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Niemand wollte freiwillig mein Leben führen

RyouXMarik
von

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Nicht der Selbe!

4. Kapitel
 

Nicht der Selbe!
 

»Du glaubst gar nicht, was ich für eine Panik habe. Ich habe fast das ganze Wochenende damit zu gebracht, mir irgendwie etwas einfallen zu lassen, wie ich Marik ganz schnell aufspüren kann, allerdings ist mir mal so was von nichts eingefallen.

Wo hätte ich denn auch suchen sollen? LA ist groß, viel, viel größer als es Colchester je war und selbst wenn ich mit Suchen angefangen hätte, ich glaube kaum, dass ich ihn hätte finden können.

Somit bestand mein wochenendliches Leben aus Panikattacken (dabei dachte ich, ich hätte sie endlich hinter mich gebracht…aber wohl eher doch nicht) und Kopfschmerzen, richtige Anfälle. Also um es kurz zu machen: Ich habe weder gelernt, noch Marik gesucht, aber dafür im Bett gelegen, meine Panik versucht zu dämpfen und die warme und herrliche Sonne auf Grund von Migräne aus meinem Zimmer für 2 Tage komplett verbannt. Und nun ist es schon Montagmorgen und ich zähle bereits die Minuten, bis es Zeit für die Schule, oder sollte ich besser Hölle sagen? ist. Ja, richtig gelesen, nicht mehr die Stunden (das habe ich so bis 4 Uhr früh getan), sondern die Minuten zähle ich bereits, denn mittlerweile haben wir es 7 Uhr. Das macht demnach noch knapp 120 Minuten, bis mich Yami in die Finger bekommt und ich ihm nicht das geben kann, was er will.

Falls wir uns nicht wieder sehen, wünsche ich dir nichts sehnlicher, als dass du einen neuen aufrichtigen Besitzer findest und meine Geheimnisse und Gedanken für immer von deinen weißen Seiten löschst.
 

Montag, 23. Mai 2004

Ryou Bakura«
 

Bakura schluckte schwer, als er das große Gebäude hinter einer Reihe andere Häuser auftauchen sah. Er wusste nicht, wie lange er wirklich bis hier her gebraucht hatte, doch es schien ihm eine Ewigkeit zu dauern. Eine Ewigkeit, die nichts Ewiges an sich hatte, denn eigentlich wollte Bakura, dass dieses Haus niemals vor seinen Augen erscheinen möge.

Doch was hätte er tun sollen? Umdrehen? Nein, das ging nicht mehr. Weglaufen? Nein, bei seinem Glück wäre er Yami und den anderen sicherlich direkt in die Arme gerannt; also ging er mit dem Mut eines Verzweifelten weiter und unbarmherzig zur Schule.

>Noch nichts von den Typen zu sehen….vielleicht habe ich ja doch einmal, nur einmal, ein einziges Mal Glück und er ist vielleicht krank….ach, was redest du denn da, Bakura? Natürlich ist der Typ krank, nur nicht so, wie du es gerne hättest<

Seufzend und vor Angst zitternd betrat er langsam das Gebäude und es schien ihm, als würde sich alles um ihn herum drehen und verwischen, nur um im nächsten Augenblick deutlicher und greller vor ihm zu stehen.

Bakura glaubte, dass er langsam die Kontrolle über seinen Körper verlor, doch weit weg, eher undeutlich als klar hörte er eine Stimme, die ihn zu rufen schien. Es war nicht seine eigene, die ihm mal wieder einen Streich spielen wollte, sondern jene, von der er gehofft hatte, sie so schnell nicht zu hören.

„Yami?“, fragte Bakura ohne die geringste Ahnung zu haben, wo die Person sich befand, dessen Namen er genuschelt hatte. „Nein, ich bin’s: Marik. Alles okay mit dir? Du siehst so blass aus.“. „Blass? Ich bin immer bla….“. Bakura verdrehte die Augen bis nur noch das Weiß seiner Pupille zu sehen war. Seine Beine gaben der Last des Körpers nach und brachen unter ihr wie Streichhölzer zusammen. Genau genommen, waren sie das ja auch fast.

„Bakura?!“, entfloh es Marik, der ihn grade noch zu fassen bekam, bevor Bakura mit voller Breitseite auf den Boden geknallt wäre und wohlmöglich die Treppen gleich mitgenommen hätte, um festzustellen, wie viel sein Körper aushalten konnte.

„Bakura? Hörst du mich? Sag was, wenn du mich hören kannst. Bakura?“, Marik flehte den leblosen Körper in seinen Armen förmlich an, doch Bakura zeigte keine Reaktion. Nicht einmal ein Zittern der Muskeln spürte Marik, denn eigentlich kannte er es von sich selbst recht gut, dass man anfing zu zittern, wenn man einen Kreislaufkollaps hatte.
 

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„Wo bin ich hier?“, noch etwas verdattert sah sich Bakura um bis er ein freundliches Gesicht ausmachen konnte, dessen schemenhafte Konturen er allerdings nur wahrnahm. „Du bist im Krankenzimmer. Marik hat dich hierher gebracht. Du bist einfach zusammen gebrochen. Der Arzt war schon hier und hat dir eine Portion Traubenzucker und Kochsalzlösung verabreicht. Du solltest dich noch ausruhen.“.

Bakura hörte die besorgte und ernsthafte Stimme der Frau nur als ein dumpfes Dröhnen im Kopf, was ihm einen sehr schmerzvollen Stich versetzte, der zuerst seinen Nacken herauf kroch und sich dann in seinem Gehirn für unbestimmte Zeit einnistete.

Mit einem gequälten Seufzer legte Bakura sich zurück auf das weiche und warme Kissen und schloss die Augen. Angestrengt versuchte er sich das ins Gedächtnis zu rufen, was passiert war, bevor er hier landete, doch es gelang ihm nicht.

Vor seinem inneren Auge tanzten nur grelle und bunte Lichter und einzelne Fragmente seiner gestörten Erinnerung brachen in ihm auf, doch verschwanden dann sofort wieder, ehe Bakura in der Lage gewesen wäre, sie zu ordnen und ihnen eine zeitliche Reihenfolge zu geben.

„Geht es dir gut?“, hörte Bakura von weiten die besorgt klingende Stimme der jungen Frau, dabei stand sie ihm viel näher, als er gedacht hatte: genau vor ihm, doch weder seine Augen noch sein Gehör ließen ihn diesen Umstand erkennen.

Die Frau, die da vor ihm stand war in einen völligen Nebel eingehüllt und Bakura wollte nur eins: Schlafen, unbedingt schlafen und den Schmerz in seinem Kopf loswerden.

„Hey! Tritt mir nicht weg! Mach die Augen auf. Nicht einschlafen!“. Bakura spürte, wie er unsanft aus seiner ihn umschließenden Dunkelheit, die er gerade angefangen hatte zu genießen herausgerissen wurde.

Fast panisch öffnete er wieder die Augen und starrte die Frau an. „Du bist ja schon wieder so blass. Dein Kreislauf scheint sich immer noch nicht stabilisiert zu haben. Ich rufe noch mal den Arzt. Nicht die Augen schließen, okay?“. Bakura nickte stumm und gequält, so gut ihm dies, gefangenen in der Müdigkeit und dem Schmerz, der in seinem Kopf tanzte, möglich war.

Obwohl Bakura sich wieder am liebsten dem Teufelchen namens Schlaf hingegeben hätte, so kämpfte er doch mit letzter Kraft dagegen an und hielt sich aufrecht. Dennoch konnte er ein leichtes Zittern und Schwanken seitens seines Körpers nicht unterdrücken.

Angestrengt starrte er völlig geistesabwesend an das Ende seines Bettes. Schon wieder begann sich alles um ihn herum zu drehen und zu verschwimmen. Am liebsten hätte er seinen Magen entleert, doch seine guten Manieren und seine Höfflichkeit hielten ihn davor zurück. Das flaue Gefühl durfte unter allen Umständen nicht die Oberhand gewinnen und so kämpfte es Bakura nieder.

„Hm…du siehst wahrlich nicht sehr gesund aus, Bakura. Das war doch dein Name, oder?“. Etwas verpeilt wandte er seinen Blick dem in weiß gekleideten Mann zu, doch es fiel ihm unendlich schwer, seinen Blick nicht abschweifen zu lassen und seine Augen zu schließen.

Die Übelkeit kam bereits wieder seine Speiseröhre hinauf geklettert um ihn zu ärgern, und die sich um Bakura drehenden Personen machten ihr dieses Unterfangen, für seinen Geschmack, ziemlich leicht. Dennoch gelang es Bakura auch dieses Mal, sie wieder dort hin zu verbannen, wo sie hergekommen war.

„Ich fühl jetzt deinen Puls und ich werde deinen Zuckerwert testen. Also bitte bei dem kleinen Piecks nicht erschrecken.“ Eine kühle Hand schob sich um Bakuras Handgelenk und ließ ihm somit keine Möglichkeit zurück zu schnellen, als der Stich sich seinem Arm hinauf kämpfte. Ein weiteres Mal musste Bakura seine Übelkeit zurück drängen, doch dann empfang er, die in seinen Ohren magischen Worte des Arztes: „Sein Puls und auch sein Zuckerwert sind normal. Er braucht einfach etwas Ruhe, das ist alles.“.

Erschöpft von der ganzen Aufregung hatte sein Körper plötzlich die Eigeninitiative übernommen und fiel zurück auf das Kissen. Zufrieden und erleichtert schloss Bakura die Augen. Dieses Mal durfte er sich ausruhen und die sanfte Dunkelheit seinen Geist umnebeln lassen.
 

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Wie Bakura wieder zu Sinnen und Kräften kam, wusste er nicht, als er vorsichtig die Augen öffnete und die Räumlichkeit endlich klar und deutlich erkennen konnte. Allerdings störte ihn der etwas beißende Geruch, den er wahrnahm und der ihm fast die Chance zum Atmen nahm.

„Geht es dir besser?“. Auch das Gesicht der sich um ihn sorgenden Frau nahm er nicht länger als Schatten wahr. „Ja, danke.“.

Langsam und noch etwas schwach schob er sein Bein unter der Decke hervor und ließ es vorsichtig Richtung Boden sinken. „Bist du dir sicher, dass du schon aufstehen kannst?“, skeptisch musterte die junge Frau den noch immer blassen Patienten. „Ich denke schon.“, versuchte Bakura sie zu beruhigen, als er endlich auch das zweite Bein auf den kalten Fließen spürte und sich vorsichtig erhob. >Gott sei dank... meine Beine geben nicht nach. Noch eine Minute länger in diesem Raum und ich drohe zu ersticken<

„Ich gehe jetzt.“, gab Bakura freundlich, aber bestimmt zum Ausdruck und setzte sich in Bewegung. „Wenn es wieder schlechter wird, komm bitte hier her.“. Mit einem leichten Nicken bejahte er das Angebot.

Mit einem tiefen Seufzer sog er die angenehme Luft der riesigen Gänge in sich hinein. >Meine Güte…nen Zusammenbruch hatte ich aber schon lange nicht mehr. Bestimmt alles nur wegen diesen bescheuerten Yami<, fluchte Bakura in Gedanken.

„Na, wen haben wir denn da? Dich habe ich schon den ganzen Tag gesucht!“. Bakura zuckte zusammen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Er war kaum aus dem Krankenzimmer entlassen worden, da stand der Grund, warum er sich dort befand, auch schon hinter ihm, oder besser gesagt, lässig an der Wand gelehnt.

„Was zuckst du denn so? Ich tue dir doch gar nichts, zumindest bis jetzt noch nicht.“. Bakura schluckte schwer, doch er war unfähig sich um zu drehen. Doch seine Ohren ließen ihn nicht im Stich. Es war ganz eindeutig: Yami bewegte sich immer näher auf ihn zu.

Schneller atmend konzentrierte sich Bakura nur auf die Schritte, die er hinter sich vernahm, bis sie verstummten. „Oh, wollen wir uns denn nicht in die Augen blicken, wenn wir uns unterhalten? Das ist aber nicht die feine englische Art.“. Bakura wurde grob an der Schulter gebackt und umgedreht.

„Na? Haste auch alles dabei? Oder soll ich dir sagen, was dir Marik hatte sagen wollen?“. Stumm und verängstigt stand Bakura einfach nur da und verschloss sich den Drohungen von Yami. „Antworte mir! Oder ich werde dir Manieren beibringen!“. Yamis Augen ruhten immer noch auf Bakura, der wie angewurzelt da stand und den heißen Atem Yamis förmlich auf seiner angespannten Haut fühlen konnte.

Noch immer war Bakura nicht in der Lage seinen Mund zu öffnen und seinen Gedanken in Form von Worten Ausdruck zu verleihen. „Hör mir zu, du Idiot! Dumm stellen hilft dir nicht! Gib mir jetzt besser, was ich haben will, oder du wirst dein blaues Wunder erleben!“. Yami packte Bakura am Kragen seines grünen T-Shirts und drängte ihn hart gegen die Wand.

„Ich….ich, ich….ich habe das Geld nicht.“, stotterte Bakura fast atemlos, und das lag nicht nur an seiner Angst, sondern auch daran, dass er wirklich fast keine Luft mehr bekam.

„So? Und was denkst du, was ich nun mit dir machen soll?“. Angewidert drehte Bakura seinen Kopf weg. Er schätze es überhaupt nicht, wenn man ihn so sehr in die Enge drängte.

„Einen wunderschönen Hals hast du, kleiner verängstigter Baku.“. Mit Entsetzen registrierte Bakura die Gier und Lust in Yamis Stimme. Jedoch verschreckte ihn die Drohung und die Härte, mit der Yami seinen Worten Ausdruck gab noch mehr. Noch immer konnte er den heißen Atem auf seiner Haut spüren. Zuerst fühlte er ihn jedoch gleichmäßig, doch nun stockte er und presste sich hastig und unregelmäßig an seinen Hals.

Fordernd kam Yami seiner Haut immer näher und Bakura weichte so weit zurück, wie ihm die Wand hinter ihm die Möglichkeit dazu gab. Doch so viel Sicherheitsabstand konnte er zwischen sich und Yami nicht erstellen und nur erschreckend wenige Sekunden fühlte Bakura etwas Feuchtes auf seiner Haut.

Yami knabberte fordernd die weiche und wohlriechende Haut Bakuras und ließ seine Zunge spielend die Muskeln und Sehnen entlang fahren, die durch Bakuras angewidertes Wegdrehen frei gelegt wurde.

Bakuras Augen weiteten sich, als er merkte, wohin die Hand Yamis sich langsam bewegte, doch er stand immer noch da wie ein Denkmahl. Selbst sein Atem wurde regelrecht zum Stillstand gezwungen.

„Wir sind ja gar nicht erregt. Wieso das denn? Magst du es lieber etwas härter?“, sprach Yami spöttisch. „Weder noch!“. Bakura schubste Yami von sich, als dieser erschrocken über die selbstbewusste Art, wie Bakura seine Worte ausgesprochen hatte, kurz stockte.

„Ich finde es überhaupt nicht erregend, wenn mir jemand ins Ohr schmatzt! Falls du es noch nicht gecheckt hast, aber ich bin keine Salamipizza mit dreifach Käse! Wenn du Hunger hast, besorg dir was zu essen!“.

Yami konnte nicht fassen, was er da hören musste. Sicherlich, er hatte die Worte Bakuras sehr gut verstanden, doch sein Bewusstsein war unfähig, sie auch zu verarbeiten. Das war nicht mehr der eingeschüchterte und ängstliche Bakura, der da mit verschränkten Armen und selbstherrlichen Grinsen vor ihm stand. Der Bakura, der so selbstsicher und ohne Angst seine Annäherungsversuche unterbrach konnte unmöglich der sein, von dem Yami geglaubt hatte, dass er eben noch vor ihm stand und starr vor Schreck alles über sich ergehen ließ.

„Will der wilde Schneeleopard seine Krallen wetzen?“, fragte Yami nun wieder relativ gefasst. Bakura blickte ihn böse funkelnd an. „Ich werde meine Energie nicht an so einem halben Hahn wie dir verschwenden! Schönen Tag noch, du Spinner!“.

Ohne ein weiteres Wort ließ er einen völlig verdatterten Yami zurück, der mit weit geöffneten Augen Bakura hinterher starrte.
 

»Heute ist echt etwas völlig seltsames passiert! Zuerst hatte ich diesen komischen Kreislaufkollaps, der so komplett anders war, als jene, die ich mal hatte, wenn ich zu wenig gegessen hatte.

Und dann kam Yami und befummelte mich, doch dann kann ich mich an nichts weiter erinnern, als das ich plötzlich auf einer der Schulbänke saß. Yami habe ich dann den ganzen Tag über nicht mehr gesehen. Aber was ist denn bitte schön in der Zwischenzeit passiert? Ich kann mir das gar nicht erklären, hat meine Seele einfach mein Bewusstsein ausgeschaltet um das grausame Spiel von Yami nicht an mich ran kommen zu lassen? Das wäre eine durchaus plausible Antwort. Ich habe so was ja mal im Fernsehn gesehen, da gibt es Menschen, die sich an kein Trauma mehr erinnern können, aber sie hatten eins. Die Seele hat aber einfach dicht gemacht.

Oh Gott, hoffentlich schnapp ich nicht über und verliere meinen Verstand. Aber wenigstens musst du dir jetzt doch keinen neuen Besitzer suchen und meine Gedanken, Gefühle und Selbstausgedachtes löschen. Wäre schade drum, denke ich.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Veilchen
2008-11-29T21:03:23+00:00 29.11.2008 22:03
Hi^^
ich finde das Kapitel echt gut geschrieben, Yami versteh ich total
bin mal gespannt wies weitergeht

mach weiter so
glg
Tonia
Von:  RyouAngel
2008-09-18T14:13:28+00:00 18.09.2008 16:13
Wow, Bakuras erstes richtiges Auftreten!
*freu*
*strahl*

Das war ziemlich hart, ich kann verstehen warum Yami so erschrocken war und ich bin froh das Bakura aufgetaucht ist, wer weiß was sonst passiert ist.

Du schreibst so spannend, ich kann es kaum noch erwarten weiterzulesen!

RyouAngel


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