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Two people, one future

Like day and night
von

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03.Last Story – Die Wahrheit

Yuna erwachte aus ihrer Ohnmacht. Als sie die Augen aufschlug, wollte sie ihnen nicht trauen. Vorsichtig streckte sie ihre Hände nach vorne, bemerkte die Kabel, die an ihnen angschlossen waren, und spürte das Gefühl von Kabeln an ihrer Nase und in ihrem Mund. Sie tastete nach diesenund stellte fest, dass sie verkabelt war. Außerdem stieß sie beim Ausstrecken ihrer Hände gegen kaltes Glas, welches nicht gerade war, sondern eine Wölbung um sie herum formte. Yuna schloss daraus, dass sie in einer Röhre eingesperrt war und diese war mit einer Flüssigkeit, fast wie Wasser, gefüllt, doch sie brannte nicht in ihren Augen, so wie Wasser es tat.

Zuerst ein wenig vorsichtig, dann ihre Kräfte steigernd, hämmerte Yuna gegen das Glas der Röhre. Sie wollte schreien, sich aufmerksam machen, doch sie bekam ihren Mund nicht auf. So kam es, dass um sie herum alles leise blieb, sich nichts rührte.

Ihre Gedanken gingen von ihrer anfänglichen Panik herüber zu Alaya. Wieso hatte Alaya sie eingesperrt? Wieso wurde sie wie ein Versuchsobjekt behandelt? Was war geschehen? Was würde jetzt noch kommen und mit ihr passieren?

In diesen Gedanken sah sie plötzlich Rens Gesicht in ihren Gedanken auftauchen und Tränen schossen in ihre Augen. Ren, was tat er wohl gerade ohne sie? Wie fühlte er sich? Wenn es ihm schlecht ging, war es ihre Schuld, so dachte sie.

Außerdem dachte sie an Elija, ihre Eltern und ihre Halbschwester. Elija war wahrscheinlich zu Sen gegangen, so zumindest stellte sie sich das vor. Ihre Eltern, wenn sie es überhaupt wussten, würden nicht trauern ... und ihre Halbschwester Yen ... Yuna hatte keine Ahnung, was Yen machen würde. Wahrscheinlich würde sie keine Gefühlsregung zeigen, wieso auch? Bei einer Schwester, die man kaum kannte? Die gehasst wurde? Die sich nie angepasst hatte? Wie sollte man da Gefühle für sie haben?

Yuna schlug noch einmal gegen die Röhre, dieses Mal voller Verzweiflung und zugleich Hass und Trauer. Sie wollte zu Ren, sie wollte nicht eingesperrt sein ... und sie wollte ihrer Familie einen Strich durch die Rechnung ziehen und ihnen zeigen, dass sie lebte.

Über diesen Gedanken schlief sie schließlich auch wieder ein, ohne überhaupt eine Idee zu haben, was als nächstes kam.
 

Ren wachte auf. Er hatte neben Aruna und Amaterasu auf dem Boden neben dem Lagerfeuer gelegen und geschlafen. Ihr neues Lager war nahe an einem Wald und Ren glaubte, einen Wasserfall am Tag zuvor gehört zu haben, während sie ihr Lager aufgebaut hatten, doch nun lag er da, noch immer müde und trotzdem hellwach, während die anderen beiden noch immer schliefen.

Er hatte schlecht geträumt. Er hatte von Yuna geträumt, wie sie in einer Röhre eingesperrt gewesen war und ihm genau in die Augen gesehen hatte. Ihre Augen waren voller Verzweiflung und Trauer gewesen, doch auch etwas Anderes war in ihnen gewesen und Ren glaubte zu wissen, dass es Hass gewesen war. Doch wieso hatte sie ihn so angesehen? Er glaubte nicht einmal, dass sie ihn gesehen hatte, sie hatte immer wieder und wieder gegen das Glas getrommelt und er hatte ihren Namen gerufen, seine Hände auf das glatte und kalte Glas der Röhre gelegt und versucht, sie zu beruhigen, doch sie hatte nicht reagiert. Sie hatte ihn angesehen, durch ihn hindurchgesehen. Ren wollte es nicht glauben.

Neben ihm bewegte sich etwas und Ren, der sich aufgesetzt hatte, sah auf Aruna, die neben ihm lag und ihn mit einem traurigen Blick ansah. Ihre Alpträume kamen noch immer Nachts in ihren Schlaf, weckten sie und ängstigten sie, auch wenn sie es etwas kindisch fand, dass sie Angst vor dem Schlafen hatte. Sie gab jedoch zu, obgleich auch nur vor Ren, dass sie es hatte. Und Ren hatte sein Versprechen bis jetzt gehalten und nichts davon zu Amaterasu gesagt. Ren hatte nicht einmal eine Ahnung, ob Amaterasu überhaupt etwas von Arunas Alpträumen wusste. Und überhaupt hatte Ren wenig mit seinem Cousin geredet, auch wenn sie einmal als Kinder zusammen trainiert, gespielt, gekämpft und gelebt haben.

„Kannst du nicht schlafen?” Ren nickte langsam und sagte: „Ja, ich ... habe schlecht geträumt.” Aruna setzte sich ebenfalls auf. Ihre dunkelbraunen, ruhigen Augen ruhten auf ihm und sie fragte: „Was hast du geträumt?” „Ich habe Yuna gesehen.” „Ihren Tod?” „Nein, sie war in einer Röhre eingesperrt. An ihr waren Kabel angeschlossen ... sie sah verzweifelt, traurig und wütend aus und hat gegen das Glas gehämmert. Ich habe meine Hände auf das Glas gelegt, zu ihr gesprochen und versucht, sie zu beruhigen, doch sie hat nicht reagiert. Ich ... denke, sie hat mich nicht einmal wahrgenommen.”, erzählte Ren, „Ich vermisse sie.” „Dort, wo sie jetzt ist, geht es ihr gut. Ich hoffe es.”, meinte Aruna und sah zu den Sternen, „Hayun-Le und Sajenka waren schon immer verfeindet. Auch die Ansichten mit dem Leben nach dem Tod und dem Tod selbst sind unterschiedlich, aber bei uns heißt es, dass ein Toter zu den Sternen geht und selbst einer wird, so wie wir es vor unserem Leben waren.”

„Dann hoffe ich, dass sie mich nie vergisst.” „Du hast Angst davor, oder?”, fragte Aruna und Ren nickte, „Solange du an sie denkst, vergisst sie dich auch nicht.” „Woher weißt du das?”, fragte Ren, „Warst du schon einmal tot?” „Nein, aber meine Mutter, die mich aufgezogen hat, starb vor vielen Jahren. Und ich selbst gebe mir Hoffnung damit, dass sie noch immer an mich denkt, weil ich an sie denke. Irgendwann werde ich sie wiedersehen.”, antwortete Aruna und legte ihre Hand auf seine Schulter, „Und ich denke, Amaterasu hat eine ähnliche Auffassung von dem.” „Bist du dir sicher? Bei uns gab es nie solche Ideen wie deine.”, erkundigte Ren sich leise, während Aruna gähnte und dann langsam nickte: „Ich glaube schon. Er ist manchmal etwas verschlossen, aber mittlerweile habe ich in sein Inneres sehen können, auch wenn ich nicht denke, dass es sein wirkliches Inneres ist.” Ren schwieg und dachte nach.

Vor vielen Jahren hatte sein Cousin seine Familie ausgelöscht und damit natürlich auch Amaterasus. Ren zog nach Nagajako und obwohl er dort als Mörder seiner Familie galt, blieb er dort eine ganze Weile leben. Er hatte Probleme gehabt, seine Familie zu vergessen und zu verdauuen, was geschehen war, doch er hatte sich damit abgefunden, dass es nun einmal passiert war und nicht rückgängig zu machen war. Doch wie war es Amaterasu ergangen? Dieser hatte viel leiden müssen in der Familie, doch er hatte sich einen festen Platz erkämpft und hatte seinen besten Freund verloren an dem Tag. Zumdem waren seine Eltern gestorben, die für ihn alles gewesen waren. Wie hatte er es geschafft? Hatte er einfach nur wie Ren weitergelebt?

„Ich weiß, was du jetzt denkst.”, sagte Aruna leise, „Doch ich denke, dass Amaterasu nicht gefühlskalt geworden ist.” „Bin ich es denn?”, fragte Ren, „Nur weil ich mich damit abgefunden habe?” „Nein, dass du nicht gefühlskalt bist, sieht man dir im Moment an.” „Man sieht es mir an?”, fragte Ren erstaunt. „Sieh in das Wasser, sobald wir an einem Bach ankommen. Du wirst dich wundern.”, sagte Aruna und seufzte, „Es hat dich sehr mitgenommen. Yunas Tod und Elijas Entscheidung lasten auf dir. Du kannst nicht alleine mit allem klarkommen, Ren, du hast auch noch andere Freunde. Amaterasu und mich zum Beispiel. Wir können dir so gut wie es geht helfen.” „Danke, aber ich denke, du hast genug Probleme ... und Amaterasu wird sich nicht um die Probleme eines höheren Mitgliedes des Inazuma-Clans kümmern.”, widersprach Ren.

Aruna stand auf und setzte sich genau an die Glut des Lagerfeuers, die noch etwas glühte. Langsam streckte sie ihre Hände nach vorne und hielf sie über die Glut, während sie die Augen schloss und anscheinend die Wärme genoss. Und Ren beobachtete sie einfach und stellte wieder einmal schmerzlich fest, wie ähnlich und zugleich unterschiedlich Yuna und Aruna doch waren.
 

Am nächsten Morgen lag Aruna zusammengerollt an der selben Stelle, an der sie in der Nacht gesessen hatte, und schlief. Ren, der aufgewacht war und sich umsah, entdeckte sie und grinste, dann stand er auf, nahm ihre Decke und legte sie über Arunas Körper.

„Man merkt, dass du dich nicht verändert hast, Cousin.”, sagte Amaterasu, der auf seinem Platz im Schneidersitz saß und Ren ansah, „Deine Fassade ist wirklich einmalig, doch wenn du dich unbeobachtet fühlst, bist du der, der du wirklich bist.” „Amaterasu, seit wann bist du schon wach?”, fragte Ren erschrocken und ging zu seinem Cousin, „Ich ... du ... hast doch gerade noch auf deinem Lager gelegen?” „Nein, ich habe hier schon eine Weile gesessen und Aruna beobachtet.”, antwortete Amaterasu, „Ich habe sie beobachtet, weil sie etwas Besonderes ist.” Ren schluckte und senkte den Blick. „Keine Angst, du verliebst dich nicht in sie.”, sagte Amaterasu ruhig, „Sie ist anders als Yuna, auch wenn sie sich ein wenig ähneln.”

Ren sah seinen Cousin eine Weile nachdenklich an, dann holte er sein Messer hervor und hielt es Amaterasu hin, der Ren fragend ansah.

„Nimm es.”, sagte Ren, „Was die Weisheit angeht, bist du der bessere von uns beiden. Nimm es.” „Ich nehme keine Dinge aus unserer Familie an.”, sagte Amaterasu ernst und machte keine Anstalten, das Messer anzunehmen, „Ich habe Schluss mit dem Clan gemacht.” „Du bist also darüber hinweg?” „So gut wie es eben geht. Was geschehen ist, ist nicht mehr zu ändern.”, antwortete Amaterasu, „War das nicht der Spruch deines Bruders?” „Wie meinst du das?”, fragte Ren. „Dein Bruder sagte uns einmal, dass dieser Spruch mehr Weisheit in sich habe, als die meisten anderen Sprüche, die kluge Leute so sagen.”, entgegnete Amaterasu und stand auf, streckte sich, „Doch irgendwann werden wir alles Vergangene einmal ändern können. Die Zeit zurückdrehen und alles ändern. Der Spruch ist dann nicht mehr weise ... ” Ren sah Amaterasu verständnislos an. Was wollte ihm dieser damit sagen?

Langsam ging Amaterasu zu Aruna, kniete sich neben ihr nieder, legte seine Hand auf ihre Schulter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Aruna zuckte leicht und antwortete leise etwas, dann stand Amaterasu auf und suchte in ihren Sachen nach etwas Essbarem.

„Was genau wolltest du mir damit sagen?”, fragte Ren, der Amaterasu gefolgt war, „Was hat das nun alles mit unserer Situation zu tun?” „Irgendwann wirst du es wissen.”, meinte Amaterasu und reichte Ren einen Apfel, „Und nun iss.” Er biss selbst in einen Apfel und beobachtete Aruna, die sich aufsetzte und gähnte.
 

Wenige Stunden später reisten sie weiter in Richtung Hayun-Le. Vier Tage später hatten sie die Stadt erreicht. Während ihrer Reise war nichts weiter geschehen, Ren hatte keine weiteren Träume wie diesen gehabt und Aruna hatte nichts weiter zu irgendjemandem von ihnen über ihre Alptäume berichtet. Amaterasu hatte sich ziemlich von seinen Cousin abgeschattet und versucht, älter und weiser als dieser zu sein, während Ren eher vor sich hin vegetierte und Yuna nach trauerte, was Aruna mitleidig beobachtete.

In Hayun-Le selbst versuchten sie, ganz normal zu sein, wie eben jeder andere, was ihnen auch fast gelang. Jedoch fiel Arunas Kleidung schon bald auf, die noch immer die Schuluniform ihrer Schule trug. Einer der älteren Herren schrie laut, dass eine Späherin aus Sajenka in die Stadt gekommen sei und sein Ruf ließ eine Menge anderer Leute zu ihnen rennen, die dann auf Aruna deuteten und wilde Gesten machten, sie beschimpften und verspotteten. Aruna selbst verzog keine Mine, jedoch kränkte es sie innerlich ungemein, doch zeigen wollte sie dieses nicht. Nicht den Leuten den Triumph gönnen, so sagte sie sich selbst.

„Was in aller Welt ist hier los?”, fragte Ren, als ein kleiner Junge einen Stein auf Aruna warf, die diesen zwar abfing und sich somit nicht verletzte, aber den Jungen verwundert ansah. „Wir kommen aus Sajenka und bei Aruna sieht man es an der Kleidung.”, antwortete Amaterasu leise, „Hayun-Le und Sajenka sind Städte, die sich auf den Tod nicht leiden können.” „Will Aruna es denn wirklich wagen, mit Leuten aus dieser Stadt zu reden?”, erkundigte Ren sich besorgt und Amaterasu nickte: „Wieso denn nicht? Sie will wissen, welche Art von Charakter Yuna besessen hat.” „Aber das kann ich doch auch erzählen!” „Nein, ihre Eltern wissen es am besten.”, widersprach Amaterasu.

„Sie da!”, rief er und ging zu einem alten Mann, während Ren und Aruna ihm folgten, „Wissen Sie, wo wir das Haus der Familie Deva finden?” „Was wollt ihr von der Familie Deva? Anständige Leute sind dieses, abgesehen von ihrer ältesten Tochter ... Abschaum ist diese Göre! Eine Schande für die ganze Familie ... !”, schimpfte der Mann und Amaterasu hob beruhigend die Hand, da er bemerkte, dass Ren sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. „Wir haben etwas mit ihnen zu besprechen. Etwas, was nur die Familie Deva und uns angeht. Fremde Leute sollten ihre dreckige Nase aus der Sache halten und ihrer Arbeite nachgehen.”, sagte Amaterasu ruhig, „Und damit wir uns richtig verstehen, ich meine es ernst. Wo ist das Haus der Familie?” „Dort hinten.”, sagte der Mann und deutete auf eines der Häuser. „Man dankt.”, sagte Amaterasu mit einer Verbeugung und deutete Aruna und Ren ihm zu folgen.
 

Kurz darauf standen sie vor einem der Häuser und klopften. Eine kleine Echidna machte die Tür auf und fragte nach ihren Namen. Amaterasu antwortete: „Bevor wir dir diese nennen, sag uns erst einmal, ob das hier das Haus der Familie Deva ist.” „Ja, ist es.”, sagte die kleine Echidna, „Und wer seid ihr nun?” „Aruna Yoshizumi.”, stellte Amaterasu sie mit einer Handbewegung vor, „Ren Inazuma und ich, Amaterasu the Jackal. Dürften wir hereinkommen?” Das kleine Mädchen sah ihn unsicher an, dann nickte sie und sagte: „Mein Vater ist zur Arbeit, meine Mutter jedoch ist zuhause.” Sie bat Amaterasu, Ren und Aruna herein.

Im Flur blieben sie stehen und sahen sich um. „Ich gehe meine Mutter holen.”, sagte die Kleine, doch Ren fragte: „Sag, vermisst du deine Schwester denn nicht?” „Meine Schwester?”, fragte die Kleine und sah Ren verwundert an, „Yuna?” „Ja.” „Woher kennen Sie sie?”, fragte die Kleine, „Sie ist schon lange nicht mehr hier gewesen.” „Yuna und ich ... ”, begann Ren, doch er wurde unterbrochen, da eine Echidna den Raum betrat.

„Wer sind diese Leute, Yen?”, fragte die Echidna und die Kleine antwortete: „Aruna Yoshizumi, Amaterasu the Jackal und Ren Inazuma, Mama.” „Darf ich fragen, was ihr von uns wollt?” „Wir sind wegen Yuna hier.”, sagte Amaterasu und die Echidna sah diesen mit einem Blick an, den Ren nie wieder vergessen würde. Es war Angst, Hass und zugleich Trauer in einem, wobei die Angst überwiegte. „Kommt mit mir ins Wohnzimmer.”, sagte die Echidna und bat die drei ihr zu folgen.

„Sie sind Yunas Stiefmutter, habe ich Recht?”, fragte Aruna, nachdem sie sich im Wohnzimmer auf die Sessel und Sofa gesetzt hatten. „Ja.”, antwortete die Echidna. „Ich weiß, diese Frage geht zu weit, aber darf ich sie trotzdem stellen?”, fragte Aruna und sah die Echidna durchdringend an, die langsam nickte, „Lieben Sie Yuna so wie ihr eigenes Kind?” Die Echidna schwieg, seufzte dann und antwortete schließlich nach einigen Minuten Schweigen: „Ich weiß es nicht. Yuna war immer etwas abweisend, sie hatte es nie leicht, aber ich wollte sie so wie Yen behandeln.” Aruna nickte nachdenklich und senkte dann den Blick.

„Ist etwas mit Yuna geschehen?”, fragte die Echidna, „Habt ihr sie gefunden?” Amaterasu sah Aruna zögernd an, dann sahen beide Ren an, der in Yens Gesicht sah und Yunas Augen, nur heller, erkannte. Er musste schlucken, dann nickte er zögernd. „Wo ist sie?” „Ich ... ”, begann Ren zögernd, „ ... Yuna und ich, wir sind eine Weile umhergereist. Sie war auf der Suche nach etwas ... wir ... haben an einem Turnier teilgenommen und da ... da ... ” „ ... kam sie ums Leben.”, schloss Aruna, „Es war im Kampf gegen mich.” Yunas Mutter sah die drei verständnislos an. „Yuna ... Yuna ist ... tot?”, fragte sie und schüttelte den Kopf, „Das ist nicht wahr, eine Lüge!” „Nein, Miss Deva, es ist leider wahr.”, sagte Amaterasu ernst, „Yuna überschätzte ihre Kräfte, ihre Energie ... und verbrauchte alles, was den Tod bedeutet.” „Yuna kann nicht tot sein.” „Ich wollte es auch nicht glauben.”, murmelte Ren fast lautlos, doch Miss Deva sah ihn zuerst ernst, dann mit Tränen in den Augen an.

„Wer waren Sie gleich nochmal?”, fragte sie und Ren antwortete: „Ren Inazuma.” „Der jüngere der beiden Söhne des Führers des Inazuma-Clans?” Ren nickte. „Und Sie kannten Yuna?” „Ja.” „Darf ich fragen, in welcher Beziehung Sie zu ihr standen?”, fragte Yunas Mutter, „Der letzte Überlebende des Inazuma-Clans und Yuna kannte ihn ... ” Weder Ren, noch Aruna oder Amaterasu wagten es, sie zu verbessern. Schließlich war Amaterasu auch ein Überlebender.

„Wir waren in einem Team. Freunde ... vielleicht sogar ... ”, antwortete Ren und ließ die Worte im Raum stehen, während Yen ihre Mutter umarmte und etwas in einer Sprache sagte, was keiner der drei verstand. Schließlich ließ Yen ihre Mutter los und sagte: „Ren, folgen Sie mir bitte?” Sie verließ das Wohnzimmer und Ren stand auf, wenn auch etwas zögernd. Er folgte ihr und traf sie auf dem Flur wieder.

„Folgen Sie mir die Treppe hoch.”, sagte Yen und ging die Treppe nach oben, während Ren ihr folgte und sagte: „Sag ”du” zu mir.” „Okay.”, antwortete Yen und öffnete eine Tür, betrat den dahinter liegenden Raum, „Das war ... ist ... Yunas Zimmer. Wir fanden das hier, als sie verschwand.” Yen nahm etwas von einem kleinen Schrank und drückte es Ren in die Hand, der es betrachtete.

„Ein Brief?”, fragte Ren, „Was steht in ihm?” „Lies selbst.” Ren las ihn laut: „Ich gehe auf eine Reise, vielleicht finde ich dort dann Freunde und Leute, die mich so respektieren, wie ich bin. Ich kann die Angst nicht mehr ertragen, die ich in euren Augen sehe, ich kann die Tuscheleien hinter meinem Rücken nicht mehr ertragen und erst recht nicht das, dass ihr euch für mich schämt. Das ist das Allerletzte! Vielleicht komme ich eines Tages wieder, aber es kann lange dauern, vielleicht komme ich auch gar nicht mehr zurück. Richtet Yen einen lieben Gruß von mir aus, sie wird immer die Kleine bleiben. Yuna.”

„Das ist ein knappes Jahr her, wenn nicht sogar etwas mehr.”, berichtete Yen, die es irgendwie schaffte, ihre Tränen, die Ren in ihren Augen sah, nicht laufen zu lassen, „Seit dem habe ich sie nie wiedergesehen. Ich habe oft hier an ihrem Fenster gesessen. Sie war doch meine Schwester!” „Du ... bewunderst sie?” „Ja.”, antwortete Yen ehrlich, „Meine Halbschwester hatte es nie leicht. Ein Mischling in dieser Stadt? Unvorstellbar! Trotzdem hat sie gekämpft.” „Ja, ich habe es bemerkt.”, sagte Ren und Yen meinte: „Auch Mama und Papa haben Yuna lieb, ganz bestimmt!”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TKTsunami
2008-03-22T00:28:17+00:00 22.03.2008 01:28
Wow........
*sprachlos*
Tja so kanns gehen...
Tja... Yuna da hast du dich getäuscht in deine kleine Schwester was? *g*
Nun tja... weiter^^
*anfeuer*

TK was here


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