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K -illing Project

von

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Kapitel 6

Hey Leute. Hab euch etwas länger warten lassen als sonst. Meine Ausrede? Hmm Cosplay, mein 18ter...so sachen ^^°

Aber hier ist das nächste Chap. und ich verspreche das ich mit dem nächsten direkt anfange.

Vorallem da das hier recht unspektakulär ist, aber ich wollte längentechnisch nicht zu sehr aus dem Rahmen fallen im Vergleich zu den anderen.

Also anyways, viel spaß~
 

~*+*~
 

Fushimis POV

Bis auf ein halb verstecktes Kompliment für mein Aussehen war die Fahrt still verlaufen. Auf die Frage, wo er eigentlich mit mir hinwollte, hatte Munakata immer nur belustigt gelächelt und mir gesagt ich solle geduldig sein, oder mich überraschen lassen. Ich hatte schon fast befürchtet er würde mich in irgendein Love Hotel entführen und wollte mit seiner verschwiegenen Art verhindern, dass ich während der Fahrt aus dem Auto sprang. Aber das hätte nicht zu ihm gepasst. Gar nicht. Von allen Menschen, die ich kannte, war er mitunter derjenige, den ich an so einem Ort am wenigsten vermuten würde. Zusammen mit meinem Misaki, der allein bei der Erwähnung solcher Orte sicher niedlich rot anlaufen und schnellstmöglich das Thema wechseln würde.

Tatsächlich hatten wir vor einem Café gehalten, von dem ich noch nie gehört hatte. Drinnen erwarteten uns einige gedrängte Tische, eine schlichte Bar und eine Tanzfläche. Ich hätte fast auf dem Absatz kehrt gemacht, aber Munakata, der meine Absichten wohl durchschaut hatte, hatte sich so hinter mir platziert, dass er mir so oder so den Weg abgeschnitten hätte. Nur weil es eine Tanzfläche gab, hieß es ja nicht gleich, dass ich dort rauf gezerrt werden würde. Tatsächlich führte mich mein Begleiter an einen kleinen Tisch am Rand des großen Raumes. Dort hinten war es nicht so überfüllt, wie der restliche Ort. Denn als ich mich umsah, stellte ich fest, dass sich tatsächlich Unmengen von Leuten aller Art an Bar, Tischen und Tanzfläche tummelten. Viel zu viele Menschen für meinen Geschmack.

Ich spürte einen aufmerksamen Blick auf mir ruhen und drehte mich diesem entgegen.

„Ich sehe meine Auswahl sagt dir nicht wirklich zu.“

Na toll. Direkt war ich durchschaut worden. Aber das hatte ja noch nichts zu bedeuten.

„Nein, es…ist schon in Ordnung.“

Ich erntete ein Lächeln.

„Wenn man Leute kennenlernen will, sollte man sich nicht scheuen, sich auch mal an gut besuchten Orten aufzuhalten.“

Warte mal. Hatte ich das richtig verstanden? Das hier war kein Date. Das war ein kleiner Ausflug auf dem ausgerechnet der blaue König mir helfen wollte, Freunde zu finden? Ich schüttelte den Kopf. Das war doch idiotisch. Trotzdem war ich erleichtert. Denn das bedeutete, dass das hier wirklich kein Date war. Das erlaubte mir etwas entspannter an die Sache heranzugehen.

Munakatas Blick veränderte sich.

Stimmt ja. Ich hatte den Kopf geschüttelt.

„Nichts. Sie haben recht“, sagte ich schnell, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen.

Er wirkte nicht überzeugt.

„Ich dachte nur…“

Erst denken, dann reden. Warum machte ich heute so viele Leichtsinnsfehler?

„Was dachtest du?“ Er sah mich fragend an und dann…lachte er.

Ich starrte ihn perplex an. Noch nie hatte ich ihn lachen gesehen. Irgendwie war er heute ein anderer Mensch. Unwillkürlich musste ich lächeln. Ehrlich lächeln. Es war insgesamt lange her, dass ich das letzte Mal jemanden hatte Lachen hören. Zumindest in meiner Gesellschaft. Ziemlich genau seit meinem Austritt aus HOMRA. Es tat gut.

„Nein. Das hier ist kein Date. Ich kann dich beruhigen. Die Rechnung übernehme ich natürlich trotzdem.“ Seine Augen lachten noch immer als der Ton schon lange verklungen war.

Immer noch amüsiert winkte er einem der Kellner und bestellte sich einen Kaffee. Wahrscheinlich hatte auch er irgendwann Tee satt. Ich nahm die Gelegenheit wahr und bestellte ebenfalls. Der Kellner verschwand wieder und eine kurze Stille kehrte ein in der ich hoffentlich peinlich berührt auf die Tischplatte vor mir sah.

Nach nur wenigen Minuten spürte ich eine Hand auf meiner.

„Alles in Ordnung?“

Ich sah auf, um den aufmerksamen Blick meines Königs zu erwidern. Die letzten Spuren seines Lachens waren wieder verschwunden und etwas anderes hatte seinen Platz eingenommen. War es Sorge? Ich wusste es nicht, aber es hätte zu seiner Reaktion gepasst.

Ich hielt seinem Blick stand und nickte einfach nur und glücklicher Weise schien er das Thema damit als beendet zu sehen. Die Frage, wie er mein Verhalten interpretiert hatte, blieb jedoch offen.

„Ehm…Entschuldigung?“, hörte ich eine leise Mädchenstimme hinter mir.

Als ich nach ein paar Minuten immer noch keine Reaktion gezeigt hatte wurde mir von hinten auf die Schulter getippt.

Ich schnalzte mit der Zunge und drehte mich um. Sie sollte meine Zeit nicht verschwenden. Ich war nicht zum Vergnügen hier und weiß Gott nicht, um irgendwelche Frauen kennenzulernen.

„Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht mit mir tanzen willst.“

Ihr Blick lag schüchtern irgendwo in der Gegend ihrer Füße und ihre unsichere Art ging mir schon jetzt auf die Nerven.

In dem Versuch sie abzuwürgen drehte ich mich wieder Munakata zu, der mich allerdings nur mit einem leicht empörten Blick ansah und kaum merklich in die Richtung des Mädchens nickte. Stimmt ja. Er war ja wegen genau sowas mit mir hier her gekommen. Ich verzog etwas das Gesicht und drehte mich wieder um.

„Tut mir leid. Kein Interesse.“

Ich sah sie solange desinteressiert an bis sie geknickt das Weite suchte. Es war wirklich nicht die feine englische Art, aber ich konnte mit Leuten wie ihr einfach nichts anfangen.

Als ich mich wieder zu meiner Begleitung umwandte, erntete ich einen fast schon enttäuschten Blick.

„Das war nicht sonderlich feinfühlig, Fushimi-kun. Außerdem wirst du auf diese Art nie Kontakte knüpfen können.“

„Vielleicht will ich das ja garnicht“, murmelte ich trotzig.

Munakata seufzte.

„Was hattest du an der jungen Dame auszusetzen?“, fragte er ruhig.

Ich überlegte einen kurzen Moment nach einer Antwort und letztlich erschien mir die Wahrheit am glaubwürdigsten.

„Ich konnte noch nie wirklich was mit Frauen anfangen. Und tanzen kann ich auch nicht.“

Ich schämte mich nicht wirklich für etwas davon, aber das ausgerechnet meinem Captain erzählen zu müssen war irgendwie…unangenehm.

Dieser jedoch lächelte einfach nur und nickte.

„Du kannst stolz auf dich sein, Fushimi-kun. Nicht jeder geht so offen mit seiner Sexualität um, wenn sie nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht. Allerdings habe ich dich schon immer als sehr selbstbewusst eingeschätzt.“

Ich sah ihn an. Damit hatte ich nun ehrlich gesagt nicht unbedingt gerechnet. Womit ich allerdings gerechnet hatte, konnte ich auch nicht wirklich sagen. Seine Einstellung zu solchen Dingen schien meinem Plan zum Glück jedenfalls nicht im weg zu stehen.

„Das…stört Sie nicht?“, fragte ich und bemühte mich um etwas „versteckte“ Erleichterung.

„Sich an so etwas zu stören wäre kindisch. Außerdem müsste ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass mein Interesse allein dem weiblichen Geschlecht gilt.“

Die Beiläufigkeit, mit der er das Thema zu betrachten schien, war schon fast erschreckend.

„Allerdings“, fuhr er fort, „befürchte ich, dass ich uns in Betrachtung dessen ins falsche Lokal geführt habe.“

Der Kellner kam mit den Getränken und beendete die Unterhaltung, die auf einmal so seltsame Richtungen eingeschlagen hatte.

Munakata nahm einen Schluck von seinem Kaffee und sah mich weiterhin dabei an.

„Was mich ehrlich gesagt mehr verwundert als deine sexuelle Ausrichtung ist die Tatsache, dass du nicht tanzen kannst.“

Ich zuckte mit den Schultern. Was kümmerte es ihn? Was kümmerte das irgendwen? Das war ja wohl eine der unwichtigsten Nebensachen der Welt. Es war doch egal, ob ich tanzen konnte oder nicht.

„Ist doch egal, oder?“, vertrat ich meine ehrliche Meinung.

„Eigentlich sollte man wenigstens die Standardtänze im Ansatz beherrschen. Man weiß nie, wozu man dieses Wissen irgendwann einmal gebrauchen kann. Vielleicht wirst du ja auf eine Hochzeit eingeladen. Willst du dann der einzige sein, der am Rand steht und sich am Punsch betrinkt?“

Fast hätte ich gelacht. Wer würde mich denn auf eine Hochzeit einladen? Und wer müsste das sein, als dass ich auch nur in Erwägung ziehen würde, hinzugehen?

Eine Antwort blieb mir vorerst erspart. Munakata hatte weitergeredet.

„Wenn du möchtest kann ich es dir beibringen.“

Ich sah ihn ungläubig an. War das sein Ernst?

„Übrigens wird dein Kaffee kalt, Fushimi-kun.“

Ich riss meinen Blick von ihm und richtete ihn auf das Getränk vor mir.

„Sie wollen mir tanzen beibringen? Habe ich das richtig verstanden? Doch nicht etwa hier oder?“ Aus dem letzten Satz sprach purer Horror. Ich hatte keine große Lust mich vor all diesen Leuten zum Deppen zu machen, auch wenn ich keinen von ihnen kannte.

„Natürlich nicht hier. Und natürlich nur, wenn du das auch willst.“ Er schmunzelte. „Du bist nicht im Dienst, ich kann dich zu nichts zwingen.“

Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffe. Er war tatsächlich schon etwas abgekühlt. Ich dachte einen Moment nach. Das könnte an sich eine gar nicht so schlechte Gelegenheit sein. Zumindest wenn mein König sich das so dachte, wie ich mir das vorstellte.

„Und…wo dann?“

„Bei mir?“ Die Antwort kam zu schnell, als das er vorher überlegt haben konnte. Er konnte damit wohl kaum seine „Wohnung“ im Hauptquartier gemeint haben. Ich überlegte, ob jemand von den anderen bei Scepter 4 schon einmal bei ihm zu Hause gewesen war. Von den meisten war ich mir sicher, dass es nicht so war. Beim Lieutenant war ich mir nicht ganz so sicher.

Auf jeden Fall entsprach seine Antwort meiner Vermutung. Das würde mir sehr gut in den Plan passen.

Ich hob den Blick einen Moment von der Tasse, die noch in meiner Hand ruhte und sah ihn an. Dann sah ich wieder weg, und zuckte erneut die Schultern.
 

Munakatas POV

Fushimi überschlug sich nicht vor Begeisterung als er meinem Vorschlag, ihm wenigstens ein paar der Standardtänze beizubringen, zustimmte. Aber etwas anderes hatte ich auch nicht wirklich von ihm erwartet. Eigentlich ging es doch sowieso nur darum, ihn abzulenken. Seine Gedanken ein Stück weit weg von seinem kleinen Freund aus HOMRA auf etwas anderes zu lenken. Seien es Leute oder eine Tätigkeit. Ich bereute es allerdings, ihn mit hierher genommen zu haben. Es schien wirklich nicht das richtige Lokal gewesen zu sein, wenn ich berücksichtigte, was ich gerade erfahren hatte. Dabei kam ich mittlerweile recht gerne her. Die Beliebtheit, der sich diese Einrichtung erfreute, garantierte viele Besucher und da fiel auch ein König nicht auf. Hier könnte ich ihn voller Uniform an diesem kleinen Tisch an der Wand sitzen und müsste an einem gut besuchten Tag auf den Kellner warten wie jeder andere Mensch auch. Und das war genau der springende Punkt. In dieser Menge war ich ein gewöhnlicher Mensch. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb kam ich öfter her. Deshalb und weil ich das alte Lokal nicht mehr aufsuchen konnte ohne…nunja, es gab Erinnerungen, die ich lieber ungeweckt ließ.

Ich trank noch einen Schluck von meinem Kaffee, um einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Ich hatte sehr wohl gemerkt, dass das letzte etwas unangenehm für Fushimi gewesen zu sein schien. Außerdem schuldete er mir genaugenommen noch eine richtige Antwort, die ich wohl nie erhalten würde.

Ich sah ihn über den Rand meiner Tasse an. Was er wohl gerade dachte? Er hatte das alles für ein Date gehalten. Innerlich schmunzelte ich über diesen abstrusen Gedanken. Aber wenn er das wirklich gedacht hatte, wieso hatte er dann zugestimmt? Langeweile? Einsamkeit? Oder hatte er sich vielleicht einfach seinem Captain verpflichtet gefühlt? Dabei war er gerade einer der wenigen, die sich nicht bemühten, mir alles peinlichst genau recht zu machen. Er war jemand mit Charakter und Willen. Genau das machte ihn mir so sympathisch. Vielleicht war es auch etwas ganz anderes. Ob er sich gefreut hatte, zu erfahren, dass das keineswegs ein Date war? Erleichtert über abfallenden Druck, jemandem gefallen zu müssen? Oder doch eher…enttäuscht? Hatte er es als eine Abweisung gesehen? Als einen weiteren Menschen, der ihm den Rücken kehrte? Wie so oft blieben mir seine Gedankengänge ein Rätsel. Ich setzte die Tasse wieder ab.

„War das ein Ja?“, hakte ich letztlich nach, um wenigstens die Reste eines Gespräches am Leben zu erhalten.

„Ja, das war ein Ja.“

Seine Begeisterung hielt sich noch immer stark in Grenzen, allerdings hatte ich seine Zustimmung.

„Dann schlage ich vor, dass wir uns nach dem Kaffee auf den Weg machen. Wie es scheint, stehen die Erfolgschancen meines ursprünglichen Plans sehr schlecht.“

„Scheint so“, war Fushimis knappe Antwort darauf.

Meine Bemühungen um ein laufendes Gespräch waren von Unglück gekrönt. Vielleicht sollte ich es einfach aufgeben und mich darauf beschränken, die Tasse vor mir zu leeren. Das tat ich auch. Wenigstens das gelang mir heute.

Ich betrachtete mein Gegenüber einen Moment lang. Nein, wenn ich ihn mir so ansah hatte er von vornherein nicht hier her gepasst. Was hatte ich mir dabei gedacht?

Ich winkte dem Kellner noch ehe Fushimis leere Tasse den Tisch berührte.

Wie immer schien ich mit dem Trinkgeld zu übertreiben, aber es war mir egal.

Ich wusste selbst nicht wirklich, warum ich es so eilig hatte nach Hause zu kommen. Vielleicht war es auch einfach der Hunger, der mich trieb. Ich hatte seit heute Vormittag nichts mehr gegessen. Vermutlich war es das tatsächlich.

„Möchtest du etwas essen?“, fragte ich während ich ins Auto stieg.

Fushimi nickte nur.

Kam es mir nur so vor, oder redete er seit dem Abend seines Zusammenbruchs weniger. Ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken. Es war kein schöner Gedanke.

„Etwas Bestimmtes?“, fragte ich, in der Hoffnung auf eine wirklich Antwort.

„Nein.“

Immernoch besser als ein Kopfschütteln.

Ich rechnete mit einer sehr stillen Fahrt und war schon nach wenigen Minuten dazu übergegangen, das Radio einzuschalten. Ich hatte den Blick bemerkt der meinen Fingern gefolgt war, und schon kurz danach wurde mir klar, dass ich mich schon wieder in meinen Vermutungen getäuscht hatte.

„Captain, kann ich Sie mal was fragen? Was ist das?“

Er zeigte auf die Vielzahl von Knöpfen und Bildschirmen am Armaturenbrett.

Ich schmunzelte und legte einen Finger auf eine kleine Fläche.

Mein Abdruck wurde gescannt und die Apparatur zeigte ihre Reaktion. Was mit einem kleinen blau blinkenden Punkt auf dem Bildschirm begann, endete mit dem Hochfahren des gesamten Computersystems. Die Computerstimme begrüßte mich mit Datum und Uhrzeit und fragte, ob ich die aktuellen Neuigkeiten hören wolle.

„Nein“, antwortete ich.

Dann wandte ich mich an Fushimi.

„Das hier ist ein speziell entwickeltes Computersystem, dass es mir erlaubt jederzeit vollständigen Zugriff auf sämtliche Scepter4 Programme und Dateien aufzurufen. Es umfasst Kommunikation und Ortung sämtlicher zugeordneter Geräte und Personen, Videoüberwachung, und das gesamte digitalisierte Archiv.“

Ich sah Fushimis faszinierten Blick.

„Umfasst das auch die Sicherheitssysteme?“

Diesmal war ich es der nur nickte.

Ich legte einen kleinen Hebel um und das System fuhr sich wieder herunter.

Kurz darauf erreichten wir auch schon mein Haus. Es klang immernoch seltsam, es so zu nennen, schließlich verbrachte ich monatlich allerhöchstens sechs bis sieben Nächte hier. Ursprünglich war das alteuropäisch gebaute Gebäude mit dem großen Garten, dessen Kiesauffahrt wir gerade hinauf fuhren, das Haus meines Onkels. Als er vor 4 Jahren starb hatte er es mir vererbt. Mein altes hatte ich verkauft. Es war unnötig ein Haus zu besitzen, wenn man nie dort war. Jetzt hatte ich erneut eines und es kam mir falsch vor, es auf demselben Weg loszuwerden, wie das andere. Also hatte ich andere Maßnahmen getroffen.

Ich stieg aus. Fushimi tat es mir gleich. Ich beobachtete, wie sein Blick über das Haus wanderte, konnte allerdings nicht sagen, was er davon hielt. Ich fragte ihn auch nicht danach.

Ich ging die Auffahrt hinauf und folgte dem schmalen Weg durch den Garten zur Haustür. Das Knirschen der Steine verriet mir, dass Fushimi mir folgte. Es dauerte einen Moment bis ich den passenden Schlüssel gefunden hatte. Ich war wirklich selten hier. Viel zu selten.

Mit einem leisen Geräusch öffnete ich die Tür und wurde bereits von einer freudigen, hellen Stimme begrüßt.

„Munakata-san, Sie sind zuhause.“

Aoi kam eilig die Treppe herunter, ehe sie auf einer der unteren Stufen abrupt stoppte.

„Oh Sie haben Besuch mitgebracht.“ Ihre Stimme war etwas leiser geworden. Es war typisch für ihre eher schüchterne Art.

„Ah, Aoi, schön dich zu sehen. Das ist Saruhiko Fushimi, er arbeitet auch für mich“, klärte ich sie auf. Als ich von ihm sprach drehte ich mich zu ihm um und stellte fest, dass er angesichts der jungen Frau genauso –wenn nicht noch verwirrte als sie war.

„Ist das…ihre…Tochter?“, fragte er, augenscheinlich auf gut Glück.

„N-Nein!“ Aoi sah zu Boden, druckste etwas herum, ehe sie sich ungelenk verabschiedete und zurück ins obere Stockwerk verschwand.

„Jetzt hast du sie verschreckt.“

Fast hätte ich gelacht, während ich das sagte.

„Nein, sie ist nicht meine Tochter. Aber jetzt begleite mich doch erst einmal in die Küche. Wir wollten doch etwas essen oder nicht?“

Er sah unzufrieden mit der Antwort aus, fand sich aber damit ab. Die Stille zwischen uns störte mich etwas, aber vielleicht änderte sich das ja nach dem Essen.

Da Fushimi Aoi verscheucht hatte war es wohl an mir zu kochen. Ich bedeutete meinem Besuch am Tisch Platz zu nehmen und ging zum Kühlschrank. Schon während ich die Zutaten zurechtlegte, begann ich, ihm die Situation zu erklären.

„Aoi Miyabis Vater war alleinerziehend. Er hat ebenfalls bei Scepter 4 gearbeitet, leider ist er vor ungefähr 3 Jahren bei einem Einsatz ums Leben gekommen.“

Ich machte eine Pause. Wahrscheinlich war es unnötig, ihm zu erklären, dass ich mich schuldig fühlte. Und auch wenn er vermutlich der letzte Mensch war, der sich bemühen würde, mir meine Schuldgefühle zu nehmen, wollte ich das Risiko, eine solche Diskussion auszulösen, nicht eingehen.

„Das Mädchen tat mir leid und ich beschloss sie hier wohnen zu lassen. Ich nutze das Haus beinahe überhaupt nicht. Sie passt für mich auf, dass es nicht verwahrlost und dafür kann sie hier recht sorglos leben.“ Das stimmte. Die letzten Jahre hatte ich zusätzlich zu den Rechnungen noch die Verpflegungskosten übernommen. Seit sie seit letztem Monat einen Job hatte, war selbst das unkomplizierter geworden. Manchmal vergaß ich schon, dass das hier mein Haus war.

„Achso.“

Mehr sagte Fushimi nicht dazu. Sein Interesse war bereits wieder verflogen

Kaum eine halbe Stunde später war ich mit dem Kochen fertig und setzte mich mit den Tellern ebenfalls an den Tisch. Misstrauisch beäugte mein Gegenüber seine Mahlzeit.

„Ist etwas nicht in Ordnung, Fushimi-kun?“

Vorsichtig stocherte er darin herum und schob hier und da etwas zur Seite.

„Ich versuche nicht, dich zu vergiften, keine Sorge“, ergänzte ich belustigt.

Er gab einen amüsanten Anblick ab, aber etwas seltsam war es schon.

„Ist da Gemüse drin?“

„Nein“, antwortete ich eher reflexartig.

Immernoch skeptisch nahm er den ersten Bissen und überlegte einen Moment, ehe er weiter aß. Manchmal zahlten sich kleine Lügen und feine Raspeln doch aus.
 

~*+*~

Auch wenn ich hier noch nicht so viele Menschen erreiche wollte ich trotzdem bescheid geben, dass ich auf der FBM sein werde. Einen der Tage als Munakata, den anderen als die Herzkönigin aus dem Spiel Alice Madness Returns. Vielleicht sieht man sich ja



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