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All I ever wanted

Jonouchi/Yuugi ♥ Seto/Anzu
von

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Der Tag des Frühlingsfestes (Teil II)

„Yuugi! Endlich sehen wir uns wieder!“ Angesprochener drehte sich sofort um und wich einige Schritte zurück.

„Haga.“ hauchte er nur und fasste sich wieder. Was wollte er von ihm?

„Ich verlange auf der Stelle eine Revanche!“

„Tut mir Leid. Mir ist nicht nach einem Duell. Ein andern Mal vielleicht.“ mit diesen Worten drehte er sich um und wollte weiter gehen, wurde jedoch gehindert.

„Du auch? Ryuzaki? Ich habe keine Lust mich mit euch zu duellieren, also lasst mich in Frieden.“ Er schob sich an Ryuzaki vorbei, doch dieser griff nach seinem Handgelenk und zog ihn zurück, auf der Stelle verlor Yuugi das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Fassungslos sah er den Jungen mit der Mütze an, der ebenfalls einiges gewachsen war und ihn sogar überragte. Haga war genauso groß wie er selbst und sie waren nach wie vor auf Augenhöhe. Wie immer trugen sie ihre gewohnte Kleidung, nur leicht verändert. Während Haga sogar die Haare genauso wie damals trug, hatte sich die Länge von Ryuzakis Haaren geändert. Sie reichten ihn nur noch bis zur Schulter. Ohne irgendetwas zu erwidern, erhob sich der Bunthaarige wieder und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Da er die beiden von früher kannte, hatte ihn dieses Benehmen überhaupt nicht geschockt. Er hatte sogar von Anfang an geglaubt, dass Ryuzaki ebenfalls in der Nähe sein musste. So sehr sie auch sagten, sich nicht leiden zu können, so waren sie doch immer zusammen. Sie konnten nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Nun musterte Yuugi Ryuzaki. Eine kurze Zeit lang war es still zwischen ihnen.
 

„Ich sagte ich werde mich heute nicht duellieren. Ende der Diskussion.“ kam es entschlossen vom amtierenden Weltmeister in Duel Monsters.

„Tja, sieht aber nicht so aus, als würdest du hier eher weg kommen.“ Ryuzaki grinste.

„Dein Deck hast du ja scheinbar auch dabei.“ Haga deutete auf Yuugis umgehängten Gürtel. Diesen hatte er auch im Battle City Turnier getragen und dort seine Karten aufbewahrt.

„Wollt ihr mich etwa zu einem Duell zwingen?“ Yuugi legte den Kopf schief und beobachtete den Dinosaurier Freak, welcher sich nun auf ihn zu bewegte und nur eine Armlänge von ihm entfernt stehen blieb.

„Zum Beispiel. Das es uns so dreckig geht, ist allein deine Schuld!“

„Ist es das? Wie wäre es, wenn ihr euch endlich andere Gegner sucht und nicht dauernd mich herausfordert?“

„Halt's Maul! Als unbekannter Duellant interessiert es doch niemanden wenn man irgendwen schlägt! Du bist der einzige, der einen Wert hat!“ wütend legte er seine Hände auf die Schultern des Kleineren und drückte diese fest. Aber Yuugi schreckte nicht zurück. Unsicherheit und ein wenig Mitgefühl bebten in ihm, allerdings hatte er nicht vor nachzugeben. Was er sagte, stimmte. Nach wie vor war es für ihn aber kein Grund sich zu einem Duell gegen sie zwingen zu lassen. Früher hätte er zugesagt und sich einschüchtern lassen. Aber auch er war älter geworden und an seinen Erfahrungen gereift. Zögerlich, dann bestimmt, hob er eine Hand und befreite sich aus dem Griff. Im selben Moment kam Haga auf ihn zu, um ihn vom Gehen abzuhalten. Erst jetzt sah Yuugi, dass dieser seine Brille abgelegt hatte und sein Gesicht schmaler und zum Teil sogar männlicher wirkte. Offensichtlich hatten auch die beiden sich geändert. Sie waren etwas weiter entlegen von den Menschenmassen und Yuugi war sich sicher, dass niemand von dieser Sache hier mitbekam. Deswegen mussten die beiden auch hier auf ihn gelauert haben.
 

Seto sah zufrieden aus, nachdem Anzu ihm etwas zugeflüstert hatte. Yuugi kommt gleich, bestimmt ist er sich nur Mal die Beine vertreten gegangen, hatte sie gesagt. Mehr musste sie gar nicht sagen, damit er sich beruhigte und sich nicht weiter äußerte. Auch sie musste aber zugeben, dass es komisch war, dass Yuugi noch immer nicht wieder hier war. Der Blonde aus ihrer buntgemischten Truppe erhob sich und machte sich davon. Er hatte kein Wort verloren, aber sie war sich sicher, dass er nach ihren Freund suchen würde. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde die Brünette ungeduldiger. Was wäre wenn ihr Plan nicht funktionierte. Was wäre, wenn Seto erfuhr, dass das alles ein Plan war, nur um ihn von seiner Arbeit abzulenken? Furcht zog in ihr auf und sie schüttelte sich leicht. Seto war ein brillanter und ansehnlicher Firmenleiter, er würde das alles nicht als kleinen Spaß unter Freunden werten, viel eher, würde er sich aufregen und noch wahrscheinlicher, einfach gehen und sie alle zurücklassen. Das musste sie verhindern. Warum musste sie das denn? Wollte sie Mokuba einen Gefallen tun oder war es mittlerweile ihr eigener Wunsch Seto aus seiner eigenen Isolation zu befreien? Sie selbst kannte die Antwort nicht. Oder verschloss sie die Augen vor der Wahrheit?
 

Etwas verträumt ging sie in Richtung des kleinen Sees und ging in die Hocke, als sie hinein blickte, konnte sie einige Fische darin schwimmen sehen. Dieser Anblick beruhigte sie. Für einen Moment war alles um sie herum vergessen. Ohne vorher Anstalten darauf gemacht zu haben, bewegte sich nun auch Seto. Sie versuchte in seinem Blick erkennen zu können, was er dachte. Ungeduld war auf seinem Gesicht geschrieben. Die anderen aus ihrer Gruppe waren mit Mokuba in ein Gespräch vertieft und es schien, als hätten sie alle ihren Spaß. Nur Seto war angespannt. Langsam erhob sie sich aus der Beuge und setzte sich dann neben Mokuba. Noch immer stand Seto und versuchte irgendwo Yuugi sehen zu können. „Seto, setz dich doch Mal dazu!“ entgegnete Mokuba, doch Angesprochener erwiderte nichts. Für ihn gab es keinen Grund sich dazu zu setzen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Ja, ihn überschlich sogar das Gefühl, dass Yuugi nichts von diesem arrangierten Duell wusste. Immerhin kannte er Yuugi und in dieser Hinsicht war er gewissenhaft und zuverlässig. Außerdem hatte er einen ausgeprägten Duellantenstolz. Aus welchem Grund sollte er ihn sonst hier warten lassen? Mokuba hatte ihn also reingelegt und glaubte tatsächlich, dass er sich so einfach verarschen ließ. Anzu merkte, dass er ihr Umfeld verließ und stand daher schnell auf, schlenderte einige Schritte zu ihm hin, ehe sie wieder Halt fand. Jetzt waren die Blicke der Anderen auf die beiden gerichtet. Honda hatte die Hand zu einer Faust gebildet und hatte instinktiv nach Shizuka gegriffen, um sie näher an sich zu ziehen.
 

„Wo willst du hin, Kaiba-kun?“ ihre Stimme war aufgekratzt und sie sah ihn aus großen Hundeaugen an.

„Ich werde Yuugi fragen was dieser Mist soll.“ als er das sagte, spürte Anzu ein starkes Stechen in ihrer Brust. Hatte er sie ertappt?

„Was meinst du? Yuugi kommt sicher gleich. Vielleicht wurde er aufgehalten.“ redete sie sich raus und kam ihm noch ein Stück näher.

„Verkauf mich nicht für blöd, Mazaki.“ zischte er und wollte sich zum gehen abwenden. Doch das Mädchen griff nach seinem Handgelenk und im selben Moment verlor sie den Halt. Mit einem lauten, platschendem Geräusch landeten beide im Wasser. Kurz vorher hatte Anzu laut geschrien, so dass nun auch die anderen um sie herum ihnen voll und ganz die Aufmerksamkeit schenkten. Aber genauso schnell sahen die Leute wieder weg. Nur ihre Freunde betrachteten sie weiter und standen auf, um ihnen aus dem Wasser zu helfen. Als beide auftauchten, keuchten sie nach Luft ringend. Seto wollte sie anschreien für diese ungewollte Dusche, doch als er seinen Blick auf sie richtete, senkte er verschämt den Kopf und versuchte sich so vor sie zu begeben, damit kein anderer sie ansehen konnte. Er hatte die Augen zugekniffen und flüsterte etwas. Auf Anhieb hatte Anzu ihn nicht verstanden, wollte noch einmal nachhaken, bis ihr auffiel, dass der junge Firmenleiter sich anders verhielt als sonst. Ihre Kleidung klebte unangenehm an ihr, erst jetzt wurde ihr bewusst, dass ihr Oberteil sich verabschiedet hatte und jeder einen guten Einblick auf ihre Brüste hatte. Aufgebracht legte sie eine Hand über ihre Brüste, während sie mit der anderen Hand ihr Oberteil wieder hochschob. Was für eine Blamage! Wie sollte sie denn jetzt noch ihrem Gegenüber in die Augen schauen? Einzelne Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln, doch aufgrund dessen, dass sie von oben bis nach unten komplett nass war, konnte keiner sie sehen. So wollte sie sich nicht präsentieren! Jetzt hielt Seto sie garantiert für ein dummes Mädchen, nein, ein dummes, peinliches Mädchen ohne Verstand und Anstand!
 

Ruhig begaben sie sich zurück zum Ufer. Mit beiden Händen stemmte sich der Brünette ab, um sich wieder hinauf zu ziehen. Ohne auch nur irgendetwas zu sagen, wrang er seinen Mantel aus, ehe er sich von diesem entledigte. Mokuba hielt Anzu helfend die Hand hin und zog sie ebenfalls aus dem Wasser. Keiner sagte etwas. Seto hatte sie vor den Blicken der anderen geschützt, aber was dachte er nun? Egal wie sie darüber nachdachte, sie fand keine Antwort. Außerdem schämte sie sich dafür, dass er sie nackt sehen durfte. Bisher hatte kein Mann die Möglichkeit dazu gehabt und sie wollte, dass jemand sie so sah, der sie aufrichtig liebte. Und nun? Der Firmenleiter erhob sich, ließ seinen Mantel klatschend zu Boden fallen und verschränkte die Arme, widmete sich dann wieder der Cheerleaderin.
 

„Was zum Henker sollte das?“ er beäugte sie misstrauisch und erwartete eine Antwort.

„Seto, lass sie in Ruhe!“ sagte Mokuba, der hinter Anzu hockte und seine Hände auf ihre Schultern gelegt hatte.

„Schon gut, Mokuba. Es tut mir Leid, das war...“ dann schniefte sie und senkte den Kopf. Woher kamen jetzt die Tränen? Was sollten denn die anderen von ihr denken? Sie schämte sich unendlich. Ein Kloß bildete sich langsam in ihrem Hals und sie spürte eine aufwallende Hitze in ihrem Körper. Nun hatte sie einmal die Chance dem Firmenleiter zu beweisen, dass sie eine erwachsene und ernstzunehmende Frau war und dann zog sie mit einer so bescheuerten Sache seinen Hass auf ihn. Schnell wischte sie die Tränen weg, damit keiner sie sehen konnte.

„Schon gut, lassen wir das...“

„Das ist doch deine Schuld, Kaiba!“ kam es von Otogi, nun waren alle Blicke auf ihn gerichtet. Bis eben hatte er mit dem Zeigefinger auf den Brünetten gezeigt, nun senkte er diesen wieder und sprach weiter.

„Wenn du etwas geduldiger gewesen wärst, wäre das gar nicht erst passiert! Du bist es, der sich entschuldigen muss. Nicht sie.“ Seto reagierte nicht, dann wand er sich zum gehen und verließ die Gruppe. Sie hatte ihn hineingezogen, nicht andersherum. Ihn betraf absolut keine Schuld und außerdem, sollte sie ihm dankbar sein. Seine rechte Hand verschwand in seiner Hosentasche, lässig und gedankenverloren wanderte er umher und versuchte sich abzulenken. Das Duell gegen Yuugi konnte er nun vergessen, zumindest hatte er jetzt keine Lust mehr dazu sich mit diesem zu messen. Noch immer schwebte in seinem Kopf das Bild von Anzu um her, ihre weichen Brüste über der Wasseroberfläche schwimmend mit leicht rosanen Brustwarzen. Diesen Anblick würde er wohl oder übel für längere Zeit nicht vergessen können. Seine Wangen fühlten sich lodernd an und er wusste, dass es ihr viel peinlicher war als ihm. Am besten war es, wenn sie einfach vergaßen was geschehen war. Obwohl seine Kleidung an ihm klebte und seine Haare fransig herab hingen, dachte er nicht daran, was andere von ihm halten würden, denn er konnte seine Gedanken nicht abschalten. Momentan beschäftigten ihn andere Dinge. Nicht etwa Anzus entblößte Weiblichkeit, sondern viel eher fragte er sich, was Yuugis Freunde nun über ihn dachten. Er würde sich nicht bei ihr entschuldigen. Wahrscheinlich steckte sie mit ihrem Bruder unter einer Decke und dieses Duell würde niemals stattfinden. Sollte er sich verraten fühlen?
 

Mit beiden Händen in den Hosentaschen lief Jonouchi, einen Stein vor sich her kickend, denselben Weg entlang, den Yuugi vorher genommen hatte. Eigentlich wollte er doch nur kurz die Toiletten aufsuchen, aber bei den Herrentoiletten gab es nie so lange Schlangen und es machte ihn daher etwas stutzig, dass Yuugi noch immer nicht zurück gekehrt war. Laut seufzend hob er seinen Blick und betrachtete den blauen Himmel, an welchem sich nur wenige Wolken befanden. Wenigstens spielte das Wetter mit. Nur wenige Meter weiter, konnte er vertraute Stimmen hören. Aber sie schienen weiter entlegen von seinem eigentlichen Weg zu sein. Sollte er eine andere Richtung einschlagen? Ohne großartig weiter darüber nachzudenken, handelte er und änderte die Richtung. Anstatt zu den Toiletten zu gehen, bog er vorher ab. Dass er dies getan hatte, erwies sich als richtig, da er bereits von hier aus Yuugi und zwei weitere bekannte Gestalten erkennen konnte. Sein Schritt wurde schneller und hastig zog er seine Hände wieder aus den Taschen. Sein Freund schien in Bedrängnis zu sein. Endlich angekommen, griff er den Jungen mit der Mütze und warf ihn zu Boden. Natürlich! Diese beiden kamen ihm doch mehr als nur bekannt vor.
 

„Was habt ihr Kakerlaken hier zu suchen?“ zischte er dem am Boden Liegenden entgegen.

„Jonouchi?! Verpiss' dich, das hier geht dich gar nichts an.“ mit diesen Worten stand Ryuzaki wieder auf und stierte den Blonden böse an. Dieser erwiderte den Blick.

„Tja, scheint aber ganz so, als würde mich das sehr wohl etwas angehen. Yuugi, was ist hier los?“ richtete er seine Worte an seinen langjährigen Freund, welcher etwas perplex wirkte und sich erst fassen musste, ehe er antworten konnte.

„Haga und Ryuzaki wollen sich gegen mich duellieren. Aber ich habe abgelehnt.“ nun mischte Haga sich ein.

„Du glaubst wohl, du könntest dir alles erlauben, nur weil du einen Titel hast, was?!“

„Was weißt du denn schon?“ murmelte Jonouchi abfällig und stellte sich nun neben seinen Freund. Diese beiden Deppen vom Dienst wussten rein gar nichts. Ein anerkannter Duellant wie Yuugi einer war, hatte es keineswegs einfacher. Meist bedeutete ein Titel nichts Gutes. Andauernd musste Yuugi sich gegen irgendwelche dahergelaufenen Duellanten behaupten, selbst dann, wenn er es gar nicht wollte. Es gab immer irgendjemanden, der ihm seinen Titel abknöpfen wollte und Jonouchi wusste, wie schwer es war, wenn einem überall aufgelauert wurde. Ein unbekannter Duellant konnte wenigstens noch Spaß am Kartenspiel haben, aber je berühmter man wurde, umso mehr glich dieses Spiel einem Krieg. Ein Krieg ohne Waffen, dafür aber mit viel Aggressivität und ohne Freiheiten. Sein Blick schweifte kurz zu Yuugi rüber, dann visierte er wieder die beiden, die nun nebeneinander standen. Die beiden konnten doch von Glück reden, dass sie nicht mehr so bekannt waren! Bei all den harten Gegnern da draußen, würde sie ohnehin nur zerquetscht werden. Ihre Strategien waren immer dieselben und ihre nervtötende Art würde sie auch nicht weit im Leben bringen. Jonouchi war da früher genauso. Aber mit der Zeit hatte er erkannt, dass Duel Monsters nicht das wichtigste im Leben war. Es war nur ein kleiner Bestandteil und wenn er so zurückdachte, hatten sie sich damals viel zu sehr damit beschäftigt. Viele andere Dinge waren ihnen dadurch entgangen. Andererseits bereute er aber auch nichts. Irgendwo hatte diese Zeit, wo sie sich gegen die verschiedensten Gegner duellieren mussten, auch etwas Gutes.
 

„Verschwindet, oder ich werde gleich richtig wütend.“ Jonouchis Stimme schien ruhig zu sein, aber in ihm sah es anders aus.

„Was willst du denn schon machen?“ Ryuzakis Stimme dagegen war geprägt von einem Hauch von Arroganz.

„Dir die Fresse polieren, wenn nötig.“ erklärte Jonouchi lächelnd, während er die Hände zu Fäusten bildete und anfing seine Fingerknöchel laut knacken zu lassen. Haga war der erste der etwas zurückschreckte, dennoch versuchte er sich die Furcht nicht ansehen zu lassen. Er war kein Kämpfer, sondern Duellant! An einer waschechten Prügelei hatte er noch nie teilgenommen. Seit jeher war das Kartenspiel seine Stärke und nicht seine physische Beschaffenheit. Wenn es denn so wäre, würde er sich auch besser in seinem Leben durchschlagen können. Aber Ryuzaki schien voll und ganz auf dieses Spiel einzugehen und noch bedeutender; er ließ sich absolut nicht einschüchtern. Kein Wunder, die beiden waren fast auf Augenhöhe.

„Dann versuch es doch.“

„Was?! Du wagst es mich zu provozieren? Ich mein's ernst!“

„Ich weiß, dass du es ernst meinst.“ Ryuzaki grinste und verschränkte die Arme, ging dabei sogar etwas näher auf den Blonden zu. Dann hob er einen Arm und zeigte mit seinem Zeigefinger auf seine Wange.

„Genau hier. Zeig Mal, ob du dich traust.“

„Jonouchi, du musst auf diesen Unfug nicht eingehen! Lass uns gehen, komm schon!“ warf Yuugi ein und zog am Ärmel des Blonden. Doch dieser schenkte ihm nur kurz seine Aufmerksamkeit, ehe er sich wieder an Ryuzaki wand.
 

„Du willst es also nicht anders? Pass lieber auf, dass ich dir nicht die Nase breche, du Penner!“

„Jonouchi! Nicht!“ Yuugi hob die Hände vor die Augen, um somit sein Blickfeld auszublenden. Er konnte hören, wie die beiden auf einander einschlugen und kurze Zeit darauf, lagen beide am Boden. Haga kam nun erneut auf Yuugi zu, aber anstatt ihn erneut zu einem Duell zu zwingen, verabschiedete er sich. Die beiden keuchten und Jonouchi hielt sich sein rechtes Auge, welches ganz rot und geschwollen war. Die Nase des Dinosaurier Freaks blutete und auch er hatte einige Schrammen abbekommen. Nach dem Anblick, die die beiden nun boten, glaubte Yuugi fast, dass sein blonder Freund der Gewinner war. Dieser richtete sich nun auf und ging wortlos davon. Fassungslos und auch enttäuscht sah Yuugi ihm hinterher. Dann beugte er sich besorgt zu Ryuzaki und zog ein Stofftaschentuch aus seiner Tasche. Doch der Verletzte wollte keine Hilfe, das würde seinen Stolz als Mann nur noch mehr verletzen. Wortlos rieb er sich das Blut von seiner Nase mit dem Ärmel ab und wollte sich erheben. Yuugi erhob sich ebenfalls und sah ihn an. „Es tut mir Leid.“ flüsterte Yuugi ihm entgegen und legte sanft das Tuch an Ryuzakis Wange, die durch einen Kratzer, blutete. „Lass den Scheiß. Das ist doch deine Schuld.“ zischte Ryuzaki und schlug erneut Yuugis Hand weg, ließ ihn und Haga zurück. Wortlos folgte der Grünhaarige seinem Kumpel, vermied es dabei den König der Duellanten noch einmal anzusehen. Yuugis Hände waren zu Fäusten geballt und er spürte wie seine Fingernägel sich in seine Handflächen bohrten. Wütend biss er sich auf die Unterlippe bis er anfing sein eigenes Blut zu schmecken. Wie in Trance bewegten sich seine Füße. Wieso musste diese eher harmlose Situation so eskalieren? Sie hätten diese Angelegenheit auch friedlich lösen können.
 

„Jonouchi! Was sollte das?!“ schrie er dem Blonden entgegen, als er diesen eingeholt hatte. Dieser blieb stehen und erwiderte nichts.

„Sag gefälligst etwas! Du weißt, dass das nicht richtig war!“

„Ja, das weiß ich! Und wenn schon! Er wollte es doch nicht anders.“

„Das stimmt nicht. Wir hätten diesen Streit verhindern können. Dieser Straßenkampf war einfach sinnlos.“ Yuugis Hände zitterten vor Wut.

„Du bist ein Idiot!“ sagte er dann und packte Jonouchi am Arm, um ihn zu sich zu drehen.

„Und schau dir dein Gesicht an. Das wird sicherlich noch schlimmer.“ Yuugi wollte die Stelle anfassen und strich dabei eine verirrte Strähne des Blonden zur Seite. Dieser kniff auf einmal die Augen zu.

„Lass den Scheiß!“ mit einem Mal schlug er Yuugis Hand weg und starrte nun den Boden an.

„Wie bitte?“ etwas erschrocken zog Yuugi seine Hand zurück und hielt sie schützend vor seine Brust. Was war denn jetzt in ihn gefahren?

„Du bist doch kein kleiner Junge mehr. Ich kann dich nicht ewig beschützen.“

„Das habe ich auch nie verlangt, oder? Ich hätte die Sache schon noch geregelt!“

„Das hättest du nicht! Du warst doch drauf und dran dich zu dem Duell überreden zu lassen. Ich hab doch deinen Blick gesehen. Du hattest Mitleid mit den beiden. Aber du kannst nicht ewig nur 'Ja' und 'Amen' sagen, verstehst du das?!“

„Was willst du mir jetzt sagen? Das ich ein Versager bin, oder was?!“

„Das verstehst du falsch!“

„Was verstehe ich falsch? Genau das wolltest du doch damit ausdrücken!“

„Nein, ich... ja, schon, aber...!“

„Lass mich bloß in Ruhe, du Idiot!“ fauchte Yuugi und wollte weglaufen, doch Jonouchi erwischte ihn vorher und zog ihn in seine Arme. Verlangend legte er seine Lippen auf die von Yuugi, dieser versuchte sich zu wehren und sich von dessen Umklammerung zu lösen. Ein schallender Knall ertönte. Jonouchis Gesichtsausdruck wirkte entgleist und mit weit geöffneten Augen starrte er Yuugi an, dessen Hand noch immer erhoben war.

„Denkst du, dass das als Entschuldigung gilt? Ich bin echt sauer auf dich, ja?!“ mit Tränen in den Augen lief Yuugi davon und ließ seinen langjährigen besten Freund und derzeitigen Liebhaber zurück.
 

Heute hatte er eindeutig über die Stränge geschlagen, dabei hatte er Tag so gut angefangen. Wann war der Moment gekommen, wo alles den Bach runter ging? Obwohl dieser aufgeblasene Schnösel Kaiba da gewesen war, waren sie nicht einmal aneinander geraten. Wenn er genauer darüber nachdachte, hätte ihm das schon ein Hinweis sein sollen, dass etwas nicht stimmte. Noch immer konnte er sehen, wie sich Yuugi immer weiter von ihm entfernte. Resignierend senkte er den Kopf, starrte erneut die Erde an. Einzelne Kirschblüten und andere Blätter lagen am Boden. So oder so, musste er Yuugi Recht geben. Er war ein Idiot. Mehr als das. Ein vollkommener Vollidiot. Warum hatte er seine Zweifel so die Überhand gewinnen lassen? Das war doch sonst nicht seine Art. Das Schlimmste dabei war natürlich, dass Yuugi nun sauer und er sich nicht sicher war, wie er sich bei diesem entschuldigen sollte. Das, was er gesagt hatte, war nicht richtig gewesen. Sein Freund war kein Versager und es war gemein von ihm, seine Bedenken so grob und oberflächlich auszusprechen. Da war es doch nur natürlich, dass er das in den falschen Hals bekam. Aber er war nun Mal eher ein Mann der Tat. Worte hatten doch ohnehin nur eine flüchtige Bedeutung. Zumindest war das sein Empfinden. Irgendwie musste er Yuugi dazu bringen, diesen Streit zu vergessen. Bloß wie? Der Schlag brannte selbst jetzt noch auf seiner Wange und diese Stelle schmerzte mehr, als sein geschwollenes Auge. Seine Wange war glühend heiß, stellte er fest, als er seine Hand auf diese legte. Langsam fuhr er die Haut entlang, bis er sein geschundenes Auge erreichte und dort inne hielt. Die Prügelei mit Ryuzaki war wirklich keine gute Idee gewesen. Noch viel weniger konnte er beschreiben, warum er diese überhaupt angezettelt hatte. War es Verzweiflung und Unsicherheit, die ihn trieb? Manchmal, ja, manchmal fühlte er sich wie ein Vogel im Käfig. Dauernd musste er darauf achten, dass niemand seine Schwächen ausnutzte oder gar Dinge entdeckte, die er geheim zu halten versuchte. Vielleicht war es einfach Zeit endlich die Wahrheit zu sagen. Dann hätte er eine Sorge weniger, um die er sich Gedanken machen musste. Jedoch würde diese eine Wahrheit nur neue Sorgen und Probleme mit sich führen.
 

Was also sollte er tun?
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LawChan
2011-08-01T00:23:47+00:00 01.08.2011 02:23
Hallo meine Liebe!

Deine Fanfic wird von Kapitel zu Kapitel spannender. Ich kann es kaum erwarten endlich die Fortsetzung zu lesen. Ich finde es toll, dass du deine alte Fanfiction komplett überarbeitet hast. Die Mühe hat sich wirklich gelohnt. Du scheinst auch eine neue Leserin dazu bekommen zu haben, hehe. Ich genieße es jedes Mal deine neuesten Kapitel zu lesen. Du hast einen wunderschönen Schreibstil. Respekt!

Das Kapitel ist dir wirklich gut gelungen. Irgendwie tut mir der arme Yuugi Leid, dass er sich ständig gegen irgendwelche Duellanten duellieren muss und das ausgerechnet zum Frühlingsfest. Manche Duellanten werden sich wohl nie ändern, was? Wäre Jonouchi ihm nicht zur Hilfe gekommen, hätte er sich garantiert mit den beiden duelliert.Yuugi lässt sich zu leicht überreden und kann schlecht nein sagen. Das Jonouchi gegenüber den beiden brutal wird, hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Der Streit zwischen Jonouchi und Yuugi kam aber auch ziemlich unerwartet. Ich kann Yuugi zwar verstehen, dass er über das, was Jonouchi gemacht hat, verärgert ist, aber das es zu solch einem heftigen Streit kommt, hätte selbst ich nicht erwartet.

Typisch Kaiba, was? Er ist ein sehr ungeduldiger Mensch. Anzu scheint wirklich die einzige zu sein, die sich für ihn interessiert. Den anderen wäre es doch egal gewesen, wenn er sich von der Gruppe entfernt hätte. Doch was danach kam, hat mich echt vom Hocker gehauen! Du hättest mein Gesicht sehen sollen. Die Szene zwischen Kaiba und Anzu war so zuckersüß. Ich habe erst jetzt verstanden, was für ein Oberteil Anzu trägt und das sie da drunter keinen BH anhat. *lach*
Kaiba sieht zum ersten Mal Brüste und auch Anzu wollte sich diesen Moment für den richtigen Jungen in ihrem Leben aufheben. Das ist wirklich so niedlich. Ich bin SEHR gespannt darauf, wie es mit den beiden weiter gehen wird. Diese Szene hat ja ein ziemliches offenes Ende für beide. Ich fand es so süß, dass Kaiba Anzu vor den Blicken der anderen schützen wollte. Eine echt peinliche und unangenehme Szene. Wirklich süß! *~*

Ein echt tolles Kapitel! Bitte schreib ganz schnell weiter. ich kann es nicht mehr abwarten endlich das nächste Kapitel zu lesen. Deine Fanfic ist ein MUSS für jeden Fan!*gg*

Hab dich ganz dolle lieb!
Von: abgemeldet
2011-07-27T20:38:55+00:00 27.07.2011 22:38
Hallo EngelchenYugi,

ich kann nicht anders ich muss dir schnell ein Kommi hinterlassen
Ich fand die Idee so genial, dass die beiden ins Wasser gefallen sind.
Das sie plötzlich entblößt war und es BEIDEN unangenehm war.
Setos Reaktion war einfach nur niedlich wie er die Augen zukneift. Er hat einfach mehr Anstatt als er zugeben möchte.
Oh mann ich bin so gespannt wie es weiter geht. lass mich nicht so leiden und schreib schnell die Fortsetzung!

Ganz liebe Grüße und mach weiter so

Drachenflamme


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