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All His Sons

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Geschichte spielt zwei Jahre nach dem ersten Kapitel, Finarfin ist hier also ungefähr elf Jahre alt.
Nelyo (also Maedhros) ist noch ein Baby und entspricht einem menschlichen Säugling von etwa zehn bis zwölf Monaten. Zwar hat Tolkien einmal in einer seiner vielen Schriften vermerkt, dass Elben außerordentlich schnell das Laufen und Sprechen erlernen, aber aufgrund der Tatsache, dass sie nur sehr langsam altern und wachsen, passt das einfach nicht so recht zu meinem persönlichen Headcanon, weshalb ich mir da ein paar Freiheiten erlaubt habe.

Man weiß, dass Earwen mehrere Brüder hat, ihre Anzahl, ihr Alter und ihre Namen sind jedoch nicht bekannt, weshalb ich mir meine eigene Version von ihnen ausgedacht habe. :)

Zur Lage von Alqualonde:
Die Stadt liegt nordöstlich von Tirion an der Küste, und nicht genau im Osten, darum fällt das Licht der Bäume, das durch die Schlucht hindurchdringt, nicht direkt darauf, sondern weiter südlich auf die Bucht von Eldamar.

Zu den Namen:

Finarfin = Arafinwe (Quenya-Vatername) = Ingalaure (Quenya-Muttername) = Ingo (Kurzform/Koseform seines Mutternamen)
Maedhros = Nelyafinwe (Quenya-Vatername) = Nelyo (Kurzform/Koseform seines Vaternamen)

Desweiteren:
Valacirca, Menelmarca = zwei der bedeutendsten Sternbilder der Elben
Avallóne = der große Hafen der Elben auf Tol Eressea


Sollte ich etwas vergessen haben oder sollte etwas nicht ganz klar sein, einfach fragen. :) Komplett anzeigen

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Elf

„-laure? ... Ingalaure, langweile ich dich?“

Der Junge, der eben noch verträumt aus dem Fenster gesehen hatte, zuckte zusammen und hob den Kopf. Einen Moment lang blinzelte er seinen älteren Bruder erschrocken an.

Es war still im Raum geworden, ohne dass Arafinwe es gemerkt hatte, und die Blicke seiner Mitschüler lagen alle auf ihm. Doch nicht sie waren es, die ihn einschüchterten, sondern die unbewegte Miene Feanáros, der ihn aus grauen Augen musterte. Schnell schlug der Junge die Augen nieder und verbarg sein Gesicht hinter einem Vorhang aus blonden Locken, damit sein Bruder seine vor Verlegenheit brennenden Wangen nicht sehen konnte.

„Nein, Feanáro“, erwiderte er leise. „Bitte verzeih meine Unaufmerksamkeit.“

Sein Bruder sagte nichts, aber Arafinwe spürte seinen Blick beinahe körperlich auf sich ruhen, bevor Feanáro sich schließlich abwandte, um mit seinen Erklärungen fortzufahren. Erleichtert strich der Junge sich eine Strähne hinters Ohr und widmete sich wieder dem Pergament vor sich – doch das Gefühl, seinen Bruder enttäuscht zu haben, blieb, und auch die Schamesröte wollte für den Rest der Unterrichtsstunde nicht aus seinen Wangen weichen.
 

Als Feanáro den Unterricht schließlich für beendet erklärte, gab der Junge ein erleichtertes Aufseufzen von sich. Während die anderen Schüler ihre Pergamentrollen und Schreibutensilien ordentlich zusammenpackten, stopfte Arafinwe sein Schreibzeug nur eilig in seine Tasche und flüchtete förmlich aus dem Raum. Er schlängelte sich auf den langen Fluren geschickt zwischen den Dienern hindurch, während er sich zielstrebig auf den Haupteingang zubewegte, und stürmte schließlich durch das große Portal und hatte den Palast des Königs von Alqualonde bald hinter sich gelassen. Seine nackten Füße trommelten auf dem mit Steinplatten ausgelegten Weg, als er zum Strand hinunterrannte, und seine Haare flatterten im Wind, der die Dünen hinaufwehte.

Schon aus der Ferne konnte er das Lachen der Kinder hören, die seit dem Vormittag am Wasser spielten, während Arafinwe an Feanáros Unterricht hatte teilnehmen müssen. Sein Bruder hatte darauf bestanden, dass der Junge zusammen mit den anderen Schülern lernte, damit er ihm nach ihrer Rückkehr nach Tirion nicht alles noch einmal erklären musste.

Arafinwe hasste den Unterricht, und das nicht nur, weil die anderen Jungen alle viel älter waren, als er, und er sich zwischen ihnen ganz allein vorkam. Es lag auch daran, dass Feanáro von ihm ebenso viel Konzentration und Aufmerksamkeit verlangte, wie von seinen restlichen Schülern, und das, obwohl Arafinwe kaum das Alter erreicht hatte, in dem die Kinder der Noldor für gewöhnlich das Lesen und Schreiben erlernten. Doch seit dem Tag, an dem Feanáro von seiner langen Reise zurückgekehrt war, hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, seinen jüngeren Brüdern – und besonders Arafinwe – all sein Wissen zu vermitteln, als wollte er damit seine jahrelange Abwesenheit wieder gutmachen. Dieser selbstgestellten Aufgabe war er bisher mit viel Enthusiasmus nachgekommen, aber im Gegenzug erwartete er auch Disziplin und Lernwillen von seinen Halbbrüdern. Doch obwohl Arafinwe hart arbeitete und sich stets die größte Mühe gab, Feanáros Aufgaben zu dessen Zufriedenheit zu erledigen, hatte er keine Freude am Unterricht, denn egal, wie sehr er sich auch anstrengte – er hatte immer das Gefühl, nicht gut genug für seinen Bruder zu sein, und das frustrierte und entmutigte den Jungen sehr.

Umso mehr hatte er sich auf diesen Ausflug gefreut. König Olwe hatte den Prinzen und seine Familie nach Alqualonde eingeladen und Feanáro hatte aus Höflichkeit seine Halbbrüder gefragt, ob sie ihn ans Meer begleiten wollten. Nolofinwe hatte ebenso höflich abgelehnt – die Stimmung zwischen Feanáro und ihm war bisweilen noch immer etwas frostig – aber Arafinwe hatte gar nicht erst nachdenken müssen. Er war noch nie am Meer gewesen und hatte es kaum erwarten können, endlich einmal die endlose Fläche von Wasser zu sehen, hinter der in weiter, weiter Ferne noch andere, wildere Länder lagen, von denen sein Vater manchmal erzählte.

Die Einladung des Königs kam nicht von ungefähr – er wollte mit Feanáro als Finwes Vertreter und einflussreichstem Elbenschmied von Tirion ein neues Handelsabkommen zwischen Noldor und Teleri besprechen. Die Teleri lieferten seit jeher den Schmieden der Noldor wunderschöne, schillernde Perlen, die sie aus dem Meer geholt hatten, und erhielten dafür im Gegenzug Holz zum Bau ihrer weißen Schiffe und verschiedene Metalle, aus denen sie Dinge des täglichen Bedarfs anfertigten. Das Abkommen sollte nun erweitert werden und in Zukunft eine ganze Reihe anderer Rohstoffe beinhalten, deren genaue Art und Quantität der König und der Prinz während Feanáros Aufenthalt in Alqualonde festlegen wollten.

Als Dank für die Gastfreundschaft unterrichtete Feanáro zwei Stunden täglich die jungen Adligen der Teleri – sowie einen eher widerwilligen Arafinwe – im Lesen und Schreiben der Tengwar, die sich in den letzten Jahren wachsender Popularität erfreuten und sich allmählich in ganz Eldamar als primäres Schriftsystem durchsetzten.

Für den Jungen war es eine gute Übung, war seine Handschrift doch noch immer unsauber und schief. Doch anstatt stundenlang über seinen Aufgaben zu sitzen, hätte er viel lieber mit Olwes Söhnen am Strand gespielt. Die beiden silberhaarigen Jungen, die nur wenig jünger waren, als er, waren in den letzten Tagen zu seinen Lieblingsspielkameraden geworden. Sie hatten ihm das Tauchen beigebracht und waren sogar einmal auf einem Boot ein Stück mit ihm auf die Bucht hinausgefahren, um nach Perlen zu tauchen. Auch Arafinwe hatte ein paar gefunden, und die größte und schönste hatte er für Nelyo aufgehoben.

Sein Neffe – eine unpassende Bezeichnung für den kleinen Jungen, fand Arafinwe, war Nelyo doch fast wie ein jüngerer Bruder für ihn – war mittlerweile zwei Jahre alt und groß genug, um nicht mehr alles, was er in seine Hände bekam, in den Mund zu stecken. Arafinwe war völlig vernarrt in ihn, und wann immer er in Tirion gerade keinen prinzlichen Pflichten nachkommen musste, konnte man ihn für gewöhnlich in Feanáros Haus antreffen, wo er mit dem Baby spielte. Noch war Nelyo klein genug, dass Arafinwe ihn hochnehmen und herumtragen konnte, doch er wuchs schnell, und oft hatte der Junge alle Mühe, ihn wieder einzufangen, wenn sie draußen im Garten waren und er auf seinen kurzen Beinen vor ihm wegrannte, um alles Neue und Unbekannte in seine kleinen Hände zu nehmen.

Nerdanel, die es anfangs kaum gewagt hatte, ihren Sohn aus den Augen zu lassen, lobte den Jungen oft für seinen vernünftigen und verantwortungsvollen Umgang mit dem Baby und vertraute ihm schließlich sogar weit genug, dass sie Nelyo bei Arafinwes Besuchen in seine Obhut gab, damit sie sich ihren eigenen Beschäftigungen zuwenden konnte.

Feanáro war seit der Geburt seines Sohnes zwar kaum weniger beschäftigt, als zuvor, doch wann immer er aus der Schmiede nach Hause kam, war er für gewöhnlich wie ausgewechselt. Seine Augen leuchteten auf, wenn er Nelyo erblickte, und er nahm ihn lachend auf die Arme und bedeckte sein kleines Gesicht und das kupferrote Haar mit Küssen. Oft nahm er ihn dann für den Rest des Abends auf den Schoß, während er mit Nerdanel und Arafinwe – und manchmal auch Nolofinwe oder, noch seltener, dem König – speiste, und störte sich nicht daran, wenn Nelyo ihm das Essen stibitzte oder auf seinen Ärmel kleckerte. Hin und wieder brachte er sogar neues Spielzeug mit, das er für seinen Sohn geschmiedet oder geschnitzt hatte, und mit dem Arafinwe und Nelyo dann am nächsten Tag spielten.

Feanáros Liebe und Hingabe für seinen Sohn wärmte Arafinwe das Herz, doch sie versetzte ihm auch jedes Mal einen kleinen Stich, denn seinen Halbbrüdern brachte Feanáro nicht mal ansatzweise die gleiche Zuneigung nicht entgegen – nicht einmal Arafinwe, den er mehrmals in der Woche unterrichtete und der so oft auf Nelyo aufpasste.

Und nicht selten fragte sich der Junge, wenn er am Abend wieder in seinem Bett im Königspalast lag, ob Feanáro ihn jemals wirklich als Teil seiner Familie akzeptieren würde.
 

Ai, Arafinwe!“, rief Nerdanel und winkte ihm zu, als sie den Jungen näherkommen sah.

Sie saß am Fuß einer Düne am Strand, ein dünnes Tuch um die Schultern gewickelt, da die Brise, die an diesem Tag vom Meer herüberwehte, recht frisch war. Im Arm hielt sie Nelyo, der friedlich an ihrer Brust schlummerte, und neben ihr saß eine junge Frau, die den Söhnen des Königs und deren Spielgefährten beim Planschen im kniehohen Wasser zusah. Als Arafinwe die beiden Frauen fast erreicht hatte, sah sie auf und schenkte ihm ein Lächeln. Ihre Züge waren feingeschnitten und ihr langes, gewelltes Haar glänzte silbrig im Licht der Sterne. Sie war von großer Schönheit und Arafinwe merkte gar nicht, dass er sie aus offenem Mund anstarrte, bis Nerdanel zu sprechen begann.

„Arafinwe, das ist Earwen, Olwes Tochter. Sie war in den letzten Wochen zu Besuch bei Verwandten ihrer Mutter und ist erst heute Morgen nach Alqualonde zurückgekehrt.“

Hastig nahm der Junge seine Umhängetasche auf den Arm und verbeugte sich tief vor der jungen Elbenfrau.

„Es freut mich, eure Bekanntschaft zu machen, Herrin“, sagte er mit roten Wangen und warf Earwen einen vorsichtigen Blick zu, während er sich wieder aufrichtete.

Doch sie lächelte nur und nickte ihm zu.

„Die Freude ist ganz meinerseits“, erwiderte sie mit einer überraschend tiefen, aber nicht unangenehmen Stimme. Mit einer Handbewegung bedeutet sie ihm, sich zu ihnen zu setzen, und der Junge kam der Aufforderung nach.

Seine nackten Zehen gruben sich in den feinen Sand und er schämte sich einen Moment lang dafür, keine Schuhe angezogen zu haben, wie es sich für einen Prinzen der Noldor geziemt hätte. Doch dies war nicht Tirion mit seinen geraden, weißen Straßen und seiner steifen Förmlichkeit, und anders als Arafinwes Mutter oder Nolofinwe kümmerte es Feanáro nicht besonders, wie er herumlief, solange er nur Kleidung am Körper trug und nicht fror.

„Festkleidung tragen wir am Hof schon oft genug“, hatte sein Halbbruder einmal gesagt und ihm ein seltenes Lächeln geschenkt. „Aber im Alltag ist sie einfach furchtbar unpraktisch.“

Der Junge überlegte gerade, ob er sich nicht doch besser so hinsetzen sollte, dass die beiden Frauen seine schmutzigen Füße nicht sehen konnten, als er feststellte, dass Earwen ebenfalls barfuß war. Sie bemerkte seinen überraschten Blick und schenkte ihm ein Lächeln, als hätte sie ihm ein Geheimnis verraten, das nur ihnen beiden bekannt war.

Sofort entspannte er sich wieder ein wenig und lächelte zurück.

„Wie gefällt dir Alqualonde, Arafinwe?“, fragte sie dann.

„Gut“, entgegnete er, ohne lange nachdenken zu müssen. „Am Anfang fand ich es sehr dunkel, weil das Licht der Bäume nicht so weit reicht, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und mag die Dämmerung sehr gerne. Zuhause kann ich die Sterne nicht so klar sehen, wie hier.“

„Draußen auf dem Meer sieht man sie noch besser“, meinte sie und ließ den Blick über die Wellen schweifen. „Sie sind wie schillernde Perlen auf schwarzem Samt.“

Dann sah sie wieder Arafinwe an. „Warst du schon einmal mit dem Schiff draußen auf der hohen See?“

„Nein.“ Er schüttelte bedauernd den Kopf.

Möchtest du denn einmal mit dem Schiff hinausfahren?“ Ihre dunklen, meerblauen Augen funkelten beinahe spitzbübisch.

Der Junge sah unsicher zu Nerdanel hinüber, die ihm jedoch nur ein Lächeln schenkte und kurz nickte.

„Sehr gerne“, erwiderte er dann.

„Es wird dir sicher gefallen“, meinte Earwen. „Wir können morgen zusammen für ein paar Stunden auf die See hinausfahren. Unsere Familie besitzt mehrere kleine Segelboote, die auch für das offene Meer tauglich sind.“

Arafinwe nickte voller Vorfreude und Earwen gab ein Lachen von sich – ein warmer, angenehmer Klang.

„Nerdanel?“, fragte sie dann. „Wollt Ihr uns nicht begleiten?“

Doch Nerdanel winkte nur ab. „Ich habe genug Erfahrungen mit der hohen See gemacht um zu wissen, dass ich nicht für einen solchen Ausflug geeignet bin“, entgegnete sie und zwinkerte Arafinwe dann zu. „Ich hoffe, du bist seefest.“

„Wenn Osse uns wohlgesonnen ist, wird das Meer so ruhig sein, dass wir den Wellengang nicht einmal bemerken“, beruhigte Earwen den Jungen jedoch, der bei Nerdanels Äußerung eine besorgte Miene gemacht hatte.

„Dann hoffe ich, dass er sich morgen zurückhält“, meinte Nerdanel.

Sie wollte noch etwas hinzufügen, als Nelyo sich auf einmal zu regen begann und verschlafen seine Augen öffnete. Er hatte das Gesicht Earwen zugewandt und sah sie neugierig an. Ihr silbernes Haar schien ihn besonders zu faszinieren, und er streckte die Hand aus, um danach zu greifen. Doch Nerdanel drehte sich ein Stück zur Seite, bevor Nelyo an Earwens Haaren ziehen konnte, und der kleine Junge gab einen Protestlaut von sich und begann zu weinen.

„Shh, mein Schatz, beruhige dich“, sagte Nerdanel und strich ihm über den Kopf. Dann drehte sie ihn so herum, dass Arafinwe in sein Blickfeld kam. „Sieh mal, dein Onkel ist auch hier!“

Als er ihn erblickte, stellte Nelyo sein Weinen sofort wieder ein und streckte die Arme nach Arafinwe aus, der ihn Nerdanel abnahm und auf seinen Schoß setzte. Fröhlich vor sich hin brabbelnd griff Nelyo nach den blonden Locken des Jungen und nahm sie in den Mund, um darauf zu kauen. Doch Arafinwe, der diese Behandlung gewohnt war, ließ ihn gewähren.

Earwen konnte sich nur schwer ein Lachen verkneifen, als sie seinen ergebenen Gesichtsausdruck sah, doch sie behielt ihre Gedanken für sich, wofür Arafinwe ihr auf gewisse Weise dankbar war.

Für einen Moment sprach keiner von ihnen ein Wort, nur Nelyo plapperte hin und wieder in unverständlichem Kauderwelsch vor sich hin.

Dann fragte Earwen: „Hat er schon sein erstes Wort gesagt?“

Nerdanel sah ihren Sohn an, der sich an Arafinwes Brust kuschelte und sich mittlerweile dem Kragen seiner Tunika gewidmet hat, um ihn mit seinen kleinen, spitzen Zähnchen zu durchbohren.

„Noch nicht“, meinte sie. „Er lässt sich Zeit. Aber es müsste jeden Tag soweit sein. Er ist in den letzten Wochen immer gesprächiger geworden, und Feanáro kann es kaum erwarten, ihm seine ersten Sätze beizubringen.“

‚Ich wette, er kann es auch kaum erwarten, ihm Lesen und Schreiben beizubringen’, dachte Arafinwe bitter und vergrub das Gesicht in Nelyos Haar. Erst, als das Schweigen sich dehnte und er die überraschten Mienen der beiden Frauen sah, bemerkte er, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte.

„Arafinwe“, begann Nerdanel zögernd.

„Tut mir leid“, sagte er schnell und wich ihrem Blick aus. „Ich habe es nicht so gemeint...“

„Du weißt, dass du jederzeit mit uns reden kannst“, entgegnete sie sanft, als würde sie ahnen, was ihn bedrückte.

Doch der Junge wagte es nicht, ihr sein Herz auszuschütten, erst recht nicht in Anwesenheit von Earwen.

Die junge Frau schien sein Zögern richtig zu deuten, denn sie erhob sich plötzlich und verabschiedete sich von Nerdanel und ihm.

„Bis morgen, Arafinwe“, sagte sie und lächelte ihm zu. „Wenn du bereit bist für unseren Ausflug, wende dich einfach an meine Brüder. Sie werden Bescheid wissen.“

Dann ging sie leichtfüßig über den Strand davon.

Erst, als sie schon längst außer Hörweite war, wandte Nerdanel sich wieder an den Jungen.

„Was bekümmert dich?“, fragte sie leise. „Ist es wegen des Unterrichts? Bereitet er dir denn so wenig Freude?“

Der Junge wäre am liebsten im Boden versunken, doch er nahm all seinen Mut zusammen und hob den Blick, um Nerdanel anzusehen.

„Ich mag Feanáros Unterricht sehr“, erwiderte er, was keine direkte Lüge war, auch wenn es mehr sein Halbbruder selbst war, nach dessen Nähe und Anerkennung er sich sehnte, und weniger das Wissen, das er ihm zu vermitteln versuchte.

„Doch als wir hierher kamen, hatte ich gedacht...“ Er sprach nicht weiter, sondern seufzte nur und sah zu den am Strand spielenden Kindern hinüber.

„Ah“, machte Nerdanel nur und Verstehen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Ihre Miene wurde weicher und sie nickte.

„Ich werde mit ihm reden, Arafinwe“, sagte sie dann. „Mach dir keine Sorgen. Er wird es verstehen.“

Der Junge nickte ihr dankbar zu, doch er fragte sich, ob Feanáro es tatsächlich verstehen würde, oder ob er ihn wieder mit diesem stummen Vorwurf in den Augen ansehen würde.

Er wird denken, dass ich keinen Lernwillen habe, und dann wird er mich nicht mehr unterrichten wollen, dachte Arafinwe und schlang unbewusst die Arme fester um Nelyo. Er wird Nolofinwe und mich noch mehr ablehnen, als vorher, und es wird ganz allein meine Schuld sein.

Und plötzlich fühlte er sich sehr selbstsüchtig und sehr, sehr unglücklich.
 

Feanáro blieb erstaunlich ruhig und schien nicht sonderlich überrascht, als Nerdanel ihm am Abend erzählte, dass Arafinwe während ihres weiteren Aufenthaltes in Alqualonde von nun an seinen eigenen Beschäftigungen nachgehen wollte.

„Wenn das dein Wunsch ist“, war alles, was er sagte, bevor er sich abwandte und sich wieder dem Berg von Schriftrollen widmete, die er von den Kaufleuten der Teleri erhalten hatte und bis zu ihrer Rückkehr nach Tirion durchgehen musste. Für ihn schien das Thema damit erledigt zu sein.

Doch der Junge fühlte sich noch immer unwohl, und nach dem Abendessen, als Nerdanel einen satten und schläfrigen Nelyo ins Bett brachte, trat er zögernd in Feanáros Arbeitszimmer.

Sein Halbbruder bemerkte ihn nicht sofort, doch als Arafinwe sich leise räusperte, sah er schließlich auf. Die Anspannung des Jungen schien ihm nicht zu entgehen, und er legte seine Schreibfeder beiseite und sah ihn aufmerksam an.

„Was gibt es?“

Arafinwe druckste einen Moment lang herum, doch da er aus Erfahrung wusste, dass der andere es nicht mochte, wenn man lange um den heißen Brei herumredete, gab er sich schließlich einen Ruck und fragte: „Bist du auch wirklich nicht verärgert?“

Feanáro schien für einen Augenblick verwirrt und hob eine Augenbraue, um dem Jungen zu verstehen zu geben, dass er genauer erklären sollte, wovon er sprach.

„Weil ich nicht am Unterricht teilnehmen will“, sprudelte es plötzlich aus Arafinwe heraus. „Ich verspreche, ich werde in Tirion wieder fleißig sein und viel lernen, darum sei bitte nicht böse mit mir! Ich will nicht, dass du denkst, dass ich faul bin oder dich als Lehrer ablehne, denn das stimmt nicht, das verspreche ich, und ich werde mich bessern, wenn wir wieder zu Hause sind...“

Und dann verstummte er, bevor ihm noch mehr gedankenlose Äußerungen über die Lippen kommen konnten, hatte er doch gewiss schon genug Schaden angerichtet.

Das Schweigen, das auf seine Worte folgte, schien eine Ewigkeit anzudauern, während sein Bruder ihn nachdenklich ansah, doch dann stand Feanáro plötzlich auf und tat etwas, was er noch nie zuvor getan hatte – er trat zu dem Jungen hin und ging vor ihm in die Hocke, um ihn in die Arme zu schließen.

Arafinwe war für einen Moment stocksteif und sein Herz klopfte ganz schnell, so überraschend kam diese Geste, war er seinem Bruder doch noch nie zuvor so nah gewesen. Doch dann entspannte er sich und legte den Kopf an Feanáros Schulter, während Tränen in seinen Augenwinkeln zu brennen begannen.

„Glaubst du wirklich, dass ich so über dich denke, Ingo?“, sagte der ältere leise und fuhr mit den Fingern sanft durch Arafinwes Haare. „Du bist ein lieber und verantwortungsvoller Junge, und klüger als die meisten anderen Kinder in deinem Alter, die ich kenne. Du denkst immer zuerst an das Wohl der anderen und du bist öfter für mich, Nerdanel und Nelyo da, als wir es vermutlich verdient haben. Du bist nicht faul, Ingo, sondern fleißig und aufmerksam – so aufmerksam, dass ich manchmal vergesse, dass du noch ein Junge bist, der auch hin und wieder seinen Spaß haben will. Und ihn auch haben sollte, denn die Welt ist groß und es gibt viel darin zu entdecken.“

Er schob Arafinwe wieder ein Stück von sich und lächelte ihm zu, während er mit dem Daumen eine Träne wegwischte, die dem Jungen über die Wange gekullert war.

„Ich mache immer wieder den Fehler, mich selbst in dir zu sehen, anstatt zu erkennen, dass du deine eigenen, gänzlich anderen Interessen hast. Aber ich bin dein Bruder, nicht dein Vater, und du bist kein kleines Kind mehr, ich kann dir nicht vorschreiben, was du zu tun hast.“

„Aber... Nolofinwe“, murmelte der Junge. „Mit ihm sprichst du auch kaum noch ein Wort, seitdem er nicht mehr zum Unterricht kommt...“

„Dein Bruder ist ein anderer Fall“, erwiderte Feanáro und seufzte leise. „Was zwischen ihm und mir ist, hat andere Ursachen, die dich nicht betreffen. Doch nur, weil er und ich unsere Differenzen haben, bedeutet das nicht, dass ich dich darum weniger mag. Bitte glaub mir, Ingalaure.“

Der Junge wischte sich mit der Hand über die Augen, dann nickte er mit einem Lächeln.

„Ich glaube dir, Feanáro.“

Sein Bruder erwiderte das Lächeln, dann neigte er sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich wieder aufrichtete und an seinen Schreibtisch zurückkehrte.

„Nerdanel hat mir erzählt, dass du morgen mit Olwes Tochter aufs Meer hinausfahren willst“, sagte er dann.

Arafinwe nickte eifrig. „Sie wollte mir den Sternenhimmel draußen über der Bucht zeigen. Und vielleicht können wir vom Schiff aus sogar den großen Turm von Avallóne sehen!“

„Vielleicht“, meinte Feanáro und lächelte. Dann dachte er einen Moment lang nach. „Deine Mutter wäre vermutlich entsetzt, wenn sie wüsste, dass ich dich auf das offene Meer hinausfahren lasse. Aber ich weiß, dass du vorsichtig sein und auf dich aufpassen wirst... oder, Ingo?“

Der Junge nickte erneut und das schien seinem Bruder zu genügen.

„Dann wünsche ich dir viel Spaß auf deiner Expedition“, sagte er dann. „Du solltest schlafen gehen und dich gut ausruhen.“

„Das werde ich. – Danke, Feanáro.“

Der andere machte nur eine unbestimmte Handbewegung, doch Arafinwe entging sein Lächeln nicht.

„Schlaf gut, Ingo.“

Der Junge verbeugte sich kurz, dann drehte er sich um und ging in sein Zimmer, unbeschwert und froh, wie schon seit langem nicht mehr.
 

Earwen hielt ihr Versprechen, und als Arafinwe am nächsten Vormittag Olwes Söhne nach dem geplanten Segelausflug fragte, nickten die Zwillinge mit wissendem Grinsen und griffen nach seinen Händen, um mit ihm zum Hafen zu gehen. Yualon und Yucalon – der Junge hatte immer noch Schwierigkeiten damit, die beiden auseinanderzuhalten – steuerten auf einen kleinen Einmaster zu, der wie alle Schiffe der Teleri weiß angestrichen war und dessen Bug im geschnitzten Hals eines Schwanes endete.

Es waren Dutzende von Schiffen im Hafen, die sacht auf den Wellen schaukelten, die durch den großen Torbogen aus dem offenen Meer in das Hafenbecken schwappten. Zahlreiche Lampen brannten auf den Kaimauern und in ihrem Licht glitzerten die unzähligen Perlen und Juwelen, die die weißen Schiffe zierten.

Earwen war bereits am Schiff und gerade damit beschäftigt, eines der Segel mit einem Seil den schlanken Mast hinaufzuziehen, als Arafinwe mit ihren Brüdern eintraf. Der Junge war ein wenig überrascht, niemanden sonst weiter zu sehen.

„Fahren wir ganz allein?“, fragte er Earwen, nachdem sich sich gegrüßt hatten.

Sie lachte auf.

„Die Teleri lernen früh das Segeln“, erwiderte sie dann. „Wir wissen, was wir tun, und du wirst sicher mit uns sein, das verspreche ich dir. – Vertrau mir.“

Und obwohl Arafinwe immer noch Schwierigkeiten damit hatte sich vorzustellen, wie eine junge Frau und zwei kleine Jungen allein ein Schiff steuern wollten, vertraute er ihr, ohne auch nur einen Moment lang zu zögern.

Er nahm Earwens ausgestreckte Hand, als er an Bord kletterte, und setzte sich auf eine Bank im hinteren Drittel des Bootes. Doch zuerst mussten sie das Schiff aus dem Hafen herauslenken, und dafür reichte ihm Earwen ein langes Ruder, bevor sie sich neben ihn setzte und ihrerseits ein Ruder ergriff und auf ihrer Seite des Schiffes ins Wasser tauchte.

„Kannst du mir helfen, das Schiff aus dem Hafen zu steuern?“, fragte sie und lächelte ihm zu. „Du bist kräftiger als die beiden“, fügte sie mit einem Nicken in Richtung ihrer kleinen Brüder hinzu, die sich hinter dem Bug zusammengekauert hatten und sich angeregt unterhielten.

Arafinwe kam der Bitte nach und gemeinsam ruderten sie das Boot aus dem Hafen hinaus aufs Meer. Dabei kam der Junge schnell ins Schwitzen, denn das kleine Schiff anzutreiben war anstrengender, als er gedacht hatte. Doch Earwen neben ihm ruderte in mühelosen, gleichmäßigen Zügen und er konnte sehen, wie sich an ihren blassen Armen die Muskeln spannten. Es war offensichtlich, dass sie dies nicht zum ersten Mal tat, und Arafinwe war beeindruckt von ihrer Stärke.

Bald waren sie unter dem felsigen Torbogen, der den Eingang des Hafens markierte, hindurchgerudert, und eine gute halbe Meile dahinter bedeutete Earwen ihm schließlich, mit dem Rudern aufzuhören, und erhob sich, um die Segel zu entrollen. Ihre Brüder halfen ihr dabei, sie zu befestigen, und wenig später begannen sie sich mit Wind zu füllen und sie nahmen wieder an Fahrt auf.

Arafinwe gesellte sich zu den beiden Jungen vorne im Bug, während Earwen die Pinne hielt, um das Boot zu steuern.

Es herrschte nur mäßiger Wellengang und bald flog das kleine Schiff geradezu über die See. Arafinwe schloss für einen Moment die Augen und genoss die salzige Luft, die an seinen Haaren und seiner Tunika zerrte. Er hatte sich noch nie so lebendig gefühlt, und der Wind auf seinem Gesicht und der Anblick des endlosen Meeres vor ihnen erfüllte ihn mit einer unbändigen Freude.

Erst als sie bereits mehrere Meilen zurückgelegt hatten, wurde das Boot wieder langsamer und Arafinwe sah, dass Earwen die Segel gerefft hatte, so dass sie nun antriebslos auf den Wellen schaukelten.

Die Zwillinge sprangen sofort auf und zogen ihre Sachen aus, um über die Bordwand zu klettern und sich ins Meer fallen zu lassen.

„Schwimmt nicht zu weit!“, rief Earwen ihnen nach. „Sonst findet ihr nicht mehr zurück!“

Arafinwe stützte sich auf die Bordwand und sah den Jungen zu, wie sie anmutig durch das Wasser glitten, als hätte sie ihr ganzes Leben darin verbracht.

Earwen setzte sich zu ihm.

„Möchtest du auch schwimmen?“, fragte sie ihn.

Er überlegte einen Moment, doch dann schüttelte er den Kopf.

„Ich mag das Meer, aber es macht mir Angst, keinen Boden unter den Füßen zu haben.“ Er zögerte. „Ein andermal vielleicht.“

„Ganz wie du willst“, meinte sie nur und dann schwiegen sie wieder für eine Weile.

„Was ist mit Euch, Herrin? Wollt Ihr nicht schwimmen gehen?“, fragte Arafinwe dann.

„Du kannst Earwen zu mir sagen“, sagte sie und schenkte ihm ein Lächeln. Dann sah sie wieder zu ihren Brüdern hinüber, die sich johlend gegenseitig Wasser ins Gesicht spritzten. „Und was deine Frage angeht, bin ich mir nicht sicher, ob es sich vor den Augen eines jungen Mannes wie dir geziemen würde.“

„Oh.“ Daran hatte Arafinwe gar nicht gedacht. Sofort spürte er, wie seine Wangen heiß wurden. „Verzeih mir, ich wollte nicht...“

„Schon vergessen“, winkte sie nur ab und lachte erneut ihr tiefes Lachen, an dem der Junge von Mal zu Mal mehr Gefallen fand.

Dann forderte sie ihn mit einer Handbewegung auf, sich umzudrehen und in die Richtung zu sehen, aus der sie gekommen waren. Arafinwe machte große Augen, als er die gigantische Bergkette der Pelóri erblickte, die sich wie ein schwarzer Wall vom Sternenhimmel abhob. Weiter auf der linken Seite sah er den Calacirya, den Pass zwischen den Bergen, in dem auch Tirion lag, und von dem aus Laurelins Licht wie eine goldene Messerklinge die Dunkelheit durchschnitt und weit auf das Meer hinausreichte.

Wenn er sich anstrengte, konnte er weit, weit entfernt am Fuße der Berge den hohen Turm von Olwes Palast und den Hafen der Teleri sehen, dessen Lichter sich schwach auf den Wellen spiegelten.

Und als er schließlich zum Himmel hinaufsah...

Earwens Beschreibung hätte kaum treffender sein können; noch nie hatte er die Sterne so hell leuchten sehen, wie hier auf dem offenen Meer. Sie erinnerten ihn an schimmernde Diamanten am Grunde eines tiefen Brunnens. Deutlich konnte er auch die ihm vertrauten Sternbilder sehen – die Valacirca und den Menelmacar, die man beide auch in Tirion sehen konnte, stachen besonders prominent hervor – sowie zahllose Sternbilder, von denen er zwar schon gehört, doch die er noch nie zuvor mit eigenen Augen erblickt hatte.

Earwen bedeutete ihm, den Kopf in ihren Schoß zu legen, und nach kurzem Zögern kam er der Aufforderung nach. (Das war doch nicht unziemlich, oder...?)

„Ich konnte deine Beschreibung gestern kaum glauben, doch jetzt sehe ich, wie passend sie war“, sagte er dann. „Sie sind wirklich wunderschön.“

Er hob eine Hand, als wollte er nach den Sternen greifen, ließ sie jedoch wenig später wieder an seine Seite fallen.

„Ich frage mich, wie sie alle heißen“, sagte er dann.

„Ich weiß leider nicht alle ihre Namen“, meinte Earwen, die ebenfalls zum Himmel hinaufsah. „Aber vielleicht kennt dein Bruder sie.“

„Feanáro...“, murmelte Arafinwe, dann schloss er die Augen.

Feanáro kannte mit Sicherheit ihre Namen. Es gab nichts, was sein Bruder nicht wusste, zumindest hatte der Junge es noch nie erlebt, dass er mal keine Antwort auf eine Frage hatte. Und auch wenn Feanáro nach den Maßstäben der Elben noch ein junger Mann war, wusste Arafinwe doch, dass er selbst niemals dieselbe Menge an Wissen erlangen würde. Feanáros brillanter Verstand war eine Welt für sich... und irgendwie hatte der Junge diese Tatsache mittlerweile für sich akzeptiert und fühlte sich bei dem Gedanken nicht unterlegen oder gar minderwertig, wie Nolofinwe es oft tat.

Feanáro war Feanáro, und Arafinwe war Arafinwe. Er würde seinen Bruder nie überflügeln, und nach den Worten des anderen am letzten Abend war ihm klar geworden, dass er es auch gar nicht musste. Feanáro würde ihn nicht ablehnen, nur weil er er selbst war, und der Gedanke erfüllte ihn mit Wärme.

„Warum lächelst du?“, fragte Earwen und er sah blinzelnd in ihre tiefblauen Augen, in denen sich das Sternenlicht spiegelte.

„Es ist nichts“, sagte er und schloss erneut die Augen. „Alles ist gut.“

Und das war es auch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-03-26T11:04:37+00:00 26.03.2014 12:04
Hallo,
Mir fällt gerade auf, dass ich beim Lesen meinen "Always look on the bright side of life" Ohrwurm losgeworden bin. Jetzt ist er wieder da. Hoffentlich hält er sich hier beim Lesen auch zurück, so sehr ich britischen Humor mag - manchmal passt er einfach nicht.

Als Feanáro den Unterricht schließlich für beendet erklärte, gab der Junge ein erleichtertes Aufseufzen von sich.
Wortwiederholung, "Unterricht" schreibst du schon im Satz direkt davor. Wie wäre es mit Lektion?

Arafinwe hasste den Unterricht, und das nicht nur, weil die anderen Jungen alle viel älter waren, als er, und er sich zwischen ihnen ganz allein vorkam.
Oh, noch mal. Wenn du den Unterricht in der Mitte durch etwas anderes ersetzt, müsste es aber eigentlich passen.

„Dann hoffe ich, dass er sich morgen zurückhält“, meinte Nerdanel.
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber "meinte" find ich immer furchtbar. Es wirkt so... nach Schreibanfänger.
Kann ich dir ein "erwiedern" aufschwatzen? Oder "schloss"?

‚Ich wette, er kann es auch kaum erwarten, ihm Lesen und Schreiben beizubringen’, dachte Arafinwe bitter und vergrub das Gesicht in Nelyos Haar. Erst, als das Schweigen sich dehnte und er die überraschten Mienen der beiden Frauen sah, bemerkte er, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte.

Warum hast du hier andere Anführungszeichen? Später setzt du die Gedanken in Kursivschrift. Das wirkt etwas durcheinander, um ehrlich zu sein.

Ich bin voreingenommen, was Ingo als Spitznamen angeht, eindeutig. :'D

Earwen bedeutete ihm, den Kopf in ihren Schoß zu legen, und nach kurzem Zögern kam er der Aufforderung nach. (Das war doch nicht unziemlich, oder...?)

Woher auf einmal die Klammern? Das stört den Lesefluss etwas, weil die Klammern überraschend kommen und nicht unbedingt da rein passen. Sonst hast du die Gedanken auch immer erklärt, angehängt. "kam er der Aufforderung nach, obwohl er sich fragte, ob das nicht auch unziemlich war" würde sich beispielsweise viel besser einfügen.

„Warum lächelst du?“, fragte Earwen und er sah blinzelnd in ihre tiefblauen Augen, in denen sich das Sternenlicht spiegelte.
„Es ist nichts“, sagte er und schloss erneut die Augen. „Alles ist gut.“
Und das war es auch.
Oh. Das ist ein wirklich schönes Ende. Wirklich.

Diese Geschichte gefällt mir besser als die andere, vielleicht, weil mehr Personen auftauchen, weil man mehr von der Umgebung sieht.
Nach wie vor mag ich es, dass du Elben als menschenähnlich darstellst und auch erwähnst, dass sie schwitzen. Ich meine, hey, Elben! Die sind ja edel und ernst und feiern nie, du weißt schon.
Ich glaub, an Fanfictions kann ich mich echt gewöhnen, wenn ich darauf achte, welche ich lese.

Damit bin ich wohl durch, schade.
Schreibst du momentan an was?
Gruß, Eule


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