Zum Inhalt der Seite

Lektionen fürs Leben

Wenn Kaiba vor dem Nichts steht ...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
N'Abend!

Nach unendlich langer Zeit habe ich jetzt endlich das nächste Kapitel fertig. Ich hoffe, ich finde nun wieder zu einem halbwegs regelmäßigen Rhythmus. Auf jeden Fall werde ich mich bemühen.

Viel Spaß beim Lesen! Ich hoffe, es gefällt euch auch noch nach so langer Zeit!

LG Zyra

PS: Ab sofort werde ich im Weblog über meine FF-Aktivitäten informieren. Wer also auf dem neusten Stand sein will, ein Blick könnte sich lohnen. ;) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Überrannt

Überrannt
 

Am Freitag hatte Kaiba das Gefühl, ein gutes Stück vorwärts gekommen zu sein.
 

Gleich am Mittwochmorgen hatte Nerea die Videoübertragung im Apartmenthaus angezapft. Kaiba musste ihr zugestehen, dass sie eine beachtliche Selbstkontrolle besaß, denn, obwohl sie tierisch aufgeregt und nervös gewesen war, hatte alles reibungslos funktioniert.
 

Seitdem hockten sie ständig über den Übertragungen. Sie analysierten die Gewohnheiten und die Bewegungsmuster des Sicherheitspersonals, verschafften sich Hintergrundwissen und stolperten hin und wieder über Situationen, in denen eine Tonspur nützlich gewesen wäre.
 

So hatte sich Kaiba kurzerhand entschlossen, ein Programm zu schreiben, das Lippenbewegungen in Text umwandeln konnte. Eins zu kaufen, wäre einfacher gewesen, aber das hätte sein minimales Budget gesprengt. Also hatte er sich in die Computer von unterschiedlichen Firmen gehackt – die Gerätschaften besaß er schließlich – und hatte sich hier und dort Anregungen und spezifische Strukturen besorgt. Auch damit war das Ganze alles andere als eine einfache Angelegenheit. Er arbeitete mehr oder weniger Tag und Nacht daran.
 

„Oh, Mann“, murmelte Nerea leicht frustriert. „Das gibt es doch gar nicht.“
 

Kaiba unterdrückte den Drang, sich genervt durch das eh schon zerzauste Harr zu fahren. Seine eigene Aufgabe bot dazu Veranlassung genug.
 

„Gibt’s ein Problem?“, fragte Kaiba, bemüht sich nicht anmerken zu lassen, dass er sich eigentlich nicht auch noch um ihren Teil der Arbeit kümmern wollte. Die Daten auszuwerten und Bewegungsprofile zu erstellen, sollte nun wirklich keine Herausforderung sein.
 

„Michael Warren, wenn man so will“, sagte Nerea. Sie hatte den Kopf auf einen Arm gestützt und starrte genervt auf den Computermonitor. „Der Mann ist einfach unberechenbar!“
 

Michael Warren. Kaiba erinnerte sich an ihn. Ein relativ hohes Tier in der Hierarchie der Sicherheitsabteilung. Er hatte damals die Einweisung in das System gemacht. Ruhiger, bodenständiger Typ. Ende Vierzig. Geschieden. Zwei Kinder, lebten bei der Mutter, aber er konnte sie besuchen, wann er wollte. Keine Schulden. Keine kostspieligen Hobbys. Besitzer eines Waffenscheins. Wohnte in einer kleinen 2-Zimmer Wohnung. Ein Arbeitstier.
 

„Erweckt einen kompetenten Eindruck“, erwiderte er, während ihm all diese Fakten durch den Kopf schossen. Seine Recherchen waren sehr gründlich gewesen.
 

„Du sagst es“, seufzte sie. „Zu kompetent, um für unseren momentanen Geschmack angenehm zu sein.“
 

Kaiba beschloss, dass es vielleicht doch keine schlechte Idee war, sich mit der Sache zu beschäftigen. Nerea beklagte sich eigentlich nicht. Und abgesehen davon, konnte ihm ein wenig Ablenkung von seiner Programmierarbeit wahrscheinlich nicht schaden.
 

„Guck dir das an“, sagte Nerea, als er zu ihr hinüber kam. „In seiner Dienstzeit Bewegungsmuster für die Kontrollgänge zu erstellen, ist ziemlich unmöglich.“ Ihre Finger folgen über die Tastatur und sie zeigte ihm Skizzen von unterschiedlichen Kontrollgängen. Keine der Routen war identisch. Es gab immer wieder kleinere Abweichungen vom Standardweg. „Er schickt die Leute mal hier hin und mal dorthin. Und das ohne jedes Muster.“
 

„Wenn es einfach wäre, unbemerkt in ein Apartment zu kommen, hätte ich dort keins gekauft“, erwiderte Kaiba ungerührt. Er gab ihr zwar Recht, dass es für ihr Anliegen wenig förderlich war, aber so problematisch konnte es nun auch wieder nicht sein.
 

„Schon klar“, murmelte Nerea und rief die Dienstpläne für die nächsten Wochen auf. „Es wäre auch nicht so ärgerlich, wenn wir ihn umgehen könnten.“
 

„Aber das können wir doch“, erwiderte er stirnrunzelnd und wies auf den Monitor. „Er hat die letzten Tage im Januar frei oder keine Nachtschicht.“
 

„In der Theorie hast du recht“, bestätigte sie, „aber das ist ein Wochenende und damit der ungünstigste Zeitpunkt überhaupt. Da kommen und gehen die Leute bis spät in die Nacht. Die Kameras zu der Zeit in Schleifen zu legen, ist ziemlich gewagt. Wenn ständig ein und dieselbe Person ein und denselben Gang entlang geht oder jemand am Portier vorbeikommt, der vorher nicht auf den Überwachungsbänden zu sehen war, ist das recht auffällig.“
 

Nerea hatte Recht. Am Wochenende gingen die meisten Menschen aus. Das war ungünstig. In der Woche waren die Fluren nachts sehr viel wahrscheinlicher leergefegt.
 

„Ruf mal für den ersten Februar im Zeitraum von ein bis drei Uhr die Pläne auf“, verlangte Kaiba. An einem Dienstag sollte mitten in der Nacht das Risiko überschaubar sein.
 

„Also, abgesehen von Warren ist da niemand eingeteilt, den ich als problematisch einschätze“, murmelte Nerea vor sich hin und strich sich nachdenklich eine Strähne zurück hinters Ohr. „Um etwa zehn nach eins sollte der routinemäßige Kontrollgang beendet sein und der nächste beginnt dann um zwanzig vor drei.“
 

„Die Zeit reicht“, sagte Kaiba. Wenn alles glatt lief, benötigte er vielleicht eine halbe Stunde. „Selbst wenn wir auf kleine Komplikationen treffen.“
 

„Hm“, stimmte sie zu und schrieb sich einen kleinen Klebezettel mit den Namen derer die Dienst hatten. „Dann achte ich ganz besonders auf diese Freunde.“
 

„Mach das“, erwiderte er, während er um Charlies Küchentisch ging, um wieder zu seinem Laptop zu gelangen. „Lass die anderen nur nicht zu sehr außer Acht.“
 

Kaiba konnte es sich nicht verkneifen. Es war zu wichtig. Aus was für Gründen auch immer konnte es im Apartmenthaus zu personellen Änderungen kommen und er wollte darauf vorbereitet sein. Eigentlich hatte er sich zwar vorgenommen, ihr gegenüber nicht zu sehr den Chef heraushängen zu lassen. Nerea erweckte den Anschein zu der Sorte selbstständiger, junger Frauen zu gehören, die sich von Menschen, die nicht gerade ihre Vorgesetzten waren, ungern sagen ließen, wie sie etwas zu tun hatten. Besonders dann nicht, wenn sie sich im Grunde auf diese Sache verstanden.
 

„Ist klar“, murrte Nerea genervt. „Bin ja nicht blöd.“
 

„Nimm es nicht persönlich“, sagte Kaiba und bemühte sich um ein entschuldigendes Lächeln. „Angewohnheiten legt man niemals schnell ab und außerdem bin ich derjenige, der dadurch am ehesten mit dem Kopf in der Schlinge stecken kann.“
 

Nerea lächelte schwach. Sie fuhr sich seufzend mit den Händen übers Gesicht und durch die Haare. Zum ersten Mal wirkte sich richtig erschöpft. „Ist schon in Ordnung“, lenkte sie ein. „Ich verstehe, dass für dich einiges davon abhängt. An deiner Stelle würde ich sicherlich auch lieber einmal zu viel als zu wenig an etwas erinnern.“ Sie rieb sich kurz die Augen. „Wie sieht unsere Wochenendplanung aus?“
 

„Ich denke, wir sollten uns die Arbeit aufteilen“, sagte Kaiba langsam. „Wir können die zwei Tage ebenso gut getrennt arbeiten. Dann kann sich jeder seinen Teil einteilen, wie es ihm am besten passt. Mit dem Programm werde ich aller Wahrscheinlichkeit morgen fertig sein. Ich kümmere mich dann um die Auswertung der Aufnahmen ab dem Zeitpunkt und überprüfe die Stellen, in denen wir den Ton vermisst haben.“
 

Nerea nickte. „Das geht in Ordnung“, stimmte sie zu. „Warte einen Moment, ich lad dir die Szenen auf einen USB-Stick.“
 

„Danke.“
 

Sie arbeiten noch bis kurz vor zwölf Uhr mittags und machten sich dann daran, ihre Sachen zusammen zu räumen, damit Charlie seinen Küchentisch zur Verfügung hatte. Das war für beiden Seiten sicherlich besser. Charlie hatte genug Platz und Kaiba und Nerea mussten nicht um ihr technisches Equipment fürchten.
 

„Sag mal“, meinte Nerea, während sie gemeinsam auf dem Weg zur nächsten U-Bahn-Station waren. Leicht nervös strich sie ihre Haare zurück. „Hast du vielleicht Lust heute oder morgen Abend auszugehen?“
 

Auch das noch, dachte Kaiba, aber er hatte es ja förmlich herausgefordert mit seinem „Geflirte“. Da musste er sich nun wirklich nicht wundern, wenn sie darauf einging. Unpassend war es im Moment dennoch. Er seufzte. Der nächste Drahtseilakt.
 

„Nimm es mir nicht übel“, sagte er und versuchte versöhnlich zu klingen, „aber ich glaube, das ist keine so gute Idee. Ich hab im Moment unglaublich viel zu tun und Orte, wo viele Menschen aufeinandertreffen, versuche ich zu meiden. Davon mal abgesehen war ich nie ein Party-Typ.“
 

Und, fügte er für sich hinzu, ich habe momentan keine Papiere, mit denen ich in Clubs hineinkommen könnte. Einen Ausweis vorzuzeigen, der auf den Namen Seto Kaiba ausgestellt war, erschien so mit als das Dümmste, das er tun konnte … außer vielleicht in eine Geschäftsstelle der KC hineinzuspazieren.
 

„Hm, verstehe“, murmelte sie ein wenig enttäuscht. Sie machte ein paar nervöse, unsichere Armbewegung und fügte vorsichtig hinzu: „Und wenn wir uns mal privat in privaterem Raum treffen würden? Es ist nämlich echt cool, mal jemanden zu haben, mit dem ich auch über technische Dinge reden kann, ohne gleich auf Unverständnis und Genervtheit zu stoßen. Du weißt so unglaublich viel und ich hab so viele Ideen, über die ich mich gerne austauschen würde.“
 

Nerea lächelte schwach und Kaiba fiel es leichter als erwartet die Geste zu erwidern. Seltsamer Weise konnte er ihr Gefühl ein wenig nachvollziehen. Momentan war sie die einzige, die von seinem Geschäft halbwegs etwas verstand. Wenn er nur an Lanas Gesichtsausdruck dachte, den sie immer sofort aufsetzte, sobald er die Themen „Technik“ und „Informatik“ auch nur streifte, hätte er seufzen können. So viel Unverstand und Desinteresse war schon nicht mehr feierlich.
 

„Ich denke“, setzte Kaiba an, froh einen so einfachen Ausweg zu finden, „nachdem über die … Geschichte mit meinem Bruder ein wenig Gras gewachsen ist und wir unseren Plan umgesetzt haben, könnten wir uns mal treffen. Zum Abendessen oder auf einen … Drink. Du kennst doch sicherlich ein paar kleine Restaurants und Clubs, in denen …“
 

Er ließ den Satz unvollendet, aber sie verstand auch so. Nerea strahlte übers ganze Gesicht. „Das wär echt super“, rief sie aus.
 

Als sie sich schließlich in der U-Bahn-Station trennten, überrumpelte sie ihn mit einer freundschaftlichen Umarmung. „Schönes Wochenende!“, wünschte sie. „Bis Montag.“
 

***
 

„Hallo, Seto“, tönte es ihm fröhlich entgegen, als er die Küche betrat. Einen Moment fragte er sich, warum sie bereits zu Hause war – normalerweise arbeitete Lana am Freitag bis 14 oder 15 Uhr –, angesichts des Chaos, das im Raum herrschte, erschien die Frage jedoch nur peripher von Belang.
 

„Was tust du da?“, fragte Kaiba skeptisch. Überall türmten sich Pfannen, Töpfe, Bretter, Schalen und anderen Kochutensilien. Verschiedene Lebensmittel lagen hier und dort. Irgendwo dazwischen konnte er auch noch zwei aufgeschlagene Kochbücher erkennen. Eine solche Unordnung hatte selbst er nicht zustande gebracht, als er die Kuchen gebacken hatte.
 

„Ich versuche uns etwas zum Mittag zu kochen“, entgegnete sie geschäftig.
 

Versuchen. Ja, das traf es ganz genau. Er bezweifelte stark, dass sie übers Versuchsstadium hinauskommen würde. Das sah alles nicht sehr genießbar aus. Spontan beschloss er seine Mahlzeit bei einem Sandwiches – selbst zubereitet – zu belassen und darauf zu hoffen, dass Akio ihn wieder zum Abendessen einlud. Im Gegensatz zu Lana konnte der nämlich kochen.
 

Kaiba verkniff sich einen sarkastischen Kommentar. Er wollte den Nachmittag ungestört arbeiten, da war es absolut nicht dienlich, wenn sie beleidigt oder gar wütend war. Nerven würde sie dann auf alle Fälle.
 

„Ich hab nachher noch Training und esse lieber nur eine Kleinigkeit“, redete er sich aus der Sache hinaus. Zumindest hatten sie durch ihr Kochexperiment sämtliche Zutaten für Kaibas Lieblingssandwiches im Haus.
 

„Ah, verstehe“, sagte Lana und er konnte wirklich nicht heraushören, ob sie ihm das nun übel nahm oder nicht.
 

„Wie kommt es, dass du heute früher da bist?“, fragte er, um das Thema zu wechseln.
 

„Ach, ich hatte gerade etwas fertig und fand, etwas Neues anzufangen, lohnte sich nicht mehr“, entgegnete sie gutgelaunt. „Zumal ich im Moment auch nicht so viel auf dem Tisch habe.“
 

„Hm“, brummte er, während er auf seinem Brot ein paar Salatblätter verteilte. „Und wie sieht deine Nachmittagsplanung aus?“
 

Zum ersten Mal, nachdem er die Küche betreten hatte, hielt Lana in ihrem Werkeln inne. Sie musterte ihn skeptisch von der Seite. „Was genau möchtest du, Seto?“, fragte sie argwöhnisch.
 

„Kann ich heute Nachmittag dein Arbeitszimmer für ein paar Stunden benutzen?“, fragte er diplomatisch und fühlte sich tatsächlich ein klein wenig ertappt. „Oder brauchst du es selbst?“
 

Nachdenklich legte sie einen Finger an die Wange. „Nee, eigentlich nicht. Ich wollte heute Nachmittag ein wenig laufen gehen und lesen. Sofern du mir nichts unordentlich machst, kannst du es benutzen.“
 

„Okay.“
 

Kurz nachdem Kaiba aufgegessen und sich ins Arbeitszimmer zurückgezogen hatte, begann Lana in der Küche zu fluchen. Er konnte das spöttische Grinsen nicht unterdrücken. Das war so absehbar gewesen.
 

***
 

„Du bist heute ziemlich gut drauf“, stellte Akio gegen Ende der Trainingsstunde fest. „Läuft bei dir im Moment alles mit?“
 

„Ich komm ganz gut voran“, erwiderte er und hoffte, dass der Lehrer nicht weiter nachharken würde. Er hatte mit Akio nicht über sein Vorhaben gesprochen und das war auch nicht geplant.
 

Der andere hatte schon den Mund geöffnet, um etwas zu erwidern, als Kaibas Magen knurrte. Er lachte auf. „Du bist sicher, dass du dort, wo du untergekommen bist, genug zu essen bekommst?“, stichelte er. Der Witz mit dem „falschen Angebot“ hatte sich seltsamer Weise einvernehmlich zwischen ihnen gehalten.
 

„Meine Mitbewohnerin hat versucht zu kochen“, sagte Kaiba kühl. Besonders angenehm war es ihm zwar nicht, dass sein Lehrer wiederholt seinen Magen knurren hörte, aber zumindest konnte er sich so sicher sein, das Angebot zu bekommen, zum Abendessen zu bleiben.
 

„Und?“
 

„Die Betonung liegt auf ‚versucht‘“, erklärte er und seine Mundwinkel zuckten spöttisch, wenn er an das Chaos dachte, dass sie angerichtet hatte. „Ich wollte keinen Ärger provozieren, also hab ich mir, mit der Begründung vor dem Training nur etwas Leichtes essen zu wollen, ein Sandwiches gemacht.“
 

Akio lachte auf. In seinen Augen funkelte es schelmisch. „Und was machst du, wenn sie dir heute Abend Reste anbietet?“
 

„Du weißt, wie ich gedenke, das Problem zu lösen“, gestand Kaiba selbstbewusst ein.
 

„Ja, du kannst gerne zum Essen bleiben“, erwiderte Akio in gespielt übertrieben gönnerhaften Ton. Er kicherte noch immer. Den Moment nutzte Kaiba für seinen nächsten Angriff. Wie erwartet traf er den Lehrer unvorbereitet und konnte ihn beinahe mühelos zu Boden drücken.
 

„Hab ich schon einmal erwähnt, dass niemand ohne Konsequenzen über mich lacht?“, fragte er aufgesetzt düster.
 

Akios Mundwinkel zuckte amüsiert. Im nächsten Moment hatte er sich wieder voll auf den Kampf konzentriert. Sie trainierte noch eine weitere Viertelstunde, dann wurden sie vom Klingeln an der Tür unterbrochen. Akio runzelte verwundert die Stirn.
 

„Du erwartest niemanden mehr“, schlussfolgerte Kaiba.
 

„Nein, eigentlich nicht“, sagte er und war schon auf dem Weg durch die Halle. „Am besten wartest du hier. Ich kläre das schnell persönlich.“
 

Kaiba wartete angespannt, bis er eine altbekannte Stimme an seine Ohren drang. Was wollte sie denn hier?
 

„Hi, du bist sicherlich Akio, stimmt’s?“, fragte Lana gutgelaunt.
 

„Ähm … ja, das ist richtig“, hörte er den Lehrer überrumpelt antworten.
 

„Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Lana“, sagte sie und ließ sich überhaupt nicht beirren. Papier raschelte.
 

„Ah ja, … und was kann ich für dich tun?“, fragte Akio irritiert.
 

Kaiba schob leise die Tür zur Übungshalle auf und erkannte Lana mit einer großen Einkaufstüte im Arm in der Eingangstür. Sie seufzte theatralisch.
 

„War ja klar, dass er nichts von mir erzählt hat“, sagte sie, klang dabei allerdings keinesfalls verärgert. „Tut er nie. Selbst seinem Bruder gegenüber hat er mich nicht erwähnt. Na ja, war im Nachhinein auch besser. Sonst hätte er jetzt noch mehr Ärger an den Hacken.“
 

„Was tust du hier, Lana?“, fragte Kaiba kalt, aber auch das konnte ihre Laune nicht trüben.
 

„Du kennst sie?“, fragte Akio und drehte sich zu ihm um. Dabei trat er einen Schritt zur Seite und den Moment nutzte Lana prompt, um sich an ihm vorbei in den Vorraum zu schieben.
 

„Wir wohnen zusammen“, antwortete sie für ihn. Mit den Worten „Ah, okay“ schloss Akio die Tür hinter ihr.
 

„Was willst du hier?“, fragte Kaiba stoisch.
 

„Seto, ich bin nicht so blöd, wie du vielleicht glaubst“, antwortete sie. „Wenn du denkst, ich wüsste nicht, dass du dich insgeheim über meine Kochversuche lustig machst und dir hier heute Abend den Bauch vollschlagen willst, hast du dich gewaltig geschnitten. Also bin ich hier, um mitzuessen.“
 

Akios Mundwinkel zuckten und in seinen Augen war dasselbe Amüsement zu erkennen. „Die Küche ist nicht zu verfehlen, wenn du die Treppe da hochgehst. Zieh nur bitte die Stiefel aus, bevor du die Wohnung betrittst.“
 

„Dankeschön“, flötete Lana und lächelte breit. „Lass euch von mir in eurem Training nicht aufhalten.“
 

Kaiba war froh, dass Akio scheinbar nichts gegen ihre Anwesenheit hatte. Er selbst war zwar nicht sonderlich begeistert, dass sie hier war und einfach über ihre Köpfe hinweg entschieden hatte, aber sie in so einer Stimmung abzuwimmeln, ohne das nachher der „Haussegen“ komplett aus den Angeln hing, war nahezu unmöglich.
 

„Ja, das ist nicht unnormal“, sagte Kaiba, als seine Augen denen seines Lehrers begegneten.
 

„Taffes Mädchen“, bemerkte Akio grinsend.
 

„Welch ein Glück, dass du nicht an Frauen interessiert bist“, erwiderte Kaiba spöttisch. Er konnte sich beileibe schöneres vorstellen, als dass seine Mitbewohnerin etwas mit seinem Trainer anfing.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Quadrat-Latschen
2011-10-25T15:23:33+00:00 25.10.2011 17:23
yeah!! es geht endlich weiter^^
und es war wieder ein super kapi^^ ich mag echt alle charas, die du in die story einbaust, lana und nerea sind i-wie beide so sympathisch, ich bin schon gespannt auf setos und nereas gemeinsames treffen^^ Und auf die Reaktion von Lana, wenn sie das denn erfahren sollte, dass die beiden sich "einfach so" treffen XDD
freu mich schon wahnsinnig wenns weiter geht, hoffe du findest bald zeit und lust das nächste kapi zu schreiben (und danke für die ENS^^)
lg
Von: abgemeldet
2011-10-24T20:24:01+00:00 24.10.2011 22:24
Ohja, endlich geht weiter :)
Und ich dachte setos trainer wäre schwul... hm, hab wohl was überlesen ;)
Aber wa ja klar, dass der wehrte herr kaiba sich nicht mit einer frau begnügen kann! Bin wirklich schon sehr gespannt wie der einbruch werden wird. Wie immer toll geschrieben. Mach schnell weiter, ich bin schon sehr gespannt :)

Glg fox
Von:  Onlyknow3
2011-10-24T15:10:29+00:00 24.10.2011 17:10
Ich hab mich riesig auf das Kapitel gefreut,und es ist super wie alle anderen.Warte schon auf das nächste,weil es mich interesiert,ob Seto es schafft sich das Geld und seine Papiere aus der Wohnung zu holen.
Auf bald Zyra.

LG
Onlyknow3


Zurück