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Lost in Germany

der Adventskalender
von

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★˙·•11.•·˙★

Langsam hält das Mädchen Ray für anhänglich.

So etwas wollte Naomi eigentlich vermeiden, aber das ging allein schon wegen der Sprache schief.

Ray übte zwar oft und kann auch einige Erfolge verbuchen, aber dennoch braucht er sie zum übersetzen. Schließlich kann ihm das Wörterbuch in Sachen Grammatik und Umgangssprache nicht weit helfen.

Um seinen Umgang etwas auf die Probe zu stellen, aber auch ihre Arbeit abgeben zu können, schickt Jasmin den Ausländer einkaufen. Sie vermutet zwar, dass ein gewisses Risiko dahinter steckt, doch sie vertraut ihm schließlich, während ihr Mann wieder nur den Computer besetzt. Ein Glück, dass jeder im Haus seinen eigenen Rechner hat. Ray selber natürlich ausgenommen.
 

>11. Dezember: Liebe geht durch den Magen.<

Bei der Voraussage fallen Naomi fast die Augen aus dem Kopf.

Sie ahnt was, aber irgendwie wagt sie es zu bezweifeln, also ruhig geblieben.

Inzwischen gesellen sich langsam die Mädels zu ihr auf den Flur, also ist es ratsamer den von der Wahrsagerin erstellten Kalender in die Tasche zu stecken. Statt dessen widmet sie sich nun also lieber wieder dem Bento.
 

Ray unterdessen läuft im Laden rum und sucht einen Gegenstand aus der Liste nach dem anderen.

Einige Sachen sind im fremd und schwierig aufzutreiben, andere liegen jedoch direkt vor seiner Nase. Schließlich kommt er bei den Nudeln an und bekommt eine Idee. Er müsste nur rechtzeitig fertig werden um die Schülerinnen zu überraschen.
 

Keiner von ihnen ahnt unterdessen was in Düsseldorf vor sich geht.

“Ray ist jetzt schon echt lange weg”, mault Tyson gelangweilt.

“Vielleicht sollten wir ihn doch besuchen”, merkt Kenny an, während er die Tastatur seines Laptops fordere.

Diesbezüglich stimmen Max und Daichi mit ein, aber Kai muss wieder alles zu Nichte machen.

“Und wer von euch Knalltüten hat die Adresse?”

Damit währen sie also wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Ihr Leader steckt das alles dem Anschein nach cool weg, aber allzu lässig wirkt er auch nicht. Immer wenn Ray sich meldet, scheit es, als würden seine Ohren wachsen, damit er auch ja nichts verpasse.

Dies könnte sowohl an Ray liegen, als auch an Dranzer, der zur Zeit echt nicht macht was er will, was den Russen doch ziemliche Schwierigkeiten bringt. Er vermutet, dass hierbei was ähnliches vorliegt wie bei Driger. Aber den anderen Bladern geht es auch nur geringfügig besser.

Bevor Tyson sich nun aufregt kommt Hilary von ihrem Einkaufsbummel zurück.

“Schaut euch das an!”, sie strahlt wie ein Honigkuchen und zieht einen kleinen Kalender, vielleicht etwas großer als DinA5 aus ihrer Tasche, “Den hab ich von ner Wahrsagerin. Sie ließt einem aus der Hand, braucht Namen und Geburtsdatum und gibt einem dann einen Adventskalender mit Vorhersagen.”

Von allen Seiten kommen ihr skeptische Blicke entgegen.

“Weißsagung?”, meint Tyson spöttisch, woraufhin sie leicht zu grummeln beginnt.

“An so was glauben auch nur Mädchen”, definiert Daichi klar und muss daraufhin von Max geschützt werden.

“He schau lieber nach, was für heute drin steht”, lenkt dieser ab, woraufhin sich die Japanerin bockig abwendet und sich wirklich daran zu machen scheint.

“Den wievielten haben wir heute?”

“11ter Dezember. Wieso?”

Überfragt schaut Kenny, der ihr die Antwort gegeben hat, zu ihr.

“Weil ein Adventskalender die Tage bis Heiligabend im Dezember zählt”, sie lässt sich auf das Sofa fallen, “Es sind 24 Türchen. Ah! Da hätten wir also die 11.”

Hilary ließt die Zeilen und denkt nach.

“Was? Was steht da?”, die anderen sind mindestens genauso gespannt, wie sie vorhin.

“Warum willst du das wissen?”, entgegnet sie Tyson frech, “Das ist doch was für Mädchen.”

Mit diesen Worten wendet sie sich zu ihrem Zimmer und macht die Tür hinter sich zu.

Wiederholt sieht sie auf die Zeilen.

“Liebe geht durch den Magen”, flüstert sie in den Raum und beginnt darüber nachzudenken.
 

“Wow!”, mehr kann Naomi bei dem, was Ray alles auf den Tisch gestellt hat nicht sagen.

Langsam läuft ihr das Wasser im Mund zusammen bei den Gerüchten und Speisen auf dem Tisch. Ihre Schwester hingegen schaut ziemlich skeptisch das Essen an. Sie kann es nicht so recht definieren und hätte doch lieber was anderes.

Wenig später stürzt sie sich jedoch selber drauf.

“Schling nicht so. Genieß es lieber”, mahnt die Ältere skeptisch das Spektakel beobachtend.

Wer von beiden Tyson ähnlicher ist, weiß Ray mittlerweile. Naomi isst zwar mehr, aber die Kleinere ist wesentlich aufgedrehter und offen. Was man von der anderen nichtgrade behaupten kann. Schließlich gibt sie Ray immer noch Rätsel auf und wenn er genau drüber nachdenkt, weiß er kaum was über sie. Das Ganze beruht aber anscheinend auf Gegenseitigkeit, allerdings mit dem Unterschied, dass er einen klaren Grund dafür hat, sie jedoch wohl nicht. Zumindest kann der Chinese dies nicht deuten, malt sich aber schon die verrücktesten Dinge aus.

Nach dem sie alles in sich rein geschlungen hat, was reinpasste ist das kleine Monster verschwunden und die übrigen beiden räumen ab.

Die Stille dabei ist dieses Mal keineswegs von Geheimnissen geprägt sondern eher bedrückend.

Erst nach einigen Minuten, fällt Ray etwas ein, damit sich endlich wieder Laute zu den Tönen gesellen.

“Hast du eigentlich schon das Türchen für heute auf gemacht?”

Auf die Frage wird das Mädchen neben ihm gleich knallrot und bekommt einen Kloß im Hals.

“Ja, schon…”, druckst sie rum, während sie sich zum Kühlschrank abwendet, “Ob wir noch Nachtisch haben?”

“Weiß nicht”, zu erst geht Ray auf die Ablenkung ein, doch bemerkt dies dann doch schließlich und fragt sich, wie oft sie das wohl schon geschafft hat, “Aber was stand denn jetzt drin?”

“Schokopudding! Willst du auch einen?”, freudig lächelnd wendet sie sich zu ihm um und wird gleich von einem vielsagenden Blick anvisiert, “Was?”

“Stand da so was schlimmes drin?”, er betrachtet sie skeptisch, wie sie die Sachen wieder wegpackt und sich schließlich das Haar über die Schultern nach hinten schmeißt.

“Ich weiß nicht, ob dir das gefallen würde.”

“Komm schon, spann mich nicht auf die Folter”, doch Naomi macht was ganz anderes.

Sie nimmt ihn am Handgelenk und zieht ihn bis in ihr Zimmer und macht die Tür hinter sich zu. Das wirkt doch ziemlich merkwürdig. Ob sie ihn jetzt auf eine andere Weise ablenken will? Ray schluckt. Er ist eben auch nur ein Kerl schaut aber erst jetzt genauer hin.

Die feinen Gesichtszüge, helle Haut, das blond-orange gelockte Haar - aber irgendwas stimmt da nicht. Ray meint, dass es mal heller gewesen ist, aber das wahr wohl nur eine Wahnvorstellung.

Und ihre Augen-
 

“Knirps hat aufgegeben und die Luft ist rein”, mit den Worten stellt sie sich ans Bett und lässt sich rückwärts auf die Matratze fallen, “So ne kleine Schwester kann echt nervig sein.”

Jetzt sieht Ray echt verwirrt aus. Hatte er doch mit was anderem gerechnet als der Flucht vor dem kleinen Mädchen. Schließlich setzt sich Naomi jedoch wieder auf.

“Also…”, sie denkt darüber nach, wie sie anfangen soll, “Das war heute echt merkwürdig. Einer der Jungs aus meiner Stufe hat mir doch glatt was vom Bäcker geholt. Das war echt süß von ihm!”

Ray sieht ihr immer noch irritiert zu, wie sie sich langsam an die Wand zu ihrer Seite lehnt.

“In dem Kalender stand was von >Liebe geht durch den Magen<.”

Jetzt zeigt der ihr gegenüber ein - aus ihren Augen - echt merkwürdiges Verhalten.

Er setzt sich auf den Schreibtischstuhl vor das Terrarium, besser wäre es als “fallen lassen wie einen Sack Kartoffeln” beschrieben. Außerdem sieht er weg. Er beobachtet die Schildkröte, als währe sie gar nicht da.

“Und? Trifft es zu?”, fragt er schließlich doch recht monoton.

“Ich weiß es nicht”, wispert sie leise.

Die Antwort gibt Ray doch wieder ein Rätsel auf.

Dieses Mädchen ist ein einziges Rätsel, aber jetzt lässt sie Kopf und Schultern hängen, weshalb sie doch etwas wie eine Marionette wirkt.

“Ich…”, anscheinend versucht sie sich zu äußern doch es fällt ihr wohl ziemlich schwer, worauf Ray jedoch immer neugieriger wird.

Vom einen Moment auf den anderen steht sie jedoch auf, hopst vom Bett runter und kramt in einer Schublade.

“Ich brauch Schokolade”, spricht sie energisch und steckt sich schließlich einen Schokoriegel in den Mund.

Ray lächelt und streicht ihr einmal übers Haar.

“Ich muss noch was erledigen”, mit diesen Worten ist er schließlich durch den Flur.

Eine Weile sieht Naomi ihm nach, dann schaut sie auf den Flusenteppich unter sich.

“Wie soll ich ihm so etwas beantworten, wenn ich ein hoffnungsloser Fall in Sachen Liebe bin”, sie seufzt verzweifelt auf und wendet sich schließlich etwas anderem zu.

Hausaufgaben müssen noch gemacht werden und Rays Shirt liegt auch noch halbfertig auf dem Schreibtisch.
 

Dieser hat sich unterdessen in der Küche eingefunden und lehnt sich nicht nur an der Arbeitsfläche hinter sich an, sondern hält sich auch dran fest. Bisher ist ihr Verhältnis doch geschwisterlich gewesen. In ihm versucht sich aber allem Anschein nach der Weiberheld durchzuschlagen.

Er führt sich gedanklich noch einmal vor Augen, dass er mit dieser Art schon eine ihm sehr teure Beziehung mit Füßen getreten und dadurch verloren hat. Vielleicht kommt er so wieder auf den Boden, doch die Methode der Jüngsten ist da doch viel besser: Abreagieren an den Spielen der Konsole.

Eine von Erfolg gekrönte Methode, die sich bis in die späten Stunden durchzieht.
 

Es ist schon 23 Uhr als Ray endlich aufhört. Anscheinend hat er die Aggressionen nun bestens entsorgt und sieht erstmal zu, dass er möglichst leise ins Bad kommt um sich den Schweiß abzuduschen.

Schließlich will er niemanden wecken, da außer ihm und dem anderen Mann im Haus wieder alle früh aufstehen müssen. Das Übliche: Schule und Arbeit. Eine Zeit lang zögert er, ob er wirklich wieder in dem Bett schlafen soll, aber sicher würde es Naomi merkwürdig vorkommen und ihn darauf ansprechen. Somit betritt er schließlich das Zimmer, doch es brennt noch Licht.

Verwirrt sieht er nach und erkennt, dass Naomi beim lernen eingeschlafen zu sein scheint. Ein Schmunzeln überkommt ihn und er packt die Bücher und Hefte weg, damit er sie später nicht noch selber abbekommen würde. Noch bemerkt er nicht, wie sein Bitbeast beginnt sich zu regen. Schließlich will er sich jedoch hinlegen und erkennt wie Driger in nur wenigen Sekunde seinen Blade verlässt und auf das Mädchen übergehen zu scheint.

Mit geschocktem Ausdruck sieht der Blader zu der immer noch schlafenden Naomi. Die sich - als währe nichts passiert - auf die Seite dreht und bloß lächelt.

Dies geschah am 12. 12. um Mitternacht.

Was der Tiger damit angestellt hat, kann Ray sich nicht mal erträumen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  CanisMinor
2009-12-11T16:33:26+00:00 11.12.2009 17:33
na, was hast du denn jetzt geplant?
ich bin ja mal gespannt
Von:  Heuleeule
2009-12-11T14:44:31+00:00 11.12.2009 15:44
Oh ha, oh ha... oh ha!
*schauder*
Das ist ja nun wirklich krass.
Was macht Driger nun wieder?
^^'
Von:  Temari-nee-chan
2009-12-11T14:39:37+00:00 11.12.2009 15:39
*oh ha es scheint sich ja eine menge zu tun. Aber was genau macht Driger da jetzt? verschmilzt er mit dem Mädchen??? * Keine Peilung hat.

*ps: ich find kai genial , lol*


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