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Die unerträgliche Schwere des Sterbens

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir leid, es kommt nie wieder vor, blablabla und so weiter, ihr kennt's ja schon. :P

Kapitel 11 ist bereits fertig und Kapitel 12 begonnen. Ich werde versuchen, mich mit dem Hochladen von Kapitel 11 bis etwa nächste Woche zurückzuhalten, aber so, wie ich mich kenne, wird es spätestens am Wochenende schon was. Es sind etwa 8 Open Office-Seiten völliger Schmarrn, genau nach eurem Geschmack. :3

Heute habe ich eine Bitte an euch: Der Austausch über den Familienurlaub der Grangers nach Deutschland war der Grund, warum das hier so ewig gedauert hat, weil ich mich verrannt hatte in Berlin im Sommer 1989 und DDR vergessen und hassunichgesehn - darum bin ich etwas unsicher, ob das Szenario, das ich stattdessen gewählt habe, Sinn macht.

Und as usual: I love y'all, bitches! Ihr seid die Besten! (Ja, das ist reine Bestechung. ^___^) Komplett anzeigen

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Umzüge

War der Anblick eines unschlangenhaften Voldemorts noch bizarr erschienen, so erschloss sich Hermione erst, was der Begriff wirklich bedeutete, als sie den schlangenhaften Voldemort im gepflegten, hellen Wohnzimmer ihres Elternhauses stehen sah. Ein Eisberg im Tanzsaal der Titanic. Ein Drache im Schuhgeschäft.

Voldemort wirkte geradezu abwesend. Er hatte die Gedächtnisse ihrer Eltern bereits verändert und sie lagen nun friedlich schlummernd in ihrem Bett im oberen Stockwerk. Wenn sie aufwachten würden sie überzeugt sein, ihre Tochter wäre zu einer entfernten Cousine gefahren, um dort einen Teil ihrer Ferien zu verbringen. Es gefiel ihr nicht unbedingt, die beiden zu hintergehen, doch, trotz allem, vielleicht war es das wert. Hoffentlich war es das wert.

Zu Hermiones Füßen stand ein Koffer, auf den Voldemort einen Ausdehnungszauber gewirkt hatte, wodurch er einen Großteil ihrer Sachen fasste. Vor allem Kleider und Bücher, beim Verstauen welcher sie einen hochroten Kopf bekommen hatte und inständig hoffte, er würde nicht protestieren über die vielen Muggelbücher, die sie noch besaß, auch wenn sie die Wahrscheinlichkeit als gering einschätzte, solange sie ihre Sachen bei sich behielt. Nur über die Shakespeare-Ausgaben wäre er gewiss nicht erfreut.

Sie sah wieder auf und zu Voldemort, ihrem Vater Voldemort, der noch immer abwesend schien, während er an die Wand starrte. Nein, musste sie sich korrigieren, nicht an die Wand, auf die Bilder an dieser. Die eingerahmten Familienfotografien, von einem Ausflug nach Nottingham, ihrem ersten Schultag, einem gemeinsamen Leseabend, Weihnachten bei Großmutter, Geburtstagsfeiern zuhause, Studiofotografien mit himmelblauem Hintergrund. Die Tätigkeit schien ihn völlig zu fesseln – weil er es selbst nicht kannte? Weder Familienleben noch den Luxus, dieses fotografisch dokumentieren zu können? Waren es die fröhlichen Gesichter auf den Bildern? Die Abwesenheit trauriger Gesichter?

„Du hast Hamburg besucht“, stellte er plötzlich fest, seine Stimme zwar fest doch leise, träumerisch.

Sie sah zu dem Foto, das sie selbst und ihre Eltern zeigte, wie sie vor der St. Michaelis-Kirche standen, kurz bevor sie die Stadt weiter erkundet hatten. Das hatte eine fast dreistündige Tour durch die Speicherstadt bedeutet, von der sie auch Unmengen an Bildern hatten, irgendwo eingepackt in Kartons. Sowohl Louise als auch Neil Granger waren leidenschaftliche Hobbyfotografen, und ihre Koffer für jede Reise, wohin auch immer, waren vorrangig mit Kamerafilm gefüllt. Nebenbei fiel Hermione auf, wie freundlich und höflich die beiden diese Dinge handhaben konnten. Sie konnte sich an keinen Moment erinnern, in dem es zwischen Neil und Louise einen richtigen Streit gegeben hatte – lediglich eine emotional aufgeladene Situation, nachdem ihr Großvater gestorben war, aber nichts innerhalb ihres alltäglichen Lebens.

Versuchend, die Gedankenwirrungen abzuschütteln, antwortete sie: „Ja, wir... wir waren im Sommer in Hamburg, das war... 1989, und dann haben wir einen Tagesausflug rüber an die Ostsee gemacht.“

„Wart ihr beim Mauerfall noch in Deutschland?“

Verblüfft fiel ihr zunächst keine Antwort ein – dass gerade der Obertodesser sich in jüngerer Muggelgeschichte auskannte war zu merkwürdig. Mühsam fing sie sich wieder, bevor sie sich noch verriet und ihn aufbrachte. Da sie selbst schon nicht damit klarkam, wenn man ihr fehlendes Wissen unterstellte, unterstellte sie ihm lieber, dass er ebenso geartet war. Sie mochte erst fünfzehn sein, aber sie war auch schon sehr vernünftig. Dachte sie und klopfte sich gedanklich stolz auf die Schulter.

„Nein“, antwortete sie schließlich, „aber Da-“ Unsicher brach sie ab und musterte ihn.

Als sie nicht fortfuhr löste er sich von dem Bann der Fotos, um sie zu betrachten.

„Was ist?“ Seine Stimme war frei von Ärger, war dafür reines Unverständnis. Sein Gesicht, wenn auch schlangengleich, so jungenhaft erscheinend und mit Leichtigkeit als einziges Fragezeichen zu betrachten.

„Ich...“, murmelte sie, „ich...“, murmelte sie weiter und schämte sich für dummdämliche Wortlosigkeit.

„Entweder du sprichst es aus oder ich hole es mir aus deinen Gedanken“, verkündete er, klang aber nicht ernstlich wütend. Eher... eher leicht genervt. Also sprach sie es aus, in einer einzigen Wortwalze floss es ihr von Mund und Zunge.

„Ich will Sie nicht aufregen wenn ich meine Eltern noch als Mum und Dad bezeichne vor allem Dad weil ich weiß auch nicht wenn Sie jetzt mein na ja also eben Vater sind und ich ja nicht also weiß wie Sie ähm na zu dem Ganzen stehen und überhaupt und und und ob Sie das wütend machen könnte und immerhin sind Sie ja Du-weißt-schon-wer und ich stelle mich doch eh schon blöd genug an und bitte seien Sie nicht sauer!“

Das leicht genervte Fragezeichen verformte sich zu einem erstaunt geöffneten Mund, die Schatten von was mal Augenbrauen waren wanderten in die Himmelssphären, die Augen waren vor Verblüffung weit aufgerissen, bevor sie sich langsam wieder entspannten. Die Augenbrauenschatten fielen wieder herab, der Mund schloss sich, nur die Lippen kräuselten sich.

Und dann brach er in lauthalses Gelächter aus.

Hilflos betrachtete Hermione wie Voldemort, das schwarze wandelnde Leichentuch, sich vor Lachen nicht mehr halten konnte, wie seine Augen sich fast völlig geschlossen hatten und die erste Lachträne hervorkrabbelte, wie der Mund offenstand, die Lippen um ihn vibrierten, die eine Spinnenhand sich wie im Unglauben an seine kahle Stirne legte während die andere ihn stützte, als die Knie nachgaben und er auf das Sofa sank. Seine Stimme war schon hoch, wanderte nun noch höher, klang nun so hysterisch wie Hermione selbst, die sich langsam einige Schritte zurückzog, sich schon seit der großen Neuigkeit immer wieder gefühlt hatte. Sie hoffte doch stark, dass das bei ihm kein Normalzustand war – es war eine Sache, das Kind von Voldemort zu sein, aber wenn der dann auch noch dabei war, den Verstand zu verlieren, hätte ja auch ein Abenteuerjunkie wie Harry sich hastig in Sicherheit gebracht. Nun, hoffte sie für ihren Freund zumindest. Wenigstens musste er das wohl nie durchmachen.

Langsam, ganz, ganz langsam verlosch das Lachen, schrumpfte zu einem Kichern, das noch sachte auf den Lippen tanzte. Der Besitzer ebendieser lehnte sich gegen die Sofalehne und kicherte sich aus, während seine roten Augen auf ihr, Hermione, ruhten.

„Du denkst tatsächlich, es würde mich etwas scheren, wen du deinen Vater nennst und wen nicht?“

Er sprach spielerisch, leicht höhnisch, immer noch amüsiert.

„Ich...“ stammelte sie nur erneut, unfähig, mehr herauszubringen. Der Hohn stach sich in ihr Herz und sie spürte, wie sich ihre Kehle zuzog und der Frosch darin hinaufkrabbelte, um sie ihrer Sprache zu berauben und auf ihrer Tränendrüse zu stampfen.

„Wenn du jetzt auch noch anfängst zu flennen, dann lösch ich dir das Gedächtnis und lasse dich hier“, fauchte er, des Amüsements beraubt.

Beschämt sah sie zu Boden, mit brennenden Wangen, und bemühte sich, den Frosch mit ihren Stimmbändern zu erwürgen.

Er seufzte und rieb sich über die Stirn.

„Genau wegen so etwas hasse ich Kinder.“

Der Frosch, schon reichlich geschrumpfwürgt, behinderte sie nicht mehr so weit, sodass sie entgegnete, ein wenig eingeschnappt: „Ich bin kein Kind.“

Er verdrehte die Augen.

„Mir doch egal.“

Damit erhob er sich wieder, griff nach ihrem Koffer und bedeutete ihr, sich an demselben Arm festzuhalten, sodass sie apparieren konnten. Gerade wollte sie gehorchen, als ihr etwas einfiel, was sie, sich dumme Göre scheltend, ganz vergessen hatte.

„Moment – Crookshanks! Crookshanks, hierher mein Kleiner!“

Kaum hatte sie das gerufen brannten ihre Wangen schon wieder. Wäre es Winter könnte sie so wenigstens Heizkosten einsparen. Voldemort allerdings sah sie nur kurz erstaunt an. Dann schien er sich zu besinnen.

„Crookshanks ist mein Kater“, murmelte sie dennoch sicherheitshalber. Er reagierte nicht darauf.

Nach einigen quälend langen Sekunden schlüpfte Crookshanks schließlich hervor – er hatte sich unter einer Kommode versteckt. Sein Blick war misstrauisch und direkt auf den weißen Kahlschädel gerichtet, der neben seinem Frauchen stand.

Überraschend schnalzte Voldemort kurz mit der Zunge und streckte dem Tier die Hand hin. Es war Crookshanks anzusehen, dass er ihm nicht traute, doch er überwand sich und ließ sich, auf ein aufmunterndes Lächeln seines Frauchens hin, von ihm hochheben.

Voldemort platzierte ihn auf seiner Schulter, dann forderte er Hermione wieder still dazu auf, seinen Arm zu ergreifen. Sie tat es und als sie das widerwärtige Gefühl, durch einen Schlauch gepresst zu werden, verspürte, klammerte sie sich fester an ihn – ob wegen des allgemeinen Klammergefühls vom Apparieren oder ihrer Angst vermochte sie nicht zu sagen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Voldyboldy der Katerflüsterer - okay, in diesem Universum hat er eh sehr viele davon...

(Ich möchte mich entschuldigen, dass ich in Vor- und Nachrede hier klinge wie eine leere Luftmatratze - Prüfungsphase. >_<) Komplett anzeigen

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