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Niemand wollte freiwillig mein Leben führen

RyouXMarik
von

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Irre? Nein, ich doch nicht!

5. Kapitel
 

Irre? Nein, ich doch nicht!
 

»Na ja…was soll ich sagen? Es ist ziemlich eintönig hier, ich langweile mich zu Tode. Ich bin sehr einsam und irgendwie unglaublich traurig. Keiner möchte mit mir reden und was mich noch mehr verängstigt (soweit dies überhaupt möglich ist?) ist, dass ich immer wieder grobe Gedächtnislücken aufweise und mich wirklich, egal wie sehr ich drüber nachdenke, an manche Dinge nicht mehr erinnern kann.

Gestern war ich zum Beispiel in der Schule und da ertönte das Klingeln der Schulglocke und ich bin aufgestanden und plötzlich ist meine Erinnerung wie ausgeblasen. Das letzte, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich plötzlich in einem Kaffee wieder zu mir kam; aber ich weiß wirklich nicht, wie ich da hingekommen bin und was noch viel erschreckender war, ich hatte ein Stück Buttercremetorte vor mir und einen Espresso, dabei esse und trinke ich das überhaupt nicht. Ich weiß wirklich nicht, was in der Zwischenzeit passiert ist und das macht mich geradezu panisch.

Hoffentlich schnappe ich nicht völlig über. Ich habe echt panische Angst meinen Verstand zu verlieren, aber ich kann mit niemanden reden. Ich habe ja weder Freunde, denen ich so sehr vertraue, dass ich ihnen dieses Geheimnis anvertraue, noch kann ich mit meinem Vater darüber sprechen, da er mir sowieso nicht zu hören würde, oder mich sofort in die Klapsmühle stecken würde, sofern er mir das überhaupt glaubte.

Oh Gott, ich habe echt Angst davor, dass ich nicht mehr der Selbe bin und wirklich irre.«
 

Als Marik Bakura entdeckte, schien dieser völlig in seinen Gedanken versunken zu sein und mit irgendjemanden zu reden, obwohl Marik niemanden ausmachen konnte, der mit ihm gelaufen wäre.

Nichts desto trotz gab sich Marik einen Ruck und lief langsam auf Bakura zu. Wirkliche Schwierigkeiten hatte er nicht, denn Bakura trottete unglaublich schleppend den Weg zur Schule entlang.

„Hey, Bakura! Wie geht’s dir?“, fragte Marik den noch immer in Gedanken versunkenen Bakura und fasste ihn leicht an der Schulter an. Bakura zuckte heftig zusammen und schrie lauthals los. Noch ehe Marik irgendetwas hätte sagen können, rannte Bakura auch schon los, ohne sich auch nur einmal umzudrehen. Marik stand wie erstarrt einfach nur da. Diese Reaktion erschien ihm eindeutig irrational. Er kannte viele schreckhafte Menschen, aber so einem ist er noch nie begegnet. Kopf schüttelnd und noch immer ein wenig verdattert, nahm er seinen Weg zur Schule wieder auf, bekam aber Bakuras Handeln nicht aus seinen Gedanken.
 

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Als Marik den Raum betrat, sah er Bakura schon auf seinem Platz sitzen, wie er vertieft in irgendeinem dicken Buch las und schmunzelte. Marik war zuerst der Versuchung nahe, sich Bakura zu nähern und zu fragen, was diese seltsame Anwandlung gerade eben sollte, entschloss sich dann aber, ihn nach der Stunde zu sprechen.

Die Stunde verlief überaus langweilig, für alle Schüler, die anwesend waren, denn Yami und seine Begleiter schienen es für besser zu halten, einfach mal zu fehlen. Bakura war dieser Umstand nur recht, denn schließlich war er nicht allzu scharf darauf, sich noch einmal von Yami bedrängen zu lassen.

>Aber was ist eigentlich wirklich passiert? Er hat mich befummelt und dann? Was ist passiert, bevor ich auf dieser Schulbank saß, augenscheinlich auch nicht geschändet…oh Gott, ich scheine wirklich abzudrehen<

Marik bekam von den Gedankenspielen Bakuras nichts mit, obwohl sein Gesicht doch deutlich dafür sprach, dass er mit irgendetwas zeterte. Bakura hatte seine Mimik eindeutig nicht unter Kontrolle.

Viel zu schnell war die Stunde in Bakuras Augen vorüber gezogen und er so ziemlich hart in die Realität zurück gezerrt. Aber so konnte er wenigstens die Musik hören, die er sich gestern auf seinen MP3-Player gezogen hatte. Ihm gefiel der Musikgeschmack seines Vaters recht gut und so hatte er gestern Nachmittag Stunden über Stunden damit zugebracht, die CDs durchzuhören, die sein Vater in all den Jahren gesammelt hatte. Danach staunten sich auf Bakuras Schreibtisch an die 100 CDs, die er noch einmal in aller Ruhe durchhörte, bis er sich für die besten Songs entscheiden konnte, was Bakura unendlich schwer fiel. Er konnte sich immer nicht so richtig im Klaren darüber werden, was er eigentlich wollte, denn im Grunde gefielen ihm alle Lieder. Am Ende hatte er es dennoch geschafft rund 50 Songs als Favoriten zu finden.

„Hey, Bakura? Alles wieder fit bei dir?“. Verwundert sah er Marik an. Was sollte diese Frage? Natürlich war doch alles in Ordnung bei ihm. „Ja, wieso fragst du denn?“. Man konnte die Verwirrung in seiner Stimme deutlich mitschwingen hören.

„Na ja, vorhin, da hast du so seltsam reagiert. Weißt du? Ich war es nämlich, der dich angefasst hat und bevor ich irgendwas machen konnte, bist du panisch davon gerannt. Was sollte das?“. „Ich? Nein, wir haben uns doch gar nicht gesehen. Tut mir Leid, aber dann musst du mich mit jemand verwechselt haben.“.

Mariks Augen weiteten sich und bekamen einen seltsam bestürzten Ausdruck. „Nein! Das warst eindeutig du! Ich bin doch nicht bekloppt. Kannst du dich nicht mehr daran erinnern?“. „Tut mir Leid, aber du musst mich wirklich verwechselt haben.“. Bakura konnte sich wirklich nicht mehr daran erinnern, auf seinem Weg zur Schule mit irgendjemand zusammen gewesen zu sein. Er war aus dem Haus gegangen und dann…ja, was dann?

>Oh Gott…was war, als ich aus dem Haus ging? Das nächste, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich auf meinem Platz saß<

Marik musterte das Gesicht Bakuras sehr genau, konnte aber dessen Minenspiel nicht einordnen. „Hm….das ist seltsam. Ich bin mir sicher, dass du es warst, dem ich auf die Schulter getippt habe und der dann panisch davon gerannt ist. Na gut, vielleicht habe ich mich auch geirrt.“ Schulter zuckend ging Marik wieder zurück an seinen Platz und setzte sich, denn die Schulglocke war soeben erklungen und deutete an, dass die nächste Stunde gleich begingen würde.

>Hatte Marik sich wirklich geirrt? Oder hat er mich gesehen und angesprochen und ich kann mich nicht erinnern? Bei den Gedächtnislücken, die ich in letzter Zeit aufweise, wäre das nicht sehr sonderbar<

Noch immer völlig verwirrt schaute Bakura aus dem Fenster. Auch in dieser Stunde waren Yami, Joey und Tristan nicht aufgetauscht.

>Was sie wohl machen? Seit dieser Befummelungsaktion habe ich Yami und die anderen nicht mehr gesehen<
 

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Um 15:30 Uhr hatte dann auch endlich die letzte Stund ein Ende gefunden. Mathe zu dieser Zeit verlangte von Bakura echt den letzten Rest seiner sowieso mangelhaften Konzentration, wenn er dieses Jahr ohne größere Komplikationen überstehen wollte.

Zum Glück aber hatte er als Einziger diesen in seinen Augen verdammt schweren Chemietest nicht mitschreiben müssen. Insgeheim dankte Bakura Yami sogar, dass er ihn soweit getrieben und verängstigt hatte, dass er zusammen gebrochen war. Dennoch müsste er ihn trotzdem nächste Woche nachschreiben, aber diesmal würde er auch lernen können, immer vorausgesetzt, dass Yami ihn nicht wieder zu Tode erschreckte.

„Hey, Bakura. Wollen wir einen Kaffee trinken gehen? Ich meine, wir sollten das doch ausnutzen, wenn wir mal keine Hausaufgaben auf haben, oder?“. „Aber klar doch! Ich gehe gerne mit dir einen Kaffee trinken!“. Freundlich lächelnd und aufgeregt seine Sachen zusammen räumend, nahm Bakura die Einladung Mariks an. Endlich schien wirklich jemand bestrebt zu sein, die Nähe zu Bakura zu suchen und vielleicht würde daraus ja auch eine Freundschaft entstehen. Es wäre Bakuras erste, wirkliche Freundschaft und nicht nur ein Zusammensein, das vor allem auf das Ausbeuten von Bakura bestehen würde.

Das war wohl auch der Grund, warum er auf dem Weg in den kleinen Coffeeshop nicht ein Wort sprach. Er hatte Angst, dass er was Falsches ansprechen könnte, was Marik die Sympathiepunkte gleich um die Hälfte reduzieren lassen würde.

Bakura fiel es überhaupt nicht ein, dass jemand anderes nicht nach einer so genannten Punktekreditkarte gehen könnte, so wie es Bakura immer tat, wenn er jemanden kennen lernte.

„Was ist los? Dich scheint irgendwas zu bedrücken?“, durchbrach Marik schließlich die Stille, die die beiden fast gänzlich erdrückte. „Äh…was? Nichts, gar nichts.“, stotterte Bakura etwas kleinlaut zusammen.

>Hat er vielleicht gehört, was ich gedacht habe? Hab ich das laut ausgesprochen? Oder doch nur gedacht? Und wenn ich es tatsächlich laut ausgesprochen habe, denkt er jetzt ich bin verrückt<.

Bakura zierte eine leichte Röte, als er die Mutmaßung in Betracht zog, er hätte seine Gedanken tatsächlich laut ausgesprochen.

„Du bist echt niedlich, wenn du errötest. Nicht, dass du denkst, ich stünde auf Männer, aber du bist echt süß, wenn du so unschuldig und schüchtern dreinschaust.“, lachte Marik, als Bakura nur noch mehr errötete und nun mit einer Tomate kongruieren konnte.

„Danke…äh, na ja….ach, du weißt, wie ich das meine.“.

Freundschaftlich lenkte Marik einen Arm um Bakuras Schultern. „Hey, das braucht dir nicht peinlich zu sein….oder, Moment! Du stehst nicht auf Männer, oder?“. Interessiert musterte Marik den nun komplett verschüchterten Bakura. „Nein, nein…ich stehe nicht auf Männer.“, sagte er etwas unbeholfen und so schnell wie möglich.

>Gott, wie bescheuert bist du, Bakura? Du stehst wirklich nicht auf Männer, nicht mal auch nur Ansatzweise und du stotterst dir bei der Antwort einen zusammen. Marik denkt jetzt bestimmt sonst was von dir<

„Nein! Ich stehe nicht auf Männer!“, schrie Bakura Marik hysterisch an. Erschrocken zuckte er vor Bakura zurück. „Äh, ja…ist doch schon gut. Ich weiß doch, dasselbe haste eben schon mal gesagt.“

Schüchtern und mit hochrotem Kopf wich Bakura Mariks Blick aus. „Du bist echt zu niedlich.“, lachte Marik noch einmal und beendete damit das für Bakura total schief gelaufene Gespräch.

„Na Mensch, wir sind da. Was willst du denn trinken? Ich bestell für dich und du suchst dir einen schönen Platz aus, okay?“. Bakura nickte kurz und überlegte, was er trinken wollte. „Eine heiße Milch mit Honig.“. Bakura lächelte über seine durchaus überzeugte Bestellung. „Eine was?“. Verwundert sah Marik ihn an. Er war sich sicher, sich verhört zu haben. „Eine heiße Milch mit Honig.“, betonte Bakura seinen Wunsch noch etwas deutlicher. „Ah ja…hm, okay.“. Noch immer völlig perplex ging Marik an die Theke.

>Was hat er denn? Warum ist er plötzlich so komisch? Meine Bestellung ist doch nicht so abartig, oder etwa doch? Gott der denkt bestimmt ich bin irre<

„Einen schönen Platz hast du dir ausgesucht. Guten Geschmack haste ja, aber sag mal, sind alle Britten so, wie du?“, fragte Marik lächelnd, als er sich zu Bakura setzte.

„Platz ausgesucht? Äh…?“. Bakura sah sich um und tatsächlich: Er saß auf einem roten Sesselstück, etwas weiter weg von dem ganzen Trubel im Schatten. Aber wie war er hierher gekommen? Er wusste es nicht.

„Bakura? Erde an Bakura, sind wir noch da?“. „Was? Äh, ja…was wolltest du noch mal wissen?“. „Ob alle Britten so verrückt sind, wie du?“. Bakura stutzte. >Er denkt also wirklich, dass ich sie nicht mehr alle habe<

Nach einer kurzen Schweigepause, in der sich beide einfach nur anstarrten und Bakura schon wieder völlig seinen Gedanken verfallen war, seufzte Marik nur leicht auf. Dieser Bakura war schon recht sonderbar, aber nett.

„Du bist echt arm dran, wenn du nächste Woche den Chemietest nachholen musst. Der wird bestimmt noch viel schwieriger, als unsere, den wir schreiben mussten. Weißt du, dass ist immer so. Deswegen versuche ich, nicht allzu viele Tests und Klausuren zu versäumen.“.

Die ganze Zeit war es eigentlich Marik der über alles Mögliche vergnügt plauderte, nichts ahnend, dass Bakura überhaupt nicht zu hörte.

„Sag mal, warum soll ich mich eigentlich von Yami fernhalten?“. Marik stutzte. Sie waren doch gerade bei einer äußerst netten Konversation über Mädchen, die zu viel Makeup tragen, gewesen, bei der sich auch Bakura rege beteiligte und seinen Unmut darüber äußerte und jetzt, wie aus heiterem Himmel kam solch ein Einwand, als hätte Bakura überhaupt nicht über dieses Thema mit den Mädchen gesprochen.

Marik lachte auf, nachdem er sich wieder gefangen hatte: „Du bist echt seltsam, Bakura. Echt komisch.“. „Warum soll ich mich vor Yami in Acht nehmen?“, fragte Bakura erneut, doch dieses Mal eindringlicher und mit sehr ernster Mine. Seine Augen waren starr auf Marik gerichtet und drohten ihn regelrecht zu durchbohren.

„Bakura? Du machst mir echt Angst….aber okay. Also, ich bin mal in den ihre Angelegenheiten hinein gerutscht, einfach aus versehen, also ich habe mich nicht drum gerissen. Und so kam es dann, dass ich echt grausame Dinge für sie machen musste, wenn ich nicht mehr das nötige Kleingeld aufbringen konnte und so kam es…“. „Also ich finde auch, dass die meisten Mädchen sich ihrer natürlichen Schönheit berauben, wenn sie sich so zukleistern, ich mag das überhaupt nicht.“.

Marik war nun völlig verwirrt. Bakura hatte doch eben noch von ihm wissen wollen, warum er sich von Yami fernhalten soll und jetzt? Jetzt quasselte er plötzlich quietschlebendig über ihr Thema Nummer 1 und lachte immer vergnügt auf, wenn er einige der Mädchen mit Namen nennen konnte, die von ihm mal etwas wollten. Er redete ohne Punkt und Komma. Das gab für Marik über überhaupt keinen Sinn, es war komplett irrational.

„Bakura? Wolltest du nicht eben noch wissen, warum du dich….ach, schon okay.“. Bakura musterte Marik noch eine Sekunde lang, aber dann redete er wieder ein Wasserfall drauf los.

Marik hingegen zog es vor, nicht mehr so viele Fragen zu stellen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Veilchen
2008-11-29T21:05:28+00:00 29.11.2008 22:05
Hi^^
ich finde das echt gut geschrieben, gefällt mir wirklich gut
ich bin mal gespannt was Marik davon hält
xD

mach weiter so

glg
Tonia
Von:  RyouAngel
2008-09-18T19:44:30+00:00 18.09.2008 21:44
Wow, ryou kommt hier wirklich wie ein richtiger Shizo rüber~
Das ist richtig beeindruckend muss ich sagen~

Ich wette Marik hält ihn langsam für bekloppt XD
*lach*

Ich bin mal gespannt wie es weiter geht~


RyouAngel


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