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World of Faerûn - 5. Staffel

Ghosts Of Apocalypse
von

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Folge 78: Weiß wie die Nacht

Almraiven war lange Zeit lang eine relativ unauffällige Stadt an der calimshafischen Südküste, doch der ruhige und triste Alltag war längst vergangen. Die Abendröte setzte ein, ebenso wie die Anspannung duzender Wachen, die sich rund um ein wohlhabendes Anwesen positioniert hatten. Jede Tür, jedes Fenster des zweistöckigen Gebäudes wurde mit Wachen und angeheuerten Söldnern bewacht. Das Gelände, welches durch eine große Hecke umgeben war, glich einer militärischen Anlage und ein jeder hatte nur ein Ziel, nichts ahnend das man bereits von dem Mann beobachtet wurde, denn man fassen wollte. Einige Häuserblocks entfernt, erkundschaftete eine Gestalt in weißer Tracht mittels eines Fernrohrs die Lage. Sein Piratentuch, das als Kopfbedeckung trug, der hohe Kragen seines weißen Umhangs, der fast sein ganzes unteres Gesicht verbarg, die weiße Tracht - all dies reichte schon um jeden wissen zu lassen wer er war sobald man ihn sah. Er schmunzelte vergnügt, während er mit seinem rechten Auge durch das röhrenförmige Fernrohr sah, gerade so als schreckten ihn die Sicherheitsmaßnahmen nicht im Geringsten.
 

Noch einmal hielt der noble Herr des Hauses seinen Wachen eine Predigt in der Hoffnung dass sie begriffen wie ernst die Lage war. „Der weiße Falke hat sich angekündigt! Er hat vor mir ein uraltes, schier unbezahlbares Nesseril-Artefakt zu stehlen. Ich denke jeden von euch ist klar was das heißt! Ich verlange von euch die volle Aufmerksamkeit, ich verlange dass ihr diesen Bastard fasst! Er darf auf keinen Fall entkommen! Die Stadt hat 100.000 Goldmünzen Belohnung für seine Ergreifung ausgesetzt!“, sagte er in entsprechender Tonlage. Trotz allen war jedem bewusst das es selbst mit den Hundertschaften, die der Herr des Hauses aufgeboten hatte, kein leichtes werden würde den weißen Falken, auch bekannt als Meisterdieb 1-1-2, zu fassen. In über 4 Jahren war es niemanden gelungen ihn auch nur nahe genug zu kommen um ihn zu berühren. Im Hausinneren waren Armbrustschützen aufgestellt, die nur darauf warteten dass ihnen der Dieb vors Visier laufen würde. Mit Netzen und Wurfgeschossen wollten einige Einheiten außerhalb ihr Glück versuchen.

Die Nervosität stieg mit jeder Minute, während der Herr des Hauses persönlich in die Bibliothek ging um das Objekt noch einmal zu begutachten das man ihn nehmen wollte. Es handelte sich um einen Kristall, wohlgeformt und mit mystischen Schriftzeichen übersäht. Niemand wusste wirklich welche Macht er innehatte, aber gerade deswegen und wegen seiner Einzigartigkeit war er schlichtweg ein Vermögen wert. Naserümpfend begab sich der Herr des Hauses in sein Quartier, nicht vor Eitelkeit sondern viel mehr wegen des Gestanks der in seinem Haus lag, seit sich duzende Söldner zu den regulären Wachen gesellt hatten.
 

Jene Wachen am Eingang, trauten ihren Augen nicht als auf einmal ein paar Duzend Brandpfeile auf das Gebäude zuflogen. Es fing schnell so schnell Feuer, das jeder der nicht gut durchgebraten werden wollte, panisch das Gelände verließ. Nur wenige blieben zurück und versuchten nun unter Einsatz ihres Lebens das Relikt zu beschützen. Bald schon drangen weitere Pfeile durch die Bibliotheksfenster und brachten auch gleich einige Rauchkörper mit, die den verblieben Wachen die Sicht nahmen.

Nur wenige waren zurück geblieben und staunten umso mehr als der weiße Falke plötzlich auf dem Dach des Hauses auftauchte und den Kristall bereits in Händen hielt. „Da ist er!“, rief man aufgebracht und deutete auf seine Position. Wieder einmal war es dem Dieb gelungen sich seine Beute zu holen, was den Hausherren entsetzlich vor Wut aufschreien ließ.
 

Noch Stunden danach durchkämmte eine Scharr von Wachen die ganze Stadt nach dem Meisterdieb. Jeder Bettler und jeder Laufbursche wurde überprüft, doch die Suche blieb erfolglos.

Offenbar war nur eine der Wachen guter Laune, die alleine durch die Straßen zog und Passanten nur flüchtig prüfte. Genüsslich pfiff er ein Liedchen und ging seines Weges, denn für ihn war heute alles so gelaufen wie er sich es vorgestellt hatte.

Gerne hätte er seinen erfolgreichen Tag gefeiert, hätte ihn nicht ein stämmiger Zwerg von hinten angesprochen, nachdem er in eine dunkle Seitengasse abgebogen war. „Hrr, hrr, nicht schlecht für einen Dieb, aber auch nicht gut genug um mich zu täuschen.“, tönte der kleine Mann schmunzelnd unter seinem zotteligen Bart hervor. Der Meisterdieb, der hinter dieser Maskerade der pfeifenden Wache steckte, hielt einen Moment lang inne, begann aber recht schnell damit seinen Lippen wieder ein Schmunzeln aufzuerlegen. Gelassen drehte er sich um und blickte ihm frech ins Gesicht.

„Seht es als Euren Lohn an, dafür das Ihr mich durchschaut habt.“, erwiderte er, wohlwissend das noch niemand sein Gesicht unverhüllt gesehen hatte. Jedoch war der Zwerg nicht so einfach zu besänftigen. „Es war eigentlich nur Zufall. Ich habe mich gefragt wie es jemand wohl schaffen will diesen Ort wieder zu verlassen ohne dass man ihn als den Weißen Falken enttarnt, wo doch jeder kontrolliert wird. Die Einzigen, die man nicht kontrolliert, sind diejenigen, die kontrollieren, nicht wahr?“, gab er unbeeindruckt zurück und nahm seine Axt hervor. Der weiße Falke staunte, denn war die Waffe eigentlich etwas unhandlich für einen Zwerg. „Oh, eine zweihändige Axt. Wollt Ihr mich damit etwa angreifen? Ich mache Euch ein Gegenangebot, Zwerg. Ihr erhaltet den Kristall zurück und lasst mich laufen. Damit wärt Ihr der Held und gewissermaßen auch der Sieger.“, antwortete er mit verschlagenen Blick und warf ihm den Kristall zu, bevor dieser überhaupt die Gelegenheit hatte, das Angebot zu überdenken. Es blieb ihn kaum eine andere Wahl als den Kristall zu fangen und seine Waffe fallen zu lassen. Er ahnte noch nicht dass er einen weiteren Trick des weißen Falken erlegen war. Der Kristall in seiner Hand, begann sich plötzlich in Dampf aufzulösen, den er unweigerlich einatmete. „Das ... ist nicht …“, vermochte er noch zu ächzen, bevor er friedlich im Stehen einschlummerte.

„Zwerge sind ja so einfältig.“, dachte sich der Dieb und nahm den richtigen Kristall aus seiner anderen Hosentasche hervor. Auch den letzten Triumph sein Gesicht gesehen zu haben, gönnte er ihm nicht. Breit grinsend zog er sich seine Gesichtshaut ab, die sich sehr schnell als Maske herausstellte. „Süße Träume, Zwerg.“, sagte er in leisen Ton und warf ihm die Maske hin. Noch eine Zeit lang halten seine Schritte durch die Gasse und wieder einmal war er seinen Ruf als Meisterdieb gerecht geworden.
 

Salina hatte sich nach dem schrecklichen Erlebnis vom vorherigen Tag ein wenig vom Schock erholt. Ihr ganzes Dorf war den Erdboden gleich gemacht worden und alles was blieb, waren die verkohlten Überreste der elfischen Bauten. Nahe des Unglücksortes weihte sie den Verstorbenen ein Grab, auf das nicht vergessen werden sollte, was geschehen war.

Zunächst von Rachegelüsten getrieben schloss sie sich den drei Abenteurern an um eines Tages auf den Mann zu treffen der dafür Verantwortung trug, dass ihre Heimat zerstört wurde. Schlussendlich wollte sie Gerechtigkeit für ihr Volk, aber auch das Unheil bekämpfen das drohte.

Fortan ging man zu viert entlang eines Pfades, der durch einen kleinen Wald, in Richtung Osten führte. Schon eine ganze Weile beobachtete die Waldläuferin Decan, der wie gewöhnlich recht schweigsam war. Ihr musternder Blick entging dem Kensai keineswegs, wirkte er recht aufdringlich auf ihn ein. „Was ist?!“, fragte er leicht genervt, so dass sie etwas zurückschrak. „Nichts ... es ist bloß ... Ihr erinnert mich an jemanden.“, erwiderte sie freundlich und zog somit auch die Aufmerksamkeit ihrer beiden anderen Begleiter vor ihr auf sich. „Ach ja?“, wunderten diese sich synchron und drehten sich zu ihr um. „Wisst ihr, es gab mal einen Mann in dieser Region der vor etwa 300 Jahren gelebt hat. Allerdings ist mir sein Name entfallen. Das war noch etwas vor meiner Zeit, aber er soll wohl einen ziemlich zweifelhaften Ruf gehabt haben. Die Leute fürchteten ihn. Man sagt er hat jeden getötet der ihm im Weg stand. Richtig bekannt wurde er jedoch wegen seiner Jagdlust auf ausgewachsene Drachen. Einige nannten ihn deswegen ’den Drachenjäger’ aber die meisten kannten ihn unter den Namen ‚The Scarecrow’ – die Vogelscheuche. Der Name rührt der Legende nach von seiner Körperhaltung, die er einnahm bevor er in den Kampf ging. Aber eines Tages verschwand er einfach und niemand hat jemals etwas von ihm gehört. Man sagt die Hölle habe ihn zu sich geholt.“, erzählte sie.

Shane interessierte sich besonders für die Stelle in der es um die Kampfeshaltung ging, denn er hatte durchaus bereits etwas Vergleichbares gesehen. Vorsichtig sah er zu Decan herüber und sprach ihn kurzerhand an. „Sag mal, kann es vielleicht sein ...“, setzte er an, bevor dieser ihn unterbrach. „Ja.“, gab er kühl zurück, was die beiden Mädchen etwas verwirrte. „Hey, wovon redet ihr?“, fragte Kyren neugierig. „Es ist lange her das man mich als Decan, die Vogelscheuche bezeichnet hat.“, ergänzte ihr in schwarz gekleideter Gefährte zur Erklärung. „I-Ihr wollt sagen Ihr seid der Mann von damals? Aber wie kann das sein? Kein Mensch wird so alt.“, warf Salina verwundert ein. Die Antwort sollte sie jedoch von Shane erhalten, denn Decan war nicht daran interessiert mehr von sich Preis zu geben. „Ich denke es hat damit zu tun das er ein Gotteskrieger ist. Er lebt von der Macht, die ihm die Götter gegeben haben. Sein Aufenthalt hier auf Erden ist begrenzt, Salina. Nicht die Hölle, die Götter haben ihn zu sich geholt.“, sagte er. „Aber dann reisen wir ja mit einer echten Legende? ... oder ... vielleicht mit dem Bösen?“, erwiderte sie zweifelnden Blickes. Decan war nicht länger gewillt der Diskussion tatenlos zu folgen und machte sich daran ihr ein Ende zu setzen. „Nicht einmal die Götter können ein schwarzes Herz erhellen, Salina. Dennoch ist die Sache für die ich geschickt wurde rechtschaffender Natur. Wenn ihr meine Loyalität zu dieser Sache in Frage stellt oder auch nur den geringsten Zweifel habt, dann verschwindet. Ich bestehe nicht darauf das mich jemand begleitet.“, meinte er mit deutlichem Unterton und ließ seine Gefährten im Schweigen verharren. Schon bald stand ihnen eine Rast bevor, denn nur einen Moment später erblickte man ein kleines Dorf am Ende des Waldstücks.
 

Die dortige Taverne sollte den Abenteurern die Gelegenheit geben etwas zu essen und sich auszuruhen, doch schon als man das Lokal betrat, wurde man mit misstrauischen Blicken beäugt. Eine solche Reisegruppe sah man offenbar nicht oft in dieser Gegend, aber auch etwas anderes ließ die vier in zweifelhaftem Licht erscheinen. An einem schwarzen Brett, welches an einen Stützbalken angebracht war, prangerte die Zeichnung eines gesuchten Diebes, auf dessen Ergreifung eine hohe Belohnung ausgesetzt war. Es handelte sich um den Meisterdieb 1-1-2, mit dem Shane und Kyren bereits früher einmal Bekanntschaft gemacht hatten. Die beiden wirkten überrascht selbst in dieser Gegend Faerûns seinen Namen zu lesen.

„Sieht so aus als wäre er inzwischen in ganz Faerûn bekannt.“, kommentierte Shane den Steckbrief und versammelte sich mit den anderen um das Schriftstück. „Ihr habt schon von ihm gehört?“, fragte Salina verwundert. „Ja, Kyren und ich hatten bereits das Vergnügen. Ein ziemlich zwielichtiger Typ, wenn ihr mich fragt.“, antwortete er nickend. „Ja, egal wie viel Kopfgeld man auf ihn aussetzt, niemand hat es je geschafft ihn zu fassen.“, ergänzte Kyren. Decan hingegen redete nicht ganz so euphorisch über den Gesuchten und verzog seine Miene noch etwas grimmiger als sonst. „Er ist gefährlich.“, meinte er mit mahnenden Unterton, so dass sich seine Gefährten überrascht zu ihm umdrehten. „Was sagst du?“, gab Kyren verwirrt zurück. „Selbst den Göttern ist er nicht geheuer. Er ist mehr als er zu sein scheint. Nehmt euch besser vor ihm in Acht.“, antwortete er. „Soll das heißen du weißt mehr über ihn?“, hakte die junge Magerin hoffnungsvoll nach, worauf er sich leicht desinteressiert abwendete. „Nicht genug.“, entgegnete er lediglich und machte sich daran einen Tisch zu suchen. Er kam jedoch keine zwei Schritt weit als auf einmal eine Axt herbei geflogen kam, die ihn nur knapp verfehlte und den Steckbrief am Pfeiler in zwei Teile spaltete. Im Gegensatz zu seinen Begleitern reagierte Decan weniger erschrocken sondern fixierte seinen Blick auf den Werfer der Waffe. Schnell war dieser gefunden, denn der Zwerg versteckte sich keineswegs feige hinter einem der Einrichtungsgegendstände, sondern verharrte nicht weit von ihnen, seine Augen auf den Schwertkämpfer fixiert. In seiner Tat lag keine Boshaftigkeit, es war die Art der Zwerge sich die nötige Aufmerksamkeit zu verschaffen. Es wunderte nicht dass er auf das Gespräch über den Meisterdieb recht empfindlich reagiert hatte, denn er war es, dem dieser zuletzt nur um Haaresbreite durch einen einfältigen Trick entkommen konnte. „Ihr da! Ihr seht mir recht fähig aus. Ich mache euch ein Angebot.“, rief er Decan zu, der neugierig seine linke Augenbraue hob. „Was haltet Ihr davon euch mir anzuschließen? Gemeinsam werden wir den Meisterdieb 1-1-2 stellen!“, fuhr er entschlossenen Tones fort, auch wenn der Kensai nicht die Gelegenheit bekommen sollte zu antworten. Der Wirt war auf das Szenario aufmerksam geworden und wies den Zwerg mit einem deftigen Klaps auf den Hinterkopf in seine Schranken. „Hey Baram! Wie oft hab ich dir schon gesagt du sollst nicht irgendwelche Leute anquatschen?! Und den Schaden bezahlst du mir, klar?!“, tönte der recht beleibte und beharrte Mann dazwischen, wütend auf die Axt im Stützpfeiler deutend.

„Eh .... entschuldigt. Was hat das alles zu bedeuten?“, fragte Kyren, sich an den Wirt wendend. „Keine Angst, Elfe. Das ist Baram. Bis letzte Woche war er noch ein hochdekorierter Söldner, aber leider hat er bei einen seiner Aufträge schändlich versagt und nun versucht er verzweifelt sein Image wieder aufzupolieren. Kurz um, er ist Pleite.“, erklärte dieser ihr, worauf sich Shane ins Gespräch einschaltete. „Aha, das heißt also Ihr wolltet den Meisterdieb 1-1-2 nur deshalb stellen um Euren Ruf aufzubessern?“, kombinierte er die Erklärung des Wirts. „Ja! Schließlich hat er ihn mir auch ruiniert!“, gab Baram säuerlich zurück, stieß aber auf wenig Entgegenkommen.

„Wir haben kein Interesse einem Dieb nachzujagen, also verschwindet.“, tönte Decan desinteressiert. „Ja, wir haben wenig Zeit für so etwas. Wir suchen die Elementargeister.“, ergänzte Salina trotzig.

Für einen Augenblick stand die liebliche Waldläuferin auf Grund ihrer Aussage im Mittelpunkt. Das Lokal war totenstill und ein jeder hatte sich zu ihr umgedreht. Es dämmerte ihr recht schnell das sie vorsichtig mit solchen Aussagen sein und es nicht in der Welt herumposaunen sollte. Die Aufmerksamkeit, die man ihr schenkte, verflog recht schnell, als Baram das Wort ergriff.

„Okay! Einverstanden! Ihr helft mir diesen Dieb zu fangen und ich bringe ich zum Herrn des Feuers.“, gab er, zum erstaunen aller, zurück. „Was sagt Ihr da?!“, staunte Salina, verblüfft von der Tatsache das der Zwerg sehr genau bescheid zu wissen schien. „Woher wisst Ihr von den Elementargeistern?“, fragte Shane in gleicher Art. „Hrr, mein Vetter neunten Grades ist Schatzjä .... eh ... Historiker. Als ich mal bei ihm zu Besuch war, hat er mir von nichts anderem geredet als die Grabstätte der Elementargeister zu finden. Zwei Tage später hat er sich zu Tode gesoffen, hrr. Vor kurzem bin ich einem Typen begegnet der sich Dwain nannte und ein paar erstaunliche Tricks mit dem Feuer drauf hatte. Ich wette das ist euer Mann.“, erzählte der Zwerg.

Es bedurfte nicht allzu langer Bedenkzeit, bevor Shane schließlich den Entschluss fasste ihm zu helfen, den Meisterdieb zu fangen. „Okay, einverstanden. Wir werden Euch helfen.“, sagte er und besiegelte den Pakt mit einem Handschlag. „Ausgezeichnet. Zwei Stunden von hier liegt eine Stadt wo er seinen nächsten Diebesfeldzug angekündigt hat. Wenn wir sofort losgehen, schaffen wir es noch uns bei der Stadtwache als Verstärkung anzumelden.“, erwiderte Baram erfreut. Es herrschte allgemeine Aufbruchstimmung und man war schon drauf und dran das Lokal zu verlassen als Salina auffiel das Decan nicht folgte. „Hey, was ist mit dir? Willst du nicht mitkommen?“, fragte sie verwundert. Ein leichtes Schmunzeln lag auf seinen Lippen, obwohl man es nicht sehen konnte, weil er sich ihnen nicht zuwendete. „Ich sehe keinen Anlass euch zu begleiten. Ihr schafft das sicher auch ohne mich.“, gab er in einer für ihn ungewöhnlichen Tonlage zurück. „Nun ... ganz wie du meinst.“, meinte sie schulterzuckend und machte sich mit den anderen auf den Weg. Nur der Wirt wagte es nach einer Begründung für sein Verhalten zu fragen, wenn gleich er einen recht vorsichtigen Ton anschlug. „Warum bleibt Ihr nicht bei Euren Gefährten?“, wunderte er sich. „Er kommt bereits näher ... und ich werde ihn erwarten.“, antwortete er mit düsteren und zugleich nachdenklichen Blick.
 

In der Anmeldehalle ertönte höhnisches Gelächter als Shane und die anderen sich als Wachen für das Relikt zur Verfügung stellen wollten. Keiner der Bürokraten nahm sie ernst und so verließ man gesenkten Hauptes das pompöse Anwesen des reichen Mannes.

„Und was nun?“, fragte Kyren enttäuscht, nichts ahnend das Salina bereits ein Schmunzeln auf den Lippen lag. „Eigentlich ist das gar nicht so schlimm.“, sagte sie unerschrocken, so dass man sich ihr verwundert zuwendete. „Wie meinst du das, Elfe?“, wollte Baram wissen und runzelte misstrauisch seine Stirn. „Ganz einfach. Ich habe ohnehin eine bessere Idee als unser Zwerg hier. Etwas zu beschützen das gestohlen werden soll ist zwar ganz gut, aber was wenn es nicht dem Meisterdieb, sondern zuerst uns in die Hände fällt?“, erklärte sie mit frecher Gestik. „Dann müsste er sich direkt mit uns messen.“, kommentierte Shane nachdenklich. „Ganz genau. Er muss es uns abnehmen, sofern er überhaupt weiß das wir es haben.“, ergänzte sie grinsend.

„Ist das nicht irgendwie verkehrt ohne Erlaubnis selbst zum Dieb zu werden nur um einen anderen Dieb zu fassen?“, zweifelte Kyren. „Keine Sorge. Wenn wir ihn erst mal geschnappt haben, geben wir das Relikt natürlich zurück. Wir leihen es uns nur aus!“, gab Salina beschwichtigend zurück, was allerdings in den Augen ihrer Artgenossin nichts daran änderte, dass man Gesetz brechen würde.

Somit stand die Idee und man brauchte nur noch einen Plan um selbst in das schwer bewachte Anwesen einzudringen und sich das Relikt zu holen. Man ahnte nicht dass man bereits heimlich beobachtet wurde. Die junge Frau, die sich hinter einer Hausecke in einer dunklen Gasse versteckt hielt, begann zu schmunzeln als sie vom Plan der Abenteurer hörte. Lautlos steckte sie ihr Krummsäbel zurück und verschwand.
 

Als die Dunkelheit über die Stadt gekommen war, war dies auch die Zeit in der sich die vier Abenteurer daran machten den Meisterdieb ein Schnippchen zu schlagen. Heimlich schlichen sie sich über die Mauern des Anwesens, stets wachsamen Auges nicht entdeckt zu werden. Baram, der als erster die Mauer überwunden hatte und gerade hinter einem dichten Gestrüpp des Vorgartens in Deckung gegangen war, hielt auf einmal unverhofft inne, fast so als hätte er ein verdächtiges Geräusch genommen. „Was ist? Stimmt etwas nicht?“, fragte Kyren verwundert. Es verstrichen ein-zwei Sekunden in denen die Augen des Zwerges, eine Rasse die dafür bekannt war selbst in totaler Dunkelheit klar sehen zu können, hin und her pendelten. „Es ist so still.“, merkte er mit missgestimmten Blick an. „Eine Falle?“, wollte Shane wissen, der gerade nachgekommen war. „Ich weiß nicht.“, grummelte Baram in seinen Bart hinein. Umso vorsichtiger pirschte man sich ans Hauptgebäude heran in dessen Keller das Relikt aufbewahrt werden sollte – schwer bewacht, wie man gehört hatte.

Nahe einer der vielen Statuen im Vorgarten hielt Baram ein weiteres mal an und wies seinen Gefährten in Deckung. Sorgsam tastete er den Boden ab, wogegen es für die anderen wirkte als suche er seine Kontaktlinsen. Mit einem kräftigen Ruck öffnete er jedoch auf einmal eine Luke die unter dem Gras verborgen war. Von dort führte eine Treppe nach unten zum Keller. Es schien so als hatte sich Baram bereits vorher einmal mit dieser Option beschäftigt.
 

Das Kellergewölbe war recht klassisch gebaut. Es war feucht, kühl und die Wände wirkten eher wie notdürftig aufeinander gestapelte Ziegelstände. Einige Fackeln wiesen den Weg, doch das Ende des Ganges war nicht im Sichtbereich. „Welche Richtung?“, fragte Salina folglich, hektisch nach links und rechts schauend. Baram deutete den Weg mit einem Fingerzeig an, ohne dass man wusste woher er dieses Selbstbewusstsein nahm. „So wie hier gebaut wurde, würde ich sagen es geht dort entlang.“, schlussfolgerte er aus seinem archetektonischen Steinkenntniswissen. Man verließ sich auf den kleinen Zwerg und folgt ihm Blindwegs. Schon bald stellte sich seine Entscheidung als richtig heraus, wenn gleich man vor einer Treppe, die nach unten führte, halt machte. Mit eindeutiger Handbewegung legte er es seinen Gefährten ans Herz anzuhalten. „Was ist, Baram?“, tönte es von Salina, die direkt hinter ihm stand. „Irgendetwas stimmt hier nicht. Wir sind an etwa 12 Fallen in den Wänden vorbeigekommen, aber alle waren bereits ausgelöst.“, antwortete er mit ungewissen Blick auf die Treppenstufen. „Ist der Meisterdieb etwa schon da?“, wunderte sich Kyren am Kopf kratzend. „Wir sind zwei Stunden früher hier als er erwartet wird.“, kommentierte Shane die Frage anzweifelnd.
 

Mit immer mulmigeren Gefühl ging man weiter. Die Ungewissheit nagte an den Vieren, denn niemand wusste was sie am Ende der Treppe erwarten würde. Unten angekommen stand man schließlich vor zwei großen silbernen Toren, denen künstlerische Gravuren eingemeißelt waren. Eines der beiden Tore stand bereits einen Spalt offen und man wollte schon weitergehen als Kyren auf einmal leise aufschrie. „Halt! Wartet einen Moment!“, gab sie aufgeregt von sich und eilte vor. „Was ist denn?“, fragte Shane irritiert. „Auf dem Tor liegt ein Bannzauber ... aber ...“, sagte sie, bevor ihr bei der näheren Betrachtung des Tores für einen Moment die Stimme versagte. „Es sieht so aus als ... sei er bereits ausgelöst worden. Die Ladung ist verbraucht.“, fuhr sie nach kurzer Prüfung fort. Verunsichert drehte sie sich zu ihren Gefährten um, denn es war schier ausgeschlossen dass dies alles ein Zufall sein sollte. „Das war ein sehr mächtiger Bannzauber ...“, ergänzte sie mit leicht geschockter Miene. „Egal. Wir gehen rein!“, gab Baram unbeeindruckt zurück und zückte seine Axt hervor.
 

Die Halle, die den Zwergenkrieger dahinter erwartete war riesig, ganz in weiß gehalten, aus feinstem Marmor gebaut. Im Zentrum gab es ein kleines Podest um das duzende Runensymbole in den Boden graviert waren. Jedoch war es eine junge Frau, die auf einer Kiste des Podestplatzes saß, welche ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie hielt ein Behältnis aus Metall in der Hand, kaum größer als 30 Zentimeter.

„Wer zum Teufel seid Ihr?“, fragte Baram verärgert, doch wollte ihm Kyren die Frage beantworten, als sie nur einen Moment später hinzu stieß. „Das ist doch ...!“, schrie sie geschockt auf, wenn gleich sie vor Schreck nicht in der Lage war den Satz zu beenden. Die Frau auf der Kiste schien erfreut die vier Abenteurer zu sehen und begrüßte sie zunächst höflich. „Da seid ihr ja endlich. Ich habe schon auf euch gewartet.“, rief sie mit zweifelhaften Blick in deren Richtung. „Wer ist das, Kyren?“, wollte nun auch Shane wissen, da man noch auf die Auflösung ihres Satzes wartete. „Das ist Calia – die Frau die mich wegen der Brosche angegriffen hat!“, erklärte sie, worauf sich Salina zu Wort meldete. „Warum hat sie denn so wenig an?“, fragte sie naiv und riss nicht nur ihre Gefährten geistig zu Boden. „Das ist doch jetzt nicht wichtig! Wichtig ist das sie unter dem Einfluss eines Dämonen steht! Sie ist gefährlich!“, erwiderte Kyren leicht verlegen.

Calia hatte jedoch nicht das Interesse an tiefer gehender Konversation und kam direkt zur Sache. „Spart euch euer Gebrabbel! Ich will die Brosche! Ich bin sogar so gnädig euch dieses Relikt zu überlassen, wenn ihr mir sie gebt. Weigert ihr euch, werdet ihr sterben!“, sagte sie mit deutlichem Unterton, aber Baram wollte erst ein paar Antworten. „Was ist mit all den Wachen geschehen? Wo sind all die Leute und was ist mit den Fallen?!“, fragte er mit drohender Stimme. „Ach ja, die Wachen habe ich alle getötet. Zu Ehren meiner Herrin habe ich sie in die Hölle verbannt. Jemand wie ich lässt sich nicht durch irgendwelche Fallen oder minderwertigen Menschen aufhalten. Also gebt mir die Brosche und ich lasse euch vielleicht noch einmal davon kommen.“, entgegnete sie ihm mit kaltem Blick, worauf Kyren hervor trat. „Pah! Niemals! Ich habe dich schon einmal besiegt!“, erwiderte sie ihr trotzig. „Dann wird das hier euer Grab sein. So oder so, ich werde bekommen was ich will, selbst wenn ich eure Leichen dafür ausgraben muss.“, rief Calia und nahm die Kiste samt Relikt an sich.

Unerwartet begannen auf einmal einige Gesteinsbrocken aus der Decke zu brechen und das aufkeimende irre Lachen Calias war wie ein Bote für das was da noch kommen sollte. Erst Baram realisierte was geschehen war. „Hrr, ich sag’s nicht gerne, aber die Frau hat gerade einen Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst.“, meinte er nach kurzer Analyse der Baubeschaffenheit der Halle.

„Ganz recht. Der Erbauer wollte sicher gehen das niemand der sein Relikt stielt, diesen Raum je wieder verlässt. Als ich die Kiste von ihren Platz genommen habe, habe ich euer Schicksal besiegelt. Ich dagegen habe das hier.“, ergänzte Calia mit fiesem Schmunzeln und holte eine Schriftrolle hervor. Kaum hatte sie ihr letztes Wort vollendet, setzte sie die Schriftrolle ein und verschwand mittels Teleport vor den erstarrten Mienen der anderen. Das sie mit dem Relikt entkommen war, sollte jedoch zu einen verschwindend kleinen Ärgernis werden, denn immer größere Brocken fielen aus der Decke und den Wänden. Der Eingang der Halle brach bereits völlig in sich zusammen und somit war auch der letzte Fluchtweg abgeschnitten.

„Oh nein! Was machen wir denn jetzt?!“, schrie Salina panisch. Es gab keine Hoffnung mehr und schließlich brach die Halle vollends in sich zusammen.
 

Von einem flach gebauten Dach, eines nahe gelegnen Gebäudes sah Calia vergnügt zu wie das ganze Grundstück regelrecht vom Boden verschluckt wurde. Eine riesige Rauchfontäne stieg an der Einsturzstelle empor. Bürger der Stadt kamen herbeigelaufen um zu sehen was passiert war, andere wurden vom Krach aus dem Schlaf geweckt. Die treue Dienerin Zephilias hingegen blickte zufrieden auf ihre Beute hinab. „Dies wird meine Herrin sicher dafür entschädigen, dass ich einmal versagt habe.“, dachte sie leise vor sich hin, doch ihre Träume von der ruhmreichen Rückkehr zerplatzten schon im nächsten Moment als sich ein großes Teleportationsfeld öffnete und die ganze Abenteuertruppe heil zu ihr aufs Dach brachte. Ihre Augen erstarrten regelrecht, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie entkommen konnten. Als Kyren völlig erschöpft zusammenbrach war schnell klar dass sie ihre Gefährten und sich selbst durch ihre Magie gerettet hatte. „Kyren!“, rief Shane besorgt und fing ihren allzu sorglosen Sturz gerade noch ab. Sie war sehr schwach und vermochte gerade noch ein Auge ein paar Millimeter zu öffnen. „Vier … auf solch ... eine Distanz ... ist wohl ... noch etwas ... zu viel ... für mich.“, ächzte sie mit schwacher aber erleichterter Stimme, während ihre Aktion bei Calia auf wenig Begeisterung stieß.

„Arrr, verfluchtes Gör! Noch einmal werdet ihr den Tod nicht entrinnen können!“, schrie sie wütend und zog ihr Krummsäbel mit der freien Hand hervor. Baram ergriff jedoch schneller die Initiative und schleuderte ihr seine Axt entgegen. „Mieses Weibsstück – das wirst du büßen!“, rief er aufgebracht, doch sie wich seinem Wurfgeschoss durch einen geschickten Sprung in die Luft aus und landete recht elegant, einige Meter hinter ihrer ursprünglichen Position. Nur wenige Augenblicke später fing Baram seine Axt wieder auf, die auf wundersame Weise wieder in seine Hand zurückkehrte, und versuchte sie im Nahkampf zur Strecke zu bringen. Auch dieses Mal sollte er scheitern, denn Calia verstand es seinen Angriffen geschickt auszuweichen. „Du gehst mir auf die Nerven, Zwerg!“, fauchte sie säuerlich und beendete seinen Angriff durch einen harten und präzisen Fußkick, der Baram zum Ausgangspunkt des Gefechts zurückschleuderte. Dennoch blieb ihr kaum Zeit sich zu erholen, denn schon flogen die drei nächsten Ärgernisse auf sie zu. Drei Pfeile, die Salina mit ihrem Bogen abgefeuert hatte, sollten den Kampf zu ihrer Gunst entscheiden, doch auch das schien für eine Dienerin Zephilias kein Problem zu sein. Ihr Säbel erwies sich auch dieses mal, wie schon beim ersten Aufeinandertreffen mit Kyren, als perfektes Hilfsmittel. „Das darf nicht wahr sein!“, gab Salina geschockt von sich. Calia war wahrlich kein leichter Gegner und alle drei sahen mit angespannter Mimik zu ihr. Sie wussten, dass sie schon eine glückliche Fügung des Schicksals brauchten um diesen Kampf zu gewinnen. Nachdenklich blickte Shane auf Kyren hinab, die entkräftet neben ihm, auf allen vieren, damit rang nicht zusammenzubrechen.
 

„Haltet ein!“, rief auf einmal eine Stimme heroisch von einem gegenüberliegenden Spitzdach, wo nahe dem Schornstein eine maskierte Gestalt in fragwürdiger Pose verharrte. Schnell hatte er die Aufmerksamkeit der Kämpfenden auf sich gerichtet, doch niemand wusste wirklich etwas mit diesen schmächtigen Elfen dort drüben anzufangen. „Wo immer das Böse sich breit macht, wo immer einem Unschuldigen Leid droht, da werde ich sein um die Gerechtigkeit walten zu lassen. Fürchtet mich – denn ich bin Dido Fortune.“, sagte er mit stolz geschwellter Brust, die Hände gegen die Hüfte gestemmt.

Die Reaktion war jedoch nicht die, die er erwartet hatte, denn offenbar hatte ihn niemand verstanden. „Was hast du gesagt? Du musst lauter sprechen!“, erwiderte Salina winkend vom anderen Dach, was den vermeintlichen Helden einen unerwartet heftigen Schlag gegen den Hinterkopf verpasste, war sein, wie er glaubte, perfekter Auftritt dadurch wieder einmal im Sand verlaufen. „Ich sagte ...“, wollte er mit erhöhter Stimmlage erwidern, machte dabei jedoch einen unbedachten Schritt auf eine der Dachkacheln, die ihm das Gleichgewicht entriss. Kopfüber rutschte er das Dach hinab und schlug dabei immer wieder mit seinem Gesicht auf diversen Dachkacheln auf, bevor er, an der Dachrinne angekommen, schließlich kopfüber zu Boden stürzte und in einen Tomatenstand landete.

Mit verkniffener Miene hatte man seinen schmerzhaften Abflug betrachtet, doch der Kampf zwischen Calia und den Abenteuern gewann schnell wieder an Priorität zurück, während Didos Auftritt in der Bedeutungslosigkeit versunken war.

„Ihr habt die Pläne meiner Herrin lange genug gestört. Es wird Zeit euch endlich aus dem Weg zu räumen!“, tönte Calia mit entschlossener Miene in Richtung der Abenteurer, deren Augen sich nach Vollendung ihres Satzes unüblich weiteten. Zunächst begriff sie nicht weshalb ihre Gegner plötzlich so ehrfürchtig schauten. Erst als sie merkte das die Blicke nicht ihr galten, drehte sie sich um, um zu sehen was es war, dass ihnen den Atem stocken ließ. Auch ihre Augen weiteten sich für einen Moment, denn hinter ihr war der weiße Falke erschienen, so lautlos und dennoch imposant, dass sie ihn nicht einmal bemerkt hätte. Er schien wie vom Himmel herabgeschwebt zu sein und seine weiße Tracht verlieh diesem Abend einen ganz besonderen Glanz. Sein Umhang wehte harmonisch im Wind und schließlich würdigte er die Kämpfenden eines Blickes...



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