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Bad Moon Rising

Seinem Bann kannst du dich nicht entziehen!
von

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Kapitel 6

 

 

 

Daheim angekommen trug Mr. Evans noch meinen Schrankkoffer in den Flur (ihn darum zu beten ihn in mein Zimmer zu tragen traute ich mich nicht, es war mir sehr unangenehm. Und außerdem konnte ich ja zaubern, schließlich war mein Haus ja nicht durchsichtig) bevor er und Lily wieder nach Hause fuhren. Ich brauchte mich im Haus nicht umzusehen um zu wissen dass meine Eltern noch immer nicht da waren. Schließlich hätten sie meine Heimkehr gehört und wären sofort gekommen um mich zu begrüßen. Ohne umschweife lies ich meinen Koffer mit einem Wingardium Leviosa-Spruch die Treppe hinaufschweben direkt in mein Zimmer hinein. Etwas unsanft lies ich ihn auf den Boden landen, lief auf mein Bett zu, sprang und landete, mit allen vieren von mir gestreckt auf die weiche Matratze. Die Himmelbetten in Hogwarts waren toll, aber das Bett im eigenen Zimmer da Heim, war natürlich immer das Beste. Zumindest für mich. Für eine Weile blieb ich dort liegen und dachte kurz über das Gespräch mit Lily nach. Heute hatte ich mehr erfahren als ich in den vergangenen Jahren je erfahren hatte. Vielleicht lag es auch daran das die Schule nun vorbei und alles weiter fern scheint.

 

Mal sehen ob die Zeugnisse heut schon ankommen? Ich bin gespannt. Energiegeladen sprang ich vom Bett und begann den Koffer auszupacken. Zu meinen Erstaunen waren nicht nur Klamotten, Schulbücher, Schreibzeug oder sonst der gleichen darin, sondern auch noch ganz andere Dinge, die sich in den letzten Jahren angesammelt haben mussten. Zum Beispiel fand ich das Buch über dunkle Kreaturen wieder, das ich mir aus reinem Interesse gekauft hatte, da in den Schulbüchern für meinen Geschmack zu wenig stand. Die nächsten zwei Stunden war ich nur damit beschäftigt meinen Schulkoffer komplett auszuräumen, zum ersten Mal seit ich ihn vor sieben Jahren gepackt hatte. Seither hatte ich zu Beginn jedes Schuljahres immer nur drei Viertel der Sachen oben herausgenommen, wieder hineingelegt oder durch neue ersetzt, so dass sich unten am Boden eine Schicht Kleinkram angesammelt hatte – alte Federkiele, getrocknete Käferaugen, einzelne Socken, die nicht mehr passten. Meine Bücher ordnete ich in mein Regal nach Jahrgang. Die Federkiele, die noch funktionierten kamen in meinen Schreibtisch, genau wie die Pergamentblätter, die noch übrig geblieben waren. Der Rest wurde weggeschmissen, was mein Papierkorb fast platzen lies. Zum Schluss lies ich durch einen Schlenker meines Zauberstabes meinen Koffer schrumpfen und schob ihn unter meinem Bett. Ein Blick auf die Uhr sagte mir dass es bereits halb sechs war. Meine Eltern müssten doch so langsam da sein. Na ja, vielleicht kommen sie erst spät. Nach einem lautstarken Magenknurren ging ich in die Küche um mir Sandwichs zu machen. Und kaum hatte ich den ersten Bissen im Mund hörte ich ein klopfen und Flügelschlagen am Küchenfenster. Es war unsere graue alte Eule Hermes. Und er hatte mir einen Brief mitgebracht. Im ersten Moment dachte ich es wäre mein Zeugnis, aber den würde ich von einer Schuleule und nicht von Hermes bekommen. Der Brief war von meinen Eltern.

 

Liebe Mary,

 

ich muss mich noch einmal entschuldigen, wir können heut noch nicht

nach Hause kommen. Deiner Tante ist was dazwischen gekommen

und da wir deine Großmutter nicht völlig allein lassen wollen,

auch wenn sie behauptet ihr ginge es gar nicht so schlecht, und sie hätte

schließlich schon ganz andere Dinge überlebt.

Sie ist der Meinung wir sollten sie nicht so bemuttern, sonst überlegt

sie sich noch uns übers Knie zu legen, auch wenn wir längst zu alt sind.

Na ja, du kennst sie ja.

Da wir nicht absehen können, wie lange deine Tante verhindert sein

wird, werden wir noch für eine Woche hier bleiben.

Wir bitten dich das nicht auszunutzen und wilde Partys zu feiern.

Wenn aber Lily bei uns übernachten will, ist das kein Problem,

sie ist ein verantwortungsbewusstes Mädchen, da machen wir uns

keine Sorgen. Gib uns bitte sofort bescheid wenn dein Zeugnis da ist,

wir sind schon sehr gespannt, oder wenn etwas passiert sein sollte.

Wir wünschen dir noch viel Spaß und es tut uns wirklich leid,

dass wir nicht kommen können. Viele Grüße von Mutter soll ich dir

noch bestellen.

Im Umschlag habe ich noch Geld hineingelegt, mit dem du für diese

Woche auf jeden Fall zu Recht kommen müsstest.

 

Bis irgendwann,

Mum und Dad

 

Traurig legte ich den Brief bei Seite, ich hatte mich schon so auf meine Eltern gefreut, und griff in den Umschlag. Es lag tatsächlich Geld darin, genau genommen 50 Pfund. Also würde ich noch eine Woche allein sein. Ich weiß, es klingt verrückt. Andere würden sich riesig freuen, doch war ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr allein gewesen. Dadurch dass ich nach Hogwarts kam, wo man es nur sehr selten schaffte allein zu sein, und in den Ferien immer bei meinen Eltern, die die Ferien mit mir völlig ausnutzten, war ich es nicht gewohnt allein zu sein. Und ich mochte es auch nicht besonders. Aber so schlimm wird es schon nicht werden. Lily war schließlich auch noch da. Nun mit etwas schlechterer Laune aß ich zu Ende, ging ins Wohnzimmer zu Hermes, gab ihm ein Keks zur Belohnung und pflanzte mich auf den Sessel.

 

 

An diesem Abend machte ich nicht mehr viel. Ich hockte nur vor den Fernseher und sah mir irgendwelche Seifenopern an, bei denen ich eh nicht verstand um was es ging, da ich es sonst das ganze Jahr nicht tat. Ich ging auch recht früh ins Bett, da ich nichts weiter anzufangen wusste. Am nächsten Tag wurde ich schon am frühen Vormittag von einer mir unbekannten Eule geweckt, die an mein Fenster klopfte. Vor Aufregung plötzlich ganz Munter sprang ich aus dem Bett, wobei ich mir fast den Hals brach, da ich über meinen Hausschuhen stolperte. Kaum war mein Fenster einen Spalt geöffnet hüpfte die Eule schon auf mein Fensterbrett, lies sich den Brief aus dem Schnabel nehmen und flog wieder los, nachdem ich ihr einen Keks gegeben hatte.

Mit etwas zittrigen Händen riss ich den Brief auf. Diesmal war es wirklich von Hogwarts. Ich las mir das ganze Vorgeplänkel gar nicht erst durch und sah mir gleich meine Noten an.

 

UTZ-Ergebnisse

 

Mary MacDonald, geb. 16.06.1960

 

Zauberkunst                                                          E

Verwandlung                                                         O

Kräuterkunde                                                        E

Zaubertränke                                                        A

Pflege magischer Geschöpfe                                   E

Verteidigung gegen die dunklen Künste                   A

Astronomie                                                           E

 

 

Bestandene Fächer:                 Nicht bestandene Fächer:

Ohnegleichen                          Mies

Erwartungen übertroffen          Schrecklich

Annehmbar                             Troll

 

Mir fiel ein Stein vom Herzen als ich meine Noten schwarz auf weiß, oder wohl eher smaragdgrün auf Pergament sah. Ich hatte in allen Fächern bestanden. Sogar in Zaubertränke und Verteidigung gegen die dunklen Künste. In Zaubertränke war ich nie besonders stark, doch hatte Lily mir glücklicherweise beim Lernen geholfen. In Verteidigung gegen die dunklen Künste war ich eigentlich immer recht begabt, doch hatte ich in der Prüfung arge Schwierigkeiten mit meinem Irrwicht. Doch was sollte ich machen? Wenn man plötzlich vor einem waschechten Todesser steht, der, wie bekannt ist, Menschen wie mich (Meine Mutter ist ein Muggel, mein Vater Zauberer, ich bin also ein Halbblut) nicht ausstehen können, dann gerät man schon leicht in Panik. Und ich hatte nicht gerade Möglichkeiten zu üben. Bei solchen praktischen Prüfungen heißt es, entweder du kannst es oder nicht. Sie können schließlich nicht jedem Schüler der siebten Klasse einen Irrwicht zur Verfügung stellen.

Da fällt mir ein ich musste ja noch meinen Eltern schreiben. Schnell holte ich Federkiel samt Pergament aus dem Schreibtisch, kritzelte Fächer und Noten drauf, lief hinunter ins Wohnzimmer, band es Hermes ums Bein, der in seinem Käfig vor sich hin döste und lies ihn raus.

 

Da ich nun schon hier unten war, wenn auch noch im Nachthemd, konnte ich ja auch gleich Frühstücken. Und auch heute wurde ich wieder von einem energischen Klopfen beim Essen gestört. Diesmal jedoch an der Tür. Als ich schon die Treppe hoch sprinten wollte um einen Morgenmantel zu holen, da es mit Nachthemd recht peinlich werden konnte, hörte ich plötzlich vor der Tür eine mir bekannte stimme. Lily schien mit irgendjemand zu reden. Den Morgenmantel plötzlich verworfen, steckte ich meinen Kopf durch einen Spalt nach draußen und erblickte tatsächlich Lily. Allerdings war ich kurz verwirrt da ich nicht wusste mit wem sie gesprochen hatte, bis ich ein Miauen hörte. Lily hatte May mit blauem Halsband und Leine mitgebracht, das dem Kätzchen sehr gut stand, da sie, wie man nun am Tage sehen konnte, schöne leuchtendblaue Augen hatte. Ohne zu zögern lies ich Lily herein. „Hast du dein Zeugnis auch schon bekommen? Ich habe es vor einer halben Stunde etwa bekommen. Ich hab alle Fächer bestanden, ist das nicht toll? Mum und Dad haben sich auch total gefreut“, sprudelte es auch gleich aufgeregt aus ihr. „Ich hab meins auch schon. Und ich hab ebenfalls bestanden“, erzählte ich freudig mit einem breitem grinsen. „Auch Zaubertränke?“ „Auch Zaubertränke!“ „Siehst du, ich hab dir ja gesagt das du das schaffst. Und nach Verteidigung gegen die dunklen Künste brauch ich wohl nicht zu fragen.“ Lächelnd schüttelte ich den Kopf.

Wir beide gingen auf mein Zimmer, damit ich mich umziehen konnte. Und Lily nahm nach einem Einverständnis von mir, May von der Leine und lies sie im Zimmer umherlaufen. „Ihr wart also gestern noch einkaufen“, stellte ich fest. „Du kannst froh sein das Hermes gerade nicht da ist, der würde einen Anfall bekommen, wenn er May hier sehen würde.

 

Seit er einmal von einer Katze angegriffen wurde, die ihn offensichtlich fressen wollte, hat er kein Erbarmen mit ihnen. Selbst wenn sie noch so klein und niedlich sind. Es ist zwar Jahre her, aber es sitzt ihm irgendwie immer noch tief in den Federn.“ „Wo ist er denn?“ „Er bringt meine Noten zu meinen Eltern. Sie haben mir gestern geschrieben, sie werden noch eine Woche wegbleiben und sie haben mich darum gebeten ihnen sofort bescheid zu geben, wenn ich mein Zeugnis habe. Konntest du eigentlich schon mit Petunia reden?“ „Nein, aber ich werde es heute versuchen. Sie hat unverschämt gute Laune, dafür das ich jetzt wieder im Hause bin. Ich denke es lief mit diesem Dursley sehr gut. Sie lief den ganzen Morgen grinsend durch die Gegend, direkt gruselig wenn du mich fragst“, lachte Lily. „Ich denke es ist ein guter Zeitpunkt um mit ihr zu reden.“ „Tu das ich wünsch dir viel Glück.“

Nach etwa einer halben Stunde ging Lily auch schon wieder, um noch mit Petunia reden zu können und Zeit mit ihren Eltern zu verbringen. Ein Stück des Weges begleitete ich sie, da ich vorhatte einkaufen zu gehen, da der Kühlschrank nicht viel hergab. An der Biegung in der sie in ihre Straße bog verabschiedeten wir uns. Eine Straße später bog ich direkt in Spinner’s End ein, da der Weg dadurch zum Supermarkt am kürzesten war. Am Ende dieser Straße hörte ich aus dem letzten Haus lautstarkes Gebrüll einer Frau – „…wie kannst du so was Dummes nur tun wollen und das nur für so ne Schlammblüterin?“ „Halt die Klappe! Sag dieses Wort nicht.“ – und ehe mir bewusst wurde das ich vor Snapes Haus stand (ich war mit meinen Gedanken ganz woanders), kam dieser auch schon offensichtlich wutentbrannt aus diesem gestürzt. Fast wäre er in mich hineingelaufen, wäre ich nicht zur Seite gesprungen. Dadurch schien er mich nun richtig registriert zu haben und sah mir kurz in die Augen, bevor er ohne ein Wort einfach weiter ging.

 

Ich würde mir ja nichts weiter dabei denken, es schien ja völlig normal, bei dem was Lily mir erzählt hatte, doch brachten mich seine schwarzen Augen ein wenig aus der Fassung. Ich war mir sicher Tränen in ihnen gesehen zu haben.

Kurz sah ich ihm noch nach, ging dann aber weiter. Während dem gesamten Einkauf hatte ich nur diese Szene im Kopf. Darum nahm ich bei den Rückweg den längeren Weg, was nicht so schlimm war, da der Einkauf nicht sehr schwer war. Als ich in meiner Straße einbog, die die aller letzte ist, bevor London zu Ende ist und dahinter nur noch Wiesen und Wälder sind, kam ich an dem Spielplatz vorbei, von dem Lily mir erzählt hatte. Niemand war auf diesem zu sehen, außer einer größeren Gestalt auf der Schaukel. Bei näherem hinsehen, der Spielplatz war recht groß, erkannte ich Snape. Na toll! Ich fühlte mich vom Schicksal regelrecht verarscht. Erst begegnete ich ihm, in einer nicht gerade angenehmen Situation, einen Tag nachdem Lily endlich ein wenig über ihn geredet hatte, dann nehme ich extra den anderen Weg und ich treffe schon wieder auf ihn. Kurz spielte ich mit dem Gedanken zu ihm zu gehen doch unterließ ich das. Nach so einer Auseinandersetzung mit seiner Mutter ist er bestimmt nicht in Stimmung für eine Unterhaltung mit mir. Ohne ihn weiter zu beachten, was für mich ein wenig schwer war, ging ich an ihm vorbei. Daheim angekommen lies ich noch mal alles Revue passieren während ich den Kühlschrank einräumte.

 

Zu meinem Pech lies mich die Sache nicht mehr los. Am liebsten wäre ich zu Lily gegangen und hätte sie bedrängt noch mehr über Snape und sich zu erzählen. Wie das alles so war. Ich wurde regelrecht hibbelig, was schon irgendwie traurig war. Momentan schien ich kein eigenes Leben zu haben, ich kümmerte mich nur noch um Lilys. Um mich ein wenig abzulenken begann ich das Haus auf Muggelart auf Fordermann zu bringen, aber das bräuchte es sowieso mal wieder, meine Eltern waren schließlich schon seit einigen Tagen nicht mehr da. Aber da man beim Putzen bekanntlich auch sehr gut nachdenken konnte, wie auf dem Klo, lies ich sämtliche Elvis Presley Schalplatten meiner Mutter laut, so das man es im ganzen Haus hören konnte, durchlaufen. Und wenn mir mal ein Lied gut gefiel, tanzte ich und sang mit, soweit ich die Lieder eben konnte.

 

 

 

 

A/N: Ab dem siebten Kapitel wird die Geschichte erst richtig losgehen. Das ganze war bis jetzt nur Vorgeplänkel um warm mit dem Hauptcharakter und der ganzen Geschichte zu werden.

Und Sieben ist ja bekanntlich eine magische Zahl! *grins*

Ich hoffe ihr seit nicht bis jetzt schon so gelangweilt, das ihr gar nicht mehr weiter lesen wollt. Hinterlast bitte ein kleines Review. Nur so kann man dazu lernen.

 



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