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Synthetic romance

Toda x Sharaku story
von

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Kapitel 4: yuusei Valhalla

Durch die Fenster scheint Licht, es ist früh am Morgen. Vom Licht geblendet zuckt Toda zusammen und bemerkt zuerst nicht, dass er auf seinem Mac eingeschlafen ist. Zum Glück hat er vor dem Einschlafen das Lied gespeichert – es liegt ihn viel daran. Sehr viel.

„Uff... was für ne Nacht.“, grummelt Toda nachdem er sich aufgerichtet hat und seine Arme von sich gestreckt hat. Kurz gähnt er noch auf und schaut sich um.

So eine Unordnung hat er schon längere Zeit nicht gesehen... liegt wohl daran, dass er seine Unordnung ignoriert und einfach so tut, als würde sie nicht existieren... genauso wie er tut, als hätte er kein Problem mit Sharaku... aber ob man es denn nun wirklich ein Problem nennen kann?

„Ok, ok, ok“, murmelt Hiromu vor sich hin, weil er bemerkt, dass seine Gedanken schon wieder um Sharaku kreisen und er diesem Spuk endlich ein Ende bereiten möchte. Aber er kann es nicht... er will es nicht.

Um sich ein wenig abzulenken und etwas wacher zu werden, tippt er auf seinem Mac rum... er weiß nicht so recht, was genau er tun will, aber es scheint ihn abzulenken von seinen Gedanken um Sharaku – dass er ihm wehgetan hat, dass er ihn zum Weinen gebracht hat, schon allein, dass er aus seiner Wohnung abgehauen ist, ohne ein Sterbenswörtchen gesagt zu haben, das war eine egoistische Handlung. Er kann es nur nicht rückgängig machen, so sehr er es sich auch wünscht. Das Rumtippen hilft nichts, denn er muss die ganze Zeit an den letzten Tag denken... plötzlich fällt ihm ein, dass Sharakus Augen seines Erachtens wunderschön sind. Von seinem eigenen Gedanken zu Tode erschrocken, springt er vom Stuhl auf und ruft vor sich hin: „Nein, nein, nein, das ist nur dein bester Kumpel und du darfst so etwas nicht denken... untersteh dich!“

Es hilft nichts, immer und immer wieder strömt ein Gedanken durch seinen ach so leeren Kopf: Sharaku.

Nervös läuft Toda im Kreis durch sein Zimmer und überlegt, was er denn machen kann, um sich abzulenken. Ja, genau: Er kann Fukusuke anrufen! Nein... er wird ihn wieder so sehr nerven, dass Toda lieber wieder nach Hause geht. Ittsumii? Wahrscheinlich muss er seinen Kater ausschlafen, das muss er jedes Mal, wenn er bei einem Karaokeabend dabei war.

Nichts, aber auch gar nichts fällt ihm ein. Alle anderen sind bestimmt beschäftigt... nur er ist zu sehr mit Sharaku beschäftigt.

Es klingelt an Hiromus Tür – das hat er nicht erwartet, deswegen erschreckt er sich so sehr, dass er kurz aufschreien muss. Erst allmählich bemerkt er, dass es nur seine Türklingel war. Ohne durch den Türspion zu schauen, reißt er die Tür auf und wollte ein maulendes: „Was ist denn?“ von sich geben... doch als er dann Sharaku vor seiner Tür sieht, wird ihm ganz mulmig und er bekommt keinen Ton heraus. Dass er nichts sagen kann, macht ihn richtig verlegen... er schaut auf den Boden und kann nicht einmal Sharaku begrüßen. Sharaku denkt sich: „Gott sei Dank kann Hiro-chan nicht hören, dass mein Herz wie verrückt schlägt... Gnarrr, das nervt!“ und er tritt in die Wohnung ein. „Ich darf doch, oder Hiro-chan?“, sagt Sharaku leicht patzig und schlendert ins Wohnzimmer. Erst jetzt ist Toda wieder bei Sinnen, knallt die Tür zu und murmelt: „Ja, klar, komm nur rein.“ Sharaku muss kurz kichern, weil Toda so verwirrt ist und nicht weiß, was er sagen soll. „Du bist süß, Hiro-chan!“, rutscht dem Blondschopf raus und vor Scham hält er sich danach seine Hände vor dem Mund, als hätte er ein ominöses Geheimnis ausgeplaudert. Entsetzt und aufgeregt schaut Hiromu Sharaku an – seine großen Augen bewegen sich kein Stück weg, er schaut nur auf Sharaku. Hiromus Herz fängt an wie wild zu pochen, er kann es nicht beruhigen, egal, an was er denken muss, es schlägt immer heftiger. „A-a-ach so.“, stottert Hiromu vor sich hin und ergänzt noch: „Haha, sind wir nicht alle süß?“

Von dessen Aussage irritiert starrt Sharaku Hiromu an und steht da mit offenem Mund – seine Hände lässt er langsam runter hängen... Todas Aussage war total unnötig – aber sie war lustig und lieb gemeint. Er wollte ja nur nicht, dass Sharaku sich schon wieder schämen müsste für seine Schusseligkeit.

Weil Sha-chan dieses Thema aber nicht weiter anstacheln wollte, sagt er nur: „Ja... klar... du bist süß, ich bin süß, Fukusuke ist süß-“ bei diesem Namen zuckt Toda zusammen und schreit Sharaku an: „Nein, er ist nicht süß, sag das nicht!“

Es herrscht Stille... was hat Toda da gesagt? Er will nicht, dass Sharaku Fuku-chan süß findet? Aber wieso denn? Gerade eben hat er noch gemeint, dass alle süß sind... also auch Fukusuke.

Toda kann Sharaku nicht mehr anschauen... er kann nicht, seine Scham ist zu groß, ja, er dreht sich sogar um und ruft nur: „Sorry, Sha-chan...“ Sharaku wird schon wieder ganz heiß, er kann nur schwer atmen... wie Hiro-chan das nur gemeint haben kann?! Es muss ein Scherz gewesen sein, Todas Scherze waren immer sehr mies.

„Ach, kein Ding!“, ruft Sharaku dem Macintosh nach und verfolgt ihn. Er legt seine Hand auf Todas Schulter und sagt: „Reg dich nicht auf, war ja nur ein Witz, eh?“ Dabei muss er lächeln... er will nicht lächeln, aber Toda zu Liebe lächelt er.

Hiromu will sich nicht umdrehen... er will nicht, dass Sharaku etwas Falsches von ihm denken könnte... aber was ist denn überhaupt noch falsch und was nicht? Was denkt er wirklich und was ist nur Schein?!

Hiromu bekommt Kopfschmerzen und sagt: „Lassen wir’s, Sha-chan, setz dich ins Wohnzimmer, ich mach uns’nen Kaffee.“

Ohne Sharaku nach seiner Meinung zu fragen, geht Hiromu in die Küche und macht eine Kanne Kaffee... Sharaku merkt, dass Hiro-chan wieder seine Ruhe haben möchte, also geht er einfach ins Wohnzimmer und setzt sich auf die Couch. Die Schuhe hat er vergessen auszuziehen, aber Hiromu interessiert diese japanische Floskel nicht. Deshalb lässt Sha-chan das einfach bleiben und versucht zu entspannen...

Nach ein paar Minuten kommt Toda mit einer Kanne Kaffee ins Wohnzimmer und ruft: „Willst du Milch oder Zucker?“. Sharaku zuckt auf und stottert: „B-beides!“

Hiromu muss kurz schmunzeln, als er Sharakus verlegendes Gesicht so anschaut... er möchte Sharaku am liebsten umarmen, aber weil das eine schlechte Idee zu sein scheint, stellt Hiromu die Kanne auf den Tisch und torkelt in die Küche zurück. Sharaku staunt, dass Hiromu gelächelt hat... es ist wahrlich eine Seltenheit!

Todas Lächeln macht Sharaku ganz verlegen, es hatte etwas sehr Charmantes, ja schon fast etwas Neckisches an sich. Von diesem Gedanken erschrocken, reißt Sharaku die Augen auf, schüttelt den Kopf und murmelt: „Dummes Ding! Das ist dein Kumpel!“

Hiromus Hände zittern, ihm wären fast ein paar Tassen auf den Boden gefallen, hätte er sie nicht noch auffangen können. Er atmet tief ein und aus... das mehrmals in der Hoffnung, dass sich sein Atmen und sein Herz beruhigen würden. Kurz darauf geht er zurück ins Wohnzimmer mit 2 Tassen, einer Packung Zucker und einer 1 Liter Packung Milch in seinen Armen. „Soll ich dir helfen?“; fragt Sharaku und springt vom Sofa auf. „Ach! Quatsch!“, ruft Toda in einem fast beleidigtem Tonfall, „Das kann ich schon noch selber tragen.“

Und fast wären ihm die Sachen auf den Boden geknallt, hätte Sharaku sie nicht aufgefangen.

„Du scheinst wohl noch sehr müde zu sein, Hiro-chan“, entgegnet Kobayashi und hat ein hämisches Grinsen im Gesicht. Toda weiß genau, dass das nur pure Ironie war und antwortet: „Wer weiß.“ Sharaku und Toda stellen alles auf den Tisch und setzen sich auf das Sofa.

Beide wollen gleichzeitig zur Kaffeekanne greifen und zucken dann zusammen, als würden sie daran sterben, hätten sie sich berührt. „Du zuerst!“, murmelt Toda, „Du bist immerhin mein Gast.“ Er schaut Sharaku an und kann seinem Verlangen fast nicht widerstehen, Sharakus Haare zu streicheln. Aber er zwingt sich, dies nicht zu tun. Sharaku greift nach der Kanne und schüttet sich etwas Kaffee in seine Tasse, danach noch etwas Milch und 2 Würfel Zucker. Langsam rührt er in seiner Tasse und ist gedanklich wohl nicht bei der Sache.

Auch Toda kippt sich Kaffee in seine Tasse, aber er trinkt den Kaffee lieber schwarz und ungesüßt. Während er schon an seinem Kaffee nippt, starrt Sharaku noch immer in seine Tasse und rührt weiter vor sich hin.

„Oi, bist du eingeschlafen?“, fragt Toda und nähert sich Sharaku. Von dieser Frage und von Todas Annäherung ganz erschrocken, zuckt Sharaku zusammen und ruft: „Alles ok! Ich schlaf nicht!“

Das Zucken war so heftig, dass Kobayashi ausversehen etwas Kaffee auf Todas Teppich verschüttet hat.

„Oh, Scheiße! Das tut mit Leid, Hiro-chan!“, ruft Sharaku und macht ein besorgtes Gesicht, weil er Angst hat, dass Hiromu gleich ausrasten würde. Hiromu aber lächelt etwas uns antwortet: „Ach komm, ist doch meine Schuld gewesen, dass ich dich so erschrocken hab!“ Er steht auf, um aus der Küche einen Putzlappen zu holen. Als er zurückkommt, schlürft Sharaku an seinem Kaffee und schaut in seine Tasse – er will Toda nicht anschauen, er würde ganz rot werden und stottern... das wäre ihm sehr peinlich.

Hiromu kniet nieder und versucht den Teppich wieder sauber zu kriegen... aber die Kaffeeflecken sind schon fast getrocknet. Als Sharaku dann auf Toda schaut und bemerkt, dass er mit gesenktem Kopf auf dem Boden kniet, wird ihm wieder heiß und er muss sich mit einer Zeitung, die auf Todas Tisch lag, Luft zufächern. Wieso ist ihm schon wieder so mulmig? Wieso wird ihm schwindelig? Es ist doch nur Toda.

Hiromu schaut kurz auf, um Sharaku zu sagen, dass das mit dem Teppich nicht sonderlich schlimm ist, als er dann sieht, wie rot Sharaku angelaufen ist und dass er sich Luft zufächert, wird auch ihm ganz mulmig und sein Gesicht wird ebenfalls etwas rot. Er versucht weiterhin dieses Kribbeln in seinem Bauch zu ignorieren, also schaut Hiromu weg und bringt den Lappen in die Schmutzwäsche... Sharaku hingegen will Toda weiter anschauen – er will sein Lächeln sehen... aber was bringt es ihm? Wieso will er das sehen? Er liebt ihn ja nicht einmal... oder? Bei diesem Gedanken schlägt Sharakus Herz so sehr, dass er das Klopfen noch in seinem Kopf vernehmen kann und sein Gesicht wird so rot und heiß, dass er hätte am liebsten sein Shirt ausziehen wollen. Als Toda dann wieder zurück ins Wohnzimmer schlendert, schauen sich beide an und wissen nicht so recht, was sie sagen sollen. Sie wissen es beide, sie wissen, dass sich ihre Beziehung zueinander verändert hat – nur wie hat sie sich verändert? Beide haben wieder endlos viele Fragen in ihren Köpfen und es ist schier unerträglich. Sharaku lehnt sich zurück und schnieft kurz auf – Hiromu ist besorgt und setzt sich neben Kobayashi hin. „Was ist? Ist dir nicht gut?“, fragt dieser und streichelt Sha-chan kurz über’s Gesicht. Sharaku kümmert es nicht, dass Hiromu ihn so sanft anfasst, er antwortet nur: „Mir ist schlecht, mein Kopf platzt gleich.“ Nun ist Hiromu noch besorgter und legt seine Hand auf Sharakus Genick. Langsam lehnt er seine Stirn an Sharakus Stirn und sagt: „Beruhig dich, mir geht’s genauso! Versuch nicht daran zu denken.“ Aber wie sollte Sharaku nicht daran denken, wenn Todas Gesicht gerade so nah an das Seinige ist? Wie sollte er sich ablenken können, wenn er Todas Atem nicht nur hören, sondern sogar spüren kann? Wie denn? Sharaku drückt Hiromu von sich weg und erst dann bemerkt Toda, was er da gemacht hat. Ihm wird ganz seltsam zu Mute und weiß nicht so recht, was er sagen soll. Er weiß, dass Sharaku seine Nähe nicht toleriert, am liebsten würde er jetzt aus der Wohnung raus gehen... dabei ist das seine Wohnung.

„Hiro-chan“, ruft Sharaku dann dem eingeschüchterten Schwarzhaarigen zu, „Mach du dir einfach keine Sorgen um mich, ja?“

Hiromu würde am liebsten los schreien, er fühlt sich von Sharaku beleidigt. „Wieso denn nicht? Du bist mir wichtig!“, ruft er dann etwas zornig. „Du bist mir doch auch wichtig... aber... wieso machst du dir solche Sorgen?“ Bei dieser Frage, die Sharaku Hiromu gestellt hat, wusste Toda auch nicht mehr weiter. Ja, wieso? Diese Frage stellt er sich selbst... aber wieso nur? Er weiß es nicht. Genau das will er Sha-chan nun sagen:

„Ich weiß es nicht, wirklich! Du kannst mich fragen, was du willst, aber wieso ich mir Sorgen mach, das wüsste ich auch gern.“

Beide sind wieder still, aber dieses Mal hat Sharaku keine Angst weiter auf dieser Sache rumzuhaken.

„Hast du auch so ein Kribbeln, wenn ich bei dir bin?“, fragt der Voicecorder schlussendlich. Er wollte Toda das schon seit einigen Tagen fragen, dennoch hatte er keinen Mut gefasst.

Toda allerdings findet nicht die richtigen Worte, um Sharaku zu antworten... hat er das? Ja, erst vorhin hat er ein Kribbeln im Bauch gehabt... weil Sharaku das auch hat, denkt er sich nichts dabei und antwortet: „Ja, das hab ich...“, er macht ein nachdenkliches Gesicht und ergänzt: „Das hab ich immer, wenn ich auch nur an dich denke... sag bloß, das hast du auch!?“

Sharaku weiß auch nicht so recht, ob das nun etwas Normales ist... er nickt einfach und überlegt, ob Ittsumii und Fukusuke auch so ein Kribbeln haben, wenn sie beieinander sind.

Als Sharaku anfängt zu überlegen, schaut Hiromu ihn intensiv an und sein Herz schlägt von Mal zu Mal schneller... Dennoch will er es ignorieren und fragt Kobayashi: „Hast du denn auch so ein Herzklopfen? Ich hab nämlich langsam schon Angst, dass ich einen Infarkt bekomme!“ Bei dieser Aussage muss Sha-chan kurz schmunzeln und antwortet mit einem Lächeln: „Ja, das hab ich auch – also keine Angst, Hiro-chan!“ Dabei legt Sharaku seine Hand auf Todas Kopf und lächelt weiter.

Plötzlich fällt Sharaku auf, dass sie die ganze Zeit so wirres Zeug sagen, dass sie sich Dinge fragen, die so wohl keine Freunde einander stellen würden. Wieso nur? Immer noch ist die Frage „Wieso“ nicht beantwortet... und sowohl Sharaku als auch Toda will es partout nicht einfallen. Langsam wird es Sharaku unangenehm so neben Toda zu sitzen und über solche Dinge zu reden – er will so schnell wie nur möglich gehen!

Als Sharaku vom Sofa aufsteht und zur Wohnungstür geht, wird Hiromu nervös, auch er steht auf und fragt: „Was ist denn? Hab ich etwas Falsches gesagt? Hab ich dich genervt?“ Am liebsten hätte Hiromu Sharaku umarmt, aber er hat es nicht über’s Herz gebracht... auf dem halben Weg zur Tür packt Toda Sharaku am rechten Arm und er fragt in einem recht harschen Ton: „Du magst mich nicht mehr, oder?“ Sharaku verstand zuerst nicht so recht, wieso Toda ihn das gefragt hat... nach einer Weile antwortet er dann: „Wieso sollte ich dich nicht mögen, Hiro-chan?“ Und er dreht seinen Kopf um, damit er Todas Gesicht anschauen kann. Sie schauen sich Beide an und Sharaku merkt, dass Toda mit dieser Situation unzufrieden ist, also dreht er sich vollends zu ihm um und sagt: „Wieso fragst du mich, ob ich dich nicht mehr mag?“ Toda geht einige Schritte zurück – er hat Angst, dass er Sharaku zu nahe gekommen ist. „Ich... weiß es nicht.“, antwortet Toda dann und schaut auf den Boden.

Dieses Gespräch macht Sharaku immer nervöser und er dreht sich dann wieder zur Tür um und will gehen. Als Hiromu das sieht, ruft er ein: „Nein, bitte bleib!“ und will zu Sharaku laufen, dann stolpert er aber über ein Buch, dass er auf dem Boden hat liegen lassen – Sharaku dreht sich um, bleibt stehen und Hiromu landet auf Sharaku. Nun liegen sie da: Toda, der sich nicht mehr auf seinen Armen abstützen konnte und nun Brust an Brust auf Sharaku liegt und aufkeuchen muss, weil der Aufprall nicht besonders angenehm war. Sharaku, der mit seinen Händen zwar Todas Schultern etwas von sich gedrückt hat, aber auch nur, damit sie ihm nicht ins Gesicht knallen würden, ist wie erstarrt. Hochrot schaut er Toda an, sieht aber vorerst nur seine Haare, weil er noch immer nach Luft schnappt und sich nicht abstützen kann. Nach ein paar Sekunden, die Sharaku wie Stunden vorkamen, stützt sich Toda dann mit seinen Armen auf dem Boden ab, damit er nicht mehr so eng an Sharaku liegt und will sich entschuldigen für dieses Missgeschick. Kobayashi allerdings wartet nicht mehr auf eine Entschuldigung – vor Scham versucht er so schnell wie nur möglich aufzustehen, rennt aus Todas Wohnung raus und knallt die Tür noch zu.

Was hat Toda da nur schon wieder angestellt? Er muss Sharaku einen riesigen Schrecken eingejagt haben, wenn er schon so fluchtartig aus der Wohnung rennen musste. Langsam steht er auf und schüttelt nur noch den Kopf, weil er einfach nicht glauben kann, dass er alles kaputt gemacht hat. Hiromu schaut auf das Buch, zeigt mit dem Finger drauf und meckert: „Nur wegen dir, du Arschloch!“.

Als er ins Wohnzimmer zurück laufen will, kickt er das Buch vor Wut zur Seite und schlendert in Richtung Sofa. Beim Sofa stehend, schaut er dann den Tisch an und ist so wütend auf sich selbst, dass er sich am liebsten selber eine Ohrfeige geben möchte. Geschwächt von der ganzen Situation mit Sharaku, schmeißt er sich regelrecht auf das Sofa und will zuallererst seine Gedanken sammeln. Vielleicht hätte er Sharaku einfach umarmen sollen, dann wäre er nicht auf ihn gestolpert. Ob Sharaku denkt, dass Toda das mit Absicht gemacht hat? Bei diesem Gedanken zuckt Hiromu zusammen und wird regelrecht panisch.

Soll er Sharaku anrufen? Er würde jetzt bestimmt nicht ans Handy gehen. Soll er ihm hinterher gehen und sich bei ihm entschuldigen? Das scheint wohl die beste Idee zu sein. Also rennt er schnurstracks zur Tür, zieht noch schnell seine Schuhe an, schnappt seine Tasche und schließt beim Rausgehen die Tür.

Sharaku ist ganz außer Atmen. Er ist die ganze Strecke von Todas Wohnung bis zum nächsten Supermarkt gerannt – das sind ungefähr 4 oder 5 Straßen. Schnaufend und hechelnd steht er auf einem Trottoire und versucht wieder klar denken zu können. Vor lauter Aufregung hat er vergessen, wo hier die nächste Bahnstation ist – dabei will er einfach nur nach Hause gehen. Nachdem er sich wieder beruhigt hat und er wieder normal atmen kann, geht er die Straße runter und will vorerst etwas bummeln. Seine Hände zittern so sehr, dass er nicht einmal Kraft hätte, eine Flasche Wasser von alleine zu halten, auch seine Knie sind ganz weich und kraftlos. Dass es nicht Todas Schuld war, dass beide plötzlich so nah aufeinander lagen, ist Sharaku bewusst. Und ihm ist auch bewusst, dass seine Reaktion nicht die Richtige war. Toda muss nun sehr gekränkt sein, denn für ihn muss es so ausgesehen haben, als ob Sharaku sich für Toda geschämt hat – das hat er aber nicht! Er wusste einfach nichts mit dieser Situation anzufangen. Vielleicht war es ihm aber auch nur peinlich, dass er so rot angelaufen ist. Ja, Sharaku macht sich Vorwürfe, was er wohl hätte tun sollen, anstatt die Flucht zu ergreifen. All diese Gedanken schwächen ihn noch mehr und er schaut sich um, ob es nicht eine Sitzbank in der Nähe gibt. Als er dann eine Bank findet, torkelt er hin, setzt sich nieder und versucht nicht daran zu denken, was passiert ist.

Währenddessen ist Toda noch unterwegs und versucht Sharaku zu finden. Wieso denn überhaupt? Was sollte Sharaku von ihm denken, wenn er ihm wie ein kleiner Schoßhund hinterher dackelt?

Dennoch will er zu ihm und will sich vom ganzen Herzen entschuldigen! Das ist er ihm schuldig.

Nach der dritten Straße in Richtung Stadtzentrum weiß Toda nicht weiter – wo könnte Sharaku nur stecken? Verzweifelt geht er dann weiter und schaut sich nach einem großen, blonden Japaner um – das sollte nicht so schwer sein.

Toda schmerzt die Brust schon wieder, jetzt weiß er, dass es wegen Sharaku sein muss. Denn er hat ihm schon wieder wehgetan. Zumindest hat er ihn in eine peinliche Situation gebracht und das schmerzt so sehr, dass er sich an die Brust fassen muss.

„Er kann doch noch nicht so weit sein!“, murmelt Hiromu und wird beinahe panisch, als er ihn noch immer nicht auffinden kann. Soll er ihn anrufen? Soll er einfach wieder nach Hause gehen und es dabei belassen? Oder soll er weiter durch die Stadt bummeln in der Hoffnung, Sharaku zu finden?

Hiromu weiß nicht, was er tun soll – er bleibt in Mitten des Menschentrubels stehen und schaut ins Leere. Soll er sich wirklich bei Sharaku entschuldigen? Toda senkt seinen Blick und beißt sich auf die Lippen, weil er wie immer machtlos ist und nicht weiß, was das Beste in dieser Situation wäre.

Anrufen will er ihn nicht, weil ihm bewusst ist, dass Sharaku nicht abnehmen würde – er würde sich zu sehr schämen. Ihm bleiben also zwei Möglichkeiten: Nach Hause zu gehen oder weiter zu suchen.

Toda bleibt noch ein Weilchen stehen und versucht die richtige Entscheidung zu treffen; Er schaut auf den Boden und denkt nach, während die Menschen um ihn herum weitergehen und es scheint so, als wäre für Toda die Zeit stehen geblieben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-10-16T11:30:43+00:00 16.10.2008 13:30
Olá xD
*lol*
Ich mag das Kapitel. Sie lieben einander aber der andere peilt es nicht. Total verflixt!
Ich hatte gedacht das in diesem Kapitel jetzt endlich mal was passier. Aber..wieder nichts. Argh!
Hoffentlich passiert bald was.. ><
Love you!



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