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All Yours

Lily EvansxJames Potter
von

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Noch Wochen später sprachen alle Gryffindors von Lily Evans Geburtstagsfeier – wahrscheinlich würde diese in die Geschichte eingehen. Das denkwürdigste, was an jenem Abend passierte, war das Auftauchen von Professor McGonagall gewesen. Wutentbrannt, über solch einen Lärm, war sie gegen zwei Uhr morgens in den Gemeinschaftsraum gestürmt, wo ihr im ersten Moment der Atem gestockt hatte. Kein Wunder, immerhin waren alle Schüler vom ersten bis zum siebten Jahr des Hauses anwesend und gerade dabei, lautstark „Ein Kessel voller heißer, starker Liebe“ zu grölen. (Schon seltsam, dass Oldies immer auf Feiern voller Inbrunst gesungen werden, obwohl man sie normalerweise verabscheut.) Innerhalb weniger Sekunden verstummten alle Schüler und schauten in das strenge Gesicht ihrer Hauslehrerin, die zunächst die Augenbrauen hob, dann jedoch nur den Kopf schüttelte und wieder verschwand, ohne irgendwem einen Verweis, Punkteabzug, Strafarbeiten oder Nachsitzen aufzudrücken. Selbst Lily Evans, die in Hogwarts als mindestens genauso streng wie McGonagall galt, hatte ihren Spaß. Sie lachte, tanzte, sang und beharrte lediglich darauf, dass die Erst-, Zweit und Drittklässler nur alkoholfreies Butterbier tranken, worauf die älteren Jahrgänge ihr zuliebe peinlichst genau achteten. Wer würde es sich schon freiwillig mit der Schulsprecherin verderben wollen?
 

Nach dieser Party war so etwas wie eine Freundschaft zwischen den vier Rumtreibern, Alice Goodwill, Frank Longbottom und Lily Evans entstanden. Zumindest erledigten sie jetzt täglich ihre Hausaufgaben zusammen und lernten gemeinsam.

Auch schien so etwas wie ein kleiner Waffenstillstand zwischen Sirius und Lily zu herrschen, die sich früher auf den Tod nicht hatten ausstehen können. Zwar machte Tatze noch seine Witze darüber, dass Lily eine Spaßbremse sei, wann immer er die Möglichkeit dazu hatte, woraufhin die Rothaarige jedoch stets nur mit einer Bemerkung über seinen durch und durch kindisches Verhalten konterte. Schlussendlich lachten sie jedes Mal beide darüber und kein Streit entbrannte. Anfangs hatte James nur verständnislos den Kopf darüber geschüttelt. Das alles nur wegen einer Party? Wieso war er nicht früher darauf gekommen, eine zu veranstalten, verdammt!?
 

Auch hatten die Rumtreiber ihre Taktik im Bezug auf das Spielen von Streichen ein wenig geändert: und zwar so, dass sie es jetzt heimlich und ohne Zuschauer taten. Das ersparte ihnen in erster Linie eine Menge Ärger und Nachsitzen. Weiterhin machte es einen Heidenspaß, den Lehrern und Filch dabei zuzuschauen, wie sie versuchten, den vieren ihre Taten nachzuweisen – vergebens, dank Tarnumhang und der Karte des Rumtreibers.
 

Es war Anfang April, kurz nach seinem siebzehnten Geburtstag, als James erneut den Mut aufbrachte, Lily darum zu bitten, mit ihr auszugehen.

Sie waren die letzten ihrer kleinen Lerngruppe, die noch im Gemeinschaftsraum saßen und an ihren Hausaufgaben arbeiteten, als er verstohlen aufsah und sie beobachtete. Lily kaute am hinteren Ende ihrer Feder, hatte den Kopf in ihre rechte Hand gestützt, sodass ihr langes rotes Haar in ihr Gesicht hing. Angestrengt las sie in ihrem Buch und sah einfach bezaubernd aus, mit diesem nachdenklichen Gesichtsausdruck.

„Lily?“, sagte James vorsichtig.

Sie schaute auf und blickte ihn fragend an. „Ja?“

„Ich…“, er brach ab, weil er sich im ersten Moment nicht richtig traute. Verdammt, was war los?

Lily schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Los, raus damit.“

James atmete tief durch. „Lily Evans, würdest du gern mit mir ausgehen?“

Im ersten Moment schien sie ein wenig überrascht zu sein. Dann trat ein nachdenklicher Ausdruck auf ihr Gesicht, sodass er das Gefühl hatte, er müsse noch etwas sagen. „Ich weiß, dass ich dir seit der dritten Klasse damit auf die Nerven gehe. Und mir ist klar, dass irgendwann Schluss sein muss. Darum frage ich dich heute zum letzten Mal. Wenn du nicht willst, werde ich dich danach in Ruhe lassen. Versprochen.“

Sie hatte ihre Feder beiseite gelegt. Verlegen strich sie ihr langes Haar hinter die Ohren.

„Ja. Gern.“, flüsterte sie schließlich.

Irgendwie fühlte er sich, als hätte ihn gerade der Blitz getroffen. Er war zu keiner Regung fähig, konnte nichts sagen, nichts denken. Nach zweihundertfünfundzwanzig Nein’s hatte er endlich sein Ja bekommen!

„Alles okay?“, fragte Lily nach einer Weile besorgt. „Du siehst so blass aus.“

Hastig nickte James und atmete tief ein. Irgendwie hatte er das gerade vergessen. „Also am Samstag?“, fragte er hoffnungsvoll.

Sie nickte, stand auf und packte schnell ihre Schulsachen zusammen. „Denk dir etwas Nettes aus. Und schlaf gut, James.“, sagte Lily, bevor sie auf die Treppen zuging, die zum Schlafsaal nach oben führten.

„Du auch.“, hauchte er zurück und schaute ihr glücklich hinterher.

James fühlte sich, als würde er schweben. Alles war… so unwirklich.

Er hatte es endlich geschafft. Seine Traumfrau würde mit ihm ausgehen!

Nun musste er sie nur noch von seinem unwiderstehlichen Charme überzeugen.

Und das, dachte er grinsend, sollte das geringere Problem darstellen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Omama63
2011-03-19T15:58:12+00:00 19.03.2011 16:58
Ein schönes Kapitel.
Das kann ich mir gut vorstellen, dass er zuerst mal so geschockt war und nichts sagen konnte.
Von:  Monny
2010-09-14T17:07:14+00:00 14.09.2010 19:07
ERSTER!!!!!!!!!!^^.

Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^. Ich hoffe James vergeigt es nicht^^.

gez.Monny^^.


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