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Der Sadistische Gott

Sonic.exe
von

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Die lange Dunkelheit

Kapitel 6 Die lange Dunkelheit

 

Ein kalter Wind bläst gegen ein kleines, zusammengekauertes, orangenes Fellknäuel. Beide Schweife bedecken fast sein Gesicht. Wie in einem Hundekorb liegt er dort. In seinen Träumen hört er eine Stimme dumpf in sein Ohr hallen. „Wach auf Tails…“ Er regt sich mit einem kindischen, rebellierenden Murren. Die Kälte vereist fast seine kleinen Fuchsohren. „Wach auf Tails!“ Befielt ihm dann die Stimme von Cinos. Der kleine Fuchs öffnet langsam seine Augen, schließt sie jedoch wieder schnell, als der Kalte Wind sie brennen lässt. „Wo…“ Jetzt bemerkt er, wie der eiskalte Wind gegen seinen kleinen Körper peitscht. Er hält sich den Arm vor sein Gesicht. Und steht vorsichtig auf. „Das muss Ice Cap sein. Nur…viel kälter…selbst für mich…Ugh…“ Langsam macht er Schritte vorwärts. „Ich weiß zwar nicht, wo ich hinlaufe, aber irgendwo muss ich doch landen…Oh Junge ist das kalt…mindestens -35 Grad, vielleicht noch kälter…“ Er wird etwas schneller und läuft mit normalen Tempo. „Wie lange habe ich geschlafen…i-ich bin total durchgefroren…“ Während er geht, sieht er eine schwer erkennbare Silhouette. Etwa die eines großen Felsens. „G-gut..d-das ich wenigstens…Ha-Handschuhe und Schuhe habe…“ Stottert er frierend. „Ein-ein Felsen.“ Sagt er und läuft auf ihn zu. Seine Schritte knirschen im Schnee. „Einen Vorteil…hat die Kälte…Ich hab´ wieder einen klaren Kopf…“ Schließlich kommt er an dem Felsen an, daneben befindet sich noch einer. Er setzt sich in die Nische aus Steinen und atmet tief durch. „Okay, was mach´ ich als erstes? Warme Kleidung kann ich vergessen…Hm…Wie wäre es mit etwas Holz. Wenn ich hier ein Feuer mache, erfriere ich vielleicht schon, bevor ich es entfacht habe. Ich muss eine Höhle finden.“ Er schaut hinter sich. „Der Wind weht noch in diese Richtung, aber das kann sich ganz schnell ändern…“ Dann streckt er seine kleine Nase in die Luft. „Ich rieche Holz. Ganz in der Nähe.“ Er beginnt an einer bestimmten Stelle zu graben und findet ein großes Stück Tannenholz. „Das ist ideal. Ich hab´ nur nichts zum Verstauen. Ich muss es vorerst in der Hand behalten. Der Sturm scheint so schnell kein Ende zu nehmen. Oje, ich bin kein Überlebenskünstler…hoffentlich schaffe ich das.“ Er schaut hinter den Felsen. „Okay, auf drei…eins…zwei…und drei!“ So schnell er kann rennt er los. Er versucht sich nicht durch den Schnee, der in sein Gesicht peitscht von seinem Ziel abbringen zu lassen. Er rennt immer weiter und weiter. Seine kleinen Schuhe versinken etwas im Schnee. Das strengt ihn etwas mehr an. „Hey, ein Wald.“ Sagt er, als er auf ein Meer von verschneiten Tannen zuläuft. „Dort finde ich sicher alles, was ich brauche.“ Er läuft auf den Wald zu. Dort angekommen geht er weiter. Er hebt ein paar Zweige auf. „Vielleicht reicht das schon.“ Er legt sich das Feuerholz zurecht und zielt dann mit seinem Laserstrahler am Handgelenk darauf. Dann feuert er einen Schuss ab. Sofort beginnt das Holz zu brennen und bald steht jeder Zweig in Flammen. Der kleine Fuchs spürt sogleich die angenehme Wärme, die seinen kalten Körper wieder heilt. „Ahh, eine Wohltat.“ Seufzt er und streckt seine Hände nach der Heißen Glut, welche ihn mit ihren warmen Armen umfängt weit aus.

 

Sonic befindet sich derweil in der Bar von Scramble. Alle anderen Dorfbewohner ebenfalls. In der Ecke knistert ein kleiner Kamin. Sonic sitzt auf einem Barhocker und spricht mit Scramble. „Das…ist ja fürchterlich, was deinem kleinen Freund passiert ist.“ Sagt er niedergeschlagen von der Geschichte, die ihm Sonic erzählte. „Er sagte, das sei Nullraum. Ich konnte mich noch erinnern, wie ich in einen hineingesogen wurde. Selbst ich brauchte Hilfe von jemanden, um da herauszukommen. Aber Tails…“ „Hoffen wir einfach beide, dass es ihm gut geht. Hey, Kopf hoch.“ Versucht Scramble Sonic aufzumuntern. „Ja, hoffentlich geht es ihm gut.“ Eine Schweigeminute, dann nimmt sich Sonic sein Armband vor. „Nein, ich muss es versuchen!“ „Aber du hast gesagt, dass im Nullraum nichts existiert. Also kannst du deinen Freund auch nicht kontaktieren.“ Ein Hologramm Bildschirm erscheint über dem Chip auf dem Armband. Sonic tippt darauf herum. Ein kleines Kontakt Symbol leuchtet auf.

 

Tails ist derweil gemütlich vor dem Feuer zusammengekauert. Ein lautes Piepen stört seine Ruhe. Sofort springt er auf, als er bemerkt, was für ein Gerät dieses Geräusch macht. Er tippt auf ein Hologramm.

 

Zu Sonics Überraschen nimmt sogar jemand ab. „Tails, Tails kannst du mich hören?“ „Sonic! Es geht dir gut!“ „Ich bin froh, dass du okay bist, Kumpel. Ich befinde mich in der Bar von Scramble.“ „Hör zu, ich befinde mich momentan an einem sehr, sehr kalten Ort, es…“ „Ice Cap! Ich mache mich sofort auf den Weg dorthin!“ „Warte Sonic, bleib ruhig. Ich weiß selbst nicht, ob das hier Ice Cap ist, andererseits kann ich überall sein. Suche nach Knuckles und Amy und bringe sie in Sicherheit. Ich versuche derweil eine Höhle zum Schutz vor der Kälte suchen. Okay?“ „Aber…okay, wie du es sagst. Ich bringe Knuckles und Amy in Sicherheit.“ „Okay, Tails over.“

 

Sonic seufzt erleichtert. „Es geht ihm gut.“ „Sag´ ich doch.“ Bestätigt Scramble erfreut neben ihm.

Die kleinen Beine des Fuchses zappeln etwas, nachdem er auflegt. Er verspürt einen unaufhörlichen Drang in der Blase, welcher unangenehmer und stärker wird, sich langsam durch den Körper zieht. Es fühlt sich an, wie ein Staudamm, der nach und nach mehr Wasser abhalten muss, lange würde er nicht mehr standhalten. „Bei der Kälte…ich weiß, dass heißes Wasser auf der Stelle bei diesen Temperaturen gefriert, sobald es ausgeschüttet wird…allerdings habe ich nie solch eine Kälte erlebt…könnte wehtun.“ Jedoch lässt er sich von dem Gedanken nicht abbringen, das Nötigste zu tun, außerdem hat er keine weitere Wahl.

 

Der kleine Fuchs entschließt sich, aufzustehen und schaut sich um. „Naja, ich wollte eh gerade das Feuer löschen.“ Schüchtern schielt er in jede Richtung. „Was rede ich mir überhaupt ein, hier ist keine verlorene Seele.“ Er hält die Luft an und lässt sie gehen, sowie sich seine Blase langsam entspannt. Der kleine Fuchs seufzt entspannt und seine Ohren sinken herunter. Das Feuer zischt leise, als es mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt, jedoch bleibt es hartnäckig, und lässt sich nicht so leicht löschen. Fast zwei Minuten verbringt er damit, sich zu erleichtern. Er hebt die Versen an. Schließlich lässt der Druck langsam nach. Er seufzt und streicht sich den Schweiß von der Stirn. „Puh, das war gerade echt nötig.“ Er löscht das restliche Feuer mit etwas Schnee und macht sich bereit, wieder aufzubrechen. „Jetzt kann ich mich wieder konzentrieren. Ich brauche erst eine Höhle, dann kümmere ich mich um andere Dinge.“ Langsam fährt er seinen Fußmarsch fort.

 

Sonic rennt währenddessen auf der Suche nach Amy und Knuckles. „Ich weiß zwar nicht, wo sie sind aber…Moment, Eggman hat sie entführt, ich weiß, wo sich sein Hauptquartier befindet.“ Nach dieser Erkenntnis rast er in die Richtung der Basis, von der er weiß.

 

„Und es gibt nichts, was wir tun können?“ Fragt Knuckles und wendet sich Eggman. „Also, da gäbe es schon etwas…aber…“ Amy unterbricht ihn. „Sag es einfach!“ Verlangt sie ungeduldig. „Immer mit der Ruhe Amy. Sag uns einfach, was.“ Sagt Knuckles. „Okay, okay, ich sage es euch. Tails Doll.“ „Tails Doll?“ Fragen Amy und Knuckles gleichzeitig. „Dieser Tails ähnliche Puppenroboter?“ fragt der Echidna. „Ja genau der.“ „Was ist damit?“ Fragt Amy neugierig. „Er kann Tails aufspüren. Und ihn vielleicht sogar beschützen.“ „Das klingt doch ganz gut.“ Sagt Knuckles. „Ich kann ihn holen und umprogrammieren.“ „Mach das.“ Sagt Amy. „Aber Moment mal, deine Basis…“ Fügt sie mit Bedenken hinzu. „Ihr dachtet, so einen wertvollen Freund verstaue ich einfach in meiner Basis? Hahaha! Er hat ein Geheimversteck.“ Sagt Eggman, dann drückt er anschließend einen gelben Knopf auf seinem Anzug. Er leuchtet auf. „Vertraut mir, er ist sehr schnell.“

 

In der finstersten Dunkelheit liegt Doll in einem Sarg ähnlichen Behälter. Dann flimmert eine große blaue Anzeige auf. Ein paar mechanische Geräusche und eine Computer Stimme. „Tails Doll Aufweckprotokoll gestartet.“ Sagt diese. Der Behälter öffnet sich und Doll schwebt heraus. „Beginne Protokoll zur Verteidigungsverbesserung.“ Doll kommt in eine kleine Kammer. Maschinelle Arme fuchteln an der fliegenden Puppe herum. „Ortungssubjekt erweitert. Schusswaffen hinzugefügt. Infrarotleuchte hinzugefügt. Lampe an der Antenne angebracht. Haut robuster. Verteidigungsverbesserung abgeschlossen.“ Doll wurde ein Laserstrahler mit fünffacher Stärke angebracht. Noch hat er keinen Schimmer warum. „Kommunikationsverbesserung. Stimmen Chip hinzugefügt.“

 

Tails läuft zitternd immer weiter gerade aus. „Ugh…ich erfriere hier…“ Dann schaut er weiter nach oben. „Ich sehe einen Berg. Vielleicht finde ich dort eine Höhle.“ Er watet weiter durch den ewigen Schnee. Ein Ast auf einem Baum gibt nach und lässt das eisige Pulver direkt auf Tails Kopf fallen. Der kleine Fuchs schüttelt sich mit einem Kälteschock und schaut nach oben. „Auch das noch.“ Die Kälte scheint sein Lebenslicht langsam auszupusten. Ihm wird kurz schwarz vor Augen. Er sieht plötzlich Bilder an ihm vorbeischweben. Eines davon schreit ihn stumm an. Eine grausige Kreatur, die etwa so aussieht, wie Sonic, jedoch mit leeren, schwarzen Augen. In ihren Pranken hält sie einen Kopf fest, der in etwa dem seines eigenen ähnelt. Aus ihm tropft unaufhörlich eine tiefrote Flüssigkeit und spritzt auf den Boden. Er scheint langsam den Verstand zu verlieren, aber er lässt dies nicht zu. Mit einem Ruck zieht er sich selbst zurück in die Realität.

 

Irgendetwas in seinem Kopf sagt ihm: ‚Schau mal wieder nach vorne.‘ Doch es ist zu spät. Er knallt, als er es gerade vorhatte, wieder nach vorne zu schauen, gegen einen Baum und fällt auf sein Hinterteil. Er reibt sich den Kopf. „Au.“ Murmelt er mit etwas Schmerzen. „Langsam verliere ich meine richtige Priorität aus den Augen, wenn ich noch einmal gegen einen Baum donnere, stehe ich möglicherweise nicht mehr so leicht auf. Ich muss weiter.“ Er rappelt sich mit einem Stöhnen des Schmerzes auf und bemerkt erst jetzt, dass er sich am Ende des Waldes befindet. „Hey, ich bin ganz nah am Berg. Und dort ist etwas. Was sehe ich da? Ein Höhleneingang?“

 

Er läuft auf den Berg zu. Tatsächlich befindet sich zu seinem Glück dort ein Eingang zu einer Höhle. Der kleine Fuchs seufzt erleichtert. „Dort finde ich endlich Wärme…vielleicht.“ Er geht auf den Eingang zu und betritt die Höhle. Ihm ist klar, dass es dort viel zu dunkel ist, um weiter zu laufen. Jedoch kann er sein kleines Hologramm auf dem Chip des Multifunktionsarmbands als kleine Lichtquelle benutzen. Er streckt seinen Arm etwas aus. „Es ist zwar nicht viel, aber immerhin etwas.“ Sagt er und läuft mutig weiter geradeaus. Dann hört er etwas hinter sich. Sofort dreht er sich paranoid um. Doch dort ist nichts. Langsam dreht er sich wieder nach vorne. Jetzt steht Doll mit roten, glühenden Augen vor ihm. „D-du?“ Fragt Tails ängstlich. Doll kommt weiter auf ihn zu. Dann rennt er so schnell er kann von ihm weg. Er läuft in eine rechte Abzweigung. Doll folgt ihm. Tails keucht vor Angst. „Es gibt drei Sachen, vor denen ich Angst habe, tosende Stürme und Gewitter, Cinos und zu guter letzt Tails Doll!“ Doll verfolgt ihn weiter und ist kurz davor, ihn zu schnappen. Tails schaut hinter sich. Die glühenden Augen und die Spitze der metallischen Antenne leuchten ihn an. Er bekommt einen Heidenschreck, als er bemerkt, wie nah Doll ist. Er rennt weiter durch die Höhle. Jedoch landet er diesmal in einer Sackgasse. „Oh nein, nein, nein, nein, nein!“ Sagt er hektisch und entsetzt. Dann schaut er hinter sich. Doll war nicht mehr hinter ihm. Er hat eine düstere Vorahnung. Übervorsichtig dreht er sich um. Plötzlich funkelt Doll ihm rot in die Augen. „Whaa!“ Erschreckt sich Tails und fällt auf sein Hinterteil. Das harte Eis tut ihm etwas weh. „Au…“ Murmelt er. Doll kann ihn sich endlich anschauen. „Can you feel the sunshine? Mach dir nicht ins Fell, das war nur ein Scherz, Doktor Eggman hat dir etwas zu sagen.“ Sagt Doll mit einer männlich eingestellten Maschinenstimme. „D-du kannst reden?“ „Ja jetzt. Es fällt mir auch deutlich leichter, logisch zu denken.“ „Das…das ist ja der Wahnsinn.“ Sagt der kleine Fuchs erstaunt. „Mein neuer Stimmen Chip macht mich sehr viel Intelligenter, als ich damals war. Aber höre Doktor Eggman an.“ „Was hat er zu sagen?“ Fragt Tails neugierig. Doll dreht sich zur Seite und erzeugt ein Hologramm mit einer Videonachricht. „Tails, wenn du das hier siehst, dann bedeutet das, dass Doll dich erfolgreich geortet und gefunden hat. Du bist doch sicher putzmunter und Gesund. Eine Frage von Amy. Ich habe Doll beauftragt, dich zu beschützen. Du weißt schon, wenn du nicht weiterkommst. Er hat sogar eine neue Schusswaffe. Bleib wachsam, von Knuckles. Von Sonic habe ich leider keine Nachricht, tut mir leid. Ciao.“ Das Hologramm verschwindet wieder. Und Doll wendet sich wieder zu dem Fuchs. „Tails, ich kann dir Licht spenden.“ Doll lässt seine Augen hell aufleuchten. „Wow…aber hör mal, ich brauche keine Hilfe. Ich komm´ schon alleine klar.“ Sagt Tails etwas selbstbewusst. „Es ist mir wohl bewusst, dass du auf dich selbst aufpassen kannst, aber ich weiß auch, dass du hier durchaus Hilfe benötigen wirst. Also lass mich dir helfen.“ Tails steht auf. „Also gut. Ich soll dich nur Doll nennen?“ „Nennen kannst du mich, wie du willst, nur die Mission muss erfüllt werden und diese lautet…“ Tails unterbricht ihn. „Ja ich hab´ schon verstanden. Mich zu beschützen.“ Doll streckt den Arm in eine bestimmte Richtung aus. „Weiter geht es hier.“ Doll leuchtet auf einen Gang. „Ich habe wohl keine Wahl.“ Sagt Tails. Dann bleibt er jedoch stehen, kneift die Augen zusammen, atmet tief ein und niest so stark, dass er zusammengekauert mit seinen Schweifen auf dem Boden landet. Nur sein Kopf ist zu sehen. Sein Körper ist eingewickelt in einem Korb aus seinen Schweifen. Dann setzt er einen erleichterten Blick auf, schließt die Augen und seufzt. „Ist dir nicht gut Tails?“ „Doch…ich möchte…nur kurz verschnaufen.“ Sagt Tails leise. Dann nimmt er seine Schweife wieder nach hinten und steht auf. Er sieht viel entspannter aus und seufzt anschließend: „Alles klar, wir können weiter.“ „Was war los Tails?“ Fragt Doll emotionslos. „…Nun…ich…hoffe, dass ich nicht unterkühle. Das würde mir gerade noch fehlen.“ Antwortet Tails schüchtern mit dem leichten Hintergedanken, dass er Doll vielleicht gar nicht trauen kann. Immerhin ist er eine Maschine, die von Dr. Eggman gebaut wurde. Damals mit fünf Jahren, hatte er immer Albträume von dieser Figur bekommen, sie nahm langsam eine düstere und unheimliche Form in seiner Fantasie an, obwohl sie ihm nie etwas bösartiges getan hatte. Die Träume nahmen erst mit sechs Jahren ein Ende, jedoch hatte er weiter Angst davor, dieser ungewöhnlichen Puppe noch einmal zu begegnen. Und nun steht sie direkt vor Ihm, mitten in einer Dunklen Eishöhle, wo er vollkommen schutzlos ist. Jedoch nicht ganz, denn sein technisches Know how leitete ihn stets den Weg, sowie es auch seine hervorragende Intelligenz weiterhin tut.

 

Schließlich antwortet Doll auf eine wissenschaftliche Art und Weise. „Heißes Wasser gefriert zwar sofort in der Luft bei Temperaturen von minus 35 Grad, da hattest du Recht, jedoch nicht, wenn es fließend ausgegossen wird. Fließendes Wasser gefriert nicht auf der Stelle. Nur, wenn es in der Luft verstreut wird.“

 

Der kleine Fuchs errötet beschämt, als er bemerkt, dass Doll ihn die ganze Zeit zu beobachten schien und von jedem seiner Schritte wusste, jedoch ändert sich das schnell, da er realisiert, dass Doll nur eine Maschine ist. „Diese Gegend ist zwar verlassen, aber dennoch gibt es hier Beobachtungsdrohnen, welche noch intakt sind. Keine Sorge, ich zeichne nichts davon auf.“ „Wie konnte ich das nur nicht wissen…“ Fragt Tails ruhig.

 

Bevor die Beiden aufbrechen, stellt Tails ihm eine weitere, offene Frage mit einem ernsten Ton, um sicher zu sein, dass er ihn nicht verraten würde. Er ist stets in der Lage, sich in jedes kleinste Gerät den Zugang zu dem Code zu verschaffen. „Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann?“ Doll dreht sich langsam um. Als er es ihm erklärt, klingt seine Stimme glaubwürdig, jedoch ist die Stimme einer Maschine auch veränderbar, weswegen ihm Tails selbst nach seiner Antwort noch nicht so ganz vertraut. „Eggman befindet sich mit Amy und Knuckles auf einer einsamen Insel mitten im Ozean, ohne jegliche Technologie. Er hat somit keine Absichten, dich entweder zu verletzen oder aus dem Weg zu räumen.“ Tails schweigt kurz. Dann schaut er ihn zufrieden an und sagt dann etwas schüchtern: „Okay…ich vertraue dir. Du hast mich überzeugt.“ Er ist sich bei diesem Satz nicht sicher, ob er jedes einzelne Wort ernst meint. Doll schaut wieder nach vorne. „Wenn wir den schnellsten Weg nehmen, dann haben wir genau 53 Kilometer zu laufen. Ich habe die gesamte Karte von Ice Cap in meinem Zentralen Gehirn. Es ist der schnellste Weg.“ Tails sieht erschöpft aus, versucht dies jedoch zu verstecken, um gewappnet zu scheinen. „Dann fangen wir besser an zu laufen, bevor ich hier verhungere.“ Er schaut auf die digitale Uhr seines Armbands, das ein blaues Hologramm erzeugt. „Draußen ist es jetzt sicher schon dunkler…und kälter…“ Er wendet sich zu der Maschine, mit einem besorgten Blick. „Kannst du mal die Temperatur hier drinnen messen?“ Fragt Tails, während er sein Armband überprüft. „In dieser Höhle beträgt die Temperatur genau minus 24 Grad Celsius.“ Tails grübelt. „Also hier drinnen minus 24 Grad, dann sind es draußen vielleicht sogar fast zehn oder dreizehn Grad weniger, etwa minus 38 Vielleicht.“ Er schaltet sein Hologramm aus und nimmt den Arm herunter. „Hervorragend kombiniert, Tails. Wir sollten uns diese Nacht hier drinnen aufhalten, sonst unterkühlst du.“ Der arme Fuchs zittert etwas. „Ugh…Ich wünschte, ich hätte wenigstens eine warme Decke…eine weiche, flauschige Decke…Ich kann nur Temperaturen von minus 16 Grad widerstehen. Und das nur mit meinem Fell und weil ich Ice Cap liebe. Deswegen halte ich mich gerne dort auf. Ich bin mir sicher, die meisten meiner Freunde wissen gar nicht, dass ich gerne mal dort ein Eisbad genommen habe. Jedoch nur selten.“ Als Doll bemerkt, dass er jetzt reden kann, ohne den Fuchs zu unterbrechen, gibt er ihm eine Antwort auf seine Befürchtung. „Ich sage dir folgendes:“ Erwidert Doll. „Du wirst die Nacht in dieser Höhle überleben, sofern es nicht kälter wird.“ „Klingt ja beruhigend…“ Legt Tails ein. „Ich…ich hab´ etwas Angst im Dunkeln…“ „Ich kann keine Feinde in der Nähe orten. Sieht aus, als wärst du vorerst sicher.“ Versichert ihm Doll. „…Eigentlich hatte ich vorhin vor dir Angst…warte mal kurz.“ Tails setzt sich hin, dann holt er seine Faustgroße Tastatur heraus und verbindet sie mit Doll.

 

„Dann zeig mal deinen Quellcode.“ Murmelt Tails, während er mit seiner linken Hand nachdenklich mit dem Daumen etwas im Mund über sein Kinn streicht und seine rechte Hand auf der Tastatur herumtippt. Dolls Augen leuchten auf und er offenbart ein großes, an die Eiswand geworfenes Hologramm. Es entsteht ein langer Text mit merkwürdigen Zeichen und Zahlen. „Wollen wir doch mal sehen, ob du vielleicht doch vorhast, mich zu hintergehen.“ Der Quellcode bewegt sich sehr schnell, doch Tails ist offenbar in der Lage, jede einzelne Zeile zu erfassen und zu analysieren. Seine Augen wandern dabei schnell hin und her. „Hm…sieht alles normal aus. Du hast mich nicht angelogen. Aber Sicherheit geht vor.“ Er klinkt seine Tastatur wieder aus dem Zentralsystem von Doll aus und Doll bewegt sich wieder alleine. „Was war los Tails?“ Fragt dieser emotionslos. „…Nur eine kleine Sicherheitsvorkehrung. Nichts Besonderes.“ Der kleine, erschöpfte Fuchs gähnt und streckt sich ein wenig. „Ich bin von dem Laufen etwas müde. Kannst du auf mich aufpassen, während ich ein bisschen schlafe?“ Er tippt noch 5 Minuten auf seiner Tastatur herum. „Und aktualisieren.“ Sagt er schließlich flüsternd und legt sie dann bei Seite. „Ich schalte jetzt mein Infrarotlicht an. Ruh dich aus.“ Sagt Doll. Tails kauert sich auf dem kalten Boden zusammen. Seine beiden Schweife bilden wieder ein Körbchen. Er schließt die Augen. Vor Erschöpfung schläft er sofort ein.

 

Sonic rennt währenddessen mit der schnellsten Geschwindigkeit über das Meer. „Bald bin ich da.“ Sagt er zu sich selbst. Er kommt an der Basis an, jedoch findet er nichts vor, als große Trümmer. „Verdammt, Cinos!“ Flucht er, dann springt er auf eines der Trümmerteile, legt die Hand an die Stirn und schaut sich um. „Sie müssen auf eine ferne Insel geflüchtet sein. Hier in der Nähe. Ich kenne sogar eine.“ Er rennt mit einem Überschallknall wieder herunter und zur Insel, die er erwähnte.

 

„Was war das für ein Knall?“ Fragt Eggman skeptisch. „Das ist…“ Beginnt Knuckles. „Sonic!“ Beendet Amy überglücklich. Der schnelle Igel nähert sich den Dreien in Sekunden. Dann bremst er direkt vor ihnen und grinst. „Na, habt ihr mich vermisst?“ Fragt er lässig, bevor er die pinke Gefahr auf ihn zu rennen sieht. „Soniic!“ Schreit Amy, um ihm eine knochenbrechende Umarmung zu schenken. „Woah, Amy langsam…“ Der Igel bekommt kaum noch Luft. „Ich bin so froh, dass du hier bist.“ Sagt sie anschließend. „Ja…ich auch Amy…kannst…du…mich…jetzt loslassen?“ Fleht der Igel und schnappt nach Luft. „Okay.“ Erwidert sie sanft und lässt ihn los. Sonic nimmt einen tiefen Atemzug. „Wisst ihr…irgendetwas von Tails?“ Fragt er schwer atmend. „Deinem Freund geht es gut, ich habe eben von Doll die Nachricht bekommen, dass er bei ihm angekommen ist.“ Antwortet Eggman. Sofort geht Sonic in die Kampfstellung. „Du!“ Sagt er wütend. Der Doktor macht eine beruhigende Geste. „Ganz ruhig Sonic. Wir sind hier im selben Schlamassel, wie alle anderen. Ich bin hier, fast ohne Technologie, ich muss zugeben, dass der Anfang etwas schwer war, aber ich habe mich daran gewöhnt. Die beiden hier haben sich schon mit mir abgefunden. Und das solltest du auch tun, Stachelvieh!“ Sonic stöhnt verärgert. „Na großartig. Und wo ist Tails?“ Eggman schaut auf eine Anzeige, die den Aufenthaltsort, von Tails Doll bestimmt. „Hm laut dieser Anzeige muss er sich, wenn er mit Doll unterwegs ist, in Ice Cap in einer langen, tiefen, dunklen Höhle befinden. Die Temperatur beträgt in der Höhle ca. minus 25 Grad.“ Sonic schaut heraus aufs Meer. „Eindeutig zu kalt für ihn.“ Befürchtet Sonic besorgt. „Zumal er auch keine Kleidung trägt, so wie du.“ Legt der Doktor ein. „Kleidung behindert mich nur. Aber Tails hat Fell.“ Erwidert der Igel. „Armer Tails. Hoffentlich friert er nicht.“ Sagt Amy mitleidend. „Ach was, Tails ist tapfer und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Außerdem ist er doch schlau. Er weiß sich sicher zu helfen.“ Versichert Knuckles stolz auf seinen flauschigen Freund. Sonic Nickt. „Du hast Recht.“ Er schaut nachdenklich in die Ferne. „Dieses orangene Fellknäuel ist fast so genial, wie ich. Und mit Doll an seiner Seite, überlebt er sicher jede Gefahr.“ Sagt Eggman und streicht sich den Schnurrbart. Sonic schaut ihm ernst in die Augen. „Hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber danke für deine Hilfe.“ Eggman wendet sich ab. „Jetzt hör auf mir weiter unter die Nase zu reiben, dass ich euch helfe!“ Brummt er. Amy gähnt. „Ich glaube, wir sollten langsam mal schlafen gehen.“ Die Drei sind kurz davor zu gehen. „Ich bleibe hier.“ Beschließt Sonic und schaut heraus aufs Meer. „Gute Nacht Kumpel.“ Murmelt er.



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