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J(a)nchuriki

Ein etwas anderer Jinchūriki
von

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Alptraum

Ein lautes Geräusch lies mich aus dem Schlaf fahren. Verwundert rieb ich mir kurz die Augen, als etwas meinen Arm streifte und ein plötzlicher Schmerz hindurch jagte. Geschockt sah ich von dem blutigen Schnitt an meinem linken Unterarm auf, nach vorne. Dorf stand ein grinsender Hidan mit eigenartigen Messerteilen in der Hand, dahinter sah ich Christina mit aufgerissenen Augen, die auf mich gerichtet waren und sie schüttelte stumm den Kopf. Gegen den Griff von Pain, der sie festhielt, wehrte sie sich nicht.

Plötzlich schnitt mich wieder etwas, diesmal deutlich tiefer und am rechten Oberarm, sodass ich erschrocken mit einem leisen Schrei aufsprang und mich dabei irgendwie vom Schlafsack befreite. Warum…?

Ein weiteres, kaum zu erkennendes Messerding flog knapp an meinem Kopf vorbei und entsetzt starrte ich Hidan an. Mir wurde mit einem Mal klar, was hier los war und mein eh schon rasendes Herz schlug noch schneller. Sie wollten mich umbringen! Hidan will mich seinem Gott opfern!

Ich zitterte, stand wie erstarrt da und sah, wie Hidan grinsend zwei Messerteile auf einmal warf – genau auf meinen Kopf zu.

Mit einem Schlag war es so, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und damit meinen Verstand ausgeschaltet. Es wirkte plötzlich so, als würde die Zeit langsamer verlaufen, da ich nun ganz genau die Messerteile näher kommen sah. Plötzlich war ich voller Wut und knurrte laut, während ich mit Hilfe eines hohen Sprunges auswich. Blitzschnell, dass ich es selber kaum wahrnahm, stürzte ich mich aus dem Sprung heraus mit einem unmenschlichen Schrei auf Hidan, sodass er hintenüber fiel. Mit einer Kraft, die völlig unnatürlich war, schlug ich blindlings auf ihn ein und schrie wie besessen irgendwas. In mir herrschte rohe Gewalt und Wut, die heraus musste und ich schlug und schlug und schlug – es gab keine Zeit, mir war als würde dies das einzige sein, was je existierte. Als hätte es nur meine Wut und meine Schläge gegeben.

Doch dann durchbrach etwas meine Mauer aus Zorn. „Jan!“, rief Christina und ihre verzweifelte Stimme ließ mich aufhorchen, ließ mich wieder zu mir selbst kommen.
 

Verwirrt sah ich in das verweinte Gesicht meiner Schwester, was hatte sie denn? Weinend schaute sie mich mitleidig an und versuchte keine Angst durchschimmern zu lassen. Warum, was war denn passiert?

Erst dann fiel mir Pain hinter ihr auf, der mit einem ganz merkwürdigen Blick auf etwas vor mir starrte. Was…?

Nervös folgte ich seinem Blick und als ich es sah, stocke mir Herz und Atem. Fassungslos sah ich auf den roten Brei vor mir. Das konnte doch nicht… nein!

„Hidan?“, flüsterte ich tonlos und bemerkte gar nicht, wie mir die ersten Tränen über das Gesicht liefen. Verstört rutschte ich rückwärts weg, schüttelte ununterbrochen den Kopf, als ob es dadurch ungeschehen werden könnte. Trotz des widerwärtigen Anblickes konnte ich den Blick nicht abwenden. Der gesamte Oberkörper war nur noch blutiger Matsch und die einzelnen Organe konnte man nicht mehr unterscheiden, alles sah gleich abstoßend aus.

„Nein, nein, nein, nein!“, schrie ich, als ich auch noch meine eigenen blutverschmierten Hände erblickte. Hastig versuchte ich sie am Gras sauber zu wischen, was aber nicht ganz gelang. „Nein, nein, nein, nein!“, weinte ich die ganze Zeit wie ein Mantra und zerschrammte mir die Hände. Plötzlich hockte meine Schwester neben mir, sah mich an.

„Ich habe Hidan getötet.“, flüsterte ich und fing auf einmal an hemmungslos zu weinen, als ob nur diese Worte alles zurück gehalten hätten. Schweigend nahm Christina mich in die Arme und verzweifelt klammerte ich mich an sie. Mein Gesicht vergrub ich an ihrem Hals und sie wiegte uns leicht hin und her. Sagen tat sie nicht, ließ mich einfach weinen und schluchzen, wartete darauf, dass ich mich wieder beruhigte. Nach einer Ewigkeit wie es mir schien, kam mir in Gedanken, dass die anderen noch da waren und urplötzlich war mir klar, dass Hidan gar nicht ernsthaft versucht hatte, mich umzubringen, sondern ich mich lediglich verwandeln sollte… und dafür musste er sterben!

Eine Welle von Schuldgefühlen überkam mich, doch ich konnte nur schluchzen – Tränen kamen keine mehr, sodass meine Augen nur trocken brannten.

„Heilige Scheiße! Das tut verdammt saumäßig weh!“

Mein Kopf ruckte herum und ich starrte auf die dort stehende, blutverschmierte Gestalt.

…Unsterblichkeit…

„Hidan?“, hauchte ich und sah dort tatsächlich einen quicklebendigen und scheinbar kerngesunden Hidan, welcher noch irgendetwas fluchte. Ehe er hätte reagieren können war ich schon bei ihm und umarmte ihn fest. Das er gut einen Kopf größer war als ich, ignorierte ich in diesem Moment einfach.

„Es tut mir so leid… ich wollte nicht… dacht ich hätte dich umgebracht, ich… ich wollte nicht… tut mir unendlich… du lebst noch…“, schluchzte ich kaum verständlich, da ich mein Gesicht gegen seinen zwar blutverschmierten, aber nun wieder völlig intakten Oberkörper drückte. Wahrscheinlich total überrumpelt, legte er eine Hand auf meinen Kopf.

„Ach was, bin doch unsterblich.“, nuschelte Hidan und schob nach kurzem Zögern ein „Heulsuse.“, hinterher, weshalb ich kurz ein erleichtertes und befreites Lachen von mir gab. Ich hob meinen Kopf, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Er erwiderte den Blick und wischte mir kurz über das Gesicht, die Trännenspuren und etwas Blut weg. Dann griff er nach meinen Armen, die ihn immer noch umschlungen hielten und löste die Umarmung.

„Erklär uns lieber mal, was deine Kleidung so zerfetzt hat.“, sagte er und verwundert sah ich an mir herab. War doch alles ganz, oder? Aber das war doch egal, er lebte!

„Auf deinem Rücken.“, gab mir Christina, die plötzlich neben mir war, den entscheidenden Hinweis. Ich verrenkte mich, um meinen Rücken zu sehen. „Was ist das denn?“, wunderte ich mich laut.

„Flügel?“, kam der Vorschlag von Kisame, welcher hinter mir an einem Baum gelehnt stand. Den hatte ich vollkommen vergessen… wie die anderen auch.

„Ja… sieht so aus.“, murmelte ich und versuchte probehalber die ledrigen Teile zu bewegen, was mir auch gelang. Ich breitete die an kaum bewegliche Dinosaurierflügel erinnernden Schwingen ein paar Mal aus, wedelte etwas damit herum und legte sie wieder an. Wenn sie angelegt waren, reichten sie von meinen Fußknöcheln hoch bis knapp an meinen Kopf, laut Christina zumindest. Das war deutlich größer als die letzten.

„Versuch mal zu fliegen.“, schlug sie aufgeregt vor, doch ich schüttelte den Kopf. „So wie die Dinger aussehen, eignen sie sich höchstens zum Gleiten.“

„Genug gequatscht!“, unterbrach Pain diese äußerst sinnvolle Konversation. „Hidan, Jan, geht euch das Blut abwaschen – in der Richtung ist ein Bach.“

„Okidoki Leader.“, kam es von Hidan und er ging in die gezeigte Richtung. Nach einem flüchtigen Blick auf Christina folgte ich ihm schnell. Er lebte noch!
 

Ich ging hinter Hidan und überlegte krampfhaft, wie ich diese drückende Stille loswerden könnte. Mein Blick fiel nach einigen Minuten auf seinen Rücken, wo ich einen großen, dunklen Fleck auf seinem Wolkenmantel bemerkte. Blut… eine neue Welle von Schuldgefühlen überkam mich, denn dieser Fleck war meine Schuld.

„Tut es noch sehr weh?“, fragte ich leise, fast schon schüchtern. Mensch, ich hätte ihn umgebracht, wenn er nicht unsterblich wäre! Er warf mir über die Schulter einen fragenden Blick zu, schaute dann wieder nach vorne.

„Nee, ist schon längst wieder alles verheilt.“ Ich nickte, obwohl er es natürlich nicht sehen konnte. „Mach dir keinen Kopf Heulsuse.“, sagte Hidan, der plötzlich neben mir ging und wuschelte mir kurz durch meine kinnlangen Haare. Ich legte meine Ohren an und drehte mein Gesicht mit leichtem Rotschimmer zur Seite.

„So, da vorne ist schon der Bach.“, riss er mich aus meinen Gedanken. Er erinnerte mich nämlich an meinen ehemaligen Freund von mir. Hidan ist in vielen Dingen wie Lennard. Er hatte auch immer eine große Klappe, prügelte sich gerne, hatte aber auch seine guten Seiten und stand zu seinen Freunden und zu seiner Meinung.

Ich hockte mich vor den Bach hin (- war es vielleicht der Röbbelbach? -) und wusch mir die Hände. Komisch, wie sahen die denn aus?

Ich hob sie aus dem Wasser und sah sie mir näher an. Die Finger waren länger und schmaler als normal, und die Fingernägel erst! Sie waren dick und wie Krallen lang und leicht gebogen. Kann ich jetzt auch nicht mehr ändern, außer ich würde eine gute Nagelfeile dabei haben.

Mit Hilfe der Hände klatschte ich mir eine Ladung Wasser ins Gesicht und zuckte kurz wegen der Kälte zusammen. Trotzdem wusch ich mir so gut es ging mein Gesicht.

Ein Platschen ließ mich auf sehen. Hidan, welcher soweit ich es sehen konnte vom Blut befreit war, hatte seinen Mantel ausgezogen und ihn in den Fluss geschmissen und säuberte diesen nun. „Es ist alles meine Schuld.“, ging mir durch den Kopf und ich ließ meine Ohren und Schultern hängen. Aus der Hocke lies ich mich auf meinen Allerwertesten plumpsen, legte meine Arme um die angezogenen Beine und lies meinen Kopf auf die Knie sinken.

Wäre ich nur nicht so ausgerastet, wäre meine Verwandlung bloß länger haltbar, oder gar durch einen anderen Weg zu aktivieren. Hätte, würde, könnte… leider konnte ich es ja nicht ändern.

Eine plötzliche Bewegung aus dem Augenwinkel veranlassten völlig unerwartet meine Schwingen dazu, sich vor mir auszufalten, sodass ich von dem unbekannten Etwas nicht getroffen wurde. Kaum traf aber das „Etwas“ auf meine Flügel, wusste ich dass es Wasser war – und ich sprang schreiend auf.

Panisch flatterte ich mit dem getroffenen Flügel, um das Wasser abzuschütteln, da es schlimmer als Feuer brannte, wie Säure. Wieso? Verdammt, egal, es tat höllisch weh! Auf einmal griff Hidan meine Schwinge und wischte das restliche Wasser an seiner Hose ab.

„Heilige Scheiße, woher soll ich denn wissen, dass du so einen schiss vor ein paar Tropfen Wasser hast?“, fluchte er dabei und ich blieb leicht wimmernd neben ihm stehen.

„Es hat gebrannt wie Säure.“; erklärte ich leise und Hidan stockte kurz. „Ist ja auch kein Wunder, deine Haut hier ist regelrecht weggeätzt.“ Zum Beweis drehte er meine Schwinge so, dass ich die Fleischwunden ebenfalls sehen konnte. Ungläubig sah ich die offenen, leicht blutenden Wundflächen, die sich über die halbe rechte Schwinge zogen.

„Heulst du schon wieder.“, sagte Hidan genervt, packte ohne Vorwarnung mein Kinn und schaute mich an. Schlagartig waren meine Verletzungen, die eh bald verheilt sein würden, vergessen und verwundert stellte ich fest, dass mein Herz schneller schlug. Unbemerkt liefen mir noch ein paar Tränen über das Gesicht, welche mir von Hidan weggewischt wurden. Dann schien er irgendwas an meiner Stirn zu bemerken, denn er rieb mir mehrmals über eine Stelle der Stirn.

Seine Hand wanderte weiter, fuhr durch meine Haare, strich über mein felliges Ohr. Erstarrt, mit klopfendem Herzen und komischem Gefühl im Bauch, sah ich wie gebannt in die lavendelfarbenden Augen von Hidan und spürte wie seine Hand von meinem Ohr, welches er kurz streichelte, weiter den Hals hinab wanderte und dort bei der Schlagader liegen blieb. Mein Atem ging flach und Hitze schoss mir in die Wangen, als sich seine Augen in die meinen zu bohren schienen. Sein Gesicht näherte sich langsam, aber stetig.

Ein weiterer, unerwarteter Schmerz zerstörte die Spannung des Momentes. Ich biss mir auf die Lippe, um einen weiteren Aufschrei zu verhindern und ein schmerzerfülltes Stöhnen entkam mir. Reflexartig sind meine Hände nach vorne geschnellt, sodass ich mich nun abermals an Hidan klammerte und ich ihn meinen Kopf gegen die Brust drückte.

„Das Problem wäre erledigt.“, hörte ich Hidan zufrieden sagen und sah ihn, nachdem ich von ihm gelassen hatte, an. Das konnte doch nicht…

Ungläubig starrte ich auf meine Schwingen, die natürlich abgerissen in den Händen von Hidan waren. Ohne ein weiteres Wort, schmiss er meine Schwingen in den Bach, wo sie sich unter leisem Zischen auflösten.

„Du, du, du hast… mei-meine Flügel…“, stotterte ich und schaute auf die Stelle im Fluss, wo ebengerade noch meine Flügel waren. „Du hast mir meine Flügel abgerissen!“ Wütend starrte ich Hidan, der seinen Mantel soeben auswring an.

„Was sollte das denn? Weißt du überhaupt wie weh das tat?“ Mittlerweile merkte ich kaum noch was von den Wunden – waren wohl schon verheilt.

„Reg dich ab, Heulsuse. Deine Flügel lösen sich, wie du garantiert selber bemerkt hast, bei Wasser auf. Und heute wird es mit Gewissheit regnen, wodurch sich deine dämlichen Flügel nach und nach, unter höllischen Schmerzen aufgelöst hätten und das wollte ich dir – kurz und nahezu schmerlos – eben ersparen.“ Hidan hielt mir seinen Mantel hin. Nach einem kurzen, entnervten Schnauben auf meinen fragenden Blick hin, erklärte er: „Deine Kleidung ist zerfetzt und du zitterst, verdammt nochmal! Nimm schon.“

Zögerlich nahm ich den Mantel entgegen und noch zögerlicher zog ich das schwarzrote Kleidungsstück an. „Geht doch.“, murmelte Hidan, drehte sich dann einfach um und ging zurück zu den anderen. Nach einem Augenblick des Zögerns folgte ich ihm.

Ehrlich gesagt habe ich gedacht, als er mit seinem Gesicht dem meinen näher kam, dass er mich… küssen wollte. Aber warum sollte er das tun? Und wieso denke ich darüber nach, ob es mir gefallen hätte? Ich werde noch wahnsinnig!

Mein Blick wanderte zu Hidan, der halb nackt voran ging – er schien tatsächlich nicht zu frieren.

Es dauerte nicht lange, da erreichten wir den „Rastplatz“, wo die anderen schon reisebereit rumstanden und warteten. Uns empfingen merkwürdige Blicke, was wohl dadurch verursacht wurde, dass ich den Mantel von Hidan trug und meine Schwingen fehlten.

„Jan, du… was haben wir verpasst?“, kam Christina auf mich zu und sah mich verwirrt an. Grummelnd gab ich ihr und auch den anderen somit eine kurze Zusammenfassung, bloß ließ ich die Art aus, wie genau mir Hidan die Flügel entfernt hatte. Er sagte und ergänzte übrigens nicht dazu, ich durfte alles alleine erzählen.

„Dann können wir ja endlich los.“, gab Pain leicht entnervt von sich und bedeutete mir, die Richtung zu weisen. Kaum war dies erledigt, setzten wir uns schweigend, aber flott in Bewegung. Stimmt, der wehrte „Anführer“ wollte ja heute noch ankommen.
 

Nach unglaublichen sieben Stunden ohne Pause, waren wir fast an unserem einen Ziel angelangt. Die beiden, die diese Chakraaura hatten, bewegten sich zwischenzeitlich, sodass ich immer wieder unseren Weg ändern musste. Zwar nur minimal aber es war trotzdem nervig.

Ach ja, kurz nachdem wir heute Morgen losgezogen waren, fing es an zu regnen. Hidan hatte doch Recht behalten und im Nachhinein war ich ihm schon etwas dankbar – es hatte aber trotzdem weh getan!

„Wir sind bald da.“, teilte ich den anderen mit und strich mir genervt meine nassen Haare hinter das Ohr. Trotz des Mantels von Hidan war ich bis auf die Haut durchnässt, zitterte vor Kälte und fühlte mich wegen dem nagenden Hunger schlapp. Meiner Schwester ging es vermutlich zwar noch mieser, aber das interessierte mich im Moment nicht.

Vielleicht hätten Christina und ich das Reh doch nicht ablehnen sollen. Schließlich gab es kein Frühstück, geschweige denn Mittagessen.

Ein erleichtertes Seufzen lies mich in die Richtung von Christina schauen. Hinter ihr war Kisame, der sichtlich den Regen genoss. Wenn er meint…

Ich konzentrierte mich wieder auf die zwei Chakraauren – wir waren ihnen jetzt ganz nahe, jeden Augenblick könnten sie in unser Sichtfeld gelangen.

„Ich glaube sie sind in der Höhle da vorne.“, sagte Kisame plötzlich und zeigte auf einen unscheinbaren Höhleneingang, welchen ich erst beim zweiten Hinsehen erkannte.

Wir alle gingen einen Schritt flotter und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Wie die wohl waren? Kühl und schweigsam? Offener und freundlich oder doch ganz anders? Was würden sie zu Christina und mir sagen, was von uns halten?

In der Höhle war ein flackernder Lichtschein, wie von einem Lagerfeuer. Nervös ging ich mit Pain vor mir die letzten Schritte in die erstaunlich große Höhle und was ich sah, war… naja.

Vor uns saßen eine blondhaarige Frau und ein maskierter, großer Typ, bei dem vom Gesicht nur die Augenpartie zu sehen waren und seine unglaublich… vernarbten Arme.

„Leader? Wo kommt ihr denn alle her?“, fragte der Blonde – ja, es war doch keine Frau. Als er sich zu uns gedreht hatte konnte ich seinen Oberkörper soweit sehen und seine Stimme war viel zu tief für eine Frau. „Wer sind die beiden denn?“, fragte der vernarbte Typ und musterte Christina und mich, besonders mich schaute er scharf an. Mulmig legte ich meine Ohren an und wich seinem Blick aus.

„Christina und ihr jüngerer Bruder Jan. Er ist es.“, antwortete Pain und alle setzten sich um das Feuer, nur ich stand noch – Christina hatte sich schnell neben Itachi gesetzt. Ich wunderte mich über den letzten, unscheinbaren Satz von Pain. „Er ist es“, was meinte er damit?

Plötzlich zog mich jemand am Arm runter und ich saß auf dem Boden neben Kisame und dem Blonden. Nach einem kurzen Blick auf den Blondhaarigen neben mir, warf ich meiner Schwester einen hilfesuchenden Blick zu.

„Deidara.“, sagte sie und wurde von dem eben genannten komisch angesehen. „Woher kennst-“ „Sie weiß scheinbar alles über uns.“, unterbrach Hidan grinsend. „Alles?“, fragte Deidara ungläubig und Christina nickte ebenfalls grinsend. Dann bemerkte sie einen weiteren Blick von mir. „Das ist Kakuzu.“

„Alles?“, fragte nun auch der Vernarbte und nachdem Hidan aufhörte zu lachen, stellte Christina bereitwillig ihr Wissen zur Schau, wodurch ich etwas über die Neuen erfuhr.

„Okay, du hilfst und also. Warum hat der eigentlich diese komischen Ohren?“, verlangte Deidara zu erfahren und zur Verdeutlichung zog er einmal an meinem rechten Ohr, was mich zusammen zucken ließ. Was sollte das denn?

Pain gab eine kurze Zusammenfassung für die Gründe meiner Anwesenheit und meinte dann zum Schluss, es sei egal wie ich aussehen würde. „Freak.“, murmelte Deidara und ich starrte ihn sauer an.

„Ach, ich bin ein Freak?“, fragte ich laut. „Im Gegensatz zu dir habe ich jedenfalls normale Hände!“ …wenn man von den Krallen mal absieht, aber das braucht er ja nicht zu wissen. Gereizt sah Deidara zurück. „Ich erschaffe damit wahre Kunst und was kannst du mit deinen Wuffiohren?“

„Na was macht man wohl mit Ohren? Ich höre damit und du? Backst du mit deinen Kuchen?“

Wütend starrten wir uns gegenseitig an und lieferten ein hartes Blickeduell. Ich konnte diesen blonden Kerl von Anfang an nicht richtig leiden. Keine Ahnung warum, aber Grrr.

„Deidara! Jan!“, kam es scharf von Pain und bei diesem Ton zuckte selbst ich zurück. „Hört auf damit.“, hieß es schlicht und ich schnaubte beleidigt – blieb aber still. Bis ich kurz nieste. Kisame, in dessen Richtung ich mich gedreht hatte, da Deidara von mir höchsten den Rücken zu sehen bekam, schaute mich an.

„Du wirst jetzt aber nicht krank, oder?“ Verneinend schüttelte ich den Kopf, nieste aber ein weiteres Mal.

„Kisame.“, kam es mitsamt per‘ Blick übertragendem Befehl von Pain und dieser nickte. Verdutzt sah ich, wie er komische Zeichen mit den Fingern formte und das auch noch so schnell, dass ich nur verschwommene Bewegungen erkennen konnte. Dann war er fertig und eine erwartungsvolle Stimmung lag in der Luft.

Gerade wollte ich fragen, was das denn nun bitte bringen solle, als ich mitbekam, das meine Klamotten und Haare immer trockener wurden. Ich wollte Christina einen fragenden Blick zuwerfen, doch meine Aufmerksamkeit wurde von einer großen, schwebenden Wasserblase abgelenkt.

„Was ist denn das?“, flüsterte ich und beobachtete, wie die Wasserblase langsam anschwoll, dann nach draußen in den Regen wanderte und sich mit einem hörbarem Platschen aus dem Diesseits verabschiedete. Verblüfft schaute ich zurück zu Kisame. „Warst du das?“ Er nickte.

„Wow…“, hauchte ich. „Äh, danke.“ Ich war nun vollkommen trocken, die anderen zwar auch, aber das bemerkte ich erst etwas später. Kisame grinste nur. Er schien sich über dieses einfach, aber natürlich ernstgemeinte „Danke“ von mir, wirklich zu freuen. Ich nieste wieder.

„Haben wir genug Feuerholz?“, fragte Christina und Kakuzu nickte in einen Teil der Höhle, wo noch eine Menge Holz lag. Ein lautes Knurren erklang und alle Blicke waren sofort auf mich gerichtet. „Ähm, Hunger?“
 

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Ach ja, fast hätte ich es vergessen! Es gibt natürlich einen weiteren Teil!

Ja, äh... das kommt jetzt schon, weil ich so das Gefühl habe, das nicht mehr allzu viele Kapitel noch komen ^^

Wenn ich nämlich ehrlich bin, ist dies hier wohl eher so eine Art Vorgeschichte zur eigentlichen, an der ich jetzt auch schon anfange zu Arbeiten =) Naja, ich freue mich schon auf eure Reviews,es dürfen sich alle, auch Kritiker, zu Wort melden ^^



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