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Licht in deinem Herzen

von

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Erste Begegnungen

Sie brauchten zwei Tage bis zum Anwesen der Chikas. Das alte Gebäude war sehr groß und besaß eine eigene heiße Quelle. Ein geschwungener Steinweg führte sie zum Haupteingang, der Garten des Anwesens war wunderschön und sehr gut gepflegt. Der Herr des Hauses schien Wert darauf zu legen, dass man nichts von den Bakterien sah, die das Land zerfraßen. Sakura bewunderte vor allem das Gewächshaus, in welches sie gerne einen Blick geworfen hätte. Vor dem Gebäude wurden sie von einer gesetzten, älteren Dame erwartet.

„Guten Tag verehrte Herrschaften, ich bin Teiko Yamada, die Haushälterin des Anwesens. Sie müssen die Konoha-Shinobi sein, die die Kamillen abholen“, begrüßte sie die drei, mit einem freundlichen Lächeln. Ihr Gesicht war eher rundlich und sie hatte kleine Lachfalten um Augen und Mund.

„Guten Tag. Ja, das sind wir. Das sind Naruto und Sakura, mein Name ist Yamato“, stellte sie Yamato mit einer leichten Verbeugung vor. Teiko führte sie ins Empfangszimmer und sagte: „Ihre Unterkunft für diese Nacht befindet sich gleich den Gang hinunter. Jeder von Ihnen hat sein eigenes Schlaf- und Badezimmer.“ Sie wies in die Richtung, in der sich der Gang befand. „Herr Chika ist im Moment noch beschäftigt, er wird sie nach dem Tee empfangen. Das Teehaus befindet sich gleich neben dem Teich draußen, bitte finden sie sich dort in drei Stunden ein. Sie können sich gerne im Haus und im Garten umsehen oder die heiße Quelle nutzen. Wenn sie Fragen haben, wenden Sie sich an mich. Ich werde ein wenig im Garten arbeiten“, sprach Teiko ihre gewohnten Worte zu etwaigen Besuchern. Ihre Stimme hatte dabei immer das richtige Maß an Bestimmtheit inne, war aber dennoch sanft und freundlich. Sie zog sich daraufhin zurück, um den Arbeiten in Haus und Garten nachzugehen.
 

Nachdem sie sich in ihren Zimmern eingerichtet hatten, gingen Yamato und Naruto zu der heißen Quelle, währenddessen wollte Sakura die Haushälterin fragen, ob sie das Gewächshaus sehen könnte. Im Garten hielt sie jedoch inne, weil sie laute Stimmen hörte.
 

„Aiko, du sollst das nicht tun! Wie oft muss ich es dir noch sagen?!“

Die Stimme gehörte wohl einem Mädchen und klang sehr ärgerlich.

„Wenn du erwischt wirst, werden sie dich bestrafen!“, bei diesen Worten schwang ein Hauch Angst mit. Sakura wollte nicht lauschen und machte kehrt. Sie würde sich das Gewächshaus einfach später ansehen und beschloss stattdessen in die Bibliothek zu gehen, an der sie vorbei gekommen war, als sie das Haus verließ. Doch das schlechte Gefühl, das sie beschlich, ließ sich auch nicht durch Bücher verdrängen.
 

Nach dem Tee, welcher sehr schweigsam verlief, führte sie Teiko in das Büro von Herrn Chika. Dieser saß an seinem Schreibtisch und wartete bereits auf sie. Naruto fragte sich kurz, ob es diese „Kage-Büros“ fertig zu kaufen gab, denn die Einrichtung erinnerte sehr an die im Büro von Hokage der Fünften. Takeru Chika war ein stattlicher Mann, groß und muskulös. Es ging eine Aura der Macht von ihm aus, doch seine Augen wirkten tot und matt. Es war, als wären sie mit einem Schleier bedeckt, der alles Licht verschluckte und nur noch Dunkelheit zuließ. Das alles sinnierte Yamato, während sie das Büro betraten. Er war sich sicher, dass diesem Mann niemals jemand widersprach.

„Guten Tag Herr Chika, wir sind Shinobi aus Konoha. Mein Name ist Yamato, das sind Naruto und Sakura. Wir sind hier um… “

„Ich weiß, weshalb sie hier sind. Die Kamillen wird Ihnen Teiko, bevor sie die Rückreise antreten, übergeben“, unterbrach Herr Chika Yamato ungerührt. Sturmgraue Augen sahen ihm kalt entgegen, der Mund zu einem schmalen Strich verzogen.

„Unterlassen Sie das Training während ihres Aufenthaltes! Das Anwenden von Ninjutsu, Taijutsu und Genjutsu ist auf meinem Anwesen strengstens untersagt!“, polterte er noch. Der Herr des Hauses blickte wieder auf die Schriftrolle die vor ihm lag und fuhr sich unwirsch durch das dunkle, graumelierte Haar. Das war wohl das Zeichen für sie gehen zu können. Yamato beeilte sich Naruto hinaus zu zerren, da dieser gerade zu einer passenden Antwort ansetzen wollte.
 

„Naruto, ich sagte dir doch du sollst dich zurückhalten! Reiß dich zusammen. Es ist nur ein Tag und dieser Mann ist nun mal sehr herrisch“, sagte Yamato als sie zusammen in ein Zimmer gegangen waren und Naruto anfing sich über den Hausherren zu echauffieren. „Er ist wirklich sehr unfreundlich, aber Yamato-taichou hat Recht, Naruto“, versuchte Sakura ihn zu beruhigen.
 

Naruto entschied, noch einmal zur heißen Quelle zu gehen, um sich zu beruhigen. Es war unfassbar, wie fürchterlich dieser alte Mann war. Er war gerade im Garten angekommen, als er ein kleines Mädchen sah, welches weinend an einem Baum saß. Sie hatte dunkles Haar und sah von fern so zerbrechlich aus, dass sich Naruto Sorgen machte. Er ging zu ihr und fragte vorsichtig: „Was ist denn los? Hat dir jemand wehgetan?“

Sie blickte ihn mit ihren roten, verquollenen Augen an und schüttelte langsam mit dem Kopf.

„Nun, also ich bin Naruto Uzumaki, möchtest du mir deinen Namen verraten?“, fragte er mit einem Lächeln.

„Aiko“, antwortete das Mädchen, den Blick nach unten Gerichtet, leise, während ihre Tränen langsam versiegten.

„Was ist denn passiert, dass du so weinen musst?“

Sie schniefte kurz und wischte sich mit der Hand die Tränen weg.

„Meine große… Schwester hat mit… mir geschimpft“, vom vielen Weinen und Schluchzen hatte sie Schluckauf bekommen, deshalb hatte Naruto Mühe ihren Worten zu folgen. Er dachte kurz nach. „Weshalb hat sie mit dir geschimpft?“

„Ich habe etwas gemacht, dass ich nicht machen darf. Aber darüber darf ich nicht sprechen, das ist ein Geheimnis!“, sagte sie, plötzlich ganz ernst.

„Wo ist denn deine Schwester?“

„Das weiß ich nicht.“

Naruto überlegte was er jetzt tun sollte, aber die Kleine schien nicht so, als würde sie ihm mehr erzählen wollen und sie weinte auch nicht mehr. Er dachte sich, dass es bestimmt so eine Familiengeschichte sein musste, ein Geheimnis

unter Schwestern. Vermutlich hatte

sie Süßigkeiten genascht, obwohl sie nicht durfte oder irgendetwas ähnlich Irrelevantes. Eigentlich hatte er auch keine große Lust sich um die Belange eines kleinen Mädchens zu kümmern, dass ihn nichts anging und offensichtlich nicht in ernsthafter Gefahr schwebte.

„Du solltest sie suchen und dich bei ihr entschuldigen, damit ihr euch wieder vertragt. Sie ist sicher nicht mehr sauer auf dich“, meinte Naruto zuversichtlich.

„Meinst du?“, sie sah ihn mit großen Augen an.

„Bestimmt!“, er schenkte ihr sein schönstes Siegerlächeln. Sie stand auf und ging hinein. Bevor sie jedoch im Haus verschwand, drehte sie sich noch einmal um und sagte leise: „Vielen Dank, Naruto!“ Dieser lächelte ihr zu, machte sich dann aber keine weiteren Gedanken über das Mädchen, sondern setzte seinen Weg zur heißen Quelle fort.
 

Währenddessen sah sich Yamato ein wenig im Haus um. Die Pracht, die davon ausging, war bezaubernd, auch wenn an einigen Stellen zu sehen war, dass jemand fehlte, der dem Haus die nötige Aufmerksamkeit schenkte. Er war gerade auf dem Weg in den Ostflügel des Hauses als: „Sie dürfen dort nicht hin, verehrter Herr“, sprach ihn ein älterer Mann mit leichter Verbeugung an. Um seine Augen zeichneten sich Lachfalten ab, die sich über die Jahre hinweg tief eingebrannt hatten. Seine gewittergrauen, aufmerksamen Augen musterten Yamato scharf, aber ohne echte Abneigung, nur seine Anweisungen geboten ihm diese Bestimmtheit. Yamato drehte sich um und entschuldigte sich, er habe nicht gewusst, dass er diesen Teil des Hauses nicht betreten durfte. Er erkundigte sich geschickt nach der Ursache des Verbotes und erhielt eine beunruhigende Antwort. Der Herr des Hauses würde niemanden in diesen Flügel lassen, da dort die Zimmer der verstorbenen Herrin waren. Er hatte ihren Tod bis heute nicht überwunden – eine Tatsache die gleichermaßen traurig und schrecklich war. „Denn seit ihrem Tod ist alles anders. Wir lachen nicht mehr, wir tanzen nicht mehr. Früher war dieses Heim eine stetige Quelle der Glückseligkeit, doch mittlerweile verlassen immer mehr Menschen die Gegend. Hinzu kommen diese Brände. Ich weiß nicht ob sie von denen je gehört haben… Das Feuer hat schon zu viele gefressen“, der Blick des Mannes, von Traurigkeit erfüllt, ging ins Leere, während er mit Yamato sprach. „Nur noch die, welche die alten Zeiten miterlebt haben, sind hier geblieben. Die, als der Herr noch lachen konnte. Die, als das Mädchen noch spielen durfte.“

„Welches Mädchen?“, hakte Yamato möglichst beiläufig nach.

„Die ältere Tochter, Hiko. Ein liebes Kind, kümmert sich rührend um ihre kleine Schwester und würde keiner Fliege was zu Leide tun“, es stahl sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des Mannes. Ein Zeugnis dafür, wie viel echte Zuneigung in seinen Worten lag. Die Gerüchte darüber, dass die Töchter kaltherzig sein sollen, waren also doch nur genau das – Gerüchte.

„Wann ist die Herrin denn verstorben?“, fragte Yamato interessiert, es beschäftigte nicht nur die Shinobi des eigenen Landes was passiert war. Auch Tsunade hatte ihm gegenüber den Gedanken geäußert, dass sich Takeru Chika sehr verändert hat, in den Jahren in denen sie, wie sie es ausgedrückt hatte, „verreist“ war. Doch der Mann reagierte auf Yamatos Frage abweisend.

„Vor fast genau 6 Jahren. Genaues über den Tod weiß ich aber nicht und wenn dürfte ich es nicht sagen. Ich habe vermutlich schon viel zu viel erzählt… Ich muss Sie nun wirklich bitten, sich wieder in den anderen Teil des Hauses zu begeben.“

Er wies Yamato den Vortritt, dieser entschuldigte sich noch einmal dafür gefragt zu haben und lobte anschließend, wie schön es im Haus sei.
 

Am nächsten Tag holten sie früh am Morgen die Kamillen von der Haushälterin ab, um möglichst bald wieder in Konoha zu sein. Man sah den zarten Blüten nicht an, dass sie eine vielleicht ganz besondere Wirkung haben könnten.

„Ich dachte sie würden leuchten!“, sagte Naruto empört.

„Sie haben geleuchtet, vor etwa sieben Tagen. Danach wurden sie geerntet. Sie sind verändert, aber leuchten können sie nur an wenigen Tagen im Jahr und nur in Hikari no Kuni“, erklärte Teiko ruhig. „Ich hoffe, Sie hatten alle einen angenehmen Aufenthalt. Eine gute Heimreise wünsche ich Ihnen! Geben Sie auf Banditen Acht, an den Grenzen entwischen sie uns immer wieder. Leider gibt es nicht mehr genug fähige Shinobi in diesem Land, als dass wir für Ihre Sicherheit garantieren könnten“, bei den letzten Worten war Teikos Stimme von tiefer Traurigkeit erfüllt.

„Machen Sie sich keine Sorgen, uns wird nichts passieren!“, sagte Yamato mit einer leichten Verbeugung. Sie verabschiedeten sich und traten dann die Reise zurück nach Konohagakure an.



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