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Ein Name sagt mehr als tausend Worte

Kaiba x Tea
von

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Begegnung der unangenehmen Art

Der schrille Aufschrei klingelte in meine Ohren unangenehm nach. Ein Mädchen – na ja gut, eine junge Frau - mit braunen Haaren, die wie bei einem kleinen Schulmädchen zu zwei Zöpfen an den Seiten gebunden waren, sprang auf Kaiba zu. Ihre dürren Arme streckte sie aus um Kaiba um den Hals zu fallen, ihr Körper reckte sich seinem entgegen. Doch Kaiba war schnell genug um der Umarmung zu entgehen. Das Mädchen prallte fast mit mir zusammen. Dank Kaiba passierte das nicht, denn er schubste mich leicht zur Seite.
 

„Trish! Benimm dich bitte!“ tadelte ein junger Mann sie. Trish ignorierte den Tadel und versuchte erneut Kaiba zu umarmen. Was stimmte mit diesem Mädchen nicht? Ich musste gestehen, als Kaiba mich im Arm gehalten hatte, hatte sich das schon gut angefühlt... Aber sie übertrieb es etwas. Ihr zweiter Versuch schlug auch fehl. Jedoch führte der Versuch dazu, dass Kaiba über die Rückenlehne des Sofas fiel. Was nicht gerade elegant aus sah, aber lustig. Seine langen Beine flogen in die Luft und seine langen Arme ruderten wie wild herum um das Gleichgewicht wieder zu finden. Fand es allerdings nicht. Mit dem Rücken landete er auf der Sitzfläche des Sofas und seine langen schlanken Beine baumelten über der Rückenlehne.
 

Innerlich musste ich über diesen Anblick lachen. Nie hätte ich gedacht, dass ich jemals sehen würde, wie Kaiba so etwas passierte. Sein überraschter Gesichtsausdruck während des Falls war einfach göttlich! Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet gehabt. Diesen Anblick würde ich nie vergessen.
 

Ein erneuter ´Angriff` von Trish erfolgte. Dieses Mal war Kaiba zu langsam, aber in der Position, in der er sich befand auch verständlich. Jedenfalls schmiss sich Trish auf ihn. Wortwörtlich. Sie begrub ihn regelrecht unter sich. Ihr Oberkörper ruhte nun auf seinem und sie lag zwischen... O mein Gott!... alleine die Vorstellung trieb mir die Röte ins Gesicht... Sie lag zwischen seinen Beinen! Beneidenswert! Was? Nein! Hör auf so zu denken,[\i] tadelte ich mich. Nein, du möchtest nicht gerne mit ihr tauschen![\i]
 

„Aaah...“ stieß Kaiba erschrocken hervor. „Geh runter von mir, Trish!“ bluffte er sie an, doch sie ignorierte es. Ihre Arme hatte sie um ihn geschlungen und sie drückte sich ganz fest an ihn. Ihr Gesicht vergrub sie an seinem Hals. Die spinnt ja wohl! „Trish! Jetzt reicht es aber! Lass Seto los!“ mischte sich der junge Mann wieder ein und ging auf die beiden auf den Sofa Liegenden zu. Er begann an Trish zu zerren. „Lass ihn endlich los! Du weißt genau, dass Seto das nicht mag!“
 

„Na und! Ich mag es aber!“ giftete Trish den jungen Mann an. Sie hatte den Kopf etwas gehoben, sah erst den Mann an und dann fiel ihr Blick auf mich. Dabei lockerte sie scheinbar den Griff um Kaiba etwas, denn den beiden Männern gelang es Kaiba zu befreien. Schmollend lehnte sich Trish gegen die Rückenlehne, nur um im nächsten Moment sich davon abzustoßen, zu mir zu rennen und ganz dicht vor mir stehen zu bleiben. Ihre braunen Augen musterten mich. Ich fühlte mich unwohl in meiner Haut. Was wollte die von mir?
 

„Wer bist du denn?“ fragte sie abfällig als sei ich ein lästiges Insekt. Hallo! Geht’s noch?! Blöde Kuh! „Das ist Tea Gardner,“ antwortete Kaiba schlicht und rappelte sich etwas umständlich vom Sofa auf. Bei den langen Gliedmaßen auch kein Wunder. „Aha,“ meinte Trish desinteressiert, ihr Blick war dennoch bohrend. So desinteressiert war sie dann doch nicht. „Hallo, Tea. Ich bin Ren Suzuki, ein Freund von Seto,“ stellte Ren sich vor, dann deutete er auf Trish. „Und das ist meine kleine Schwester Trish. Tut mir leid, dass sie sich so kindisch benimmt!“ Er schaute sie missbilligend an, was sie nicht im Mindesten zur Kenntnis nahm.
 

Ihr Blick blieb unverändert auf mir haften und schien mich aufspießen zu wollen. „Also, Tee, was machst du im Haus von Seto?“ wollte sie wissen, dabei trieften ihre Worte vor Gift. Junge, Junge, was hatte dieses Mädel für ein Problem? Moment mal! Hatte sie mich gerade ´Tee´ genannt? „Tee?“ sprach Kaiba meinen Gedanken aus. Trish und ich schauten gleichzeitig zu Kaiba, der langsam auf uns zu kam. „Ziemlich unhöflich von dir, Trish,“ tadelte Kaiba sie. „Aber ihr Name bedeutet doch Tee. Kann ich was dafür, wenn ihre Eltern ihr so einen scheußlichen Namen geben?“ meinte sie zuckersüß zu ihm mit dem passenden Lächeln dazu. Mir wurde davon schlecht.
 

„Mir ist scheißegal wie du ihren Namen findest, das interessiert hier keinen. Außerdem mag ich ihren Namen sehr. Er ist außergewöhnlich,“ knurrte Kaiba. Ich war überrascht. Nicht über seinen Ton sondern vielmehr darüber, dass er meinen Namen außergewöhnlich fand und ihn mochte. Oder hatte er das jetzt nur gesagt um Trish ein rein zu würgen? Nein, Kaiba wollte ihr zwar ein rein würgen, aber dennoch meinte er es ernst mit dem was er gesagt hatte. Er war immer ehrlich. Das war ein Charakterzug von ihm, den ich mochte. Auch wenn er manchmal zu ehrlich.
 

„Außergewöhnlich!? Außergewöhnlich schäbig. Passend zur Besitzerin,“ giftete Trish. Kaibas Augen wurden zu schmalen Schlitzen und funkelten vor Wut. O, o! Ich fand es ja schon süß, dass er meinen Namen und mich verteidigte, aber langsam geriet das außer Kontrolle. „Da bin ich nicht die einzige mit einem scheußlichen und schäbigen Namen,“ konterte ich, bevor mir selbst bewusst war, was ich tat. „Tut mir leid, Ren.“
 

Ren hob die Hände, so als wolle er meine Entschuldigung abwehren. Er lächelte. „Brauchst dich nicht entschuldigen, Tea. Den Namen ´Trish` hat sie sich selbst gegeben. Ihr richtiger Name ist Machiko,“ klärte Ren mich auf. Geschockt starrte ich Trish an. „Du gibst dir freiwillig solch einen Namen?“ fragte ich fassungslos. Trish schnaubte verächtlich. „Trish ist ein schöner Name,“ meinte sie trotzig. „Ja, wenn man auf den Strich gehen möchte,“ platzte es aus mir heraus. Um mich kurz zu erklären: Ich hatte nichts gegen den Namen Trish an sich. Eigentlich fand ich ihn recht hübsch. Doch in ihrem Fall mochte ich den Namen nicht. Also bitte ich hier an dieser Stelle alle die Trish heißen um Entschuldigung und Verständnis.
 

Im Augenwinkel sah ich wie Kaiba und Ren mich mit offenen Mund ansahen. „Auf den Strich?“ fragte Trish im spitzen Ton. „Behauptest du etwas ich sei eine Hure?“ „Nein, das habe ich mit keiner Silbe gesagt. Ich sagte nur, dass der Name gut zu jemanden passe, wenn er auf den Strich gehen möchte. Gehst du auf den Strich? Nein. Folglich habe ich dich auch nicht als Hure oder dergleichen beschimpft,“ klärte ich sie auf. Was ja auch der Wahrheit entsprach. „Wieso nennst du dich überhaupt Trish? Machiko ist doch ein schöner Name.“ „Das geht dich überhaupt nichts an,“ keifte sie. Jung, hatte dieses Mädel eine nervige Stimme.
 

„Sie wollte in der Schule mehr auffallen und einen gewissen Status erreichen,“ erklärte mir Ren an der Stelle von seiner Schwester, die ihm nun einen wütenden Blick entgegenschleuderte. Was wiederum Ren nicht interessierte. Geschwister halt. „Und welchen Status?“ fragte ich neugierig, auch wenn ich mir schon denken konnte welchen. „Trish möchte zu den Beliebten gehören,“ antwortete Kaiba in dessen Stimme Spot lag. „Ich möchte nicht nur dazu gehören, ich bin die beliebteste Schülerin der Schule,“ sagte sie empört über Kaibas Spot.
 

„Kaum vorstellbar,“ sprach ich meinen Gedanken aus. Nun bekam ich einen ihrer bösen Blicke zu geworfen. Innerlich musste ich schmunzeln. Dachte sie wirklich, dass ihr lächerlicher böser Blick mir Angst machen würde? Dank Kaiba bekam ich nur noch bei ganz wenigen Leuten Angst, die mich böse ansahen. Kaibas eiskalter Blick hatte jedoch über die Jahre hinweg seine Wirkung nicht verloren und würde es wahrscheinlich auch nie. Ich erwiderte ihren Blick lässig, was sie auf die Palme zu bringen schien.
 

„Du arrogante Schnepfe! Du bist in der Schule sicher die unbeliebteste Schülerin, so wie du aussiehst,“ fauchte Trish. „Schnepfe? Jetzt bin ich also auch noch ein Vogel. Ist ja interessant,“ murmelte ich, aber laut genug das alle mich hören konnten. „Vogel? Wieso Vogel?“ fragte Trish verwirrt. Ich verdrehte die Augen. Sie war nicht nur nervig, sie hatte auch keine Ahnung von der Bedeutung ihrer eigenen ´Beleidigungen`. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Zu gegeben, ich war auch nicht gerade die Hellste, aber ganz dumm war ich auch nicht.
 

„Eine Schnepfe ist ein kleiner bis mittelgroßer Vogel, der im Wat lebt. Er besitzt einen langen schmalen Schnabel,“ klärte ich sie auf. „Bist du eine Archäologin oder was?“ knurrte sie. War das ihr Ernst? Ich suchte Kaibas Blick. Kaiba verdrehte gerade die Augen, seine Lippen waren zusammen gepresst. Musste er sich gerade ein Lachen verkneifen? Es sah schon irgendwie danach aus.
 

„Nein, ich bin weder eine Archäologin noch eine Ornithologin,“ gestand ich. Mit aufgerissenen Augen sah Trish mich an. Was hatte sie denn jetzt? „Ornithologie ist die Vogelkunde,“ informierte Ren sie. „Du hältst dich wohl für besonders schlau, was? Führst mich hier richtig vor, nur weil du ein paar Fremdwörter kennst,“ giftete sie mich an. „Sie führt dich nicht vor, das schaffst du schon ganz gut alleine, Trish,“ wandte Kaiba ein.
 

Trish drehte sich zu ihm um. „Wie meinst du das, Seto?“ fragte sie so unschuldig, dass ich am liebsten platzen wollte. Die war mit ihren Stimmungsschwankungen noch schlimmer als Kaiba.„Das weißt du sehr wohl. Und hör auf mich Seto zu nennen!“ knurrte er. O! Sie durfte ihn nicht Seto nennen? Also war sie keine Freundin. „Aber, Seto...“ wollte Trish protestieren, aber unter Kaibas eisigen Blick brach sie ab. In ihren Augenwinkeln begannen sich Tränen zu sammeln. Die zog echt jedes Register. „Ihr seid so gemein,“ schluchzte sie und rannte aus dem Wohnzimmer. Ren und Kaiba sahen ihr gelassen hinter her. Scheinbar war das ein ganz normales Verhalten von ihr.
 

„Mich würde aber auch interessieren warum du hier bist, Tea?“ wechselte Ren auf einmal das Thema. Er sah mich freundlich an. Ren war ganz anders als seine Schwester. Aber hatte Kaiba nicht gesagt, dass sein Kumpel schüchtern war? Davon war gerade nichts zu merken. Ich ging zumindest davon aus, dass Ren derjenige war für den Kaiba das Date vereinbart hatte. Immerhin hatte Kaiba mich hier her eingeladen gehabt um mir ein Urteil über die Schwester seines Kumpels zu machen. Also de Facto konnten es nur Ren sein. „Tea ist mein Date für das Doppel-Date,“ verkündete Kaiba geradeheraus. „O!“ gab Ren überrascht von sich und sah ebenso überrascht Kaiba an. „Hast du ein Problem damit?“ fragte Kaiba im ruhigen Ton. „Aber nein. Mich überrascht es nur, dass du dir ein Date beschafft hast. Trish wird das gar nicht gefallen. Sie geht davon aus, dass du mit ihr hingehst,“ gestand Ren.
 

Kaiba seufzte. „Ich habe nie gesagt, dass ich das tun werde,“ gab Kaiba zurück. „Ja, das stimmt. Du kennst Trish ja. Sie ist total in dich vernarrt. Weiß der Geier warum,“ neckte Ren ihn. Kaiba verzog das Gesicht, musste dann aber grinsen. Ja, sie waren wirklich Freunde. „Es ist besser, wenn Tea mit mir kommt anstatt Trish. Wieso wohl hast du noch keine Freundin?!“ gab Kaiba zu bedenken. „Eigentlich dachte ich, dass das an meine Schüchternheit liegt,“ meinte Ren grinsend, woraufhin Kaiba die Augen verdrehte. Da hatte ich nun den eindeutigen Beweis, dass ich richtig gelegen hatte. „Ja, daran liegt es auch. Aber jedes Mal, wenn du es doch geschafft hattest ein Date zu bekommen und Trish dabei war, dann hat sie dein Date in eine Katastrophe verwandelt,“ erinnerte Kaiba ihn.
 

„Aber sie ist doch meine kleine Schwester,“ meinte Ren. „Na und? Möchtest du dein Leben bzw. deine Liebe von deiner Schwester bestimmen lassen? Ich denke nicht. Aber das ist deine Entscheidung,“ meinte Kaiba und sah seinen Freund an. Dieser seufzte. „Du hast ja recht. Es ist nur so, dass ich meine Schwester nicht unglücklich sehen möchte,“ murmelte Ren. Kaiba sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Deine Schwester kann auch glücklich werden, wenn du eine Freundin hast und glücklich bist,“ brummte Kaiba. „Oder kann sie nur glücklich werden, wenn du unglücklich bist?“
 

Niedergeschlagen sah Ren zu seinen Füßen und rang mit den Händen. Kaiba ging auf seinen Freund zu und blieb vor ihm stehen. „Es war deine Idee sie um ein Date zu bitten. Niemand zwingt dich dazu. Sei ehrlich zu dir selbst. Möchtest du dieses Date machen? Möchtest du überhaupt eine Freundin?“ Die beiden sahen sich lange an ohne das einer von ihnen noch etwas sagte. Erneut seufzte Ren und schaute kurz zu mir rüber. „Das Date würde ich gerne machen und wenn du gerne mit Tea dahin gehen möchtest, ist mir das ehrlich gesagt ganz recht. Denn ich muss dir zu stimmen: Trish würde es mir wieder versauen,“ durchbrach Ren endlich das Schweigen. Kaiba nickte.
 

„Trotzdem wird es Trish nicht gefallen,“ grinste Ren. „Na und? Mir egal. Ich lasse mir von keinem vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe. Erst recht nicht von deiner kleinen Schwester,“ meinte Kaiba, er klang wie immer genervt, was Ren zum Lachen brachte. „Typisch! Ein bisschen einfühlsamer solltest du sein, wenn du ihr das sagst,“ lachte Ren. Verdutzt sah Kaiba ihn an. „Wieso ich? Du bist doch ihr großer Bruder,“ meinte Kaiba. „O, o! Der große Seto Kaiba hat Angst vor meiner kleinen Schwester,“ grinste Ren. „Von wegen Angst. Habe einfach kein Bock noch mehr Umarmungen ertragen zu müssen,“ knurrte Kaiba. Wieder lachte Ren. „Tja, sie steht halt auf dich.“
 

Kaiba zog ein angesäuertes Gesicht, was Ren dazu veranlasste noch mehr zu lachen. „Du wirst von ihr noch zu Tode umarmt.“ „Na klasse. Darauf stehe ich total,“ brummte Kaiba sarkastisch. „Woher kennt ihr beide euch eigentlich?“ wollte Ren wissen. So als hatte er mich ganz vergessen gehabt, drehte Kaiba sich etwas in meine Richtung und sah mich kurz an. „Tea und ich gingen in dieselbe Klasse,“ antwortete Kaiba. „Fünf Jahre lang,“ ergänzte ich. „Waren es echt fünf Jahre?“ hakte Kaiba nach. „Ja, waren es,“ grinste ich. „O.“ Mehr fiel ihm dazu nicht ein? Ach, was soll´s.
 

„Ihre geht seit etwa einem Jahr nicht mehr zur Schule und habt noch Kontakt?“ wunderte sich Ren. Fragend schauten Kaiba und ich ihn an. Worauf wollte er hinaus? „Nein, wir haben keinen Kontakt,“ sagte Kaiba, was Ren sichtlich irritierte. „Tea und ich sind uns heute zufällig über den Weg gelaufen. Hin und wieder sehen wir uns, wenn ich mich gegen Yugi Muto duelliere.“ Trotz der Erklärung sah Ren uns immer noch verwirrt an. „Yugi ist mein bester Freund und ich begleite ihn zu seinen Duellen. Da Yugi und Kaiba ´Erzfeinde` sind sprechen Kaiba und ich für gewöhnlich nicht viel miteinander,“ versuchte ich mehr Licht ins Dunkle zu bringen.
 

„Sprechen kann man das meistens auch noch nicht mal nennen,“ murmelte Kaiba. Wo er recht hatte. Ren schüttelte ungläubig den Kopf. „Und dennoch lässt du dich auf ein Date mit diesem Schwerenöter ein?“ hakte Ren nach. „Hey, hey! Was heißt denn hier bitte Schwerenöter?“ stieß Kaiba empört aus. Bei seinem Aussehen konnte ich mir das gut vorstellen. Aber sein Charakter sprach eindeutig dagegen, dass er einer war. Keine Frau oder Mädchen mit halbwegs normalen Verstand würde sich freiwillig auf Kaiba einlassen, zu mindestens keine, die eine Beziehung möchte. Mensch, Tea, das war jetzt wirklich fies.[\i] So schlimm war Kaiba nun auch wieder nicht. Nicht ganz so schlimm zumindest.
 

„Na immerhin hast du meine kleine Schwester bezirzt,“ lachte Ren. „Von wegen bezirzt! Sie hat sich ohne mein Zutun den Floh ins Ohr gesetzt, dass sie etwas für mich empfindet oder was auch immer es ist,“ grummelte Kaiba. Ihm war das Thema unangenehm. Empfand Kaiba vielleicht etwas für Trish und wollte es nur nicht zu geben?
 

Wie ein Wirbelwind kam Trish zurück ins Wohnzimmer gestürmt. Ihre Laune hatte sich sichtlich gebessert. Fragte sich nur wie lange noch. Wie nicht anderes zu erwarten, stürzte sie sofort auf Kaiba zu. Und das Spiel von vorhin begann erneut. Trish versuchte Kaiba zu umarmen und Kaiba wich erfolgreich aus. Ich musste gestehen, dass es mich erstaunte, dass Kaiba so gelassen das hinnahm. Bei jedem anderen hätte er kurzen Prozess gemacht und seinen eiskalten Blick eingesetzt.
 

Mochte er Trish vielleicht wirklich? Aber warum wollte er dann mit mir zu dem Doppel-Treffen und nicht mit ihr? Okay, darauf wusste ich die Antwort. Trish würde wahrscheinlich wirklich das Date ihres Bruders versauen. Aber hieß das auch, dass Kaiba generell kein Date mit ihr haben wollten? Würde Kaiba sich auf ein Einzel-Date mit ihr einlassen? Wieso machte ich mir eigentlich darüber Gedanken?
 

„Komm, Tea. Wir lassen die beiden mal alleine. Kaiba muss immerhin Trish noch etwas sagen,“ unterbrach Ren meine Gedanken und schob mich vor sich her aus dem Wohnzimmer. Wir standen nun im Empfangsbereich der Villa. Stille herrschte zwischen uns, weil keiner von uns recht wusste was er sagen sollte. „Tut mir leid, dass Trish dich beleidigt hatte,“ entschuldigte sich Ren. Ich sah zu ihm auf. Erst jetzt konnte ich mir ihn genauer ansehen. Ren war etwas größer als ich, aber nicht so groß wie Kaiba. Er hatte dunkelblond Haare, die fast schon hellbraune waren, und hatte grüne Augen. Vom Aussehen her war er nicht mein Typ, aber er sah dennoch gut aus.
 

„Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Immerhin hast du mich nicht beleidigt und kannst nichts dafür, was deine Schwester sagt oder macht,“ erwiderte ich, weil seine Entschuldigung für mich unangenehm war. „Da magst du recht haben, aber ich bin ihr großer Bruder. Ich sollte ihr etwas Manieren beigebracht haben,“ sagte er verlegen. Ich lächelte ihn aufmunternd an. „Kaiba sagte mir, dass du schüchtern seist, aber ich haben nicht den Eindruck als hättest du große Probleme mit Mädchen oder Frauen zu sprechen,“ plapperte ich drauflos.
 

Verblüfft sah Ren mich an. Oje! Warum hatte ich meine Klappe nicht halten können? „So, dass hat Seto also über mich erzählt,“ grinste Ren. „Tut mir leid. Ich wollte nicht neugierig sein,“ entschuldigte ich mich. Ren hob beschwichtigend die Hände. „Schon gut. Seto hat recht: Ich bin wirklich schüchtern. Zumindest Frauen gegenüber, die mir sehr gefallen. Es ist wirklich schlimm. Allerdings bin ich froh darüber, dass ich sonst keine Probleme habe mit Mädchen oder Frauen zu reden,“ gestand er und lächelte dabei.
 

Bevor ich etwas sagen konnte, hörten wir einen spitzen Schrei aus dem Wohnzimmer. Ren fing an zu lachen. „Da hat er es ihr endlich gesagt,“ gluckste er. „Ihr beide ärgert euch gerne gegenseitig, was,“ grinste ich und Ren sah mich breit grinsend an. „Und wie!“ Aus dem Wohnzimmer hörten wir dann auch was Trish zu Kaiba sagte: „Wie kannst du nur! Warum nimmst du mich nicht mit sondern diese Schnepfe?“ Ihre ´Beleidigung` hätte wirklich schlimmer sein können. Schnepfen sahen ganz niedlich aus.
 

Kaiba sagte etwas zu ihr, ich konnte nicht verstehen was, aber ich hörte seine Stimme leicht brummen. Mir kam ein Gedanke, den ich vorhin schon einmal hatte. „Ren! Darf ich dich mal etwas fragen?“ wollte ich wissen. Neugierig sah er mich mit seinen grünen Augen an. „Natürlich! Schieß los!“ „Ich weiß, dass Trish in Kaiba verliebt ist. Aber wie steht Kaiba zu Trish?“ fragte ich geradeheraus. Mir war nicht nach Umschweife zu mute. Meine Neugier war dafür einfach zu groß. Rens Augen weiteten sich etwas, dann schaute er mich mit undurchdringlichen Blick an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LovelyPaine
2015-01-28T18:30:08+00:00 28.01.2015 19:30
Huhu. :))))

Was für ein Kapitel. O.O Wahnsinn! Wieso hörst du nur da gerade auf? Ich will die Antwort von Ren wissen!!!!

Tolles Kapitel. Vor allem der Schlagabtausch zwischen Trish und Tea. :)))

Vor allem super geschrieben. Weiter so!!!

Geht es bald weiter? Kann es kaum erwarten!

Lg LovelyPaine
Von:  Lunata79
2015-01-28T17:42:20+00:00 28.01.2015 18:42
Argh. Warum genau an dieser Stelle? Muss das sein?
Jetzt muss ich wieder Ewigkeiten warten, bis ich die Antwort erfahre.
Aber schön gelungenes Kapitel.

Lg
Lunata79


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