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Snow Warriors

~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~
von

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Kapitel 5
 

Auch in den nächsten Tagen änderte sich sein verhalten nicht. Schließlich fasste sie sich ein Herz und sprach ihn an: „Mondlicht, ist am Mondsee etwas passiert? Du wirkst so nachdenklich. Und du hast sogar mit Dunststern gesprochen gibt es Probleme für den Clan?“ Mondlicht unterbrach seine Arbeit und schaute sie an: „Ich weiß es nicht. Der Traum ergab keinen Sinn. Auch die Prophezeiung war verwirrend. Ich habe noch zu wenige Informationen um etwas genaueres sagen. Ich würde alle nur unnötig in Angst versetzen. Ich habe es Dunststern auch nur gesagt, weil ich dachte, dass er vielleicht weiß was das alles bedeutet...“ Ratlos zuckte er die Schultern. Ob er der jungen Heilerschülerin davon erzählen sollte? Sie hatte den Traum nicht gehabt. Schließlich gab er sich einen Ruck und erzählte ihr: „Am Mondsee haben mir die Heilerkatzen des Sternenclans eine Prophezeiung überbracht. Es war alles verschwommen. Ich sah Katzen in einem Schneesturm und hörte die Prophezeiung die Lautete:

,Verloren gehen sie im Gewimmel

Vier vereint in Schnee und Eis.

Zwei mal Zwei werden großes Vollbringen.

Altbekanntes an neuem Ort.

Einst waren sie hier, nun sind sie fort.

Was verstreut ist werden sie binden.

Ein Stern begleitet sie ganz leis´

und wacht am leuchtenden Himmel´

Das ist alles was ich weiß. Nicht mehr und nicht weniger. Fällt dir etwas dazu ein?“Nach diesen Worten nahm sich Sternenpfote etwas Zeit und schüttelte dann langsam den Kopf: „Das einzige, was mir dazu einfällt ist die Blattleere, aber einen richtigen Schneesturm hatten wir hier nie. Meinst du es ist ein Zeichen, dass die nächste Blattleere sehr hart wird?“ „Daran habe ich auch gedacht und daher meine Gedanken Dunststern mitgeteilt. Er wird anordnen sich noch früher auf die Blattleere vorzubereiten. Im Blattfall wird er den Wall aus Dornenhecken verstärken lassen und die Baue mit weiteren Zweigen besser abdecken um die Katzen besser vor der Kälte zu schützen. Und wir werden früh zusehen, dass wir unsere Vorräte auffüllen und immer genug da haben. Lieber ein wenig zu viel als zu wenig. Selbst wenn wir uns irren und uns keine besonders harte Blattleere bevorsteht, kann es nicht schaden sich gut vorzubereiten.“, erklärte Mondlicht. Sternenpfote nickte: „Dann verstehe ich, warum du dir solche Gedanken gemacht hast. Ich danke, dir dass du mir die Prophezeiung verraten hast. Ich werde niemanden davon berichten und wenn mir etwas auffällt werde ich es dir sagen“

Nachdem sie nun wusste warum Mondlicht so viel nachgrübelte ging es ihr besser. Sie würden früh mit den Vorbereitungen anfangen und über den Rest würde sie sich Sorgen machen, wenn es so weit wäre.
 

Zwei Monde waren seither vergangen und die Blattgrüne neigte sich ihrem Ende entgegen und die ersten Goldenen Blätter kündigten die Zeit des Blattfalls an. Gerade schaute sie noch einmal nach den Vorräten. Mondlicht hatte ihr die Verantwortung dafür übertragen. Sie war stolz darauf mit solch einer wichtigen Aufgabe betraut zu werden, doch hatte sie auch ein mulmiges Gefühl im Magen. Was wenn sie etwas falsch machte? Wenn die Blattleere wirklich so hart werden würde und die Heilpflanzen zur Neige gingen und sie unter dem Schnee keine neuen finden könnten? Das könnte Katzenleben kosten und sie wusste das auch. Sorgfältig schaute sie ein drittes Mal nach den Kräutern und beschloss vorsichtshalber noch einmal nach Katzenminze zu suchen. Sie wusste zwar, wo sie welche finden konnte, aber sollte die Pflanze erfrieren oder es ihr aus einem anderen Grund nicht möglich sein dort welche zu beschaffen, wäre es hilfreich eine Ausweich-Stelle zu wissen. Sie rief Mondlicht zu, dass sie Heilkräuter sammeln gehe und machte sich auf den Weg. Unterwegs fand sie Luzerne und merkte sich die Stelle, um auf dem Rückweg welche mitnehmen zu können. Sie lief zuerst an den See und folgte dem Ufer bis zur Windclan Grenze und lief ein Stück an der Grenze entlang. Dann bog sie ab in den Wald und lief nun in Richtung Schattenclan Grenze. Am Ende lief sie noch bis zum Rand des Territoriums, aber sie konnte keine weitere Stelle mit Katzenminze finden. Das war zwar schade, aber nun wusste sie, dass sie nicht sinnlos suchen müssten. Auf dem Rückweg holte sie noch schnell etwas von der Luzerne und lief zurück ins Lager. Als sie dort ankam war der Mond bereits aufgegangen. „Du warst aber lange fort für ein bisschen Luzerne“, begrüßte sie Mondlicht. Sie legte die Luzerne ab und entgegnete: „Ich war auf der Suche nach Katzenminze. Ich dachte es wäre gut, wenn wir eine zweite Stellen finden könnten, falls es an der üblichen keine mehr gibt oder sie erfroren ist, oder wir nicht hinkommen. Aber leider habe ich nichts gefunden“ Mit einem nicken miaute er: „Ich verstehe was du meinst, aber du bist nicht die erste Katze die auf diese Idee kam. Aber wer weiß vielleicht hättest du ja was gefunden, was andere vor dir übersehen haben. Leg dich jetzt hin. Morgen ist Halbmond und du solltest ausgeruht sein, wenn wir aufbrechen“ Nach diesen Worten schnippte er zum Abschied mit der Schwanzspitze und ging in seinen Bau. Erst jetzt bemerkte Sternenpfote wie müde sie war. Am liebsten hätte sie sich sofort schlafen gelegt, aber der Hunger trieb sie dann doch noch zum Frischbeutehaufen, wo sie sich eine Spitzmaus aussuchte und sie mit hungrigen Bissen schnell verschlang. Danach lief sie zu ihrem Nest im Farn, drehte sich ein paar mal um sich selbst und war fast sofort eingeschlafen.
 

Als sie erwachte hatte die Sonne bereits einen Teil ihres Weges hinter sich gebracht. Sie hatte verschlafen! Schnell wusch sie sich und lief zu Mondlicht. Dieser nickte ihr kurz zu und miaute auch gleich: „Kannst du bitte diese Mohnsamen zu Dachskralle bringen? Er klagt in letzter Zeit immer über Schmerzen und die Packungen scheinen nicht viel zu helfen. Wahrscheinlich bekommt ihm die Feuchtigkeit nicht. Es hat in den letzten Tagen viel geregnet. Du solltest am besten auch sein Nestmaterial erneuern“ Danach wandte er sich wieder seinem Kräuterbrei zu. „Ja, mache ich“,antwortete ihm Sternenpfote und nahm vorsichtig eine getrocknete Mohnfrucht zwischen die Zähne und schüttelte zwei der kleinen schwarzen Samen heraus und wickelte sie in ein Blatt. Damit trottete sie dann zu den Ältesten. Lichtstreif und Stummelschweif begrüßten sie wie immer fröhlich, doch Dachskralle brachte nur ein knurrendes Hallo heraus. Es schien im wirklich nicht gut zu gehen. Sogleich lief sie zu seinem Nest und legte das Blatt vor ihm ab. „Hallo Dachskralle. Ich habe dir ein paar Mohnsamen gegen die Schmerzen gebracht. Wenn du noch kurz wartest und mich kurz an dein Nestmaterial lässt, kann ich dir neues bringen. Das sollte vielleicht ein wenig helfen“, miaute sie ihm zu. Mit einem nicken erhob sich Dachskralle und schleppte sich ein paar Schritte von seinem Nest weg. Es tat ihr leid den Ältesten so herum scheuchen zu müssen, wenn er schmerzen hat. Aber es war ja nur zu seinem besten. Damit er möglichst schnell wieder zurück in sein Nest konnte, beeilte sie sich das alte Nestmaterial zusammen zu kratzen und fort zu tragen. Sie suchte besonders weiches Moos aus und achtete sorgsam darauf, dass sie auch alle Feuchtigkeit herausbekommen hatte. Dann polsterte sie ihm damit das Nest und er lies sich mit einem zufrieden Seufzen darauf nieder. Dann schob sie ihm die Mohnsamen zu: „Danke dir. Du solltest nun die Mohnsamen nehmen und etwas schlafen. Vielleicht bist du deine Schmerzen dann bald wieder los“ Sie entrollte das Blatt und er leckte die Beiden Mohnsamen sorgfältig auf. Sie stupste ihn zur Aufmunterung noch einmal mit ihrer Schwanzspitze an das Ohr und versprach noch einmal nach ihm zu sehen, wenn sie vom Mondsee wieder kamen. Als sie schließlich wieder zu Mondlicht kam war Sonnenhoch bereits vorüber und sie mussten sich beeilen es noch rechtzeitig zum Treffpunkt zu schaffen. Wie nicht anders zu erwarten, waren alle anderen bereits da und warteten auf sie. Nach der üblichen Begrüßung drängten sie ohne das übliche Geplauder gleich zum Aufbruch. Sie mussten sich beeilen, wenn sie noch vor Mondaufgang am Mondsee ankommen wollten. Sternenpfote lies die Ohren hängen. Da kam Dämmerpfote und legte ihr den Schwanz auf die Schulter und fragte: „Was hast du denn?“ Mit einem seufzen antwortete sie: „Ich dachte ich sollte schauen ob ich eine neue Stelle mit Katzenminze finden könnte und war gestern den ganzen Tag unterwegs. Mondlicht meinte, dass schon einige vor mir auf die Idee gekommen sind und gesucht haben. Ich habe daran gar nicht gedacht. Ich habe einen ganzen Tag vertrödelt und dann nicht mehr als ein Maul voll Luzerne mitgebracht. Ich war so müde, dass ich heute auch noch verschlafen habe und nun sind wir meinetwegen so spät... Ich glaube ich bin noch lange nicht bereit eine Heilerin zu werden. Keiner würde auf solch eine dumme Idee kommen. Was wäre, wenn sich eine Katze verletzt hätte und sie meine Hilfe gebraucht hätten. Bestimmt habe ich Mondlicht enttäuscht..“ „Ach was“, entgegnete ihr Dämmerpfote: „Du hast eben noch einmal nachgeschaut. Was wäre wenn alle anderen sich gedacht hätten jemand anderes hätte schon geschaut und wären selbst nicht losgegangen? Was wenn der Wind die Samen der Katzenminze woanders hin getragen hätte? Es ist immer gut nach neuen Orten zu suchen. Das sagt jedenfalls Hellblick immer. Und du hast es doch nur gut gemeint. Bestimmt hast du dabei an die nahende Blattleere gedacht? War denn gestern eine Katze verletzt oder Krank?“ Nur halb überzeugt miaute Sternenpfote: „Nein, aber es hätte etwas passieren können...“ „Aber Fakt ist, dass nichts passiert ist. Oder wie unser zweiter Anführer Donnerfell immer zu sagen pflegt. ,Es bringt nichts einer entlaufenen Maus nach zu trauen. Das füllt dir auch nicht den Magen` Was ich damit sagen will. Du solltest dir keine Gedanken darüber machen, was hätte passieren können, sondern darum was nicht passiert ist“, entgegnete sie ihr. „Vielleicht hast du recht und ich mache mir unnötig Sorgen. Aber ich bin nun seit fast vier Blattwechseln Heilerschülerin. Meine Brüder sind schon lange zu Kriegern ernannt worden und ich habe das Gefühl, dass ich in der Zwischenzeit mehr wissen sollte“, lenkte sie nun ein. Kurz darauf kamen sie am Mondsee an. Die Heiler hofften mehr über die Prophezeiung zu erfahren und legten sich sogleich an den See um von den kalten Sternenwasser zu kosten. Als sie die Augen wieder aufschlug wusste Sternenpfote zwar, dass der Sternenclan da war, aber alles war wirr und verschwommen, so dass sie sich nur noch verwirrter fühlte. „Ob der Sternenclan unzufrieden mit mir ist und mir darum die Prophezeiung nicht gezeigt hat und ob sie mir auch diesmal nichts mitteilen wollen?“, dachte sie betrübt, doch nach einem Blick zu den anderen Heilern sah sie die selbe Verwirrung die auch sie spürte. Allem Anschein nach war sie also nicht die Einzige die im Dunkeln tappte. Wieder einmal gingen die Heiler schweigend und nachdenklich zurück. Bevor sich Sternenpfote in ihr Farnnest begab schaute sie wie versprochen noch einmal nach Dachskralle, der nun friedlich schlafend in seinem Nest lag. Müde gähnte sie und rollte sich in ihrem Nest im Farn zusammen und war gleich darauf eingeschlafen.

In dieser Nacht schlief sie unruhig. Sie hatte einen verworrenen Traum in dem sie Katzen des Sternenclans sah. Doch sie befand sich nicht auf der üblichen Lichtung, sondern mitten im Lager. Wie bei einem Clan-Treffen saßen sie auf der Lagerlichtung und schauten zu einem kleinen Fellhaufen der in der Mitte lag. Sterne glitzerten in seinem Fell. Sie strahlten so hell, dass Sternenpfote die Katze nicht erkennen konnte. Sie schreckte aus ihrem Traum hoch, als eine Pfote sie in die Seite stieß. Verwirrt schaute sie sich um und sah Mondlicht, der sie geweckt hatte. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und sie blinzelte verwirrt in die helle Sonne. „Was war los?“, fragte Mondlicht sie schlicht. Noch immer etwas durcheinander fragte sie: „Was meinst du?“ „Na deinen Traum“, entgegnete er ungeduldig: „Nachdem zu Urteilen wie unruhig du warst, das du mich sogar geweckt hast, schien das kein normaler Traum zu sein. War es ein Hinweis auf die Prophezeiung?“ Nun endlich ganz wach überlegte sie eine Weile und meinte dann: „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube es war etwas anderes“ Nachdem sie Mondlicht von ihrem Traum erzählt hatte schwieg er eine Weile und fragte schließlich: „Und sie haben hier gesessen wie bei einer Versammlung? War ein Sprecher zu sehen?“ „Nein“, entgegnete sie: „Nur diese eine Katze die zu einem Fellball zusammengekauert in der Mitte lag“ „Seltsam“, meinte Mondlicht: „Das erinnert an unsere Kriegerzeremonien mit ihren Nachtwachen oder der Totenwache. Aber über was sollten sie wachen? Es wurden keine neuen Krieger ernannt. Die Schüler werden frühestens Ende der Blattleere so weit sein. Und es ist in letzter Zeit auch niemand gestorben. Es waren auch keine Katzen krank, nur Dachskralle mit seinen Schmerzen...“ Bei diesen Worten verhärtete sich der verwirrte Ausdruck in Mondlichts Gesicht. Seinem Gedanken verfolgend schnappte Sternenpfote nach Luft und jammerte: „Du meinst doch nicht etwa...“ „Doch“, war das einzige was er sagte, bevor er mit langen Sätzen über die Lagerlichtung zum Bau der Ältesten lief. Sternenpfote rannte hinter ihm her und betete zum Sternenclan, dass sie sich doch irren mögen. Im Bau der Ältesten angekommen rannten sie einfach weiter zu Dachskralles Nest ohne ihr Tempo zu verlangsamen. Die Beiden anderen Ältesten, die sie dadurch wecken, hoben verwirrt ihre Köpfe. „Was ist den los Sternenpfote, du bist doch sonst nie so aufgewühlt?“, fragte sie Lichtstreif. Doch sie konnte nicht antworten, sondern nur bang zu Mondlicht laufen, der bereits Dachskralle untersuchte. Neugierig kamen nun auch die Ältesten näher. Er lag noch genauso in seinem Nest wie Sternenpfote ihn am Abend zuvor gesehen hatte. Er schaute friedlich, als währen seine Schmerzen endlich fort. Sternenpfote hatte die Hoffnung, dass es ihm besser ginge, bis sie feststellte, dass er nicht mehr atmete. Mondlicht schaute sie an und schüttelte den Kopf. Sternenpfote wusste, dass man von einer Heilerin verlangte Ruhe zu bewahren und immer gefasst zu bleiben, aber der plötzliche Tot des Ältesten hatte sie erschüttert. Sie fühlte sich auf einmal so kraftlos und legte sich traurig neben den kalten Körper. „Du hattest ihn sehr gerne, nicht wahr?“, fragte Mondlicht leise. Sternenpfote nickte nur. Lauter, dass die Ältesten ihn auch hören konnten miaute er: „Durch die Mohnsamen hatte er keine Schmerzen mehr und ist ruhig eingeschlafen. Er ist nun auf dem Weg zum Sternenclan. Dachskralle hat ein langes und erfülltes Leben hinter sich. Selbst unter den Ältesten war er die älteste Katze. Ich gehe und überbringe Dunststern die traurige Nachricht. Sein Tod bedeuten den Verlust seiner Weisheit für den ganzen Clan“ Damit erhob er sich und lief langsam zu Dunststern. Sternenpfote wusste, dass sie den anderen Katzen im Clan Mut zusprechen, oder sie trösten sollte, doch dieser alte Kater hatte ihr viel Bedeutet. Oft saß sie nach ihrer Ausbildung bei ihm und lauschte seinen Geschichten. Sie durfte sich mit ihm sogar so manches mal die Frischbeute teilen. Als Junges war sie einmal bei seinen Geschichten eingeschlafen und er war die ganze Nacht bei ihr liegen geblieben und hatte auf sie aufgepasst, da ihr Mutter mit ihren Brüdern zurück in die Kinderstube musste. Nach alldem sollte er nicht mehr leben? Es fiel ihr so schwer das zu verstehen. So blieb sie eine Weile bei ihm liegen, bevor sie sich selbst ausschimpfte und endlich aufstand. Sie legte schnurrend ihren Kopf auf die der beiden anderen Ältesten, die nicht minder traurig waren als sie selbst und hoffte ihnen so wenigstens ein bisschen Trost spenden zu können. Sie schaute sich im Lager um. Viele saßen ernst da und einige ließen betroffen den Schwanz hängen während sie ihren Aufgaben nachgingen. Die Nachricht hatte sich also schon herumgesprochen. Sie schüttelte die trüben Gedanken ab und lief zurück zur Heilerlichtung. Die Trauer musste warten bis zur Totenwache. Sie hatte Gestern bemerkt, dass die Mohnsamen zu Neige gingen und sie hatte sich vorgenommen heute neue zu holen. Nachdem sie Mondlicht ihr Vorhaben mitgeteilt hatte rannte sie hinaus in den Wald. Der Lauf durch das dichte Unterholz lenkte sie etwas ab. Ihr Schwanz schleifte hinter ihr auf dem Boden. Hier durfte sie traurig sein. Also hing sie auf dem Weg ihren Erinnerungen an ihre Zeit mit Dachskralle nach. Mit drei vollen Samenkapseln im Maul kam sie schließlich kurz vor Sonnenuntergang wieder ins Lager zurück. Der halbe Clan hatte sich bereits unter der Hochnase versammelt. Es würde nicht mehr lange dauern bis Dunststern den Clan zusammenrief. Schnell sortierte sie die neuen Mohnsamen ein um rechtzeitig fertig zu sein. Sie gönnte sich noch kurz die Zeit ihr Fell zu glätten, dass bei dem Lauf durch den Wald zerzaust war. Kaum war sie fertig, da rief auch schon Dunststern den Clan herbei. Schnell eilte auch Sternenpfote zu den anderen und setzte sich an ihren Platz neben Mondlicht. Da ergriff auch schon Dunststern das Wort: „Wir haben uns hier versammelt um Dachskralle die letzte Ehre zu erweisen. Er hat lange und treu dem Donnerclan gedient und uns auch im Alter mit seiner Weisheit zur Seite gestanden. Sein Verlust war eine erschütternde Nachricht für den ganzen Clan“ Nach diesen Worten sprang er von der Hochnase herunter und leckte Dachskralle das Fell. Nachdem er sich neben dem Leichnam zur Totenwache hingelegt hatte, kamen auch nach und nach die anderen Katzen um sich von Dachskralle zu verabschieden. Sternenpfote wartete bis sich die Königinnen mit ihren Jungen verabschiedet hatten, da sie ihre Jungen wieder zurück in die Kinderstube bringen mussten. Nachdem Mondlicht Dachskralle die letzte Ehre erwiesen hatte ging auch sie endlich zu dem Körper des alten Katers. Traurig vergrub sie ihre Nase in seinem Nackenfell und flüsterte: „Ich werde dich vermissen Dachskralle. Ich habe es geliebt deinen Geschichten zu lauschen und deine Gesellschaft genossen. Ich wünsche dir, dass du gut zum Sternenclan kommst und das sie dich dort mit offenen Pfoten empfangen“ Danach legte sie sich zu ihm und vergrub ihre Nase in seinem Fell. Es war mittlerweile Mondhoch und die meisten Katzen hatten sich wieder in ihre Höhlen zurückgezogen, doch sie blieb bei ihm und hielt die Totenwache für ihn. Auch die Ältesten und Dunststern waren hier geblieben. Da erinnerte sich Sternenpfote, dass Dachskralle einst Dunststerns Mentor gewesen war. Sie schaute zum Mond hinauf und betete zu dem Sternenclan, dass sie ihn doch bitte freundlich aufnehmen würden. Als sie kurz die Augen schloss glaubte sie die Nähe der Sternenclan Katzen zu spüren und hatte das Gefühl der Sternenclan sei hier um ihn persönlich abzuholen. „Gute Reise“, flüsterte sie noch einmal leise mit einem Blick zum Sternenhimmel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lujana
2015-02-10T18:32:43+00:00 10.02.2015 19:32
Das Kapitel war wirklich schön und rührend geschrieben, dass muss man dir lassen. Doch leider muss ich dir sagen, dass es mir nicht so sonderlich nah gegangen ist, wie es vielleicht hätte sein sollen. Dachskralle war für mich (den Leser) ein völlig unbekannter Charakter und abgesehen davon, dass er Schmerzen hatte und sich ab und an mal mit Sternenpfote beschäftigt hat, erfährt man auch nicht viel über ihn. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn du ihn in den vorherigen Kapiteln öfters erwähnt hättest. Besonders im vorherigen Kapitel ging alles Schlag auf Schlag. Statt darüber zu schreiben, dass sie eine Katze bei einer Versammlung nicht sah, hättest du etwas mehr über den alten Kater erzählen können. Wenn du einen Charakter lieb gewinnst durch seine Eigenarten und Marotten, dann geht dir so etwas schon deutlich näher, als wenn jetzt einfach Charakter xyz stirbt. Vielleicht hatte dieser Charakter für dich eine besondere Bedeutung, aber für mich war es einfach eine Katze und die ist nun gestorben. Klingt vielleicht recht hart, aber auch der gute Schreibstil hat mich da nicht zu mehr Gefühlsregungen animieren können ^^'
Ansonsten muss ich sagen, dass mir die Geschichte bis jetzt noch immer sehr gut gefällt und ich gespannt bin, was auf Sternenpfote noch so alles wartet x3

Liebe Grüße~
Coro
Antwort von:  Sakura_Kuromi
14.02.2015 22:17
Ja, ich weiß wie du das meinst. Eigentlich war Dachskralle auch einfach nur ein kleiner Nebencharakter... Nur irgendwie... hat sich das beim schreiben selbstständig gemacht. Da dies hier ja noch eine unbearbeitete Fassung ist, sind auch noch alle Lücken ect. Drin. Nachdem ich dieses Kapitel fertig hatte, hatte ich auch überlegt ihn vorher, eventuell im ersten Kapitel, wo sie noch Klein sind, einzubringen, aber irgendwie ist mir damals kein Guter Platz im Text aufgefallen an dem das gut reinpasst, aber das war auch unter Zeitdruck und darum hatte ich es dann auch hintenan gestellt.
Ich werde es bestimmt vorher bei der Überarbeitung noch einmal aufgreifen. Zumal sich Dachskralle durch dieses Kapitel zu einem meiner lieblings Charaktere gesteigert hat.
Das war das erste mal, dass für mich einfach nur ein "Lückenfüller Chara", plötzlich aus einem Plotbunny heraus so eine große Rolle spielt. Ursprünglich wollte ich Dämmerpfote noch stärker mit einbringen, allerdings hat ab Kapitel 5 Dachskralle ihre die Rolle abgenommen. Ich wusste, dass ich Dämmerpfote irgendwie wichtig machen wollte, aber mir ist nie eine gute Idee gekommen wie. Darum auch dass mit dem nicht sehen können und so. Ich hatte gehofft Dämmerpfote ein wenig benutzen zu um Sternenpfotes Gefühle besser ausdrücken zu können. Diese leichte Isolation, da sie sich von allen unterscheidet, und dass sie froh war nun eine Katze gefunden zu haben, die ihr gleich ist und des weiteren. Aber irgendwie hat sich das dann im Sande verlaufen.
Ich muss dazu sagen, dass ich jemand bin, der eine grobe Geschichte überlegt und diese in Kapitel mit ein bis zwei Stichpunkten unterteilt. Außer diesen Stichpunkten schreibe ich sozusagen einfach nur das, was ich denke (Tue ich im Moment auch. Da ich vorhin fast umgekippt bin, bitte ich daher irgendwelche Seltsamheiten zu ignorieren ^^°)
Ich freue mich wirklich, dass dir mein Schreibstil gefällt. Besonders da mein Lehrer immer meinte, dass ich eine seltsame und verwirrende Art zu schreiben hätte. Darum bin ich mir da nie so sicher.

Ich freue mich, dass das sie dir soweit gefällt und hoffe, dass dir auch der Rest der Geschichte noch gefällt.

Viele liebe Grüße
Sakura Kuromi


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