Der Pharao und sein Hohepriester
Trauer herrscht im Herzen von Atemu. Trauer die er selbst zu verantworten hat und die er zwei seiner besten Freunde zugefügt hat. Zwar würde er sein Vorgehen nicht ändern, da ihm bewusst ist, dass er es so gemacht hat, wie er es hätte tun sollen. Nur jetzt kann er gar nichts mehr tun. Nichts außer seinem Hohepriester dabei zu beobachten, wie dieser in die Sterne starrend im Garten vor dessen Gemächern steht. Er kann sich schon denken woran der brünette denkt. Oder besser gesagt an wen. Joey. Aber er kann jetzt auch nichts ändern und er weiß er wird genau wie in den letzten Nächten immer wieder in den Jahren seines Lebens seinen Freund hier in diesem Garten vorfinden, wie dieser hoch in den klaren Nachthimmel starrt. Joseph Jay Wheeler hat mit seiner Ankunft alles geändert, was man bei dem Priester nur ändern konnte. Nie hat dieser wirklich jemanden in sein Herz gelassen. Nicht mal Atemu hat dies je ganz auf Freundschaftlicher Basis geschafft. Niemand konnte die kalte Fassade des Hohepriester Seths durchbrechen. Aber der blonde Raufbold, hat einfach die Mauer niedergerissen und weiß wahrscheinlich selbst nicht mal, was er da für ein Wunder vollbracht hat. Wahrscheinlich denken sein Freund aus der Zukunft, dass Seth und Seto Kaiba vollkommen verschieden sind, womit er sich aber absolut irrt. Seiner Meinung nach ist sein Hohepriester genauso kompliziert und verbissen wie der junge Geschäftsmann.
Nur jetzt wird es um einiges schlimmer. Denn Joey ist schon seit einigen Tagen in seiner Zeit und die Auswirkungen auf den Hohepriester hat er eindeutig nicht erwartet. Kälter, härter und vor allem unerbittlicher als je zuvor ist das ganze sein des Brünetten geworden. Wenn ein paar wenige Tage schon so eine Veränderung hervorrufen, will er sich gar nicht vorstellen wie es in einigen Jahren aussieht. Im bleibt keine Hoffnung für diese Zeit, dass sein Freund wirklich wieder glücklich wird. Einzig kann er hoffen, dass nach den über fünftausend Jahren seine Freunde sich wieder einen. Ja, darauf muss er hoffen. Sonst wird er sich wohl ewig dafür verantwortlich fühlen. Noch einen letzten Blick wirft er auf den wie versteinert wirkenden kalten Mann ohne Herz, da dieses ja immerhin entführt wurde. Leise seufzend dreht er sich um und weiß jetzt schon dass er in der nächsten Nacht wieder hier sein wird, damit er wenigstens von der Ferne für seinen Freund beten kann.