Sowas gibts bei Ärzten nicht?
Autor: Iztlacoliuhqui
Genau in der Zeit, als die Diskussion ausbrach, musste ich in eine psychiatrische Klinik. Warum, spielt dabei keine Rolle, es bleibt nur zu sagen, dass dieser Aufenthalt sehr wichtig war.
Ich bin transsexuell von Frau-zu-Mann. Ich hatte von Anfang an die Gewissheit, dass dies sicher einige Probleme in der Klinik nach sich ziehen würde. Aber mit dem was kam hatte ich mit sicherheit nicht gerechnet.
Mein Stand zu der Zeit war, dass ich seit einem halben Jahr Hormone in Form von Testosteron nahm und eine vermännlichung deutlich sichtbar war. Jedoch war mein Vorname und mein Personenstand noch weiblich. Ich hatte angenommen, aufgrund meines Aussehens würden mich die Ärzte und Schwestern trotzdem mit "Herr XXX" anreden. Ich wohne immerhin in der "Transenhochburg" Berlin und ich wäre sicher nicht der erste Trans* in ihrer Klinik.
Bei dem Vorgespräch deutete auch alles darauf hin. Nach kurzer Verwirrtheit war ich durchgehend Herr XXX. Der Oberarzt sagte zwar, ich müsse auf ein Frauenzimmer, aber damit hatte ich sowieso schon gerechnet. Es gibt da immerhin ein paar Dinge, die kann ich nicht immer und überall verstecken. Damit war mir auch klar, dass ich um ein Outing bei den Mitpatienten nicht herumkomme. Das machte mir zwar Bauchschmerzen, aber es ging eben nicht anders.
Am Tag der Einweisung schickte man mich fälschlicherweise auf eine andere Station. Ich kam dort auf das angekündigte Frauenzimmer (man haben die Damen in dem Zimmer Bauklötze geguckt), wurde aber trotzdem Herr genannt. Das kam mir natürlich sehr gelegen.
Leider hielt dieser Zustand nur knapp eine Stunde an, bis ich auf die eigentliche, richtige Station kam.
Der Oberarzt meinte dann, er kann mich nicht Herr XXX nennen. Es ginge hier nicht um meine Transsexualität, deswegen würden sie mich hier alle Frau XXX nennen. Ich sollte dazu auch in die Therapiegruppe der Frauen gehen. Er meinte, würden sie mich Herr nennen, würde das die Mitpatienten verwirren und dass dies die unkomplizierteste Lösung sei.
Ich war ziemlich vor den Kopf gestoßen. Bis jetzt hatten alle (bis natürlich die auf meinem Zimmer) mich als jungen Mann gesehen, bzw hatten keinen schiefen Blick gehabt, als ich mich mit Kai vorstellte. Wie denn auch, ich habe mehr Haare im Gesicht, als der Oberarzt, der es verwirrend findet, mich als Herr zu betiteln, auf dem Kopf.
Durch das ständige Frau XXX wurden die Mitpatienten verwirrt. Nach einiger Zeit umgingen sie alle Pronomen und Namen für mich. Ich wurde zum "es". In der Frauengruppe wurde ich angestarrt wie ein Aussetziger. Wenn mich jemand nach meinem Namen fragte, war ich zeitweise so verunsichert, dass ich nichts sagte, oder einfach ging.
Meine Betreuerin hat es schon sehr richtig formuliert: Mit sowas macht man jemanden zum Freak.
Wahrscheinlich fragen sich jetzt einige, warum ich dann nicht abgebrochen habe, wenn es doch so schrecklich war. Die Antwort ist, weil es wirklich, wirklich wichtig war, dass ich diese Therapie mache. Daher hat meine Betreuerin versucht, diesen Zustand etwas zu bessern. Es gab ein offizielles Schreiben von dem Verein bei dem ich betreut werde an den Chefarzt. In dem stand grob drin, dass es für meine Genesung sehr fördernd wäre, wenn ich mich nicht ständig damit konfrontiert sehen müsste, aufzufallen. Und dass es völlig falsch ist, dass man mich mit weiblichen Pronomen anreden muss. Was in den Akten steht und was man sagt, sind nämlich zweierlei Paar Schuhe.
Auf das Schreiben hin wurde ich vom Oberarzt zu einem Gespräch zusammen mit einer Pflegerin gerufen. Die Pflegerin war Zeugin - der Arzt sagte ernsthaft, er rede nur noch mit Zeugen mit mir, weil ich ja sonst Sachen erzähle, die nicht stimmen. Ich kam gar nicht darauf, was er überhaupt meine. Er beschwerte sich, dass er sich nun hinsetzen müsse um denen eine Antwort zu schreiben und dass er mich trotzdem nicht Herr nennen kann. Nun sollte ich dafür eine Lösung finden. Warum ich? Keine Ahnung, ich war das Problem, ich sollte es lösen, so sah es vielleicht aus.
Ich sagte, man solle eben auf Anrede verzichten. Es war mir klar, dass das nicht wirklich funktionieren kann, aber etwas anderes fiel mir dazu nicht ein.
Wieder sagte er mir, es ginge hier nicht um Trans*. Als wäre das etwas, was ich an und ablegen kann, wie ich das gerne hätte.
Die Stationspsychologin allerdings, sah das wohl etwas anders. Denn sie quetschte mich geradzu aus wegen meiner Transsexualität. Sie fragte auch, ob ich mir dessen sicher sei, ob ich mich nicht irgendwann umentscheide. Später, als der Entlassungstermin (endlich) in greifbarere Nähe war, teilte man mir mit, sie wolle noch eine Diagnostik bei mir machen. Ich verstand nicht warum, ich habe in meinem Leben schon ein paar hinter mir und wusste was ich habe und wie ich es angehe. Aber sie bestand darauf und ich Blödmann willigte ein.
In dem Gespräch mit ihr gingen wir zwei Stunden lang einen Fragebogen ab. Die Fragen waren die üblichen, wie bei jeder anderen Diagnostik. Sie fragte mich aber auffällig oft, ob ich dazu neige, spontane Entscheidungen zu treffen oder meine Meinung oft zu ändern.
Ich bekam am Entlassungstag noch die Diagnose Borderline hinterher geschmissen. Aber ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass ich Borderliner bin. Ich denke eher, sie wollten irgendetwas anderes finden, was meine Transexualität erklärt.
Alles in allem ist das eigentlich nur noch schockierend. Ich muss sagen, dass ich ziemlich viel Glück in meiner Transition hatte. Ich habe wenig bis gar keine Diskriminierung erfahren. Auch nach der Klinik nicht mehr.
Ich finde es unglaublich, dass der Oberarzt mich im Vorgespräch durchgehend "Herr XXX" nennt aber sobald ich auf der Station bin es nicht mehr möglich sein soll. Selbst im Job-Center, bei dem viele (auch ich) schlechte Erfahrungen sammeln mussten, insbesondere mit sehr unfreundlichen Bearbeitern, sprach man mich ohne Murren lange vor meiner Vornamensänderung und sogar vor Testo schon mit Herr an. Meine Eltern haben sogar auf dem Namen "Kai" und mit der Bemerkung "Ihr Sohn" einen Brief zugeschickt gekriegt, wegen Unterhaltszahlungen. Und dann kann man mich nicht Herr XXX nennen?
Am schlimmsten aber war die Frauengruppe. Dort waren auch die Frauen der anderen Station. Und so sprach sich das im ganzen Gebäude herum.
Warum ich dabei an den Weblog "Homophobie und du" denken muss?
Einige Kommentare beinhalteten, dass es völliger Schwachsinn ist, dass jemanden aufgrund seiner Transidentität die Behandlung verweigert wird. Verweigert wurde sie mir nicht, aber ich kann froh sein, dass ich die Kraft und den Willen hatte, nicht abzubrechen. Ich denke viele andere Trans* hätten das getan.
Deswegen bin ich ziemlich bald nach dem Klinikaufenthalt zur Antidiskriminierungsstelle gegangen. Ich habe dort den Fall geschildert und man war dort ziemlich schockiert über das Vorgehen des Krankenhauses. Es wurde ein Schreiben an das Krankenhaus selber und an die Ärztekammer geschickt. Das war vor 4 Monaten und bis jetzt kam vom KH keine Rückmeldung.
Hoffentlich hat es dennoch intern etwas bewirkt. Denn der/die nächste Trans*-Person, die dort aufschlägt, könnte die Therapie aufgrund dessen abbrechen. Das ist vorprogrammiert und jeder, der sagt, man solle sich nicht so anstellen, hat keine Ahnung. Die Zeit in der Klinik war einfach nur grausam. Ich hoffe dem nächsten bleibt es erspart durch meine Meldung.
Die Stelle an die ich mich wandt, sagte mir im übrigen, dass es leider noch Gang und Gebe ist, dass insbesondere Ärzte und Krankenhäuser Transidente Menschen (ob absichtlich oder unabsichtlich) diskriminieren. Und darüber habe ich durch den Verein, in dem ich betreut werde, auch schon sehr viel mitbekommen. Zum Beispiel Transmänner (Frau-zu-Mann) wo der Gynäkologe es ablehnt diese zu behandeln, wenn ihr Vorname männlich ist. Als würde einem mit der Vornamensänderung ein Penis wachsen. Ich kenne auch einen sehr jungen Transmann, dessen Gynäkologin ihm erzählte O-Ton "Mit dem angetackerten Ding kannst du keine Frau befriedigen" oder "Du hast aber sehr weibliche Hände" oder die zwanghafte ständige erwähnung des weiblichen Vornamens oder der Anrede Frau.
Das sind keinesfalls Enzelfälle. Ich denke jeder Trans* kann von solchen Erlebnissen oder ähnlichem ein Lied singen.
Auch habe ich schon unglaubliches gehört, was die Gutachten angeht, die man machen muss, um die Vornamens- und Personenstandsänderung zu erhalten. Dass einige Gutachter verlangten, mann solle sich ausziehen, weil sie sehen wollten, in wie weit Testo/Östro den Körper bereits verändert haben. Das ist mehr als unzulässig und Menschenverachtend, denn wie viele Haare ich auf der Brust habe, sagt nichts darüber aus, was in meinem Kopf von statten geht - denn auch vorher fühlte ich genauso. Leider sind einige Trans* Menschen so verzweifelt (insbesondere aufgrund Therapeuten, die sie nicht ernst genommen haben, was den Weg der Geschlechtsangleichung deutlich ausbremst), dass sie das über sich ergehen lassen, um endlich weiter zu kommen.
Dieser Weblog soll in keinem Fall ein "Jammer-Webbi" sein. Denn wie ihr lesen könnt, habe ich bereits etwas dagegen getan. Er soll nur Stellung nehmen zu der Behauptung, bei Ärzten gäbe es solch ein Verhalten nicht. Klar, im Grunde dürfen sie es nicht, aber sie tun es. Bei Gott nicht alle Ärzte sind so, aber wenn selbst die Antidiskriminerungsstelle in Berlin mir sagt, dass das traurige Normalität ist...
Die Leute in unserer Betreuung, und es sind sehr viele Klienten, haben schlimme Dinge erfahren müssen.. Menschenverachtendes und Diskriminierung.
Daher glaube nicht das andere etwas melden können, worüber sie keinerlei Erfahrung haben.
Ich kann mich an einige Situationen erinnern, die sehr schlimm und einfach nur zum Kopf schütteln waren.
Das mit dem Oberarzt kann ich bezeugen, mein Freund hat sehr gelitten in den paar Wochen.
Ich habe richtig mitgefühlt und auch erleben dürfen wie sich dieser angebliche Arzt aufgeführt hat.
Nur, weil man vielleicht mit Tran* nicht klar kommt, soll man nicht gleich seine ärztlichen Pflichten vergessen.
Das wäre wie wenn er zum Arzt geht, weil er schwer Krank ist und diese Person was gegen Hetero Männer hat und ihn einfach nur noch fertig macht.
Was man selbst nicht Erfahren will, sollte man auch keinem anderen antun!
Ich weiß nur das sowas unter aller Kanone ist.
Mein Exfreund war genau so ein Mobber.
Er hat uns als Lesben bezeichnet und noch andere Gemeinheiten gegen den Kopf geschmissen die ziemlich unter die Gürtellinie ging. Zu dumm das ich eh nicht darauf eingehe was er von sich gibt, da er sowieso nicht schlaues zu Stande bringt.
Jedoch ist es verletzend wenn man mich solchen Wörtern und Sätzen beschmissen wird.
Ich könnte ein Buch über das schreiben was wir schon gehört, gesehen und erlebt haben.
Wem du´s heute kannst besorgen, den vernasche nicht erst morgen! xDDD
[/eloquente Aussage]
Und du ziehst nach Berlin? O__O
*hibbel*
Auch wenns nicht zum Thema gehört XD Vielleicht trifft man sich ja mal.
Naja die Menschen werden eh immer dümmer statt schlauer x.x
Wem du´s heute kannst besorgen, den vernasche nicht erst morgen! xDDD
Aber leider tun sich die Leute mit Trans immer schwer. :/
Digimon Battle Generation
→ Informationen und mehr:
Was du über Japan wissen solltest
Ich bin seit ca einem halben Jahr auf Testo , also spaziere ich in die Praxis sage mit gewohnt tiefer Stimme 'Guten Tag' und mit dem Aufruf sind die anderen Leute im Wartezimemr irritiert udn das ganze Passing ist sozusagen'fürn Arsch' .
Selbst nach mehrmaligem Bitten scheint die Problematik bei den Ärzten und Arzthelferinnen nochtnicht wirklich angekommen zu sein .
Klar, die Menschheit hat shcon an Toleranz gewonnen und mit dem Thema wird weit besser umgegangen als noch vor ein-zwei Jahrzehnten. Aber die Ignoranz einzelner Leute ist einfach nicht zu Überbieten .
Das Problem am Trans* sein ist im allgemeinen, das man es sich als 'bio' garnicht vorstellen kann.
Die Situation eines Menschen mit körperlicher Behinderung ,beispielweise das Fehlen des linken Armes(auch wenn ich das jetzt nicht vergleichen möchte) ist durch das bloße nicht-Gebrauchen des eigenen Armes für andere nachempfindbar. Aber Gefühle und Gedanken sowie das Gefangensein im eigenen Körper ist sogar als Betroffener schwer zu erklären.
Ich wünsche mir, das solcherlei Situationen durch das weitere publizieren des Themas vermieden werden können.
Trans* ist schon lange kein Tabu-Thema mehr und ist immer öfter im Alltag und den Medien zu finden.
Aber ich muss als Person, die sich zwar mit Homosexualität, aber nicht mit der Mini-Nische Transgender beschäftigt hat sagen: Ihr erwartet da ein Wissen und eine Behandlung, die für viele Leute vollkommen außerhalb der Welt ist. Eine Arzthelferin in einer 0815-Praxis hat wahrscheinlich genauso wenig Ahnung von Transgendern wie ich. Wenns jetzt um die Praxis geht, in der die eigentliche Hormonbehandlung etc vollzogen wird: da sollte man Ahnung haben. Aber slebst da stellt sich mir schon sie Frage, wie viele Fälle die einzelne Praxis denn realistisch behandelt, und ob da für Ärzte und Angestellte überhaupt ein relevanter Erfahrungsschatz zustande kommen kann, der eine ausreichende Wissensbasis und Sensibilisierung für das Thema hervorrufen kann.
Echte Transgender sind selten. Ich hab in meinem direkten Freundeskreis nichtmal einen bekennenden Homosexuellen, und es ist nun nicht so, als würde ich Schwule meiden. Jetzt rechnet die Statistik doch bitte mal auf Transgender hoch.
Letztlich sind Ärzte auch nur Menschen. Und auch wenn es gut und richtig wäre, dass sie sich auskennen, ist das eben nicht immer und nicht in jedem Teilbereich der Medizin der Fall. Es gibt genug Anwälte, die zwei juristische Staatsexamen bestanden haben, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben - und auch die verdienen in ihrem Job irgendwie Geld. Dass das bei Ärzten so viel anders st, ist in meinen Augen illusorisch.
Es ist traurig und falsch, aber gerade bei einer Sache, über die in der breiten Bevölkerung so verdammt wenig bekannt ist, ist ein sensibler Umgang halt leider nicht realistisch. Und auch dass jeder, der damit zu tun bekommt, sich wirklich informieren will und sich deswegen auch informiert, ist illusorisch. Ich les aber auch lieber nen Manga, als genau nachzulesen, welcher Vogel mir um 5 Uhr früh den Schlaf raubt - Es betrifft mich, dass das Viech vor meinem Fenster Rabatz macht, aber nicht so sehr, dass ich mich deswegen eingehend über Vogelarten informieren wollte.
Und Anderssein ist auch immer etwas, was die Umgebung irritiert, auf einer ganz einfachen, instinktiven Ebene. Die Nichts mit böswilliger Diskriminierung zu tun hat. Also wird, auch aus Unsicherheit, auf das bekannte Wert gelegt (und sich sklavisch an die Personendaten gehalten, weil man will ja jetzt nichts falsches sagen), ggf auch aus Überforderung mit der Situation was ultra-blödes gesagt.
Ich kann allein wenn ich exotische Klamotten trage, entweder still sein, zickig sein oder mir den Mund fusselig reden, um Leuten die das eigentlich nichts angeht, zu erkläen, dass ich das nur aus Spaß trage, weil mir die Klamotten gefallen. Eine noch viel außergewöhnlichere, seltenere Sache wie Transgender? in dem Moment, in dem ihr nicht dazu bereit seid, jedem der auch nur schief guckt, genau zu erläutern, was warum und wie genau, werden die, die schief gucken, sich selber was zusammenreimen. Das ist ein genauso unumstößlicher Fakt des Menschlichen Daseins und Zusammenlebens, wir denken uns schließlich immer unseren Teil, wenn wir was sehen. UNd letztlich handeln wir danach.
Und jemand, den ihr voll unsympatisch findet, weil er euch immer so schief anguckt und mit falschem namen anspricht - der hat vielelicht einfach nur Hemmungen zu fragen und will besonders höflich sein, und verlegt sich deswegen auf die für euch falsche Anrede.
Aza.
http://animexx.onlinewelten.com/zirkel/hetaliamuc/beschreibung/
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Einmal verloren
kommt nichts wieder
...
> Mein Exfreund war genau so ein Mobber.
> Er hat uns als Lesben bezeichnet und noch andere Gemeinheiten gegen den Kopf geschmissen die ziemlich unter die Gürtellinie ging. Zu dumm das ich eh nicht darauf eingehe was er von sich gibt, da er sowieso nicht schlaues zu Stande bringt.
> Jedoch ist es verletzend wenn man mich solchen Wörtern und Sätzen beschmissen wird.
> Ich könnte ein Buch über das schreiben was wir schon gehört, gesehen und erlebt haben.
Das ist jetzt nur mal eine ganz vorsichtige Frage, weil ich euch zwei ja nicht kenne und deswegen die Situation nicht ganz nachvollziehen kann. Aber wart ihr denn zu Anfang nicht ein lesbisches Pärchen, also ehe ein Arzt und Gericht euch die "Umwandlung" zum Mann erlaubt hat? (nur ne Frage, kein Angriff ^_~)
Every time Kaiba smiles, a puppy dies!
Wann immer Katsuya lächelt, schmilzt ein Eiswürfel.
Mein Antrag ist noch in Bearbeitung, also muss ich jedesmal, wenn ich zu einem anderen Arzt gehe, vorher bescheid sagen, dass sie bitte nicht "Frau" sagen. Die meisten Ärzte kommen mir da auch sehr entgegen.
Du kannst, wenn du es drauf anlegst, den Arzt verklagen. Soweit ich weis muss er dich deinem gefühlten Geschlecht entsprechend ansprechen. Gab da mal wohl ein Urteil, weil so ein konservativ-ignorantes Verhalten dich in deinem Leben einschränkt und es diskriminierend ist :/ Würd ich mich sonst mal schlau machen, wenn du es drauf ankommen lassen willst. Weil die Gesellschaft einfach nicht aufgeklärt genug ist, muss man sich trotzdem nicht alles bieten lassen :3
Diese Fragen, ob man sich da wirklich sicher ist, kommen solange, bis du wahrscheinlich operiert bist |D
Mich fragt man das auch dauernt und mehr als "Jaaaa" kann man da einfach irgendwann nicht mehr sagen :/
Desweiteren finde ich es gut zu lesen, dass du dich so schnell nicht unterkriegen lässt.
Viele TGs stecken ja direkt den Kopf in den Sand, wenn das einmal so nach hinten losging.
Danke für den Beitrag. Ich hoffe, mein Weblog klang nicht so, dass ich es vorraussetze, dass Ärzte und Arzthelfer soetwas zu wissen haben. Das ist natürlich utopisch. In meinem Fall, in der Klinik, war die Lage zwar eine etwas andere, weil der Oberarzt sicher nicht aus Verwirrtheit (immerhin nannte er mich anfangs ja Herr) sich an mein Geburtsgeschlecht klammerte.
Ich finde einfach, wenn es klar ersichtlich ist, dass ein Patient sich mit seinem Geburtsgeschlecht nicht oder nicht ausreichend wohl fühlt und darum bittet, anders betitelt und behandelt zu werden, sollte die Lage dann klar sein. Immerhin klappt das, wie du in anderen Kommentaren lesen kannst, auch an anderen Stellen.
Jonouchi
Ich antworte mal frecherweise für ihn, da wir das schon öfter gefragt wurden "Seid ihr jetzt lesbisch, Hete oder schwul??".
Und ich empfinde die Frage nicht als Angriff, denn es kommt allein darauf an, in welchem Tonfall sie gestellt wird ;)
Nein, wir waren zu keinem Zeitpunkt lesbisch. Homosexuelle Frauen lieben die Weiblichkeit des Partners. Wir stecken in weiblichen Körpern, aber ich liebe ihn als Mann. Wäre er nicht Trans*, wären wir höchstwahrscheinlich nicht zusammen. Ich kenne zumindest keine lesbische Frau, die mit Freude darauf wartet, dass ihrer Partnerin die Brüste abgenommen werden, oder die eine Party schmeißt, wenn ihre Partnerin den Stimmbruch kriegt.
Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen verständlich erklären.
Hamster
Dass ich ihn verklagen könnte, sagte mir auch die Antidiskriminierungsstelle. Jedoch werde ich das nicht machen, ich und der Bearbeiter hatten uns darauf geeinigt, dass wir der Klinik stattdessen eine Einladung schicken, zu einem Informationsabend. Ich denke zwar nicht, dass dort viele hingehen werden, aber wenns nur ein Teil tut, bin ich schon froh. Außerdem war der Chefarzt dort ziemlich ok und ich kann mir vorstellen, dass er dem Oberarzt ein paar Takte dazu gesagt hat. Mein Ziel war es einfach, dass der_die nächste, die dort aufschlägt, dass nicht durchmachen muss. Bei mir ist es jetzt nicht mehr änderbar und ich kann inzwischen damit leben, da bei mir sowas in der Form noch nicht vorgekommen war und bis jetzt auch nicht mehr ist.
> Hamster
>
> Dass ich ihn verklagen könnte, sagte mir auch die Antidiskriminierungsstelle. Jedoch werde ich das nicht machen, ich und der Bearbeiter hatten uns darauf geeinigt, dass wir der Klinik stattdessen eine Einladung schicken, zu einem Informationsabend. Ich denke zwar nicht, dass dort viele hingehen werden, aber wenns nur ein Teil tut, bin ich schon froh. Außerdem war der Chefarzt dort ziemlich ok und ich kann mir vorstellen, dass er dem Oberarzt ein paar Takte dazu gesagt hat. Mein Ziel war es einfach, dass der_die nächste, die dort aufschlägt, dass nicht durchmachen muss. Bei mir ist es jetzt nicht mehr änderbar und ich kann inzwischen damit leben, da bei mir sowas in der Form noch nicht vorgekommen war und bis jetzt auch nicht mehr ist.
Achso!
Aber das ist ja dann wirklich gut, dass du so ein Vorreiter bist auch für Andere die vielleicht nach dir in dieser Klinik behandelt werden.
Respekt :3
Besser hätte ich es nicht schreiben können ^^
Wem du´s heute kannst besorgen, den vernasche nicht erst morgen! xDDD
Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hatte er sich so tief geritzt, dass er genäht werden musste und auch seine Drogenabhängigkeit wurde immer schlimmer. Leider ist der Kontakt nicht mehr so gut (aus Gründen und Ereignisen für die niemand was konnte), aber ich fürchte er wird nie mit alldem fertig werden.
Der hat sich aber wirklich überall extrem krass geritzt.
Da waren dicke Narben und auch teilweise Wörter in die Haut geritzt. Das tat mir richtig weh :<
Ich bin froh das es in Berlin für Trans* Menschen wenigstens 2 Anlaufstellen gibt, wo diese Leute auf dem Weg dann begleitet und angeleitet werden.
Viele Leute wissen ja nicht wie man anfangen sollte und enden dann auch teils ziemlich übel ;___;
Ich habe damals auch geritzt als ich ganz alleine da stand und dauernd mir gesagt wurde das es doch nur eine Phase sei, ich sei doch so ein hübsches Mädchen. Ich hab diesen Satz gehasst.
Ich stand alleine da und hatte keinerlei Untersützung und verstanden hat mich auch niemand. Aber ich hab zum glück damit aufhören können.
Wem du´s heute kannst besorgen, den vernasche nicht erst morgen! xDDD
Och, das können viele Kerle mit ihrem echten Würstchen auch nicht. e.e
Wem du´s heute kannst besorgen, den vernasche nicht erst morgen! xDDD
der beitrag ist traurig.
und es ist echt eine schande das man nicht so genannt wird, wie man es sich wünscht.
und es ist schön zu hören, das du nicht aufgegeben hast.
der brief an die klinik ist übrigens gut, denn alles gefallen lassen muss man sich nämlich nicht. X3
auch wenn wir uns nicht kennen, fühl dich geknuddelt. :3
Vid:
Foxes Jumping on my Trampoline
Trannsexualität hat nichts mit modernem Denken zutun, noch ist es ein Produkt einer Modewelle.
Transsexualität gibt es genauso wie Homosexualität schon seit Ewigkeiten.
In Deutschland wird Transsexualität seit 1900 ( Übrigens in Berlin)rum legal behandelt in Form von Angleichung an das gewünschte Geschlecht.
1900
Also wollen mir hier einige Kommentatoren erzählen dass das Wissen eines zugelassenen Oberarztes so weit zurückliegt?
Hatter mit Gott gemeinsam Kaffepause gemacht als die Leute (auch wegen Transsexualität) ma eben ins KZ mussten?! oder als in den 30ern die ersten Geschlechtsangleichenden Operationen gemacht wurde?
Desweiteren überrascht es mich immer wieder wie man sich unterbuttern lässt.
Das ist das Problem seines Anwalts wenn dessen Mandant so dumm ist und zu meinen den Alltagstest eines Transmannes zu gefährden.
Und der Schutz des Alltagstest für Transmänner wurde schon in den 70ern beschlossen.
Bloß weil Transsexuelle nicht so oft vertreten sind ist das kein logischer & berechtigter Grund diese zu betiteln, in Schubladen zu stecken oder herabzusetzen.
Mein Problem ist zwar nicht ganz gleich dem eurigen, aber auch ich komme nicht mit meinem angeborenen Geschlecht klar, fühle mich zu keiner Seite hingezogen; sprich: ich definiere mich selbst als Neutrum.
Die Reaktion meiner Umgebung ist dementsprechend ebenfalls ernüchternd: Eigentlich fühle ich mich nur von meiner besten Freundin als geschlechtslos akzeptiert, bei den anderen erwarte ich einfach nicht mehr, dass es irgendjemand nachvollziehen kann ^^" In ihrer Welt existiert das einfach nicht.
Wenn man nicht sein eigenes Säcklein bezüglich eines solchen Themas zu tragen hat folgt man lieber den Gedankenspuren, die die Gesellschaft für einen anlegt statt sich eigens den Kopf darüber zu zerbrechen. Und das höchste Ziel der Gesellschaft ist es zu funktionieren. Wer aus dem Rahmen fällt und rebelliert wird Probleme bereiten. Wir können zumindest froh sein, dass wir nicht (mehr) politisch verfolgt werden wie es ja noch in vielen anderen Ländern der Fall ist. Dass wir immer wieder Nieschen finden, in denen wir uns sicher fühlen und Verbündete finden. Alleine schon deswegen, dass wir die Möglichkeit haben uns größtenteils nach unseren Befürfnissen zu entwickeln und Gleichgesinnte finden können, müssen wir zu dem stehen, was uns ausmacht :3
Es ist ja wirklich so, dass viele Leute auch aus Angst eine falsche offene Frage zu stellen krampfhaft nach Orientierungspunkten suchen, an denen sie zB das Geschlecht festmachen. Manchmal kann man die verzweifelten Blicke auch in einem Gespräch beobachten, das kann echt unterhaltsam sein XD
Naja, aber trotz alldem bleiben natürlich kleine und große Narben im Innersten zurück, mit denen man iwie lernen muss umzugehen...
und was ich sehr wichtig finde: einfach mal auf Durchzug schalten, wenn das dumme Gerede zu viel wird. Bestimmt äußern, was einen verletzt und nicht immer versuchen wollen es jedem mit Erklärungen recht machen zu wollen. Manchmal sogar trotzig sein (sofern es keine Überhand nimmt)und zu seiner Meinung stehen. Einige Dinge sind halt so, wie man sie empfindet und da wird auch nicht mehr lange diskutiert. Und der/die/das Gegenüber hat es zu akzeptieren. Fertig. (klar klappt es nicht immer, aber jede Chance sollte ausgenutzt werden!)
Ich kenne das Gefühl, dass man manchmal einfach das Handtuch schmeißen und davonlaufen will. Es gibt Situationen, in denen man aus Verzweiflung kapituliert weil man einfach nicht weiter weiß, vll auch, weil man jemand anderen nicht verletzen will mit seinen Äußerungen - obwohl man selbst auch verletzt ist.
Es braucht Zeit, Geduld und viel Verständnis - von beiden Seiten.
Leute, die vehement auf ihrer Meinung beruhen und nicht gewollt sind sich geistig auf den anderen einzulassen sind es auch nicht wert, dass man seine Energie für sie investiert.
Aber zumindest muss ihnen klar gemacht werden, dass ihre Intolleranz (zB. gegenüber Zuständen, die niemandem Schaden zufügen wie bei einem solchen Thema hier) verletzend wirkt.
Es ist oft so, dass man sein Schweigen in so einer Situation hinterher bereuht. Macht eurem Ärger auf vernünftige Weise Luft, denn dazu hat man in diesem Lande das Recht!
Egal wer oder was man ist...
In diesem Sinne: ich hoffe ich habe nicht zu konfus geschrieben, hier und da gingen waren die Emotionen schneller als die Finger ^n^"
War schön diesen Weblog und die Kommis dazu zu lesen ^__~
Wem du´s heute kannst besorgen, den vernasche nicht erst morgen! xDDD