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Das Rudel des Wolfes

RL / SB
von

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Entschuldigung

Sorry, dass ihr solange auf ein neues Kapitel warten musstet. Ich habe wohl zur denkbar schlechtesten Zeit mit dieser FF angefangen - in der Zeit, in der ich für das Abi lernen musste. Jedenfalls sind zumindest die schriftlichen Prüfungen jetzt vorbei und ich kann wieder aufatmen. Glaubt mir, an dieser FF liegt mir sehr viel und ich hoffe deshalb, dass ihr sie weiterhin verfolgen werdet ;)
 

Entschuldigung
 

Remus hatte sich alten Gewohnheiten folgend wieder in die Nähe der Peitschenden Weide begeben und sich dort, an einen Baumstamm gelehnt, in ein Buch vertieft. Wobei 'vertieft' das falsche Wort war, seit dem letzten Abend konnte er an nichts anderes mehr denken als an den Kuss, den Black ihm verpasst hatte. 'Verpasst' war definitiv das richtige Wort. Das, was geschehen war, hatte nichts mit Liebe zu tun. Remus hasste solche Spielchen. Doch um die Temperatur in ihrem Zimmer aufrecht zu erhalten, musste er sich wohl von Zeit zu Zeit auf so etwas einlassen. Oder etwa nicht? Er war sich inzwischen schon fast sicher, dass es ein Fehler gewesen war, nachzugeben.
 

Es war kurz vor den Ferien. Morgen würde der Hogwarts-Express vorfahren und die meisten Schüler zurück zu ihren Eltern bringen. Er würde sich ja auch auf die Ferien freuen, wenn er da etwas zu tun gehabt hätte. Denn das war etwas, das er hasste: Langeweile.
 

Als die beiden in seinem Roman gerade anfingen, ihre Liebe etwas deutlicher zu zeigen, als ihm lieb wahr, klappte er das Buch zu und stand auf, blieb jedoch auf der Stelle stehen, unschlüssig, was er nun tun sollte. Er beschloss schließlich, zum See zu gehen und seine Füße etwas im kühlen Wasser baumeln zu lassen, auch wenn er wusste, dass sich dort jetzt halb Hogwarts tummeln würde.
 

~~~~~*~~~~~
 

Tatsächlich war nicht nur halb Hogwarts da. Was ihn am meisten störte war die Anwesenheit von Potter, Pettigrew – und Black. Alle drei hatten sich ihre Badeshorts angezogen und hüpften wie die Idioten durch das Wasser, weiter vom Ufer entfernt als der Rest der Schüler. Das hatte auch seinen Grund, immerhin war der See bei Hogwarts kein Badesee, aber ein Verbot war damals nicht durchgekommen, weil sich eh keiner dran hielt.
 

Remus hatte eigentlich wieder zurückgehen wollen, da hatte Potter ihn zu seinem Leidwesen schon entdeckt.
 

„Hey! Lupin! Komm mal her!“
 

Was sollte er schon anderes tun? Er ging auf das Trio zu, bis ihn das Wasser daran hinderte. Potter winkte noch immer.
 

„Komm her!“, rief er noch immer.
 

„Ich kann nicht, hab keine Badesachen an.“ War Potter blind oder erwartete er tatsächlich von ihm, dass er sich, nur weil er es so wollte, mit Klamotten in den See stürzte?
 

„Ach, sei kein Frosch!“, rief Black.
 

Remus zuckte zusammen. Das hatte er auch am Tag davor gesagt. Ob er sich der Parallelen bewusst war?
 

„Dann hol deine Sachen und komm her!“ Potter erwies sich als ein klein wenig zuvorkommend, doch Remus dachte nicht daran, mit den dreien schwimmen zu gehen. Außerdem wollte er nicht zu nahe an Black geraten.
 

„Ich – äh – ich hab keine-“
 

„Quatsch, natürlich hast du welche!“ Potter kam aus dem Wasser und Remus wich zurück, doch der andere holte nur seinen Zauberstab vom Ufer. „Accio Lupins Shorts!“
 

Dass nicht das angeflogen kam, mit dem Potter gerechnet hatte, war Remus im selben Moment bewusst, und auch all den anderen Schülern, die seinen Zauber gehört hatten und plötzlich anfingen zu kichern. Remus' Kopf fing an zu glühen und er wirbelte herum, starrte auf den Gryffindorturm, aus dessen geöffneten Fenster eine Reihe von ganz bestimmten Kleidungsstücken herausgeflogen kamen. Seine Shorts. Aber nicht die zum Baden. Potter, erst verblüfft, brach in Lachen aus, als er sah, was sein Zauber bewirkt hatte, während Remus seine Unterwäsche, gut sichtbar für alle anderen, entgegen geflogen kam.
 

Inzwischen waren auch Black und Pettigrew aus dem Wasser gestiegen. Pettigrew kicherte mit, während Black mit verwirrtem Blick auf Remus' Wäsche starrte. Remus dagegen, das Gesicht hochrot wie eine Tomate, sah sich gezwungen, diese wieder einzusammeln. Er ignorierte Potter, der damit beschäftigt war, mit seinem Streich anzugeben. Es war nicht so, dass an seiner Unterwäsche irgendetwas auszusetzen gewesen wäre, sie sah so aus wie jede andere auch. Trotzdem wollte er nicht, dass irgendjemand sie zu Gesicht bekam, sei es nun Junge oder Mädchen, Gryffindor oder Slytherin. Doch obwohl er sich sicher war, dass es jedem in seiner Situation so wie ihm gehen musste, gab es keinen, der Mitleid mit ihm hatte und ihm beim Aufsammeln half. Alle starrten ihn an und die meisten lachten.
 

Dieses Mal war er wirklich zu weit gegangen. Vielleicht war es aber auch nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte.
 

Potter schlug ihm spielerisch auf die Schulter.
 

„Nimm's nicht so schwer, Lupin, jeder hat mal einen schlechten Tag!“ Er wieherte wieder los.
 

Remus packte den Rest seiner Sachen und drehte sich um, da hörte er etwas, mit dem er wirklich nicht gerechnet hatte.
 

„Hör auf, James! Siehst du nicht, dass du ihn total blamiert hast?“
 

Doch es war nicht wie üblich Lily Evans, die ihn schalt. Es war Black.
 

Potter starrte seinen besten Freund an, als hätte er einen Thestral gesehen. Vor Erstaunen stand sein Mund offen.
 

„W-Was?“
 

Das war das Einzige, was er hervorbrachte.
 

Black hatte inzwischen wohl begriffen, was er gesagt hatte. Remus konnte es an seinem Gesicht ablesen, das eine Mischung aus Schuld und Entschlossenheit trug: Er verstand, dass es im Streit enden würde, würde er nicht irgendetwas sagen, dass die angespannte Situation wieder auflöste. Tatsächlich aber machte er weiter:
 

„Du hast mich schon verstanden, James. Hör endlich auf!“
 

Potters Miene verdunkelte sich.
 

„Wieso sagst du auf einmal sowas? Hast du 'nen Knall?“
 

„Derjenige mit 'nem Knall bist ja wohl du! Du kotzt mich gerade wirklich an, weißt du das?“
 

„Ach ja? Weißt du, was mich ankotzt? Seid gestern bist du die ganze Zeit nur am Grübeln und ich weiß nicht warum! Wieso sagst du mir nicht einfach, was los ist? Sind wir Freunde oder nicht?“
 

An diesem Punkt beschloss Remus, nicht mehr zuzusehen. Er packte seine Klamotten und rannte weg. Weg vom See und in sein Schlafzimmer, so schnell er konnte. Er wollte keinen mehr sehen.
 

~~~~~*~~~~~
 

Es dauerte kaum fünf Minuten, da öffnete sich die Tür zum Schlafsaal wieder. Remus lag mit dem Gesicht nach unten auf seinem Bett. Er hörte das Geräusch von Füßen, die an seinem Bett vorbeigingen. Dann senkte sich ein schweres Gewicht auf die Matratze und er schreckte hoch.
 

Black saß auf seinem Bett.
 

„Was willst du?“, grummelte Remus und ließ sich wieder fallen, das Gesicht im Kissen vergraben.
 

„Tut mir Leid.“ Blacks Stimme war ungewöhnlich leise.
 

„Was? Wofür entschuldigst du dich?“
 

„Für James' Verhalten. Er ist manchmal echt ein Holzkopf. Er denkt nie nach, bevor er etwas tut.“ Und so etwas ausgerechnet aus Blacks Mund, der auch keinen Deut besser war, dachte Remus und beschloss zu schweigen. „Nimmst du meine Entschuldigung an?“ Remus sagte nichts. „Hey, ich rede mit dir!“ Prompt wurde ihm sein Kissen unter dem Kopf weggezogen.
 

„Was willst du von mir, verdammt?“ Remus wurde langsam wütend, er hatte keine Lust mehr auf diese Spielchen. Er gab sich echt Mühe, um die Temperatur in ihrem Schlafsaal nicht zu gefährden, doch auch sein Geduldsfaden riss irgendwann. „Soll ich mich jetzt auch noch dafür bedanken, dass du dich entschuldigst? Nur, damit ihr irgendwann wieder auf mir rumtrampeln könnt?“
 

Das verschlug Black im ersten Moment die Sprache. Dann fasste er sich wieder und sah bedröppelt zur Seite.
 

„Also lag ich richtig ...“ Er sah Remus von unten herauf an, was diesen sehr an den mitleidsheischenden Blick eines Hundes erinnerte. „Ich hab nie gewusst, dass dir unsere Streiche manchmal zu weit gingen. Ich mein ... du bist nie wütend geworden oder so. Hast du das wegen-“
 

„Ja!“, antwortete Remus, ohne weiter abzuwarten. Natürlich machte er das alles nur wegen James und damit man ihn weitestgehend in Ruhe ließ. Er war nun wirklich wütend, ruckartig stand er vom Bett auf und wollte gehen, doch Black packte ihm am Arm.
 

„Dann lass mir wenigstens die Chance, das wieder gut zu machen! Ich meine ... ich wollte dir nie was antun und glaub mir, auch die anderen meinten das nie böse. Ich will nicht ... ich will nicht, dass du mich hasst.“
 

Remus sah ihn vollkommen verblüfft an. Seit wann interessierte es Black denn, was er von ihm dachte? Da kam ihn ein Gedanke.
 

„Wieso hast du mich vor Potter verteidigt? Ihr seid doch sonst die besten Kumpels.“
 

„Na ja ...“ Black kratzte sich verlegen am Kopf. „Ich hab mir nur vorgestellt, wie das wohl für mich gewesen wäre, wenn meine ganze ... na ja, du weißt schon, wenn mein ganzes Zeugs da rausgeflogen wäre. Ziemlich uncool.“
 

„Aha.“ Man hörte es ihm vielleicht nicht an, aber im Stillen wunderte sich Remus nun doch, dass Black zu solch solidarischen Gedanken fähig war.
 

Nun ja, so einfach wollte er es ihm trotzdem nicht machen.
 

„Und was tust du, wenn ich deine Entschuldigung nicht annehme?“
 

Black lächelte verschmitzt.
 

„Dann zwinge ich dich eben dazu!“ Das war mal wieder so typisch! Enttäuscht verdrehte Remus die Augen und wandte sich ab, doch Black war schneller und zog ihn zurück. Sein Griff an seinem Arm wurde fester, sodass es fast wehtat. Black sah ihn aus großen Hundeaugen an.
 

"Mir ist es wirklich ernst!"
 

"Lass mich los."
 

Black tat tatsächlich einmal das, was man ihm sagte und ließ seine Hand sinken. Der Blick, mit dem er Remus jedoch bedachte, hatte immer noch den Charakter eines bettelnden Hundes. Oder noch besser: Eines Hundebabys.
 

Remus seufzte und haderte innerlich mit sich selbst. Wenn er nachgab, bedeutete das nur einen weiteren Sieg für Potter, wenn er jedoch stur blieb, tat er sich selbst keinen Gefallen für seine restliche Zeit in Hogwarts. Außerdem hatte er aus irgendeinem Grund das Gefühl, als sei es Black diesmal ernst.
 

„Okay, ich geb mich geschlagen. Aber wehe“, er erhob den Zeigefinger, „du verarscht mich!“
 

„Wow, solche Worte aus deinem Munde?“ Black konnte wohl nicht anders, als ihn hin und wieder etwas zu necken, doch sein Blick zeigte, dass er nicht gelogen hatte.
 

~~~~~*~~~~~
 

Remus hatte beschlossen, seine neue, wie sollte er es nennen, Freundschaft mit Black nicht an den großen Nagel zu hängen, denn das bedeutete etwas Besonderes. Black war schließlich der Junge schlechthin an der Schule – und mit ihm auch Potter. Pettigrew war eher so etwas wie ein Anhängsel, nur war es so, dass er das wohl selbst noch nicht begriffen hatte. Nach ihrem Gespräch hatte er nur schnell seine Sachen für den morgigen Tag gepackt, samt Unterwäsche, und diese mit einem speziellen Zauber belegt, damit nicht zweimal das gleiche Dilemma passierte. Dann war er zum Abendessen gegangen.
 

~~~~~*~~~~~
 

Remus drängte sich zähneknirschend zwischen einem Haufen kichernder Mädchen durch, die einfach so beschlossen hatten, mitten im ohnehin schon schmalen Seitengang des Hogwartsexpresses stehen zu bleiben. Er war auf der Suche nach einem möglichst leeren Abteil, wusste zugleich aber, dass diese Suche sich wohl als erfolglos erweisen würde. Das hieß, er musste sich zu jemanden dazusetzen – nur wem?
 

Seine Frage wurde beantwortet, als er laute Stimmen aus einem der Abteile hörte, die er sofort zuordnen konnte: Black, Potter und Pettigrew.
 

Remus wollte, wie er es normalerweise tat, daran vorbeigehen, blieb jedoch abrupt stehen, sodass der Schüler hinter ihm in ihn hineinlief und sich schimpfend an ihm vorbeischob. Sollte er es versuchen? Black hatte ihm immerhin seine Freundschaft angeboten, oder so ähnlich, und sollte man als Freunde nicht auch gemeinsam nach Hause fahren? Remus stand eine ganze Weile vor dem Abteil, bevor er sich schließlich dazu aufraffen konnte, die Tür aufzuschieben. Sofort wandten sich drei Köpfe zu ihm um.
 

„Hey, hallo Lupin!“
 

Black hatte es also doch nicht vergessen. Remus zwang sich ein Lächeln ab.
 

„Hallo ... kann ich mich zu euch setzen?“
 

Remus bemerkte einen verblüfften, wenn nicht sogar missmutigen Blick Pettigrews, doch Black nickte wie verrückt und rückte ein Stück auf seinem Platz zur Seite, sodass Remus sich neben ihn setzen konnte. Potters Gesichtsaudruck war kaum lesbar, dennoch entging Remus die angespannte Atmosphäre im Abteil nicht. Am Abend zuvor hatte er noch ein leises Gespräch zwischen den beiden mitbekommen. Weder Black noch Potter wussten, dass er gelauscht hatte, immerhin hatte er schon im Bett gelegen und sich der Einfachheit halber – Entschuldigungen von Potter wollte er nicht auch noch hören – schlafend gestellt.
 

„Mensch, jetzt sag schon!“, hatte Potter Black zugezischt. Die beiden hatten sich auf Blacks Bett gesetzt und die Vorhänge zugezogen, als ob ein Stück Stoff irgendjemanden davon hätte abhalten können, ihr Gespräch mitzubekommen. „Was ist los?“ Und dann, etwas weicher. „Sirius, du bist mein bester Freund, du weißt, dass du mir alles sagen kannst.“
 

Remus war es wie eine Ewigkeit vorgekommen und er hatte schon gedacht, die beiden wären im Schweigen wieder auseinander gegangen, da hatte Sirius doch noch geantwortet. Wenn man es denn noch so nennen wollte.
 

„Ich … ich weiß es selbst nicht. Aber irgendwas … irgendwas ist komisch an mir. Ich weiß nur nicht was.“ Sirius seufzte. „Ich wollte dich nicht anschreien, aber das heute war echt fies. Manchmal tut mir Lupin echt Leid.“
 

Stille. Dann hatte Potter gelacht, ganz leise, unterdrückt.
 

„Er tut dir Leid? Wow, Sirius, ich weiß, was dein Problem ist – du wirst erwachsen!“
 

„Ach, so'n Quatsch!“
 

Ein dumpfes Geräusch hatte Remus gezeigt, dass Potter wohl mit einem Kissen beworfen worden war, dann hatten dieser und Black sich gegenseitig eine gute Nacht gewünscht und waren schlafen gegangen.
 

Vielleicht lag es an Potters unbefriedigter Neugier, dass er Black trotzdem in den Boden starrte.
 

Seit er sich dazugesetzt hatte, waren Potter und Black wieder in Schweigen verfallen. Unruhig rutschte Remus auf seinem Platz hin und her, wusste er doch, dass die Luft im Abteil nur wegen ihm so dick war. Black hätte ihn ja auch nicht verteidigen müssen. Immerhin war er sonst auch immer damit zurechtgekommen, wenn das Trio wieder irgendetwas ausgeheckt hatte. Wieso also hatte Black ausgerechnet jenes Mal eingegriffen?
 

Die Landschaft zog still an ihnen vorbei. Remus sah stumm nach draußen und zählte für eine Weile die Bäume, die an ihnen vorbeizischten. Wieder ein Jahr vorbei. Nicht mehr lange, dann hatte er es hinter sich, nur noch ein weiteres Jahr.
 

Irgendwann holte Potter Spielkarten aus seiner Hosentasche heraus. Sowohl Black, der nicht gewusst hatte, wohin er seine Blicke richten sollte, als auch Pettigrew, dem die angespannte Situation ebenso missfiel wie Remus, war erleichtert darüber und nahm Potters Karten dankend entgegen. Remus verneinte, als er auch zum Spielen aufgefordert wurde, er wusste nicht, wie man 'Slughorn explodiert' spielt.
 

Black rückte daraufhin etwas näher an ihn heran und hielt seine Karten so vor sich, dass sie beide hineinsehen konnten.
 

„Dann zeig ich's dir eben.“, nuschelte er leise.
 

Das Spiel an sich war nicht kompliziert. Irgendwie ging es darum, immer ein paar Karten an den nächsten Spieler weiterzureichen, sodass man mit etwas Glück alle Karten mit der gleichen Zahl oder dem gleichen Bild gesammelt hatte. Der erste Spieler, dem das gelang, musste seine Karten in die Mitte werfen und „Slughorn explodiert!“ rufen. Die anderen Spieler mussten ebenso schnell reagieren und ihre Karten loslassen, der letzte von ihnen war der Verlierer. Dummerweise war Remus nicht unbedingt mit schneller Reaktionsgabe gesegnet, deshalb verloren er und Black immer, wenn er die Karten in der Hand hielt.
 

„Mann, Lupin, du musst mal schneller werden!“, maulte Black irgendwann, nachdem Remus der Liste, auf dem sie die Punkte festhielten, einen weiteren Strich hinzugefügt hatte.
 

„Bin halt noch nicht so geübt darin ...“
 

Remus fand das Spiel nach einigen Parteien ziemlich langweilig, dennoch spielte er weiter. Weil die Zeit so schneller vorbeiging, wie er sich sagte, doch irgendwie wusste er, dass das nicht so ganz der Wahrheit entsprach. Black war während des Spiels immer etwas näher an ihn heran gerückt, sodass sich ihre Beine leicht berührten, und zeigte mal hier, mal dort auf eine Karte, die er weitergeben sollte, oder stieß ihn empört in die Seite, wenn er die falsche nahm.
 

Remus bemerkte, wie sich nebenbei die Landschaft veränderte. Inzwischen zogen immer mehr Dörfer an ihnen vorbei, die sich langsam zu einer Stadt verdichteten, und er wusste, dass sie bald in London sein würden.
 

Nachdem er wieder einmal verloren hatte, ließ Black seufzend die Karten sinken.

Potter sah auf.
 

„Was'los, Sirius?, fragte er. „Hörst dich ja an, als ob du ...“ Er ließ den Satz unausgesprochen, grinste dreckig.
 

Black lächelte, doch anders als sonst.
 

„Na ja, du weißt schon. Ich bin richtig heiß darauf, meine Familie wiederzusehen.“ Er verdrehte die Augen.
 

„Oh.“ Potter biss sich auf die Lippe, während Remus verwirrt überlegte, was Black meinte.
 

„Ich hab nicht unbedingt das beste Verhältnis zu meiner Familie.“ Black sah ihn geradewegs an. Remus schwieg, während es diesmal Potter war, der verwirrt dreinschaute, wahrscheinlich, weil Black ihm so etwas erzählte.
 

„Vor allem hab ich keinen Bock auf Regulus!“ Black zog die Augenbrauen zusammen, während er das Willkommensschild von London mit den Augen erhaschte. „Da war ich so froh, dass dieser Scheißkerl endlich mit der Schule fertig war, und jetzt muss ich ihn wiedersehen!“
 

„Sirius ...“ Potter stupste ihn kurz an, sodass er wieder Blickkontakt mit ihm hatte. „Du weißt, mein Angebot steht noch, ne? Wenn du Stress mit denen bekommst dann ...“
 

„Jaja, ich weiß!“
 

Black schien die Unterhaltung nun doch unangenehm zu sein, jedenfalls stand er plötzlich auf und zupfte seine Hose zurecht, die vom langen Sitzen ganz zerknittert war.
 

„Lass uns schonmal zu den Türen gehen, bevor sich alle wieder rausquetschen.“
 

Damit war er verschwunden.
 

Während Potter ihm folgte und Pettigrew aufsprang und ihnen hinterher dackelte, ließ Remus sich etwas mehr Zeit.
 

Ein Angebot? Wenn Black Ärger zu Hause hatte? Er musste zugeben, dass er zum ersten Mal in seinem Leben neugierig war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  EsistJuli
2010-04-29T19:08:34+00:00 29.04.2010 21:08
Huhu!
Ach, wegen dem Abistress, hab auch grade mein Abi hinter mir (RLP ist ja etwas früher...), ich kann das voll verstehen^^

Zur Story: Soo dolle hälst du dich ja nicht an die Bücher, zumindest rein rechnerisch nicht, wenn ich mich recht entsinne^^
Aber ansonsten find ich die Geschichte sau cool! :)
Sag mir dochmal, wenns weiter geht, würde sie gerne lesen, weil sie gefällt mir echt gut :)

Liebe Grüße
Von:  Raviel
2010-04-29T13:15:01+00:00 29.04.2010 15:15
Hoi!
Da ist man mal ein paar tage nciht online und dann? Stellst du gleich ein neues Kapi hoch! Das muntert einen doch ordentlich auf nach so ner dämlichen Klausur wie heute! =D
Also, nun mal zum Feedback.
Gefällt mir gut, vor allem, dass Black sich entschuldigt. Bin ja auch mal gespannt, wie das nun weitergeht, wo die jetzt doch erstmal alle getrennt sind?!
Und Black ist nachdenlich, soso... ob der nicht doch ein bisschen was hinter diesem Kuss vermutet, na?
Ob Black sich tatsächlich zu Potter rettet und nicht doch lieber zu Remus, naaa? *g*
Nun: hab mich gefreut wie ein Schneekönig, als ich das neue Kapi gesehen hab und bin jetzt schon gespannt, wie das weitergeht!
*knuff*



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