Zum Inhalt der Seite

Ein verdammt langer Weg

Na, hoffentlich tun hier niemandem die Füße weh... ♥Azureshipping♥
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zweifel, Ängste, Lügen

Hallo meine Lieben!
 

Das neue Kapitel hat unglaublich lange gedauert, ich weiß. >.<

Und dann nur ein 50%-Fortschritt. *verbeug*

Ich hatte viel um die Ohren und nicht die richtige Musik, um dieses Kapitel weiterzuschreiben! (Ja, ich schreibe immer mit Musik im Hintergrund ^^)
 

Vielen Dank an alle neuen "Favoritisierer" (xD Neologismen ftw!) und einen besonderen Dank an Sechmet, die/der mir einen Kommentar dagelassen hat. =)

Wenn Rechtschreib-/Grammaikfehler auffallen sollten, wäre ich dankbar, wenn ihr mir eine ENS mit entsprechender Verbesserung senden würdet, falls ihr euch die Zeit nehmen wollt.

Jeder verbesserte Fehler macht das Kapitel um ein Wort schöner. ^.~
 

Edit vom 16.11.11

Ich habe beschlossen, dieses Kapitel umzubenennen und den eigentlichen Inhalt in Kapitel 5 zu bringen, weil diess Kapi sonst zu lang wird. ^^ Ich hoffe, das verwirrt niemanden! Es sind immerhin 1500 Wörter fürs Ende des Kapitels hinzu gekommen =)
 

Und jetzt mal wieder genug Palabert!
 

Eure Neko~♥
 

Viel Spaß mit
 

Kapitel 4
 

Zweifel, Ängste, Lügen
 

Anzu nahm sich noch wenige Minuten Zeit, um sich vollends zu beruhigen. Ihr Puls verlangsamte sich und der erste Schrecken ließ nach.

Selbst das leichte Rot ihrer Augen sah man kaum noch.

~Du wirst das schaffen, Anzu.~, sprach sie sich selbst Mut zu. Es funktionierte.

Zügig machte sie sich nun wieder auf den Rückweg zu ihrem Verhandlungspartner. Anzu hoffte, ihn überhaupt noch draußen antreffen zu können.

Das sanfte Klopfen der Regentropfen war bereits zu stärkerem Trommelwirbel geworden. Die unregelmäßig fallenden Wasserperlen zogen lange, verschwommene Striemen über die großen Fenster der Schulflure.

Ob Kaiba-kun noch draußen stand und auf sie wartete? Sie bezweifelte es. Er hatte wahrscheinlich eh kein Interesse daran, ihr wirklich zu helfen. Die Nachhilfe war vielleicht wieder ein Plan, Yuugi in irgendeiner Art zu schaden. Zögernd blieb Anzu auf der Hälfte der Treppe zur Ausgangstür stehen und drehte sich um.

Der Gedanke, dass sie geradewegs in eine von Kaiba-kuns Fallen laufen würde, verschreckte sie. Ihre neu gewonnene Zuversicht bröckelte. Niemals würde sie der Grund sein wollen, dass Yuugi geschwächt und in einem Duell verlieren würde. Das glich Verrat an Freunden.

Aber...

Anzu hielt sich unentschlossen am Treppengeländer fest, als fürchtete sie, ihre Beine könnten unter der Last ihrer Sorgen nachgeben und sie zu Boden fallen lassen.

Sie war vor wenigen Sekunden doch so entschlossen gewesen! Wo war der Mut hin, den sie eben im Kampf gegen die Verzweiflung errungen hatte?

Es schien, als wäre er mit den trommelnden Regentropfen von ihr abgespült worden.

Doch wenn Anzu sich nicht traute, die - wenn auch mit Hintergedanken behaftete - Hilfe Kaiba-kuns anzunehmen, dann könnte sie niemals ihr Ziel erreichen.

Die Gefahr, dass ihr Lebenstraum wie eine Seifenblase zerplatzen könnte, schmerzte mehr in ihrem Herzen, als der Verrat ihrer Freunde.

Die Schülerin seufzte hilflos.

~Wann bin ich bloß so eigennützig geworden?~, fragte sie sich und hielt sich den Kopf. In diesem Moment gaben ihre Beine tatsächlich nach. An das Geländer lehnend setzte sich Anzu auf die kühlen Stufen.

Wie konnte sie nur so egoistisch sein? Nicht nur die Furcht davor, ihre Freunde zu hintergehen, setzte ihr zu. Auch die Tatsache, dass sie sie bereits einmal angelogen hatte, entsprach nicht ihrer ursprünglichen Überzeugung von Zusammenhalt und Ehrlichkeit.

Besorgt faltete das Mädchen ihre Hände und schloss die Augen. Sie besann sich auf das, was ihr Herz ihr sagte.

War sie wirklich bereit, das Risiko, für hinterlistige Pläne missbraucht zu werden, einzugehen? Es stand schließlich nicht fest, ob Kaiba-kun tatsächlich eine düstere Machenschaft vorhatte.

Es war nur eine blasse Ahnung. Ein Schleier, der sich fest auf die Situation gesetzt hatte und nur erahnen, allerdings nicht erkennen ließ, was sich dahinter befand.

Aber was würde sie tun, wenn Yuugi durch sie tatsächlich geschwächt werden, oder sogar verlieren sollte? Duel Monsters war weitaus mehr, als nur ein einfaches Spiel. Verlor Yuugi ein Duell, würde das nicht nur Auswirkungen auf seine Siegesstatistik haben.

Dennoch ging es bei dieser Entscheidung nicht nur um Yuugi. Es ging auch um Anzus eigenen Traum und ihre Ziele!

Und dafür, so wenig Anzu es auch zugeben wollte, brauchte sie die Hilfe dieses bestimmten, unberechenbaren Duellanten.

~Bitte, lasst nichts Schlechtes passieren!~, flehte Anzu noch einmal, in der Hoffnung, dass höhere Mächte ihren Wunsch berücksichtigen würden.

Dann stand sie auf und tat den ersten Schritt in Richtung Eisentür.

Zu ihrem Glück hatten sich diesmal keine Tränen in ihren Augen gesammelt. Erhobenen Hauptes schritt sie die Stufen hinunter und fühlte sich von ihrer Entschlossenheit beflügelt.

Doch diesmal verließ sie sich nicht darauf, dass dieses Gefühl lange anhalten würde.

Anzu fürchtete, dass ihr wiedergekehrter Mut erneut von der einen, auf die andere Sekunde schwinden würde und sie zitterte mit jedem Schritt.

Doch wen sie dann bereits am unteren Treppenabsatz warten sah, überraschte sie.

Tatsächlich stand dort ihre Zielperson: Seto Kaiba.

Lässig lehnte er an der Wand und starrte aus seinen mitleidlosen, eisblauen Augen in ihre Richtung. Seine Arme verschränkte er vor seiner Brust, als verschließe er sich der äußeren Welt gegenüber.

Wie lange hatte er dort unten schon gestanden? Anzu hatte ihn nicht bemerkt.

Hatte er sie beobachtet? Ihre Zweifel gespürt?

Durch ihre Unsicherheit und Scham bemerkte sie den Absatz der nächsten Stufe nicht. Anzu glitt sie daran ab und taumelte.

Vor Schreck riss sie die Augen auf.

Wenn sie nicht so hastig ihren Blick zu ihren Füßen gewandt hätte, die im Bruchteil einer Sekunde vergeblich versuchten, wieder Halt zu finden, dann hätte sie gesehen, dass auch in dem unnahbaren Gesicht des sonst so gefassten Firmenchefs ein winziges Zucken zu erkennen war. Er war ebenso überrascht über Anzus Fall, wie sie über sein plötzliches Auftauchen.

Reflexartig löste er seine abwehrende Haltung und schnellte nach vorne.

Anzu kniff derweil die Augenlider zusammen und schrie auf. Endlich war die Kenntnis über den unvermeidlichen Sturz auch in ihrem Gehirn angelangt.

Instinktiv griffen ihre Arme während des kurzen Moments des Schwebens nach irgendetwas, dass ihren Sturz aufhalten könnte.

Kaiba spürte ein heftiges Ziehen an seiner Jacke.

Anzu hatte ihre Finger in den Stoff der blauen Uniform gegraben, wie eine Katze, die ihre Krallen an einem Vorhang wetzen wollte.

Er selbst hatte sich direkt in ihre Flugbahn gestellt. Als er den Luftzug spürte, der ihr an seinen Händen vorbeiziehender Körper verursachte, packte er zu und schloss seine Arme mit aller Kraft um die zarte Figur Anzus.

Sein fester Stand und die Mächtigkeit seiner eigenen Statur federten die Wucht des Sturzes ab, sodass Anzu wenige Atemzüge später in Kaibas Armen zum Stillstand kam.

Noch immer hielt sie sich an seiner Jacke fest.

Bevor sie verstand, wo sie sich befand, atmete Anzu tief durch und roch den angenehmen Duft eines Herrenparfüms. Sofort entstand in ihrem verwirrten Kopf das Bedürfnis, sich länger in die Arme ihres Retters zu schmiegen.

Der genau dosierte, verführerische Duft des sicherlich sehr teuren Wassers verfehlte seine Wirkung nicht.

Doch Anzus Gehirn hatte nicht vollkommen ausgesetzt und recht schnell reimte es sich zusammen, in wessen Armen sie sich gerade befand!

Blitzschnell schoss ihr das Blut in den Kopf und sorgte für eine mehr als gesunde Röte auf ihren Wangen. Anzu hob ihren Kopf von der Brust ihres Gegenübers und sah ihn schweigend an.

Auch dessen Umarmung lockerte sich, bis er schließlich seine Arme von ihr nahm und wieder seine teilnahmslose Miene aufsetzte. Er wirkte sogar ein wenig einschüchternd, fast wütend.

Es kam Anzu wie Stunden vor, die sie so im Treppenhaus standen und sich gegenseitig ansahen. Erst jetzt fiel Anzu auf, dass Kaiba-kuns Haare und Jacke etwas nass waren.

Hatte er tatsächlich im Regen gestanden und gewartet?

Ein zurechtweisendes Räuspern des Duellanten weckte sie aus ihrer, wie sie fand, absolut absurden Fantasie.

Unerwartet erhob er das Wort zuerst.

„Willst du mich nicht langsam loslassen? Du zerknitterst den Stoff.“

Wie bitte? Sie hätte sich beinahe ein paar Knochenbrüche zugezogen und er kann nichts Besseres von sich geben, als diesen Spruch?

Doch Anzu hatte nicht die Kraft, einen bissigen Kommentar entgegenzusetzen.

Vorsichtig verlagerte sie ihr Gewicht auf ihre eigenen Beine, die mittlerweile wieder den Anschein erweckten, man könnte sich auf sie verlassen.

Allerdings wollten Anzus Hände nicht so, wie sie es ihnen befahl. Stur klammerten sie sich in den Stoff der Schuluniform und sträubten sich davor, sich vor dem Anbruch des nächsten Jahres davon zu lösen.

Ein genervtes Seufzen wurde hörbar.

„Mazaki-san...“

Allein der Aufruf ihres Namens klang wie eine indirekte Drohung. Anzu versuchte es schließlich mit sanfter Gewalt und zerrte an der Jacke. Ihre Hände gehorchten nicht.

„Ich...Ich versuch es doch, aber- D-Das muss der Schreck sein.“, versuchte Anzu einen Erklärungsansatz und sah ihren Retter Hilfe suchend an.

Dieser grinste sie nur abfällig an und verengte seine Augen wie so oft zu Schlitzen.

„Sag bloß, Mazaki, du kannst deine Finger nicht von mir lassen.“

Diese Situation wurde ihr definitiv zu bunt!

„Wie bitte? Ich hör wohl nicht richtig. Wer will schon mit dir-“

Kaiba hatte sichtlich Spaß daran, Anzu zu unterbrechen. Er tat es schon wieder. In diesem Falle jedoch war es wirklich eine Drohung, die aus seinem Mund kam.

„Pass auf, was du sagst, Mazaki. Es könnte dich deine Chance auf eine bestandene Prüfung kosten.“

Betreten verstummte Anzu und ihre Wut wich der Sorge. Er hatte sie daran erinnert, weshalb sie ihn noch einmal aufsuchen musste.

„Achja... Wegen der Prüfung...“, begann sie zögerlich und kleinlaut.

Bevor sich Kaiba wieder einmischen konnte, zwang sie sich, weiter zu sprechen. Immerhin ihr Mundwerk gehorchte ihr. „Der Termin wurde vorverlegt. Ich habe es eben erfahren.“

~Vorverlegt? Was soll das?~, fragte sich Kaiba. Keinesfalls aber, weil er in Sorge um Mazaki-sans Gelingen sorgte, sondern, weil er diese Abänderung nicht in seinem Plan vorgesehen hatte. Er würde länger brauchen, um den Starrsinn dieses Mädchens brechen zu können.

Anstatt seiner Gedanken erwiderte er kühl: „Und was willst du mir damit sagen?“

Anzu überlegte, während sie einen weiteren, vergeblichen Versuch startete, ihre vor Schreck verkrampften Hände von der Jacke zu lösen.

Wie musste das bloß aussehen?

Sie schüttelte den Kopf leicht, um diesen Unsinn aus ihrem Kopf zu bekommen. Im Moment waren andere Dinge zu klären.

Und dann kamen die Worte aus ihr heraus, von denen sie gehofft hatte, sie niemals sagen zu müssen.

„Ich...Ich möchte dich bitten, mir mehr Nachhilfe zu geben. Sooft es dir möglich ist.“

Das bedeutete noch mehr Zeit mit diesem Eisklotz, noch mehr Demütigungen und entsprechend weniger Harmonie und Einklang in ihrem Alltag. Aber sie wusste, was alles von dieser Bewertung abhing. Sie konnte- Nein! Sie durfte ihre Zukunft nicht wegen so einer banalen Situation auf´s Spiel setzen.

~Er wird es ohnehin ablehnen.~, dachte Anzu hoffnungslos. ~So einen perfiden Plan kann er nicht haben, dass er es einrichten würde, sich mehr Zeit für mich zu nehmen.~

Anzu wurde recht schnell gezeigt, dass sie sich in diesem Punkt irrte, denn Kaiba kam diese Bitte recht gelegen.

Diese Bitte würde die verlorene Zeit ausgleichen.

Ihm gefiel vor allem das Gefühl, sie in seiner Abhängigkeit zu wissen.

Langsam beugte sich der junge Mann zu Anzu runter. Sein Blick war emotionslos.

Anzu hätte niemals erraten können, was er nun zu ihr sagte:

„Okay. Unter zwei kleinen Bedingungen.“

Der Blick der Tänzerin hellte sich auf. Eine Zusage von ihm hatte sie nicht erwartet.

„Arigatou gozaimashita, Kaiba-kun!“

Ihr Gegenüber knurrte diesem höflichen Dank ablehnend entgegen. „Du hast die Bedingungen vergessen.“

Das Gefühl der Dankbarkeit versiegte in Anzu.

„Was willst du?“, fragte sie. Obwohl sie sich Mühe gab, es zu verbergen, zitterte ihre Stimme.

Mit ebenso tiefer, knurrender Stimme sprach Kaiba weiter.

„Schwöre bei allem, was dir wichtig ist, dass du mit niemandem über diese Angelegenheit sprichst.“

Diese Forderung hatte er auch das erste Mal gestellt.

Anzu nickte. „Ich schwöre.“

Auch, wenn sie es vorher nicht laut ausgesprochen hatte, war sie im Stillen mit sich darüber einverstanden gewesen, dass sie ihre Freundschaft mit dieser Notlüge belasten musste, um sich ihren Traum zu erfüllen.

„Was schwörst du? Sag es vollständig.“, verlangte Kaiba barsch. Er wollte sich offenbar sicher sein.

Anzu seufzte. Sah er nicht, dass es ihr schon genug Schwierigkeiten bereitete? Aber sie kämpfte sich noch einmal durch die Worte.

„Ich schwöre bei allem, was mir wichtig ist, dass ich...“ Anzu schluckte trocken. Sie musste es sagen. ~Für mein Ziel!~

„- dass ich niemandem von dieser Sache erzählen werde.“

Zufrieden gestellt nickte Kaiba, bis er weitersprach: „Und die zweite Bedingung...“

Anzu sah ihn fragend an. „Noch was?“

Kaiba nickte ernst. Dann verdunkelte sich sein Blick so sehr, wie Anzu es noch nie bei ihm gesehen hatte. Vielleicht unterstützte die Schwärze des Wolkenhimmels draußen seine Aussage auch.

„Drei kleine Worte: Lass – mich – los!“

Die kleinen drei Worte zischte er mit solcher Abscheu, dass Anzu Angst hatte, er würde innerhalb der nächsten Sekunden die Zähne fletschen und sie anfallen.

Peinlich berührt und verängstigt ließ Anzu dem Blick von Kaibas gefährlich zuckender Mimik, atmete tief durch und konzentrierte sich dann auf ihre Hände.

~Es hat sich alles geklärt...Ihr könnt jetzt loslassen.~

Wenigstens diesmal reagierten ihre Hände sofort auf den Befehl.

Erst zitterig, dann immer sicherer ließen ihre Finger die Jacke wieder in ihre ursprüngliche Form finden und lagen dann flach auf Kaibas Oberkörper.

Kurz spürte Anzu den ruhigen Herzschlag des rücksichtslos erscheinenden Rivalen. Mit diesem Gefühl hob sie erst ihren Handballen von dem blauen Stoff, dann wurde auch ihren Fingern verwehrt, Zeugen dieses rhythmischen Pulsierens zu sein.

In Zeitlupe spürte Kaiba, wie dann auch die Wärme der letzten ihrer Fingerkuppen seinen Körper verließen.

Er war endlich befreit von den Fängen dieses Mädchens.
 

Zu dieser Zeit ahnte das ungleiche und doch so ähnliche Duo nicht, dass ihnen die Nähe der jeweils anderen Person bald mehr wert sein sollte, als es mit allem Erfolg und Reichtum der Welt bezahlbar sein würde.

Aber es wäre auch langweilig, ihnen dieses Schicksal jetzt schon zu verraten.
 

~~
 

Kaiba atmete unmerklich auf. Endlich hatte sie ihn losgelassen.

Genervt strich er einzelne Falten aus dem Stoff seiner Schuluniform und betrachtete das konzentrierte Gesicht des Mädchens ihm gegenüber.

Offensichtlich hatte es sie tatsächlich eine gewisse Anstrengung gekostet, ihre Hände zu kontrollieren.

Der Situation müde werdend drehte er sich von Mazaki-san weg und schritt die Treppe hinauf.

Gerade hörte er, wie sie Luft holte, um ihn aufzuhalten, doch bevor sie zum Sprechen ansetzen konnte, unterbrach Kaiba sie.

„Du kommst heute Nachmittag um 18 Uhr für eine Stunde zu mir.“

Seine Stimmlage zeigte Anzu, dass sie keine Chance hatte, ihm zu widersprechen. Das hatte sie allerdings auch nicht vor. Je öfter sich dieser Fiesling dazu durchringen konnte, ihr etwas beizubringen, desto günstiger war es für sie.

Nichtmal betteln musste sie.

So war sie einerseits erleichtert. Andererseits jedoch hatte sie das Gefühl, dass sie den Erzrivalen ihres besten Freundes viel zu schnell hat überzeugen können.

~Er plant doch irgendwas...~ , fauchte das Mädchen in Gedanken und stierte Kaiba hinterher, bis er um die nächste Ecke bog und außer Sichtweite war.

~Das geht zu einfach. Seit wann ist er so hilfsbereit?~, zweifelte Anzu. Sie hatte sich schon das letzte Mal gewundert, dass er ihr nur auf Bitten des Lehrers half.

Das Klingeln der Schulglocken kündigte das Ende der Pause an.

Anzu begab sich zurück in ihr Klassenzimmer. Dort würden wohl wieder ihre Freunde warten. Wie konnte sie so selbstsüchtig sein und ihr eigenes Wohl für eine Lüge erkaufen? Diese Gewissensbisse würden das Mädchen noch länger begleiten. Doch wichtiger war es, herauszufinden, was Kaiba-kun im Schilde führte.

Sollte sie ihn heute Abend frei heraus darauf ansprechen?

Nein! Er würde nur über ihre Zweifel lachen und verneinen. Natürlich. Hatte denn jemals ein Falschspieler seine dunklen Pläne verraten?

Gedankenverloren starrte Anzu über den tristen Flur des Schulgebäudes. Alle Schüler, die sich sonst hier tummelten, waren bereits in ihren Räumen.

Eine ausgestorbene Stille hatte sich über die langen Gänge gelegt. Nur der schwere Regen durchbrach sie.

Niemals würde Kaiba-kun seine Hintergründe verraten.

Es war naiv, zu glauben, dass er ihr tatsächlich nur aus Freundlichkeit half.

Bis Anzu das Klassenzimmer erreicht hatte, wurde ihr eine Tatsache bewusst: Sie musste auf der Hut sein. Selbst, wenn Kaiba-kun etwas geplant hatte, durfte sie auf keinen Fall zur Schwäche ihrer Freunde werden!

Anzu betrat den Raum schweigend. Fragende Blicke ihrer Freunde folgten ihr, bis sie sich auf ihrem Platz niedergelassen hatte.

„Du bist zu spät, Mazaki-san.“, klagte die monotone Stimme der älteren Lehrerin über Anzus Unpünktlichkeit.

Sie stand auf, verbeugte sich und nuschelte eine kleinlaute Entschuldigung. Dann setzte sie sich wieder. Ein Nicken der Lehrerin bestätigte, dass die Entschuldigung wohl angenommen war.

~Immerhin ein Problem weniger. Nachsitzen oder Ärger mit den Lehrern kann ich mir jetzt nicht leisten.~

Unauffällig schielte sie zu ihren Freunden. Diese sahen abwechselnd zu ihr zurück. Ihre Blicke verrieten, was Anzu schon längst wusste. Sie würden sie fragen, wo sie gewesen war. Sie wussten auch, dass Anzu durchgefallen war und würden sich erkundigen, warum Anzu zur Verwaltung gerufen worden war.

All diesen Fragen hoffte Anzu, entkommen zu können.

Im Laufe der Stunde baute sie sich eine Mauer auf Lügen auf und erdachte sich eine logisch klingende Lüge betreffend ihrer Nachhilfe.

Vielleicht nutzte sie die Tanzstunden als Ausrede. Oder sie könnte erzählen, dass sie sich ein gutes Buch gekauft hätte, wodurch sie die Nachhilfe nicht mehr nötig hätte.

~Es ist alles gut. Nur nicht die Wahrheit.~

Dieser und ähnliche Gedanken machten Anzu das Herz schwer.

Wie sie es doch hasste, abhängig zu sein.

Damals, als ihr Vater sie und ihre Mutter zurück ließ, wurde ihnen alles genommen. Bis ihre Mutter eine neue Arbeit gefunden hatte, waren sie abhängig von ein paar zufälligen Launen dieses Rabenvaters. Wenn Miyako ihn bei Laune halten konnte, ohne mit ihren Anrufen zu stören, schickte er ihnen ein paar Yen für das Nötigste.

Anzu kannte das Gesetz nicht genau. Sie war sich nicht sicher, ob sie ein Anrecht auf Unterhaltszahlungen hatten. Doch Anwälte waren teuer und einen Rechtsstreit konnte sich die kleine, zurückgelassene Familie nicht leisten.

Selbst wenn sie es hätten bezahlen können, wäre ihnen ihr Vater immer einen Schritt voraus gewesen.

Das war die Zeit, in der Anzu schwor, sich niemals in die Abhängigkeit einer anderen Person zu stellen. Doch wie auch den Schwur zur Ehrlichkeit musste sie auch diese Abmachung mit sich selbst lösen.

Anzu ballte ihre Hände zu Fäusten.

Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, dem zu entfliehen.

Sie begann, die Tage bis zur Prüfung zu zählen. Ab heute genau 21 Tage sollten es sein, bis sie hier sitzen würde und das Tor zu ihrer Zukunft in den Händen zu halten.

Ob sie das Tor öffnete, oder es für immer geschlossen bleiben würde, lag an ihr.
 

Die Unterrichtsstunde zog sich hin. Noch immer suchte Anzu nach der perfekten Ausrede. Doch sie hatte schnell feststellen müssen, dass es sie nicht gab.

~Eine Lüge kann niemals perfekt sein. Sie wird immer Fehler haben und man wird sie immer anzweifeln. Weil es nun eben auch nicht der Wahrheit entspricht. Das ist wohl normal so.~, seufzte Anzu in sich hinein. Sie war zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen.

Bevor sie sich entscheiden konnte, war die Stunde beendet.

Obwohl sie sich schon so lang gezogen hatte, hätte sie nach Anzus Meinung diesmal sogar etwas länger dauern können.

Allerdings hatte sie rein gar nichts vom Inhalt mitbekommen. Sie beruhigte sich damit, dass es eh nicht ihr Prüfungsfach wäre. Diese eine Stunde könnte sie auch von jemandem abschreiben.

Ehe sie dazu kam, ihre Sachen vollständig einzuräumen, standen Honda, Jounouchi und Yuugi vor ihrem Tisch und sahen sie besorgt an.

Yuugi ergriff zuerst das Wort.

„Anzu, wo warst du nur? Du bist sonst nie zu spät gekommen!“, war das Erste, was sie von ihm zu hören bekam.

Sie konnte nicht mal antworten, bevor Jounouchi mit der nächsten Frage kam.

„Wir haben gehört, dass du wegen der Nachp-!“

Honda hielt seinem vorlauten Freund den Mund zu und fauchte ihn an. „Willst du, dass das die ganze Klasse mitbekommt? Baka!“

Dann drehte er sich wieder zu Anzu um und beendete Jounouchis Satz flüsternd: „Die Nachprüflinge wurden ja gerufen! Was hatte es damit auf sich?“

Anzu wollte lieber ihre Sachen zusammenkratzen und weglaufen. Oder aus dem Fenster springen und hoffen, dass sie heil dort ankam, um dann wegzulaufen.

Aber das war nur ihr Wunschdenken. Sie musste sich wohl stellen.

„Ich...“, begann sie. Wenigstens dieser Teil konnte ja noch der Wahrheit entsprechen, bevor sie ihr Lügenrepertoire auspacken musste.

„Meine Prüfungstermine wurden um eine Woche vorverlegt!“, raunte sie ihren Freunden zu. Währenddessen huschte ihr Blick zwischen Honda und Yuugi hindurch zu Seto Kaiba, der gerade den Raum verließ.

Er trug ein leichtes, siegessicheres Grinsen im Gesicht. Aber das tat er immer. Ob er es genoss, wie Anzu sich quälte?

„V-Vorverlegt?“, brach es aus Yuugi heraus. „Das können die doch nicht machen! Hast du überhaupt schon eine Übersicht an Sachen, die du lernen musst?“

Anzu schüttelte resignierend den Kopf. Dann hob sie ihn aber schnell.

~Halt deine Maske aufrecht, Anzu-chan!, feuerte sie sich selbst an. Es brachte nicht viel, aber ein klägliches Lächeln kam zum Vorschein.

Jounouchi meldete sich wieder zu Wort, nachdem er von Hondas Hand wieder freigelassen worden war und atmen konnte. Diesmal flüsterte er aber auch, so gut es ihm gelang.

„Hast du schon.. Na du weißt schon... Eine Nachhilfe? Wir können dir ja leider nicht helfen!“

Das war der entscheidende Moment. Anzu seufzte, um Zeit zu schinden. Sie spürte, dass ihre Freunde an ihrer Antwort zweifeln würden, je länger sie damit wartete.

So hielt sie tief Luft und brachte dann das hervor, was ihr am logischsten erschien: „Ich habe eine alte Freundin zufällig getroffen und ihr von meinem Problem erzählt. Sie meinte, sie hilft mir jetzt immer mal.“

Zum krönenden Abschluss ließ Anzu ein schwerfälliges Lächeln sehen. „Es ist nicht so angenehm, jemandem neu getroffen zu haben und gleich ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen, also...“

~Bloß schnell vom Thema ablenken.~

Ihre Freunde schienen zu verstehen. Sie kaufen es ihr tatsächlich ab! Anzu konnte es kaum glauben.

Yuugi war wieder derjenige, der zuerst das Wort ergriff: „Ja klar, das ist bestimmt ein bisschen peinlich.“ Dann lächelte er, ebenso wie die anderen beiden. „Aber ich bin froh, dass du Hilfe gefunden hast.“

Anzus Herz stach. Wie sehr wünschte sie sich, dass sie die Erleichterung ihrer Freunde mit empfinden könnte. Wie sehr wünschte sie sich, dass dieses Lächeln ihrer ehrlichen Antwort galt. Aber dem war nicht so. Sie hatte tatsächlich mit einem scheinheiligen Lächeln auf den Lippen eine eiskalte Lüge aufgetischt. Und alles nur für sie allein. Für ihren Egoismus.
 

Den übrigen Rest des Tages verbrachte sie damit, weiterhin die erleichterte Schülerin zu spielen und lachte darüber, wenn Yuugi Jounouchi in den Pausen beim Duel Monsters schlug.

Warum ging ihre Schule bloß immer so lange?

Anzu fühlte sich, als wäre dies der schwerste Schultag ihres Lebens gewesen. Gemeinsam gingen die vier am Ende der letzten Stunde zum Schultor.

Dort verabschiedeten sich zuerst Jounouchi und Honda. Sie mussten in eine andere Richtung.

Selbst mit Yuugi allein fühlte Anzu sich nicht wohl. Früher war es immer so gewesen, dass sie Yuugi alles erzählen konnte. Selbst, wenn sie es nicht vor den anderen beiden sagen konnte, fiel es ihr immer leichter, mit Yuugi zu sprechen. Er war schon immer ihr bester Freund gewesen.

Zwar war sie sich sicher, dass er niemals etwas verraten würde von dem, was sie ihm erzählte, aber nahm sie die Bedingung Kaiba-kuns sehr ernst. Sie wollte sich nicht vorstellen, wo er überall seine Augen und Ohren hatte. Wenn sie auch nur ein Wort über die Angelegenheit verlieren würde, dann wäre er es, der es wüsste, bevor sie es Yuugi gegenüber hätte aussprechen können.

Und dann war ihre Zukunft dahin.

Als langjähriger Freund war es aber nicht verwunderlich, dass Yuugi sie auf ihre Laune ansprach. „-u? -zu? Hey, Anzu? Hörst du mir überhaupt zu?“

Hatte er immer wieder ihren Namen gerufen? Anzu hörte es erst nach ein paar Mal. „Was ist? Tut mir Leid, ich war in Gedanken.“

Yuugi jammerte auf. „Meine Güte, warum bist du so abwesend? Heute stimmt doch irgendwas nicht mit dir!“, beschwerte er sich und musterte seine beste Freundin.

Mit erhobenen Händen wehrte Anzu ab.

„Wovon sprichst du denn? Das kommt bestimmt nur davon, dass ich diese Sorgen mit der Prüfung habe. Das ist alles etwas viel, weißt du.“

Nickend brummte Yuugi, als erscheine ihm diese Antwort verständlich.

„Ja, das wird es wohl sein.“, meinte er. Dann fügte er hinzu: „Aber wenn irgendwas sein sollte, dann kannst du es mir erzählen! Okay? Wir sind doch Freunde.“

~Ach Yuugi... Du sprichst, als ob du die wüsstest, dass ich lüge. Warum machst du es mir so schwer? Wenn ich dich so belüge; sind wir dann wirklich immer noch so gute Freunde, wie du es sagst?~

Zu gern hätte Anzu diese Fragen laut gestellt. Sie war sich fast sogar sicher, dass Yuugi sie verstehen würde. Doch ihre Umgebung hatte Augen und Ohren.

Das durfte sie nicht riskieren.

Stattdessen sagte sie: „Das ist wirklich lieb von dir.“ Ein erneut falsches Lächeln zierte ihre Mimik. „Ich weiß doch, dass du immer für mich da bist.“

Nach diesen Worten trennten sich nun auch deren Wege. Anzu winkte Yuugi zum Abschied und wartete, bis er um die nächste Ecke verschwand.

Als auch der Rest der stachligen Frisur ihres besten Freundes nicht mehr zu sehen war, folgte Anzu weiter ihrem Weg nach Hause.

Mit einem Blick auf die Uhr errechnete sie, dass sie noch etwa eine Stunde hatte, bis sie vor dem Kaiba-Anwesen zu stehen hatte.

~Da schaffe ich es gerade mal, mich umzuziehen und meine Sachen zusammenzupacken.~, jaulte sie auf und verschnellerte ihren Schritt.

~Hoffentlich kriege ich mich diesmal nicht wieder mit ihm in die Wolle. Ich hab doch nicht mehr viel Zeit, bis zur Prüfung.~
 

Kapitel 4: Zweifel, Ängste, Lügen - ENDE
 

So, ihr lieben, ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ihr seid nicht vollkommen verwirrt wegen dieser kleinen Planänderung. ^^" Es ist nun mal wirklich so, das ich eher drauf los schreibe, als zu planen, was passieren soll. =P Daher kann ich die Länge der Kapitel nicht abschätzen!
 

Bis zum nächsten Kapitel, dass diesmal wirklich heißt:

Lesson 2 - How to be symathatic



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LawChan
2013-01-08T00:00:54+00:00 08.01.2013 01:00
Hallo meine süße Maus! =)

Es ist schon eine Weile her, als ich deine Fanfic las, weshalb ich von vorn nochmal begonnen habe. So konnte ich deine Fanfic und deren Kapitel richtig genießen und bin auch in der Story drin! ;)

Ich liebe deinen Schreibstil nach wie vor und ich musste so schmunzeln, wie du Anzu beschrieben hast. Irgendwie erinnert sie mich an mich selbst. Ich glaube diese Zweifel und Ängste hätte ich an ihrer Stelle auch. Anzu ist ein ehrlicher Mensch und ich fand es richtig toll, wie du immer wieder auf ihr schlechtes Gewissen eingegangen bist. Sie liebt ihre Freunde abgöttisch und will sie nicht anlügen, anderseits muss sie ihren Mund halten, um sich nicht die Zukunft zu verbauern. Das hat mir wirklich gut gefallen. Ich bin nämlich mal sehr gespannt, wann sie es ihren Freunden sagen wird bzw. wie lang sie diese Lüge aushalten wird.

Ich habe mir beinah schon gedacht, dass Kaiba-kun eine Weile im Regen draußen stand. Das lässt ihn nicht kalt. Ich fand die Situation soooooo schön, als die beiden sich ansahen und Anzu plötzlich stürzt und er sie dann in seinen Armen auffängt! <3
Das war wirklich eine niedliche Szene gewesen. Da hat man sogar richtig gemerkt bzw. zum ersten mal gemerkt, dass Anzu Kaibas Nähe doch sehr angenehm findet, immerhin ist ihr sofort sein Parfüm aufgefallen! Und sie hat sich sogar an ihn geschmiegt! Das fand ich echt putzig. Kaiba muss ja einen ganz schön großen Einfluss auf sie haben, dass sie sich so lange an seiner Jacke klammert! ^.~
Sie hat zwar versucht ihn durch das Gespräch mit der Nachprüfung ihn von der Situation ein wenig abzulenken, aber das hat leider nicht ganz funktioniert! ;) Ich fand das wirklich goldig, muss ich sagen und ich kann mir gut vorstellen, wie sie vor ihm steht. Angesicht zu Angesicht und keinen Ton heraus bekommt und kleinlaut ihn von den Nachprüfungen erzählt. Das ist echt niedlich. Setos Bedingungen fand ich aber auch knuffig. Er muss ja ganz schöne Angst davor haben, dass davon jemand erfährt und Anzu will er sowieso später ständig an seiner Jacke haben, der tut nur so! ;) Nein, Spaß! Ich fand das wirklich richtig niedlich! <3 Schade nur, dass der Moment so kurz war. Ich freu mich schon darauf, wenn es weiter geht!

Den nächsten Schultag hast du auch echt super beschrieben! Die haben in Japan aber wirklich immer sehr lange Schule. Man könnte meinen, dass sind alles Ganztagsschulen. Oh je ... in einer Stunde, dann beginnt bei Anzu die Horronachhilfe! XDDDDDDDDDD

Ich bin echt gespannt, wie es weiter geht. Das Kapitel hat mir sehr gefallen und ich hoffe die nächsten kapitel lassen nicht mehr so lang auf sich warten, denn deine Fanfic ist wirklich genial! ;)

Hab dich ganz dolle lübbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbb <3333333
*bussi*
Von:  Lunata79
2012-07-27T19:54:01+00:00 27.07.2012 21:54
Hallo, erst mal.
Die Story hat mir bis jetzt recht gut gefallen.
Auch wenn ich bemerken darf, dass du Seto etwas extrem gestaltet hast.
So fies würde ich ihn mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Er mag zwar egoistisch, arrogant und gefühlskalt wirken, aber er ist ebenso ehrlich und unter Umständen sogar hilfsbereit, aber unter keinen Umständen boshaft. Gemein und fies ja, aber nicht boshaft. Er ist ja kein Bösewicht.
In gewisser Hinsicht hat er ja ein gutes Herz. Das darf man auch nicht außer Acht lassen.
Ich hab schon soviele FF´s gelesen, wo er so dermaßen boshaft und sardistisch dargestellt wird, dass sich mir die Haare aufstellen. Da ist deine Version von ihm fast noch harmlos. Drum reite ich jetzt auch nicht weiter drauf rum.

Ich mag deine Geschichte. Die Idee ist auch gut. Nur durch sein übertriebenes Wesen, wird es schwer sein, Tea mit ihm zu verkuppeln. Er kann ja schließlich auch nett sein.
Ist das der Grund, warum du bisher nicht weitergeschrieben hast?
Das finde ich echt schade. Ich hätte gerne erfahren, wie du sie verkuppelt hättest, trotz der erschwerten Umstände.

Bitte schreib weiter. Ich würde deine FF wirklich gerne weiterlesen.
Es gibt mir hier nämlich nicht genug Azureshipping FF´s zum lesen. XD

Lg
Lunata79
Von:  Sechmet
2011-09-23T20:13:44+00:00 23.09.2011 22:13
Huhu!

So, habe mir auch dieses Kapitel wieder zu Gemüte geführt. Werde es wieder Stück für Stück abklappern.

1.) Sprache und Stil
Was soll ich sagen? Deine Sprachgewandtheit ist vollkommen in Ordnung, der Wortschatz ist wie immer sehr abwechslungsreich. Auch ist bislang ausgeblieben, was schon für manchen Schreiberling zum Problem wurde- ein Stilumbruch mitten in der Geschichte. Top.

2.) Rechtschreibung und Grammatik
Ein paar Rechtschreibfehler sind mir beim Lesen aufgefallen, habe allerdings den Fehler gemacht und sie mir vorhin nicht rausgeschrieben... Einfach nochmal drüber lesen, dürften, wenn man drauf gefasst ist, schnell gefunden sein. Die Grammatik war ohne größere Mängel, Satzzeichensetzung passt auch, wie immer eben. ;)

3. Inhalt
Sooo, nun zum Kapitelinhalt. Da habe ich diesmal ein paar Kritikpunkte.

Zum einen finde ich folgendes ungewöhnlich: Kapitel 3 endet damit, dass Tea wieder Mut fasst. In Kapitel 4 wirkt sie aber schon von Beginn an eher unglücklich, was in meinen Augen einen inhaltlichen Umbruch darstellt und nicht ganz passt. Was nicht heißen soll, dass ihre Bedenken nicht verständlich wären- es geht ja nicht nur darum, dass sie ihre Freunde schon belogen hat, sondern darum, dass sie sie noch längere Zeit wird anschwindeln müssen, was für eine enge freundschaftliche Beziehung wirklich tödlich sein kann. Natürlich macht man sich da Gedanken. Ebenso sind ihre Überlegungen bezüglich Seto Kaibas Antrieb nachvollziehbar. Ich meine, der Typ steht "dem Kindergarten" alles andere als positiv gegenüber, warum sollte er dann plötzlich so zuvorkommend sein und ihr helfen? Klar muss einem auffallen, dass da was dahinter steckt.

Das nächste, was mich gestört hat, ist die Sache mit Teas Händen. Irgendwie wirkte das auf mich ein wenig arg übertrieben, dass sie ihre Finger scheinbar minutenlang nicht von ihm lösen kann.

Der letzte Punkt, der mir negativ auffiel, ist, dass dieses Kapitel leider bisschen wenig Inhalt hatte. Tea denkt nach, geht die Treppe runter und trifft auf Seto. Sie reden und trennen sich dann wieder. Aber gut, vielleicht musste das einfach so sein und es hat einen bestimmten Grund, warum das Kapitel so geworden ist, wie es ist. Dennoch hoffe ich, dass im nächsten ein bisschen mehr passiert. :)

So, auch, wenn mein Kommentar diesmal ein bisschen negativ ist, werde ich natürlich an der Geschichte dran bleiben- denn was man beginnt, sollte man auch zuende bringen. Bin schon gespannt, wie es weitergeht.

Liebe Grüße, Sechmet



Zurück