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Ich sag wann und du sagst wo

Nachhilfe mal anders
von
Koautor:  Sitamun

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, nun mal wieder ein Kapitel von mir aus Hilarys Sicht.
Im Nachhinein, 6 Jahre später kann ich nur den Kopf schütteln darüber. xD
Aber ich will die Fanfiction nicht korrigieren, bzw. umschreiben. Dann könnte ich sie nämlich direkt neu schreiben //D
Ich hoffe es findet dennoch etwas anklang.

LG, Sho~ ♥ Komplett anzeigen

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Alles umsonst?

Ich sehe wie er sich zu mir umdreht, meine Stimme hatte leicht gezittert als ich ihn gerufen habe. Ich war bis gerade eben hierher gesprintet und nun gehe ich langsam auf ihn zu.

Ich bin mir sicher, dass er mich musternd ansieht, als könnte man mir schon ansehen, was für eine Note bei dem Test raus gekommen war, doch das kann man nicht.

Meine Mimik ist gelassen, unergründlich, manchmal ist es klar von Vorteil sein wahres Ich unter einer Maske verstecken zu können.

Ich weiß, dass es ihm gegenüber eigentlich unfair ist, wenn er nicht sofort erfährt, was denn nun los ist, aber ich sehe es als Rache für die Nichtbeachtung, die er mir in letzter Zeit hatte zukommen lassen.
 

Ich näher mich ihm, senke meinen Blick nun auf den Boden und bleibe kurze Zeit darauf mit gesenktem Kopf vor ihm stehen.

Um uns herum scheint es leise, man kann nur das Rascheln der Blätter und entfernt leise die anderen Schüler in der Pause.

Ich höre, dass das Gras hinter mir raschelt und es Ray ist, der sich uns nähert. Er mustert mich eingehend, das kann ich genau spüren.

Kais Stimme durchschneidet die Stimme.
 

„Und was hast du?“
 

Ich blicke immer noch nicht auf, soll ich es ihm wirklich sagen? Wirklich wollen tu ich es nicht. Ich reibe mir mal wieder, wie ich es immer tue wenn ich verlegen oder beschämt bin meinen linken Oberarm mit meiner rechten Hand.

Ich wollte es nicht, aber mir laufen Tränen aus den Augenwinkeln, tropfen einsam auf die Wiese unter mir. Ray will sich mir erst nähern, das kann ich hören, doch dann bleibt er stehen und ich weiß nicht warum. Doch dann höre ich andere Schritte, seine Schritte.

Ich blicke auf, schaue ihm aus Versehen direkt in seine Augen – ein fataler Fehler. Ich blicke in seine Augen und kann meinen Blick einfach nicht mehr abwenden.
 

„Was hast du?“, fragt nun auch Ray hinter mir. Ich schlucke einmal kurz.

„Es lief ganz ehrlich beschissen“, krächze ich, mir geht es ehrlich gesagt immer noch nicht so ganz gut, dennoch schaffe ich es den Blick von Kai zu lösen.

„Wieder 0 %?”

Ich schüttele den Kopf und schaue stur auf den Boden.

„Was denn dann? Mensch Hilary, spann uns nicht so auf die Folter.“

Ich blicke nun Kai fest in die Augen.

„Es sind leider nur 59% geworden.“

Kais Augen weiten sich erstaunt und ich rechne fest damit, dass sich bald auch die Enttäuschung drin spiegeln wird, doch mit dem was wirklich passiert, hatte ich in tausend Jahren nicht mit gerechnet.
 

Er umarmt mich.
 

Erst stehe ich perplex da und rühre mich nicht, doch dann drückt er mich schon wieder von sich und schaut mir in die Augen.

„Mensch Hilary, was bläst du denn dann so Trübsal?“, fragt mich Ray, doch ich blicke weiter zu Kai, auf dessen Lippen sich ein zufriedenes Lächeln bildet.

„Ich dachte eigentlich, dass du von mir enttäuscht bist Kai“, nuschele ich und kratze mich leicht verlegen am Hinterkopf.

„Enttäuscht? Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht mal damit gerechnet das du an die 30% geschweige denn an die 59% herankommst“, antwortet er mir und ich bin mir sicher, dass er seine Aussage ernst meint.

Ich will noch was sagen, aber ich komme nicht dazu, nun umarmt mich auch Ray und ich habe das Gefühl, das es ihnen egal ist, wie viel Prozent ich geschafft habe, Hauptsache es waren mehr als 0.
 

Ich übe mich den weiteren Verlauf der Pause in Schweigen, es ist mir leicht peinlich, wie die Jungs reagiert hatten. Sie taten ja schon fast so, als hätte ich ein Mittel gegen Aids gefunden.
 

Nach der Schule begleite ich die Jungs wie immer zu ihrem Training, setze mich zu Kenny auf die Wiese, der sonst mit mir und Dizzy zusammen das Training analysiert. Doch heute ist es anders.

Ich lass mich nach hinten ins noch weiche Gras fallen und schließe die Augen.

Mir geht es nicht gut und ich genieße genussvoll die Stille, versuche die Jungs und deren Anfeuerungsrufe gekonnt zu ignorieren.
 

Hab ich es etwa doch übertrieben und meinen Körper überstrapaziert?

Aber ich musste in die Schule, einmal diesen Test schreiben und ihn auch wieder bekommen, den Tag dazwischen zu fehlen, wäre Blödsinn gewesen.

Der Test...

Ich hatte mir doch vorgenommen, mindestens 70 % zu schaffen und dennoch waren die Jungs mit meiner Note zufrieden.

Ich hatte ganz dumme Fehler gemacht, aber am Anfang schien alles weg zu sein, erst nach und nach konnte ich die Wörter aufschreiben und daraufhin folgten weitere.

Aber ich hatte doch ein besseres Gefühl gehabt, schließlich war am Ende alles ausgefüllt gewesen. Hätte ich doch nicht zwischendurch die kyrillischen Schriftzeichen vertauscht...

Doch das alles bringt mir nun nichts mehr, der Test ist geschrieben, das einzige was ich machen kann, ist den nächsten besser zu schreiben, obwohl die Note reicht um für die 13. Klasse zugelassen zu werden. Ich muss einfach noch mehr lernen. Russisch mit Kai: es stimmt wäre ich besser gewesen, wäre die Nachhilfe doch noch ausgefallen, weil Kai vielleicht finden würde, dass ich sie nicht mehr nötig hatte.

Vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht sollte ich mich bei den Russischstunden bei ihm dümmer stellen, als ich bin, um noch mehr Zeit mit ihm auszukosten?

Ich beschimpfe mich selber, das wäre unfair, aber ist in der Liebe und im Krieg nicht alles erlaubt?
 

Mein Kopf dröhnt, und ich fasse mir an die Stirn, die Augen weiterhin geschlossen.

Ich kann nicht mehr klar denken und lasse es schlussendlich auch, lausche nur der Umgebung.

Ich höre die Stimme der Jungs, Kai kämpft gegen Tyson? Das kann nicht gut gehen. Ich lausche weiter, es scheint ein ziemlich heißer Kampf zu sein und auf einmal spüre ich diese wohlige Wärme – die Jungs haben ihre Bitbeasts gerufen.

Ich höre wie sie sich immer mehr in den Kampf hineinsteigern, als wäre es wieder mal ein Kampf um die Weltmeisterschaft, wie damals bei der dritten. Ich schmunzele leicht, aber verzieh dann doch den Mund wieder, mein Kopf pulsiert richtig.

Wie war es wohl zu diesem Kampf gekommen, hatte Tyson ihn wieder mal bis zur Weißglut gereizt? Oder war es am Anfang wieder mal nur ein ganz normaler Trainingskampf gewesen?

Ich fasse mir erneut an den Kopf und lege mir die Handballen auf die geschlossenen Augenlider, die Kopfschmerzen werden definitiv durch das Denken nicht besser.
 

Ich lausche wieder den Jungs, versuche das Denken ganz einzustellen – unmöglich.

Ich höre Kennys aufgeregte Stimme, aber richte mich nicht auf, was war denn los?
 

„Hört sofort auf ihr Beiden, ihr schrottet eure Blades noch, wenn ihr so weiter macht.“
 

Ich erkenne aus den vielen Geräuschen, das Knirschen, was die beiden Blades erzeugen, wenn sie aufeinander treffen. Es klingt wirklich nicht gut.

Kai ruft auf einmal was, es klingt wie sein finaler Angriff.
 

„Flame Gigs Turbo“
 

Es herrscht vorerst Stille aber dann ein entsetztes Aufrufen.
 

Hilary, weg da.“
 

Ich weiß nicht was los ist, aber reiße die Augen auf und springe schnell auf und zur Seite weg.

Wirklich wenige Sekunden später schlägt Tyson Blade auf die Wiese auf, wo ich zuvor saß. Nun zierte die Wiese einen kleinen Krater, hätte mich der Blade getroffen, würde ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr so "fit". In dem Moment in dem mir dies bewusst wird, bin ich erleichtert. Allerdings nur kurz, denn ich merke wie mein Körper gegen die schnelle Bewegung protestiert.
 

„Hilary, geht’s dir gut?“
 

Ist das nicht Ray?
 

Mir wird schwarz vor Augen, meine Knie geben nach, ich höre nur noch leise die Stimmen der Jungs, wie sie meinen Namen rufen, dann wird es still.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2017-11-14T20:28:17+00:00 14.11.2017 21:28
Dafür das es so lang her ist, ist es doch echt super. Ich glaube ein jeder von uns denkt so über seine früheren Werke xD
Und wenn du so weiter machst, kommt es ja vllt bald dazu, das wir deinen derzeitigen Schreibstil kennen lernen können. :3
Ich fand das wirklich super, auch das Hilary, Kai eins auswischen wollte. Und ihr Ergebnis ist auch real gehalten ;)
Das Ende ist natürlich wieder ein fetter Cliffhanger, und du hast seitdem auch nichts weiter veröffentlicht. Ich hoffe doch schnell das ich Glück habe und noch was kommt. Denn ich würde gern wissen wie es weiter geht. :D
Von:  Makii
2016-08-27T10:50:00+00:00 27.08.2016 12:50
yay, es geht weiter :)
ich weiß nicht was du hast, so schlecht ist es doch überhaupt nicht. Mir persönlich hat nur die eine Stelle nicht gefallen. → Die, in der Hil nicht direkt mit der Sprache raus rückt. Aber sonst fand ich das Kapitel ganz okay.
Was gefällt dir denn nicht mehr?
Antwort von:  Shokora
02.09.2016 22:10
Hallo, zuerst danke für deinen Kommentar ♥

Und dann: Ich weiß auch nicht so ganz. Es ist irgendwie generell Abneigung gegenüber diesem ... Erzwungenen.
Ich kann das wirklich schwer in Worte fassen. Ich finde man merkt, dass ich damals doch noch recht jung war als ich das geschrieben habe. //D


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