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Dreams of December

von

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Auf der Suche nach Weihnachten

Pairing: Arne Friedrich / Marcell Jansen

Disclaimer: Alles nicht meins, ich verdiene auch, leider, kein Geld damit

Kapitel: 10/31

Lied: Auf der Suche nach Weihnachten – Rolf Zuckowski

Link: http://www.youtube.com/watch?v=-ZR9JZ0jzNE
 

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Auf der Suche nach Weihnachten
 

Marcell beobachtete seinen Freund misstrauisch. Er fühlte sich nicht mehr ganz so dreckig wie gestern, aber Arne hatte es ihm immer noch strikt verboten hinaus zu gehen. Und das, wo der Schnee so langsam wieder schmolz. Er hatte gebittelt und gebettelt, es hatte nichts genützt. Lediglich ein: „Ich schick dich gleich nach Hause, wenn du nicht still bist!“, hatte er bekommen. Also schwieg er lieber. Nun seufzte der Berliner. „Was ist los?“, fragte er den älteren. „Nichts.“ Misstrauisch zog Marcell die Augen zusammen. „Wenn so bei dir nichts aussieht will ich nicht wissen wie du aussiehst, wenn du was hast.“
 

Erneut seufzte Arne, dann drehte er sich um. „Ich staune nur gerade, wie schnell die Zeit vergeht. Hat nicht erst gestern das neue Jahr angefangen?“ Marcell gluckste. „Nein, das war vor fast zwölf Monaten.“ „Das weiß ich selber, aber es fühlt sich trotzdem so an.“ „Ich weiß was du meinst.“ „Wir haben schon wieder Dezember. Vor ein paar Monaten konnte ich es noch nicht abwarten zur EM zu fahren und nun…nun ist das schon wieder ein halbes Jahr her. Wo bleibt die Zeit?“
 

…und wieder ist Dezember

Mitten im Advent

Die Kinder können kaum erwarten,

Dass die vierte Kerze brennt
 

Durch die geschmückten Straßen

Zieht wieder dieser Duft

Tausend unerfüllte Träume

Liegen in der Luft
 

„Ich mein, ich habe mir viel vorgenommen und habe das Gefühl, nicht mal die Hälfte geschafft zu haben.“ Marcell setzte sich neben seinen Freund. „Du hast viel geschafft dieses Jahr.“ Der Berliner seufzte. „Meinst du?“ „Du hast dich für die Europameisterschaft nominiert. Hast dich von der Bank in die Mannschaft gespielt und hast im Finale gestanden. Das ist doch schon viel. Wir haben uns gefunden, du hast den Mut gefunden mich anzusprechen. Ich hätte ihn nie gefunden.“ Arne schluckte. „Vielleicht hast du Recht.“ „Vielleicht?“
 

Arne lachte. „Na gut, du hast recht.“ Arne stand auf und ging zum Herd. Dort stand noch immer der Topf mit der selbstgemachten Suppe und er drehte die Platte an. „Zu dieser Jahreszeit wird mir immer wieder bewusst, wie schnell die Zeit vergeht, dass ich alt werde. Wie lange werde ich wohl noch spielen können? Was ist, wenn ich mich verletze und aus dem Team gedrängt werde? Wenn plötzlich ein Angebot von einem zweitklassigen Verein kommt, mit Stammplatzgarantie? Wenn ich dann bei Hertha nicht mehr gesetzt bin? Ich mein, was wird dann? Über so etwas denke ich das ganze Jahr nicht, bis kurz vor Weihnachten und den Jahreswechsel und wenn das dann vorbei ist, dann hört das auch mit den Gedanken wieder auf und ich lebe weiter wie bisher.“
 

Und in all dem bunten Treiben

Werden wir noch lange Zeit

Auf der Suche nach Weihnachten bleiben

Und bald ist es soweit
 

„Ich mein, die Zeit rennt und rennt und ich habe noch nicht einmal Geschenke für alle. Dabei sind es nur noch vierzehn Tage bis Heiligabend. Das sind zwei Wochen. Du meine Güte, in zwei Wochen ist Heiligabend!“ Marcell sprang auf. „Arne! Beruhig dich!“ Vorsichtig schob der gebürtige Gladbacher seinen Freund auf einen Stuhl. „Bis Heiligabend ist noch genug Zeit. Mach dir keine Sorgen. Morgen wird es mir auch wieder besser gehen und dann können wir ja mal überlegen, was wir an Geschenken brauchen.“
 

„Entschuldige, dass ich gerade so durchdrehe, aber ich glaube, ich hab mir auch was eingefangen.“ Marcell schmunzelte. „Ja, den ‚Auf-den-letzten-Drücker-Virus’. Hab gehört, dass der bei vielen Menschen alle Jahre wieder kommt.“ Arne lachte leise. „Gott. Ich hab absolut gar keine Ahnung was ich verschenken soll. Du?“ Marcell zuckte mit den Schultern. „Hab schon ernsthaft darüber nachgedacht auf einen Zettel Gutschein zu schreiben und das Versprechen öfter mal zu Hause vorbeizuschauen.“ „Das hab ich mal getan. Daraus ist dann leider trotzdem nichts geworden.“ Beide sahen sich an und lachten.
 

Die Zeit beginnt zu laufen

Es gibt soviel zu tun

Jeder wünscht sich ein paar Tage

Um endlich auszuruhen
 

Da fehlen noch Geschenke

Und dann der Weihnachtsbaum

Pakete packen, Karten schreiben

Das alles schafft man kaum
 

Marcell setzte sich auf den Schoß seines Freundes. „Manchmal, Arne, da will ich wieder ein kleines Kind sein und meine Mutter mit einem selbst gemalten Bild beglücken.“ Arne schnaubte. „Ich könnte ein paar männliche Prostituierte malen.“ Irritiert sah Marcell ihn an. „Warum willst du denn sowas malen?!“ Arne lachte. „Strichmännchen, mein Lieber, Strichmännchen.“ Marcell lachte. „Das habe ich auch noch nicht gehört.“ „Kannst mal sehen, man lernt nicht aus.“ „Ich merke es.“
 

Ächzend erhob sich Arne, Marcell stand schnell auf. „Lass mich mal nach der Suppe sehen, so langsam habe ich Hunger.“ Marcell holte schon mal Schüsseln und Löffel aus dem Schrank und deckte den Tisch. Dabei summte er ein Weihnachtslied. Kurz darauf summte Arne mit. Sie stellten sich Rücken an Rücken erhoben die Arme und summte theatralisch zu Ende. Kurz blieben sie noch so stehen, dann brachen sie, mal wieder, in schallendes Gelächter aus. „Oh Gott, ein Glück, dass uns keiner gesehen hat.“, keuchte Marcell. Arne nickte heftig. „Meine Kollegen würden mich nicht mehr ernst nehmen, wenn ich was sage.“
 

Und in all dem bunten Treiben

Werden wir noch lange Zeit

Auf der Suche nach Weihnachten bleiben

Und bald ist es soweit
 

Arne hatte ein einsehen gehabt. Er hatte Marcell in zwei dicke Pullover gesteckt und ihn genötigt die Daunenjacke anzuziehen. Auch er war warm angezogen. So saßen sie nachmittags auf der Bank auf seiner Terrasse und schauten in den Himmel, versuchten die Sterne zu zählen. Arne zog Marcell an seine Brust, vergrub seine Nase in den weichen Haaren. Sie lauschten den Geräuschen des frühen Abends. Waren mitten im geschehen und doch alleine, waren alleine aber nicht einsam.
 

„Weihnachten ist nicht nur hektisch. Weihnachten ist so viel mehr.“, flüsterte Marcell. „Wir denken zu selten über die wahre Bedeutung von Weihnachten nach.“, antwortete Arne ebenso leise. „Dabei ist es doch erstaunlich, was diese drei Tage uns geben, oder nicht?“ Marcell nickte. „Aber wenn wir Menschen alle Tage im Jahr so hilfsbereit wären, dann wäre die Welt ein besserer Ort.“ „Du kannst nicht alle ändern. Bleib du wie du bist, Marcell und die Welt wird zumindest in deiner Nähe eine bessere.“
 

Die Freunde sind heut’ morgen

Wieder weggefahren

Sie feiern oben in den Bergen

Allein, seit ein paar Jahren
 

Sie schicken ein paar Grüße

Sind manche Sorge los

Doch Weihnachtsstimmung gibt’s für viele

Zu Hause bloß
 

„Na komm, du zitterst schon wieder. Wir gehen rein und ich koche uns einen Tee.“ Marcell drehte sich zu seinem Freund um. „Liest du mir auch weiter vor? Das Buch ist gut.“ „Gestern bist du dabei eingeschlafen.“ Marcell zog einen Schmollmund. „Ach bitte.“ Arne lachte. „Hab ich gesagt ich tu es nicht? Ab ins Wohnzimmer mit dir!“ Marcell huschte in die Wohnung, hängte seine Jacke auf und befreite sich von einem Pullover. Arne sah ihm lächelnd dabei zu während auch er seine Jacke aufhing und in die Küche ging um den Wasserkocher anzustellen.
 

Im Wohnzimmer hatte sich Marcell schon unter die Decke gelegt. Arne stellte beide Tassen auf den Tisch und entzündete ein Feuer im Kamin, bevor er sich zu Marcell unter die Decke legte, hinter ihn. Seine Hände waren vor Marcells Brust und hielten das Buch und er las weiter vor. Marcell lauschte wieder hingebungsvoll der Stimme seines Freundes, konnte wieder nicht genug davon bekommen. Er schloss die Augen, ließ sich von der sanften Stimme leiten, lauschte und driftete doch wieder ab. Bald schon erfüllten seine tiefen und regelmäßigen Atemzüge das Zimmer. Arne lächelte sanft, schloss das Buch, legte es beiseite und kuschelte sich von hinten an ihn, genoss das friedliche Beisammensein. Langsam wurden auch seine Augenlieder schwer und er gab dem Gefühl der Müdigkeit nach und folgte seinem Freund in einen tiefen Schlaf.
 

Und in all dem bunten Treiben

Werden wir noch lange Zeit

Auf der Suche nach Weihnachten bleiben

Und bald ist es soweit
 

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So, wieder einmal sind wir am Ende angelangt.

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr schreibt mir wieder so tolle Reviews ^^ *Kekse hinstellt* bedient euch ;-)
 

Bis Morgen!
 

LG

Ela87



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