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Fight of my heart

Volleyball kann zwar ein Stückchen Leben, aber das Leben alleine niemals nur Volleyball sein
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Melo ist zurück ^-^
Es ist ein fieses Kapitel :D habt Spaß :D


~Yamamoto bittet Yushima um ein Freundschaftsspiel zwischen Aoba und der russischen Mannschaft, um Shirakawa ihre Unterlegenheit zu demonstrieren. Milas Mannschaft hat sie geschlagen, sie weiß, dass sie das nicht schaffen können, den Vizeweltmeister zu schlagen. Sie ließ ihre Mannschaft in eine schier aussichtlose Situation laufen…~ Komplett anzeigen

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Ein gelungenes Szenario

Kapitel 13: Ein gelungenes Szenario
 


 


 

Obwohl es spät war, hatte sich der Kapitän von Aoba noch einmal nach Fujimi begeben. Nicht um Mila zu treffen, nein ganz anders. Sie verlangte von Midori, dass sie Yushima holte, erst einmal ohne, dass Mila davon wusste. Aus zuverlässiger Quelle hatte sie bereits erfahren, dass Mila in die Berge gereist war, um sich zu erholen. Sie sollte sich ausruhen und nicht noch mehr aufregen wegen all den Sachen. Natürlich hatte es den Zweck ihre Freundin dazu zu bringen, sich bei Mila zu entschuldigen und ihr die Wahrheit zu sagen. Aus freien Stücken würde dieses Mädchen niemals zur besten Spielerin der Welt gehen, um klein bei zu geben. Unsicher war Misao Yamamoto natürlich schon, ob sie zumindest Yushima warnen sollte, doch sie entschied sich im letzten Moment um. Sie waren gerade am Fluss und er hörte der groß gewachsenen Yamamoto zu.

„So… findest du es nicht ganz schön hart, wie du mit deiner Mannschaft umgehen willst? Mann geht doch nicht mit dem festen Vorsatz zu verlieren in ein Spiel.“ Yushima fragte sich, was in dem Kapitän vor sich ging, aber sie würde wohl ihre Gründe haben.

„Ich will, dass sie erkennen, dass wir noch lange nicht so weit sind, ein weltklasse Team zu sein. Das ist mein Ziel. Vor allem Shirakawa soll verstehen, dass wir nicht einfach so gegen Fujimi verloren haben.“

„Aber gegen Schirenina?“ Yushima schüttelte ein wenig den Kopf über die Idee, denn es stand fest, dass sie verlieren würden. Sie waren doch gar nicht in der Lage dem Vizeweltmeister das Wasser zu reichen. Nicht, nachdem sie gegen eine Highschool-Mannschaft versagt hatten – vergrößerter Schmetterball hin oder her.

„Gerade gegen Schirenina!“, bekräftigte Yamamoto ihre Bitte, „Teruku Shirakawa fühlt sich von dir hintergangen, Yushima-Sensei und glaubt noch immer, wir wurden um den Sieg getrogen. Ich kann reden so viel ich will, sie ist zu stur. Man muss es ihr demonstrieren.“

„Shirakawa war schon seit eh und je dickköpfig“, lachte Yushima, er erinnerte sich noch genau. Sie und Yamamoto waren jede auf ihre Weise das Sorgenkind des Trainers gewesen. „Denkt sie wirklich, ihr hättet zu Unrecht verloren?? Ich kann nicht glauben, dass sie es so hindreht.“

„Doch! Du hast uns um den Sieg betrogen und ich gehöre an Milas Stelle in die Nationalmannschaft. Außerdem sei ich viel besser als sie. Das sind ihre Wunschvorstellungen. Wenn sie schon nicht die Nummer 1 sein darf, dann wenigstens ihre beste Freundin. Auf ihre Annahmekünste bildet sie sich viel ein. Milas Annahmen sind verhältnismäßig schwach, sie reitet ständig darauf herum. Dabei ist das Niveau beim internationalen Volleyball ganz anders. Ich möchte ihre Superannahmen gerne gegen Russland bewundern. Ich würde wetten, dass sie dann nicht besser aussieht als Mila damals gegen Schirenina.“ Es war ja schon fies, zugegeben, aber Yamamoto wusste sich einfach keinen Rat mehr, wie sie diese Hirngespinste aus Shirakawas Kopf endgültig vertreiben sollte.

„Vielleicht solltest du das mit Mila besprechen. Ich denke, dass sie eher Kontakt zu Schirenina aufbauen kann. Sie sind Konkurrenten, aber mir scheint, dass sie auch so etwas wie Freunde sind.“ Er selbst wäre nie auf die Idee gekommen, sich mit der Konkurrenz anzufreunden, aber er hatte auch nie nach ihrer Bindung zu Schirenina gefragt. Er wusste nicht, was die Frau damals für seine Freundin alles getan hatte und wie sie zueinander standen.

„Nein, mir wäre es lieber, wenn du das einrichten könntest. Du kennst den Volleyballverband, es sollte dir ein leichtes sein, die russische Mannschaft zu einem Trainingsspiel, zu überreden. Herr Yamada steht mit dir in Kontakt! Mila ist zum Ausruhen da. Wenn sie weiß, dass wir gegen Schirenina spielen, will sie es uns gleich tun. Sie scheint geradezu besessen davon, gegen sie zu kämpfen, sie ist ihr größter Gegner.“

Ein wenig senkte sich der Blick des jungen Mannes, er konnte es zwar verstehen, aber dass er es gut fand, konnte Yushima wirklich nicht sagen. Es drehte sich bei ihr immer alles um Volleyball, sie würde jedes andere Hobby zur Seite schieben für ihr Volleyball. Auch ihn würde sie deswegen links liegen lassen. Wie sollte aus ihr nur eine normale Frau werden, wenn sie stets nur an Volleyball dachte und nichts wichtiger erschien. „Sie ist fanatisch, das ist unheilbar, fürchte ich. Es war für sie ein Graus hierher zu kommen, sie hat auch trainiert, obwohl sie es nicht sollte. Zwar konnte ich sie abhalten, ihr Leben zu riskieren, aber sie hätte auch das getan.“

„Irgendwo sind wir alle ein bisschen fanatisch, Yushima“, lächelte Yamamoto jetzt, für sie selbst war es auch ein großer Traum zusammen mit Mila, der Nummer 1, im japanischen Nationalteam zu spielen. Aber sie war vernünftig genug, zu wissen, dass sie bei weitem noch nicht gut genug war, um da mitzuhalten. Milas Annahmen waren mittelmäßig gut und ihre nur schwach. Zwar war sie schon viel besser geworden, doch Mila machte sie nichts vor. Shirakawa konnte das wenn schon, sonst niemand im Aoba-Team. Und selbst Shirakawa hatte Schwächen. Ihre Größte war ihre Arroganz.
 

Am nächsten Tag stand es fest. Das russische Team würde anreisen - aber aus irgendeinem Grund glaubte Yushima diese Schirenina hatte Wind davon bekommen, wo Mila steckte und kam nur deswegen her. Und ganz zu seinem Leidwesen wollte sie ihrer alten befreundeten Feindin vom Spiel erzählen und sie auch dazu einladen, zuzusehen. Als sie das letzte Mal Mila darum bat, sich etwas anzusehen, hatte sie zum ersten mal den Kreuzschmetterball kennen gelernt. Sie fürchtete, dass es genauso sein würde. Aber warum gegen Aoba wusste sie nicht. In der Trainingshalle saß Mila neben dem Trainer der russischen Nationalmannschaft und alleine das schien Shirakawa wahnsinnig zu machen.

Yushima kam rüber, als hätte nie etwas zwischen ihnen gestanden und begrüßte das Team. Er sprach sogar direkt mit Yamamoto und Shirakawa wusste noch immer nicht, worum es hier eigentlich ging.

"Interessant, Mila ist beim Feind", deutete Yamamoto für alle an und fand das äußerst zynisch von sich selbst.

"Schirenina ist die befreundete Feindin - man kann es nicht anders ausdrücken", entgegnete Yushima. "Schirenina hatte sie darum gebeten, deren Mannschaft besondere Achtung zu schenken... bestimmt will sie ihr was demonstrieren."

Shirakawa stemmte die Hände in die Hüften. "Ja, deren Niederlage darf sie sich genauer ansehen..." Es war albern, sowohl Yushima als auch Yamamoto wussten, dass das kaum zutraf. Eindeutig Größenwahn.
 

"Du wendest ihre Taktik an, Schirenina?" flüsterte Mila mit dem Mannschaftskapitän. Es war ihr einfach klar, dass es das war, denn Yamamoto hatten sie auch auf die Bank gesetzt beim ersten Trainingsspiel. "Und wenn du dann aufs Feld kommst, räumst du auf, du putzt sie weg, wie sie einst uns..."

Schirenina schwieg noch zuerst, doch sie wollte Mila noch aufklären, dass sie auf dem Feldweg war. "Nein, gegen Amateure spiele ich nicht, das ist überflüssig - das A-team würde nur für Verletzungen sorgen. Ich hab die Mannschaft spielen sehen... das erzähl ich aber natürlich nur dir. Ich war in Japan kurz bevor die Spieler für die WM feststanden." Sie lächelte. "Ich habe mich dir genau angeschaut, um mich besser vorbereiten zu können. " Danach war sie zum Zirkus gegangen.

"Amateure...? Lass das nicht Shirakawa hören - sie ist sehr verbissen darauf, dass sie ja alle besser sind als das Fujimi-Team. Und weil ich dazu gehöre, müssen sie euch natürlich schlagen. Dass das Niveau ganz unterschiedlich ist, hat sie glaube ich noch nicht begriffen. Ich weiß nur nicht, was ihr Trainer sich dabei denkt, sie ins offene Messer laufen zu lassen... Ich habe diesen Mann noch nie verstanden. Er hat damals alles Yushima überlassen..."

Nun blickte Schirenina zum Aoba-Team hinüber und ihre blaugrünen Augen erfassten Yushima. "Ach ja - er. Wurde von unserem Team förmlich vom Platz befördert - war wirklich ein jämmerliches Spiel. Ich hoffe, dass sie das nicht wiederholen. Ich erwarte von dem gut aussehenden Mann, dass er sich gefälligst anstrengt. Unsere Männer sind mindestens so eingebildet, wie diese Shirakawa, die nun hoffentlich gleich merkt, was Sache ist." Sie überkreuzte die Beine und verschränkte sogar die Arme.

"Mou - mir hat Yushima richtig Leid getan mit seiner Mannschaft... wir haben es gesehen."

"Kommt davon, wenn man seine Klappe so laut aufreißt, um sich einzumischen, aber selber nichts zustande bekommt. Es war doch klar, dass Russland die Mannschaft perfekt studiert hatte. Obwohl er das wusste, hat er es nicht verhindert..."

Es war ungewohnt, jemanden so schlecht von ihrem Freund reden zu hören und Mila blickte sofort traurig drein und drückte ihre eigenen Hände. "Er ist ein guter Spieler..."

"Tja und ihr werter Trainer eine Flasche, der nichts daraus macht. Ein guter Spieler reicht nun mal nicht. Vielleicht sollte Yushima ganz zum Trainer übergehen, das Zeug dazu hat er. Wahrscheinlich denkt er selbst schon drüber nach, schau ihn dir doch an", sie zeigte sogar mit dem Finger auf ihn, wie er sich mit den Aoba-Spielerinnen und dem Trainer beriet.

"Stimmt! Er verhält sich wie unser Trainer damals, als er uns von unserem hohen Ross runterholen wollte. Erst hatte er uns eine Elite-Mannschaft als Gegner ausgesucht und dann euch... das hat uns aufgeweckt. Ja, es stimmt, er handelt ganz genauso..."

Schirenina musste lachen, weil Mila das jetzt wohl erst erkannt hatte. "Mal von seinem kräftigen Armen abgesehen, nicht wahr? Ich bin wirklich gespannt, was bei den Olympischen Spielen dabei zustande kommt. Gleich geht es los... dann werden wir sehen, wie super diese Shirakawa ist. Ihre Annahmen hat sie Yushima zu verdanken, nicht wahr? Er war ihr Trainer."

Schirenina wusste mal wieder besser bescheid als sonst wer, sie schien alles immer besonders klar zu sehen.

"Wahrscheinlich ja..." Mila war unsicher, aber sie glaubte, dass er damit zu tun hatte. Auf dem Trainerposten hatte sie ihn bisher noch gar nicht so gesehen und fragte sich, ob er wirklich darüber nachdachte und es ihr nur nicht gesagt hatte...
 

Der Anpfiff ertönte, weshalb nun erst einmal Schirenina und Mila schweigend neben dem Trainer saßen. Nach einem fantastischen Aufschlag von Aobas Nummer 5, verwandelten die Russinnen diesen in einen gefährlichen Angriff, der den Gegner um sein Aufschlagsrecht beraubte.

"Toll, fängt ja gut an... passt doch etwas besser auf", meinte Shirakawa und ihr Kapitän warf ihr einen Blick zu, der ihren Ärger ausdrückte. "Das sind doch nur die Amateure - die machen wir fertig", davon war die Kurzhaarige überzeugt. Hochmut kam vor dem Fall - das Sprichwort fiel Yamamoto sofort ein und es passte zur Nummer zwei.

Der Aufschlag kam und man konnte sagen, Shirakawa nahm ihn meisterhaft an und Yamamoto ging zum Angriff über. Das war der Augenblick, wo es für jeden deutlich wurde, dass Russland vorwiegend ein Verteidigungsteam war. Sie blockten den harten Schmetterschlag und Shirakawa hechtete nach ihm, doch er driftete ins Aus ab, wo ihre Mannschaft nur nachgucken konnte und nicht einmal eine sich bequemt hätte, ihn zu schnappen.

"Sag mal, spinnt ihr? Hört auf zu pennen!" wütete nun Shirakawa hochrot und beruhigte sich nur schwer. Ihre Team-Kameradinnen waren entsetzt von einem solchen Ton und man ignorierte sie. Mit einem solchen Mannschaftsklima konnte das nichts werden - sie waren schon einmal so weit. "Wir brauchen den Aufschlag... also los, Mädels!" Sie spielte sich als Mannschaftsführer auf, was einfach nicht ihr Recht war. Aoba bestand nun mal nicht nur aus ihnen beiden...

Gut, der Aufschlag kam und Yamamoto versuchte es mit einem direkten Schmetterball - was ihr auch glückte. Was aber nicht hieß, dass der Ball den Boden berührte, nein, die Defensive schlief nicht. Der Ball kam schnell und dann war es die Nummer 9, die den gestellten Ball zu einer teuflischen Kanone machte, der die Drei der Aobas erstmal in die Knie zwang. Mit Schmerzen am Boden - das waren Schmetterbälle, wie man sie einst von Yamamoto kannte.

"Hey, das ist eine Reservespielerin - hast du einen Knall?" beschwerte sich Shirakawa und hatte vor sich um den nächsten Ball selbst zu kümmern. "Pah!" Nichtsnutzige Hühner, es stimmte, sie beide waren die Elite der Mannschaft, merkte man doch an so etwas.

Der Aufschlag kam und nach einem weiteren missglückten Angriff vom Teamchef, kam die nächste Attacke von Russlands Nummer neun. Was Schirenina nur erwartungsvoll grinsen ließ. Mila folgte dem ebenfalls gespannt und sie sah schon das Mädchen mit dem Pferdeschwanz angreifen. "Oh nein, das wird wehtun", dachte sie laut und kaum hatte Shirakawa die Finger dran, klatschte es, direkter Aufprall aufs Handgelenk und sie fiel kräftig auf ihre Schnauze. Sie lag am Boden... Ja, genau so wollte man sie sehen. Mila tat das fast schon leid.

"Gut, was? Tödliche Schmetterbälle nimmt man nicht einfach 'so' an." Das war Schireninas Plan - und das obwohl Volynskaya gerade nur mit halber Kraft spielte, war es Shirakawa nicht möglich, den Ball so zu spielen, dass jemand was damit hätte anfangen können.

"Ah... man tut das weh", zischte sie und erhob sich zittrig vom Boden. "Mein Handgelenk wird taub."

"Was du nicht sagst... Das ist eine Reservespielerin", wiederholte Yamamoto die Worte ihrer rechten Hand. Sie sollte nichts kritisieren, was sie selbst nicht konnte, aber genau das hatte sie bei ihrer Teamkameradin getan und stand nun sehr blöd da. "Ich krieg den noch, verlasst euch drauf!" schwor sie sich. Sie glaubte, dass es die Nervosität war, wie damals, als Inokuma in der Halle auftauchte. Doch der Angriff von Volynskaya konzentrierte sich sehr gezielt auf die entdeckte SCHWÄCHE des Teams - Shirakawa.

Shirakawa fühlte sich betrogen... von allen im Stich gelassen. Volynskaya gab ihr richtig Zunder, sie hatte Glück, wenn sie einen Finger an den Ball bekam - wie man es nahm. Sie hätte besser die Finger weggelassen, jedenfalls hatte sie rote Abdrücke, die schon juckten, an den Handgelenken. Sie hatte darauf verzichtet, ihre Brust wirklich anzuspielen... sie spielte sie so, dass sie sie zumindest erwischen konnte. Es bildeten sich rote Punkte an ihren Armen und sie spürte, wie die Arme nun schwer wurden. Es war heftig und Yamamoto wollte Shirakawa eine Pause gönnen, doch diese weigerte sich strikt.

"Ich geh nicht auf die Bank - niemals."

"Weißt du, wer diese so genannte Reserve ist?" fragte nun der Kapitän und verlangte Auszeit, damit sie sich beraten konnten. Sie liefen zum Trainer und Shirakawa reagierte sogleich patzig.

"Du wirst es mir ja wohl gleich sagen, oder, Yamamoto?"

"Das ist die Spielerin, die bei den Junioren allen Mannschaften mit ihren schrecklichen Schmetterbällen, das Leben zur Hölle machte. Schireninas engste Partnerin."

"Die tödlichen Schmetterbälle...", durchfuhr es die Kurzhaarige und sie ließ sich erst einmal auf die Bank sinken. "Ich wusste nicht mal, dass sie dabei ist, sie ging bei den Weltmeisterschaften sang und klanglos unter, neben ihrer Kollegin Schirenina. Sie sind beide von der Highschool gewesen?"

"Oh ja, du hast es erfasst und Schirenina hat sie nicht umsonst aufstellen lassen. Sie spielt genauso gut wie Mila - gut, was?"

"Überhaupt nicht!" Nein, für sie war das nicht gut. Sie musste sie also besiegen, um zu zeigen, dass sie besser war als Mila. "Du solltest mit deinem Schmetterball darauf antworten, Yamamoto."

"Dazu müsste einer von euch ihre Bälle retournieren."

"Warum machst du das nicht selbst, Yamamoto? Ein direkter Schmetterball war schon immer effektiv." Shirakawa hatte wohl keine Ahnung, was das bedeutete. "Du hast schließlich auch gegen Mila verloren, als sie mit einem direkten Schmetterball geantwortet hat... Dasselbe solltest du bei ihr nun tun, dann ist aber Feierabend und wir können das Spiel an uns reißen!" Shirakawa hatte eine Wut im Bauch und ballte die Hände zu Fäusten.

"Gut, wie du meinst... ich werde es versuchen." Sie befand sich auf einem dünnen Eis, das sah sie Yushimas Blick an, dieser schloss die Augen und wollte diesem Küken mal die Leviten lesen. "Hast du keine Angst um die Handgelenke deines Kapitäns...? Woher willst du wissen, dass diese Schmetterbälle nicht noch schrecklicher sind als Yamamotos vergrößerter Schmetterball, was zugegeben, ohnehin nur eine optische Täuschung ist?! Der Ball hat bei weitem nicht so viel Karacho."

"Wie kannst du Yamamoto so beleidigen?" Shirakawa war kurz davor, auf Yushima loszugehen. "Was macht der eigentlich hier? Er ist doch nicht mehr Co-Trainer... Ich denke, du wärst da drüben bei den Russen besser aufgehoben - so wie Mila!" Sie fand es unerhört, dass eine japanische Spielerin neben dieser Tussi saß, die sich so toll fand, dass sie ihre Reservemannschaft aufstellte und ignorierte, dass Shirakawa und Yamamoto unbedingt gegen sie spielen wollten, egal wie es auch ausging. Sie sah das als Beleidigung von Schirenina.

"Ich beleidige Yamamoto, indem ich die Wahrheit sage?" Yushima war entrüstet von Shirakawas unreifem Verhalten. "Du kannst den Ball nicht annehmen, also soll Yamamoto die Kohlen aus dem Feuer holen - am besten mit bloßen Händen, ja? Es ist wie eine Kanonenkugel aufzufangen..."

"Du übertreibst maßlos, niemand schlägt härtere Bälle als Yamamoto, merk dir das!"

"Was ist das für ein Ton, Shirakawa?" Der Trainer ließ ihr das nicht durchgehen. "Zügel dich ein bisschen, er ist immer noch älter als du!" Er schickte sie wieder aufs Feld, doch die Gewitterwolke über Shirakawa blieb. "Das lasse ich niemals auf mir sitzen, denen geb ich's."

Sie rannten zurück zum Platz, da der Anpfiff ertönte. Der nächste Angriff der Russen ließ nicht lange auf sich warten, weil es Yamamoto wieder nicht schaffte, einen Punkt zu holen, woraufhin Shirakawa sie wohl am liebsten erwürgt hätte, weil sie ihrer Meinung nach den Gegnern die Punkte geradezu schenkte. Das war doch nicht alles, was ihr Kapitän konnte... sie spielte nur mit halber Kraft - wieso?

Doch das böse Erwachen würde kommen... Yamamoto zitterte der gesamte Körper. Sie wusste, dass sie sich in Gefahr begab, doch für Shirakawa hätte sie auch das getan. Damit sie endlich zur Vernunft kam und da kam sie auch schon angerannt - diese Superspielerin mit dem kräftigen Handgelenken. Ja, sie lief etwas komisch, hatte wohl Probleme mit dem Bein und sprang bei weitem nicht so hoch wie Mila, aber dafür haute sie rein. Sie sprang hoch, ihr entgegen und als sie sich in der Luft begegneten, wusste Yamamoto bereits, als die Frau ausholte, dass das nicht gut ging. Yushima schloss die Augen - nein das Ausmaß wollte er nicht sehen, Yamamoto würde fallen...
 

"Oh Gott, nein!" Mila sprang von der Bank auf. Sie wollte den tödlichen Schmetterball von Volynskaya direkt zurückschlagen... Am liebsten wollte sie sofort aufs Spielfeld rennen und Volynskaya daran hindern, doch deren Augen blitzten schon so gefährlich. Es war ihr blutiger Ernst, es ging hier um Leben oder Tod. Volynskaya hatte nicht vor gegen Yamamoto zu verlieren... Noch niemand hatte gewagt, einen solchen Ball direkt zurückzuschlagen. Diese Bälle waren anders... sie hatte noch nie so etwas Schreckliches zu spüren bekommen und da war Volynskaya noch ein kleines Mädchen gewesen, wie sie. Jetzt war sie eine erwachsene Frau mit Ärmen, die fast einem Mann glichen - ja, man hätte sie mit Yushima vergleichen können.

"NIIIIIIIICHT!" brüllte Mila über das Spielfeld, wie damals Yushima, als Yamamoto Mila angriff... Doch zu spät, Volynskaya holte aus und der Ball passierte das Feld, Yamamoto holte ebenfalls aus und dann... Es knallte heftigst und der Ball flog zurück in Russlands Feld. Gleichzeitig verlor Yamamoto das Gleichgewicht und flog nach hinten. Durch die Wucht des Schlages fiel sie rückwärts auf den Rücken, während noch beim Fall ein markerschütternder Schrei ihre Lippen verließ und sie kaum am Boden, sich krümmte und ihr Handgelenk umfasste. "Das halt ich nicht aus... Das tut so weh", schrie sie und Tränen rannen über ihr Gesicht.

Mila konnte nicht mehr hinsehen und verbarg das Gesicht in den Händen. Nun sprang auch Schirenina auf und hob die Hand. "Eine Trage, schnell!" Yamamoto wurde vom Platz getragen und sie mussten ihr erst einmal eine Spritze geben, gegen die Schmerzen.

Mila und Schirenina liefen nach, während die anderen weiterspielten. Allein, dass die sich das trauten, war ein Wunder. Aber die anderen Spielerinnen wagten es nicht ein einziges Mal, eine Hand unter Volynskayas Bälle zu setzen, sondern hatten es kräftig mit der Angst zu tun bekommen, so dass der erste Satz zu NULL verloren ging, das war bitter.

Doch auch nach diesem herben Schlag wollte Shirakawa zurück aufs Feld, sie konnte nicht akzeptieren, dass sie auch gegen die B-Mannschaft verlieren würden... Ihre Kolleginnen wollten sie abhalten, aber sie wollte diesen Ball einfach annehmen, sie wollte beweisen, wie viel besser sie doch waren als Fujimi noch immer. Doch dann kam der Mannschaftsarzt und warnte den Trainer seine Mädchen weiter gegen diese Mannschaft antreten zu lassen. Yamamoto hätte sich das Handgelenk gebrochen...

Shirakawa konnte nicht glauben, was sie da hörte und fiel auf die Knie „Was?“

Doch zum entsetzen aller öffnete sich Schirenina die Trainingsjacke und setzte ein diabolisches Grinsen auf. „Beenden wir das ganze nun…“

Alles starrte gebannt auf sie und ihre Herzen schlugen allesamt in einem Tempo, wie sie noch nie geschlagen hatten. Nicht nur Shirakawa hatte RESPEKT vor dieser Dame, alle anderen hatten Angst, was nun kam. Wenn die Nummer 9 schon so heftig war, was machte dann die Nummer 1 mit ihnen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mienniemaus
2015-06-16T00:32:38+00:00 16.06.2015 02:32
Bitte weiter schreiben!!
Antwort von:  Melora
17.01.2016 17:03
ist nun weiter *gg* hab die schreibphasen leider wirklich nur sehr sporadisch >,<


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