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Die Vergangenheit holt dich immer ein

Alarm für Cobra 11
von

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KAPITEL 1

Seufzend sah Semir aus dem Fenster. Ben fragte sich schon den ganzen Morgen, was mit seinem Partner los war, doch dieser schien geistig nicht anwesend zu sein. Traurig betrachtete der Deutschtürke das Bild in seiner Hand, faltete es wieder zusammen und steckte es in sein Portmonee. „Was ist los“, fragte Ben und steuerte seinen Mercedes über die Autobahn. „Ach nichts“, sagte Semir. Ben schüttelte den Kopf und sagte: „Irgendwas ist mit dir. Schon seit zwei Stunden siehst du seufzend aus dem Fenster oder siehst auf das Bild in deiner Hand. Ist was mit Andrea? Oder mit Aida oder Emily?“ Semir schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe diese Nacht etwas aus meiner Vergangenheit geträumt. Nach langer Zeit habe ich wieder an jemanden gedacht, an den ich lange Zeit nicht mehr gedacht habe und jetzt frage ich mich, was aus ihm geworden ist“, erzählte er. Ben sah ihn mitfühlend an und sagte: „Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst?“ Semir nickte. Ben fuhr von der Autobahn ab und Semir sah wieder aus dem Fenster. „Halt mal hier an“, sagte er plötzlich und Ben hielt den Wagen an. Semir sprang aus dem Wagen und lief in Richtung Friedhof. Ben stieg ebenfalls aus, schloss den Wagen ab und folgte seinem Partner neugierig. Sicher ging Semir durch die Reihen von Gräbern und hielt vor einem an. Er kniete nieder, sah traurig auf den Stein und eine Träne kullerte seine Wange hinab. Neugierig stellte sich Ben hinter ihn und las geschockt die Inschrift, die auf den einfachen Stein zu lesen war:
 


 

Hier ruhen die Gebrüder

Martin Steiner *18.2.2002†3.7.2005

Nico Steiner *6.2. 2003 †3.7.2005

Oliver Steiner *1.1.2004 †3.7.2005
 

Ben stockte der Atem. Wie konnten diese drei Kinder so jung sterben? Und das an einem Tag. Traurig sah er seinen Partner an und fragte: „Semir, was ist los?“ Semir antwortete zuerst nicht, doch dann sagte er: „Es ist alles vor fünf Jahren passiert, aber es ist mir nicht erlaubt worden darüber zu reden. Alles unterliegt strengster Geheimhaltung. Aber ich kannte ihre Mutter und ihre Schwester lernte ich auch damals kennen. Die vier Armen.“ „Kannte? Dann ist sie wohl auch gestorben. Mit den drei? Was ist mit der Schwester?“; fragte Ben weiter. Semir schüttelte den Kopf: „Die Mutter lebt noch und ihre Tochter auch. Die Mutter sitzt soviel ich weiß hinter Gittern und das Mädchen, das weiß keiner, was mit ihr ist.“ „Tut mir Leid“, murmelte Ben. „Du wusstest nichts davon“, sagte er zu Ben, „Ich war früher mit Frau Steiner befreundet. Aber unsere Wege trennten sich.“ Er drehte sich zum Grab und murmelte: „Wieder ist ein Jahr vergangen. Ich wünschte, ich würde eure Schwester wiedersehen. Es gibt doch so viel zu erzählen. Ich weiß nicht, wie es ihr geht. Was sie so macht? Was damals passiert ist? Warum sie uns verlassen musste?“ „Wir müssen los Partner“, sagte Ben mitfühlend und legte seinem Partner die Hand auf die Schulter.
 

Der Friedhofsbesuch schien Semir gutgetan zu haben. Er saß nicht mehr so still im Wagen und seufzte die ganze Zeit. Er machte sich mit Ben über verschiedene Sachen lustig und regte sich über die anderen Autofahrer auf. Doch Ben erinnerte sich immer wieder wie sein Partner vor dem Grab kniete und trauerte. Von wem hatte er letzte Nacht geträumt? Von Frau Steiner oder von ihrer Tochter? Aber was ihn brennend interessierte, war das, was damals, vor fünf Jahren, geschehen ist. Mit Semir wollte er nicht drüber reden, weil er nicht daran schuld sein wollte, dass sein Partner wieder einmal so drauf war wie heute Morgen. Aber er war sich sicher, dass Semir mit der Wahrheit schon rausrücken würde. Früher oder Später.



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