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Träume werden wahr

Seto x Anzu
von

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Words Have a Meaning

Kapitel 10: Words Have a Meaning
 

So langsam glaubte Anzu, dass sie Seto zu viel versprochen hatte. Jetzt, da wieder alle Blicke auf ihr ruhten, wurde sie nervös. Sie hätte kein Problem damit gehabt vor diesen Leuten zu tanzen, aber während sie ihnen Kaffee eingoss, fühlte sie sich sehr unsicher. Ein paar mal hätte sie sogar beinahe das heiße Getränk verschüttet.

Sie bot Kaiba ebenfalls noch eine Tasse Kaffee an, doch er winkte ab ohne sie anzusehen. Er war vollkommen vertieft in das Gespräch mit einem der Firmenleiter. Anzu kannte zwar grob die Regeln von Duel Monsters, aber wie man so eine Firma leitete, wusste sie nicht. Umso interessanter war es für sie, Kaibas Monolog zu zuhören, auch wenn sie kaum etwas davon verstand. Es war einfach faszinierend, wie sehr er sich für seine Arbeit einsetzte. Es gab nur zwei Dinge, für die Seto Kaiba alles tun würde – Mokuba und die Kaiba Corp. Er hatte also so etwas wie eine Leidenschaft, man musste nur genauer hinsehen. Anzu konnte das nur allzu gut verstehen, denn sie selbst wusste genau, wie es war, wenn man für einen Traum kämpfte.

Unwillkürlich musste sie wieder daran denken, wie sehr Kaiba sie verletzt hatte. Wollte er wirklich ihren Traum zerstören? Er, der so lange für seinen gekämpft hatte? Wenn sie darüber nachdachte, schien es fast unwahrscheinlich. Hätte er es nicht laut ausgesprochen, hätte sie so einen Gedanken einfach von sich weggeschoben. Anzu begann zu zweifeln. War eine Kündigung wirklich die beste Lösung?
 

„Mazaki-san?“

Erschrocken fuhr Anzu aus ihren Gedanken und der Kaffee schwappte aus der Tasse, die sie gerade in der Hand hielt. Alle Anwesenden sahen sie verwirrt an, doch das merkte sie nicht, denn sie blickte direkt in Setos Augen. Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht gemerkt hatte wie sie Kaiba die ganze Zeit angestarrt hatte. Sein Gesicht zeigte keine Reaktion, aber Anzu wusste genau, dass er sich unwohl fühlen musste. Schnell stellte sie die Tasse auf dem Tisch ab und verbeugte sich.

„Tut mir leid, ich war nur in Gedanken.“

Das Mädchen spürte, wie ihre Wangen glühten. Es war ihr verdammt peinlich! Wie konnte sie sich so gehen lassen? Ihr Herz klopfte, als sie wieder aufsah. Die Männer hatten sich wieder ihrem Geschäft zugewandt und Seto sah sie weiterhin nicht an. Jetzt wunderte Anzu das auch gar nicht, schließlich hatte sie ihn minutenlang angestarrt!

Seufzend wollte sie sich gerade auf einen Stuhl setzten, als sie eine Hand an ihrem Oberschenkel spürte. Panik stieg in ihr auf und verwirrt drehte sie sich um. Doch der Mann sah sie nicht an, redete einfach weiter mit seinen Arbeitskollegen. Im nächsten Moment hörte Anzu, wie jemand ruckartig aufstand. Es war Kaiba, dessen Augen wütend funkelten. Er sah eindeutig in ihre Richtung.

Anzu handelte instinktiv: sie holte ein Taschentuch aus ihrer Tasche und drückte es in die Hand des Mannes, der drauf und dran war unter ihren Rock zu fahren. Sofort nahm sie es wieder zurück und sagte laut, sodass auch alle sie hörten:

„Oh, vielen Dank! Sie haben Recht, der Kaffee ist auf meinem Bein gelandet... wenn sie mich entschuldigen, ich bin gleich wieder da!“ Hastig strich sie ein paar Mal mit dem Taschentuch über ihren Schoß, schenkte den Herren eine letztes, entzückendes Lächeln und eilte aus dem Büro.
 

Mit wild klopfendem Herzen lehnte sich Anzu an die Wand. Sie wusste selbst nicht, wieso sie so gehandelt hatte. Kaiba hätte den Übeltäter im Handumdrehen aus dem Gebäude werfen können, aber sie hatte es nicht zugelassen. Es stand viel zu viel auf dem Spiel, sie wollte nicht, dass Kaiba ihr bis ans Ende ihres Lebens vorwarf, dass die Kaiba Corp. wegen ihr das Geschäft des Jahrhunderts nicht hatte beenden können.

Es wunderte sie allerdings, dass er anscheinend dazu bereit gewesen war ihr zu helfen. Noch mehr wunderte sie aber, dass er sie so sehr beobachtet hatte. Niemandem außer ihm war dieser ungewollte Handgriff aufgefallen. Bis zum Ende des Meetings verbarrikadierte sich Anzu in der Damentoilette.
 

In ihm tobte ein Sturm aus Gefühlen. Er wollte diesem lüsternen, alten Sack die Meinung geigen! Doch er durfte nicht. Er musste sich zusammenreißen und dieses Treffen mit eiserner Maske beenden. Immer wieder ballte er die Hände zu Fäusten oder krallte sie in seine Hose, aber er ließ sich nicht ein einziges Mal etwas anmerken.

Wenn er das gewusst hätte, dann hätte er Anzu nie um so einen Gefallen gebeten. Da schickte er sie jeden Tag mit seiner Limousine nach Hause und dann passierte wieder etwas, direkt vor seiner Nase. Kaiba fühlte sich schuldig.

Zwischen Wut und Schuld befand sich auch noch... Dankbarkeit. Er konnte sich zwar nicht erklären, wieso um alles in der Welt Anzu so etwas für ihn getan hatte, aber er wusste es zu schätzen. Und deswegen brach er die Versammlung nicht ab, denn dann wäre Anzus Mühe vollkommen umsonst gewesen. Seto hatte keine Ahnung, wie er seine Schuld begleichen konnte.
 

Er wusste genau, wo sie war. Es war nicht schwer zu erraten, da dies der einzige Ort war, an dem es keine Überwachungskameras gab. Er öffnete die Tür zur Toilette und lauschte. Kein Ton drang an seine Ohren.

„Anzu?“

Es fühlte sich seltsam an, ihren Namen ein weiteres Mal auszusprechen. Seltsam, aber nicht schlecht. Er hörte, wie eine der Türen aufging und Anzu herauskam. Ihr Blick war gesenkt und er konnte nicht sagen, ob sie geweint hatte. Die Schuldgefühle nagten mehr denn je an ihm.

Wortlos schritt sie an ihm vorbei, steuerte auf sein Büro zu. Ja, ein Klo war wirklich nicht der richtige Ort, um zu reden.
 

Kaiba bot ihr einen Stuhl an, doch sie lehnte kopfschüttelnd ab. Sie hatte wohl nicht vor lange darüber zu reden. Es dämmerte bereits und Anzu hatte schon seit ein paar Stunden Feierabend, aber sie hatte trotzdem gewartet. Seto wusste genau, dass es an ihm war das Wort zu ergreifen.

„Ich weiß gar nicht, was ich zuerst sagen soll...“ Sehr guter Anfang, Mr Kaiba, wirklich. Er schüttelte den Kopf und räusperte sich.

„Wieso hast du das gemacht?“ Es war immer einfacher Fragen zu stellen, als von sich aus etwas zu sagen. Anzu sah ihn ungläubig an. War das denn nicht offensichtlich?

„Weil ich meine Versprechen halte, Kaiba. Ich habe gesagt, dass ich dir helfe… ich möchte nicht für den Untergang deiner Firma verantwortlich sein“, erwiderte Anzu und die Kälte in ihrer Stimme brachte das Fass zum überlaufen.

Seto stand so ruckartig auf, dass sein Stuhl nach hinten rollte und gegen die Glasscheibe krachte. Seine Faust landete auf dem Schreibtisch und für einen Moment hieß er den Schmerz willkommen, der durch seine Hand zuckte. Er half ihm wieder klarer zu denken, doch er konnte die folgenden Worte nicht mehr aufhalten. Sie sprudelten einfach aus ihm heraus.

„Wie soll ich dich beschützen, wenn du es nicht zulässt?! Direkt vor meiner Nase... ich hätte dieses Schwein rausschmeißen sollen!“
 

Mit weit geöffneten Augen starrte Anzu Kaiba an. Sie konnte nicht glauben, dass er das eben gesagt hatte. Er wollte sie beschützen? Wieso, zum Teufel, wollte er sie beschützen?! In diesem Moment fühlte sie so viel Sympathie für Seto wie noch nie. In diesem Moment wurde Anzu klar, dass Seto aus reinem Selbstschutz so grausame Dinge gesagt hatte. Das alles war eine Lüge gewesen. Seto Kaiba hatte Gefühle, aber er wehrte sich mit all seiner Macht gegen sie. Das unfassbare war, dass er für sie Gefühle hegte... was auch immer das für Gefühle sein mochten. Er wollte sie beschützen, er hätte beinahe die Zukunft seiner Firma ruiniert, nur weil ein Lustmolch sie am Oberschenkel berührt hatte.

Ohne nachzudenken, ging sie um seinen Schreibtisch herum und blieb direkt vor ihm stehen. Sie merkte genau, dass er ein wenig zurückwich, verwirrt über seine eigenen Worte und diese Situation. Aber Anzu ließ ihm keinen Fluchtweg, sie breitete die Arme aus legte sie um seinen Körper, drückte ihn sanft an sich.

„Danke, Seto. Du weißt gar nicht, wie viel mir deine Worte bedeuten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  CharleyQueens
2010-05-23T12:17:34+00:00 23.05.2010 14:17
stimmt engelchenyugi, man merkt dass sich zwischen den beiden langsam aber sicher etwas anbraut.
ich war überrascht, dass anzu ihre versprchen hält. ich selbst hätte dem lustmolch wahrscheinlich seine eier ausgerissen.
uihhhhhh, sie umarmt seto
KÜSSEN!! KÜSSEN!! KÜSSEN!!
Von:  LawChan
2010-01-09T21:06:55+00:00 09.01.2010 22:06
Hallo =3

Wahhhhhhhhhhhhh, das kappi war einfach nur wahnsinnig geil >////<
Ich hab gedacht ich kippe gleich vom Stuhl!♥
Die Situation hatte Anzu wirklich gut im Griff. Ich persönlich hätte diesem Lustmolch eine geklatscht, aber Anzu weiß ganz genau, dass sie somit Kaiba das Geschäft vermiest hätte! Aber dass sie so ruhig bleibt? Wow, typisch Anzu, aber das was seto gesagt hat, hat mich umgehauen und das was darauf folgt umso mehr. Wahhh sie umarmt Seto. Du glaubst gar nicht wie aufgeregt ich bin endlich zu erfahren, wie es weitergeht *__________* Awwwww, ein sehr sehr schönes kapitel!!!!!


Mach weiter so♥
Von:  Yuugii
2010-01-09T20:17:25+00:00 09.01.2010 21:17
Der alte Kerl war ja echt ein Typ, umso krasser Setos Reaktion darauf. Da wurde klar, dass zwischen den beiden doch langsam mehr ist, als es ihnen lieb ist. Vor allem hält Anzu wirklich ihre Versprechen und das verwundert einen sehr. Sie war sehr gehalten und hat versucht ruhig an die Sache ranzugehen, ich denke, dass jemand anderes, da Panik bekommen und geschrien hätte, aber sie hat sich nur für Kaiba zurückgehalten und hat es bis zum Ende durchgestanden. Und dafür ist Kaiba ihr bestimmt auch dankbar, auch wenn er zugleich wütend ist. Diesen Zorn hat man ja gegen Ende sehr gut gesehen und Anzu ist und bleibt einfach ein liebes und nettes Mädchen. Es ist echt toll, dass sie die Arme um ihn legt und sich bedankt. Spannende Situation, ich möchte wissen wie Kaiba darauf nur reagieren wird. Er kann ja jetzt schlecht sagen, dass er seine Worte nicht ernst gemeint hat und das alles nur ein Scherz war. So ein Mistkerl ist er ja nicht, eigentlich ist er ganz lieb. Anzu hat anscheinend die Mauer überwunden und kümmert sich nun um die seltenen Blumen. Hehe. Schönes Kapitel, echt. ;)


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