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Love's a game for fools

von

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Schon eine Woche war es her, seit Akihito in Katsumis Apartment aufgewacht war und irgendwie war seither nicht ein Tag vergangen, an dem er nicht an den Jungen gedacht hätte. Warum dieser ihm nicht aus dem Kopf ging, hätte er nicht sagen können, doch manchmal saß er minutenlang an seinem Schreibtisch und in seiner Erinnerung spielte sich die Szene in Katsumis Wohnung immer und immer wieder ab. Jedesmal mit einem anderen Ausgang.
 

So konnte es nicht weitergehen. Akihito vergrub den Kopf in den Händen und seufzte verzweifelt. Kaum hatte er einmal einige Minuten Zeit, ertappte er sich jedesmal dabei, das seine Gedanken sich mit Katsumi Shibuya beschäftigten.
 

Es gab nur eine Lösung. Er musste ihn wiedersehen. Danach würde er diese unselige Erinnerung begraben und alles war wieder wie vorher.
 

*-*-*
 

Akihito war sofort nach der Arbeit aufgebrochen und nun stand er hier vor Katsumis Apartment und spürte einen leichten Anflug von Angst.
 

So ein Unsinn. Er war ein Nanjo. Er hatte keine Angst. Es waren die anderen, die Angst haben sollten. Und mit diesem Gedanken straffte er sich und klingelte.
 

Es dauerte nicht lange, dann wurde die Tür aufgedrückt. Rasch stieg er die Treppen zur dritten Etage empor. Die Tür war nur angelehnt. Akihito schüttelte ungläubig den Kopf. Der Junge war wirklich leichtsinnig!
 

Langsam schob Akihito die Tür auf und trat ein. Er wartete einige Minuten, doch als niemand kam, um ihn zu begrüßen, machte er sich auf den Weg in die Richtung, aus der leises Klappern an seine Ohren drang. Gleich darauf fand er sich in der Küche wieder und wurde mit einem unerwarteten Anblick belohnt. Katsumi stand mit dem Rücken zu ihm am Herd und rührte in einem Topf.
 

"Du bist früh! Leg schon mal ab!" sagte er, ohne sich umzudrehen und Akihito kam dieser Aufforderung grinsend nach. "Hast du es gut gefunden?!"
 

Katsumi drehte sich um, erstarrte mitten in der Bewegung.
 

"Wie zum Teufel kommst du hier herein?!" fragte er schließlich mit schwacher Stimme.
 

"Du hast mich hereingelassen!" Akihito strahlte ihn an. "Du hättest aber nicht extra für mich kochen müssen!"
 

"Das ist nicht für dich! Wie kannst du es wagen, einfach hier einzudringen?! Verschwinde!" Katsumi stellte den Herd ab und kam drohend auf seinen ungebetenen Gast zu. Da er fast einen Kopf kleiner und mindestens zehn Kilo leichter war, wirkte er nicht sonderlich bedrohlich auf Akihito. Dieser lehnte sich einfach in den Türrahmen und lächelte.
 

"Warum so abweisend?! Ich tue dir doch nichts!"
 

"Warum?! Du bist hier nicht erwünscht! Hau ab!" Katsumi schob ihn in den Flur und riss die Tür auf. Draußen stand ein junges Mädchen, die Hand erhoben, da sie gerade hatte anklopfen wollen. Einen Augenblick sahen die drei sich überrascht an. Akihito erholte sich als erster von seiner Überraschung. Er legte sich seinen Mantel um und küsste Katsumi leicht auf den Mund. Mit einer Hand schob er ihm ein paar Geldscheine in die Hemdtasche.
 

"Bis bald!" Mit einem fröhlichen Winken sprang er die Treppe hinunter. Als er ein Stockwerk überwunden hatte, hörte er noch, wie das Mädchen mit schriller Stimme eine Erklärung verlangte.
 

*-*-*
 

Einen Tag später war Katsumi immer noch bereit, Akihito auf der Stelle umzubringen. Er parkte seinen Wagen vor dem Gebäude der Nanjo-Corporation und ging hinein. Er gab der Empfangsdame seine Karte und bat um ein Gespräch mit Akihito Nanjo.
 

Diese telefonierte kurz und reichte ihm dann ein Besucherkärtchen. "Fahren Sie mit dem Aufzug in die dreißigste Etage! Sie werden dort erwartet!"
 

Katsumi dankte ihr mit einem strahlenden Lächeln und stieg in den Aufzug. Im dreißigsten Stock stieg er aus und fand sich Auge in Auge mit einem Wachmann wieder, der mit scharfem Blick seinen Besucherausweis kontrollierte und ihn dann zu Akihitos Büro geleitete.
 

Katsumi trat ein. Akihito saß an seinem Schreibtisch und sah ihm erwartungsvoll entgegen.
 

"Wie schön, dass du mich besuchen kommst!" Er stand auf und wies auf einen der Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen. "Setz dich doch! Willst du etwas trinken?!"
 

"Will ich nicht!" Katsumi war mit zwei großen Schritten am Schreibtisch und schleuderte Akihito das Geld ins Gesicht, das dieser ihm einen Tag zuvor gegeben hatte. "Du Mistkerl! Weißt du eigentlich, was du mir gestern angetan hast?! Meine Freundin hat mich verlassen, weil ich sie nicht davon überzeugen konnte, dass du einen Scherz gemacht hast! Sie hält mich für einen Stricher!"
 

Akihito warf den Kopf in den Nacken und lachte. "Verstehst du keinen Spaß?!"
 

"Spaß nennst du das?! Bist du noch ganz dicht?!" Katsumi ballte wütend die Fäuste. "Du hast einen kranken Sinn für Humor!"
 

"Na, nicht ausfallend werden!" Akihito drückte einen Knopf an seinem Telefon. "Bringen Sie uns ein paar Erfrischungen!"
 

"Ich will nichts!" wehrte Katsumi zum wiederholten Male ab, doch wie schon zuvor schien es, als rede er gegen eine Wand.
 

"Natürlich willst du!" Akihito schubste ihn in einen Sessel, kaum das die Erfrischungen bereitstanden. "Setz dich doch!"
 

Er goß ein Glas Wasser ein und hielt es Katsumi hin. Als dieser es nicht annahm, zuckte er mit den Schultern und trank selbst einen Schluck.
 

"Warum hast du das gestern getan?!"
 

"Ich weiß nicht! Ich hielt es für einen großartigen Scherz!" Akihito setzte sich wieder in seinen Sessel und schlug die Beine übereinander.
 

"Wirklich?! Hast du einmal daran gedacht, was du mir damit antust?!"
 

Akihito grinste. "Eigentlich nicht! Wie schon gesagt, ich hielt es in diesem Augenblick für eine sehr gute Idee! Du hättest dein Gesicht sehen sollen!"
 

"Ah, ja! Lustig!" Katsumi stand auf. "Eigentlich wollte ich dir auch nur dein Geld wiedergeben!"

Er wandte sich zur Tür.
 

"Warte!" Akihito eilte ihm nach und hielt ihn am Arm fest. "Ich wollte dich nicht beleidigen!"
 

"Dafür ist es ein wenig spät! Meinst du nicht?!" Katsumi ließ ihn stehen.
 

#+#
 

Akihito grinste, als er seinen Wagen in einer Seitenstraße abstellte und den Blumenstrauß begutachtete, der auf dem Beifahrersitz lag. Er verstand sich selbst nicht mehr. Wenn er jetzt mit den Rosen bei dem Jungen auftauchte, würde dieser mit Sicherheit wieder vor Wut in die Luft gehen, doch genau dieser Gedanke schien ihm auf einmal sehr reizvoll. Irgendwie hatte Katsumis Wutausbruch in seinem Büro ihm sehr gut gefallen.
 

Vorsichtig überquerte er die Straße und betrachtete noch einmal den Blumenstrauß, als er darauf wartete, eingelassen zu werden. Rote Rosen mochten vielleicht ein wenig übertrieben sein, aber sie passten ganz genau zu seiner augenblicklichen Stimmung.
 

"Wer ist da?!"
 

Der Junge hatte dazugelernt! Akihito räusperte sich und versuchte, seiner Stimme den arroganten Klang zu verleihen, den er oft schon bei Koji gehört hatte. Selbst Hirose hatte gesagt, dass ihre Stimmen sich ähnelten... "Mach auf!"
 

Anscheinend stimmte dies, denn die Tür wurde ohne weitere Fragen aufgedrückt. Er eilte die Treppe hoch. Katsumi stand im Türrahmen. Als er Akihito erkannte, wurde er erst blass, dann rot. "Du schon wieder?! Das gibt's doch nicht!"
 

Akihito erreichte ihn, ehe er die Tür zuschlagen konnte und drängte sich in die Wohnung.
 

"He! Was soll denn das?!" Katsumi packte seinen Arm und zerrte daran. "Spinnst du?! Ich habe dich nicht hereingebeten!"
 

"Hier!" Akihito hielt ihm die Blumen unter die Nase. "Die sind für dich! Als kleine Wiedergutmachung!"
 

Katsumi nahm die Blumen mechanisch entgegen. Er sah erst fassungslos auf die Rosen, dann auf Akihito. Dieser nahm seinen Arm und führte ihn ins Wohnzimmer.
 

"Setz dich! Du bist ein wenig blass!" Akihito drückte ihn auf das Sofa und legte seinen Mantel ab. "Wo hast du eine Vase?!"
 

"Wie bitte?!"
 

"Blumenvasen! Wo hast du eine?! Du solltest den Strauß ins Wasser stellen!" erklärte Akihito geduldig.
 

"Ich will die Blumen nicht!" Katsumi warf ihm den Strauß entgegen und sprang auf. "Und jetzt verschwinde aus meiner Wohnung!"
 

"Aber Katsumi!" Akihito schüttelte gespielt ärgerlich den Kopf. "Wo ich mir solche Mühe gegeben habe, die richtigen Blumen auszusuchen!"
 

"Rote Rosen?! Das nennst du die richtigen Blumen? Ich bin kein Mädchen!"
 

Akihito verschwand fröhlich pfeifend in der Küche.
 

"Das ist doch...!" Katsumi rannte ihm hinterher. "Gehst du, wenn du die Blumen ins Wasser gestellt hast?!"
 

"Natürlich!"
 

Katsumi nahm eine Vase aus dem Schrank und hielt sie ihm hin. Akihito füllte sie mit Wasser und stellte die Blumen hinein. Dann trug er die Vase ins Wohnzimmer und platzierte sie mitten auf dem Tisch. "Wunderschön! Genauso schön wie du!"
 

"Ich hab mich wohl verhört!" Katsumi lief schon wieder rot an, diesmal vor Verlegenheit. "Und jetzt hau ab!"

Akihito ließ sich aufs Sofa fallen. "Warum denn?! Ich würde mich gern mit dir unterhalten!"
 

"Du hast versprochen zu gehen!"
 

"Ich habe gelogen!" gab Akihito gleichmütig zu und klopfte neben sich auf die Couch. "Komm schon! Setz dich zu mir!"
 

"Nie im Leben!" Katsumi griff nach dem Telefon. "Wenn du nicht auf der Stelle verschwindest, rufe ich die Polizei!"
 

Akihito war mit zwei großen Schritten bei ihm und nahm ihm den Hörer aus der Hand und legte ihn wieder auf die Gabel. "Wirst du nicht! Wir müssen reden!"
 

"Und worüber?!" Katsumi bewahrte mühsam die Fassung. "Ich wüsste nicht, was ich dir zu sagen hätte!"
 

"Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf! Ich denke jeden Tag nur noch an dich!"
 

"Das wird jetzt aber nicht so eine Nummer, wie Koji sie mit Izumi abgezogen hat, oder?!" Katsumi spürte ein vages Angstgefühl in sich aufsteigen. Er wusste aus eigener Erfahrung wie verrückt die gesamte Nanjo-Familie war und allein mit Akihito in einer Wohnung zu sein, trug nicht gerade dazu bei, ihn zu beruhigen.
 

Akihito musterte ihn schweigend. Ehe Katsumi davon gesprochen hatte, war ihm diese Idee noch gar nicht gekommen, doch je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass Katsumi ins Schwarze getroffen hatte. Er legte den Kopf schräg.
 

"Ich kann nicht leugnen, dass du mir gefällst! Aber das ist dir sicher schon aufgefallen!"
 

Katsumi schluckte. "Du solltest jetzt gehen! Danke für die Blumen, aber ich will dich nie wiedersehen!"
 

"Wie kann man nur so unfreundlich sein!" Akihito verstärkte seinen Griff und zog ihn in eine heftige Umarmung. Er presste den überraschten Jungen an sich. Seine Hände strichen über Katsumis schlanken Rücken und blieben schließlich auf dessen Hüften liegen. "Ich sagte doch, du gefällst mir!"
 

Katsumi wand sich aus seinen Armen und trat hastig einige Schritte zurück. "Geh mir aus den Augen! In eurer Familie gibt es wirklich nur Spinner! Einer so verrückt wie der andere!"
 

Sekundenlang maßen die beiden sich mit abschätzenden Blicken, dann griff Akihito wieder nach seinem Gegenüber. Er umklammerte Katsumi mit festem Griff und presste seinen Mund auf dessen Lippen, um dem widerstrebenden Jungen einen glühenden Zungenkuss zu verpassen. Als er von ihm abließ, holte Katsumi tief Atem, in seinem Gesicht spiegelte sich Abscheu wider.
 

"Bis bald!" Akihito verließ fröhlich pfeifend die Wohnung. Katsumi sank mit zitternden Knien auf einen Sessel. Er hatte die Warnung verstanden. Es wäre für Akihito ein leichtes gewesen, ihn zu überwältigen, doch er hatte es nicht getan. Warum, hätte Katsumi nicht sagen können. Plötzlich fühlte Katsumi, wie ein tiefes Angstgefühl ihn überfiel und würgend rannte er ins Badezimmer.
 

#+#
 

to be continued...



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