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Ruf der Sterne

von

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Nach dem Sturm

"Aufwachen!" weckte eine schlechtgelaunte Stimme die Schüler. Windpfote hatte sich gestern noch ein Nest gemacht, auch wenn Fleckenpfote die meiste Arbeit gemacht hatte und nun direkt neben ihr lag.

Langsam erwachte der Schülerbau, wobei sich das gutgelaunte Energiebündel Fleckenpfote noch schlafend stellte. "Die Arbeit ruft, Leute. wünscht mir Glück mit Stachelherz. Wenn es regnet hat er genauso eine schlechte Laune als hätte man ihn mit Schwarzstreif allein in eine Patrouille gesteckt", schnurrte Spechtpfote amüsiert. "Spechtpfote, Weizenpfote! Kommt endlich! Nur weil es noch regnet, kontrollieren sich die Grenzen nicht von allein!", knurrte Stachelherz nun ungeduldig. Wie es Schwarzstreif gesagt hat, hatte es einen Sturm gegeben.
 

Als die zwei Schüler den gemeinsamen Bau verließen, fragte Windpfote: "Was hat Stachelherz eigentlich gegen Schwarzstreif? Und warum magst du ihn nicht?"

Der Angesprochene drehte sich zu der jüngeren Schülerin um und sprach: "Stachelherz hatte bereits etwas gegen Schwarzstreif, bevor ich geboren wurde. Dieser aufdringliche Fellball ist zwar mein Onkel, aber als meine Mutter noch lebte, hat er nur hin und wieder mit mir gesprochen. Seit ihrem Tod versucht er zwar, mir nahe zu sein, aber ich will das einfach nicht." Windpfote sah überrascht auf. "Das tut mir Leid. Wie ist sie denn-" "Schwarzstreif hat sie Tod im Territorium gefunden und ins Lager geschleppt." unterbrach der gefleckte sie.

"Und warum magst du Schwarzstreif dann lieber als Stachelherz? Ich meine wenn ich die Wahl hätte, würde ich eher deinen Onkel nehmen."

"Du kennst doch sicher noch das alte Spiel, bei dem man sich an Schwarzstreif anschleicht, oder? Natürlich kennst du es, du hast es ja selbst oft genug gespielt. Jedenfalls, nachdem Schwalbenflügel, meine Mutter, gestorben ist, habe ich das auch gespielt. Oder besser, wurde von Spechtpfote und Weizenpfote dazu überredet. Ich habe haushoch gewonnen, obwohl ich mir keine Mühe gab, ich habe Schwarzstreif berührt und wir kamen ins Gespräch. Ich war neugierig auf ihn und habe ihn als Junges immer beobachtet. Er hat immer zurückgeschaut. Meine Mutter hat mir immer von Schwarzstreif erzählt. Bei ihm konnte ich mein Herz ausschütten. Er hat zugehört."

Er legte eine kurze Verschnaufpause ein. Windpfote hörte gebannt zu. "Er mag zwar nicht der netteste Kater sein, aber er ist immerhin-" weiter kam er nicht, da Sturmkralle seinen Kopf in den Schülerbau streckte. "Über was redet ihr den so lange? Kommt! Wir vier müssen die Barriere um das Lager erneuern," sagte dieser.
 

Sturmkralle versammelte die zwei Schüler und Schwarzstreif unter der großen Silbertanne um sich. "Also, wir müssen diese zwei Stellen ausbessern, diese dort drüben kann einige extra Brombeerzweige mehr gut vertragen und die da drüben müssen komplett überarbeitet werden", sprach er und deutete mit seinen Schweif auf die Stellen. "Warum holst du nicht Farnfuß? Sie hat immerhin die geschicktesten Pfoten im ganzen Clan," schlug Schwarzstreif vor. "Würde ich ja, aber sie hustet, an Schattenpelz habe ich auch schon gedacht, aber sie muss Weizenpfote für Fichtenpelz trainieren. Er hat bald seine Prüfung und Fichtenpelz hat es etwas mit den Gelenken." Sturmkralle sah nach diesen Worten Schwarzstreif in die Augen.

"Ich verstehe. Ich und Fleckenpfote holen Äste und Brombeerzweige und du, Windpfote und die Jungen reparieren derweil das was geht." kommandierte der Riese herum. "Die Jungen? Warum denn das?", fragte Windpfote nach. Schwarzstreif ignorierte sie und sprang einfach weg. Fleckenpfote folgte ihm schnell und so blieb sie mit dem zweiten Anführer zurück. Dieser schaute Schwarzstreif nur interessiert nach.
 

*****

Es war inzwischen Abend, als Windpfote und ihr Mentor ins Lager zurückkehrten. Nach den Reparaturen zeigte Schwarzstreif ihr noch schnell das Territorium. Sie war inzwischen sehr müde und ging sofort in ihr Nest.
 

Schwarzstreif schnappte sich einen Buchfinken und setze sich am Lagerrand zum Essen nieder. Sein Mahl wurde von einem nervigen Fellbündel gestört. Es hatte hellgraues Fell, dass in alle Seiten Abstand. Stachelherz. Er setzte sich gegenüber von Schwarzstreif und funkelte ihn aus feindseligen Augen an.

Eine Zeit lang aßen sie schweigend, bis Stachelherz schließlich das Schweigen brach. "Du ähm, wir müssen morgen die Grenze zum Gewitterclan kontrollieren." "Nur wir zwei?", fragte Schwarzstreif nach. "Leider", murmelte dieser. "Was ist mit unseren Schülern?"

"Die werden sich um die Ältesten kümmern", krächzte ein alter, brauner Kater. Die beiden Krieger schauten überrascht auf. "Pinienstern, warum nur wir beide?", hackte Sturmkralle nach. "Ach stellt euch nicht so an! Ihr seit zwei erwachsene Kater und nebenbei auch noch zwei der besten Krieger des Clans! Da könnt ihr euch doch einmal beherrschen und zusammen auf Patrouille gehen", erwiderte dieser und trottete weg um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen.
 

Stachelherz und Schwarzstreif sahen sich an. “Dass er auf seinen alten Tage noch so nerven muss”, sagte Schwarzstreif mehr zu sich selbst. "Ich bin schon gespannt, wen Sturmkralle dann zum neuen zweiten Anführer wählt", flüsterte Stachelherz, der seinen Hass auf Schwarzstreif kurz vergessen hatte. Der weiße Riese überlegte laut: "Er wird sich sicher schon Gedanken darüber machen. Was glaubst du den?" "Früher hätte ich Fichtenpelz gesagt, aber er steht ja jetzt schon mit einer Pfote im Ältestenbau", schnurrt der graue Kater. "Das stimmt wohl, die nächstbeste Wahl würde wohl Farnfuß sein, aber sie würde am liebsten sofort in die Kinderstube einziehen," murmelt Schwarzstreif. Stachelherz schnurrte zustimmend. "Zuerst muss sie aber mal trächtig werden und dazu muss sie erst jemanden finden", sprach Stachelherz und lachte laut auf. Einige Katzen schauten überrascht auf und tuschelten leise. Stachelherz bemerkte dies und wurde sich erst jetzt bewusst, mit wem er da eigentlich redet.

Knurrend stand er auf und zog sich zurück.

Schwarzstreif sah ihn ausdruckslos nach und bemerkte, dass Farnfuß Stachelherz nachschaute.

"Stachelherz sollte mehr auf seine Umgebung achten, vielleicht würde er dann merken, dass Farnfuß ihn ins Visier genommen hat", schnurrte er belustigt.
 

Nun kam noch eine Katze auf ihn zu. "Heute habe ich wohl keine Ruhe mehr", dachte er sich genervt.

Eine schlanke, braun getigerte Kätzin, deren Streifen an Farnblätter erinnerten, lief auf Schwarzstreif zu. "Schwarzstreif! Über was hast du mit Stachelherz geredet? Ging es um mich?! Warum hat er gelacht? Er hasst dich doch!" überrumpelte Farnfuß ihn.

"Eine Frage nach der anderen, Farnfuß. Bitte." Schwarzstreif rollte mit den Augen. "Hat er etwas über mich gesagt?" fragte sie hoffnungsvoll. Der riesige Kater legte sich auf die Seite und ließ die Sonne auf seinen Pelz scheinen. Er machte es sich gequält langsam bequem, sodass Farnfuß mit der Geduld an ihre Grenzen stieß.

Die braune Katze bohrte ihre Krallen in den Boden um sich zu beruhigen. Er schaute sich noch flüchtig im Lager um, bis er schließlich Stachelherz entdeckte, der die beiden beobachtete. "Ja", beantwortete er knapp die Fragt. "Und was hat er gesagt? Schwarzstreif! Sag es mir bitte!" flehte sie ihn an. Farnfuß drückte sich auf den Boden und fokussierte seine Augen. "Wir haben spekuliert, wen Sturmkralle als seinen zweiten Anführer wählen-" "Das interessiert mich nicht. Was hat er über mich gesagt.", unterbrach sie ihn forsch. "Unterbrich mich nicht, dann erzähle ich es dir." "Entschuldige." "Also, wir haben gesagt, dass du infrage kommen würdest, aber du würdest ja am liebsten sofort in die Kinderstube ziehen. Stachelherz erwiderte, dass du dazu zuerst einmal trächtig werden müsstest und dass du dazu erst einmal jemand brauchst."

Bei diesen Worten wurde Farnfuß hellhörig. "Er will Junge mit mir! Oh Sternenclan! Er will tatsächlich Junge! Er mag mich! Nein! Sogar noch mehr! Oh danke Schwarzstreif! Danke das du es mir gesagt hast. Ich werde eines meiner Junge nach dir benennen!" Sie brach in Tränen aus und der Kater blickte beschämt zur Seite. Der Großteil des Clans wurde auf Farnfuß´ Zusammenbruch aufmerksam. Sie schmiegte sich an Schwarzstreif, der mit dieser Situation nicht umgehen konnte und erstarrte.

Dadurch fing das ganze Getuschel wieder von vorne an.

Schwarzstreif wurde schon wieder Opfer der Fantasien seiner Kameraden.



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