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Love and Pain

Farfarello x Ran
von

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~Teil 03~
 

Doch diesmal war es an Farfarello Nachlässigkeit zu zeigen. Im Gegensatz zu Ran hatte er keine ärztliche Versorgung auf die Wunden hin bekommen und so waren sie nicht ganz so effektiv verheilt, was dafür sorgte, das sein Messer der rechten Hand zu Boden ging, als er dem Schlag des Katanas nicht standhalten konnte und die scharfe Klinge des Kampfschwertes ihm eine tiefe Wunde an der Hand zufügte. Doch er ließ sich dadurch nicht entmutigen, wich weiter aus und startete Gegenangriffe. Doch sagen tat er nichts mehr. Immer wieder blitzte sein Auge auf und erst als das Katana seine Schläfe strich und die provisorische Augenklappe abtrennte konnte Ran sehen, dass das Auge unter eben dieser noch immer das von Jei war und nicht von Farf. Doch der Berserker kniff es zu, sodass Ran nicht lange Zeit hatte hineinzusehen.
 

Und doch hatte Ran gesehen, wie das Auge leicht unsicher aufgeblitzt war. Nun war Ran es, der einen kurzen Moment Bewegungslos verharrte und Berserker anstarrte. Es war also keine Einbildung gewesen, was er da vor einigen Wochen gesehen hatte.

Doch nur ein paar Sekunden später spürte Ran einen festen Schlag in seinem Gesicht, der ihn nach hinten taumeln lies. Sofort war er mit seinen Sinnen wieder im Kampfgeschehen und beobachtete den Weißhaarigen sehr genau. „Jei!“, Ran hatte so laut gerufen, das jeder es hatte hören können. Doch das war ihm egal. Es war ihm nur wichtig, das Farfarello diesen Namen hörte.

Noch immer hielt er sich das Katana schützend vor, bereit auf einen Angriff es anderen reagieren zu können.
 

Grade hatte Farfarello sein Messer im Bauch des anderen versinken lassen wollen, da hörte er den Namen und erstarrte. Er rührte sich nicht mehr, starrte in die violetten Augen des anderen und öffnete nun beide Augen langsam, sah ihn fast schon ungläubig an. "W-Was?", hauchte er ihm entgegen. Langsam wich er zurück, aber nur ganz langsam.

"Farfarello!", rief Schuldig dann gereizt und funkelte ihn an, während er noch immer mit Ken zugange war. "Reiß dich zusammen und mach ihn kalt!". Doch Farfarello hörte ihn gar nicht. Sein Blick galt nur Ran, der da stand und...seinen Namen kannte.
 

Ran musste hart schlucken. Das war mehr als nur knapp gewesen. Noch immer traute er sich nicht, sich in irgendeiner Weise zu Bewegen. Er stand da und hatte das Katana etwas gesenkt. Hielt es jedoch auch so, dass er es jeden Moment wieder hätte hoch reißen können. „Hey…Jei!“. Anscheinend hatte der Name Wirkung auf Farfarello. Denn der Stand nur vor Aya und wusste nicht so recht was los war. Ran war es auch egal. Es war nur gut, das Berserker ihn zurzeit nicht mehr angriff.

Rans Augen musterten jede noch so kleine Bewegung seines Feindes. Schuldig’s Worte hatte er auch vernommen. Doch der Ire schien nicht darauf zu reagieren.
 

Statt auf Schuldig zu reagieren sah er in die Augen des Anderen. Er stand da und schluckte hart, sah sich dann das Geschehen an, schaute wieder in die Augen seines Feindes. "Woher...kennst du diesen Namen...?", fragte er leise und umklammerte sein Messer, während noch immer Blut von seiner Hand zu Boden tropfte. Er wusste nicht so Recht was er tun sollte. Auch das Kampfgeschehen bei den anderen Vier hatte aufgehört. Sie standen nun da und beobachteten wie gebannt, was passierte. Farf oder Jei oder wer auch immer nun dastand und in die violetten Augen des Weiß-Leaders schaute, schluckte wieder leicht. "Wer um alles in der Welt bist du?".
 

Das war seine Gelegenheit. Ran erwiderte Farfarellos Blick und sah niemals weg. Langsam näherte er sich dem Iren. Vielleicht konnte er ihn nicht besiegen, aber zumindest ruhig stellen. Es musste funktionieren. Sonst würden sie alle nicht mehr lebend hier raus kommen. Außerdem konnte Ran eine Spur des Mitleids nicht leugnen. Sein Hass schwoll ab, während er einige Schritte auf den Weißhaarigen losging. „Jei.... Ich weiß schon länger, wie du heißt….“. Ran wusste nicht so recht, wie er nun mit der Situation umgehen sollte. Er hatte zwar die Grundlegendsten Dinge dafür, um Farfarello ruhig zu stimmen, doch wusste er nicht, wie er mit seinen Mitteln umgehen sollte. So näherte er sich nur ganz dem Iren und achtete gar nicht erst auf seine zwei Kollegen, welche versuchten ihn davon abzuhalten. Auch Schuldig konnte ihn nicht daran hindern, der nochmals versuchte Jei dazu zu bringen, Ran zu töten. Bei Jei angekommen legte Ran seine Hände auf die des Iren. Sofort spürte er das Blut, das aus der Wunde getreten war und noch immer nicht aufgehört hatte zu laufen. „Ganz ruhig….“.
 

Der Ire stand da und sah den Anderen auf sich zukommen. Er entspannte sich langsam bei dessen Worten und als er seine Hände spürte ließ er das Messer fallen. Wieder schluckte er hart, ließ die Emotionen des anderen auf sich wirken. Doch dann...

"Verdammt!", fluchte Schuldig im Hintergrund. Er zog die Knarre und richtete sie auf Ran. "Du verweigerst deinen Befehl, Farf! Dein Auftrag ist es ihn zu töten!! Also tu es...sonst tu ich es und das wird dein Tod sein!", sagte der Telepath scharf, während Nagi die beiden anderen Weiß mit seiner Kraft gegen die Wand gepresst hielt, so dass keiner von ihnen sich rühren konnte.

Schuldig entsicherte. Jei blickte noch immer Ran an. "Nein....", sagte er dann leise und mit einem Satz hatte er Ran beiseite gestoßen, sein Messer wieder aufgehoben und geworfen. Es traf Nagi in der Schulter, genau da wo es hatte hingehen sollen und dieser ließ die anderen beiden weiß los. Der Rest ging sehr schnell. Jei machte wieder einen Satz und stieß Ran aus der Schussbahn, sprang auf Schuldig vor, der auch schon die beiden Weiß im Nacken hatte und trat ihm die Waffe aus der Hand.
 

Bei Schuldig’s Worten war Ran regelrecht erstarrt gewesen. Hätte er jetzt nur einen Mucks von sich gegeben, dann hätte ihn der Telepath auf der Stelle erschossen. Doch ehe er wusste was nun los war, wurde er auch schon von Farfarello aus der Schussbahn gestoßen. Es dauerte einige Sekunden, bis Ran begriff, was dort nun los war. Doch nachdem er wieder voll bei der Sache war schnappte er sich sein Katana. Das war die einzige Chance, Schuldig nun zu töten. Der Rothaarige wollte schon mit seinem Katana angreifen, als sein Blick auf die Waffe Schuldigs fiel, welche nun alleingelassen auf dem Boden lag.

Die anderen beiden Weiß standen dort und waren ebenfalls bereit einzugreifen. Doch sie trauten es sich nicht, weil sie nicht wussten, was mit dem Iren los war. Erst ein Schuss und das zusammensacken des Telepathen brachte alle wieder in die Realität zurück. Ran stand, weniger Meter entfernt, mit der Schusswaffe in der Hand. Aya starrte auf den zusammengesunkenen Schuldig, auf den er eben geschossen hatte. Das hatte er getan ohne nachzudenken und war nun selber regelrecht geschockt. Die Waffe fiel ihm aus der Hand.
 

Und Ran war nicht der einzige, der geschockt war. Auch der am Boden kniende Nagi, dem die Angst ins Gesicht geschrieben stand und die anderen beiden Weiß sahen geschockt aus. Jei fasste sich als erster wieder, ging zu Schuldig hinüber und kniete sich neben ihn. Dieser sah ihn aus müden und fast toten Augen an, als der Ire ihm eine Strähne aus dem Gesicht strich. "Ver...schwinde...hier, Jei...", flüsterte Schuldig, doch jeder konnte es hören. "Sie werden dich...töten...". Jei blickte in die grünen Augen und er neigte sich hinab, küsste Schuldig auf die Stirn und dessen Kopf sackte bei Seite. Leicht biss sich der Ire auf die Unterlippe, ließ den Leib dann in Ruhe und richtet sich auf, kam zu Nagi und der sah ihn ängstlich an. Doch Jei tat ihm nichts, er zog das Messer aus seinem Rücken, wusste, dass er hier keine Organe getroffen hatte, sondern nur seine Fähigkeiten außer Kraft gesetzt hatte. "Verräter...", hauchte Nagi und Jei sah ihn weiter an, löste sich dann aber und warf das Messer beiseite. Er sah niemanden mehr an. Seine Gedanken galten Schuldigs Worte, als er den Gang langsam entlangging, an Ken und Omi vorbei, die zu Ran gestürzt waren und an dem Leader vorbei, den er kurz ansah. Es war als wenn etwas auf seinen Lippen zu sehen gewesen war, dass einem minimalen Lächeln glich, doch vielleicht war es auch Einbildung gewesen.
 

Wie erstarrt stand Ran immer noch auf ein und derselben Stelle. Er hatte sich noch nicht gerührt. Auch nicht, als die beiden Jüngeren auf ihn zugestürzt kamen. Sein Blick lag auf dem nun toten Telepathen. Eigentlich müsste Aya so etwas wie Genugtuung verspüren, das sein Feind von damals nun endlich tot war. Doch stattdessen spüre er nichts. Er war selbst viel zu geschockt. „Kommt… gehen wir……“. Es war nicht mehr als ein Murmeln gewesen. Sein Katana hielt er noch in der linken Hand, während er sich umdrehte und langsam Jei nachging. Die anderen Beiden würden ihm schon folgen. So wirklich wusste Ran nun auch nicht, was sie nun tun sollten. Schnell schloss er zu dem Iren auf. „Jei? Was wirst du nun tun?“, Ran schaute nicht zu dem Weißhaarigen, sondern stetig geradeaus. Aus seiner Stimme konnte man raushören, wie geschockt er selber war über das Geschehene.
 

Und der Angesprochene ging einfach weiter, sah ebenfalls nicht zur Seite. "Ich...weiß es nicht....", sagte er nur. Er wusste noch nicht wo er hinsollte. Seine Hand pochte und noch immer blutete sie stark. Inzwischen war deutlich zu sehen, dass Ran da eine wohl sehr wichtige Ader getroffen hatte. Doch Jei schien das nicht weiter zu stören, zu tief saß noch was eben passiert war. Er hatte keine Ahnung was das sollte. Die verschiedensten Bilder waren zu sehen und momentan befand er sich in einem Stadium zwischen Jei und Farfarello. Der Ire verließ das Gebäude und ging einfach weiter gerade aus. Wenn er hier bleiben würde, dann würden Schwarz ihn recht bald bekommen und das wäre sein Todesurteil. Sicher. Schuldig war tot und Nagi außer Gefecht gesetzt, doch Brad war nicht zu unterschätzen.
 

Immer weiter folgten die drei Weiß dem einen Schwarz. Jeder wusste wie wichtig es nun war, von hier weg zu kommen. Doch sie konnten auch nicht ins nirgendwo laufen. Nach einer weile des Laufens waren es schließlich Ken und Omi, die stehen geblieben waren. „Aya…“ Ran drehte sich um als er die Stimme des jüngsten hörte und blieb ebenfalls stehen. Sie hatten sich schon etwas vom Gebäude entfernt. Der Weiß Leader drehte seinen Kopf und sah zu Jei. Kurz überlegte er. „…. Jei? Kommst du mit?“. Er achtete nicht auf die geschockten Gesichtsausdrücke der zwei Anderen, sondern starrte stur in Farfarellos Richtung. So recht wusste Ran nun auch nicht, was er nun tun sollte. Aber irgendwie wollte er auch den Iren nicht alleine lassen. Schließlich verdankten sie ihm alle ihre Leben.
 

Jei blieb stehen als er wieder seinen Namen hörte. Er sah zu Ran hinüber und schweigend stand er da, sah in seine Augen. Er wollte ihn wirklich mitnehmen? Mit zu Weiß? Oder würde es ihm doch das Leben kosten, wenn er mitging? Doch allein der Blick in die violetten Augen sagte ihm, dass Ran nicht länger sein Feind war, dass Ran der Einzige war, bei dem er sicher war....

Also nickte er leicht und kam zu ihm, sah ihn dabei die ganze Zeit an. Omi und Ken beachtete er gar nicht, denn ihr Geschocktes dasein, war nicht halb so interessant, wie die Hilfsbereitschaft Rans.
 

Ran nickte lediglich. „Also. Wir fahren.“, er duldete keine Widerrede. Er hatte beschlossen, das sie den Iren mitnehmen würden, und so würde es nun auch bleiben. Erst jetzt konnte Aya auch wegsehen. Das funkelnde Auge hatte ihn schon die ganze Zeit gefesselt. Nur schade, das er es heute nur einmal hatte sehen können. Doch er würde schon noch raus finden, was es mit dem Weißhaarigen auf sich hatte.

Jetzt mussten sie allerdings erst einmal nach Hause. Weg von diesem Gebäude und vor allem weg von dem einzigen Schwarz, der heute noch in der Lage war in irgendeiner Hinsicht zu agieren. Das konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen. So gingen alle zum Auto. Da sie nur zu dritt waren, war also noch ein Platz frei. „Steig ein.“ Ran vermied es nun, den Iren anzusehen. Er war sich nicht sicher, ob er nicht einen Fehler beging. Auch wenn er das nicht glaubte. Doch Vorsicht war bekanntlich besser als Nachsicht. „Du kannst dich auf den Beifahrersitz setzen.“.
 

Er tat wie ihm geheißen und setzte sich auf den Beifahrersitz, neben Ran. Er spürte die Angst der beiden Anderen, die hinten saßen und ihn nicht aus den Augen ließen und das Zögern Rans. Doch er sagte nichts, tat einfach was Ran gesagt hatte. Sein Blick galt dem Gebäude, in dem er den toten Schuldig wusste. Seine Augen glitzerten leicht, verrieten aber keine Emotion die mit dem Vorfall zu tun zu haben schienen. Es war nur das Verletzte und Leidende in ihnen zu sehen, das Ran schon vor ein paar Wochen gesehen hatte und das so tief zu sitzen schien, wie es kaum noch möglich war. Schweigend saß er da, schaute in die Nacht hinaus und strich sich dann leicht mit den Fingern über das linke Auge, senkte den Blick. Seine Augenklappe lag noch immer in dem Gebäude, doch er brauchte sie nicht mehr wie es schien.
 

Nein die brauchte er wahrlich nicht mehr. Ran wusste bereits, wie es mit ihm Aussah. Auch er beachtete die beiden Anderen hinter ihnen nicht. Nachdem alle eingestiegen waren fuhr er wortlos los. Auch die Fahrt schien wortlos von statten zu gehen. Die zwei anderen Weiß trauten sich nicht einen Ton zu sagen und Ran selber hielt es nicht für nötig, etwas zu sagen. Wie das mit Farfarello aussah wusste er nicht. Doch das war jetzt egal. Der Rothaarige war beruhigt, das Farfarello anscheinend ruhig geblieben war. Er hoffte inständig, dass es auch so bleiben würde. Denn wenn der Ire die Kontrolle verlieren würde, dann hätten sie so gut wie keine Chance.
 

Doch momentan sah Jei nicht so aus, als wenn er wirklich in Stande wäre die Kontrolle zu verlieren und wieder zu einem Berserker zu werden. Stattdessen saß er regungslos da und sein Blick wurde von Mal zu mal glasiger. Er schien in die Ferne zu sehen, in unendliche Weiten und in die Vergangenheit. Er sah alles andere als gefährlich aus, viel eher als wenn ihm gleich stumme Tränen über die Wangen laufen würden.
 

Ab und an warf Ran einen Seitenblick zu Jei. Doch der schien sich nicht weiter zur rühren. Dazu sagte Ran nichts. Wahrscheinlich musste Jei einmal selbst mit sich ins Reine kommen. Zurzeit war er ja ruhig.

Erst als sie anhielten berührte Ran leicht die Schulter des Iren. „Kommst du mit rein“, fragte er leise. Die anderen Zwei waren schon regelrecht aus dem Auto geflüchtet und wollten so wenig wie möglich mit dem Weißhaarigen zu tun haben.
 

Leicht zuckte Jei zusammen und sah dann in die Augen des anderen. Er hatte offenbar gar nicht wirklich realisiert das sie angekommen waren. Leicht nickte er, doch bevor Ran aussteigen konnte, schnellte seine Hand vor und hielt ihn am Handgelenk fest. So fest, dass es fast schon wehtat. "Ab...", begann er, brach dann aber ab. "Ran.... ich danke dir....", sagte er leise und sah in die Augen des anderen. Seine eigenen hatten sich nicht verändert. Noch immer waren sie gebrochen und schienen in Schmerzen zu ertrinken. "Dafür das...du mich aus all dem Scheiß ziehst....".
 

Die Hand, die sein Handgelenk festhielt, fügte ihm leichte Schmerzen zu. Doch nicht solche, die er nicht aushalten konnte. Eher einfach nur einen leichten Druck, den jemand verübte, wenn er Angst hatte. Und Ran hatte recht. Die Augen des Iren hatten sich in keinster Weise verändert und strahlten immer noch Unsicherheit und Angst aus. Leises seufzen war zu vernehmen. „Komm. Wir gehen erst einmal rein, ja? Ich werde mich um deine Hand kümmern.“ Natürlich würde Ran sich darum kümmern. Er glaubte nicht, das es jemand anderes aus seinem Team tun würde und so wirklich wollte er Jei jetzt auch nicht einfach von sich weg zu den anderen schubsen.
 

Langsam löste er seinen Griff wieder und nickte leicht. Schweigend und bis zur letzten Sekunde in die rettenden Augen blickend die ihm so gut taten, stieg er schließlich aus und schloss die Wagentür hinter sich. Er fror. Sein Blick ging das Haus empor und er legte die Arme um sich selbst. Seien hand blutete immer noch nicht zu knapp, doch er hatte eine Faust gemacht und diese um ein Stück Stoff geschlossen, sodass die Blutung etwas gedämmt war. Langsam und fast schon unsicher folgte er dem anderen ins Haus, sah sich die ganze Zeit um und spürte die Angst der beiden Anderen noch immer. Er wollte ihnen doch gar nichts tun.
 

„Komm…“, Ran nahm die Hand des Iren und führte ihn Richtung Badezimmer. „Ich werd deine Hand jetzt versorgen, okay?“. Auf keinen Fall wollte er etwas tun, das den Weißhaarigen störte. Denn im Moment kam der Ran einfach nur unsicher und ängstlich vor. Er wusste, das Jei spüren konnte, das Ken und Omi Angst hatten. Doch dazu sagte er gleich erst einmal etwas. „Setz dich da hin.“ Der Weiß Leader zeigte auf den Wannenrand und drehte sich selbst weg, um das Verbandszeug zu holen.
 

Er nickte leicht auf die Ankündigung des Anderen hin und folgte ihm brav. Auch setzte er sich, als der Andere es sagte und hielt die Hand bewusst über die Wanne, löste den Stoff und das Blut tropft gleich in den Abfluss. Er sah der roten Flüssigkeit dabei zu und dann ertönte seine leise Stimme. "Es ist...irgendwie schön...findest du nicht..?". Er meinte damit das Rot des Blutes und wie es seine ganze Hand besudelte und in den Abfluss tropfte.
 

Der Verbandskasten wurde nicht weit weg von Farfarello abgestellt. Ran sah zu dem Rot, das dort langsam den Abfluss hinunter lief. „Ja… es ist schön. Aber ich glaube, aus einem anderen Grund als du vielleicht denkst.“ Ran zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht wirklich was er darauf antworten sollte. Vielleicht wären ihre Gründe doch die selben. Jedenfalls war er selbst ein wenig neugierig darauf zu erfahren, was Jei so schön an dem Blut fand. „Erzählst du mir, was es so schön macht“, fragte er dann leise und begann, die Hand zu desinfizieren.
 

Er ließ es zu und zuckte nicht mal zusammen. Zu viele neue Emotionen drangen grade auf ihn ein, als das er den Schmerz seiner Hand realisieren könnte.. Er sah auf die Hände des Anderen, die seine eigene verarzteten und schwieg eine ganze Weile. "Es ist....einfach beruhigend es zu sehen....ich weiß auch nicht...es ist warm und angenehm...und hat eine schöne Farbe...Es ist das Elixier des Lebens..." Seine Stimme war leise und viel zu sanft. So kannte man es gar nicht von ihm. Nun sah er in Rans Gesicht, der noch immer auf seine Hand sah und diese einfach nur wirklich gekonnt verarztete.
 

Die Hand war schnell verarztet. Ran war es gewöhnt, so etwas zu tun. Sein Blick wurde leicht überlegend. „Vielleicht…. Teilen wir ja doch die gleiche Meinung.“. Tatsächlich war das, was Jei ihm da erzählt hatte dasselbe, was er selber gedacht hatte. Es wunderte ihn schon. Aber irgendwie machte es ihn glücklich. Vielleicht war Jei jemand, der ihn verstehen konnte. Und so jemanden zu haben….das hatte Ran sich schon immer gewünscht.
 

Jei spürte das kleine Glücksgefühl in dem andern aufkommen und sah ihm in die Augen, schweigend und nicht wegsehen wollend. Er hatte so lange gehofft mal etwas anderes bei diesem Mann zu spüren als Hass und jetzt tat er es. Ran war glücklich. Nicht viel aber ein wenig und Jei musste minimal lächeln als ihm dies bewusst wurde. "Ja...vielleicht...", sagte er leise und bewegte leicht die Finger, ohne den Blick aus den Augen seines gegenüber zu nehmen.
 

Ja. Ran war schon etwas glücklich. Er erwiderte den Blick des Iren. Doch nur kurz. „So. Das wars ja dann erst einmal.“. Er stand auf und räumte das Verbandszeug weg. Dann sah er wieder zu Jei. Er musste nachdenken, wo denn der Ire nun übernachten konnte. Zu den anderen konnte er ihn sicher nicht stecken. Und zu ihm selbst? Na ja…. Er schien irgendwie der einzige zu sein, der den Iren ruhig stellen konnte. Doch wenn er mal ausflippte, dann könnte Aya mit seinem Leben auch sofort jetzt abschließen. Doch er brauchte sich jetzt nicht unbedingt darüber Gedanken zu machen. Der Weißhaarige würde einfach bei ihm im Zimmer schlafen. Das wäre sicherer für alle. „Du schläfst bei mir im Zimmer. Ist das in Ordnung?“. Es war eher eine Rhetorische Frage gewesen. Denn wenn der Schwarz das nicht wollte, hätte er genauso gut auf dem Pflaster draußen übernachten können. Sie hatten hier sonst noch keinen Platz für jemand neuen.
 

Zwar wäre da noch das Zimmer von dem verstorbenen Yohji gewesen, doch es war klar, dass der Weiß-Leader Farf dort nicht unterbringen wollte. Außerdem hatte Farf eh kein Problem damit, nickte leicht. "Wenn das in Ordnung ist...", er sah noch immer Ran an. Auch wenn dieser Blick noch immer der sanfte aus gebrochenen Augen war, so konnte es einem doch schon einwenig Angst machen, wenn man so angesehen wurde...
 

Doch Ran hatte keine Angst vor dem Blick. Im Gegenteil, war er doch der Meinung, Farfarello ein klein wenig verstehen zu können. Und das, obwohl er noch nicht die genauen Hintergründe kannte. Wieder nahm er Farfarello an der Hand und führte diesen nach draußen. Es war für ihn kein Problem, das der Weißhaarige bei ihm schlafen würde, auch wenn er noch ein wenig Angst in sich spürte. Doch Yohjis Zimmer an den Iren zu geben.... das wollte er den anderen beiden nicht antun, denn sie alle waren noch nicht über Yohjis Tod hinweg gekommen. Nur Kritiker hatte hier und da einmal verlauten lassen, dass sie einen neuen Teamkameraden brauchen würden. Doch sie alle hatten immer wieder abgelehnt, denn schließlich war Yohji niemand, den man einfach ersetzen konnte. Und mit jedem mal, wenn Ran an den ehemals Ältesten der Gruppe dachte, wallten nur Selbstvorwürfe in ihm auf, denn er dachte, das er es damals hätte verhindern müssen.
 

Jei ließ sich führen, spürte die Angst in ihm und biss sich leicht auf die Unterlippe. Als sie in dem Zimmer ankamen blickte er sich um. Es war gemütlich und ganz anders als sein Keller. Und es gefiel ihm. Auch wenn es für seinen Geschmack etwas zu hell war. Doch dann blickte er wieder Ran an, ließ langsam seine Hand los.

"Ich werde...keinem von euch etwas tun....", versprach er dann leise und blieb einfach stehen wo er war. Er wusste nicht wie er den Anderen ihre Angst nehmen konnte, doch vielleicht würde sie bald von selber verschwinden. Allerdings... je länger Jei über das nachdachte, was er nun durch Ran über sich wusste...

'Ich kann mir selbst nicht trauen.... Wie sollen es die anderen dann je schaffen?', fragte er sich und senkte dann den Blick.
 

Ran ging ins Zimmer und setzte sich aufs Bett, nachdem Farfarello seine Hand losgelassen hatte. Irgendwie war nun wieder alles anderes als es eben angefangen hatte und er wusste selber nicht ganz genau warum das nun so war. Die Stimmung wurde irgendwie drückend, da Ran wieder angefangen hatte zu viel nachzudenken. Nicht das er etwas dagegen hatte, das der Schwarz nun hier war….Es war nur so, das er nicht wusste, wie er das Kritiker erklären sollte. So wie der Rothaarige die beiden Anderen einschätzte, hatten sie sicher schon bescheid gegeben, denn wer wollte denn auch schon einen Irren im Haus haben? Leise seufzend lies Ran sich rücklings auf die schwarze Satin Bettwäsche fallen und sah zur Decke empor.
 

~tbc~



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