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Moonlight - Änderung des Daseins

Fiktive 3. Staffel
von

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III. Blut, Tränen & Leben - Außer...

Zara hockte neben Lisa, als die Tür hinter Mick und Guillermo ins Schloss fiel.

„Hältst du das wirklich für eine gute Idee hier alleine zu bleiben?“, fragte Lisa leise und rutschte besorgt auf dem Sofa hin und her.

„Mick muss auf der Ratssitzung erscheinen und im Moment kann er nicht alleine gelassen werden. Du weißt, dass Lance ihn will … und sollte Coraline hier wirklich auftauchen, kann ich mich verteidigen und ich weiß, dass du auch eine hervorragende Kämpferin bist.“, sprach Zara mit einem kleinen Lächeln.

Ihre Finger wanderten über ihren Bauch. Sie musste jetzt stark sein! Für ihre beiden Kinder!

„Ich frage mich manchmal, was passiert wäre, wenn ich mich nie freiwillig für diesen Clan gemeldet hätte.“, seufzte Lisa und lehnte sich zurück. Sie wirkte traurig. Nachdenklich und traurig.

„Dann hättest du wohl niemals Guillermo gefunden.“

Lisa sah auf und begann ein kleines bisschen zu Lächeln. „Oh ich liebe ihn so sehr… ich hätte das nie für möglich gehalten. In all meiner Zeit als Vampir hab ich mich nie verliebt und jetzt ist es um mich geschehen.“, atmete sie tief durch und strich sich durch die langen blonden Haare.

„Und das ist doch auch gut so. Ihr seid glücklich miteinander und ich weiß, momentan ist alles dunkel und grau, aber es wäre doch gelacht, wenn wir diese paar Wolken nicht auch noch vertreiben könnten. Ich bin schwanger und das, hätte ich niemals für möglich gehalten.“

Lisa warf einen Blick auf ihren Bauch. „Hast du nicht Angst?“

„Vor was…?“

„Das es ein Mensch ist.“

Tiefe Falten bildeten sich mit einem Mal auf Zaras Stirn. „Wie … wie meinst du das?“

„Na ja, was ist, wenn es kein halber Vampir ist… du kannst doch dein Kind nicht verwandeln, oder es erwachsen werden lassen und dann verwandeln… ist das nicht … vermessen, einem Kind die Zukunft zu nehmen.“, sprach Lisa ganz ehrlich.

Zara erhob sich jäh. Darüber hatte sie noch nie nachgedacht. „Es werden Zwillinge …“, nuschelte sie leise.

„Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.“, seufzte Lisa.

Zara schluckte schwer und schüttelte abwehrend ihren Kopf. Sie konnte und wollte jetzt nicht daran denken! Erst mal mussten die Kinder gesund auf die Welt kommen, bevor über ihre Zukunft nachgedacht wurde…

„Du klingst so ... verhalten.“, meinte Zara und hob ihren Blick. Fragend sah sie Lisa entgegen und hob ein wenig skeptisch ihre Augenbraue.

„Ich wenn die Chance hätte ein Kind mit Guillermo oder einem anderen Vampir zu bekommen, ich würde es nicht tun.“, zuckte Lisa mit ihren Schultern.

„Wieso?“, wollte Zara ganz ehrlich wissen. Sie verstand nicht recht, was gegen ein Kind sprach. Es grenzte doch eher an ein Wunder, oder besser gesagt, es war ein Wunder, dass sie mit einer Schwangerschaft gesegnet war.

„Das Baby wird irgendwann größer werden, älter, reifer... ein Teenager und vielleicht dann irgendwann ein erwachsener“

„Ja und...?“

„Und was werdet ihr? Ihr seit erstarrt. Ihr werdet weder älter, noch verändert ihr euer Aussehen. Zugegeben, das ist hervorragend für euer Aussehen, aber wie werden eure Kinder leben? Meinst du sie verstehen das, können das ihren Freunden erklären. Ihr könnt niemals mit ihnen ins Schwimmbad oder ans Meer fahren. Wenn du mich fragst ist das kein Leben, dass ein Kind verdient hat.“, beendete Lisa ihre etwas ausschweifende Erklärung.

Zara schwieg und starrte stumm vor sich hin. Ihr Blick glitt in die kleinen Flämmchen, die im Kamin züngelten.

„Die Zwillinge sind ein Geschenk für mich und Mick.. Wir werden die Zwei nicht aufgeben, dazu lieben wir sie jetzt schon viel zu sehr und diese Liebe kannst du als kinderlose Frau nicht begreifen.“, sprach Zara ernst und erhob sich. Sie brauchte eine kleine Abkühlung, weshalb ihr Weg nach oben in die Glasdusche führte. 

 

Josef fing Mick vor der Tür zur Lounge ab.

„Hör mir jetzt gut zu, wir haben nicht so viel Zeit.“, mahnte er seinen besten Freund.

Sogleich wanderte Micks überaus besorgter Blick zu ihm. Der Hohe Rat nahm an dieser Versammlung teil und das, wo bislang kaum ein Vampir jene Führer zu Gesicht bekommen hatte. Eine große Ehre? Oder der erste Schritt in die Verdammnis? Mick konnte das nicht wirklich zuordnen, weshalb er mit einem schweren Seufzen langsam nickte.

„Du darfst ihnen weder ins Gesicht und erst recht nicht in die Augen schauen. Hast du mich verstanden, denn das ist verdammt noch mal die wichtigste Regel!“

“Aber wieso...?“, warf Guillermo ein, der nur ein paar Schritte hinter Mick stand und dementsprechend verwirrt drein sah.

„Ganz einfach: Sie sind Vampire der ersten Spezies und angeblich hat sich die Fäulnis in ihre Gesichter geschlichen, seit sie das Verlangen nach Sonne getestet haben. Reiz es nicht aus, Guillermo. Wir haben hohe Gäste und vielleicht haben wir eine Chance darauf diese Schlacht gegen Lance zu gewinnen, denn laut den Cleanern ist es durchaus realistisch, dass schon sehr bald eine zweite Angriffswelle folgt, um die Menschheit den Vampiren zu unterwerfen.“, sprach Josef und strafte seine Schultern.

Mick trat an ihm vorüber, wurde aber nochmal aufgehalten. Josef stand ganz nah an ihm, flüsterte nur leise in sein Ohr. „Erwähne Zara nicht ... und erst Recht nicht das Ungeborene. Wir können niemals sicher sein, dass der Hohe Rat das Kind nicht für seine eigenen Zwecke missbraucht und mit ihm Dinge versucht...“, flüsterte er mahnend.

Mick sparte sich zu erwähnen, dass er Zwillinge bekam. Stattdessen nickte er ein kleines bisschen und schluckte schwer. Seine Hand ruhte auf dem Türknauf und schon senkte er sein Haupt. In geduckter Haltung schritt er in den Raum hinein und augenblicklich überkam ihn ein Brechreiz. Die Fäulnis in diesem Raum war unbegreiflich. Beinahe so, als läge man auf einer alten, modrigen Leiche, auf der die Tierwelt herumkroch und sich gerade ernährte.

Josef verpasste Mick einen kleinen Schubs und schon gingen die Vampire – einschließlich Guillermo – in die Knie.

„Mick St. John.“, ertönte eine kühle Stimme.

„Mylord.“, wisperte Mick.

„Ihr seit also der Vampir, der derzeit in aller Munde ist. Jener Auserwählte, dessen Blut eine ganz besondere Bedeutung haben soll. Du sollst ein Gegenmittel in die Tragen, doch, wenn ich nicht recht irre bist du ein Vampir.“, fuhr die Stimme fort.

Deutlich fühlte Mick den schweren Blick auf ihn laste. Er schluckte erneut und nickte.

„Jawohl, Mylord. Jedoch befand ich mich zwischenzeitlich zwischen den ... Welten. Ich war mal Mensch, mal Vampir, doch ich habe mich für eine Seite entschieden.“, sprach Mick und fixierte einen Punkt auf dem hellen Birkenboden.

„hmm, lass uns deine Beweggründe wissen.“, befahl der Sprecher des Hohen Rates.

„Es ist leichter Vampir als Mensch zu werden. Außerdem ... muss ich meinen Clan beschützen und was bin ich für ein Clanmitglied, wenn ich nicht mal auf mich selber aufpassen kann und Gefahr laufe, jeden Moment von Lance und seinen Konsorten gefangen zu werden?“, antwortete Mick ruhig und versuchte dabei so sachlich wie möglich zu bleiben. Natürlich vermied er es von Zara zu sprechen und so blieb ihm nur zu hoffen, dass seine Antwort geduldet wurde.

Eine eisige Stille legte sich über den Raum. Kein Geräusch. Kein Herzschlag. Kein Wispern. Es war die bloße Stille, die alle für ein paar Sekunden aushalten musste.

„Nun. Mr. Kostan erwähnte Eingangs bereits, dass uns ein Krieg bevor steht.... wie darf ich das verstehen?“, fragte mit einem Mal eine weibliche Stimme.

Micks Kopf bewegte sich zwar ein Stück, doch er starrte lieber weiterhin auf den Boden. „Ich war in Gefangenschaft und ich hörte ein Menge Gespräche. Es dreht sich alles um die Rückkehr von Lilith... ihre Auferstehung steht uns unmittelbar bevor.“, raunte Mick leise.

Wieder herrschte Stille. „Das ist unmöglich.“, wisperte der Mann mit einem Mal.

„Außer ...“, sprach die Frau.

Mick sah auf und starrte zu den drei Ratsvorsitzenden. Ihre Gesichter waren alt, uralt, eingefallen und ausgemergelt. Fast grau schimmerte die faltenbestückte Haut. Ihre Augen waren rot wie der Tod und sofort durchzuckte Mick ein unangenehmer Schauer. „Verzeiht...“, murmelte er, sprach aber sofort weiter. „Was meint Ihr mit ‚Außer’?“

Der Dritte im Bunde räusperte sich.

„... außer Lance ist mit einem Nekromanten im Bunde....“

“Nekromant?“

„Ein Beschwörer des Todes... eine Hexe, wenn du so willst....“

Guillermo räusperte sich. „Es gibt Hexen?“, kam fast schon spöttisch über seine Lippen.

„Nein. Eigentlich nicht, denn wir haben dafür gesorgt, dass sie bereits vor Jahrhunderten ausgerottet wurden. Jene Hexen waren eins im Bund mit Lilith... sie beschworen tote Wesen, machten sie gefügig und arbeiteten mit ihr zusammen.“

Mick schluckte und sah zurück zu seinen Gefährten.

„Ich  meine, wir haben jene beschworenen Wesen bereits gesehen... vor einigen Monaten ... eigenartige Vampire, mehr Kreaturen.“, murmelte Mick und schon wuchs die Sorge.

Wieder legte sich die eigenartige Stimme auf den Raum, ehe sich die Frau des Hohen Rates musterte. „Dann ist es an der Zeit uns für die Schlacht bereit zu machen... Lance hat sich noch nie an die herrschenden Gesetze gehalten und wir alle können nicht riskieren, dass Lilith wieder zurückkehrt. Cleanerin... sende deine Boten aus und sorge dafür das so viele Vampire wie möglich sich bereit machen um mit uns in die Schlacht zu ziehen... sucht nach Lance und seinen Anhängern, bringt sie zu uns und dann wird über jene gerichtet.“, befahl sie.

Ihren Worten war nichts mehr hinzu zu fügen, außer ...

„Mick St. John. Ich möchte gerne alleine mit Dir sprechen.”

Sie erhob sich, rauschte an den gebückten Männern vorbei und verschwand im Nebenraum. Mick blinzelte ein wenig irritiert, hob seine Schultern und folgte ihr.



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