Zum Inhalt der Seite

Prisoner of the Mummytomb 2

kommt noch
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Ausstellung

"Eure letzte Woche vor den Sommerferien solltet ihr dafür nutzen, euch auf kommendes Jahr und die Prüfungen vorzubereiten, denn dann ist Schluss mit euren Albernheiten, dann geht die Wirklichkeit für euch los. Ihr habt selbst zu entscheiden, ob ihr aufs College geht und euch von uns nervigen Lehrern weiter zur Schnecke machen lasst, oder ob ihr gleich ins Berufsleben eintretet. Das ist eine schwere Entscheidung, aber ich denke, dass ihr alt und reif genug seid, um selbst zu wählen, was gut für eure Zukunft ist. Mit diesen Worten, leite ich die letzte Woche ein, euer Schulleiter", ertönte eine relativ junge Stimme durch die Lautsprecher jedes Klassenzimmers und Flurs der Sunnyside High School. Zumindest beim letzten Satz hatten alle zugehört und jubelten nun lauthals, was bis in die Flure zu hören war.

In einem Klassenzimmer im oberen Stockwerk lehnte sich die schon seit der letzten zwanzig Minuten gelangweilte Holly zur Seite und tippte ihrer Freundin Thea, die schräg vor ihr in ihrem Pult immer weiter nach unten sank, mit ihrem Bleistift auf die Schulter. Diese fuhr erschrocken zusammen und drehte sich eilig um.

"Sorry, wollt dich nich erschrecken. Hör mal, hast du endlich mit deinen Eltern geredet?", flüsterte Holly.

"Später!", zischte Thea und widmete sich wieder dem Stoff. Holly, leicht gesäuert, tat dasselbe. Oder auch nicht. Sie tippte Thea wieder an. Die fuhr genervt herum.

"Was?", flüsterte sie und sah ihre Freundin strafend an.

"Happy Birthday, noch mal!" Thea verdrehte die Augen und sah wieder nach vorn.

Später saß sie im Schulhof auf einer Bank und kramte ihr Sandwich hervor und biss herzhaft hinein. Holly schien sich zu verspäten. Es war ein heißer Tag, das hatte Thea schon geahnt, als sie aus der Wohnungstür getreten war.

Die große alte Eiche neben der Bank spendete ihr glücklicherweise genügend Schatten. Sie hatte keine Lust noch mal einen Sonnenstich zu bekommen und rum zu laufen, als wäre sie total irre.

In den letzten drei Monaten war zwar nichts aufregendes passiert, also hatte sie es schon fast verdrängt.

Gerade wollte sie erneut in ihr Sandwich beißen, da packte sie jemand unsanft an den Schultern und schüttelte sie heftig, dass sie Sterne sah. Sie konnte sich gerade so befreien und taumelte entsetzt von der Bank zurück.

"Holly, ich find das nicht witzig", rief Thea und blinzelte. Alles drehte sich. Sie konnte vor sich nur eine schemenhafte Gestalt ausmachen. Langsam wurde ihr Blick klarer und sie erkannte einen Jungen. Jake.

Sofort stieg die Wut in ihr hoch und das Verlangen, auf der Stelle die Augen zu rollen, was sie auch tat. Wie jedes Mal, wenn sie auf Hollys Bruder stieß.

"Geht's noch? Was machst du hier?", kreischte Thea vor Empörung. Wie konnte er es wagen!

"Du saßt da gerad so süß verträumt, das konnt ich mir doch nicht entgehen lassen", grinste Jake.

"Du bist unmöglich, weißt du das?", rief Thea und schüttelte heftig den Kopf, nachdem sie eine abwertende Bewegung mit der rechten Hand gemacht hatte. Trotzdem glättete sie unbewusst ihre cremefarbene, fast bis zu den Kniekehlen reichende und mit großen Löchern sehr Luftdurchlässige, Strickjacke. Darunter trug sie wie immer ein hellbraunes Top und dunkle Jeans.

"Klar, deswegen bin ich auch so liebenswert. Ja, das bin ich, JAKE!", sagte Jake überschwänglich, als wäre alles nur ein großer Film, in dem er die Hauptrolle spielte.

Er kam sich wohl unwiderstehlich vor.

"Hör auf und verschwinde endlich", sagte Thea nun etwas ruhiger und lächelte im stillen.

Sie entschloss sich, wieder auf der Bank platz zu nehmen. Blöderweise tat es ihr Jake gleich und ging um die Bank herum, um sich cool, mit ausgebreiteten Armen an der Lehne hängend, darauf zu setzen.

Oh Mann ..., dachte Thea und bekam fast Angst, gleich loszulachen.

"Wieso denn, hör mal, es ist doch so ein schönes Wetter", sagte er und sah in den blauen fast wolkenlosen Himmel. Thea, der das alles etwas zu unangenehm wurde, rutschte leicht von Jake weg, denn sie wusste genau, wie aufdringlich er sein konnte. Doch er blieb fest an seinem Platz.

Seine kurzen braunen Haare schimmerten im Sonnenlicht, was Thea fasziniert beobachtete. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie ihn anstarrte, also drehte sie sich schnell weg. Nach einer Weile legte auch Thea schweigend ihren Kopf zurück und betrachtete verträumt den Himmel und vereinzelte Wölkchen, die sich am Horizont leicht auftürmten.

Dies veranlasste sie mal wieder zu träumen. Gerade entdeckte sie eine besonders dicke und flauschige Wolke mit zwei abstehenden Höckern, die Ähnlichkeit mit einem Häschen hatte.

Daher bemerkte sie gar nicht, dass sich Jakes Augen für einen kurzen Moment gen ihrem Gesicht ziehen ließen, doch plötzlich und blitzschnell wieder in den Himmel schossen, weil sich jemand neben ihnen räusperte.

Thea schoss erschrocken hoch und sah sich ihrer Freundin Holly gegenüber. Auch Jake war etwas zusammengezuckt und sah seine Schwester breit lächelnd an.

"Spar dir dein Grinsen, du arroganter Mistkerl!", schnaubte Holly. "Was machst du hier, schwänzt du etwa?" Bei diesem Gedanken stieg in Holly die Wut hoch. Das würde ihm ähnlich sehen.

"Oh mein Gott, du hast mich ertappt, Schwesterchen. Was willst du tun, mich verpetzen?", spottete Jake und funkelte seine Schwester durch seine blauen Augen triumphierend an.

"Zum Beispiel, ja!", sagte Holly knapp und stellte sich Armüberkreuzt demonstrativ direkt vor ihn. "Mom wird sicher begeistert sein."

Thea konnte fast eine Drohung in den Worten ihrer Freundin hören. Die Augenpaare der Geschwister trafen sich und Thea hätte schwören können, eine negative Energie zu verspüren. In Gedanken erinnerte sie sich an einen Film und in ihrer Fantasie sah sie nun Holly und Jake Feuerbälle durch ihre Augen gegeneinander abschießen. Schmunzelnd machte sich Genugtuung in ihr breit.

"Dann viel Spaß", sagte Jake und sprang auf, entschlossen zu gehen.

"Wo gedenkst du hinzugehen?", wütete Holly ihm nach und packte ihn an der Schulter.

"Zurück zur Schule natürlich, oder denkst du, ich hab ewig Mittagspause?", sagte er trocken und ließ die völlig verdatterte Holly stehen. "Ach ja, den soll ich dir geben", sagte Jake und warf ihr im Rückwärtslaufen einen großen Umschlag entgegen. Sie fing ihn gerade noch so, da sie etwas perplex drein schaute.

"Ach Thea, Happy Birthday!"

Thea sah ihm verblüfft nach.

Jakes College, auf das er ging, war nicht weit von ihrer Schule und Zuhause entfernt, was es frühs sehr einfach machte, wenigstens relativ pünktlich zu kommen.

"Der hat Nerven", murmelte Holly und ging noch etwas durcheinander zu Thea und setzte sich neben sie. Verstohlen betrachtete sie den Umschlag, er war geöffnet. Vorsichtig lugte sie in die Öffnung und entdeckte mehrere Blätter, die identisch zu sein schienen. Auch Thea wurde etwas neugierig und beugte sich vor.

"Ich glaub, ich weiß, das sind die Flyer für die Ausstellung deiner Mom. Meine Mom hat doch das Design der Dinger entworfen", sagte Holly und strahlte Thea an.

"Ja, sie war zu sehr mit den Vorbereitungsarbeiten beschäftigt, das hat sie nicht auch noch geschafft", sagte sie und sah Holly auffordernd an. "Nun zeig schon!"

Die Freundin zog eines der Blätter heraus und studierte es innig.

Im Hintergrund in Wasserfarben des Blattes thronte eine sandgelbe Pyramide, die fast das ganze Blatt bedeckte. Im Vordergrund in zentrierter Schrift, die Ankündigung der Ausstellung, dessen Buchstaben, den Pyramidenhintergrund nicht verließen: Große Ausstellung. Ägypten-pur, ...

In jeder der vier noch freien Ecken des Zettels fanden sich übliche Bilder Ägyptens, noch einmal eingerahmt in ein verschnörkeltes Viereck: die Pyramiden von Giseh mit der Sphinx ganz oben in der rechten Ecke, leicht überlappend mit dem Pyramidenhintergrundbild; rechts unten ein Ankh-Symbol; links unten eine Statue von Anubis in Form eines liegend, wachenden Kojoten; zuletzt oben links eine Papyrusrolle mit Hieroglyphen. Alles in allem sehr schön anzuschauen und informativ.

"Nicht schlecht", flüsterte Holly.

"Ja, ich glaub, dass wird der Event in Sunnyside. Ich mein, mal was anderes, da werden sicher einige kommen", stimmte Thea zu.

"Aber was mich interessieren würde ist die Tatsache ... na ja, Sunnyside halt. Wieso ausgerechnet in Sunnyside. Ist nicht gerad ne Großstadt, verstehst du was ich mein?", versuchte Holly sich zu artikulieren.

"Vielleicht wollen die Stadträte uns etwas belebter machen, je mehr hier los ist, desto mehr Investoren werden aufmerksam, denk ich mir", versuchte Thea eine Erklärung zu finden.

"Hm, wär möglich. Am Samstag, Ferienbeginn und Eröffnung. Aber jetzt -", holte Holly tief Luft, "- jetzt sagst du mir bitte, was ich heut Abend anziehen soll!" Sie hängte sich bei Thea ein und beide gingen zurück auf das Portal ihrer Schule zu.

"Es ist doch nur mein Geburtstag. Mir ist alles recht, von mir aus komm in deinem niedlichen Häschenpyjama", lachte Thea und verspottete ihre Freundin gleichzeitig.

"Hör auf, sonst mach ich das wirklich", protestierte Holly, musste aber selbst bei dem Gedanken schmunzeln.
 

Einige Tage später sollte an einem Samstag Nachmittag das Museum, beziehungsweise die Ausstellung eröffnet werden. Dafür wurde in der ganzen Stadt und darüber hinaus mächtig Reklame gemacht, damit auch viele Leute kamen. Diese Veranstaltung war etwas besonderes, da verschiedene, unschätzbar wertvolle ägyptische Gegenstände aus verschiedenen Museen der Welt sich hier in Sunnyside wiedertrafen. Gut, sie waren nur nachgemachte Gipsstatuen, aber einige wenige echte Artefakte waren schon darunter, was die Ausstellung sehenswert machte. Die Studenten des ganzen Landes waren für die bewundernswerten Arbeiten verantwortlich.

Thea und Holly staunten nicht schlecht. Sie betraten den ovalen großen Saal, nach dem noch viele weitere Räume kamen. Seine Decke befand sich sehr weit oben und war mit Bildern aus dem sechszehnten Jahrhundert bemalt.

Alles sah so uralt, aber auch total interessant aus. Die Mitarbeiter von Mrs. Reymond hatten gute Arbeit mit der Dekoration geleistet. Alles sah wie in einem uralten ägyptischen Tempel aus.

Überall standen künstliche Säulen, aufwendig bearbeitet, dass es den Anschein hatte, sie wären echt, was dem Gesamtbild noch mehr zusagte. Wenn man jedoch an die Säulen klopfte, bekam man sehr schnell mit, dass sie aus Pappe und innen hohl waren. Bemalt mit ägyptischen Hieroglyphen und Zeichnungen aus dem alten Ägypten. Dazu war das gedämmte Lichtverhältnis einfach super, weil es der Atmosphäre einen gewissen Tatsch gab und alles nur noch authentischer machte, fast als wäre man wirklich in einem Palast in Ägypten.

Als Thea den Eingangsbereich betrat, der mit dem kommenden Flur eine Alle aus Säulen bildete, überfluteten längst vergessene Erinnerungen ihre Sinne.

Ein seltsames Gefühl erfüllte ihren Geist. Ein Gefühl, was sie noch nie zuvor gespürt hatte. Jedenfalls nicht so intensiv. Erinnerungen an eine fremde Zeit. Eine Zeit, in der sie nicht existierte und doch existiert hatte. Sie erinnerte sich an einen ähnlichen Tempel, dessen Säulenbesetzter Gang sie einst entlanggelaufen war. Die Erinnerung war ganz stark, als würde sie in diesem Moment in die Zeiten eintauchen und selbst den Gang entlang laufen.

Was sie teilweise auch tat, ihre Gedanken führten sie in eine längst vergangene Zeit, in der Realität, lief Thea gerade diesen Flur entlang und tauchte im nächsten Augenblick in die Gestalt einer jungen Frau, bekleidet in ein Gewand, was nur aus einem knappen lederartigen Rock und einem goldenen Brustschutz bestand.

Ihr Gesicht war vor allem um die Augen mit sonderbarer dunkler Schminke bemalt, die ihre Augen und ihre langen Wimpern zur Geltung brachte. Sie spürte die Wärme der ägyptischen Sonne auf ihrer Haut, doch etwas hielt sie davon ab, sich weiter in diese Welt vorzubeugen.

Thea blinzelte kurz und kehrte wieder in die ihre zurück. Sie spürte noch immer das warme Klima Ägyptens auf ihrer Haut.

Ägypten, dachte Thea geschockt. Nie wieder wollte sie dort hin. Eine Hälfte in ihr bestätigte das fest, aber eine andere stellte sich gegen diese Behauptung und sehnte sich zurück in dieses wunderbare Land. Das verwirrte Thea ein wenig, aber sie musste sich blöderweise selbst eingestehen, dass sie Sehnsucht hatte. Warum, wusste sie nicht genau.

Sie ging zurück in den ovalen Eingangsbereich und begann sich geschäftig umzusehen.

Holly war verschwunden.

Viele Menschen tummelten sich um unterschiedliche Glasvitrinen. Daneben prangten Zettel, auf dem die Namen der Hersteller und der des Originals standen.

Das Museum war schon sehr alt, existierte praktisch schon ewig. Genau das, zog Thea immer wieder dort hinein. Dabei war es von Vorteil, wenn man ein Elternteil hatte, das dort arbeitete und einem Freikarten und ähnliches besorgte.

Thea hatte schon viele Ausstellungen miterlebt und war immer wieder begeistert vom organisatorischen Talent ihrer Mom und was sie mit ihren Ideen machte, um das Museum für spezielle Ausstellungen zu gestalten. Die Phantasie hatte Thea ganz sicher von ihrer Mom geerbt. Sollte sie sich eigentlich beschweren?

Thea schmunzelte und bestätigte, dass sich ihre Mom hiermit wirklich selbst übertroffen hatte. Holly hatte ihre Freundin gerade entdeckt und zog sie mit sich, durch die Menge.

Einige Erwachsene hielten Sektgläser vor sich, während sie sich mit anderen unterhielten.

Begeistert bestaunten die Freundinnen die Vielzahl der ägyptischen Artefakte, von unbezahlbaren und uralten Schmuckstücken, Urnen und anderem hinter Vitrinen, bis zu mumifizierten Körpern von Menschen, die schon seit Ewigkeiten Tod waren. Mumien.

Thea fröstelte. Mindestens zwei davon waren echt, Thea kannte sie von früheren Besuchen im Museum.

Ihre Gedanken trugen sie zurück zu der alten Pyramide ihres Großvaters, die sie vor ein paar Jahren besucht hatten. Blöd nur, dass ihre Erinnerungen an diese Zeit sehr verschwommen war, als wäre sie nicht wirklich dort bewesen. Sie konnte sich nur bruchstückhaft erinnern, doch was sollten diese Augen bedeuten, die nun plötzlich vor ihren innerem Auge aufschossen? Sie fiel fast über einen kleinen Jungen, der sich gerade ausgerechnet vor sie stellen musste. Jedoch kam das Bild der seltsamen Augen so schnell und unerwartet, dass sie für Sekunden nur diese sehen konnte. Was um sie herum geschah, konnte sie hören, doch sehen tat sie nur diese zwei glühenden Augen, umhüllt von Dunkelheit. Alles schien wie in Zeitlupe zu geschehen, denn ein beklemmendes Gefühl streifte ihr Bewusstsein, was eine sehr dicke Gänsehaut erzeugte.

Leuchtende, blaugrüne Augen. Augen, die sie einst so magisch angezogen hatten. Augen, die sie geblendet hatten. Sari.

"Thea?"

Thea erwachte schlagartig aus ihrem Tagtraum. "Schau lieber und träum nicht!", befahl Holly grinsend. "Hast du so was schon mal gesehen?" Sie sah Thea fragend an, doch die reagierte nicht.

Wer ist Sari?, fragte sich Thea selbst, ohne Holly wirklich zuzuhören. Diese wurde nun doch etwas sauer und baute sich schnaufend vor ihrer Freundin auf. Holly überragte Thea absichtlich mehr als sonst und sah wütend auf sie hinab.

Thea bemerkte die Veränderung und die Tatsache, dass jemand dicht vor ihr stand und sah nach oben.

"Du bist richtig gemein, weißt du das?", meinte sie, als Anspielung auf ihre Größe.

"Wieso? Weil ich um ein bisschen Aufmerksamkeit betteln muss? Danke auch ...", schmollte Holly und drehte sich mit verschränkten Armen von Thea weg. Mehr theatralisch, als ernst gemeint, doch sehr überzeugend rüber gebracht.

"So war das nicht gemeint", rief Thea und folgte ihrer Freundin und stellte sich vor sie. Holly drehte sich abrupt um neunzig Grad weiter, um Thea zu entkommen und grinste sich einen ab.

"Hey, find ich nicht mehr witzig", sagte Thea ernst, blieb jedoch fest auf ihrem Standort.

"Ich auch nicht", meinte Holly nur und drehte sich zurück, um sie anzustrahlen.

"Du bist ein sehr seltsamer Mensch, hat dir das schon mal jemand gesagt?"

"Ständig, was meinst du, woher mein Selbstbewusstsein stammt. Ich strotze vor Seltsamkeit."

"Okay, komm wieder runter Blondie", zischte Thea argwöhnisch.

"Wenn meine Haarfarbe nicht Braun wäre, würde ich dich jetzt für sehr unhöflich halten", sagte Holly mit einem gespielt skeptischen Blick auf ihre Freundin.

"Alles klar. Was wolltest du mir vorhin zeigen?", lenkte Thea schnell ab, damit Holly nicht weiter solchen Blödsinn quatschen konnte.

"Das Teil da!", erwiderte sie, zog Thea am Arm weiter, und deutete auf das Innere einer Glasvitrine, in dem auf einem roten Samtsockel ein sehr alt aussehender goldener, breiter Armreif lag. Mit vielen Verzierungen in Form von Hieroglyphen und abwechselnd mit kleinen und großen Edelsteinen verziert.

"Wow, ne, hast du so was schon mal gesehen?", wiederholte Holly begeistert.

Thea hingegen war nicht unbedingt begeistert, viel mehr beängstigt. Denn sie kannte diesen Armreif. Nein, sie kannte ihn nicht direkt. Jedenfalls schoss ihr das gerade durch den Kopf. Sie hatte nur so ein seltsames Gefühl, dass sie diesen Armreif schon einmal gesehen hatte. Zumindest in ähnlicher Form.

Ein tiefes Gefühl der Geborgenheit durchströmte ihren Körper, was Thea zwar nicht unangenehm war, aber trotzdem fand sie es äußerst merkwürdig.

Ihre Blicke wurden jedoch auf etwas anderes gelenkt. Gerade trat eine Person durch das Museumsportal und sah sich um. Die Menge teilte sich, er kam auf sie zu. Das Mädchen konnte nicht anders, sie musste ihn anstarren.

Ihre Blicke trafen sich, doch er sah weiter an ihr vorbei in die andere Richtung, wohin er auch verschwand.

Da war etwas an ihm, was sie faszinierte. Vielleicht seine orientalische Kleidung oder die Tatsache, dass sie sich unwillkürlich zu ihm hingezogen fühlte.

Thea löste sich von Holly, die noch immer über den Vitrinen hing und wühlte sich durch die Menge.

Er war nicht weit von ihr entfernt, ein paar Meter, dann wäre sie bei ihm und -

"Na!" Thea hielt abrupt an und sah ihrer Mom ins strahlende Gesicht. "Wie gefällt´s dir?" Das Mädchen sah an ihr vorbei, während sie antwortete: "Super, Mom." Ihre Blicke huschten über die Köpfe der Menschen. Sie meinte einen Restblick auf sein langes schwarzes Haar geworfen zu haben, bis es zwischen den vielen Leuten verschwand. Sicher war sie sich jedoch nicht.

Selbst als sie sich auf Zehenspitzen stellte, fand sie den Mann nicht wieder. Er blieb verschwunden ...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-04-12T11:23:54+00:00 12.04.2007 13:23
Das Kappi war cooool =D
Ich mag Jake auch! *Angel Suria zustimm*
Oh ja "Rätsel in der Finsternis" (Gandalf ist toll ^-^)
Wie bist du eigentlich auf so eine story gekommen?
Magst du das Land so sehr oder einfach mal so?
Ich finde die story echt super. =)))))
Es macht mir immer mehr Spaß sie zu lesen.
Ich kenne den ersten Teil ja gar nicht, bin aber trotzdem gut in die Story hinein gekommen. =D
Ich muss jetzt weiter lesen ^.^

also ciaoi
Von:  Monkey-D-Suria
2006-04-05T16:22:13+00:00 05.04.2006 18:22
Was macht denn der Armreif auf einmal in dem Museum? Und wer ist denn dieser seltsamer Mann? "Rätsel in der Finsternis" (Zitat Gandalf) XDDDDD
Jedenfalls ist es wie immer ein tolles Kapitel! Sehr lustig, aber auch ziemlich spannend...
Und wie immer wurde es am Ende ganz besonders spannend^^.
Was ich mich echt frage, ist, warum Thea Erinnerungen aus ihrem früheren Leben hat, aber nicht an die Ereignisse in der Pyramide vor einigen Jahren .... bin mal gespannt, was des Rätsels Lösung ist...
Jake gefällt mir immer mehr und mehr, so dass er sich langsam zu meinem Lieblingscharakter entwickelt^^.
Ich hoffe nur, es geht bald weiter!!!!


Zurück