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Fight of my heart

Volleyball kann zwar ein Stückchen Leben, aber das Leben alleine niemals nur Volleyball sein
von

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Feuerprobe

Atemlos blieb sie vor der Tür stehen. Ihr Herz klopfte wie wild und sie griff sich dorthin. Lieber wär sie bei ihm geblieben, aber das Spiel war einfach zu wichtig für sie, als, dass sie das Training vernachlässigen würde. Schnell rannte sie zur Umkleide, um sich die Trainingsklamotten anzuziehen und verschwand dann in der Halle nebenan, wo man sie schon erwartete.

"Was hat dich aufgehalten?" fragte Inokuma in wütenden Ton und warf sogleich einen Ball in ihre Richtung, den sie im letzten Moment annehmen konnte. Ihre Augen weiteten sich, denn aus irgendeinem Grund hatte er immer etwas dagegen, wenn sie bei Yushima war. Er hatte wohl Angst, sie würde ihre Pflichten als Mannschaftskapitän vernachlässigen.

"Die japanische Damen-Nationalmannschaft zeichnet sich seit eh und je durch ihre perfekte Verteidigung aus und du, Mila, solltest da keine Ausnahme bilden. Deine miserable Annahme-Technik ist unser Schwachpunkt und das müssen wir korrigieren, sonst wird man uns über kurz oder lang in die Knie zwingen. Von mir aus machen wir das mit Trainung bis zum Umfallen. Gib dir gefälligst Mühe, verstanden??"

"Jaha", erwiderte sie nervös.

"Ansonsten bin ich gezwungen dich auf die Bank zu setzen", drohte er. "Willst du das??"

"Nein, Trainer!"
 

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Nach dem Training ging sie noch mal ins Krankenzimmer. Yushima döste ein wenig, denn im Grunde fand er das hier sterbenslangweilig, lieber hätte er mit den Anderen trainiert, aber der Arzt hatte empfohlen, sich auszuruhen und der Trainer gab ihm Recht, also nahm Yushima es hin. Mila schien er gar nicht zu bemerken, als sie die Tür herein kam. Sanft legte sie ihre Hand auf seine glühende Stirn und verlor kurz all ihre Vorsätze aus dem Sinn.

Als er die Augen öffnete, trafen sie auf ihre. Sie musste hart trainiert haben, denn sie sah irgendwie total fertig aus.

"Was machst du denn schon wieder hier?" fragte er stichelnd, obgleich er sich über ihre Anwesenheit sehr freute. "Die Anderen dürfen trainieren und ich langweile mich hier. Weißt du wie mich das alles anödet?"

"Ich kann es mir zumindest vorstellen, aber das rechtfertigt nicht, in diesem Ton mit mir zu reden!"

"Schon gut, ich bin etwas gereizt, ist ja kein Wunder. Das Training war heute wohl sehr heftig, was?" erkannte er.

"Die Annahme muss besser werden, kannst dir ja vorstellen, was das heißt? Heute hat er mir sogar gedroht."

"Ja, kann ich. Das Training war bestimmt sehr heftig. Inokuma hat dich rumgescheucht, oder?"

"Das war auch wieder nötig! Man kann wirklich nicht gut genug sein. Auch, wenn Angriff die beste Verteidigung ist, meine Annahmen sind dennoch zu schwach, also müssen wir das in den Griff kriegen."

"Verausgabe dich besser nicht, ruh dich besser auch aus, schließlich hast du selbst gesagt, dass das Morgen nicht leicht wird, also musst du fit sein", riet er.

"Es geht schon, der Trainer weiß außerdem genau, was er tun und lassen kann!"

Mein Gott, er hatte es ja auch nicht angezweifelt! "Ich meinte nur, weil du so gern übertreibst. Ich kenne dich doch, Mila. Du trainierst von morgens bis spät abends, aber pass lieber auf, dass du bei den Spielen auch ausgeruht bist. Aber ich sollte mich da besser raushalten, das ist Aufgabe des Trainers, euch das zu verinnerlichen."

"Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, Yushima! Und wie sieht es aus, geht's dir besser?"

"Klar, wenn man mich so lieb umsorgt."

"Ganz schön frech mein Lieber, pass lieber auf, wenn deine Krankenschwester sich weniger um dich kümmert."

"Damit komme ich schon klar." Seine Hand ruhte nun auf ihrer. "Ich werde es schon schaffen. Ich habe nicht pausenlos trainiert, um das Spiel gegen Russland zu verpassen, worauf ich mich so lange vorbereitet habe."

"Ich weiß, was du empfindest. Ich würde nach diesem Training auch nicht so leicht aufgeben. Ich bewundere dich für deine Stärke."

Er war also ihr Vorbild, was ihm sehr schmeichelte.

Ihn dem Moment wurde die Tür geöffnet und Yuko Furumoto trat ein.

"Entschuldigt, ich möchte eure traute Zweisamkeit ja nicht stören, aber ich soll dir sagen, Mila, dass wir gleich die Taktik für unser nächstes Spiel besprechen." Ein kleines Grinsen huschte über ihr Gesicht, sie zwinkerte ihnen zu und drehte ihnen wieder den Rücken zu, wobei ihr Pferdeschwanz, den sie eigentlich für gewöhnlich über ihre Schulter nach vorne gelegt hatte, nach hinten schwang.

Mila schrak augenblicklich auf, ließ hastig Yushimas Hand los und machte große Augen, da sie sich ertappt fühlte. Sie sah ihn an. "Du hast ja gehört, ich muss zur Besprechung. Gute Besserung und bis Morgen."

Auch er bemerkte, wie ihre Nervosität die Oberhand gewann und ihre Stimme zittern ließ, obwohl die Situation so beruhigend gewirkt hatte, bevor Furumoto reinkam. Er konnte nicht von sich behaupten, dass ihr Auftauchen ihn beglückte, nein, er betrachtete sie gar als Störenfried, der alles zerstörte, was gerade zwischen ihnen geherrscht hatte.

Mila trat vor die Tür und sah ihre Kollegin mit böse funkelnden Augen an. Oh ja, sie war zurecht sauer.

"Hast du noch nie davon gehört, dass man vorher anklopft, bevor man ein Zimmer betritt?" Missgelaunt drehte sie sich von ihr weg und ließ sie einfach stehen. Den blöden Spruch hätte sie sich echt sparen können. Von wegen, sie wollte ihre traute Zweisamkeit nicht stören!! Was fiel ihr überhaupt ein?? Mila fühlte sich missverstanden.

Alle zwölf Mädchen fanden sich im Gemeinschaftsraum ein und saßen wenig später am großen Diskussionstisch.

Der Trainer ergriff das Wort: "Also Mädchen, wie ihr alle wisst, spielen wir morgen um halb elf gegen die spanische Frauenmannschaft und ihr habt alle das Spiel gegen die Tschechen gesehen. Auch Jessicas hervorragende Annahmetechnik haben der Mannschaft nicht mehr als die Niederlage eingebracht. Was gedenkt ihr gegen eine solche Mannschaft zu tun?"

"Wir könnten sie durch kraftvolle, trickreiche Schmetterschläge und Schnelligkeit aus dem Konzept bringen. Keine Europäerin könnte unsere Angriffe voraussehen."

"Gut, Mila, aber das wird wenig bringen. Die Spanierinnen müssen bis zur völligen Erschöpfung trainiert haben, um so perfekt zu spielen. Es wird durchaus nicht enfach werden ihre Erfolgsserie zu durchbrechen. Am besten, wir spielen so frei wie möglich. Wir müssen unbedingt abwechslungsreich vorgehen, damit sie uns nicht vorraussehen können. Abwehr und Angriff müssen dafür jedoch im absoluten Gleichklang sein."

"Das bedeutet also, wir müssen Schwächen gekonnt verstecken. Weder unser Angriff noch die Verteidigung dürfen zeigen, dass wir in einem besser oder schlechter sind."

"Gut erkannt, da kommt ein starkes Stück Arbeit auf uns zu."
 

Vor dem wichtigen Spiel fühlte sich Mila gar nicht wohl. Sie hatte wohl wirklich mit dem Training etwas übertrieben. Bei der ersten Angabe der Spanierinnen zitterte sie schon vor dem Gegner. Ein ungutes Gefühl, welches nicht zu verachten war, machte sich in ihren Gliedern breit. Es hatte sie fast nie getäuscht. Mit rasender Schnelligkeit kam der Ball flach über das Netz geflogen und raste an Milas Schulter vorbei. Sie hörte nur, wie Yamagami Nuriko den Ball annahm. Als nächstes wurde er gekonnt gestellt, flog knapp über das Netz, direkt vor Mila, sie sprang hoch und schlug ihn ins Feld des Gegners, doch ein geschickter Block machte den Angriff zunichte. Der Ball donnerte wie eine Kanone vor Kaoris Nase, welche parierte, jedoch nicht verhindern konnte, dass er kurz vor ihr den Boden berührte. Der erste Angriff konnte das Spiel entscheiden, da er die Mannschaft, jene den ersten Punkt machte, offensiver und selbstbewusster werden ließ. Der Rest der Mannschaft wurde meist vom Kampfgeist mitgerissen. Mila wollte es verhindern, das so etwas geschah und zerstörte den nächsten Aufschlag mit einem direkten Schmetterball. Doch schon nach diesem kraftvollen Ball, fühlte sie sich schwach und ausgelaugt. Sie musste sich schonen, das wusste sie, sonst würde alles in einer Katastrophe enden.

Unter großer Anstrengung gelang es den Japanerinnen gleich zu ziehen, doch egal wie gut sie spielten, es gab immer eine Spielerin der Spanier, die dieses Niveau gekonnt brach und Japan übertrumpfte, bis sie den ersten Satzball hatten. Eigentlich hatte man mit weniger Gegenpunkten gerechnet, die Reporter dachten an das Spiel gegen Tschechien zurück. Der erste Satz war bereits regelrecht zu Gunsten der Spanierinnen verlaufen, Tschechien hatte nicht den Hauch einer Chance. Lediglich fünf Gegenpunkte hatte Jessica mit ihrer Mannschaft geschafft, mehr war einfach nicht drin gewesen, egal, wie sehr sie sich auch bemühten.

Mila spürte den Druck, den man auf sie ausübte, dass man von ihr ein gutes Spiel erwartete und verlangte. Alle Blicke waren stets auf sie gerichtet, allein aus dem Grund, weil sie Spielerin Nr.1 war. Zehn Punkte hatte sie für Japan machen können, doch zu mehr war sie an diesem Tag nicht in der Lage, denn sie lieferte eher ein mittelmäßiges Spiel. Bei einem Stand von 10:14 angekommen, retournierte man jeden Schmetterball ihrerseits, den sie ausführte, egal wie gekonnt und heftig er war. Die Anspannung war ihnen allen regelrecht anzusehen. Schweiß stand auf jedermanns Stirn, auch auf Kiyamas und Matsuyamas. Als der Ball erneut über das Netz ins Feld der japanischen Mannschaft flog, setzte Mila zu einem Sprung an, kurz nach ihr sprangen zwei Spanierinnen ebenfalls, jedoch mit hochgestreckten Händen, hoch, um den Ball schnell mit einem Block abzuwehren, doch Mila wechselte den Schlagarm und trickste so ihre beiden Gegnerinnen aus. Der Ball sprang knapp auf die Auslinie, der Punkt wurde gegeben, was ihrer Mannschaft eine kleine Chance gab. Furumoto stand auf der Position der Aufschlägerin, zögerte nicht und servierte den Spanierinnen einen ihrer gekonnten Flatteraufschläge, denen kaum eine Spielerin, auch die Spaniens nicht, parieren konnte. Sie holte ihrer Mannschaft einen Punkt und so langsam fassten ihre Mitstreiterinnen wieder Mut. Damit wurde der Spielstand auf 12:14 verkürzt. Doch die Spanierinnen hatten nicht vor diesen satz zu verlieren, da sie zu nah dran waren, immerhin fehlte ihnen lediglich ein Punkt, der gemacht werden musste, um den Satz zu gewinnen. Doch zuerst mussten sie das Aufschlagrecht zurückbekommen, um überhaupt punkten zu können.

Wieder kam der Aufschlag von Furumoto, doch sie machte den Fehler des Wiederholens, eine Spanierin erwischte ihn, eine weitere pritschte den gebaggerten Ball flach über das Netz und kaum fünf Sekunden später schmetterte die Mannschaftsführerin ihn in Milas Hälfte, das Mädchen hechtete nach dem Ball, doch berührte ihn nur der Faust, worauf er im hohen Bogen nach hinten flog und ihn keiner mehr erreichen konnte. Verdutzt starrten die Japanerinnen auf den Ball, der über das Feld sprang. Sie hatten nicht einmal den Hauch einer Chance daran zu kommen. Mila lief der Schweiß übers Gesicht. So einen schnellen Angriff hatte sie nur selten erlebt und niemand hatte es je geschafft einen solchen zu retournieren. Sie hatte keine Zeit darüber zu grübeln, wie sie das geschafft hatten, denn schon erfolgte der Aufschlag. Kaori nahm den Ball mit einer Hand aus der Luft an, Shigemi Kiyama stellte ihn gekonnt und Mila schmetterte ihn mit voller Kraft in eine für sie freischeinende Ecke, doch bevor der Ball am Rand der rechten Hälfte einschlug, hechtete die fünf der Spanier nach ihm und erwischte ihn gerade eben. Der Ball flog auf Japans Hälfte zu, die Mannschaftsführerin schlug ihn aus einer beachtlichen Höhe übers Netz, so dass er kaum erreichbar war, jedoch von Iwatani erfolgreich angenommen wurde. Ein paar spannende Ballwechsel später, schaffte es Spanien doch den Satzball zu verwandeln, auch wenn Japan gekämpft hatte.

Der zweite Satz lief nach Spaniens Regeln, Japan hatte es extrem schwer überhaupt die Finger an den Ball zu bekommen. Bei einem miserablem Punktestand von 7:14 war es auch schon geschehen. Mila wurde durch Spaniens Nr.1 geschlagen worden und landete durch einen regelrechten Kanonenschmetterball am Boden. Ihr hatte die Kraft gefehlt, um einen derart gekonnten und gezielten Schmetterball anzunehmen. Auch die Saltoannahne wirkte da sinnlos, denn sie brachte sie nur zu Fall. Sie war auf einen derart kraftvollen Schlag ohnehin nicht gefasst gewesen und sie fühlte sich schuldig, denn wenn die ihre Annahmen besser wären, dann hätten sie öfter zurückschlagen können.

Deprimierte Gesicher schritten auf Inokuma zu. "Es tut uns leid", enschuldigte sich Mila für die gesamte Mannschaft.

"Mila nehme ich erst Mal raus, um die Verteidigung zu stärken. Ihr alle seid erstklassige Spielerinnen, vertraut in eure Technik und gewinnt den dritten und vierten Satz, das erwarte ich von euch. Im fünften lasse ich den Kapitän wieder aufs Feld, aber dann müsst ihr es erstmal so weit kommen lassen. Mila kommt mir etwas geschwächt vor, lasst sie die beiden Sätze Luft holen." Der Trainer ballte die Hand zu einer Faust. "Lasst sie Punkt für Punkt eure Kraft spüren, bringt sie dadurch völlig aus dem Konzept!"

Die Worte des Trainers gaben ihr keinerlei Schuld und doch fühlte sich der Teamchef für das Desaster verantwortlich. Inokuma nahm sie jedoch raus, um die Abwehr zu stärken, die durch sie etwas in Mitleidenschaft gezogen worden war. Für sie kam Masako Onosawa ins Spiel, welche die Rückennummer Neun trug.

Mila versank während des Spieles total in Gedanken. Nicht einmal feuerte sie ihre Mannschaft an, denn es traf sie hart, dass man sie einfach durch eine andere Spielerin ersetzte. Sie stand auf. "Trainer, ich gehe zur Krankenstation", verriet sie. Ihre Worte waren nicht als Frage formuliert und Inokuma traute seinen Ohren kaum. "Du bleibst", ordnete er an, doch da war sie schon durch den Ausgang weggerannt. Ihr Weg führte sie zu keinem anderen, als ihrem Freund Yushima.

Tränen standen in ihren Augen. Sie klopfte zaghaft gegen die Tür, welche umgehend geöffnet wurde. Yushima musterte sie, denn er hatte sie nicht erwartet. "Ist das Spiel etwa schon zuende? Ist wohl nicht so gut gelaufen, was?" fragte er, als er ihren deprimierten Blick sah und erkannte, dass etwas nicht in Ordnung war.

Mila schüttelte nur den Kopf. "Man hat mich raus genommen.."

"Warum denn?" Entsetzt sah Yushima sie an. Sie sah nun noch deprimierter aus. Milas Nerven waren stark angekratzt, sie warf sich ihm hemmungslos an die Brust und heulte einfach drauf los. "Ohne.. mit der Wimper zu.. zucken.. hat er mich ausgewechselt. Ich habe heute, wo's drauf ankam.. nicht gut genug gespielt. Ich.. fühle mich.. so.. elend."

"Du weißt, dass ich dir da nicht helfen kann?"

"Darum geht's nicht." Mila erhob den Kopf leicht. "Ich brauche nur deine starken Arme, um mich besser zu fühlen."

Yushima bemerkte das Zittern ihres Körpers und schob sie leicht nach vorne. "Was ist, geht's dir nicht gut?" wollte der junge Mann von ihr wissen.

"Ich hab keine Kraft!" Immer noch rollten Tränen über ihr Gesicht, doch Yushima verzog keine Miene.

"Beruhige dich und hör auf dir selbst leid zu tun. Ich bin der Letzte, der dich trösten wird. Du musst alleine klarkommen. Ich habe selbst Probleme, das weißt du auch. So einfach ist das nicht, du kannst nicht verlangen, dass jemand anderes deine Probleme löst. Und vorallen solltest du bei deiner Mannschaft sein, statt hier. So etwas verantwortungsloses ist mir ja noch nie untergekommen!" schimpfte er.

Mila schluchzte. Das war gemein von ihm, aber es verwunderte sie nicht, denn manchmal war er kälter als ein Eisberg zu ihr. Sie suchte Trost bei ihm und das Einzige, was ihm einfiel war, dass sie keine Verantwortung übernahm. Manchmal verhielt er sich wie jetzt und dann war er wieder nett. Sie wusste wirklich nicht, was das sollte und stand verwirrt vor ihm. Aber seine Ratschläge waren immer gut gewesen. "Ich gehe, du hast mal wieder Recht. Ich sollte als erstes an die Mannschaft denken. Ich krieg meinen Kopf schon frei.." Gesenkten Hauptes schloss sie dir Tür hinter sich.

Yushima war durchaus bewusst, wie hart er manchmal mit ihr umsprang, aber er wollte nicht, dass ihr etwas wichtiger war als die Mannschaft und es war wieder nötig gewesen ihr die Augen zu öffnen. Sicher verstand sie das und war ihm nicht böse deswegen. Dass er ihre zarten Gefühle verletzte, darauf kam er nicht.

Inokuma bemerkte, als Mila sich lautlos neben ihn setzte, dass etwas nicht in Ordnung war, aber er schwieg, denn seine ganze Aufmerksamkeit gehörte dem Team, das eisern um jeden Punkt kämpfen musste. Der dritte Satz war sehr knapp und mit ein wenig Glück gewonnen worden und nun musste der vierte auch erkämpft werden. Und es sah gar nicht mal so schlecht für Japan aus. Spanien schien sich ein kleines bisschen verausgabt zu haben, denn sie schnappten ziemlich heftig nach Luft. Trotzdem war der Trainer noch lange nicht zufrieden. Wenn sie schon jetzt, gegen so eine Mannschaft, nur wegen günstiger Umstände gewann, dann konnten sie sich darauf wirklich nichts einbilden. Dennoch war er froh, dass die Mannschaft auch ohne Mila stark genug zum siegen war. Er dachte an die Herrenmannschaft und, was dieser bevorstand, dass sie ihne Yushima ganz schön was leisten mussten. Da waren sie wirklich besser dran. Jede Spielerin kämpfte mit Erfahrung um den Ball und der Erfolg gab ihnen Recht. Inokuma war stolz auf die Mädchen. Doch Mila machte ihm gerade Sorgen. "Mila, wir werden diesen Satz zwar gewinnen, aber im fünften wird alles an dir liegen. Nochmal schaffen wir das nicht, der Gegner wird das nicht zulassen, sie werden nicht kampflos aufgeben. Sie haben lange und hart trainiert, das sieht man, keine Mannschaft würde da vorschnell aufgeben. Alles hängt vom letzten Satz ab. Wir müssen in jeder Hinsicht besser sein als sie, um zu siegen. Verstanden?" Inokuma bekam Milas überraschten Blick mit und sie sah so verunsichert aus. "Seit wann kann man dich so leicht entmutigen? Bisher warst du immer die Rettung. Du schaffst das schon."

Das war ja gerade das Problem. Sie ganz alleine hatte den Sieg oder die Niederlage in der Hand, wenn sie schlecht war, musste die ganze Mannschaft leiden. Kurz gesagt, das Mädchen hatte Angst.

"Bitte nicht. Heute habe ich nur versagt, weil ich nicht gut war!"

Inokuma hätte sie für die Worte am liebsten ins Gesicht geschlagen. "Hör auf dich so unterzubewerten! Du gehst gleich da raus und machst ein gutes Spiel!"

"Warum ich?"

"Das ist eine törichte Frage! Du bist Mannschaftsführerin und hast Verantwortung zu tragen! Alle schauen zu dir auf, also lass dich nicht so gehen."

Mila nickte bloß. "Ich werde immer mein bestes geben!"

"So will ich dich hören." Der Ball schlug, nach langem Ballwechsel, im gegnerischen Feld ein und mit diesem Punkt für Japan war auch der vierte Satz gewonnen. Allerdings war es für alle etwas zu knapp gewesen. 16:18 Die MÄdchen kamen auf ihren Trainer zu. Alle sahen erledigt aus. "Die kriegen Bälle, die man normalerweise nicht mehr erreichen kann, so was habe ich noch nie gesehen. Sie machen wirklich selten mal einen Fehler. Gegen Ende sind die Spanierinnen wieder munter geworden. Da war nichts mehr von Erschöpfung zu sehen", meinte Matsuyama und wurde dann mit Inokumas tadelndem Blick bestraft.

"Das kommt, weil ihr dachtet, diesen Satz lkönntet ihr genauso gewinnen, wie den dritten und deswegen wart ihr zu sorglos. Aus diesem Grund konnten sie sich erholen. Im nächsten Satz werdet ihr keinen Trick auslassen. Man darf ihnen keine berechenbaren Angriffe zum returnieren geben. Spielt intuitiv. Plant weniger Angriffe. Spielt nach dem Zufallsprinzip. Das wird sie sicher verwirren."

Die Spielerinnen nickten und rannten zurück auf's Spieleld, denn Inokuma schickte sie nach der kurzen Pause wieder zurück. Mila war wie versprochen mit von der Partie, ihre Augen strahlten großen Kampfgeist aus, sie schwor die Mädchen nicht zu enttäuschen und großartig zu spielen, egal was kommen mochte. Wenn sie auf dem Feld stand, ihr bestes gab und ihre Mannschaft am gewinnen war, fühlte sie sich wirklich glücklich. Nur dann. Und auch heute würde sie der Sieger sein, sie und ihr Team, niemand sonst. Der Satz fing gut an, Japan ging suverän in Führung, da Mila einen tollen Schmetterball nach dem anderen schlug, bis leichte Erschöpfung zu erkennen war, da sie sich etwas übernahm und einen Ball verfehlte. Sie landete an Boden, kam kaum hoch, nur mit großer Anstrengung schaffte sie es. Spanien hatte ein Opfer gefunden und nahm Mila auf's Korn. Die Schwäche kam wieder, es war die Gleiche wie im zweiten Satz. Ihre Augen konnten den schnellen Attacken nicht mehr folgen. Punkt für Punkt entfernte sich der Sieg von ihr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-07-14T04:15:16+00:00 14.07.2005 06:15
Die FF ist toll mach bitte schnell weiter :)
Von: abgemeldet
2004-07-17T08:33:30+00:00 17.07.2004 10:33
schreib doch weiter >< des is soooo coooolll schnell weiter ^^


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