The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 4: Orientierungstag 2
Jetzt sind wir immerhin bei letzten Freitag, also knapp eine Woche hinterher. Na ja. Vielleicht besser so, dann hab ich noch eine Weile was zum Posten bis sich der schnöde Alltag einstellt.
Freitag, 30.08.13
Mein Handy steht immer noch auf deutscher Zeit. Ich hatte mir ausgerechnet, auf wann ich es stellen muss, damit es um 8 Uhr koreanischer Zeit klingelt und ich um 9:10 Uhr am Treffpunkt für die Campus Tour sein kann. Nur, dass ich mich offenbar verrechnet hatte und mein Wecker erst um 10 klingelte. Also Alternativprogramm.
Zuerst habe ich bei der ISysE (Industrial Systems and Engineering) Fakultät vorbeigeschaut, zu der ich gehöre. Herr Lim, der da die Studenten betreut, hat mich begrüßt, mir gesagt dass der Fakultätsvorsitzende Montag wieder da ist und mich gebeten, mir bis dahin ein Lab auszusuchen. Ein Lab ist sowas wie eine Arbeitsgruppe und als Master-Student betreibt man in dieser Arbeitsgruppe Forschung (und schreibt seine Masterarbeit). Von Austauschstudenten wird das aber nicht im vollen Umfang erwartet.
Außerdem hat er mir gesagt, dass es außerhalb des Campus total gefährlich ist. Anschließend verließ ich den Campus.
Ich war ja nun bis dahin immer noch nicht an Geld kommen und hatte mir Standorte von mehreren Geldautomaten rausgesucht, die laut der Geldautomatensuche von Maestrocard.com mit meiner Maestro-Karte was anfangen können. Hier meine Odyssee:
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(1) Kookmin-Bank. Bilder zeigen mir, dass die Bank selbst Maestro-Karten ausgibt. Geld bekomme ich am Automaten trotzdem nicht. Ein Sicherheitsmann versucht mir zu helfen, kann aber absolut kein Englisch und hat auch keine bessere Idee, als es nochmal so zu versuchen wie ich.
(2) Kookmin-Bank, die zweite. Funktioniert natürlich wieder nicht. Diesmal kann ich mit einer Bankangestellten sprechen, die Englisch kann. Sie macht ein paar Telefonate, erklärt mir dann aber, dass aus Sicherheitsgründen Kookmin gar nicht mehr mit Maestro kooperiert. Stelle fest, dass über den Automaten tatsächlich auch kein Maestro- sondern ein Mastercard-Logo hängt.
(3) City Hall. Die Suche hatte gesagt, dass hier eine Citibank ist. Ist es nicht. Einer Frau am Infopoint, die ich frage, muss ich „CITYBANK“ aufschreiben, damit sie es versteht (Weil die Koreaner „Siti-Unheng“ sagen, also das koreanische Wort für Bank benutzen). Sie zeigt mir auf einer Google Maps Karte zwei Standorte in der Näh
(4) City Bank Filiale. Wieder ist ein Maestro-Logo auf dem Global-ATM und wieder gibt’s kein Geld. Ich spreche wieder Leute an. Eine Angestellte kann zwar kaum Englisch, versucht aber trotzdem, mir zu zeigen wie es geht. So, wie ich es schon versucht hatte. Kein Geld. Rufen einen englisch sprechenden Kollegen, damit er mir sagen kann, dass sie nicht herausfinden konnten, was der Fehler ist. Gebe die Hoffnung auf, über meine Karte an Geld zu kommen.
Nachdem ich was gegessen hatte, habe ich Kontakt zu Christina aufgenommen. Wir haben uns kurz vor 6, wo das Abendprogramm für die ausländischen Studenten stattfinden sollte, getroffen und sie hat mir 600,000 Won (rund 400 Euro) über ihre Karte abgehoben. Ich werde ihr das Geld so bald wie möglich auf ihr deutsches Konto überweisen.
Abends war ein Dinner angesetzt. Es begann mit einer kurzen Ansprache, dass man immer seinen Horizont erweitern soll und dann gab es eine traditionelle Samulnori-Darbietung inklusive eines Tänzers mit Sangmo-Hut. Anschließend durfte, wer wollte, selbst mal an die Instrumente. Gerade der Typ, der den Sangmo-Hut ausprobiert hat, hatte scheinbar sehr viel Spaß :D
Anschließend gab es was zu Essen: Gimbap (quasi korenanisches Sushi), Obst, Pizza, Kebabrollen und Tteok-Süßigkeiten (die mochte keiner so wirklich, aber alle haben probiert XD).
Hier habe ich auch ein paar Leute kennengelernt. Beim Anstellen fürs Essen bin ich etwas weg von den Deutschen gelandet, neben denen ich vorher saß und hab stattdessen mit dem afrikanischstämmigen Franzosen vor mir und dem Schweden hinter mir geredet. Denen habe ich mich beim Essen angeschlossen und dann auch gleich noch Valentin und Marianne kennengelernt, zwei Franzosen die begeistert waren, dass ich nicht nachgefragt habe „wie war das?“ als sie ihre Namen genannt haben XD
Abends haben wir uns dann alle am Westgate getroffen. Wir waren bestimmt 25 Leute, wobei der Großteil erst nach der verabredeten Zeit (20 Uhr) ankam. Sind dann also losgelatscht bis wir eine Bar fanden, die ein paar wohl schon kannten. Felix, auch ein Deutscher, fand aber dass das Bier zu teuer wäre und außerdem gäbe es keinen Soju. Wir also weitergelaufen. Irgendwann umgekehrt, weil nichts Besseres mehr kam. Einmal kurz zu einer Bar hoch, die aber noch zu hatte und am Ende landeten wir wieder in der Bar vom Anfang, dem Santa Claus. Wo uns der Barkeeper erst mal aus der einen Sitzecke weggescheucht hat, als wir uns da hinsetzen wollen und uns an einem runden Tisch in der Bar verfrachtet hat. War aber ansonsten ganz nett da :)
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Sind dann aber schon gegen 22 Uhr wieder gegangen, weil irgendwie alle müde waren, ich eingeschlossen. War ja auch ein langer Tag.