiert, oder? Kentin hatte keine andere Frau geküsst und ihn dann auch noch beschuldigt und so angegangen? Sie hatten sich nicht gestritten, oder? Alexy bekam gar nicht mit wie die Tür aufging und Armin zu seinem Bruder kam, er hatte ihm eine heiße Schokolade gemacht und stellte sie jetzt auf den Nachttisch.

„Ich hab dir... Schokolade gemacht...“, murmelte Armin, durchaus überfordert von dem Ganzen. Er setzte sich allerdings auf das Bett neben Alexy und legte seine Hand auf die bebende Schulter. „Es tut mir Leid, ich dachte... er ist kein Arschloch...“ Alexy schniefte. Armin streichelte leicht.

„Evan... hat bestimmt einen schlechten Einfluss auf ihn.“, fuhr Armin fort, was Alexy dazu brachte seinen Bruder aus tränennassen Augen anzusehen.

„Wieso... glaubst du das?“ Armin zuckte mit den Schultern, griff dann nach der Tasse um sie seinem Bruder in die Hand zu drücken.

„Ich hab Augen im Kopf, er ist vom Militär UND du hast es selbst gesagt, Kentin will ihm gefallen.“
 

Dass sie ihren großen Bruder fanden hatten sie Armin zu verdanken und eigentlich waren sie auch sehr froh darüber, andererseits verlor Alexy damit die Person, die er liebte und es hatte sowieso schon so lange gedauert bis sie endlich zueinander fanden.

„Ich... bereue das mit Evan“, schluchzte Alexy und Armin schwieg für einen Moment.

„Tut mir leid... das wäre nicht passiert, wenn ich mir nicht in den Kopf gesetzt hätte etwas zu finden“, seufzte der Schwarzhaarige. Alexy schüttelte daraufhin nur den Kopf.

„Du wolltest es eben wissen und er ist doch trotzdem unser Bruder.“ Alexy konnte ihn nicht hassen, er mochte Menschen eben und sogar nachdem was Kentin ihm antat, konnte er ihn nicht hassen.
 

Endlich nahm Alexy einen Schluck von der heißen Schokolade, spürte noch immer wie ihm einzelne Tränen über die Wange liefen. Es kam nicht oft vor, dass er weinte und normalerweise zeigte er es nicht einmal vor Armin, doch diesmal war er wirklich verletzt. So sehr verliebt war er dann eben doch noch in niemanden.

„Vielleicht verliebe ich mich einfach nur in die falschen Kerle“, murmelte Alexy irgendwann.

„Quatsch, die wissen nur nicht was sie an dir haben, das ist alles. Wenn Kentin meint, dass er mehr Brust als Mensch braucht, dann bitte.“ Okay, das klang nicht sonderlich nett und als er Alexys Gesichtsausdruck sah, nahm er es auch schnell wieder zurück.

„Meinst du... er hat mich doch einfach nur... benutzt um zu sehen, ob er auf Männer steht?“
 

„Um ehrlich zu sein“, fing Armin an und überlegte. Er schätzte Kentin nicht als diese Art Mensch ein. Sie waren beste Freunde geworden und in den letzten Monaten haben sie sich gut kennengelernt, vor allem aber sollte Alexy wissen, WIE Kentin wirklich wahr. „Bestimmt hätte er etwas gesagt, wenn es doch nicht geklappt hätte? Außerdem...“ Armin räusperte sich und grinste seinen Bruder dann schief an: „Wart ihr nicht schon zusammen im... Bett?“

Alexy hätte sich beinahe an seiner Schokolade verschluckt und er spürte, wie sein Gesicht anfing zu glühen.

„Gott, Armin!“

„Armin reicht auch“, meinte er zwinkernd. Ein bisschen musste er seinen Bruder doch aufmuntern.

„Also, naja... keinen richtigen Sex, aber anderes“, gestand er. Armin konnte bisher schließlich immer nur vermuten und zog sie damit gern auf. Nun wusste er es.

„Und das nicht nur einmal“, stellte Armin fest und zuckte mit den Schulter. „Also denke ich nicht, dass er auf einmal nicht mehr darauf steht“, mutmaßte Armin. „Vielleicht sollte ich mit Evan reden.“

„Nein! Du... solltest dich da nicht einmischen. Das ist zwar lieb von dir, aber das kann ich auch alleine.“
 

Armin schüttelte nur den Kopf.

„Wenn du meinst. Auf jeden Fall werde ich mich nicht nochmal in so einen Club zwingen lassen“, fing er wieder damit an. „Die Frau hat mir die Lust auf ne Beziehung erstmal verdorben“, fügte er kopfschüttelnd hinzu, was Alexy ein Schmunzeln entlockte.
 

Als er die Schokolade leer getrunken hatte, stellte er die Tasse auf seinen Schreibtisch.

„Ich werde morgen wohl im Bett bleiben“, gab Alexy von sich und kletterte zurück unter seine Decke.

„Als hätte ich da was dagegen“, erwiderte Armin. „Ich hab einiges nachzuholen! Wegen diesem schrecklichen Abend, muss ich erstmal wieder aufleveln.“ Wenigstens ging es einen von ihnen gut und Alexy konnte deshalb nur grinsen.

„Gute Nacht, Armin. Ich würde mich jetzt wirklich gern hinlegen...“
 

Schweigend erhob sich Armin von dem Bett und nickte.

„Schlaf gut... und mach dir nicht so viele Gedanken.“ Man konnte sagen was man wollte, so unbeteiligt Armin manchmal schien, so besorgt war er auch um seinen Bruder und er hatte sich wirklich gewünscht, dass Alexy endlich einmal glücklich wurde. Die Zeit mit Kentin zusammen war wie ein Wunder für den Blauhaarigen und keiner hatte ihn je noch glücklicher erlebt. Schade, dass es nun doch zu Bruch ging.
 

# Dir ist schon klar, dass du was erleben kannst, oder? Ich dachte wirklich, dass wenigstens du Alexy nicht das Herz brichst. #
 

Armin konnte gar nicht anders als Kentin zu schreiben. Er war es gewohnt keine Freunde zu haben und nur weil Kentin erst da war und nun wieder weg, würde sich kaum etwas ändern... oder? Nein, eigentlich war es gelogen. Sogar Armin hatte sich an diese Freundschaft gewöhnt.
 

Kentin war gerade dabei einzuschlafen, liefen ihm noch immer Tränen über das Gesicht während er im Stillen weinte. Nur das Licht seines Handys ließ ihn sich bewegen. Schmerzlich verzog er das Gesicht und drückte seinen Teddy noch weiter an sich.

Man konnte jemanden das Herz auf diese Weise brechen oder aber man redete, was sicher einfacher für die andere Person war. Dabei konnte Kentin nicht mal sagen was... weniger schmerzvoll war. Es war seine erste Beziehung und er merkte immer mehr, wie gern er Alexy eigentlich hatte, wie er sich wirklich verliebte.
 

# Ich wollte es euch erklären, aber ihr seid... schließlich gegangen. #
 

# Erwartest du ernsthaft, dass Alexy nach so etwas mit dir reden will? Du weißt wie empfindlich er manchmal sein kann, auch wenn er es nicht zeigt! #
 

Erst jetzt wurde Kentin klar, dass er Alexy so tatsächlich noch nie gesehen hatte. Nicht einmal, als ihn diese Kerle zusammen geschlagen haben. Unweigerlich biss er sich auf die Lippen, bis er einen eisernen Geschmack auf der Zunge bemerkte.
 

# Warum mischt du dich überhaupt ein? Ich denke wir sind alt genug um das alleine zu klären. #
 

# Deswegen knutscht du auch mit Frauen rum, um Evan zu imponieren? #
 

„Was?“, dachte sich Kentin. Sogar ihm war das aufgefallen? Gut, das war nicht gelogen, abstreiten ging also nicht.
 

# Es ist anders als ihr vielleicht denkt. #
 

Für ihn machte es keinen Sinn mehr noch lange mit Armin zu diskutieren. Sie wussten sowieso nicht was Sache war.
 

# Ich hoffe du schreibst Alexy wenigstens nochmal. Ich kann ihn bis hier rüber weinen hören. #
 

Armin blickte auf seine geschlossene Tür und man hörte wie verzweifelt sein Bruder war. Zu gerne wäre er noch einmal zu ihm gegangen, aber er wusste, dass er das nicht wollte. Es Kentin zu erzählen war genauso blöd, doch er hoffte einfach mal, dass sich Kentin dadurch schlecht fühlte.
 

Kentin wischte sich gerade das Blut von der Lippe, wollte sich umdrehen und überlegen wie er mit Alexy reden sollte, als ihm Armins letzte Nachricht einen weiteren Stich im Herzen verursachte. Und das bloß weil Evan ihm „helfen“ wollte.

„Vielen dank auch“, murrte Kentin gegen seinen Teddy. Wenn er zurück auf die Militärschule ging, brauchte er so jemanden wie Evan zwar, aber zu welchem Preis...?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2018-08-30T18:37:37+00:00 30.08.2018 20:37
Was für ein Ar.... ist das denn. So einen Bruder würde ich erst mal zusammen falten das er in eine Streichholzschachtel passt.
Was wird Kentin tun, was kann er noch tun. Wird er es darauf bestehen lassen, oder wird er sich mit Alexy aussprechen.
Ob Alexy und Armin noch mal Kontakt haben werden nach dieser Aktion mit Kentin.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


Zurück