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Mummenschanz Lest mehr Bücher, Rezension, Scheibenwelt

Autor:  Inzestprodukt
Mummenschanz
 
Von Terry Pratchett
 
Ein Roman der Scheibenwelt
 
 
Rückentext:

Im Opernhaus von Ankh-Morpork huschen maskierte Gestalten durch die Kulissen und führen Niederträchtiges im Schilde. Zwei alte Damen beobachten den Kronleuchter und murmeln dazu Sätze wie: „Da wartet ein Unglückdarauf, dass es passiert…“
Ja, Oma Wetterwachs und Nanny Ogg, die größten Hexen der Scheibenwelt , haben ihren Auftritt.
Inhalt:
Nachdem Margat Knoblauch also Königin von Lancre wurde, sehen sich die beiden Hexen in einer Zwickmühle; ständiger Streit untereinander lässt einen einzig logischen Schluss zu: Eine dritte Hexe muss her, immerhin gibt es zu wahrende Traditionen. Hierfür kommt ganz klar nur Agnes Nitt in Frage, diese hat jedoch vollkommen andere Pläne und versucht sich mit zweifelhaftem Engagement unter dem viel mysteriöser klingenden Namen „Perdita X Traum“ ein Leben in der Oper der größten Stadt der Scheibenwelt aufzubauen.
 
Nicht bald und Fräulein Nitt, der besten Falls ihre eigenen Pfunde im Weg sind, erfährt von mysteriösen Unglücksfällen tief in den Gemäuern der Oper, bis sie selbst Teil dieser Geschehnisse wird. Währenddessen schicken sich die beiden Hexen dazu an, den weiten Weg nach Ankh-Morpork auf sich zu nehmen, wo sie sich typisch für eine Hexe nicht in fremde Angelegenheiten einmischen sondern ganz selbstverständlich festes Bestandteil für Probleme fremder Leute werden; oder zum Problem selbst, das hängt ganz von der Kooperationsbereitschaft der Umstehenden ab.
 

Persönliche Eindrücke:
Ich denke, inzwischen gehe ich auf gut 20 gelesene Scheibenweltromane zu und sorge mich jedes Mal, nun einen Fehlgriff geleistet zu haben. Fehlanzeige, Terry Pratchett ist gewohnt witzig, charmant und versteht es, auf subtile Weise die Gesellschaft an ihren Abgrund zu stellen.
Durchgehend spannend verfliegen die Seiten wie im Nu, der noch zu lesende Stapel in der rechten Hand wird erschreckend schnell schmaler und dann ist es leider schon zu Ende.
Wie immer überzeugend hat Herr Pratchett bewiesen, dass eine Nanny Ogg nicht grundlos mit 15 Kindern gesegnet ist, bei denen solche Dinge wie Diebstahl nicht existieren. Ein Ogg stiehlt nicht, er nimmt nur Dinge, die sich zufällig im Besitz eines anderen befinden mit der Absicht, sie zu benutzen und nicht zurückzugeben.
Besonders erfreut habe ich mich dieses Mal an Greebo, der zwar oft kurz erwähnt aber leider viel zu selten umfassend eingesetzt wird.
 
Spoiler
„Guten Morgen“, sagte sie und kramte in ihrem großen Beutel. „Ich bin Gytha Ogg, ich habe fünfzehn Kinder, das ist meine Freundin Esme Wetterwachs, wir fahren nach Ankh-Morpork, möchte vielleicht jemand ein Eibrötchen? Hab genug mitgebracht. Der Kater hat auf den Dingern geschlafen, aber es ist alles in Ordnung damit, seht nur, sie lassen sich wieder in die ursprüngliche Form biegen. Nein? Wie ihr wollt. Was haben wir denn sonst noch…? Ah, hat jemand einen Öffner für eine Flasche Bier?“
Ein in der Ecke sitzender Mann gab zu erkennen, dass er vielleicht über ein entsprechendes Werkzeug verfüge.
„Gut“, sagte Nanny Ogg. „Hat jemand etwas, aus dem man eine Flasche Bier trinken kann?“
Ein anderer Mann nickte hoffnungsvoll.
„Ausgezeichnet“, kommentierte Nanny Ogg. „Und hat jemand eine Flasche Bier?“

 
Spoiler
Eine Narbe zog sich über die Hälfte seines Gesichts und verschwand unter der schwarzen Augenklappe. Wenn er lächelte, brachte er auf lässige Weise aufregend und gefährliche Lüsternheit zum Ausdruck. Er konnte selbst dann stolzieren, wenn er schlief. Greebo war zu sexueller Belästigung fähig, wenn er ruhig im Nebenzimmer saß.

 
Spoiler
Salzella seufzte. „Ich meine Korporal Nobby Nobbs“, sagte er müde. „Er ist der einzig bekannte Zweibeiner, in dessen Ausweis steht, zu welcher Spezies er gehört. Eben hat er versucht, sich unter drei große Sherries zu mischen.“



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