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Prisoner of the Mummytomb 2

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Familienbande

In dieser Nacht schlief Thea sehr unruhig. Hollys Bett stand auf der gegenüberliegenden Seite vom Zimmer in der Dunkelheit der Nacht. Doch ihr eigenes Klappbett, was Holly immer unter Krämpfen vom Dachboden schleppen musste, wenn Thea bei ihr übernachtete, stand im fahlen Licht des Mondes, was mit breiten Streifen durch das Fenster auf sie herab schien. Sie wälzte sich unruhig im Bett hin und her, bis sie mit einem schrillen und angsterfüllten Schrei erwachte. Erschrocken saß sie aufrecht im Bett und umklammerte mit den Händen ihre Decke. Kalter Schweiß perlte von ihrer Stirn. Besorgt sah sie auf Hollys Bett, doch die hatte sich nicht stören lassen. Mit noch pochenden Herzen stand sie auf und lief einige Male auf dem Teppich unruhig umher. Sie wusste gar nicht mehr genau, warum sie aufgewacht war, oder was sie so schlimmes geträumt hatte, aber irgendetwas machte ihr Angst. Doch sie konnte sich nicht erinnern was es war. Langsam und Gedankenverloren ging sie zum Fenster und öffnete es. Der kühlende Nachtwind umhüllte ihre Gedanken und machten sie frei, was Thea sehr willkommen war. Ständig diese Albträume, wo sie sich am Ende nicht einmal mehr erinnern konnte, was überhaupt so schrecklich gewesen war, gingen ihr so was von auf die Nerven. Und beschäftigten sie viel zu sehr. Aber sie konnte aus irgendeinem Grund selbst nicht herausfinden, was sie zu bedeuten hatten.

Sie stützte ihre Ellenbogen auf den Fenstersims, um besser sehen zu können.Verstohlen betrachtete sie den großen Halbmond am Firmament und ließ ihren Kopf verträumt in ihre Arme sinken. Die Nacht war klar und der Wind spielte in ihrem langen dunkelbraunem Haar.

In der Dunkelheit hob sich etwas kleines dunkleres ab, was durch die Büsche und Gräser hüpfte. Ein Tier vielleicht. Thea sah es sofort und verfolgte es mit den Augen. Den Kopf immer noch in ihre Arme gestützt, aber es kam ihr völlig normal vor und verschwendete keinen Gedanken daran.

Ihre Augenlieder wurden immer schwerer, bis ein Geräusch sie wieder aufschreckte. Hinter ihr. Erschrocken fuhr sie herum und starrte in zwei rote leuchtende Augen, die mit der Dunkelheit verschmolzen und sie triumphierend ansahen.

Thea wollte schreien, doch sie konnte nicht. Sie konnte nicht atmen, zumindest nicht mehr lange. Verzweifelt versuchte sie Luft zu holen, es ging nicht. Es war dunkel um sie herum und still, totenstill. Da waren Wände, sie lag in etwas.

Ein Sarg.

Sie war eingeschlossen.

Ein Gefühl der Todesangst durchfuhr ihren Geist und Körper und ließ ihn erstarren. Oder war es das Gift, was sich langsam seinen Weg durch ihre Materie suchte? Verzweifelt gegen das Würgegefühl des Erstickens ankämpfend, versuchte sie sich zu bewegen, doch sie war gefesselt. Bandagen waren viel zu straff um ihren Körper und Kopf gewickelt und diese würden bald den Rest Sauerstoff der sich noch in ihren Lungen befunden hatte, aufnehmen. Sie wünschte sich so sehr, dass das Gift endlich wirkte, damit es vorbei war, doch es schien sich mit Absicht Zeit zu nehmen. Von hier an konnte Thea nur abwarten, bis sie der Tod ereilte, wenn nicht plötzlich jemand ihre Schultern herumgerissen und sie wach gerüttelt hätte.
 

Schlaftrunken und sich selbst schwer atmen hörend, lag Thea auf ihrem Klappbett und sah über sich Hollys blaue weit aufgerissene Augen vor Angst funkeln. Plötzlich war sie hell wach, als ihr Verstand ratternd wieder anlief.

"Was is los?", hustete sie heraus. Im nächsten Moment fragte sie sich, weswegen ihr Hals so schmerzte.

"Ich dacht, du nippelst mir ab, Mädel", zischte Holly mit einer Mischung aus Wut und Erleichterung.

"Wieso...?", murmelte Thea heiser.

"Du hast komische Geräusche von dir gegeben, so röcheln, als würdest du ersticken. Ich bin dadurch wachgeworden und hab versucht, dich wach zu bekommen. Das war schlimm, ich sags dir, ich dacht echt, ich seh dich nich wieder...", schluchzte Holly plötzlich.

"Holly ... Tut mir leid, ich hab wohl schlecht geträumt. Hab sicher das Kopfkissen im Gesicht gehabt und ...", Thea stockte. In Gedanken lief alles noch mal ab, angefangen von dem Mondlicht, dem seltsamen kleinen Schatten und ihrem Erstickungskampf in dem Sarg, bis hin zu Hollys Versuch, sie zu wecken. Das seltsame an dieser Überlegung war nur, dass sie sich an alles erinnern konnte. Kein Schleier, der sich erbarmungslos auf alles legte. Diesmal konnte sie sich an jedes ach so kleinste Detail erinnern.

"Schlecht geträumt?", fragte Holly zaghaft.

"Ich war eingeschlossen, in einem Sarg, glaub ich. Ich war so was wie mumifiziert", murmelte Thea verbissen in ihren Gedanken wühlend.

"Mumifiziert sagst du?" Holly setzte urplötzlich einen mörderischen Blick auf. "Ich wusste es, mein blöder Bruder wird es irgendwann noch mal schaffen, dass einer dieser Familie den Löffel abgibt, nur weil er Scheiße im Kopf hat." Wütend schwang sie die bebende Faust.

"Danke, dass du mich zu deiner Familie zählst", sagte Thea nun wieder etwas fröhlicher und total gerührt.

"Na klar, was hast du denn gedacht, schließlich sind wir fast so was wie Schwestern", sagte Holly und knuffte Thea in die Seite.

Thea lächelte süß, doch schweifte im nächsten Moment wieder zurück zu ihrem Traum und der Tatsache, dass sie noch dessen Inhalt wusste. Das war neu, denn sonst musste sie sich immer dieses frustrierende Gefühl antun, wenn sie versucht war, ihren Albträumen auf den Grund zu gehen.

Manchmal hatte sie regelrecht das Gefühl, als wäre da eine Blockade in ihrem Kopf. Eine Blockade, die jeden Zugriff verweigerte.
 

Beim morgendlichen Frühstück saß die ganze Familie Summers, plus Thea, am rechteckigen Tisch und machten sich eifrig über Toast, Eier und Orangensaft her, der reichlich vorhanden war. Thea saß zu ihren Ungunsten am Fenster neben Jake, aber gegenüber von Holly, was der Sache wieder einen kleinen Sonnenstrahl entlockte. Sie mochte Jake nicht sonderlich.

Gut, er war der Bruder ihrer besten Freundin, daher konnte sie sich nicht beschweren, auch wenn Holly das nur zu gern erwartete. Diese Genugtuung wollte sie der Freundin nicht geben, denn so wäre Thea mal wieder dran Schuld, wenn sich die Geschwister bis aufs Blut stritten.

Wegen Kleinigkeiten. Ihretwegen. Das war schon so oft passiert, dass sich Thea in letzter Zeit stark zurück zu halten versuchte.

Das mit dem Blut war übrigens ernsthaft gemeint. Holly konnte ganz schön austeilen!

Jake war jedoch ein Mensch, der es anscheinend darauf anlegte, verachtet zu werden. Zumindest von Thea und Holly und sicher einigen anderen Leuten, den er auf die Nerven ging.

Er war ein gutaussehender Junge, das musste Thea schon eingestehen, trotzdem spiegelte sich in seinem Inneren das Wesen eines kleinen frechen Jungen, der es liebte, die Thea zur Weißglut zu bringen. Daher war es sehr ... sehr schwer für sie, manchmal die Nerven zu behalten. Aber sie gab sich Mühe.

Mrs. Summers, die gegenüber Jake saß, hätte ihrer Tochter gerade fast mit dem Ellbogen ein Feilchen verpasst, doch hatte ihre Bewegung noch rechtzeitig stoppen können. Der Herr des Hauses saß natürlich an der Spitze und sah von seinem Platz aus ans andere Ende des Tisches an der Wand entlang aus dem Fenster, wo ein sehr schöner Tag seinen Anfang nahm.

Jake war mal wieder sehr übermütig und krallte sich gleich drei von Mrs. Summers weltberühmten Frühstückseierkuchen, worauf er böse Blicke von Holly abfing, was er aber gekonnt ignorierte. Holly stand auf und angelte sich quer über den Tisch ein paar Toast. Dabei sah sie Jake aus den Augenwinkeln finster an. Doch als er auch noch völlig ungeniert das vierte gekochte Ei aus dem Korb klaubte, lief das Fass für Holly über. Ihre Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen. Sie fing permanent an, ihren Bruder unter dem Tisch gegen die Schienbeine zu treten, verfehlte ihn aber dauernd und rutschte jedes Mal fast vom Stuhl, weil sie sich soweit dehnen musste, um an ihn ran zu kommen. Doch das ermutigte sie nur noch mehr, ihrem lieben Bruder eine zu verpassen. Endlich hatte sie es geschafft, doch statt Jake stießen Thea nun die Tränen in die Augen und ließ ein nicht zu überhörendes, aber gedämpftes, "Autsch", hören.

"Ups! Sorry, ich meint IHN!", sagte Holly schwer atmend und holte nur noch mehr aus und traf den nichts ahnenden Jake genau ins Schwarze. Mit einem Jaulen wäre er fast vom Stuhl gefallen, er konnte sich gerade noch an der Lehne festkrallen.

"Hastse noch alle?", stöhnte Jake und sah seine Schwester wütend an, dabei hielt er unter dem Tisch sein schmerzendes Bein.

Zu Theas nicht wirklicher Verwunderung, sich den Schmerz im rechten Bein verdrängend, reagierten Hollys Eltern gar nicht. Ihre Mom saß da und schlurfte mit geschlossenen Augen ihren Kaffee, doch hätte Thea schwören können, auf ihrer Stirn eine Vene unruhig pochen zu sehen. Mr. Summers stöberte vertieft in seiner Zeitung, die er vor sich hielt, wie ein Schild. Beide schienen sich durch nichts stören zu lassen, als wäre das alles reinste Routine für sie. Es war normal. Ja, selbst Thea, die jahrelang im Hause Summers ein und aus gegangen war, kannte alles auswendig. Doch war es jedes Mal ein Erlebnis, da sie so was von Zuhause nicht kannte. Als Einzelkind war es schon etwas langweilig. Niemand da, mit dem man sich streiten konnte und etwas Schwung in den immer identischen Alltag brachte ...

Thea sah dem wütenden Streit der beiden Geschwister amüsiert zu und duckte sich, damit sie keinen herumfuchtelnden Arm von Holly oder Jake abbekam. Sie ließ ihre Blicke immer wieder zwischen sie und deren Eltern schweifen, was sie nur noch mehr belustigte.

Holly sehr motiviert, warf nun ein paar Brotkrumen gegen die Stirn ihres Bruders, der sofort mit einigen seiner parierte, woraufhin Holly nun noch wütender wurde und Jake einen besonders gekonnten Tritt verpasste.

Im Moment seines Schmerzes, blickte Mr. Summers etwas verkrampft über den Rand seiner Zeitung, die merklich bebte. Sein Gesicht war um die Wangen herum rötlich angelaufen und schien gerade angestaute Luft aus diesen zu pressen. Plötzlich war alles still.

Mrs. Summers blickte auch auf und musste sich das Lachen verkneifen, was nicht einfach war, denn das Gesicht des Vaters war einfach zu köstlich. Wie er hinter seiner Zeitung vorlugte und mehr als verkrampft versuchte sein schmerzendes Bein von sich zu strecken. Was nicht leicht war, denn er war groß, dementsprechend seine Beine relativ lang.

Holly wurde von Sekunde zu Sekunde immer kreidebleicher, ihr schadenfroher Gesichtsausdruck wich dem des Entsetzens.

"Uuhh, das tut mir leid, Dad, ich wollte nicht ...", versuchte Holly zu erklären, während ihre Mom neben ihr aufprustete. Sie konnte sich nicht mehr halten und fing herzhaft an zu lachen, während der Rest der Familie, und Thea natürlich, sie erstaunt und andere etwas geknickt ansahen. Als hätte sie drauf gewartet, fing erst Thea und dann der Rest an ebenfalls zu lachen. Keiner wollte und konnte mit Sicherheit so richtig aufhören, es war wie ein Zwang, doch es war schön. Einfach mal zwanglos und aus dem Herzen heraus zu lachen, dieses Gefühl hatte Thea schon lange nicht mehr gehabt. Nicht, dass ihre eigenen Eltern ihr dieses Gefühl nicht geben konnten, nein, es war einfach anders. Schon von Anfang an hatten Hollys Eltern sie wie eine Tochter behandelt, sie wollte sich dieses Gefühl einfach bewahren.

Was sehr wichtig war, denn was im Verlauf ihres kommenden Lebens passieren sollte, würde genug Schatten auf sie legen, daher war abzuwarten, ob sie solche Momente noch öfters erleben durfte ...
 

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Soviel sei gesagt: Wenn Thea das kommende überstehen sollte, wird nichts mehr so sein, wie es früher einmal war - Wenn sie es übersteht ... ^^

Nur her mit den Kommis!!

LG, Phoebe

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-07-10T19:14:11+00:00 10.07.2007 21:14
oh, yeahhhh ein Ägypten Story, ich lieeeeeebe Ägypten *___*~ hast du die bilder im Stecki selbst gemald? die sind echt klasse geworden, mir gefällt dieser realistischer stil. Und ich finds passend, dass eine Person mit dem Namen Seth drin vorkommen wird XD ich kenn mich zwar nicht so mit den Ägyptischen Gottheiten aus, abba ich weiß dass es ihn gibt (ach bin ich stolz auf mich XD), bin gespannt wie er so sein wird ^^ (und er bekommt schon gleich etwas mysteriöses (auch wenn es schon in seiner beschreibung steht) dadurch, dass er als einziges kein bild hat XDD)

zu Kapitel 1:
also, ich finds cool, dass du gleich mit einem Traum angefangen hast. Und umso besser ist es, dass Thea sich gleich danach anfängt ihn zu vergessen. Man weiß irgendwie dass dieser Traum wichtig war (sonst hättest du ihn wahrscheinlich net so beschrieben), irgendwie ärgert man sich acuh deswegen das sie ihn wieder vergisst, abba es ist realistisch. das gefällt mir. ^^

zu Kapitel 2+3:
Ach ja, wegen Freunden reitet man immer wieder ins verderben (wegen der Ägypten-Reise). Mir gefällt es, dass das ganze desaster so langsam kommt. In manchen Geschichten machts BÄMM und dann hat man den Salat. Hier finde ich es besser, besonders da es manchmal ein bisschen in den Hintergrund für Thea gerät (so hatte ich zumindest das gefühl, besonders da sie immer die Träume vergisst). Schade find cih es nur, dass ich (noch) nicht den ersten Teil hiervon kenne. Ich hab manchmal das Gefühl als hätte ich was verpasst XD... abba so tragisch isses eigentlich net, Thea hat immerhin auch alles vergessen, also gleicht sich ja alles aus. Übrigens, ich liebe das Ende vom 3. Kapitel. Ich finde es so genial, erst diese harmonische, sorglose Stimmung und dann diese "offenbarung", dass etwas schreckliches nahen wird. Das hat so ein >boah< effeckt, und die Spannung wird geweckt *___* bin zwar zu müde um es heut weiterzulesen, abba das wird noch nachgeholt^^

Miss Red_
Von: abgemeldet
2007-04-12T11:03:12+00:00 12.04.2007 13:03
MAAAAn du beendest deine kappis immer total spannend... !!!
Das finde ich gut xD
Ich will wissen wie es weiter geht ^-^

Holly und Jake sind unbezahlbar... XDDDDD
Die streiten sich ey !
Ich habe auch einen älteren Bruder, aber der ist mehr mein bester Freund, als mein Bruder =)

Ich glaube Jake mag Thea sehr... *augenbrauen hochzieh* ^.~
Hoffentlich wird aus den beiden noch etwas... auch wenn Thea ihn nicht mag... das kann sich ja noch ändern =D

Also diese letzten Sätze in den Kappis bringen einen immer dazu weiter zu lesen... gekonnt ^-^

also muss lesen baba
Von:  Monkey-D-Suria
2006-04-02T13:52:34+00:00 02.04.2006 15:52
Mensch, bist du gemeinXD!!! Du machst es immer so spannend!!! Mit dem letzten Satz weckst du wieder einmal so einige Spannungen und zwingst zum Nachdenken, WAS denn so Schlimmes passieren wird...
Am liebsten würde ich Thea von der Ägypten-Reise abhalten (wenn ich deine Fußnote am Ende des Kapitels richtig interpretiere, dann hoffe ich sehr, dass das NIEMALS passiert, was ich denke bzw. vermute...).
Überraschend ist auch, dass sie sich ausgerechnet an den Traum aus ihrem früheren Leben erinnern kann...
Auch der Wechsel zwischen "Witzig" (die Szene am Frühstückstisch) und "Dramatisch" (Theas Alptraum) war genial gelungen...
Ich denke, dass ich mich auch in Jake hinein versetzen kann...vielleicht will er mit seinem Gehabe nur sein wahres Ich verstecken...und ich glaube, ich weiss, warum er immer nur ausgerechnet Thea auf die Schüppe nehmen will^^.
Hoffe, dass es so bald wie möglich weiter geht!!!!


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