Ich liebe dich
Drei Worte.
Ich liebe dich.
Nur drei Worte. Worte, die er nicht aussprechen konnte, Lippen, welche wohl für immer versiegelt bleiben, Gefühle, die er so nie wieder spüren wird und trotzdem hat er sein Leben noch nicht aufgegeben.
Noch nicht.
Denn noch ist es nur eine Frage der Zeit. Täglich ist er ohne sie, hat gelernt damit zu leben, gelernt, dass der Schmerz abklingt, aber immer noch vorhanden ist.
Die Zeit heilt alle Wunden.
Ein Sprichwort, welches er immer wieder gesagt bekam, doch nie erfüllte es seinen Zweck. Die Zeit heilt nicht alle Wunden, manche bleiben für immer bestehen und an manchen droht man zu zerbrechen. Viele machen einen stärker, doch ebenso viele schaffen dies nicht.
Ich liebe dich.
Drei Worte.
Noch immer die Gleichen drei Worte, sie auszusprechen ist nun noch schwerer geworden und das, obwohl er genug Zeit hatte, darüber nachzudenken, Gefühle, die ihm klar waren, bestimmten von nun an sein gesamtes Leben.
In Gedanken bei diesen drei Worten, setzt er einen Schritt vor den Nächsten, seine Füße tragen ihn weiter und weiter. Solange, bis er endlich am Ziel ist.
Der Friedhof.
Ihr Grab.
Ein Ort, der den Schmerz wieder weckte.
Regungslos kniet er vor des Grabes schwarzer Erde und blickt auf die Inschrift des Steines. 'Das Licht in meinem Leben.'
Die Hand legt er auf die Erde, sieht weiter nach vorne, still und lässt die Zeit verrinnen, ehe er seine letzten Worte zu ihr spricht.
„Ich liebe dich.“